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Blonderschatten

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Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 29.06.2016
Ein Hauch von Schicksal
Wegner, Lara

Ein Hauch von Schicksal


ausgezeichnet

Versetzt in eine andere Zeit, sind die Gepflogenheiten vollkommen anders. Payne ist ein Mann, der seine Machtzuteilung in vollen Zügen auskostet. Er kennt keine Zurückhaltung, geschweige denn, Respekt. Frauen haben zu ducken, doch er hat einiges auf dem Kerbholz und diese Schatten auf seiner Seele, weiß Grace für sich zu nutzen. Sie führt ihm sein Handeln spiegelartig vor Augen, sodass er sich letzten Endes selbst ins Gesicht blickt.

Grace ist eine Frau die mit ihren Hürden wächst und darüber hinaus. Es schien gerade so, als wolle man testen, wie stark ihr Wille ist, bevor er in sich zusammenbricht. Sie hat gelernt mit Furcht zu leben, bis sie die Wut dahinter in pure Stärke verwandelt hat. Sie ist eine frau, die die Welt bewegt und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn mit ihrer Willenskraft und Engagement für andere, zeigt sie eine Selbstlosigkeit, die Einfluss auf die Zukunft nimmt.

Die Zeit die verstreicht erfordert viele Opfer. Obwohl Rhys den Wert von Dingen zu schätzen weiß, die fernab von materiellem Wert liegen, hat auch er seinen Stolz der verletzt wird und für die junge Liebe eine schwere Zeit anbrechen lässt. Wird Grace ihm die Augen öffnen können oder schafft es seine Vergangenheit an den richtigen Stellen Zwietracht zu säen?

In ihrem Jahrhundert, stand Grace vor einem Bild, welches eine Frau zeigt, die ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Ein Bild, das viele Jahrhunderte zuvor gezeichnet wurde. Ist dies ein Blick auf eine junge Frau aus der Vergangenheit, oder vielleicht sogar ein Zeichen von sich selbst an ihr Zukunfts-Ich, das einen Ausblick auf das Ende ihrer Reise gibt? Doch kann es eine Sicherheit geben, wenn Grace die Zukunft mit ihrem Handeln verändert? Findet es heraus, in dieser spektakulären Geschichte.



Charaktere:

Grace gelangt in eine Welt, die ihr vieles abverlangt und ihr dennoch zu einem neuen Leben verhilft. Nachdem Verlust ihrer Eltern erhält sie die Möglichkeit ihrer grauen Dunstwolke zu entfliehen, dabei wandelt sie ihre damalige Machtlosigkeit in eine Stärke, die sie nicht nur für sich und Rhys, sondern auch für andere kämpfen lässt.

Rhys erhält mit Grace einen Wildfang, den er nicht bändigen kann. Um ihre Sicherheit zu gewährleisten, ist er bereit, sich der untersten Gesellschaftsschicht anzuschließen. Während er auf Rettung hofft, ist es Grace, die seine Rettung wird. Wird er seinen verletzten Stolz beiseiteschieben und ihr junges Glück wieder aufleben lassen können?


Schreibstil:

Lara Wegner hat uns in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt. Mit "Ein Hauch von Schicksal" zeigt uns die Autorin eine mutige junge Frau, die ungeachtet der Gefahren für ihre Überzeugung eintritt. Durch ihren starken Willen greift sie in das Geschehen ein und verändert damit die Zukunft.

Macht und Reichtum werden in dieser Zeit nicht durch Fleiß erarbeitet. Es ist ein Spiel aus Intrigen, welches facettenreich veranschaulicht, wie niedrig oder gar nicht existent Hemmschwellen sein können. Eine Welt voller Spannung und Abenteuer wird uns hier eröffnet. Das Leben eines Menschen scheint ein leichtes Opfer, wenn auch nur der kleinste Hauch von Profit auf dem Tisch liegt. Gerade deshalb hat mich das Engagement von Grace so fasziniert. Sie wirkt vollkommen authentisch und zeigt, dass man mit der Liebe alles hat, was man zum Leben braucht. Dieses Gefühl ist ihr Antrieb.

Das Buch spielt nur an zwei Stellen in der Zukunft, einmal vor Grace Zeitsprung und einmal mit dem Blick auf die Frau, die ihren Platz in der vergleichsweise luxuriösen Welt eingenommen hat.

Zahlreiche Charaktere sorgen hier für Unterhaltung und Spannung, die die Nerven zum Zerreißen spannen. Sprachlich und inhaltlich ein rundum gelungenes Buch, das leider viel zu schnell ausgelesen war. Letztendlich liegt die Zukunft in unserer eigenen Hand, also sollten wir auch das Beste daraus machen, schließlich weiß man nie, was wir damit bewirken können ;)

Bewertung vom 26.06.2016
Until friday night - Maggie und West / Field party Bd.1
Glines, Abbi

Until friday night - Maggie und West / Field party Bd.1


ausgezeichnet

Als Football-Star der Lawton Highschool nimmt sich West einiges heraus, schert sich nicht um die Gefühle anderer. Er kompensiert seinen Frust und seine Hilflosigkeit durch dieses voreingenommene und rücksichtslose Erscheinungsbild, da niemand darauf aufmerksam werden soll, wie es wirklich in ihm aussieht. Er lässt niemanden nahe genug an sich heran, denn ein Blick auf den wahren West würde bedeuten, ihn mit all seinen Ängsten und Sorgen zu erfassen und sich schlussendlich selber mit diesen auseinanderzusetzen.

Von den Erfahrungen geprägt, erkennt Maggie das der Footballspieler nur ein Trugbild nach außen gibt. Sie hat einen vollkommen anderen Blick auf Dinge, als ihre Mitmenschen, ist aufmerksamer und trifft daher auch die richtigen Worte, die umso bedeutsamer sind, da sie sich so lange in Schweigen gehüllt hat. Emotional durchlaufen wir hier viele verschiedene Ebenen. Ängste zu verdrängen oder in andere Gefühle umzuwandeln.

Was bei Maggie besonders auffällt ist, dass sie zu Beginn kein Mensch großer Worte ist, doch wenn sie etwas hervorbringt dann mit einer besonders einfühlsamen Art, die erkennen lässt, dass diese mit Bedacht gewählt und nicht einfach daher gesagt sind.

Zwei Seelen, die einander brauchen, doch werden sie am Ende zueinander finden? Sind sie bereit ihre Mauern einzureißen und dazu in der Lage, neben dem Dunkel auch wieder das Licht zu sehen?


Charaktere:

Maggie hält sich im Hintergrund und versucht jegliche Aufmerksamkeit zu meiden, doch erst einmal ins Visier des Footballspielers West geraten, lässt er nicht so schnell von seinem Ziel ab. Sie ist selbstlos, hat einen großen Verlust erlitten, den sie noch immer bewältigen muss, doch sie weiß, auch West wird wahrscheinlich vor ebenso einem Verlust stehen, wenn auch durch andere Faktoren hervorgerufen. Sie ist bereit ihm eine Stütze zu sein, aus ihrem Kokon zu Blicken und Gefühle zuzulassen, doch immer vor Augen, dass sie sich dadurch verletzbar macht.

West ist ein komplexer Charakter der von seinen Befürchtungen immer wieder eingeholt und sich seiner Machtlosigkeit, einem geliebten Menschen helfen zu können, immer wieder aufs Neue bewusst wird. Maggie offenbart ihm einen Fluchtweg, der sich Stück für Stück zu einem rettenden Pfad entwickelt, doch scheint es am Ende, als wäre er auf diesem Weg selbst, seine größte Hürde.


Schreibstil:

Mit "Until Friday Night" hat uns Abbi Glines wieder eine wundervolle Reihe eröffnet, die neben den Protagonisten Maggie und West, noch zahlreiche weitere spannende Charaktere bereithält.

Liebe braucht ein stabiles Fundament, welches durch verschiedene Basen gestützt wird, sowie beispielsweise Vertrauen und die Fähigkeit, Gefühle zuzulassen, auch wenn die Möglichkeit besteht,, selbst verletzt zu werden. West und Maggie üben sich im verdrängen was Angst und Verlustschmerz betrifft, wodurch sich beide am Leben hindern. Gemeinsam finden sie zueinander, erhalten neue Perspektiven, da sie in der Lage sind, sich in den anderen hineinzuversetzen.

Der Zeitpunkt, indem Maggie wieder anfängt zu sprechen, ist von der Autorin gleich in zweifacher Hinsicht sehr gut gewählt und wohl einer der bedeutsamsten Ereignisse in dieser Geschichte, denn einerseits sagt es eine Menge über Maggie aus, dass sie, um West Trost zu spenden als er sich ihr anvertraut, mir ihrer vor Jahren eigens auferlegten Strafe bricht und gleichsam für West ein wichtiges Zeichen, das mit dem Gefühl von Verbundenheit einhergeht und ihm ein Stück Halt wiedergibt, dass er erstmalig bei ihr findet.

Kesse Charaktere, tolle Persönlichkeiten und die geballte Power von Abbi Glines umwoben von einer emotionalen Achterbahnfahrt der Gefühle, machen auch dieses Werk wieder zu einem atemberaubenden Pageturner.

Bewertung vom 25.06.2016
Lily - So sexy / Sisters in love Bd.3
Murphy, Monica

Lily - So sexy / Sisters in love Bd.3


sehr gut

Ebenso wie Violet und Rose in den Bänden zuvor, erleben wir nun die Geschichte der ältesten Fowler-Schwester Lily. Schnell wird klar, auch sie hat ihre ganz eigenen Bewältigungsstrategien, um mit Problemen fertig zu werden. Bereits in den Vorgängern konnten wir uns einen ersten Eindruck von Lily machen. Exzessive Partynächte lagen an der Tagesordnung. Dass der erste Eindruck auch täuschen kann, wurde hier wieder beweisen, denn Lily ist bei weitem nicht so oberflächlich, verantwortungslos und unbeschwert, wie es nach außen den Anschein hat. Viel mehr ist ihr Verhalten eine Reaktion darauf, andere Gefühle zu kompensieren.

Berufliches und privates zu trennen ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn Moral und Ehrgeiz miteinander konkurrieren. Max hängt sich an Lily, er glaubt sein Zielobjekt einordnen zu können, schließlich wird genug über Lily berichtet und das nicht gerade im positiven Sinne, doch je näher sich die beiden kommen, je mehr verlagern sich seine Prioritäten, denn er erkennt in Lily eine Frau die vollkommen anders ist, als sie in der Öffentlichkeit dargelegt wird. Welches Talent - und man kann schon fast sagen kriminelle Naturell - in Lily schlummert hätte ich doch nicht vermutet und sorgt gleichzeitig für Nervenkitzel, denn hier kommt Pilar wieder mit ins Spiel, die einiges auf dem Kerbholz hat und versucht Spuren zu verwischen. Auf welche Fährte ist Lily gestoßen und was wird sie gegen Pilar unternehmen?

Max steht zwischen den Fronten, die sein Gefühlschaos komplettieren. Sie spielen eine Rolle, die Offenheit nicht zulässt, in dieser jedoch trotzdem ihren wahren Wesenskern nach außen tragen. Ebenfalls die Veränderung die Lily in Max Nähe durchläuft zeigt, wie sehr sie sich selbst verbogen hat, um nicht an ihrem Wunsch nach Aufmerksamkeit und elterlicher Liebe zu zerbrechen.


Charaktere:

Lily versteckt hinter ihrem öffentlichen Image, welches aufgrund ausartender Partynächte nicht gerade rosig ist. Sie stellt ihr Licht unter den Scheffel, obwohl sie mit den ihr vorliegenden Informationen womöglich genau das erreichen könnte, wonach sie sich sehnt. Überfordert von dem, was auf sie einprasselt nimmt sie Reißaus, trifft auf Max der ihr das Gefühl von Unbeschwertheit vermittelt und sie ihre Sorgen ein Stück weit vergessen lässt. Doch welche Absichten verfolgt er ihr gegenüber?

Max ist immer darauf bedacht Abstand zu wahren und nicht die Aufmerksamkeit der Zielperson auf sich zu ziehen. Als Lily allerdings in eine heikle Situation gerät, bleibt ihm nichts anderes übrig, als einzuschreiten und wirft fortan seine eigenen Grundsätze über Bord und wird ständig von Gewissensbissen geplagt, denn obwohl sie für ihn an Bedeutung gewinnt, bleibt sie nach wie vor seine Zielperson.


Schreibstil:

Mit jedem der Fowler-Schwestern hat Monica Murphy gezeigt, das hinter einem scheinbar oberflächlichen Charakter, eine Persönlichkeit verborgen liegt, die es zu ergründen lohnt.

Der Blickwinkel beider Protagonisten erlaubt einen umfangreichen Einblick der Gefühls- und Gedankenwelt, ebenso wie diese ermöglichen, die Entwicklung von Max und Rose besser beobachten zu können. Das Für und Wieder abzuwiegen, ist sehr gut herausgearbeitet worden und hat dem ganzen durch den Einfluss Pilars eine ordentliche Portion Pepp verliehen.

Pilar ist ein Charakter der sich sporadisch durch die Reihe zieht und dennoch immer wieder eine Rolle spielt. Bei ihr konnte ich nie einordnen, ob sie ihre Pläne ausschließlich auf Erfolgsaussichten begründet verfolgt oder doch, weil ihr mehr daran gelegen ist, diese Gründe aber gut unter einer kalten Fassade kaschiert. Ihr Verhalten schien mir an einer Stelle untypisch für das Bild was sich im Laufe der Zeit bei mir gebildet hat, weshalb ich hier gerne noch mehr zu ihrer Person gelesen hätte, sodass ihre Beweggründe erklärlicher erscheinen.

Eine tolle Trilogie hat mit diesem Band ihr Ende gefunden und ich hoffe, dass wir noch in viele weitere Welten der Autorin eintauchen können.

Bewertung vom 19.06.2016
Die Entführung des Kolibris / Hard & Heart Bd.1 (eBook, ePUB)
Lukas, Sara-Maria

Die Entführung des Kolibris / Hard & Heart Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Tim, Leon und Dirk sind drei Männer, deren Präsenz in der Geschichte variieren, dessen Neigungen und Wesenszüge sich dennoch klar heraus kristallisieren. Mona ist ein Wildfang und nicht bereit ist, sich ihre devote Ader einzugestehen.

Leon genießt das ungezügelte Mundwerk von Mona und weiß genau, mit welchen Worten er ihre trotzige Seite hervorlocken kann. Obwohl er Gehorsam verlangt, ist es ihre Art, die ihn fasziniert, dass er sich immer wieder behaupten muss um ihre Gefügigkeit auskosten zu können.

Die Farben der Ampel ist Monas Reißleine, die ihr Vergnügen freie Bahn geben oder jegliche Handlung sofort unterbrechen. Drei Farben und eine Regel, an die sich jeder halten muss und eine Grenze die niemand überschreiten darf. Doch wie sieht es aus, wenn verletzter Stolz und Eitelkeit mitspielen. Hier hat die Autorin eine Konfrontation geschaffen, die den Spannungsgehalt der Geschichte hat schlagartig in die Höhe schießen und einmal mehr hat erkennen lassen, dass das Vertrauen in eine Person auch dann noch Bestand hat, wenn jemand anderes, im selben Bereich, seine Macht missbraucht.


Charaktere:

Mona wird durch Leon an ihrer Seite, freier, offener und selbstbewusster. Seine Liebkosungen bringen ihren Verstand zum Schweigen und öffnen ihr Herz für die Dinge, die auszusprechen gar nicht notwendig sind, da sie Leon mit seinen Blicken und seiner Gestik auf eine Art verdeutlicht, die mehr sagen, als tausend Worte es vermögen.

Leon genießt das auflehnende Verhalten von Mona und liebt es sie dazu zu bringen, sich ihm freiwillig zu unterwerfen. Er ist vorsichtig und aufmerksam, sieht immer wie sie sich fühlt, schätzt sie richtig ein und würde nie etwas tun, dass ihr schadet. Doch es gibt eine Sache, die er unterschätzt hat und Mona in ernste Gefahr bringt.


Schreibstil:

Sara-Maria Lukas hat mit "Die Entführung des Kolibris" einen tollen Auftakt, der prickelnd, leidenschaftlichen "Hard & Heart"-Reihe geschaffen.

Mit ihren Protagonisten bringt die Autorin neben sinnlichen Momenten auch jede Menge Humor und Sarkasmus mit ein, die neben einer unerwarteten Gefahrenquelle für fesselnde Lesestunden sorgen.
Ein besonderes Highlight für mich war die Interaktion zwischen Leon und Mona, denn anders als bei anderen Protagonistinnen diesen Genres, lässt sich ihr Temperament nicht dauerhaft zügeln. Immer wieder muss sich Leon ihr gegenüber behaupten und sich ihre Unterwerfung verdienen, wobei man jedoch deutlich erkennt, dass ihre neckisch angehauchte Art keine aufgesetzte Maske ist, sondern ein besonderer Wesenszug von ihr, der zwar die Führung einer dominanten Hand ersehnt, dennoch aber nicht bereit ist, sich jemandem so einfach hinzugeben.

Auch Leon weicht hier im positiven Sinne, von dem typischen Bild eines Doms ab, denn obwohl er die führende Hand ist, erlaubt er Mona zwischenzeitlich die Zügel in die Hand zu nehmen und symbolisiert ihr damit gleichzeitig, dass er auf ihr Körpergefühl vertraut und er sie nicht als zerbrechliche Puppe betrachtet. Er achtet ihre Grenzen, ist allerdings bereit, diese unter ihrer Führung gemeinsam zu überschreiten.

Eine Kleinigkeit, die in meinen Augen einen großen Effekt hat, welcher zu der besonderen Atmosphäre im Buch beiträgt, sind die Kosenamen, die sich die Protagonisten gegenseitig gegeben haben. Diese verleihen ihrem Schlagabtausch zusätzlich eine feurige Note, die zu einer hitzigen Diskussion ausartet und durch die Mona, Leon genau dazu bringt ihr zu geben, wonach sie sich sehnt.

Einer toller Roman der mich schon voller Vorfreude auf den zweiten Band blicken lässt.

Bewertung vom 15.06.2016
Spiel mit dem Feuer / Geheime Sehnsucht Bd.4
Me, Tara Sue

Spiel mit dem Feuer / Geheime Sehnsucht Bd.4


sehr gut

Eine Sub ist nicht schwach, weil ein Dom sie kontrolliert. Eine Sub ist stark, weil sie ihm freiwillig die Macht über sich überlässt. Als Dom nimmt Daniel diese Macht nicht auf die leichte Schulter. Er hütet Julie und führt sie langsam in eine für sie fremde Welt ein, die schon seit Jahren sein zu Hause ist.

Das Verhältnis einer solchen Beziehung liegt weit über dem Aspekt körperlicher Bedürfnisse, es ist eine emotionale und mentale Angelegenheit, die auf Vertrauen basiert. So erkennt man bei den Protagonisten, dass ihre Macht aufgrund seiner Sorgfalt zunimmt, was die BDSM-Szene einmal in ein anderes Licht rückt, da sich dieser Punkt klar herauskristallisiert.

Für Julie öffnen sich ihr viele neue Türen, die sie vor eine Herausforderung stellen. Manchmal denken wir, wir kommen mit etwas klar, aber wenn wir dann tatsächlich damit konfrontiert werden, ändern wir unsere Meinung. Ein Vorfall hat verheerende Ausmaße angenommen, bei dem eindeutige Grenzen überschritten und die Sicherheit missachtet wurde.

Ein großer Pluspunkt in dieser Gemeinschaft aus Sub und Dom ist, dass Vergehen nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es werden angemessene Strafen gefunden, die das Leid nachempfinden lassen, dass der andere dessen Hand erfahren hat und der Prozess um das verloren gegangene Vertrauen wieder aufzuarbeiten wird ebenfalls weit gestreut.


Charaktere:

Julie möchte einmal im Leben etwas riskieren und gerät mit Daniel in einen Sturm der Gefühle. Aus Angst vor ihrer eigenen Courage, steigert sie sich in einen Vorfall, der sich in der BDSM-Szene ereignet hat und stellt aus Zweifeln all das in Frage, was sie bei Daniel empfunden hat - Glück und Freiheit. Wird er ihr die Augen öffnen und ihr Vertrauen gewinnen können?

Daniel ist ein Dom zu dem die Frauen aufblicken. Julie ist die erste Frau seit Jahren, bei dem er das Bedürfnis verspürt, sie zu seinem eigen zu machen. Er ist bereit um sie zu kämpfen. Doch hat ihre junge Verbindung eine Chance, wenn sich Julie ihre Sehnsüchte verwehrt?



Schreibstil:

Tara Sue Me hat einen gefühlvollen Roman geschaffen, der einmal andere Bereiche der BDSM-Szene hervorhebt und damit verdeutlicht, wie wichtig ein harmonisierendes Verhältnis zwischen Dom und Sub ist. Vertrauen ist unerlässlich, ebenso wie die Interpretation körperlicher Signale. Was passieren kann, wenn die eigene Lust die Sinne vernebelt, wurde hier veranschaulicht.

Die Protagonisten haben mir von ihrer Entwicklung her gut gefallen. Daniel steckt seinen Wunsch Julie zu dominieren hinten an, da er sie als eine Frau betrachtet die etwas in ihm bewegt und sie näher kennen lernen möchte. Wir werden hier nicht in eine Sub unterwirft sich Dom Geschichte entworfen, sondern erleben den Prozess, Vertrauen aufzubauen, mit.

Ebenso die Nebencharaktere tragen zu dem Entwicklungsprozess bei, der mir in seiner Interaktion sehr gut mit den Protagonisten und den Geschehnissen harmoniert. Durch Dena erkennt man, dass Ungebundenheit nicht bedeutet, frei zu sein. Viele Vorzüge Locken hier, doch stelle ich mir als Leser auch unweigerlich die Frage: Könnte ich einen Mann mit anderen Frauen teilen, der mein Vertrauen gewonnen hat und dem ich meine Sicherheit und Unversehrtheit in die Hände gebe? Obwohl hier einige Frauen eher das Spiel genießen wollen, als eine feste Bindung einzugehen, kommt es doch immer auf des Gemüt der involvierten Personen an und da haben wir zwar eine Komponente zwischen Dena und Julie, in den Nuancen hingegen liegen sie Welten auseinander.

Ein Punktabzug gibt es, da mir Julies Reaktion in einigen Bereich zu überzogen erschienen. Trotz Ängsten und Zweifeln, kann ich jemandem nicht einen Fehler vorwerfen, den er gar nicht begangen hat. Dabei meine ich nicht, dass man nicht im ersten Schritt eine Fehlentscheidung trifft, dennoch sollte man im Nachhinein in der Lage sein, die Geschehnisse rückblickend noch einmal zu betrachten und nicht alles aufgeben, was man sich gemeinsam erarbeitet hat.

Bewertung vom 12.06.2016
Kuss der Dämmerung / Black Dagger Legacy Bd.1
Ward, J. R.

Kuss der Dämmerung / Black Dagger Legacy Bd.1


ausgezeichnet

Als Tochter des ersten Ratgebers des Vampirkönigs Wrath, wird von Paradise Wert auf den äußeren Schein gelegt. Die junge Aristokratin verfolgt allerdings ein ganz anderes Ziel, denn sie möchte von der Bruderschaft der Black Dagger ausgebildet werden, um gegen die Vampirjäger anzukämpfen.

Ihre Ausbildung entpuppt sich gleich in mehrfacher Hinsicht zu einer Herausforderung. Die Trainingseinheiten erfordern das Zusammenspiel der Instinkte und die Interaktion als Einheit. Eine weitere Hürde ist diesbezüglich, die ihr entgegengebrachte Feindlichkeit ihrer Mitstreiter und hinzukommend mit Craeg, der eher außerhalb als in der Reihe zu tanzen scheint, werden ihre Reize vollkommen ausgeschöpft.

Um gegen die Vampirjäger bestehen zu können, werden nicht nur die körperlichen Attribute gefordert, eine ebenso große Rolle wie die physische Beschaffenheit, spielt auch die psychische Einstellung. Anhand einer ersten Selektion wird hier ausgeschöpft, wer den Ansprüchen nicht Genüge leistet.

Craeg und Paradise gehören zwei unterschiedlichen Schichten an. Während Paradise ihre Herkunft außen vor lässt um voreingenommene Perspektiven auf sich zu vermeiden, ist es Craeg, der mit Lessern und den Glymera eine ganz eigene Geschichte verbindet und sich seit dem feindlichen Angriff alleine behaupten musste. Die Fehler die begangen wurden, richtet er gegen die Gesamtheit. Wird die Klassifizierung der Schichten ein unüberwindbares Hindernis oder bilden diese im Kampf um die Liebe eine geschlossene Einheit?

Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich mit Butch und Marissa, bei denen, ebenso wie bei Paradise und Craeg, die Problematik ungesagter Worte besteht. Die Misshandlung einer Vampirin wirft viele Fragen auf, die eine Antwort verlangen.


Charaktere:

Paradise bricht aus ihrem behüteten Leben aus und stellt sich den Trainingseinheiten der Black Dagger. Eine Zeit die sie in mehr als einer Hinsicht fordert und ihr erstmals die Chancen bietet, eigene Entscheidungen zu treffen und für diese einzustehen.

Craeg gehört zu den wenigen Vampiren, die nicht dem Kreis der Aristokraten angehören. Nach einem Angriff der Lesser, der ihn einiges gekostet hat, hat er sich geschworen, nie wieder wehrlos zu sein. Dieser Entschluss hat in geradewegs zu den Black Daggern geführt, wo er auf Paradise trifft. Seine Gefühle sind offensichtlich, doch wie wird er auf die Enthüllung ihres Geheimnisses reagieren?


Schreibstil:

Mit diesem Spin-Off der "Black Dagger" ist J.R. Ward wieder ein ganz besonderer Schatz gelungen. Während wir in der "regulären" Reihe den bereits eindrucksstarken Fertigkeiten der Bruderschaft gegenüberstehen, liegt hier der Fokus auf den Weg zu einer solchen Kämpfernatur, deren eigenen starke Attribute genutzt und weiter ausgeschöpft werden. Jedem obliegen andere Stärken, die sie im Kampf besonders machen und durch diese sie eine eigene Persönlichkeit erlangen. Doch auch ein weiteres besonders Merkmal finden wir hier wieder, egal wie viele Handlungsstränge J.R. Ward eröffnet, sie greift jeden roten Faden auf und führt sowohl uns als Leser, als auch ihre Charaktere zu einem Abschluss, der alle offen gebliebenen Fragen klärt.

Das Wiedersehen bereits bekannter Charaktere ist ein ebenso großes Highlight in diesem Buch, denn auch hier werden sie nicht nur nebenher erwähnt, man kann auch ihre Entwicklung verfolgen und erhält Einblicke in ihre Gefühls und Gedankenwelt, sodass die Bruderschaft nicht nur Zusammenhalt und eine Art familiäre Bindung als Namen trägt, sondern diese auch spürbar nach außen vertritt.

In einen fantasievollen Rahmen gehüllt, vermittelt die Autorin hier jedoch ein klassisches Problem unserer Gesellschaft in der einige Menschen Barrieren zwischen Gesellschaftsschichten schaffen und damit ihren Blick auf die Person dahinter als auch die Geschehnisse trüben.

Gefühle und Spannung finden hier die perfekte Mischung, die auch fünfhundert Seiten viel zu kurz erscheinen lassen.

Bewertung vom 08.06.2016
Opal. Schattenglanz / Obsidian Bd.3
Armentrout, Jennifer L.

Opal. Schattenglanz / Obsidian Bd.3


ausgezeichnet

Meinung:

Wer Feind und wer Freund ist, ist gar nicht so einfach zu unterschieden, denn das Bild was man ausstrahlt ist leicht zu manipulieren. Obwohl sowohl die Lux, als auch Katy in der Lage sind, sich zu behaupten, ist ein Sieg unsicher, denn dafür liegen zu viele Informationen im Verborgenen.

Aus Angst um Beth handelt Dawson oft kopflos und stürzt sich in Situationen, die nicht nur für ihn gefährlich werden, sondern auch für diejenigen, die an seiner Seite stehen und mit ihm kämpfen. Unterstützung bei ihrer Befreiung erhalten sie von Luc, einem Teenager, der keiner Spezies zuordenbar ist und mit besonderer Intelligenz überzeugt. Doch können Sie ihm wirklich trauen?

Blake ist ein Buch mit sieben Siegeln. Auch wenn ich es falsch finde, was er getan hat, so kann ich seine Beweggründe sehr gut nachvollziehen, hätte ich die Möglichkeit, jemanden zu retten der mir viel bedeutet, würde ich gewiss auch nicht davor zurückschrecken Dinge zu tun, die zuvor, niemals für mich in Frage gekommen wären. Doch auch die Skepsis der anderen ihm gegenüber ist durchaus verständlich, denn ihnen bleiben nur zwei Optionen: Sind sie bereit sich Blake zu verweigern und dafür ausgeliefert zu werden? Oder wollen sie jemandem vertrauen, der bereits gezeigt hat, dass er dessen nicht würdig ist? Sie haben ein Ziel vor Augen und dieses lässt nur eine Möglichkeit zu.

Immer vor Augen, das Blake vielleicht nicht mit offenen Karten spielt, fühlen sich die Lux sicherer und glauben auf Eventualitäten vorbereitet zu sein. Letztendlich ist jedoch klar, dass auch dem Feind nicht mehr offenbart wird, als er wissen muss, Informationen zurückbehalten und an anderer Front neu ausgelegt werden. Jeder Vorteil scheint sich zu verlieren und am Ende steht ein Kampf der unvorhersehbare Ausmaße annimmt.

Es kommt einer Ironie des Schicksals gleich, dass diejenigen, die Daedalus unbedingt haben möchte, die Einzigen sind, die es mit der Organisation aufnehmen können.

Ein Ziel, viele Verbündete und dennoch sollte man niemandem trauen. Nicht, solange jeder etwas zu gewinnen oder verlieren hat. Werden alle Lux und Hybride Daedalus Fängen entkommen können?


Charaktere:

Katy hat einen Wandel vollzogen, der sich nicht auf die körperlichen Attribute beschränkt. Sie weiß, richtig von falsch zu unterscheiden, dennoch steht sie des Öfteren an der Grenze des moralischen. Etwas, dass sie selbst realisiert, ihr große Angst macht und ihre Unsicherheit weckt. Lediglich ihrer unumstößlichen Liebe zu Daemon ist sie sich sicher, egal durch welche Hölle sie sich gegenseitig schicken.

Daemon besitzt ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, dessen harte Züge vor Katy der Zärtlichkeit weichen. Ebenso wie Katy ihre Bedenken vor ihm verborgen hält, ist es auch er, der etwas vor ihr verbirgt. Sein Pokerface lässt oftmals vermuten, dass er seine Fehler eingesehen hat, doch wenn es um seine Familie und Katy geht, kennt er keine Kompromisse.


Schreibstil:

Jennifer L. Armentrout weiß, wie sie ihre Leser begeistern kann. Zahlreiche Handlungsstränge, sich überschlagende Ereignisse und mitten drin der Kampf um die Liebe, machen auch den dritten Band dieser Reihe wieder zu einem atemberaubenden Pageturner.

Die Handlungen der Autorin sind unvorhersehbar, es gibt keine festgelegte Handlung die erahnen lassen, wo alles enden wird. Ihr Schreibstil ist unverwechselbar, bildgewaltig und wortgewandt. Jeder einzelnen Figur wurde Persönlichkeit verliehen, die sie einzigartig macht.

Obwohl es sich hierbei um einen Fantasy-Roman handelt, so sind Ängste und Beweggründe der Charaktere verständlich und nachvollziehbar, denn auch in einer Welt voller übernatürlicher Fähigkeiten und Wesen, ist man nicht vor der Liebe gefeit, die einen über sich hinauswachsen lässt und gleichzeitig die Kraft besitzt einen zu zerstören.