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ikatzhorse2005

Bewertungen

Insgesamt 206 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2020
Yin Yoga - Einzigartige Übungen für mehr innere Ruhe
Diener, Anja

Yin Yoga - Einzigartige Übungen für mehr innere Ruhe


sehr gut

Yin Yoga Einzigartige Übungen für mehr innere Ruhe von Anja Diener
Vor allem im Yin Yoga bleibt neben den Körperübungen viel Zeit für Selbstreflexion, weshalb dir durch das Üben mit diesem Buch schnell die Bedeutung des Yoga klar sein wird. S.11
Unsere heutige Zeit ist hektisch und schnelllebig. Hier bietet die Autorin ein paar Momente zum Innehalten und bewusster Wahrnehmung des eigen Körpers und seiner Umgebung an. Dieses Büchlein beinhaltet wertvolle Körperübungen unter Anwendung achtsamen Atmens und Ausübung entspannender und selbstreflektierender Meditationsübungen. Neben den detaillierten Beschreibungen runden erklärende Zeichnungen den Text ab. Der Autorin ist es wichtig, dem Leser und Anwender die bedeutsame Seite des Yin Yogas näherzubringen. Durch regelmäßiges Praktizieren dieser Techniken verspricht sie innere Balance und mehr Lebensqualität.
Der Schreibstil ist gut verständlich. Neben den anleitenden Worten finden sich hintergründige Erläuterungen zum Thema Yoga. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Einbeziehung der Gesamtheit des menschlichen Körpers mit all seiner Freundlichkeit und Sinnlichkeit im Hier und Jetzt.
Fazit: Die Lektüre ist eine kurzweilige Auffrischung und eine Anregung meiner schon erlernten Übungen zum Kundalini Yoga. Yin Yoga ist hier eine wertvolle Ergänzung, wobei intensive Schwingungen erst beim gemeinschaftlichen Praktizieren entstehen können. Trotzdem wird mir dieses kleine Buch ein netter Alltagsbegleiter bleiben.

Bewertung vom 14.11.2020
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


ausgezeichnet

Das Schwarze Gold des Südens ein Roman von Tara Haigh (Tinte & Feder)
„Wir werden die nächsten Jahre schon überstehen. Die Kunden sind uns treu“, setzte Amalie aufmunternd nach. Es wirkte, denn Vater nickte erneut. Er blieb unvermittelt stehen und blickte sich um, In seinen Augen war wieder etwas Leben. „Bamberger Süßholz wird niemals aussterben“, schwor er. Sein Wort in Gottes Ohr. S.19
Tara Haighs Reise um die Familie Imhoff mit ihrem Süßholzimperium beginnt in historischen Bamberg 1887. Die beiden Töchter haben unterschiedliche Ansichten und Pläne zur Weiterführung des traditionell geführten Familienunternehmens. Darüber hinaus entzweien sich die beiden jungen Frauen und gehen getrennte Wege. Während Amalie den Zielen und Werten ihres Vaters folgt, versucht Elise in Frankreich ihr Glück.
Die Autorin erschafft, dank ihrer fleißigen Recherche, ein fabelhaftes Zusammenspiel von Unterhaltung, Historie und Information. Diese Empfindung verstärkt sich durch die charakterstarken Figuren und stilistisch einwandfrei beschriebenen Handlungsorte. Geschichtliche Details fließen in die Geschichte ein und lassen diese authentisch und lebhaft erscheinen. Die interessanten Hintergründe zum Thema Süßholz sind erstaunlich gut ausgearbeitet und machen Lust ein Stück Lakritz während des Lesens zu naschen. Das schwarze Gold findet vielerlei Berührungspunkte. Spannend, dramatisch, romantisch und unglaublich informativ erstreckt sich die Handlung von Bamberg über Venedig, Paris und Kalabrien.
Fazit: Ich schätze den Schreibstil der Autorin sehr. Egal unter welchem Namen sie ihre Romane veröffentlicht, findet sich immer etwas Wissenswertes zu entsprechend spannenden Themen mit einem hohen Unterhaltungswert. Wenn man unter dem Synonym von Tara Haigh einen Roman liest, muss man sich bewusst sein, dass es sich um Literatur mit historisch aufgearbeiteten Schwerpunkten handelt und nicht um heitere Geschichten einer Tessa Henning!
Mir hat diese Geschichte jedenfalls unheimlich viel Freude bereitet. Ab der ersten Zeile hat mich die Erzählung der Familie Imhoff in seinen Bann gezogen. Ich hoffe auf weitere historisch angehauchte und ebenso lustige Inspirationen der Autorin! Volle Punktzahl und eine klare Empfehlung!

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2020
Die Erben von Seydell - Das Gestüt / Die Gestüt-Saga Bd.1
Martaler, Sophie

Die Erben von Seydell - Das Gestüt / Die Gestüt-Saga Bd.1


gut

Die Erben von Seydell Das Gestüt 1. Teil ein Roma von Sophie Martaler (Goldmann Verlag)
„Du siehst in allen Menschen nur das Gute, Alexander.“ „Und?“ Alexander klopfte seiner Stute auf den Hals. „Ist das denn falsch?“ Sein Vater schüttelte den Kopf. „Nein, mein Sohn. Aber du solltest nicht blind sein gegenüber den Schwächen deiner Mitmenschen. Sonst wirst du zu oft enttäuscht.“ S.45
Diese Familiensaga beginnt in England 1947, als Elisabeth ein Gestüt in Deutschland von ihrem Onkel erbt. Doch es gibt noch einen zweiten Erben in Spanien, dem an einem Kontakt mit Elisabeth nichts gelegen ist. Die Reise führt in einem zweiten Erzählstrang zurück nach Deutschland auf das Gestüt Seydell. Dort nimmt die Geschichte um die beiden Brüder Ludwig und Alexander zusammen mit einer Frau, die beide Männer begehren, ihren Anfang.
Das Autorenduo, das sich hinter dem Namen Sophie Martaler verbirgt hat hier einen vielversprechenden Plott gewählt. Durch die Dreieckskonstellation wird emotionales Konfliktpotential vorgelegt. Dieses unterstreichen die Figuren durch ihre Charaktereigenschaften noch. Andeutungen und Ungereimtheiten lassen den Leser Vermutungen anstellen und neugierig mit rätseln. Die Spannung bleibt durchweg erhalten. Es gibt zahlreiche Schauplätze, was die Erzählung belebt und die Spannung bleibt durchweg erhalten.
Trotzdem schwanke ich angesichts der teils dramatischen und lapidaren Erzählweise zwischen spannend und künstlich, spannend inszeniert. Mir fehlt an manchen Stellen der Bezug bzw. eine dezente Überleitung, um die Personen so handeln zu lassen, wie sie dies tun. Diese Stellen gibt es leider genug, was mich irritiert und den Lesefluss einfach stört. Beziehungen und Gefühle sind für mich nicht tief genug dargestellt und historische Details ungenügend ausgearbeitet. Sicher handelt es sich um Unterhaltungsliteratur, doch meine Erwartungen an den Roman wurden hier nicht erfüllt. Daher bin ich zwiegespalten. Ich möchte gern wissen, wie sich alle Fragen in den zukünftigen zwei Bänden aufklären, doch der einfache, sich an dramatischen Ereignissen und zufälligen Wendungen bedienender Schreibstil schreckt mich einfach ab. Daher 3 Von 5 Sternen vor allem für die tolle Aufmachung und das schöne Cover des Romans.

Bewertung vom 08.11.2020
Willst du Blumen, kauf dir welche
Berg, Ellen

Willst du Blumen, kauf dir welche


ausgezeichnet

Willst du Blumen, kauf dir welche ein Roman von Ellen Berg (Aufbau Verlag)
„In meiner Jugend sagte man das anders“, lächelte Tante Hilde. „Alle Männer sind gleich langweilig - bis auf den, den man gerade kennengelernt hat.“ S.31
Lena, Buchhändlerin und verklärte Romantikerin, liebt Bücher, klassische Musik, ihren Kater Dewey und starken Espresso. Nach einigen kurzweiligen, enttäuschenden Beziehungsabenteuern taucht sie lieber in Liebesromanen ab, als sich mit der realen Männerwelt auseinanderzusetzen. Bis zu dem Tag, als die Liebesformel in Form einer Buchlesung des Erfolgsautors Benjamin Flores in Lenas gemütlichen Leseparadies Einzug hält. Lebensverändernd und halsbrecherisch stürzt sich Lena in eine Wette mit Benjamin. Denn der junge Mann ist überzeugt mit seiner Liebesformel den ultimative Algorithmus im Online-Dating-Dschungel gefunden zu haben. Seine Liebesformel spuckt mehr oder weniger geeignete Kandidaten für das Dating-Experiment aus. Für klaren Durchblick in Lenas abendlichen Rendezvous-Runde sorgen, neben dem smarten Buchautor, Tante Hilde und Freundin Michelle. Es fehlt genauso wenig an tatkräftiger Unterstützung, Aufmunterungsversuchen und verbalen Attacken und klugen Lebensweisheiten, wie passend rezitierten Textstellen und Dialogen romantischer Liebesschmunzetten. Bis sich Lena für einen Mann entscheidet, ist ihr Weg im Dating-Chaos mit einigen Stolpersteinen gepflastert. …
Ich mag die Romane der Autorin mit den einzigartigen Coverbildern unheimlich gern. Auch mit Willst du Blumen, kauf dir welche erzählt sie eine inspirierende Geschichte voller Schwung.
Ellen Berg versteht es einfach den Leser zu unterhalten. Ihre Figuren sind aus den Leben gegriffen und könnten jederzeit als gute Bekannte durchgehen. Man fühlt sich sofort zu Hause in ihrem Buch und möchte Lena selbst unter die Arme greifen oder Michelles Fremdwortgedächtnis auf die Sprünge helfen. Es macht einfach Spaß, die Protagonisten ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu können.
Ellen Berg greift hier ein brisantes Thema auf, welches viele Gemüter ansprechen dürfte. Tiefgründige Gefühle sind hier in einer heiteren Geschichte verpackt. Die ein oder andere Stelle ist überspitzt dargestellt und driftet schwungvoll von einer Pointe in die nächste ab. Der Roman lebt von dieser grandiosen Situationskomik, den flotten Dialogen und einem bestechendem, literarischen Hintergrundwissen. Für mich, Unterhaltungsliteratur auf tollem Niveau! Danke, liebe Ellen Berg und gern mehr davon!

Bewertung vom 30.10.2020
Die Gabe der Sattlerin
Dorweiler, Ralf H.

Die Gabe der Sattlerin


ausgezeichnet

Die Gabe der Sattlerin ein historischer Roman von Ralf H. Dorweiler (Bastei Lübbe Verlag)
„Ist das Zaumzeug fertig?“, fragte er, als sein Blick auf das Werkstück fiel, an dem nur noch das Stirnband befestigt werden musste. „Fast. Es kam ständig etwas dazwischen.“ …
...Er fuhr mit dem Zeigefinger über die Naht und nickte anerkennend. „Ich kenne keine andere Frau, die es mit dir als Sattlerin aufnehmen könnte. Und kaum einen Mann.“ Charlotte lächelte. S.30/31
Charlotte fühlt sich zu Hause in der Sattlerei des Vaters und zusammen mit ihrem Hengst Wälderwind sehr wohl. Sie findet Ruhe und Konzentration in ihrer Arbeit.
Nachdem sie den Antrag des angesehenen Amtmanns Julius Magnus Lenscheider angenommen hat, hegt sie berechtigte Zweifel an dieser Vernunftehe. In einen Anflug von Panik flieht die Sattlertochter in einer Nacht-und Nebelaktion auf dem Rücken ihres geliebten Pferdes. Charlotte entscheidet sich für die Freiheit.
Auf ihrem Weg wird sie mit zahlreiche Abenteuern und Verwicklungen konfrontiert. Sie macht Bekanntschaft mit lustigen, rauen und liebestollen Gesellen. Historisch belegte wie zahlreiche fiktive Charaktere sind vertreten und buhlen um den Platz auf der Bühne dieses Wohlfühlromans. Der Regimentsarzt und Dichter Friedrich Schiller, der Herzog von Württemberg Carl Eugen und der Räuberhauptmann Hannikel beleben die Erzählung. Charlotte selbst, eine mutige und lebensfrohe, taffe Frauenfigur trifft auf die berühmte Räuberbande, die einst Schiller zu seinen „Räubern“ inspirierte. Diese freie Verflechtung des Autors fand ich äußerst interessant und gelungen umgesetzt.
Dank des lebendigen und fesselnden Schreibstil fühlt man sich in die Zeit nach 1781 zurück versetzt. Das Ausmaß des aristokratischen Prunk und Pomps wird in zeitgerechten, munteren Dialogen aufgezeigt.
Begeistern konnten mich die liebevoll herausgesuchten Zitate berühmter Literaten, Schriftsteller und Künstler. Diese finden sich passend neben der Orts-und Zeitangabe an jedem Kapitelanfang wieder. Das Personenregister mit historischen und fiktiven Figuren erleichtern die Zuordnung ins Geschehen. Ein Dankeschön an den Autor für das erklärende Nachwort, in dem nachfolgend Zusammenhänge zur Entstehung und historische Details zum Roman erörtert werden.
Fazit: Von allem ein bisschen, Abenteuerlust, Gefühl, Gesellschaft, Drama, Historie, Handwerk, Literatur und Pferde...
Der Autor bleibt somit seinem Stil treu. Historische Details sind ebenso anschaulich im Text verpackt, wie das Wissen über die aufgaben eines Sattlers. Mir hat dieser lebendige Unterhaltungsroman mit ansprechendem Charme und passendem Witz sehr gut gefallen. Ich freue mich auf zukünftige Einblicke in die Welt historischer Handwerke.

Bewertung vom 18.10.2020
Godivas Geschenk / Das Rätsel des Pferdeamuletts Bd.2
Müller, Karin

Godivas Geschenk / Das Rätsel des Pferdeamuletts Bd.2


ausgezeichnet

Das Rätsel des Pferdeamuletts – Godivas Geschenk ein Roman von Karin Müller (Schneiderbuch/Egmont Verlag)
„Was wollt ihr damit sagen?“, murmelte ich.
„Es könnte sein, dass jemand das alles nur inszeniert hat, um dich zu uns zu führen...“ Ich zog die Augenbrauen in die Höhe. „Ihr seid anders, Godje. Cora und du... in euch schlummert sehr viel Macht, die sich jemand zunutze machen möchte.“ S.131/!32
Nahtlos und fließend knüpft die Geschichte an den ersten Teil um das Rätsel des Pferdeamuletts an. Mit Godivas Geschenk tauchen neue Charaktere, Fragen und Rätsel in Godjes aufregenden Leben auf. Godje erfährt von ihrer Schwester, Cora, die sie auf einem abgelegenen Hof findet. Zu den Sorgen um ihre Familie kommen geheimnisvolle Erlebnisse und Visionen dazu. Diese Visionen oder gar Zeitsprünge, die das Mädchen erlebt, berühren sie hautnah mit einer ungeahnten Intensität. ...
Der zweite Teil bleibt dem Vorgänger im Stil und in der Aufmachung treu. Der leicht zu lesende Text in jugendlicher Sprache war für mich jederzeit sehr gut verständlich. Der intelligente Schreibstil läd zum Mitdenken ein. Schlussfolgerungen und Verknüpfungen können hergestellt werden. Stück für Stück kommt man der Lösung näher. Doch grundlegende Fragen gilt es noch zu klären und herauszufinden. Dramatische Wendungen halten die Spannung hoch. Die Dramatik und Spannung steigert sich von Seite zu Seite, dass man den Roman gar nicht aus den Händen legen mag. Am Ende bleiben genügend Rätsel und ein dicker Cliffhanger mit Vorfreude auf den dritten Teil dieser wunderbaren, fantastischen Reihe. Somit rechne ich im letzten Teil mit einer Überraschung und gelungenen Aufdeckung der Ungereimtheiten seitens der Autorin.
Trotz des mystischen Teils sind ausreichend realitätsnahe Themen vorhanden. So fühlt man sich leicht in die menschlichen und vierbeinigen Charakteren ein.
Fazit: Karin Müller schickt ihre Figuren auf eine tolle Reise in fantastische Welten mit berührendem Pferdeverstand. Die ansprechende Aufmachung läd zum Stöbern ein. Mir hat die Fortsetzung sehr gut gefallen und ich freue mich auf den abschließenden Band und die endgültige Aufklärung um das Rätsel des Pferdeamuletts. Dabei gilt es die Bücher in der entsprechenden Reihenfolge zu lesen, da diese aufeinander aufbauen. Das Pferdeamulett ist sich ein großartiges Geschenk für jugendliche, begeisterte Pferdefans und junggebliebene Leseratten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2020
Das Rätsel des Pferdeamuletts Bd.1
Müller, Karin

Das Rätsel des Pferdeamuletts Bd.1


ausgezeichnet

Das Rätsel des Pferdeamuletts Teil 1 einer abenteuerlichen Pferde-Triologie von Karin Müller (Schneiderbuch/Egmont Verlag)
Nana schüttelte den Kopf. „Du bist zu jung für das alles. Ich habe bereits zu viel gesagt.“ Sie ging zur Tür. „Also, möchtest du nun eine heiße Schokolade oder nicht?“
Ich schlug wütend mit der Faust auf meine Bettdecke. „Nana, ich bin vierzehn! Und wenn wir schon dabei sind: Ich möchte reiten lernen-und ich lasse mir das nicht ausreden, also versuch es gar nicht erst.“
Das Geschirr klapperte kurz. Dann rutschte Nana die Tasse aus der Hand und zerbrach in tausend Scherben. S.97
Godje lebt nach dem Tod ihrer Eltern bei ihrer Großmutter Nana. Das Mädchen war mir gleich sympathisch und auch Nana ist trotz der Geheimnisse und Sorgen, die sie Godje vermittelt, warmherzig. Die ungewöhnlichen Reaktionen der Pferde und das Amulett, welches Godje zu ihrem 14. Geburtstag geschenkt bekommt, versprechen einige Rätsel, die es gilt, aufzudecken. Freunde stehen ihr zur Seite und begleiten sie auf ihrem Weg. Doch mit jedem weiteren Tag scheint das Mädchen zusammen mit dem schwarzen Hengst Arion tiefer in die geheimnisvolle, keltische Sagenwelt um Epona einzutauchen. ...
Der angenehme Schreibstil ist spannend und spricht sowohl die Zielgruppe, als auch interessierte Leser jeder Altersgruppe an. Die Geschichte wird durch einen zeitgemäßen Texte, Emails, Briefe und passende Überschriften aufgelockert. Klar und leicht verständlich erzählt Karin Müller aus Sicht der jungen Hauptprotagonistin. Emotionen kann der Leser sehr gut nachempfinden und sich in die jeweilige Figur sehr gut hineinversetzten.
Wie schon aus der Nordlicht-Reihe bekannt, arbeitet die Autorin neben dem Haupttext in gängiger Schrift, zur Abgrenzung mit kursiver Schrift. Diese setzt sie gezielt für Handlungen aus der Vergangenheit ein, wirft neue Geheimnisse und Fragen auf und steigert damit die Spannung ungemein. Der Cliffhanger am Ende sorgt für ausreichende Neugierde auf den zweiten Teil und somit die Fortsetzung der Reihe.
Fazit: Dieser mystische Auftakt hat mir ganz wunderbar gefallen. Die Kenntnis über die Pferde der Autorin ist aus jeder Zeile herauslesbar. Ich bin gespannt, wie es mit Godje und Arion weitergeht und empfehle den abenteuerlichen und gleichzeitig gefühlvollen Jugendroman gern weiter.

Bewertung vom 11.10.2020
Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Funkenmord / Kommissar Kluftinger Bd.11


ausgezeichnet

Funkenmord Kluftingers neuer Fall von Volker Klüpfel und Michael Kobr

„Sandy, hast du schon was fürs Post-Mädle?“ fragte Hefele. „Wissen Sie, eigentlich sollten Sie erst in ein, zwei Stunden kommen. Sind Sie neu?“
Sie lachte. „Mit mir geht zwar meistens die Post ab, aber Briefe hol ich keine. Ich bin die...“ „...neue Kollegin“ vollendete Kluftinger ihren Satz, der sich wieder daran erinnerte, dass Lodenbacher ihr Kommen ja angekündigt hatte.
Im Nachfolgeband und Kluftingers neuen Fall bekommt das Ermittlerteam weibliche Unterstützung. Luzia Beer, genannt Lucy, neue Kommissarin im K1, hat es anfänglich nicht leicht, in die Fußstapfen des verstorbenen Eugen Strobel zu treten. Neben dem frischen Wind, der allen im Kommissariat gut zu tun scheint, gilt es, einen ungeklärten Fall, einen Cold Case aufzuklären. Kluftinger als neuer kommissarischer Leiter des Präsidiums liegt viel daran ein Versprechen einzulösen, welches er im letzten Band gab. ...
Neben der eigentlichen Ermittlungsarbeit hat Kluftinger dieses Mal jede Menge private Wäsche zu waschen und muss sich neuen Herausforderungen ganz banaler Art stellen. Die beiden Autoren legen dem sympathischen Ermittler jede Menge Steine in den Weg, über die er auf amüsante Art stolpert. In diese Fettnäpfchen tritt Kluftinger all zu gern auf gewohnt lustige Weise.
Aktuelle Themen suchen im Buch ihre Bestätigung und zahlreiche Klischees werden hinreichend bedient. Gestört hat es mich nicht, so wirkt das Gelesene neben der Tradition doch originell. Im bekannt flüssigen, ansprechenden Schreibstil erzählen Klüpfel und Kobr einen unterhaltsamen Krimi. Die vertrauten Charaktere und Figuren leben durch ihre Beständigkeit. Ihre Dialoge verleihen dem Gelesenen den nötigen Esprit. Für Charme und neues Denken sorgt die junge Kollegin, die Kluftinger mit ihren frischen Ermittlungsmethoden zur Seite steht. Dabei sorgt die Auflösung um den Fall Karin Kruse für Überraschungen.
Fazit: Wer die Serie um das Ermittlerteam Kluftingers kennt, ist hier gut bedient und erhält eine runde Krimigeschichte im üblichen Stil. Ich mag die Kultfigur Kluftinger wegen seiner Normalität. Er beschreibt einen grundfesten Charakter, der ab und an mit den Alltäglichkeiten und äußerlichen Gegebenheiten hadert. Doch seine Ehrlichkeit und sein Spürsinn bringen ihn letztendlich ans Ziel. Eine klare Lesempfehlung für den Kommissar mit Leib und Seele, für Fans und Leser, die nicht alles so bierernst sehen.

Bewertung vom 08.10.2020
Still schweigt der See
Schlegel, Tina

Still schweigt der See


sehr gut

Still schweigt der See ein Bodenseekrimi von Tina Schlegel (Emons Verlag)
… Bei einem Baum ungefähr in der dritten Reihe war ein hellblaues Band um einen Ast gebunden. Es flatterte im Wind, und Sito konnte nicht sagen, was daran ihn verstörte. ...S.19
Hauptkommissar Paul Sito und seine Kollegen bekommen es in dem neuen Fall mit einer Geiselnahme an der Universität Konstanz zu tun. Persönliche Berührungspunkte ergeben sich, da Enzig, ein Kollege Pauls unter den Geiseln ist. Miriam, die Freundin des Kommissars ist ebenfalls involviert.
Die Forderungen der Geiselnehmer beziehen sich auf eine ungeklärte Vergewaltigungsserie in der Bodenseeregion. Erschwerend kommt hinzu, dass die Kriminellen die sozialen Netzwerke für ihre Zwecke nutzen. Mit Liveübertragungen nehmen sie direkten Einfluss auf die Meinung der Bevölkerung und setzen die ermittelnden Beamten unter Druck. Die Tat fällt zeitgleich auf den Tag des Klimaschutzgipfels mit geplanten Kundgebungen und Demonstrationen von Thunberg-Aktivisten und Vertretern des rechten Flügels. Bei all diesen Aktionen gilt es den Überblick zu behalten und richtige Entscheidungen zu treffen.
Der Plot ist gut und bietet viele Facetten, die von Tina Schlegel in alle Richtungen bedient werden. Doch dieses Mal schreibt die Autorin einen ganz anderer Krimi aus dieser Reihe rund um Paul Sito. Dieser hier ist actiongeladen, modern, am Puls der Zeit. Wie schon in den Vorgängerbänden brilliert sie mit ausgereiften psychologischen Aspekten, grandiosen Charakteren und einer durchweg hohen Spannung im gewohnt direkten, angenehmen, passend poetischen Schreibstil. Man möchte das Buch gar nicht aus der Hand legen und einfach wissen, was an diesem ereignisreichen Tag noch alles passiert.
Die Figuren beziehen eindeutige Positionen zu politischen Ambitionen. Eine Schwarz-Weiß-Malerei ist für mich deutlich erkennbar. Ich hätte mir hier ein wenig mehr Vielfalt gewünscht. Trotzdem kann ich „Still schweigt der See“ jedem interessierten Leser sowie begeisterten Fans dieser Reihe ans Herz legen.
Fazit: Ich habe einen mitreißenden neuen Fall rund um das Ermittlerteam am Bodensee gelesen. Besonders gut haben mir die unterschiedlichen Charaktere mit ihrem regen Gefühlsleben gefallen. Die ruhigen Momente und Gedanken vom Hauptkommissar Sito genieße ich immer besonders. Auch die kollegialen Beziehungen und sich daraus ergebenden Gespräche finde ich ansprechend ausgearbeitet. Kleine Lebensweisheiten und Gedankenanstöße finden sich im Text. Die Romane von Tina Schlegel sind keine Überraschung im eigentlichen Sinne, denn sie sind einfach richtig gut! Emons steht ebenfalls für eine sehr gute Verlagsarbeit. Daher hoffe ich bald von Sito, Miram, Enzig und Co. u hören und zu lesen.