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Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2023
Iron Flame / Flammengeküsst Bd.2
Yarros, Rebecca

Iron Flame / Flammengeküsst Bd.2


ausgezeichnet

Schon lange konnte mich kein Buch mehr so mitreißen wie Fourth Wing. Daher hatte ich die Fortsetzung sehnlichst erwartet. Und wow, Iron Flame hat es wirklich in sich. Der zweite Band steht seinem Vorgänger in nichts nach. Ich bin total begeistert und liebe einfach alles an dieser Reihe. Violet und Xaden, die Drachen Tairn und Andarna, sowie die atemberaubende Spannung dieser Reihe.

Drachen, dunkle Magier und ein Krieg, der alles zu verschlingen droht – der zweite Band hat einiges zu bieten. Inhaltlich ist Rebecca Yarros meinen hohen Erwartungen an das Buch definitiv gerecht geworden. Diese Fortsetzung ist genauso fantastisch und aufregend wie der erste Band. Iron Flame steckt voller Tempo, Action und harten Prüfungen. Die Autorin kann, wie auch im Reihenauftakt, mit ihrem einnehmenden Schreibstil begeistern. Actionreich und im lockeren Ton entführt Rebecca Yarros den Leser zurück nach Navaree, Poromiel und die Ödlande. Iron Flame schließt nahtlos an den ersten Band an und verschärft die Gefahr rund um Violet, Xaden und ihre Freunde. Dieser zweite Band kommt nahezu perfekt daher. Rebecca Yarros begeistert mit starken Szenen und vielen Überraschungen. Die Autorin setzt auf Tempo, überraschende Wendungen und viele Gefahren, die Violet und ihre Freunde bestehen müssen.

„»Du bist es«, sagte der dunkle Magier über das lauter werdende Tosen des Sturms hinweg. »Diejenige, die über den Himmel gebietet.« Seine Augen werden groß, es spiegelt sich eine ekelhafte Freude darin. »Oh, wie reichlich ich belohnt werde, wenn ich mit dir zurückkehre.«“ Zitat aus Iron Flame von Rebecca Yarros, Seite 607.

Rebecca Yarros beweist in dieser Fortsetzung, dass sie ein Talent für atemberaubende Fantasy hat. Die Autorin konnte mich völlig in den Bann ihrer Geschichte ziehen. Wer starke Charaktere mag und Drachen liebt, wird mit dieser Reihe viel Freude haben. Den Leser erwarten actionreiche Szenen, überraschende Momente und unerwartete Verluste. Es ist fast unmöglich, sich diesem Abenteuer zu entziehen. Trotz eines Umfangs von über 900 Seiten kamen zu keiner Zeit Längen auf. Es geht Schlag auf Schlag. Eine Gefahr folgt der nächsten. Besonders gut hat mir Andarna gefallen, die in diesem Band ein Drache im Teenageralter ist. Natürlich mit allem, was dazugehört. Sie ist aufmüpfig, schnell eingeschnappt und rebellisch. Ich mochte diese humorvollen Szenen sehr. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen einer Weiterentwicklung zwischen Xaden und Violet. Aber bei insgesamt fünf Bänden, wird das bestimmt noch kommen. Dieser zweite Band endet mit einem heftigen Cliffhanger, der es unmöglich macht, den Folgeband nicht zu lesen.

Einen Teil des Buches habe ich gelesen, den anderen Teil gehört. An dieser Stelle gibt es ein großes Lob an Dagmar Bittner, die im Hörbuch Violets Rolle übernimmt. Ich liebe Dagmar Bittners Stimme und ihre Art, eine Geschichte zum Leben zu erwecken. Tatsächlich ist sie meine liebste Hörbuchsprecherin. Daher kann ich euch auch das Hörbuch ans Herz legen. Dagmar Bittner lässt den Leser das Buch auf eine sehr intensive Weise erleben. Ich werde mir daher der dritten Band wieder als Print und als Hörbuch zulegen. Ein weiteres Lob geht an den Verlag, für die wunderschöne Gestaltung der Delux-Ausgabe. Beide Bände punkten mit den für mich bisher schönsten Verlagsfarbschnitten. Einen weiteren Bonuspunkt gibt es dafür, dass die Farbschnittausgaben nicht mehr limitiert sind und somit jeder Leser eine Chance auf diese beiden Schmuckstücke hat.

Fazit: Atemberaubend spannend – ein Highlight mit Suchtgefahr. Auch im zweiten Band Iron Flame setzt Rebecca Yarros routiniert alle Elemente ein, die einen epischen YA Fantasy-Roman ausmachen: Starke Charaktere, magische Kreaturen, tödliche Kämpfe und dunkle Magier, die einen grausamen Krieg führen. Plot, Spannungsbogen und Charaktere sind stimmig, authentisch und mitreißend. Ich würde am liebsten mehr als 5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 13.12.2023
Damsel - Der Pfad des Feuers
Skye, Evelyn

Damsel - Der Pfad des Feuers


sehr gut

Der Klappentext von „Damsel“ hatte mich auf Anhieb magisch angezogen. Da ich düstere Fantasy und Drachen liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Inmitten eines Höhlenlabyrinths, gejagt von einem blutrünstigen Drachen, muss ein junges Mädchen um ihr Überleben kämpfen. Eigentlich wollte Elodie nur ihr verarmtes Herzogtum retten, doch dann wird sie von der königlichen Familie hintergangen und betrogen. Prinz Henry hat sie aus einem ganz bestimmten Grund als seine Braut ausgewählt. Elodie soll dem Drachen geopfert werden, mit dem die Königsfamilie einen Pakt geschlossen hat. Als sie die Wahrheit erkennt, ist es längst zu spät.

Mit Evelyn Skyes neuem Werk „Damsel – Der Pfad des Feuers“ erwartet den Leser ein Einzelband, der zugleich düster und ausgesprochen spannend daherkommt. Eine Prinzessin, ein Drache und ein Prinz – das klingt eigentlich nach einem sehr bekannten Muster. Doch was, wenn der Prinz der Bösewicht ist? Wenn er die Prinzessin dem Drachen zum Fraß vorwirft, anstatt sie zu retten. Dieses Szenario hat mich sehr angesprochen. Ich mag es sehr, wenn bekannte Muster gebrochen und Rollen umgekehrt werden.

Die Geschichte beginnt recht ruhig, doch sobald Elodie auf den Drachen trifft, wird das Tempo rasant gesteigert. Obwohl ein sehr großer Teil der Handlung nur in einem Höhlenlabyrinth spielt, konnte Evelyn Skye mich richtig fesseln. Der Autorin gelingt es meisterlich, eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu erschaffen. Der Leser begleitet Elodie, während sie um ihr Leben kämpft. Stellt euch vor, ihr werdet von einer blutrünstigen Bestie gejagt und es gibt kein Entrinnen. Elodie ist alles andere als eine verwöhnte Prinzessin. Doch ebenso wenig ist sie eine tapfere Heldin. Sie hat keine außergewöhnlichen Kräfte. Elodie ist ein ganz normales Mädchen, das im Angesicht des monströsen Drachens von Panik und Todesangst überwältigt wird. Sie kämpft nicht, weil sie tapfer ist, sondern weil sie schlicht und einfach überleben möchte. Man spürt die Angst des jungen Mädchens auf jeder Seite und kann gar nicht anders, als mit ihr mitzufiebern. "Sie stieß einen gellenden Schrei aus, als vor ihr zwei dunkelviolette Augen aufflackerten, deren goldene Pupillen sich beim Duft ihres Blutes weiteten." Zitat aus Damsel – Der Pfad des Feuers von Evelyn Skye.

Besonders gut haben mir die Rückblicke gefallen. Diese Kapitel enthüllen nach und nach, was mit den anderen geopferten Prinzessinnen geschehen ist. Denn Elodie ist nicht die erste Prinzessin, die dem Drachen überlassen wurde. Diese grausame Tradition reicht Jahrhunderte zurück. An manchen Stellen merkt man, dass dieses Buch nach dem Drehbuch zum gleichnamigen Netflix Film geschrieben wurde. Dieses Werk setzt mehr auf Action, als auf ein fantasiereiches Worldbuilding. Es gibt ein solides Grundgerüst, doch der Fokus der Story liegt definitiv auf der Jagd in den Drachenhöhlen. Für mich persönlich muss es nicht immer ein kreativer Weltenentwurf sein. Einige Fragen bleiben offen und ich bin gespannt, ob diese im Film beantwortet werden. Ich habe mich zum Beispiel gefragt, wie so viele Prinzessinnen verschwinden konnten, ohne dass ein anderes Reich oder Land misstrauisch wird. Insgesamt wurde ich dank vieler spannender Szenen bestens unterhalten und werde dieses Buch mit Sicherheit nochmal lesen. Evelyn Skye hat hier ein tolles Buch für alle Fans von Drachen erschaffen. Doch Vorsicht, dieser Drache beißt wirklich! Ich habe es sehr genossen, wieder ein Buch zu lesen, in dem Drachen wirklich gefährlich sind.

Ein großes Lob geht an den Verlag für die Gestaltung der Erstauflage. Der Farbschnitt passt perfekt zum Cover. Dadurch wird dieses Buch zu einem wundervollen Hingucker im Bücherregal. Für mich persönlich ist die Gestaltung ein Highlight, da ich rote Farbschnitte liebe.

Fazit: „Damsel – Der Pfad des Feuers“ ist ein gelungener Einzelband, der mit viel Spannung punktet. Die Geschichte ist düster, atmosphärisch und voller Gefahren. Von mir gibt es volle 4 Sterne und ich freue mich schon jetzt sehr auf den Netflix Film, in dem Millie Bobby Brown die Rolle der mutigen Prinzessin spielen wird.

Bewertung vom 07.12.2023
Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1 (eBook, ePUB)
Niemeitz, Merit

Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Da ich Dark Academia liebe, war ich wahnsinnig gespannt auf „Starling Nights“. Eine Elite Universität, ein umwerfender Fremder und ein gefährlicher Geheimbund – das klingt nach einer Geschichte mit viel Potenzial. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite an packen. Ich liebe diesen gelungenen Mix aus Dark Academia, Romance und einem Hauch Fantasy.

Als ihre beste Freundin in die Fänge einer geheimen Studentenverbindung gerät, muss Mabel handeln. Doch dem Bund der Stare geht es um weit mehr, als nur um Macht und Geld. Ohne es zu ahnen, gerät Mabel immer tiefer in einen Strudel aus Intrigen und Gefahren. Zugleich kommt sie dem mysteriösen Cliff näher, der mehr über die Stare zu wissen scheint.

Die Geschichte und auch der Schreibstil haben mich von der ersten Seite an gefesselt. Für mich ist „Starling Nights“ ein richtiges Wohlfühlbuch, in dem man entspannt versinken kann. Der bildhafte Schreibstil der Autorin lässt sofort Bilder im Kopf entstehen. Merit Niemeitz gelingt es meisterlich, eine düstere und mysteriöse Atmosphäre zu erschaffen. Die Geschichte spielt an der University of Cambridge und ich habe selten ein Setting so gefühlt, wie dieses. Die Atmosphäre und das Setting an der alten Universität haben mich von der ersten Seite an gepackt. Für mich ist „Starling Nights“ Dark Academia vom Feinsten. Es fühlt sich an wie ein Zusammenspiel meiner Lieblingsmomente. Dark Academia Vibes, Herbstfeeling, Kuschelsocken, der Duft alter Bücher und das Prasseln des Regens vor den Fensterscheiben einer alten Bibliothek. Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt. Auch die Slow-Burn Liebesgeschichte wurde gefühlvoll und nachvollziehbar umgesetzt.

„Etwas an ihm gab mir das Gefühl, zum ersten Mal seit langer Zeit komplett zu sein. Nicht, weil er mich vervollständigte, sondern weil er mich daran erinnerte, dass ich mehr war, als ich mir bisher erlaubt hatte zu sein.“ Zitat aus Starling Nights, eBook bei ca. 60%.

Den Leser erwartet hier eine überraschend tiefgründige Geschichte. Viele einzelne Momente drehen sich um Liebe und Vertrauen. Und darum, einen Menschen richtig zu sehen. Ihn mit all seinen Eigenarten und Fehlern zu akzeptieren. Hinter die Fassade zu schauen. Man merkt zudem, dass Merit Niemeitz Talent zum Schreiben hat und eine Geschichte geschickt aufzubauen weiß. Die Autorin lässt gekonnt immer wieder Spannung aufkommen, indem sie Geschichte mit Geheimnissen durchwebt. Merit Niemeitz nimmt sich zudem ausreichend Raum für Details und tiefere Einblicke. Spannungskurve steigt immer wieder leicht an und fesselt den Leser bis zur letzten Seite.

FAZIT: Dark Academia meets Romance. Mit „Starling Nights“ hat Merit Niemeitz einen atmosphärischen und spannenden Reihenauftakt geschaffen, der mich begeistern konnte. Ich liebe die Dark Academia Vibes und auch die Liebesgeschichte wird gefühlvoll und tiefgründig umgesetzt. Wer düster-romantische Dark-Academia Bücher mit einem Hauch Fantasy mag, sollte sich diese Reihe anschauen. Von mir gibt es 4,5 Sterne und ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

Bewertung vom 30.11.2023
Once Upon A Broken Heart / Once Upon a Broken Heart Bd.1
Garber, Stephanie

Once Upon A Broken Heart / Once Upon a Broken Heart Bd.1


ausgezeichnet

Da ich die Caraval Reihe von Stephanie Garber liebe, war der neue Reihenauftakt ein absolutes Must-Read für mich. Ich konnte es kaum erwarten, das Buch endlich in den Händen zu halten. Es war unglaublich schön, wieder in der magischen Welt des Caraval Universums eintauchen zu können. In dieser neuen Reihe entführt die Autorin den Leser in den fantastischen Norden, wo Geschichten lebendig werden. Meine Erwartungen waren hoch, wurden aber nicht enttäuscht. Im Fantastischen Norden gibt es einiges zu entdecken. Magie, verzauberte Geschichten, magische Wesen und verschiedene Schicksalsmächte sorgen für Spannung. Stephanie Garber lässt im Kopf wundervolle Bilder entstehen. Neben dem mitreißenden Schreibstil erwartet den Leser eine magische Geschichte über die Suche nach einem Happy End.

Als Evangeline Fox erfährt, dass die Liebe ihres Lebens einer anderen versprochen ist, begeht sie einen schlimmen Fehler. In ihrer Verzweiflung schließt sie einen Pakt mit Jacks, dem Prinz der Herzen. Doch Jacks verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Ein gefährliches Spiel beginnt und Evangeline muss erkennen, dass der Preis für ihren Wunsch sie mehr kostet, als sie bereit war zu geben.

Stephanie Garber konnte mich auch mit ihrem neuen Reihenauftakt "Once Upon a Broken Heart" richtig begeistern. Ich habe mich wahnsinnig darüber gefreut, mehr über den gefährlichen Prinz der Herzen zu erfahren. „Es erinnerte sie an die Sagen darüber, dass seine Küsse zwar tödlich sein mochten, dass sie den Tod jedoch durchaus wert waren. Jacks kühler Mund strich nachdrücklich über ihren rasenden Puls, vor und zurück, samtig und sanft und – dann gruben sich seine scharfen Zähne in ihre Haut.“ Zitat aus Once Upon a Broken Heart von Stephanie Garber, Seite 33.

Für Fans der Caraval Reihe gibt es auch ein ganz kurzes Wiedersehen mit Scarlett und Tella. Dieses Buch ist jedoch auch für Neueinsteiger geeignet, da ein Vorwissen der Caraval Reihe nicht notwendig ist. Die Idee dieser neuen Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Wie der Titel schon verrät, erwartet den Leser eine bittersüße Liebesgeschichte voller Magie und gebrochener Herzen. Das Tempo ist eher ruhig, doch es bleibt immer spannend. Es gibt viele magische Elemente, die Geschichte ist jedoch nicht so von Magie durchwoben, wie es bei Caraval der Fall war. Trotzdem konnte die Autorin mich von der ersten Seite an packen. Neben dem tragischen Schicksal von Evangeline überzeugt die Autorin mit einem wunderschönen und bildhaften Schreibstil, den ich schon in ihren anderen Büchern geliebt habe. Wunderschön, mitreißend und bildgewaltig führt die Autorin den Leser durch die Geschichte. Mit Evangelines Ankunft im Norden hatte ich schon nach ein paar Seiten fantastische Bilder im Kopf. Nach und nach erfährt man mehr über Jacks Pläne, wodurch das Buch bis zur letzten Seite spannend bleibt.

Magisch, gefühlvoll und spannend: „Once Upon a Broken Heart“ von Stephanie Garber ist ein zauberhafter Auftakt einer neuen Romantasy-Reihe. Neben einer spannenden Story und einem traumhaften Setting überzeugt die Autorin mit einem wunderschönen und bildhaften Schreibstil, der mich verzaubern konnte. Von mir gibt es für diese märchenhafte Geschichte 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von magischer Romantasy.

Bewertung vom 25.11.2023
Weit über der smaragdgrünen See
Sanderson, Brandon

Weit über der smaragdgrünen See


gut

Auf „Weit über der smaragdgrünen See“ von Brandon Sanderson hatte ich mich wahnsinnig gefreut. Der Klappentext verspricht eine spannende Reise voller Abenteuer und Magie. Zahlreiche Gefahren, Piraten und ein tödliches Meer. Dieses Szenario klingt einfach richtig gut. Leider konnte mich die Geschichte trotz vieler guter Ansätze insgesamt nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Tress lebt auf einer kleinen Insel mitten in der smaragdgrünen See. Sie liebt Tassen aus fremden Ländern und Charlie, ihren besten Freund. Doch Charlie kehrt von einer Reise nicht zurück. Kurzerhand schmiedet Tess einen tollkühnen Plan. Sie wird das tödliche Meer bereisen und Charlie retten.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils sehr leicht gefallen. Kindgerecht passt nicht richtig, jedoch passt der Sprachstil eher zu einer jungen Zielgruppe. Zwischendurch gibt es flapsige Bemerkungen und eine direkte Ansprache des Lesers. Die vom Autor erschaffene Welt hat mir richtig gut gefallen. Die Ideen von Brandon Sanderson sind kreativ und sehr interessant. Es gibt verschiedene tödliche Meere, die aus Sporen bestehen. Diese reagieren beim Kontakt mit Flüssigkeit verhängnisvoll. Wer darüber nachdenkt, wie viel Wasser wir benötigen zum Kochen, Waschen oder Trinken, bemerkt schnell das Problem der Sporen. Durch diese Tatsache entsteht einiges an Spannung, denn der Leser wird immer wieder an die Gefahr erinnert, in der Tress schwebt. Die verhängnisvollen Folgen eines Sporenunfalls werden dem Leser sehr bildlich vor Augen geführt. Teilweise sind die Beschreibungen recht brutal, was für mich nicht richtig zu dem einfachen Sprachstil passte, den ich eher einer jüngeren Zielgruppe zugeordnet hatte. Dadurch entstand für mich kein stimmiges Bild.

Tress schlittert von einer Gefahr in die nächste. Zwischendurch hat sich die Handlung immer wieder etwas gezogen, doch es kam auch recht schnell wieder Spannung auf. Da Tress von einer kleinen Insel stammt und wenig von der Welt kennt, wirkt sie sehr naiv. Doch auch an dieser Stelle wird der Leser immer wieder von ihren cleveren Ideen überrascht. Denn wenn Tress eines ist, dann mutig, selbstlos und einfallsreich. Neben tödlichen Meeren erwarten den Leser einige skurrile Figuren und magische Elemente. Der Geschichte haftet etwas märchenhaftes an und viele Stellen regen zum Nachdenken an. Besonders gut haben mir die wunderschönen Schwarz-Weiß Illustrationen gefallen. Diese sind sehr detailreich und wurden mit viel Liebe erschaffen.

Fazit: „Weit über der smaragdgrünen See“ von Brandon Sanderson ist ein modernes Märchen, das einen kreativen Weltenaufbau, Spannung und einige überraschende Wendungen bietet. Die Geschichte erzählt ein besonderes Abenteuer und hat ihren ganz eigenen märchenhaften Charm. Leider konnte mich das Buch trotzdem nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Stellenweise wirkt die Handlung flach, dann wieder fantasievoll und tiefgründig. Auch der einfache, kindgerechte Sprachstil passte für mich nicht zusammen mit den teilweise brutalen Szenen. Zum einen gibt es das naive, junge Mädchen Tress, den sehr einfachen Sprachstil und eine teilweise flache Handlung, die sich etwas zieht. Auf der anderen Seite wirkt die Geschichte märchenhaft, an einigen Stellen tiefgründig und Tress agiert clever und einfallsreich. Ich konnte diese Gegensätze leider nicht miteinander in Einklang bringen. Ich bin aber sicher, dass der märchenhafte Charm dieses Buches viele andere Leser begeistern wird.

Bewertung vom 14.11.2023
Die Tochter der Mondgöttin Bd.1
Tan, Sue Lynn

Die Tochter der Mondgöttin Bd.1


sehr gut

„Die Tochter der Mondgöttin“ ist der erste Band einer Dilogie und stammt aus der Feder der New-York-Times-Bestseller-Autorin Sue Lynn Tan. Die Autorin entführt den Leser in eine abenteuerliche Welt voller Magie und Gefahren. Wer actionreiche Fantasy mit einem bildhaften Schreibstil mag, sollte sich die Reihe anschauen. Und auch Fans von reinen Einzelbänden kommen auf Ihre Kosten. Der erste Band ist in sich abgeschlossen und kann als Stand-Alone gelesen werden.

Die Geschichte beginnt mit dem Schicksal der Mondgöttin und ihrer Verbannung. Die Autorin zieht das Tempo sehr schnell an. Der Leser begleitet Xingyin, die Tochter der Mondgöttin, die auf der Flucht ist. Sie landet ausgerechnet auf feindlichem Gebiet im Himmlischen Königreich. Mit einer falschen Identität erhält sie eine Anstellung im Palast und kommt dort dem Kronprinzen Liwei immer näher. Doch Xingyins oberste Priorität gilt immer noch der Befreiung ihrer Mutter.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils von Sue Lynn Tan sehr leicht gefallen. Besonders das abwechslungsreiche Setting hat es mir angetan. Die Autorin entführt den Leser in verschiedene Königreiche, in denen man auf magische Wolken, Monster und Drachen trifft. Die Geschichte hat einen einfachen Aufbau und besteht nicht aus komplexen Handlungssträngen. Trotzdem passiert immer etwas. Die Autorin hat eine gute Mischung aus ruhigen Phasen und spannenden Sequenzen geschaffen.

Besonders gut hat mir der wirklich langsame Aufbau der Liebesgeschichte gefallen. Hier geht nichts Schlag auf Schlag, sondern die Entwicklung schreitet langsam voran und es gibt immer wieder Rückschläge. Es gibt eine Dreiecksbeziehung, was mich zu Beginn nicht sehr begeistert hat. Ich mag das daraus resultierende Hin und Her nicht besonders. In diesem Fall macht die Dreiecksgeschichte aus meiner Sicht aber durchaus Sinn. Der Leser begleitet Xingyin über viele Jahre hinweg. Zu Beginn ist sie sehr jung und die erste Liebe ist immer etwas ganz Besonderes. Ohne sie wäre Xingyin wahrscheinlich zu einem anderen Menschen geworden, da sie sich nicht der Armee angeschlossen hätte. Die Slow-Burn Liebesgeschichte kommt ohne viel Leidenschaft und spicy Szenen aus, was mir persönlich gut gefallen hat.

Auch der Spannungsfaktor kommt nicht zu kurz. Den Leser erwartet eine actionreiche Geschichte, in der es oft Schlag auf Schlag geht. Monster werden erlegt, Intrigen vereitelt und Kämpfe auf Leben und Tod ausgefochten. Die Handlung punktet mit vielen überraschenden Wendungen. Zwar landet man am Anfang direkt mitten im Geschehen und muss sich erst orientieren, aber die komplette Welt entfaltet sich mitsamt ihren Geheimnissen und ihrer Magie erst nach und nach. Mein einziger Kritikpunkt sind Xingyins teilweise recht ausschweifende Gedankengänge, die sie ab und an sehr naiv wirken lassen, obwohl sie eine starke junge Frau ist.

Einen Pluspunkt gibt es für die wundervolle Gestaltung der Erstauflage. Das Cover mit Perlmuttschimmer und Goldakzenten sieht ganz zauberhaft aus und auch die Charakterkarte ist wundervoll. Man merkt auf jeden Fall, dass diese Ausgabe mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde.

Insgesamt hat die Autorin Sue Lynn Tan mit „Die Tochter der Mondgöttin“ eine schöne Geschichte mit Mulan-Vibes geschaffen, in der Fantasy auf Mythologie trifft. Magie, mystische Kreaturen, Monster und Drachen sorgen für eine spannende Reise voller Überraschungen und Abenteuer. Das Ende lässt keine Fragen offen, sodass man diesen Reihenauftakt auch als Einzelband lesen kann. Von mir gibt es volle 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.11.2023
Die Einladung
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


ausgezeichnet

Mit Fitzeks neuem Werk „Die Einladung“ erwartet den Leser ein düsterer Psychothriller, der mit vielen überraschenden Wendungen daherkommt. Ein einsames Berghotel in den Alpen, ein perfider Mörder und keine Aussicht auf Entkommen – dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und Gruselmomente. In der Einsamkeit des abgeschiedenen Berghotels muss Marla um ihr Überleben kämpfen.

Ich freue mich über jedes neue Buch von Fitzek. Jedes Werk ist ein Garant für Spannung und man weiß nie, was den Leser erwartet. „Die Einladung zählt aus meiner Sicht zu den eher soften Werken des Autors. Gewalt und Brutalität halten sich in Grenzen. Der Fokus liegt mehr auf der psychologischen Ebene.

Marla hat in ihrer Vergangenheit etwas Schlimmes erlebt. Realität oder Wahnvorstellung? In der Gegenwart versucht Marla, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Doch ein harmloser Trip in die Alpen entpuppt sich als tödlicher Horror. Marla ist auf einem Berg gefangen, von ihren ehemaligen Klassenkameraden fehlt jede Spur. Starker Schneefall, eisige Temperaturen und Lawinengefahr machen ein Entkommen unmöglich. Marla kämpft mit aller Macht um ihr Überleben. Doch wer steckt hinter der perfiden Falle?

Obwohl die Haupthandlung nur in dem einsamen Berghotel und der unmittelbaren schneebedeckten Landschaft spielt, konnte Fitzek mich von der ersten Seite an packen. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, wodurch die Spannung immer mehr gesteigert wird. Die Stimmung ist düster und beklemmend, das Kopfkino schaltet sich direkt ein. Wie so oft in Fitzeks Werken, ist auch in diesem Buch nichts so, wie es zu sein scheint. Eine überraschende Wendung jagt die nächste. Obwohl das Buch spannungsmäßig hervorragend aufgebaut ist, lässt das Ende mich etwas zwiegespalten zurück. Ich liebe es, wenn ich bei einem Thriller das Ende nicht vorhersehen kann. Was hier definitiv der Fall war. Die beiden großen Plottwists habe ich nicht kommen sehen. Ich fand das Ende auf der einen Seite absolut genial, auf der anderen Seite aber auch recht konstruiert. Doch was soll ich sagen, das hat der Spannung keinen Abbruch getan. Wer mehr auf Spannung und gute Unterhaltung setzt und auch damit leben kann, dass die Handlung mal überdreht oder nicht ganz so logisch daherkommt, wird mit diesem Thriller viel Freude haben.

Insgesamt ist „Die Einladung“ ein düsteres und atmosphärisches Werk, das bis zur letzten Seite spannend bleibt. Fitzek legt hier einen Psychothriller vor, der mit vielen überraschenden Wendungen punktet und den Leser mehr als einmal in die Irre führt. Die Handlung konnte mich bis zur letzten Seite fesseln und überraschen. Von mir gibt es daher volle 5 Sterne.

Bewertung vom 05.11.2023
Der Krieg / Der Knochensplitterpalast Bd.3
Stewart, Andrea

Der Krieg / Der Knochensplitterpalast Bd.3


sehr gut

Mit „Der Krieg“ kommt die spannende High Fantasy Reihe „Der Knochensplitterpalast“ zum Abschluss. Nach dem Ende des zweiten Bandes war ich wahnsinnig gespannt auf das große Finale. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit "Der Krieg" hat der Andrea Stewart einen spannenden Reihenabschluss geschaffen, der dynastische Auseinandersetzungen, machtpolitische Hintergründe und Fantasy-Elemente genial miteinander verwebt. Andrea Stewart entführt den Leser auf eine spannende Reise in eine Welt, die kurz vor dem Untergang steht.

Der letzte Kampf ist gerade vorbei und die Knochensplitterarmee wurde besiegt. Doch das Reich droht mehr und mehr auseinanderzufallen. Allianzen werden geschmiedet, Schwächen erforscht und Grenzen ausgelotet. Lin ist zwar nach wie vor der Kaiser, doch ihre Feinde werden immer zahlreicher. Die Angst vor einem Krieg hängt schwer in der Luft und das Phönixreich ist dem Untergang so nah wie nie zuvor.

Den Leser erwartet ein Finale, das genauso aufregend wie düster ist. Politische Intrigen, Machtdemonstrationen und neue Enthüllungen sorgen für einige Überraschungen. Die Komplexität der Handlung wird in diesem Band durch zahlreiche Handlungsstränge weiter verdichtet. Die Handlung wird stark vorangetrieben, lässt aber dennoch genug Raum für eine Weiterentwicklung der Charaktere. Die Handlung folgt zwar immer einem roten Faden, springt aber mal zum einen und mal zum anderen Protagonisten, ohne dass der Leser auf den ersten Blick erkennt, wohin das Ganze führt. Auf dieses Buch muss man sich definitiv einlassen können. Die Story ist intelligent aufgebaut und ich liebe die Ideen der Autorin, doch teilweise habe ich den Überblick über die Protagonisten verloren. Ein Blick in den Vorband ist in diesem Hinblick förderlich für das Verstehen der komplexen Handlung, wenn man nicht mehr alles aus dem zweiten Band so gut im Kopf hat. Obwohl die Geschichte ein paar kleine Längen aufweist, bin ich begeistert von dem von Andrea Stewart erschaffenen Magiesystem und der intelligenten Verknüpfung mit dynastischen Auseinandersetzungen und machtpolitischen Hintergründen.

Fazit: „Der Krieg“ erweist sich als ein düsteres, spannendes Finale, das mit überraschenden Szenarien zu fesseln weiß und mit einem gut durchdachten Plot aufwartet. Ich liebe die Ideen der Autorin und ihren Weltenentwurf. Am Ende fügt sich alles zusammen und der Leser erhält Antworten auf alle offenen Fragen. Besonders kreativ fand ich die Entstehung des Phönixreiches und die damit verbundenen Geheimnisse, die nach so vielen Jahren ans Licht kommen. Von mir gibt es volle vier Sterne und ich werde Ausschau nach weiteren Büchern der Autorin halten.

Bewertung vom 24.10.2023
Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald / Die Dunklen Chroniken Bd.6
Henry, Christina

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald / Die Dunklen Chroniken Bd.6


sehr gut

Mit Christina Henrys Werk „Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie, die einen geringen Horror-Anteil hat. Eine Welt vor dem Abgrund, Menschen die Jagd auf wehrlose Opfer machen und ein Mädchen auf der Flucht - dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und lässt wohl niemanden komplett kalt. Inmitten dieses Endzeitszenarios muss ein junges Mädchen um ihr Überleben kämpfen.

Innerhalb weniger Wochen ist Reds Welt eine andere geworden. Ein neuartiger Virus breitet sich rasend schnell aus und hinterlässt Tod und Zerstörung. Mit nichts als einem Rucksack und einer Axt macht sich Red auf eine Reise durch den tiefen Wald. Sie lässt ihr altes Leben hinter sich und hat nur ein Ziel: So lange zu überleben, bis sie bei ihrer Großmutter angekommen ist. Doch nicht der Wald ist ihr größter Feind, sondern die anderen Überlebenden, die wie Wölfe über Red herfallen würden. Denn im Kampf um das eigene Leben gibt es keine Regeln. Eine Reise auf Leben und Tod beginnt. Red muss zu allem bereit sein. Sie möchte niemanden töten, doch was, wenn sie keine andere Wahl hat?

Bei dieser Dystopie handelt es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen. Man sollte sich innerlich von dem Bezug zu dem bekannten Märchen trennen, um sich auf dieses Buch einlassen zu können. Christina Henry hat mit diesem Werk eine Dystopie geschaffen, die mit wenig Handlung daherkommt und eher auf der psychologischen Ebene überzeugt. Der Fokus liegt auf dem Kampf um das Überleben und was das für einen jungen Menschen bedeutet. Wie so viele in ihrem Alter hält auch Red sich für ausgesprochen klug und gerissen. Einige Leser mögen von ihrer besserwisserischen Art genervt sein, doch ich persönlich fand Reds Verhalten im Hinblick auf ihr Alter sehr authentisch. Dieses Buch lebt vorwiegend durch Emotionen, die beim Kampf um das Überleben entstehen. Es ist eine Reise ins Ungewisse. Angetrieben von Hoffnung. Doch was passiert, wenn die Hoffnung nach und nach erlischt und das eigene Leben nur noch aus Wut, Trauer, Angst und Verzweiflung besteht?

Das Buch gliedert sich in Einblicke in das „Davor“ und das „Danach“. Dadurch erhält der Leser einen guten Rundumblick. Obwohl es wenig Handlung gibt, konnte Christina Henry mich fesseln und mitreißen. Ich wollte unbedingt wissen, warum Red alleine unterwegs ist und ob sie jemals bei ihrer Großmutter ankommt. Der Horror-Anteil in diesem Werk der Autorin ist eher gering, jedoch an zwei Stellen recht blutig. Ich fand dieses Buch in Bezug auf den Horror-Anteil trotzdem sehr soft. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen und ich wollte zu jeder Zeit wissen, wie es weitergeht. Doch dann kommt das Ende – und das ist mehr als kurz und knapp. Die Geschichte endet sehr plötzlich. Christina Henry spielt gerne mit der Fantasy der Leser, doch bei diesem Werk hat sie es sich leider zu leicht gemacht.

Fazit: Mit „Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald“ erwartet den Leser eine düstere Dystopie mit einem geringen und recht soften Horror-Anteil. Die Geschichte lebt vorwiegend von den Emotionen der Protagonistin, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Obwohl es sich nicht um eine Neuinterpretation von Rotkäppchen, sondern um eine typische Endzeit-Story handelt, konnte Christina Henry mich auch mit diesem Werk begeistern. Nur das Ende war sehr enttäuschend, da viele Fragen offen bleiben. Damit bleibt „Peter Pan“ mein Favorit unter den Büchern der Autorin.