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Benutzername: 
Piatra
Wohnort: 
Blaibach

Bewertungen

Insgesamt 118 Bewertungen
Bewertung vom 28.02.2023
Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1
Werrelmann, Lioba

Tod in Siebenbürgen / Paul Schwartzmüller ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Sehr atmosphärischer Krimi mit viel Land und Leute! Ich bin begeistert!
Paul Schwartzmüller ist freier Journalist und erhält ein tolles Angebot für eine Festanstellung. Gleichzeitig erreicht ihn ein Brief aus Rumänien von einem Anwalt, der ihm mitteilt, daß er das Haus seiner Tante geerbt hat. Eigentlich dachte er, daß seine Tante seit langer Zeit tot wäre, also entschließt er sich kurzfristig, nach Rumänien zu reisen, um alles zu klären. Dort angekommen erlebt er viele Überraschungen und wird in einen Mordfall hineingezogen. Er beginnt zu ermitteln und kann sich bald nicht mehr entziehen.
Aber auch als Leser kann man sich dem Buch sehr schnell nicht mehr entziehen. Die Geschichte ist sehr spannend und der Bogen bleibt über die ganze Geschichte erhalten. Aber was dieses Buch ganz besonders ausmacht, sind die authentischen und bildhaften Beschreibungen vom Leben der Menschen dort und der Landschaft. Man taucht tief ein und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin begeistert vom Schreibstil der Autorin, der das Kopfkino arbeiten lässt und ein eindrückliches Bild von Siebenbürgen zeichnet. Eine ganz große Leseempfehlung von mir. Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung mit Paul Schwartzmüller.

Bewertung vom 22.02.2023
Fischbrötchen und Roibuschtee
Hell, Jane

Fischbrötchen und Roibuschtee


ausgezeichnet

Hauptsache Meer!
Der mittlerweile 5. „Fischbrötchen“- Roman entführt uns dieses Mal vom winterkalten Eckernförde ins sommerliche Namibia. Hanna reist zur Hochzeit ihrer besten Freundin Jana nach Namibia. Frisch getrennt und unzufrieden mit ihrer aktuellen Gesamtsituation ist sie nicht gerade bester Stimmung. Schon auf dem Flughafen in Namibia lernt sie den interessanten Louis kennen, der sich als wahrer Gentleman entpuppt. Auf der Farm ihrer Freundin trifft sie ihn wieder. Er ist ein Cousin des Bräutigams. Allerdings zeigt er sich jetzt von einer ganz anderen Seite. Trotzdem reist sie nach der Hochzeit mit Louis ans Meer. Was ist da zwischen den beiden?
Ganz anders als in den Vorgängerbänden müssen wir auf Eckernförde und die lieb gewonnen Charaktere weitestgehend verzichten. Aber dafür werden wir durch wunderbare Landschaftsbeschreibungen aus Namibia entschädigt. Wir erleben eine tolle Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen. Der leichte und flüssige Schreibstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen, die bildhaften Beschreibungen regen zum Träumen an. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Eine große Leseempfehlung! Ich hatte sehr schöne Stunden mit dem Buch.

Bewertung vom 15.02.2023
Wo die Liebe den Himmel küsst
Holmgren, Hanna

Wo die Liebe den Himmel küsst


ausgezeichnet

Manche Sterne leuchten einfach heller!
Die völlig überarbeitete und ausgebrannte Sterneköchin Liv nimmt sich endlich zwei Wochen frei, um in die Berge zu fahren. Ihr Lebensgefährte und Chef des Sternerestaurants hat dafür zwar wenig Verständnis, lässt sie aber ziehen. Aufgrund eines Fehlers bei der Buchung landet sie in der renovierten doch noch nicht eröffneten Pension von Maria und ihrem Sohn Jakob. Sie fühlt sich auf Anhieb wohl dort und kann endlich abschalten. Endlich findet sie Zeit, über sich und ihr Leben nachzudenken.
Hanna Holmgren ist hier ein wunderbarer Wohlfühlroman gelungen. Herrlich unaufgeregt, voller Gefühl, Romantik und Alpen-Flair. Man wird mitgenommen in die wunderbare Bergwelt rund um Kitzbühel und die bildhaften Beschreibungen lassen das Kopfkino auf Hochtouren laufen. Es ist eine Freude, Liv auf ihrem Weg zu begleiten. Die Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und authentisch. Ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, in den ich so eintauchen konnte, den ich so genossen habe. Eine große Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 15.02.2023
Aufblattelt
Parker, Martina

Aufblattelt


ausgezeichnet

Unterhaltung vom Feinsten!
Der mittlerweile dritte Gartenkrimi von Martina Parker. Und wieder macht es sehr viel Spaß, das Buch zu lesen.
Die junge nicht standesgemäße Isabella heiratet den Sohn vom Grafen. Und damit beginnt das Sterben. Unglück, Versehen oder Mord? Schon bald ist der ganze Gartenklub um Vera wieder mitten in den Ermittlungen.
Auch dieses Buch lebt vom teilweise sehr schwarzen Humor, skurrilen Personen und Begegnungen, menschlichen Abgründen und viel Gartenwissen. So beginnt jedes Kapitel mit einem fun-fact aus der tierischen Gartenwelt. Lustig und lehrreich. Die über 400 Seiten fliegen nur so dahin, man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, die Beschreibungen sehr bildhaft. Ich hatte wirklich sehr unterhaltsame Stunden im Südburgenland und freue mich wirklich schon auf eine Fortsetzung mit den Gartenladies.

Bewertung vom 14.02.2023
Kannibal. Jagdrausch
Benecke, Mark

Kannibal. Jagdrausch


gut

Konnte mich leider nicht wirklich mitnehmen!
Der zweite Band um Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke. Mitten in Berlin wird ein Koffer voller menschlicher Knochen gefunden. Sie wurden sorgfältig abgeschabt und schnell konzentrieren sich die Ermittlungen auf Kannibalismus. Becker rutscht tief ab in das Milieu und verliert schnell den Boden unter den Füssen. Nur seine Kollegin Funke steht ihm noch zur Seite.
Es ist überhaupt kein Problem, diesen Band ohne Vorkenntnis des ersten Bandes zu lesen. Die Personen werden sehr gut eingeführt und charakterisiert.
Mit knapp 200 Seiten ist der Krimi recht kurz und leider konnte er mich nicht wirklich packen. Die Story ist gut, aber der doch eher nüchterne Schreibstil hat mich nicht in die Geschichte gezogen. So mag ich es persönlich gar nicht, wenn die Hauptpersonen nur mit ihren Nachnamen genannt werden. Ich finde das sehr unpersönlich und es erzeugt einen Abstand. Einiges an der Geschichte ist doch recht konstruiert. Interessant sind die Wechsel bei der Erzählung zwischen Täter und Ermittler. So erhält man einen tiefen Einblick in die Psyche des Täters. Immer wieder blitzt das umfangreiche Wissen des Autors als Kriminalbiologe auf. Das ist richtig interessant und spannend. Davon gerne mehr. Ich liebe seine Sachbücher. Gut gefallen hat mir auch das Cover und die Gestaltung der Kapitel.

Bewertung vom 02.02.2023
Gestrandet im Paradies
Sieber, Claudio

Gestrandet im Paradies


sehr gut

Eine authentische Reise durch Asien!
Claudio Sieber verlässt sein geregeltes Leben in der Schweiz, um Asien zu bereisen und sein Glück zu finden. Er macht das auf eine sehr authentische Weise, sehr nah an der Bevölkerung und low budget. So reist er mit einem Motorrad, einem Kanu, per Bus und auch mal mit einem Pony. Die Reisen umfassen einen Zeitraum von 6 Jahren. Die Kapitel sind aufgeteilt nach Zeitraum und Land/ Region. Leider hat das zur Folge, daß alles nur sehr oberflächlich angerissen wird, so daß man sich schwer tut, in die Länder einzutauchen. Allerdings gibt es dazu auch schöne Ausnahmen, wo der Autor auf bestimmte Erlebnisse viel detaillierter eingeht, was die Reise gleich viel anschaulicher macht. Sehr schön sind auch die ganzen Fotos direkt im Text, so daß man immer auch was zum schauen hat. Wobei viele Bilder auch austauschbar sind, aber das ist wohl so, wenn man in ähnlichen Gebieten unterwegs ist. Besonders gut haben mir die Beschreibungen und Fotos zu den Begegnungen mit den Menschen dort gefallen. Gerade diese Begegnungen machen für mich einen großen Teil der Begeisterung fürs Reisen aus.
Ich hätte mir jedoch Karten gewünscht. Leider kenne ich mich in Asien nicht wirklich gut aus und so mußte ich mir immer wieder Karten ansehen, wo Claudio gerade unterwegs war. Das hat den Lesefluss immer wieder unterbrochen.
Insgesamt hat mich das Buch jedoch sehr gut unterhalten und ich hatte interessante Lesestunden.

Bewertung vom 02.02.2023
Männer, Mord und Remmidemmi
Stiglmeier, Alexandra

Männer, Mord und Remmidemmi


gut

Nicht wirklich ein Krimi!
Elli Fuchs ist nach einer gescheiterten Beziehung wieder in ihre Heimatstadt in der bayerischen Provinz zurückgekehrt. Sie arbeitet nun in dem Sanitärbetrieb Haslinger und wohnt im Haus ihres Cousins Heinzi und dessen Familie. Als zufällig im Sockel einer alten Badewanne in einer alten Hofstelle eine mumifizierte Tote gefunden wird, ist der Ermittlungsdrang von Elli und Heinzi geweckt. Da gerade auch noch Fasching ist, geht es extrem turbulent her im sonst so beschaulichen Engelsried.
Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen. Die Personen werden sehr anschaulich herausgearbeitet. Es macht Spaß, Ellis irrwitzigem Alltag zu folgen. Aber wer einen klassischen Krimi erwartet, wird hier enttäuscht. Es gibt zwar eine Tote, aber eigentlich keine Ermittlungen im klassischen Sinne. Aber dafür noch eine Liebesgeschichte dazu. Mir persönlich gibt es allerdings zu viele Alkoholgelage und Besäufnisse in der Geschichte. Jedoch viel Lokalkolorit. Und viel Humor und Situationskomik. Dazu noch ein Glossar für alle jene, die ein wenig Übersetzungsschwierigkeiten mit der bayerischen Mundart haben. Ein großer Spaß für Freunde des herzhaften bayerischen Humors.

Bewertung vom 19.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


gut

Gefangen zwischen muslimischer Tradition und westlicher Lebensweise!

Die junge Marokkanerin Amaya verabredet sich auf Drängen ihrer konservativen Familie mit einem Muslim, aber verliebt sich dann in seinen schwäbischen Freund Daniel. Das bringt erhebliche Probleme für sie und alle Beteiligten mit....
Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Obwohl die Themen oft nicht einfach sind, ist viel Humor dabei. Das Buch beschreibt eindrücklich, in welchem Konflikt die Kinder von Immigranten mit muslimischem Elternhaus aufwachsen. Es zeigt aber auch, daß Familie wichtiger als die Religion sein sollte. Toleranz und Verständnis sind elementare Werte. Amaya kann einem oft leid tun in ihrer Zerissenheit. In Rückblenden werden immer wieder Episoden aus ihrer Kindheit erzählt, die vieles verdeutlichen, aber auch immer wieder den Fluss der Geschichte unterbrechen. Auch die anderen Charaktere sind sehr schön herausgearbeitet. Erstaunlich, wieviel Geduld Daniel mit Amaya aufbringt.
Ich hätte mir ein Glossar gewünscht für die vielen arabischen Wörter, die ich leider nicht kenne. Ansonsten hatte ich angenehme Lesestunden, die mich das ein oder andere Mal auch nachdenklich zurückgelassen haben.

Bewertung vom 10.01.2023
Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


gut

Interessant, aber nicht, was ich erwartet habe!

Die junge Anna kommt nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester auf Vermittlung ihres Onkels vom Land nach München an die Gerichtsmedizin. Dort soll sie als Assistentin den beiden Doktoren zur Hand gehen. Direkt am ersten Tag landet die Leiche einer alternden Schauspielerin auf dem Sektionstisch, die tot aus dem Fluß gezogen wurde. War es Selbstmord? Schnell kommen Zweifel auf!
Die Geschichte spielt in den Jahren 1912 bis 1914. Eigentlich ist dieses Buch eine gelungene Beschreibung der damaligen Gesellschaft, ihrer Ansichten und Gepflogenheiten. Für mich ist es weder ein Krimi, noch spielt das Thema Gerichtsmedizin eine größere Rolle. Es sind lediglich die Aufhänger für die Geschichte. Von daher fehlt mir eigentlich auch der Bezug zum Titel. Die Kriminalgeschichte ist im Hauptteil gar kein Thema mehr, die beiden Hauptprotagonisten ermitteln auch gar nicht im herkömmlichen Sinne. Daß Anna in der Gerichtsmedizin arbeitet, wird auch nicht weiter vertieft, wir erfahren auch nicht wirklich viel über ihre Arbeit und die damalige Gerichtsmedizin. Die „Prinzregentenmorde“ bezieht sich wohl auf das Attentat in Sarajewo, das den ersten Weltkrieg in Gang setzte.
Auch wenn das Buch nicht hält, was der Titel und der Klappentext versprechen, ist es sehr gut zu lesen. Der flüssige und leicht zu folgende Schreibstil zeichnen ein eindrückliches Bild der damaligen Gesellschaft, was ich sehr interessant finde. Die beiden Hauptprotagonisten agieren sehr sympathisch miteinander und es macht Spaß, ihren Dialogen zu folgen. Ich hatte angenehme Lesestunden.

Bewertung vom 13.12.2022
Die Tochter der Hungergräfin
Spratte, Annette

Die Tochter der Hungergräfin


sehr gut

Spannender historischer Roman mit realen Vorbildern!
Die verwitwete Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein verliert ihre Grafschaft, nachdem der letzte männliche Erbe, ihr Sohn, unerwartet stirbt. Doch die beim Volk sehr beliebte Gräfin erwacht aus ihrer Schockstarre und beginnt den langwierigen Kampf um das Erbe ihrer beiden Töchter.
Erzählt wird die auf wirklichen Tatsachen beruhende Geschichte aus der Sicht der ältesten Tochter der Gräfin, Ernestine.
Gleich von Anfang an ist man in der Geschichte drin. Der einnehmende Schreibstil der Autorin fängt einen sofort ein und man ist mittendrin im 17. Jahrhundert. Sehr gut recherchiert erfährt man sehr viel über die Vorkommnisse damals und das Leben in dieser Zeit. Es wird nicht langweilig und die Seiten fliegen nur so dahin. Ich hatte wirklich schöne Lesestunden und möchte das Buch sehr empfehlen. Nicht nur für Westerwälder!