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Natalie

Bewertungen

Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2020
Marianengraben
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


gut

Paula steckt in einer tiefen Depression als sie den schrulligen Helmut auf kuriose Weise kennenlernt. Zusammen begeben sie sich auf eine Reise in die Berge und erleben auf ihrem Weg so allerhand. Und vielleicht hilft Paula diese Reise, endlich mit den vergangenen Ereignissen abzuschließen.

Ich war von der Leseprobe begeistert; vom Inhalt, der Erzählweise der Autorin und den Charakteren. Und fangen wir gleich mit den Charakteren an. Paula ist ganz sicher kein Stereotyp. Sie ist alles andere als perfekt und hat mit ihren Depressionen zu kämpfen und ihr Leben fast schon aufgegeben. Für ihr Alter und die Erfahrungen, die sie bereits machen musste, verhält sie sich aber sehr naiv und ich konnte es auch nicht mir ihr in Verbindung bringen, dass sie eine Doktorarbeit schreibt. Sie wirkte stellenweise nicht besonders reif.
Helmut vertritt hier schon eher ein Stereotyp. Der griesgrämige alte Mann, der Paula nur langsam an sich heran lässt und eigentlich herzensgut ist. Ohne zu viel zu verraten, packt er während der Reise ein paar Klischees aus.

Der Verlauf der Geschichte war anfangs recht rasant, aber nach Beginn der Reise wird es immer gemächlicher und es geht mehr um die Charaktere, ihre Vergangenheit und ihre Gefühlswelt. Man erfährt viel aus Helmuts bewegten Leben und da es aus Paulas Sicht geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle mit.

Es ist klar ein Buch auf emotionaler Ebene, aber obwohl der Anfang mir wirklich zugesagt hat, konnte es mich im Verlauf nicht mehr sonderlich berühren und einfangen. Ich habe richtig gemerkt, wie ich beim Lesen immer wieder gedanklich abgeschweift bin und mich nicht auf die Geschichte konzentrieren konnte. Vielleicht war es gerade einfach kein guter Zeitpunkt für ein gefühlsstarkes Buch, denn es ist keineswegs schlecht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.02.2020
Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1
Bardugo, Leigh

Das neunte Haus / Alex Stern Bd.1


sehr gut

Niemals in ihrem Leben hätte Alex gedacht, eines Tages einmal an der Elite-Universität Yale zu studieren. Nach einem schrecklichen Ereignis wird sie jedoch vom Neunten Haus rekrutiert, das eine ganz besondere Aufgabe erfüllt. In Yale gibt es acht mächtige Verbindungen, die uralte Magie wirken und das Neunte Haus sorgt dafür, dass keine Unschuldigen zu Schaden kommen. Als ein Mädchen tot auf dem Campus gefunden wird, muss Alex sich beweisen.

Man muss dieser Geschichte ein paar Kapitel Zeit geben, bis man wirklich eintauchen kann. Anfangs ist es etwas verwirrend, da in den Zeiten gesprungen wird und dem Leser einige Informationen fehlen, um die Welt zu verstehen. Die beiden Haupterzählstränge handeln von Alex‘ anfänglicher Zeit in Yale und beim Neunten Haus, der andere setzt nach dem Verschwinden ihres Mentors Darlington und dem Fund des toten Mädchens ein. Es werden aber auch immer wieder Blicke in Alex‘ und Darlingtons Vergangenheit gewährt. An manchen Stellen können die Zeitsprünge sehr plötzlich kommen und man sich erst wieder orientieren. Aber nach und nach werden alle Erzählstränge zusammengeführt und die Geschichte nimmt die Ereignisse aus dem Prolog wieder auf.

Beginnt das Buch erst noch zaghaft, nimmt es schnell an Fahrt auf. Die Autorin versteht es die Gesetzesmäßigkeiten der Magie geschickt in die Geschichte einzubauen. Erklärungen werden auch dadurch erleichtert, dass Alex ebenfalls neu in dieser Welt ist und man zusammen mit ihr lernt. Die Grundstimmung ist generell sehr düster und es kommt teilweise zu brutalen und expliziten Szenen. Man sollte sich von sowas also nicht abschrecken lassen.

Alex ist erinnert ein bisschen an eine Antagonistin. Sie will das Richtige tun, aber sie hat auch ihre dunklen Seiten, die vor allem mit ihrer Vergangenheit zusammen hängen. Im Endeffekt waren mir die Charaktere nicht ganz so wichtig, mir ging es mehr um die Magie und die Aufklärung des Mordes.

Die Spannung wird konstant hoch gehalten und manchmal überschlagen sich die Ereignisse. Vor allem das Ende ist sehr rasant und die Autorin baut eine Wendung nach der anderen ein. Letztendlich war mir das etwas zu viel des Guten. Ich hatte bis zum Schluss auch Probleme damit zwei der Verbindungen auseinander zu halten, da ihre Namen einfach so ähnlich waren.

Ein spannender Mystery-Krimi, der viel Spaß macht, aber auch ein paar kleinere Schwächen zeigt.

Bewertung vom 23.01.2020
Fuchs 8
Saunders, George

Fuchs 8


gut

Fuchs 8 ist nicht wie die anderen Füchse in seinem Rudel. Er ist fasziniert von den Menschen und ihrer Sprache. Jeden Abend sitzt er vor einem Haus und lauscht den Geschichten, um die Worte zu lernen. Dann jedoch geschieht etwas Schlimmes und Fuchs 8 sieht die Menschen in einem anderen Licht.

Das Buch ist wirklich nicht einfach zu bewerten. Es hat positive aber leider auch negative Aspekte. Zum positiven gehört auf jeden Fall die wunderschöne Gestaltung. Nicht nur das Cover ist gut gelungen, im Innenteil finden sich viele stimmige Illustrationen. Die Füchse sind dabei in Rot gehalten und fallen sofort ins Auge.
Am Anfang der Geschichte ist der Grundton freundlich, aber dann folgen ein paar böse Überraschungen für Fuchs 8 und sein Rudel und die Stimmung wird etwas düsterer. Die Nachricht, die das Buch vermitteln möchte, ist wichtig und leider auch sehr wahr. Ich finde es daher schade, dass durch den Schreibstil die Gefühle größtenteils verloren gehen. Man kann sich nicht ganz auf den Inhalt einlassen, da es sehr anstrengend zu lesen ist und man sich sehr konzentrieren muss.
Es ist natürlich authentisch gemacht, dass Fuchs 8 die menschliche Sprache nicht perfekt beherrschen kann, aber vielleicht hätte man es auf andere Weise lösen und darstellen können.
Es ist eigentlich eine sehr schöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt, aber mit der sprachlichen Gestaltung hat sich der Autor sich und den Lesern keinen Gefallen getan. Zusätzlich ist das Buch sehr kurz gehalten und mehr eine Kurzgeschichte. Das Ende kam dann auch sehr schnell und abrupt.

Bewertung vom 10.01.2020
One Pot Pasta
Ilies, Angelika

One Pot Pasta


sehr gut

Ein Topf für die verschiedensten Nudelgerichte. Das geht nicht nur einfach und schnell, sondern macht auch weniger dreckiges Geschirr. Das One-Pot-Pasta-Buch von GU zeigt viele Möglichkeiten den Trend nach zu kochen.

Wie immer ist das Rezeptebuch in Kategorien unterteilt. Hier sind es „Vegetarisch“, „Fleisch & Wurst“ und „Fisch & Meeresfrüchte“. Schön finde ich auch wieder die zusätzlichen Tipps in den Klappen der Broschur. Die Gestaltung ist zweckmäßig gehalten und zu jedem Gericht gibt es ein ansprechendes Bild. Nur einmal gibt es ganze Bilderreihe zu den einzelnen Kochschritten. Was jetzt nicht unbedingt hätte sein müssen. Entweder man macht es bei allen Rezepten so oder lässt es.

Wer Nudeln liebt wird hier sicher auf seine Kosten kommen. Es gibt die unterschiedlichsten Varianten, die alle recht einfach zum nachkochen sind. Zudem ist die Zutatenliste meistens auch sehr übersichtlich und man braucht nicht allzu viel.

Ich hatte leider hin und wieder das Problem, das zu viel Flüssigkeit im Topf übriggeblieben ist, obwohl ich mich an die Mengenangaben gehalten habe. Daher verwende ich jetzt meistens etwas weniger als im Rezept steht. Gerne hätte es auch mehr asiatische Gerichte sein dürfen. In diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten.

An sich hätte ich gerne die volle Punktzahl gegeben, aber es sind ein paar kleinere Dinge, die verbesserungsfähig sind.

Bewertung vom 08.01.2020
1 Teig - 50 Kuchen
Greifenstein, Gina

1 Teig - 50 Kuchen


sehr gut

Ein Grundrezept und 50 unterschiedliche Kuchen – das soll mit dem Wunderteig möglich sein. Das Rezept ist ein einfacher Rührteig mit wenigen Zutaten und schnell gemacht. Die Zubereitung wird in den Klappen des Buches beschrieben und es befinden sich darin noch weitere Tipps rund ums Backen. In diesem Backbuch werden 50 Möglichkeiten für Kuchen vorgestellt, aber mit dem Grundteig kann man dann auch selbst seiner Kreativität freien Lauf lassen.

Die Rezepte sind in drei Teile untergliedert, „Einfach schnell“, „Einfach schnittig“ und „Einfach fein“. Die Backanweisungen sind sehr knapp gehalten, aber trotzdem ausreichend damit man alles gut verstehen und nachbacken kann. Es gibt wirklich alle möglichen Varianten. Trockene Kuchen, Schnitten oder aufwendigere Torten. Rezepte mit verschiedenen Nuss- und Obstsorten. Vor allem beim Obst gibt es viel Abwechslung. Die Zutatenlisten halten sich meistens auch im Rahmen und man benötigt selten außergewöhnliche Zutaten.

Die meisten Rezepte eignen sich auch für Anfänger. Die Torten sind jedoch etwas schwieriger, vor allem da ich selbst Torten nicht so gerne backe. Schade find ich es bei den Torten zudem, dass bei jeder einzelnen Sahne verwendet wird und nicht mal etwas anderes, um Variation reinzubringen. Auch bei den Kuchen und Schnitten, die eine Cremeschicht oben drauf bekommen, ist es immer Sahne. Da hätte man sich mehr ausdenken können. Sahne ist nicht das Einzige, das sich dafür eignet.

Ansonsten sind es solide Backrezepte für verschiedene Anlässe und ich werde bestimmt immer mal wieder in dieses Buch schauen, wenn ich etwas backen möchte.

Bewertung vom 03.01.2020
Knochengrab / Sayer Altair Bd.2
Cooper, Ellison

Knochengrab / Sayer Altair Bd.2


sehr gut

Sayer Altair hat sich gerade erst von ihrer Schussverletzung erholt, da muss sie sich schon um einen neuen Fall kümmern. In einer Grube werden mehrere Skelette entdeckt und dann tauchen auch noch zwei neuere Leichen auf. Für Sayer geht es jetzt daran herauszufinden, ob die beiden Fälle zusammen hängen. Und auch in ihrem Privatleben passiert gerade viel.

Die Autorin schafft mit ihrem Schreibstil eine tolle Atmosphäre und man ist sofort Mitten in der Geschichte. Es treten altbekannten Charakteren aus dem ersten Fall auf, es werden aber auch weitere neue Charaktere eingeführt, die eine größere Rolle spielen. Neben dem eigentlichen Fall erfährt man auch weiteres aus Sayers Privatleben und über ihre Forschungsarbeit. Besonders die Forschung über Psychopathen fand ich sehr interessant und es hätte gerne mehr Informationen über den Tod von Sayers Verlobten geben können. An diesen beiden Punkten merkt man gut, dass die Autorin weitere Bände plant und hier die Spannung noch hoch halten möchte.

Der eigentliche Kriminalfall ist sehr spannend aufgebaut. Die Spannung wird wieder konstant hoch gehalten und als Leser kann man selbst gut mit rätseln, wer der wahre Täter ist. Die Autorin versucht einen in die Irre zu führen, aber streut auch genügend Hinweise, damit man zumindest einige Dinge selbst herausfinden kann.

Es ist bald ersichtlich, dass der Fall in einigen Dingen dem ersten sehr ähnelt. Es geht um Entführungen, der Täter hat etwas mit mythologischen Geschichten am Hut und es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Das alles hält die Spannung natürlich hoch und die Geschichte wirkt sehr rasant, aber ich hätte mir mehr Variation von der Autorin gewünscht. Außerdem ist es alles sehr viel auf einmal und macht den ganzen Fall sehr konstruiert und nicht mehr so realistisch.

Dennoch hat es durch den Schreibstil und die Charaktere wieder viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und die Ermittlungen zu verfolgen.

Bewertung vom 19.12.2019
Studentenküche
Schumann, Sandra

Studentenküche


gut

Viele kennen es: alles ist gerade stressig, man hat wenig Zeit, da bleibt auch mal das Einkaufen und Kochen auf der Strecke. Das Kochbuch „Studentenküche“ möchte nicht nur schnelle und einfache Rezepte bieten, sondern auch mit wenigen und günstigen Zutaten überzeugen.

Die Rezepte sind in drei große Kategorien eingeteilt. „Für morgens und Zwischendurch“, „Einfach und günstig nach der Uni“ und „Essen mit Freunden“. Die Bilder zu den Rezepten sind schlichter gehalten, was aber auch zum Konzept des Buches passt. Trotzdem sind sie appetitlich und vermitteln einen guten Eindruck von den Rezepten.

Den Rezeptanweisungen kann man gut folgen und es ist jetzt nicht wirklich etwas Kompliziertes dabei. Die Zutatenlisten sind größtenteils überschaubar und meist auch gängige Sachen, die man überall bekommt und in ein kleineres Budget passen. Ein nettes Detail fand ich die zusätzlichen Tipps, die sich in den Buchklappen verstecken.

Teilweise konnte ich mir neue Inspirationen holen, um meine eigenen Gerichte etwas aufzupeppen, aber leider ist der Gesamteindruck dann doch nicht so positiv. Viele Rezepte sind schon sehr schlicht und einfach gehalten und bieten einem nichts Neues. Und ich bin jemand, der oft sehr uninspiriert ist, wenn es ums Kochen geht. Aber ein Rezept für Milchreis braucht es wohl nicht mehr, das findet man auf jeder Milchreispackung und auch ein Nudelsalat ist jetzt keine große Herausforderung.

Was mich aber mehr gestört hat, war, dass recht viele Rezepte einen Mixer oder Pürierstab voraussetzen. Es soll ja ein Kochbuch für Studenten sein und ich kenne einige, die nicht mal einen Backofen haben. Wenn es nur zwei oder drei Rezepte gewesen wären, dann wäre es nicht so schlimm. Aber leider sind es schon sehr viele, die ich darum nicht ausprobieren kann.

Ich kann verstehen, dass es schwierig ist, Rezepte zu kreieren, die schnell und einfach sind, aber auf der anderen Seite weder zu langweilig noch zu schwierig. Trotzdem hätte ich mir das von diesem Kochbuch gewünscht.

Bewertung vom 18.12.2019
Draußen
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


weniger gut

Seit sie denken können, leben Cayenne und Joshua abgeschieden von der Gesellschaft. Nur Stephan, der sich um sie kümmert, ist immer da und trainiert sie. Bereitet sie vor. Auf was genau, gibt Stephan ihnen nie eine klare Antwort. Doch schon bald wird sich das Training auszahlen, denn jemand will sie töten.

Vor dem Lesen war es mir schon wichtig, dieses Buch unabhängig von der Krimi-Reihe der Autoren zu betrachten und nicht damit zu vergleichen, was mir auch gut gelungen ist. Dieses Buch unterscheidet sich inhaltlich doch sehr und manchmal habe ich dadurch sogar vergessen, wer das Buch geschrieben hat. Am Schreibstil gibt es nichts auszusetzen und ist angenehm zu lesen. Die beiden Autoren haben ja nicht plötzlich das Schreiben verlernt. Vom Inhalt bin ich nicht ganz so überzeugt.

Das beginnt schon bei den Charakteren. Zu keinem konnte man eine emotionale Bindung in irgendeiner Form aufbauen. Es war einem relativ egal, ob ihnen etwas Schlimmes passiert oder nicht. Die Hauptprotagonisten waren nicht direkt unsympathisch. Man konnte zumindest zugute halten, dass sie von den Persönlichkeiten her recht authentisch und unterschiedlich waren.

Die Geschichte an sich war mir einfach zu viel. Zu übertrieben, zu dramatisch, zu unrealistisch. Als würde es aus einem Hollywood-Streifen stammen. Vielleicht wollten die Autoren da einfach zu viel auf einmal, sich größtmöglich von ihren bisherigen Büchern abgrenzen, aber Ende war es einfach zu viel des Guten.

Der Plot wurde zudem auf einem sehr wackligen Untergrund aufgebaut. Dadurch waren das Ende und die Auflösung dann auch nicht wirklich überzeugend.

Egal wer dieses Buch nun geschrieben hätte, es ist einfach kein guter Thriller.

Bewertung vom 11.11.2019
Meine wunderbare Frau
Downing, Samantha

Meine wunderbare Frau


weniger gut

Für ihn ist sie die perfekte Ehefrau und Mutter. Zusammen leben sie nach außen hin ein normales Familienleben mit ihren beiden Kindern. Aber hinter verschlossenen Türen verbergen die beiden ein Geheimnis, das sie auf besondere Art und Weise miteinander verbindet. Geheimnisse haben es aber an sich, dass sie oft ans Tageslicht kommen.

Ich habe mir unglaublich schwer mit dem Buch getan und anfangs wusste ich einfach nicht warum. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, was durch die kurzen Kapitel noch verstärkt wird und eigentlich komme ich dann immer recht gut durch. Hier war das leider nicht der Fall. Erst als ich das letzte Viertel der Geschichte erreichte, wurde es mir klar.

Es fehlte einfach Spannung und Inhalt. Größtenteils begleitet man den Ich-Erzähler (den Mann) durch seinen Alltag und was er so macht. Es werden auch eher Alltagsprobleme angesprochen, Ärger mit den Kindern, Unzufriedenheit mit dem Job, Fremdgehen. Und dann gibt es immer wieder Rückblenden, wie er und seine Frau Millicent sich kennengelernt haben. Die eigentliche Geschichte um die ermordeten Frauen wird immer nur am Rande erwähnt. Vor allem da der Ich-Erzähler eher wenig damit zu tun und seine Frau sich um das meiste kümmert und man ihre Sichtweise nicht erfährt.

Natürlich wird am Ende klar, warum man nie Millicents Sicht erfahren hat, aber das geht stark auf Kosten der Spannung. Erst die letzten Kapitel verdienen ansatzweise die Bezeichnung Thriller, aber auch hier hat man nie wirklich das Gefühl, als wäre der Protagonist in Gefahr. Der Plottwist an sich erinnert mich auch ein bisschen an „Gone Girl“.

Ein weiterer Punkt, der es mir so schwer gemacht hat, waren die Charaktere. Für keinen konnte man irgendwie Sympathie entwickeln. Sie bleiben für den Leser distanziert und ohne Tiefe. Die Idee war wirklich gut, aber es wurde einfach der falsche Ansatz gewählt.

Bewertung vom 26.10.2019
Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1
Green, Sally

Die Verschwörung von Brigant / Kingdoms of Smoke Bd.1


sehr gut

Catherine, Prinzessin von Brigant, wird bald den Prinzen des benachbarten Reiches, den sie vorher nie getroffen hat, heiraten. Ihrem Leibgardist Ambrose wird Verrat vorgeworfen und ihm droht das Henkersschwert. March ist ein Diener des Königs von Calidor, den March für verantwortlich hält, dass sein Volk ermordet wurde. Edyon ist ein Gelegenheitsdieb, den eine große Zukunft erwartet und die junge Tash verdingt sich als Dämonenjägerin.
Drei junge Menschen, die nicht unterschiedlicher sein könnten, aber deren Schicksale sie zusammenführen werden.

Vor dem Lesen hatte ich keine konkreten Vorstellungen, was mich erwartet, aber ich wurde definitiv positiv überrascht. Es gibt zwar keine große opulente Fantasywelt, aber was die Autorin aufgebaut hat, ist dennoch interessant und als Leser möchte mehr über sie erfahren. Vor allem was noch alles hinter den Dämonen und dem Dämonenrauch steckt. Man bekommt schon einige Informationen darüber, es gibt aber auch noch viele Dinge, die noch offen sind.

Anfangs war ich skeptisch aufgrund der vielen Charaktere und es ob es für alle genügend Raum geben würde. Das wurde jedoch sehr gut umgesetzt und schon im ersten Teil kreuzen sich die Wege der einzelnen Personen.
Alle fünf Protagonisten sind sehr unterschiedlich und auf ihre Art gut ausgearbeitet. Nicht alle scheinen auf den ersten Blick sympathisch, aber mit der Zeit lernt man ihre Beweggründe kennen und warum sie so handeln. Die Nebencharaktere werten die Geschichte zusätzlich auf.

Das Buch kann mit diversen Wendungen überraschen und unterscheidet sich da deutlich von anderen Jungendbüchern in diesem Bereich, denn der Verlauf ist nicht so einfach vorhersehbar. An einigen Stellen ist es brutaler, als ich erwartet hätte, aber das passt durchaus zur Geschichte.
Natürlich kann in einem Jugendbuch nicht auf Liebesgeschichten verzichtet werden. Nicht von allen bin ich ganz überzeugt, außerdem deutet sich eine Dreiecksgeschichte an, was ich immer schwierig finde.

Auch wenn die Welt gut durchdacht ist, hätte ich mir an einigen Stellen mehr Details gewünscht. Vielleicht kommt das noch in den nächsten Teilen. Ansonsten ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht.