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Dark Rose
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NRW
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 664 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2024
Dear Love I Hate You / Easton High Bd.1
Greenwood, Eliah

Dear Love I Hate You / Easton High Bd.1


weniger gut

Mir war das Buch zu Teenie und zu viel Drama


Achtung: Band 1 einer Reihe, aber unabhängig lesbar! (Band 2 und 3 hängen aber zusammen)

Triggerwarnung: Substanzmissbrauch, versuchter sexueller Übergriff.

Aveena ist es gewohnt praktisch unsichtbar zu sein. Seit ihre beste Freundin beliebt geworden ist, ist sie allerdings für ihren Geschmack etwas zu sichtbar geworden und das könnte ihr jetzt zum Verhängnis werden, wenn jemand ihren Wutbrief lesen sollte, den sie in der Bibliothek vergessen hat und in dem sie mit ihrer Meinung über eine ihrer Lehrerinnen ziemlich deutlich wurde. Doch zu ihrer großen Überraschung hat sie der Finder nicht verraten, sondern ihr geantwortet – allerdings ist er wohl ein ziemlicher A…! Oder doch nicht?
Aveena fällt aus allen Wolken, als sie herausfindet, wer der geheimnisvolle Briefeschreiber wirklich ist: Emery, Star der Basketballmannschaft, Tyrann ihrer Kindheit und jetzt ihr keine-Ahnung-was. Nur eines ist sicher: noch nie hat sie sich mit jemandem so gut verstanden.


Wie in vielen Jugend- und Young Adult-Romanen sind auch hier viele der Charaktere sehr überspitzt gezeichnet, vor allem die Eltern der Protagonisten. Aveenas Mutter zum Beispiel ist schrecklich zu ihr. Sie interessiert sich nur für ihre jüngere Schwester und wenn die mal nicht perfekt ist, ist es Aveenas schuld. Diese ist nur dazu da, ihre Schwester hierhin oder dorthin zu fahren oder abzuholen und soll eben einfach funktionieren.

Allgemein empfand ich fast alle Charaktere als sehr flach, nicht nur die Eltern. Es dauert eine ganze Weile, bis sie aus ihren „Rollen“ ausbrechen und Tiefgang beweisen oder eine deutliche Veränderung zeigen.

Bis zur Wendung mochte ich das Buch selbst aber eigentlich recht gern. Doch dann wurde es mir viel zu viel mit dem Drama. Da wird der Regler mal eben von null auf hundert gedreht.

Wie zu erwarten und bei Young Adult weit verbreitet, gibt es einen „Moment“ zwischen Aveena, ihrer Schwester und ihrer Mutter samt krasser Kehrtwendung, die aber schon zwei Seiten später wieder komplett vergessen ist – so etwas hasse ich! Das ist mir zu typisch amerikanisch mit dem Vergeben und Vergessen, was aber auf Dauer nichts bringt, weil sich der andere eben doch nicht ändert.

Das eigentliche Drama entsteht aber durch einen Nebencharakter, bei dem mir von Anfang an klar war, dass sie so etwas tun würde. Von jetzt auf gleich befindet man sich mitten in einem Dramasturm, der einfach nicht mehr enden will. Es wird nur immer schlimmer und schlimmer und mir fehlte es da einfach an der Nachvollziehbarkeit, vor allem in Verbindung mit dem Ende.


Fazit: Bis zur Wendung fand ich das Buch gut – es war von Anfang an ein wenig sehr „Teenie“ und ein bisschen zu sehr „Young“ Adult für mich, aber es war gut. Dann kam die Wendung und ich habe ernsthaft überlegt, ob ich das Buch abbrechen soll. Das Drama wurde von jetzt auf gleich auf Anschlag gedreht und ich fand es einfach so krass übertrieben, dass mir die Lust auf die weiteren Bände der Reihe komplett verging.

Das Ende kommt recht abrupt – und hier habe ich auch wieder ein Logik-Problem, das ich bei Büchern mit extremem Drama immer habe.

Mich konnte das Buch leider nicht vom Hocker hauen. Als dann das Drama noch obendrauf kam, wurde es mir einfach zu krass und weit hergeholt. Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2 Sterne, weil es vor dem Drama durchaus wichtige Themen gut behandelte.

Bewertung vom 10.06.2024
An Optimist's Guide to Heartbreak / Heartsong Duet Bd.1
Hartmann, Jennifer

An Optimist's Guide to Heartbreak / Heartsong Duet Bd.1


gut

Leider wurde es mir gegen Ende zu überdramatisch und klischeehaft


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Lucy ist ein Sonnenschein. Sie begegnet allem und allen mit einem breiten Lächeln, auch ihrem ehemals besten Freund Cal, den es anscheinend nur noch in grummelig gibt. Doch so sehr Cal auch versucht, Lucy auf Abstand zu halten, es funktioniert einfach nicht. Sie erkämpft sich mit ihrer sonnigen Art einen Platz in seiner Werkstatt und seinem Leben, ob er nun will oder nicht.
Doch so sehr Lucy auch versucht immer positiv zu sein, manche Dinge, kann ein Lächeln nicht kurieren.


Ich fand Lucy mega sympathisch. Sie ist ein Sonnenschein und versucht immer alles positiv zu sehen, selbst einen Wasserschaden im Wohnzimmer. Sie will keinen einzigen Tag mit Pessimismus verschwenden und umarmt lieber das Leben und ihre Fell-Kinder – zwei Corgis.
Jahrelang hat sie sich gefragt, was aus Cal geworden ist und jetzt, wo sie ihn wiedergefunden hat, wird sie ihn nicht einfach wieder aufgeben, egal wie grummelig und fies er manchmal ist.

Cal ist geprägt von dem Ereignis, das ihn und Lucy einst trennte. Er schottet sich ab von der Welt und den Menschen um ihn herum, will niemanden an sich heranlassen, aber Lucy kann man einfach nicht auf Abstand halten.

Die Andeutungen im Buch sind alles andere als subtil, es ist also schon relativ früh klar, worauf es hinauslaufen würde – also was der Cliffhanger werden wird und was damals geschah (nicht im Detail, aber die ungefähre Richtung). Das hat mich auch nicht gestört. Ich mochte Lucy so gern, dass ich das Buch trotzdem sehr genießen konnte.

Was mich gestört hat, waren vor allem Cals Reaktionen. Einmal auf ihre Enthüllung und vor allem kurz vor Schluss die „Verwicklung“. Das fand ich so schrecklich klischeehaft, dass mich das echt heftig aufgeregt hat. Ich fand das so schade! Davor hatte mir das Buch so gut gefallen und dann das!


Fazit: Mir gefiel das Buch bis zu einem bestimmten Punkt echt gut. Ja, Cals Stimmungsschwankungen und seine übergriffige Art haben genervt, aber Lucy konnte das noch gut ausgleichen. Aber ab diesem Punkt hat mich Cals Verhalten so extrem genervt. Das war so klischeehaft und eine so typische New Adult Wendung! Ich mag es nicht, wenn alles gegen Ende eines ersten Bandes plötzlich mit Gewalt gegen die Wand gefahren wird, damit es nur ja möglichst viel Drama gibt. Teilweise kann man Cals Ängste nachvollziehen, sein Verhalten aber oft genug leider auch nicht und gerade da war es so extrem übertrieben.

Leider hat mir das die Lust auf Band 2 komplett genommen. Ich werde die Dilogie also nicht beenden.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3,5 Sterne, weil mir das Buch bis zur Wendung sehr gut gefallen hatte.

Bewertung vom 10.06.2024
Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1
Ross, Rebecca

Divine Rivals / Letters of Enchantment Bd.1


gut

Es hat definitiv was, aber mich konnte es nicht so mitreißen, wie gehofft


Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Seit ihr Bruder an der Front vermisst wird, ist nichts in Iris’ Leben mehr so, wie es war. Nicht nur, dass sie ihren Bruder schmerzlich vermisst, sie musste auch ihre Träume aufgeben und ihr Versprechen an ihn brechen, indem sie die Schule abbrach und einen Job bei einer Zeitung annahm. Denn ihre Mutter ist zu nichts mehr zu gebrauchen. Während sie sich dem Alkohol hingibt, muss die 18-jährige Iris sehen, wie sie die Miete zusammenkratzt und sie beide am Leben erhält, obwohl alles durch den Krieg immer teurer wird.
Und dann ist da auch noch ihr Kollege Roman, der ihr die dringend benötigte Beförderung streitig macht und sich offensichtlich für etwas Besseres hält, bloß weil seine Familie stinkreich und einflussreich ist und er sich nie Sorgen um Geld machen musste. Wie kann er es wagen auf sie herabzusehen?!
Seit neuestem gibt es aber einen kleinen Lichtblick in Iris’ Leben. Sie hat einen Brieffreund, mit dem sie Briefe über ihren Kleiderschrank austauscht. Und seine Worte schenken ihr Freude inmitten all des Leids. Sie ahnt nicht, wer er wirklich ist.


Mir tat Iris so leid. Sie versucht niemanden sehen zu lassen, wie schlimm ihr Leben ist. Wie arm sie wirklich ist und wie sehr sie die Situation mit ihrem vermissten Bruder und ihrer alkoholsüchtigen Mutter belastet. Iris versucht stark zu sein, weiter zu machen und es zu etwas zu bringen. Doch das Leben scheint es irgendwie auf sie abgesehen zu haben, denn abgesehen von den Briefen ihres Brieffreundes, scheint sich alles andere gegen sie zu verschwören.

Obwohl Roman wirklich aus einer reichen Familie stammt, bedeutet das aber noch lange nicht, sein Leben wäre frei von Problemen. Da wären zum Beispiel die Briefe, die wie aus dem Nichts plötzlich bei ihm auftauchen und sein Vater, der ihn unbedingt an eine völlig Unbekannte verheiraten will, weil es gut für die Familie wäre. Romans Meinung zählt nicht.

Ich finde es sehr interessant, wie der sehr reale Erste Weltkrieg hier mit Fantasy vermischt zu einem Krieg der Götter wurde. Es gibt viele sehr toll integrierte Elemente, die mir sehr gut gefielen und für Spannung sorgten. Mir fehlten allerdings stellenweise ein wenig die Erklärungen dazu. Das wurde oft sehr schnell abgehandelt und da tat ich mich schwer.

Ich fand auch die Geschichte zwischen Iris und Roman interessant, vor allem weil die ja auf zwei Ebenen ablief. Was ich allerdings weniger glaubwürdig fand, war, wie Iris ganz plötzlich eine Kehrtwende hinlegte, als Roman mal offen nett zu ihr war. Das ging mir dann alles zu schnell von ihrer Seite aus und auch mit der Liebesgeschichte.


Fazit: Ich fand die Idee echt interessant und die Umsetzung in vielen Teilen ebenfalls. Allerdings konnte mich das Buch nicht so mitreißen wie gehofft. Manches war mir zu verwirrend und mir fehlten Erklärungen. Einiges ging mir zu schnell und wieder anderes zog sich ein wenig.

Ich fand das Buch aber spannend, wenn es auch gegen Ende mir zu dramatisch wurde. Leider spricht mich der Klappentext von Band 2 so gar nicht an und Band 1 hat mich auch nicht so mitgerissen, dass ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht, daher werde ich Band 2 bis auf Weiteres nicht lesen, außer ich finde ihn mal in der Bibliothek.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 10.06.2024
Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)
Wise, A. C.

Wendy, Darling - Dunkles Nimmerland (mit gestaltetem Farbschnitt)


gut

Der Anfang war mega, danach ließ es leider stark nach


Triggerwarnung: Folter, Gewalt.

Wendy ist erwachsen geworden und hat jetzt eine eigene Familie und eine Tochter. Doch sie musste für die Zeit in Nimmerland einen hohen Preis bezahlen. Im Gegensatz zu ihren Brüdern hat sie Nimmerland, die verloren Jungen und Peter Pan nie vergessen. Und sie hat immer gewusst, dass es noch nicht vorbei ist.
Als Peter im Schlafzimmer ihrer Tochter auftaucht, hofft Wendy, ihn von ihr ablenken zu können, doch vergeblich. Er nimmt Jane mit und nennt sie fortan Wendy. Sie soll den Platz ihrer Mutter einnehmen, während diese alles tut, um ihre Tochter zurückzuholen – auch wenn das bedeutet, dass sie sich ihren größten Ängsten stellen muss.


Ich persönlich fand die Geschichte von Peter Pan schon immer faszinierend. Er war jetzt nicht unbedingt mein Liebling, aber ich fand ihn interessant. Ich persönlich liebe aber vor allem Uminterpretationen von bekanntem Stoff. Wie eben hier – es geht nicht um die ursprüngliche Geschichte der Darling-Geschwister, sondern um das, was danach passiert ist. Wie es weiterging, nachdem sie aus Nimmerland zurückkehrten und dieses Danach ist verdammt düster – vor allem für Wendy. Denn sie musste einen hohen Preis für ihre Weigerung, die Geschehnisse einfach zu vergessen, bezahlen. Ihr ältester Bruder ließ sie nach dem Tod der Eltern einweisen und dort war sie Grausamkeit, Folter und Gewalt ausgesetzt.
In all der Zeit kam Peter nicht, um sie zu retten, aber jetzt ist er aufgetaucht und entführt ihre Tochter. Und der Peter hier ist keineswegs einer von den Guten, das merkt man schon direkt zu Beginn.

Dieses Buch erzählt eine düstere Version der Geschichte – eine düstere Fortsetzung, die aber gerade deswegen auf mich einen sehr großen Reiz ausgeübt hat.
Leider hatte ich aber beim Lesen immer wieder meine Probleme. Die Grundidee fand ich mega und auch den Anfang fand ich sehr gut. Bald darauf fängt das Buch aber an sich zu ziehen. Es gibt zahlreiche Wiederholungen und mir war es auch immer wieder zu brutal. Mir fehlt hier definitiv eine Triggerwarnung!

Mir blieben die Charaktere zu blass, gerade nach dem starken Anfang hatte ich hier deutlich mehr erwartet. Auch die Spannung verschwand irgendwie einfach. Die ersten Seiten klebte ich richtig am Buch, ich war so gespannt, wie Wendy mit all dem umgehen würde, vor allem wenn man weiß, was ihr angetan wurde, aber die Umsetzung hat mich dann doch eher enttäuscht.


Fazit: Leider konnte der Rest des Buches mit dem sehr starken Anfang nicht mithalten. Der Anfang war total spannend und emotional und aufregend. Ich konnte kaum erwarten, mehr zu erfahren, aber das alles verpuffte irgendwie und ging unter in ewigen Wiederholungen. Mir zog es sich zu sehr und vor allem, wenn man bedenkt, wie das Buch letztlich endet. Das Ende fand ich total enttäuschend und viel zu abrupt.

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3 Sterne, weil ich einige Elemente gut eingearbeitet fand, aber insgesamt war es schade, dass das Buch nicht mit dem starken Anfang mithalten konnte.

Bewertung vom 22.05.2024
Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things
Yarros, Rebecca

Weil ich an dich glaube - Great and Precious Things


gut

Der letzte Teil war richtig gut, davor hatte ich meine Probleme


Nach Jahren bei den Special Forces kehrt Camden in seinen Heimatort zurück, obwohl er nie wieder auch nur einen Fuß in den Ort setzen wollte. Doch sein Vater hat ihn um Hilfe gebeten, also ist er gekommen, hat sein komplettes Leben hinter sich gelassen und muss sich nun etwas Neues aufbauen, in einem Ort, der ihn für den Antichrist hält, für einen Vater, der ihn zutiefst hasst und verabscheut, weil er ihm die Schuld am Tod seines jüngeren Bruders gibt – wie es alle im Ort tun. Oder jedenfalls fast alle. Vor allem wollte er aber auch Willow aus dem Weg gehen, der Freundin seines verstorbenen Bruders und der Frau, der schon immer sein Herz gehörte, die er aber nie haben darf.


Camden ist ein Märtyrer, ein Gutmensch auf Crack. Andauernd opfert er sich auf, bringt sich selbst in Gefahr, um andere – vor allem Willow – zu retten und anstatt, dass ihm jemand dankt, schlägt ihm nur Hass entgegen. Ich meine, nehmen wir direkt den Anfang – er wirft sich vor Willow und wird angeschossen! Und was passiert? Der Sheriff und ein paar andere danken seinem Bruder (!) dafür, dass er dem Schützen das Gewehr abgenommen hat, aber dankt auch irgendwer Camden dafür, Willow gerettet zu haben, außer sie selbst? Nope. Erst mit deutlicher Verzögerung und dann auch „nur“ ihre Mutter. Das zeigt ziemlich deutlich, wie der Ort drauf ist.

Eigentlich könnte dieses Buch ein super gemütlicher Kleinstadt-Roman sein mit einem knuffigen Örtchen mit schrulligen und sympathischen Charakteren. Ja, vereinzelt gibt es solche auch, aber in der Mehrheit regen einen die Einwohner einfach bloß auf.
Ja, Camden hat als Jugendlicher Streiche gespielt, aber er ist deswegen noch lange nicht der Antichrist! Doch genau so wird er behandelt. Alles ist immer – immer! – zu 100% seine Schuld.

Nur Willow ist auf seiner Seite. Sie sieht den echten Camden und begegnet ihm immer freundlich und unterstützt ihn. Er sieht in ihr nur die Freundin seines verstorbenen Bruders, Willow dagegen bewundert Camden für den Mann, der er ist.

Im Buch werden ein paar wichtige Themen angesprochen und meiner Meinung nach auch gut in die Geschichte integriert, allerdings fand ich es schade, dass eine Sache offen geblieben ist, die ich in dem Zusammenhang gern gewusst hätte.


Fazit: Mir gingen das Buch und die Ungerechtigkeit in dem Buch lange Zeit schrecklich auf die Nerven. Camden ist ein Märtyrer, ein Gutmensch auf Crack. Und alles, was ihm entgegenschlägt ist nicht nachvollziehbarer, extremer Hass. Man könnte meinen, er sei ein Drogenbaron, der Welpen und Kinder zum Spaß verprügelt, so gehen 97% der Bewohner des Ortes mit ihm um. Und weil das so ungerecht ist, hat mich das genervt, zumal Cam allen immer mit noch mehr Aufopferung begegnet ist.

Auch das mit Willow ist so eine Sache - wenn er sich da nicht so in sein Dasein als Märtyrer verbissen hätte, wäre alles ganz anders abgelaufen. Ich fand das einfach total nervig und frustrierend.

Aber im letzten Teil des Buches ändert sich das zum Glück. Da gibt es dann einige Enthüllungen, mit denen ich zwar schon gerechnet hatte, die aber dennoch echt krass waren, vor allem wenn man daran denkt, was vorher alles war. Das Ende selbst war super.

Der letzte Teil hat die Sternebewertung des Buches noch nach oben korrigiert, aber konnte nicht dafür sorgen, dass ich den Frust vom Rest des Buches vergessen habe.

Von mir bekommt das Buch ganz, ganz knappe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 22.05.2024
Actually Yours / Napa Valley Bd.2
Bailey, Tessa

Actually Yours / Napa Valley Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe das Buch echt geliebt, aber es hat mich auch zum Weinen gebracht


Achtung: Band 2 einer Reihe, aber unabhängig lesbar. Es macht allerdings mehr Spaß, nach der Reihe zu lesen.

Natalie Vos – ja, von DEN Vos! – weiß alles über Wein, doch obwohl sie in der Community wegen ihres Familiennamens geachtet wird, erstreckt sich dieser Respekt nicht auf ihre Familie. Sie hat Natalie als Alkoholikerin abgestempelt und sieht sie nur als Versagerin, wegen dem, was in New York passiert ist. Doch Natalie will sich nicht damit abfinden, sie will aus der Asche etwas Neues aufbauen und es allen zeigen, vor allem ihrem Ex-Verlobten! Das klappt allerdings nur, wenn sie die nötigen finanziellen Mittel hat. Diese bekommt sie aber nicht, solange sie unverheiratet ist. Also beschließt Natalie August zu heiraten, den sie eigentlich bis aufs Blut hasst und umgekehrt. Doch was, wenn beide eigentlich ganz anders füreinander empfinden?


Man hat beide Natalie und August bereits in Band 1 kennengelernt. Dadurch war man live dabei, als August das mit den beiden komplett und vollkommen versaut hat – Natalie hat ihm Wein ins Gesicht geschüttet. Und obwohl er keine Gelegenheit auslässt, sie wegen ihres Alkoholkonsums blöd anzumachen und als verwöhnte Prinzessin hinzustellen, die null Ahnung vom Leben und Geldverdienen hat, empfindet er eigentlich ganz anders. August weiß selbst nicht, warum er immer wieder solche Dinge sagt. Ja, er liebt es, sich mit ihr zu streiten, aber noch viel lieber hätte er Natalie an seiner Seite. Sie ist seine Traumfrau – er schafft es nur einfach nicht, sie mal nicht auf die Palme zu bringen.

Natalie leidet sehr darunter von ihrer Familie nicht ernstgenommen und miteinbezogen zu werden. Immer wieder wird sie ausgeschlossen und ihre Meinung einfach übergangen. Das war schon immer so. Aber jetzt bekommt sie eine zweite Chance durch August, denn sein Wein ist eine absolute Katastrophe. Das Weingut, das er in Gedenken an seinen besten Freund erworben hat, steht vor dem Aus und nur die Verbindung mit Natalie kann es noch retten und ihm den dringend benötigten Kredit verschaffen.
Doch kann August Natalies Hilfe annehmen?


Fazit: Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Es hat mich so oft zum Lachen gebracht (der Kater!!!). Die Wortwechsel zwischen August und Natalie sind einfach echt witzig. Und gerade August hat mich auch oft dahinschmelzen lassen. Er vergöttert Natalie, schafft es aber nicht, lange genug die Klappe zu halten, um sie nicht direkt wieder massiv zu verärgern und reitet sich damit immer tiefer rein.

Natalie hat mich dafür oft zum Weinen gebracht. Sie hat mich unglaublich berührt mit ihrer Geschichte, vor allem ihrem Gefühl unerwünscht zu sein und zurückgewiesen zu werden. Das hat mich getriggert und sie hat mir da echt das Herz gebrochen.

Von mir bekommt das Buch volle 5 Sterne, ich fand es, wie schon Band 1, echt wunderschön.

Bewertung vom 22.05.2024
Faking With Benefits / Why Choose Bd.4 (eBook, ePUB)
Gold, Lily

Faking With Benefits / Why Choose Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

Emotional echt heftig, aber ich mochte es sehr


Triggerwarnung: Erinnerungen an extremes Mobbing, Mobbing im Internet, Hass in sozialen Medien.

Layla ist eine Dating-Katastrophe. Irgendwie klappt es einfach nie, dabei hat sie doch einen Zehnjahresplan und sollte langsam wirklich den Mann fürs Leben finden, damit sie wie geplant mit 30 verheiratet ist und Kinder kriegt. Sonst ist sie immer so gut organisiert, sie hat ihr Unternehmen aus dem Nichts aufgebaut und da läuft auch alles nach Plan – also fast. Warum will es dann mit der Liebe einfach nicht klappen?
Ihre drei Nachbarn, die einen Podcast zu dem Thema Beziehungen haben, merken recht schnell, nachdem sie das Thema in betrunkenem Zustand angesprochen hat, wo ihre Probleme liegen und bieten ihr an, sie zu unterrichten. Zwei von ihnen – der dritte ist ein Angsthase und meint, weil er mal für 1 Jahr ihr Lehrer war, sei es praktisch eine Todsünde sie zu daten, selbst als Fake-Dates – werden ihre Fake-Freunde und machen sie fit für das Datingleben. Das alles besprechen sie im Podcast und hoffen so diesen anzukurbeln. Toller Plan, nicht wahr? Was soll da schon schiefgehen?


Auf den ersten Blick wirkt dieses Buch wie ein typischer Fake-Dating-Roman, witzig, süß und mit ein wenig Drama für die Spannung. Aber es unterscheidet sich schon allein dadurch von anderen Büchern mit dem Trope, dass es sich hier um einen Why-Choose-Roman handelt, also eine Frau mit mehreren Männern zusammenkommt und auch intim wird, ohne dass es sich um eine Dreiecksgeschichte handelt. Es geht darum, dass sie sich eben nicht für nur einen von ihnen entscheiden muss.
Wen das also abschreckt, wird mit diesem Buch keine Freude haben.

Was mich bei dem Buch am meisten überrascht hat, sind die enthaltenen wichtigen Themen. Layla hat extremes Mobbing überlebt und ich konnte mich dabei so gut in sie hineinversetzen. Diese Verzweiflung, diese Suche nach Hilfe, bis man irgendwann erkennen muss, dass einem niemand helfen wird. In Laylas Fall waren Lehrer aktiv am Mobbing beteiligt – was ich auch in der Grundschule erleben musste.
Trotzdem ist Layla nicht verbittert, sie ist nur umso ehrgeiziger geworden. Sie stürzt sich in ihre Pläne und glaubt alles allein machen zu müssen, weil sie nie jemanden hatte, auf den sie sich verlassen konnte. Ihr wurde das Vertrauen in andere Menschen, vor allem Männer, schon sehr früh und gründlich ausgetrieben.

Diese Erinnerungen an das Mobbing sind teilweise echt schwer zu ertragen. Mir sind da mehrfach die Tränen gekommen. Auch allgemein, wenn es um Laylas Gefühle und Enttäuschungen im Leben geht. Sie hat mir mehrmals das Herz gebrochen.

Die Jungs haben auch alle ihr Päckchen zu tragen. Nach außen wirken sie witzig, kompetent, heiß und selbstbewusst. Aber jeder von ihnen hat in seinem Leben bereits heftig einstecken müssen, was dafür gesorgt hat, dass auch sie einige alte Verletzungen mit sich herumtragen.


Fazit: Mir hat das Buch echt mega gut gefallen. Allerdings haben die Jungs bei mir einiges verloren, rund um die Wendung. Da konnte ich ihr Verhalten zu einem großen Teil nicht nachvollziehen.

Laylas Reaktion konnte ich dagegen extrem gut nachvollziehen. Allerdings ging es mir ab einem gewissen Punkt einfach etwas zu schnell in Richtung Ende.

Die wichtigen Themen werden toll herausgearbeitet und sehr eindringlich transportiert. Mich hat das Buch mehrmals zum Weinen gebracht, vor allem, weil ich eben Layla so gut verstehen konnte. Ich habe aber auch viel gelacht, gerade bei den Podcast-Transcripts.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

Bewertung vom 22.05.2024
Die Radleys
Haig, Matt

Die Radleys


schlecht

Mich hat es leider gelangweilt


Die Radleys sind eine ganz normale Familie, na ja jedenfalls fast. Da wäre die Tatsache, dass jedes Tier vor der Tochter, Clara, flüchtet, ihr sehr empfindlicher Magen und die schwere Sonnenallergie des Sohnes. Beide ahnen nicht, dass ihnen ihre Eltern ein winzig kleines Detail über die Mitglieder der Familie verschwiegen haben – bis irgendwie alles total schiefgeht und die Hölle über sie alle hereinbricht … upsi.


Ich hatte ein schräges, witziges Buch erwartet, vielleicht mit ein wenig Addams Familiy Vibes oder so, auf jeden Fall schräg und witzig und süß. Leider fand ich das Buch extrem langweilig.

Die Grundidee ist echt toll, dass die Mitglieder der Familie Radley abstinente Vampire sind – zumindest, die die unter einem Dach leben, der Onkel ihres Vaters ist alles andere als abstinent. Jedenfalls haben die jugendlichen Kinder keine Ahnung, dass sie eigentlich Vampire sind – sie erleben vor allem die negativen Folgen des Verzichts auf Blut. Ehrlich gesagt finde ich das echt krass von den Eltern. Es wäre etwas anderes, wenn sie sich gemeinsam entschlossen hätten, nur Tierblut zu trinken, oder Blutbeutel oder irgendwie so etwas, aber die Tochter, Clara, wird durch den Verzicht ernsthaft krank und der Sohn hat es mit seiner Sonnenlichtallergie auch nicht gerade leicht, vor allem nicht in der Schule.

Als ihnen dann alles um die Ohren fliegt, tut es das gründlich, inklusive Leichen, Blutbad und rebellischen Teenie-Vampiren.

Das Buch wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt – es macht Sinn, die Geschichte so zu erzählen, aber leider entsteht dadurch auch ein Durcheinander. Es ist nicht immer direkt ersichtlich, aus wessen Sicht erzählt wird und die Sprünge sind oft recht hart und abrupt. Die Kapitel waren mir zu kurz, dadurch wirkt die Erzählstruktur sehr abgehackt.


Fazit: Mich konnte das Buch leider überhaupt nicht packen. Sehr bald driftete es ab und ich kam nicht mehr mit. Es fehlte der Zug – mich konnte es nicht bei der Stange halten. Ich konnte zu keinem der Charaktere eine Bindung aufbauen. Dazu kommt, dass mir der rote Faden fehlte und die Handlung immer mehr an den Haaren herbeigezogen wirkte. Das Drama wurde auf Anschlag gedreht und ich fühlte mich einfach verloren.

Vielleicht hatte ich einfach etwas komplett anderes erwartet. Ich fand das Buch sehr langweilig. Der Anfang war toll, aber danach war für mich recht schnell die Luft raus und das Buch zog sich. Es wirkte auf mich zu distanziert und konstruiert.

Von mir bekommt es 1,5 Sterne.

Bewertung vom 22.05.2024
Insight - Dein Leben gehört mir
Wesseling, Antonia

Insight - Dein Leben gehört mir


schlecht

Es tut mir leid, aber es war gar nicht meins


Valerie Sophie ist eine der, wenn nicht gar die bekannteste und erfolgreichste Influencerin Deutschlands. Leider hat ihre „Marke“ unter der Trennung von ihrem letzten Freund stark gelitten und sie ist noch mitten dabei, ihre verlorenen Follower und ihre Reichweite wieder aufzubauen. Dabei schießt eine „Kollegin“ immer wieder quer und stielt sogar ihre Ideen. Doch bald hat Valerie Sophie ein größeres Problem: sie hat einen Stalker! Und dieser Stalker will sie bloßstellen und ihre größten Geheimnisse verraten. Natürlich muss sie etwas unternehmen und da fällt ihr ein Schulfreund ein, der mittlerweile bei der Polizei ist. Kann Paul den Stalker finden und Valerie Sophie retten?


Ich muss vornewegschicken, dass ich die Idee mega interessant fand, die Umsetzung aber leider nicht meins war. Das Beste am ganzen Buch war für mich die angedeutete Auflösung am Ende.

Valerie Sophie ist Influencerin. Vieles zu diesem Beruf ist immer noch schwer greifbar, wenn man sich nur in der Buch-Bubble bewegt. Wenn man selbst auf Bookstagram (Bücher-Instagram) unterwegs ist, weiß man schon, wie viel Zeit für schöne Fotos und so draufgehen kann und wie viele neue Trends ständig aufkommen – zu viele eigentlich, um sie alle aufzugreifen oder überhaupt nur auf dem Laufenden zu bleiben, außer man hängt sich voll rein oder macht das Ganze beruflich. Jedenfalls ist klar, dass von Influencern erwartet wird, praktisch 24/7 online und präsent zu sein. Im „richtigen“ Instagram geht es dabei natürlich um Mode, Kosmetik und Schminktipps – für mich persönlich eine komplett fremde Welt. Durch das Buch bekommt man ein paar Einblicke, was ich interessant aber auch teilweise befremdlich fand.

Mir war Valerie Sophie leider zu keinem Zeitpunkt wirklich sympathisch. Sie wirkte auf mich oft recht egoistisch und egozentrisch. Ich konnte ihr Verhalten und ihre Erwartungen an andere oft nicht nachvollziehen. Obwohl sie ja in Wirklichkeit aus anderen Verhältnissen kommt, wirkt sie regelmäßig her wie ein verzogenes reiches Gör. Wobei ich vermute, dass das gewollt sein könnte, als Kritik an dieser oberflächlichen Influencer-Welt.
Auch die anderen Charaktere empfand ich als zu stereotyp.

Mir blieb vieles zu oberflächlich und zu wenig greifbar. Ich konnte einiges nicht nachvollziehen und kam von Anfang an nicht wirklich ins Buch rein. Auch die Liebesgeschichte konnte ich leider nicht glauben. Da ging mir so vieles zu schnell und allgemein konnte ich die Anziehungskraft nicht nachempfinden.

Die Kapitelüberschriften ergaben für mich null Sinn. Oft habe ich das ganze Kapitel über gerätselt, was das jetzt eigentlich mit dem vorherigen Kapitel zu tun haben sollte. Sie lenkten mich total von der eigentlichen Handlung ab. Das klingt jetzt etwas fies, aber ich habe mehr über die Überschriften gerätselt, als über den Stalker.


Fazit: Es gab viele einzelne Punkte, die mich gestört haben, zum Beispiel die Wortwahl in bestimmten Situationen, wie den expliziten Szenen. Das wirkte so oft einfach nicht glaubwürdig auf mich. Überhaupt hatte ich massive Probleme mit dem Thema Glaubwürdigkeit. Die ganze Handlung ließ sie in meinen Augen vermissen, egal in welchem Bereich. Die Stalking-Handlung wirkte irgendwie gewollt und aufgesetzt auf mich, keinesfalls bedrohlich. Die Liebesgeschichte konnte ich gar nicht nachvollziehen. Die Nebenhandlung mit dem Duschschaum fand ich extrem langweilig und überflüssig.

Ich hatte einfach massive Probleme mit dem Buch. Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber es gab nur eine Sache, die mir wirklich gefallen hat und die wird leider nur angedeutet und nicht zu Ende gebracht.

Es tut mir echt leid, aber ich kann dem Buch nur 1,5 Sterne geben, mehr ist für mich einfach nicht drin. Es war rund um nicht meins.

Bewertung vom 10.05.2024
The Happiness Blueprint
Zetterberg, Ally

The Happiness Blueprint


weniger gut

Sehr vorhersehbar und konstruiert


Klara muss ihr Leben in London auf Eis legen, um ihren Vater zu unterstützen. Dieser ist an Krebs erkrankt und kann während seiner Therapie seine kleine Fliesenfirma nicht weiterführen. Also muss Klara ran – komplett auf sich gestellt und ohne irgendeine Ahnung, wie sie das machen soll. Sie kennt die Abläufe nicht, hat keine Ahnung von Fliesen- oder Tischlerarbeiten und die Männer, die für ihren Vater arbeiten begegnen ihr überwiegend mit Verachtung, Spott und frauenfeindlichen Sprüchen. Doch Klara hat keine Wahl, sie muss die Firma am Laufen halten – egal wie.

Alex steckt noch immer tief in seiner Trauer um seinen Bruder. Gleichzeitig hat er sich der Aufgabe verschrieben, den Mann, der Schuld an seinem Tod ist, hinter Gitter zu bringen. Dafür muss er eine Zeugin aufspüren, was allerdings deutlich einfacher klingt, als es ist. Zudem braucht er dringend einen Job. Doch als er in einer kleinen Firma zum Vorstellungsgespräch erscheint, gibt das seinem Leben unerwartet eine neue Richtung.


Ich fand die Grundidee echt toll. Ich habe noch nie einen Roman gelesen, in dem es um Fliesenlegerarbeiten ging oder ähnliches. Das klang total interessant und ist es bis zu einem gewissen Punkt auch. Klara hat genauso wenig Ahnung, wie die meisten Leser und es ist interessant, wie sie sich trotzdem in alles einarbeitet, um ihrer neuen Rolle gerecht zu werden.
Dass es ihr die Angestellten ihres Vaters zu großen Teilen so schwer machen, ist dagegen echt heftig – aber leider auch nicht unrealistisch. Es gibt leider noch immer sehr viele Männer da draußen, die noch nicht verstanden haben, dass entsprechende Sprüche alles andere als angemessen und zeitgemäß sind.

Was mir dagegen von Anfang an sauer aufgestoßen ist, ist Klaras Familie. Dass ihre Schwester sofort abwinkt, zu helfen und auch ihre Mutter so tut, als sei das, was ihre Schwester mit ihrem Leben anfängt, so viel wichtiger, als das, was auch immer Klara gerade tut. Dieser Spruch ihrer Schwester „irgendjemand muss es tun“, der nur bedeutet „du musst es tun, weil ich es nicht tun werde“ – das fand ich echt krass. Ebenso, wie dass ihr eigener Vater keine Ahnung hat, wann Klaras Geburtstag ist. Diese Einsamkeit innerhalb der eigenen Familie kommt echt gut rüber, aber ist auch emotional heftig.

Alex ist geradezu besessen davon, den Mann verurteilt zu sehen, der Schuld am Tod seines Bruders ist. Man merkt, wie verloren er ohne ihn ist, allein schon, weil er ihm immer wieder schreibt. Allerdings fand ich seine Reaktion auf Klara direkt zu Beginn schon irgendwie zu abrupt. Und bei der Wendung sammelt er echt keine Pluspunkte bei mir.


Fazit: Ich fand das Buch extrem vorhersehbar. Mir war schon nach wenigen Seiten klar, worauf es hinauslaufen würde – die Hinweise sind alles andere als subtil. Das fand ich schade, vor allem, weil auch die Reaktion von Alex auf die Wendung genau dem entsprach, was ich befürchtete. Das fand ich total übertrieben, unlogisch und zu konstruiert.

Besonders bei einem Handlungsstrang waren es mir einfach viel zu viele Zufälle, die viel zu deutlich herausstachen und dadurch zu konstruiert wirkten und zu viel zu früh verrieten.

Im Buch sind diverse wichtige Themen enthalten – für mich schon zu viele. Es war überfrachtet mit Drama, vor allem gegen Ende, und diesen wichtigen Themen, sodass andere Aspekte der Handlung, wie die Liebesgeschichte, für mich total untergingen. Ich konnte sie nicht spüren und ich fand die Entwicklungen diesbezüglich immer wieder recht abrupt.

Von mir bekommt das Buch 2 Sterne.