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Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 29.03.2019
Die Welt wird brennen / Ophelia Scale Bd.1
Kiefer, Lena

Die Welt wird brennen / Ophelia Scale Bd.1


sehr gut

"Die Welt wird brennen" ist der Auftakt der Trilogie "Ophelia Scale" und stammt aus der Feder von Lena Kiefer. Da ich Dystopien liebe, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Autorin entwirft in ihrem Debüt eine interessante Welt, in der es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Unvorhersehbare Wendungen und ein Netz aus Lügen und Intrigen sorgen für jede Menge Spannung.

Ophelia lebt in einer Welt, in der die private Nutzung von Technik gesetzlich verboten wurde. Der König regiert mit strenger Hand und scheint willkürlich Entscheidungen zu treffen. Aus Unverständnis wird Wut, aus Wut wird Widerstand. Auch die technikbegeisterte Ophelia ist bereit, für das Erreichen ihrer Ziele bis zum Äußersten zu gehen. Der König hat ihr alles genommen - ihre Zukunft als Technikerin und ihre große Liebe Knox, dessen Persönlichkeit durch das System ausgelöscht wurde. Als der königliche Geheimdienst neue Gardisten anwirbt, ergreift Ophelia diese einmalige Chance. Ihr Plan: Ein Attentat auf den König. Doch im Palast angekommen, ist nichts so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Zu Beginn lässt Lena Kiefer der Geschichte viel Raum, um sich zu entfalten. Der Leser erhält einen detaillierten Einblick in Ophelias Alltag und das Leben nach der Abkehr von der Technik. Trotzdem ist die Handlung gerade am Anfang sehr techniklastig. Der Leser bekommt nach und nach eine Ahnung davon, dass die "alte Welt" vor der Abkehr um einiges fortschrittlicher war als die Welt, in der wir leben. Spannungsmäßig verläuft der Anfang des Buches eher schleppend, da die Autorin ihre Welt sehr ausführlich zeichnet und der Leser mit Informationen überflutet wird. Ab circa Seite 90 kommt Spannung auf, die bis zum Ende des Buches aufrechterhalten wird. Ich konnte das Buch ab diesem Zeitpunkt nicht mehr aus der Hand legen und habe es verschlungen. Lena Kiefer punktet mit einigen unvorhersehbaren Wendungen, actionreichen Szenen und starken Charakteren. Die Charaktere werden insgesamt sehr gut dargestellt und wirken authentisch. Die Liebesgeschichte wird von der Autorin geschickt mit der Handlung verwoben und rückt dadurch nicht zu sehr in den Vordergrund. Einen Pluspunkt gibt es für den Handlungsverlauf. Lena Kiefer führ den Leser gekonnt mehr als einmal in die Irre und punktet mit einem ganz fiesen Cliffhanger. Nach diesem Ende führt kein Weg am zweiten Band vorbei.

Mit dem Reihenauftakt "Ophelia Scale - Die Welt wird brennen" entwirft die Autorin Lena Kiefer ein interessantes Zukunftsszenario. Die Geschichte braucht zwar ein wenig, um in Fahrt zu kommen, wird dann aber umso spannender. Starke Charaktere, unvorhersehbare Wendungen und actionreiche Szenen lassen das Leserherz höherschlagen. Der erste Band dieser Dystopie ist wirklich vielversprechend und hat einen Platz im Regal verdient. Von mir gibt es vier Sterne für dieses gelungene Debüt. Ich freue mich schon sehr darauf, im August wieder in Ophelias Welt eintauchen zu können.

Bewertung vom 19.03.2019
The Hurting
Smit, Lucy van

The Hurting


sehr gut

"The Hurting - Als du mich gestohlen hast" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Lucy van Smit. Hinter dem dezenten Cover verbirgt sich ein spannender Jugendthriller, der mich wirklich überrascht hat. Das Buch ist sehr gefühlvoll geschrieben und nimmt den Leser mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt.

Ich muss ja gestehen, dass ich "The Hurting" nicht viel Beachtung geschenkt hatte, da mich der Klappentext an "Entführt - Bis du mich liebst" erinnert hat und diese Reihe nicht wirklich mein Fall war. Umso überraschter war ich, als ich dann mal kurz in "The Hurting" reingelesen habe. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und macht es dem Leser leicht, in der Geschichte zu versinken. Ohne es richtig zu merken, bin ich Seite für Seite immer tiefer im Leben von Nell abgetaucht. Die Autorin Lucy van Smit konnte mich dank ihrer einfühlsamen Art von der ersten Seite an gut abholen. Der Leser erfährt viel über Nells Alltag, ihre schwierigen Familienverhältnisse und das Leben mit ihrer kranken Schwester. Ich konnte von Anfang an gut mit Nell mitfühlen und war gespannt, wie weit sie für Lukas gehen würde. Nell ist zu Beginn naiv und hat mich mit ihrer gutgläubigen Art in den Wahnsinn getrieben. Allerdings war ich nicht genervt, wie es sonst oft bei naiven Protagonisten der Fall ist. Es war eher eine Art Beschützerinstinkt. Ich wollte Nell immer wieder zurückreißen und ihr zurufen "Nein, tu das nicht! Siehst du denn nicht, was da gerade passiert?". Tatsächlich hat die Autorin es geschafft, mir Nell unglaublich nahe zu bringen, sodass ich mich kaum von ihrer Geschichte losreißen konnte. Nells Charakter wird sehr authentisch dargestellt, da sie sich durch ihr familiäres Umfeld nach Liebe sehnt und dadurch zum perfekten Opfer wird. Insgesamt setzt die Autorin mehr auf mitreißende Emotionen, als auf actionreiche Szenen. Das Tempo der Geschichte wird erst recht spät angezogen, dafür hält sich die Spannung ab diesem Punkt aber auch bis zum Schluss. Zum Ende hin wurden die Geschehnisse leider ein wenig überspitzt, was mir dann schon ein wenig zu viel war. Abgesehen von diesem einen Kritikpunkt konnte das Buch mich begeistern. Besonders hervorzuheben ist das wundervolle Setting, das perfekt zur Geschichte passt. Die Autorin erweckt die wilde und kalte Natur von Norwegen mit Worten zum Leben und lässt ein zugleich düsteres und faszinierendes Bild im Kopf des Lesers entstehen.

Mit "The Hurting - Als du mich gestohlen hast" entführt die Autorin Lucy van Smit den Leser in die wilde Natur Norwegens. Eine düstere Atmosphäre, mitreißende Emotionen und zerrissene Charaktere lassen einen etwas anderen Jugendthriller entstehen, der mit seiner eigenwilligen Art und faszinierenden Bildern überzeugt. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von emotionalen Jugendthrillern.

Bewertung vom 14.03.2019
Das schwarze Uhrwerk
Volkmann, Magali

Das schwarze Uhrwerk


gut

"Das schwarze Uhrwerk" ist ein Einzelband und stammt aus der Feder von Magali Volkmann. Die Autorin verbindet Steampunk- und Fantasyelemente, die sich durch das ganze Buch ziehen. Den Leser erwartet hier eine actionreiche Geschichte voller Spannung. Obwohl ich immer wissen wollte wie es weitergeht, konnte das Buch mich insgesamt nicht überzeugen.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da das Buch direkt spannend startet und man von der Handlung förmlich mitgerissen wird. Die von Magali Volkmann erschaffene Welt punktet mit einer faszinierenden Kombination aus Steampunk- und Fantasyelementen. Besonders die Idee mit dem lebendigen Metall hat mir sehrt gut gefallen. Der Autorin gelingt es perfekt, ein gutes Mittelmaß zu finden und die Steampunkelemente geschickt mit der Geschichte zu verweben, ohne diese zu sehr in den Fokus zu rücken. Auch die düstere Atmosphäre des Buches konnte bei mir punkten. Es gibt teilweise brutale und grausame Szenen, die gut in den Handlungsverlauf passen und die Macht des Uhrwerks repräsentieren. Obwohl mir viele Punkte sehr gut gefallen haben, konnte mich das Buch insgesamt leider nicht überzeugen. Der Plot ist nicht ganz ausgereift und hat mich mehr als einmal verwirrt. Es gibt mehrere Zeitsprünge, die so nebensächlich erwähnt werden, dass man sie kaum wahrnimmt. Zumal der Protagonist in der verstrichenen Zeit keine große Entwicklung durchmacht und die Zeitsprünge für die Handlung dadurch nicht relevant sind. Dazu kommen noch Visionen, die ebenfalls aus der gleichen Perspektive erzählt werden wie der Rest der Geschichte und stilistisch nicht vom Rest des Textes zu unterscheiden sind. Das hat mich fast jedes Mal verwirrt, da ich immer ein paar Sätze gebraucht habe, um nachzuvollziehen, ob es eine Vision ist oder nicht. Zudem haben die Versionen den eigentlichen Handlungsstrang immer wieder unterbrochen und den Lesefluss gestört. Für mich persönlich waren die Versionen auch eher uninteressant und haben die Handlung nicht vorangetrieben, sondern mehr für Verwirrung und Unverständnis gesorgt. Das größte Manko war für mich persönlich aber der Protagonist. Taiden Belerron wurde mir immer unsympathischer und zum Ende hin habe ich ihn richtig gehasst. Zu Beginn wirkt er sehr mädchenhaft, reagiert impulsiv und hat mich mit seiner weinerlichen Art zur Verzweiflung getrieben. Allerdings war ich dank des Klappentextes davon ausgegangen, dass den Leser noch eine Entwicklung hin zu einem starken Protagonisten erwartet. Leider war das am Ende genau der Punkt, der mich am meisten gestört hat. Anstatt mit seinen Taten zu überzeugen, wurden seine Handlungen immer weniger nachvollziehbar. Ich konnte nicht mit ihm mitfiebern oder mich in ihn hineinversetzen. Am Ende des Buches habe ich ihn richtig gehasst. Leider bleiben auch nach der letzten Seite dieses Einzelbandes noch viele Fragen im Hinblick auf die Welt und das Uhrwerk offen, sodass mich das Buch sehr enttäuscht zurückgelassen hat.

Mit "Das schwarze Uhrwerk" entführt die Autorin Magali Volkmann den Leser in eine grausame Welt, die mit interessanten Steampunkelementen, einer düsteren Atmosphäre und

Bewertung vom 13.03.2019
Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1
Colfer, Chris

Die Suche nach dem Wunschzauber / Land of Stories Bd.1


ausgezeichnet

"Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber" ist der erste Band der Reihe "Land of Stories". Dieser Reihenauftakt und stammt aus der Feder von Chris Colfer und richtet sich an junge Leser ab zehn Jahren. Mit seiner modernen Interpretation bekannter Märchenfiguren wird der Autor viele Kinder begeistern. Dieser Reihenauftakt steckt nicht nur voller Ideen, sondern punktet mit viel Witz und Charme. Die Abenteuer von Alex und Conner werden viele Kinderherzen höherschlagen lassen.

Seltsame Dinge geschehen, seitdem Alex und Conner ein altes Märchenbuch geschenkt bekommen haben. Dinge verschwinden und tauchen nicht mehr auf, bis eines Tages auch Alex und Conner verschwinden. Denn das Buch ist ein Portal in eine magische Welt voller Feen, Prinzessinnen, Prinzen und Magie. Auf der Suche nach dem Wunschzauber, der sie wieder nach Hause bringen kann, reisen Alex und Conner durch verschiedene Königreiche und erleben jede Menge magische Abenteuer.

Dank des einfachen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Geschichte ist sprachlich sehr kindgerecht und lässt sich leicht und locker lesen. Ich bin mir sicher, dass Kinder diese Geschichte lieben werden. Als Kind hat mich "Die unendliche Geschichte" wahnsinnig beeindruckt und ich glaube, dass Chris Colfer mit "Land of Stories" eine genauso beeindruckende Geschichte für die neue junge Generation geschaffen hat. An der Seite von Alex und Conner treffen die jungen Leser auf Schneewittchen, Cinderella, Rotkäppchen, die böse Königin und viele mehr. Doch stimmen die Geschichten, die unsere Eltern uns erzählt haben? Oder sind die Märchenfiguren vielleicht doch ganz anders, als wir es erwarten würden? Alex und Conner erleben mehr als eine Überraschung und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Auf der einen Seite haben mich der Ideenreichtum und die Umsetzung von Chris Colfer wirklich beeindruckt, auf der anderen Seite fehlte mir ab und an ein wenig Tiefe. Die Kinder stehen zwar immer wieder vor Schwierigkeiten, doch diese lassen sich meistens ohne große Schwierigkeiten lösen. Auch der Sprachstil war mir persönlich zu jung und flapsig. Da es sich aber um ein Kinderbuch handelt, werden diese Punkte nicht mit in die Bewertung einfließen. Denn ich denke, dass "Land of Stories" ein großartiger Reihenauftakt ist, der perfekt zu unserer heutigen jungen Generation passt.

"Das magische Land – Die Suche nach dem Wunschzauber" ist der erste Band der Reihe "Land of Stories" von Chris Colfer. Auch wenn das Buch mich nicht hundertprozentig überzeugen konnte, ist es dennoch eines der besten Kinderbücher auf dem Markt. Was für meine Generation "Die Unendliche Geschichte" war, wird für die neue junge Generation "Land of Stories" sein. Bevor ihr fragt - Harry Potter steht natürlich außer Konkurrenz. Aber ich denke, dass "Land of Stories" sehr erfolgreich sein wird und kann es allen Eltern als Geschenk für ihre Kinder ans Herz legen.

Bewertung vom 05.03.2019
Das kalte Reich des Silbers
Novik, Naomi

Das kalte Reich des Silbers


ausgezeichnet

Dank des märchenhaften Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Naomi Novik versteht es perfekt, ihrer Welt Leben einzuhauchen und fantastische Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen. Die Geschichte von Mirjem konnte mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Der Schreibstil ist bildgewaltig und voller Details, sehr märchenhaft und teilweise etwas altertümlich. Ich denke für einige Leser wird der Schreibstil nicht leicht zu lesen sein, denn man muss sich darauf einlassen können. Ist man einmal in der Geschichte versunken, erwartet den Leser ein grandioses Märchen mit wunderschönem winterlichen Setting. Die von Naomi Novik erschaffene Geschichte ist komplex und voller kleiner Details. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Charaktere, die aus der Ich-Perspektive zu Wort kommen. Leider sind die entsprechenden Abschnitte nicht gekennzeichnet, sodass man nicht erkennt, aus wessen Sicht die Geschichte gerade geschildert wird. Im Laufe der Zeit wurde es besser, aber gerade zu Beginn des Buches war dieser Umstand leider sehr verwirrend.

Im Fokus der Geschichte stehen drei starke junge Frauen, die gegen ihr Schicksal kämpfen: Mirjem - die Tochter des Pfandleihers, Irina – die Tochter eines Herzogs, und Wanda – die Tochter eines verarmten Bauerns. Naomi Novik legt viel Wert auf eine detaillierte Darstellung des alltäglichen Lebens dieser drei Frauen. Der Leser bekommt auf diese Weise einen intensiven Blick in die grausamen Abgründe der einzelnen Schicksale. Ich habe mit den jungen Frauen, aber auch mit Wandas Brüdern, mitgelitten und ihre Geschichte hat mich kaum noch losgelassen, selbst wenn ich das Buch zur Seite gelegt habe. Der Leser erlebt grausame Männer, die keine Grenzen kennen, um ihre Ziele zu erreichen. Väter, die ihre Kinder bis zur Besinnungslosigkeit schlagen und ihre Töchter an den nächstbesten verschachern. Junge Frauen, die durch Hunger und Elend zu verzweifelten Taten getrieben werden. Dem gegenüber steht das wunderschöne Setting, das den Leser völlig in seinen Bann zieht und gespickt ist von Magie und fantastischen Elementen.

Mit ihrem neuen Werk „Das kalte Licht des Silbers“ entführt Naomi Novik den Leser in eine magische Welt, die einer Winternacht gleicht – kühl, dunkel und doch voller funkelnder Schönheit. Die Autorin webt Worte zu Magie und lässt eine fantastische Welt vor den Augen des Lesers entstehen, die man nicht mehr verlassen möchte.

Bewertung vom 01.03.2019
Träume aus Gold und Stroh / Die Grimm-Chroniken Bd.11
Shepherd, Maya

Träume aus Gold und Stroh / Die Grimm-Chroniken Bd.11


sehr gut

„Träume aus Gold und Stroh“ ist der elfte Band der Reihe „Die Grimm Chroniken“ und stammt aus der Feder von Maya Shepherd. Nachdem im letzten Band das Geheimnis von Mary gelüftet wurde, war ich wahnsinnig gespannt auf den nächsten Band. Doch Maya Shepherd versteht es meisterlich, den Leser auf die Folter zu spannen.

In diesem Band begleitet der Leser vorwiegend Joe, der sich im Jahr 2012 in Königswinter auf die Suche nach Ember macht. Mit ihrer Hilfe möchte er Maggy retten, die im nach wie vor in der Traumwelt gefangen ist. Auf dem Weg nach Königswinter lernt Joe die mysteriöse Julia kennen, die etwas zu verbergen scheint und ihm zufällig immer wieder über den Weg läuft. Das hübsche Mädchen fasziniert Joe, doch er weiß so gut wie nichts über Julia. Ein weiterer Handlungsstrang spielt im Jahr 1812 in Engelland. Margery wird in einen Turm eingesperrt, in dem eine mächtige und gefährliche Person auf sie wartet.

Der Einstieg in den elften Band ist mir wie immer dank des Rückblicks auf den ersten Seiten sehr leicht gefallen. Ehrlich gesagt hatte die Enthüllung von Marys Geheimnis im Jubiläumsband mich so sehr mitgerissen, dass ich völlig vergessen hatte, wie viele andere Handlungsstränge es innerhalb dieser Serie gibt. An Joe, der sich im Jahr 2012 in Königswinter befindet, hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht. Daher war ich etwas enttäuscht, dass es nicht mit Mary weitergeht. In diesem Band lernt der Leser wieder einen neuen Charakter kennen, dessen Rolle im Spiel um das Leben von Margery bisher undurchsichtig bleibt. Auf den ersten Blick wirkt Julia nett und hilfsbereit, doch nicht nur Joe scheint gut im Lügen zu sein. Auch Julias Äußerungen sind ab und an wenig glaubhaft. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, welche Rolle sie einnehmen wird. Insgesamt geht es in dieser Folge im Vergleich zu den Vorgängern recht ruhig zu. Es geht auch bei Weitem nicht so blutig und düster zu wie im letzten Band.

Mit „Träume aus Gold und Stroh" gehen "Die Grimm Chroniken" von Maya Shepherd mittlerweile in die elfte Runde. Während die letzten beiden Bände sehr rasant und überraschend waren, schaltet die Autorin nun einen Gang zurück. Die neue Folge ist insgesamt wesentlich ruhiger als ihre Vorgänger. Gerade der neunte und der zehnte Band hatten mich total geflasht. Daher gibt es von mir dieses Mal 3,5 Sterne und die Hoffnung auf ein rasantes Staffelfinale.

Bewertung vom 28.02.2019
Zorngeboren / Empirium-Trilogie Bd.1
Legrand, Claire

Zorngeboren / Empirium-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

„Zorngeboren“ ist der Reihenauftakt der „Empirium-Trilogie“ und stammt aus der Feder von Claire Legrand. Diese neue Fantasyreihe punktet mit zwei starken weiblichen Hauptfiguren, einem durchdachten Plot sowie jeder Menge Magie und Action. Auch die Gestaltung des Buches lässt keine Wünsche offen. Das Cover wird von einer wundervollen metallischen Veredelung geziert, innen gibt es eine Karte und sogar Sammelkarten der wichtigsten Protagonisten. "Zorngeboren" wurde mit viel Liebe zum Detail gestaltet und hat optisch sowie inhaltlich einen Platz im Regal mehr als verdient.

Laut Prophezeiung werden sich zwei mächtige Königinnen offenbaren, wenn die Engel nach Avitas zurückkehren. Die Blutkönigin, die für Tod und Zerstörung steht, und die Sonnenkönigin, die die Welt retten und heilen kann. Rielle Dardenne wirkt auf den ersten Blick wie ein normales Mädchen, doch als der Kronprinz angegriffen wird, rettet sie ihn mit ihrer Magie. Dank vieler Zeugen kann Rielle die Wahrheit nicht länger verbergen: Sie beherrscht nicht nur ein Element, sondern alle. Diese große Macht ist allerdings nur den prophezeiten Königinnen vorbehalten. Um zu beweisen, dass sie die lang ersehnte Sonnenkönigin ist, muss sich Rielle gefährlichen Prüfungen stellen. Der zweite Handlungsstrang spielt tausend Jahre später. Die Blutkönigin, Magie und Engel sind mittlerweile zu Legenden geworden, an die nur noch kleine Kinder glauben. Eliana Ferracora hat ihren Vater verloren und arbeitet als Kopfgeldjägerin, um das Überleben ihrer Mutter und ihres Bruders zu sichern. Als „Fluch von Orline“ eilt ihr Ruf ihr weit voraus. So wird auch ein legendärer Rebell auf sie aufmerksam und nutzt das Verschwinden ihrer Mutter, um Eliana für die eigenen Zwecke zu ködern. Tausend Jahre trennen Rielle und Eliana voneinander und doch bestimmen beide das Schicksal der Welt.

Dank des angenehmen und bildhaften Schreibstils fällt es leicht, in der Geschichte zu versinken. Bereits der Prolog hat es in sich und lässt den Leser kaum zu Atem kommen. Man wird direkt mitten in das Geschehen geworfen und verfolgt gespannt den letzten Auftritt der Blutkönigin. Bereits auf den ersten Seiten war mir klar, dass ich dieses Buch lieben werde. Ein paar kleine Kritikpunkte hat man ja meistens, aber insgesamt hat Claire Legrand einen vielversprechenden Auftakt geschaffen und ich bin wahnsinnig gespannt auf den zweiten Band. Die beiden weiblichen Hauptfiguren haben mich im Hinblick auf ihre Kämpfernatur an Celaena Sardothien aus „Throne of Glass“ von Sarah J. Maas erinnert. Rielle und Eliana sind beide starke und mächtige Frauen, die eine dunkle Seite haben. Bei Eliana tritt diese sogar noch deutlicher hervor. Rielle mochte ich von Anfang an und habe ihre Geschichte geliebt. Mit Eliana hatte ich ehrlich gesagt etwas Schwierigkeiten. Sie war mir einfach zu kalt und unnahbar. Erst im Laufe der Geschichte habe ich besser Zugang zu ihr gefunden. Der Fokus liegt sehr stark auf den beiden Frauen, wodurch die anderen Charaktere etwas blass bleiben. Dafür wirkt der Plot sehr gut durchdacht und die Autorin setzt verstärkt auf Actionszenen. An Spannung mangelt es definitiv nicht, wodurch sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Etwas schade fand ich, dass der Weltenaufbau und das Setting etwas untergegangen sind. Beim Weltenaufbau wird das besonders deutlich, da es kaum Unterschiede zwischen Rielles und Elianas Welt gibt, obwohl sie durch ein ganzes Jahrtausend getrennt werden. Das ist mir beim Lesen zwar aufgefallen, hat mich aber nicht großartig gestört. Der Autorin gelingt es meisterlich, immer wieder Spannung aufzubauen und den Leser zu überraschen, sodass ich mich kaum von den Seiten lösen konnte. Claire Legrand konnte mich mit "Zorngeboren" sowohl optisch als auch inhaltlich überzeugen und ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren, wie es mit Rielle und Eliana weitergeht. Von mir gibt es für dieses zugleich düstere und magische Werk 4,5 Sterne.

Bewertung vom 27.02.2019
Batman - Nightwalker
Lu, Marie

Batman - Nightwalker


sehr gut

"Batman - Nightwalker" ist ein Einzelband der DC-Icons Serie aus dem dtv Verlag und stammt aus der Feder von Marie Lu. Da ich ein großer Fan der Serie "Gotham" bin, musste ich dieses Buch unbedingt lesen. Die Geschichte rund um den jungen Bruce Wayne konnte mich begeistern und für mich ist "Batman" das beste Buch der DC-Icons Serie.

Als der junge Bruce Wayne eines Abends einen Polizeieinsatz beobachtet, trifft er eine folgenschwere Entscheidung und fährt dem Flüchtigen hinterher. Es stellt sich heraus, dass die Zielperson ein Mitglied der berüchtigten Nightwalker ist, die die Elite von Gotham terrorisiert und auch vor Mord nicht zurückschreckt. Als Strafe für sein unerlaubtes Eingreifen in einen Polizeieinsatz muss Bruce Wayne Sozialstunden in Gothams Gefängnis, dem Elizabeth Arkham Asylum, ableisten. Dort lernt er im Hochsicherheitstrakt die mysteriöse Madeleine Wallace kennen, Mit ihrer unschuldigen Schönheit und einem messerscharfen Verstand ködert sie Bruce sehr schnell. Doch ihre Motive bleiben im Dunkeln, denn obwohl Madeleine ein Mitglied der Nightwalker ist, warnt sie Bruce. Sein Name soll auf der Abschussliste der Nightwalker stehen.

Dank des lockeren und angenehmen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. "Batman" war mein erstes Buch von Marie Lu und ich bin wirklich begeistert von ihrem Erzählstil. Dieser ist passend zu der jungen Zielgruppe recht einfach, aber trotzdem mitreißend. Das Buch lässt sich dadurch sehr schnell lesen. Da ich die Serie "Gotham" liebe" hat mir die Geschichte rund um den jungen Bruce Wayne sehr gut gefallen. Der Titel des Buches ist etwas irritierend, da Bruce noch sehr weit davon entfernt ist, zu Batman zu werden. Wer also eine Batman Geschichte erwartet, wird auf jeden Fall enttäuscht werden. Wer aber Lust auf ein gutes Jugendbuch über die wirklich junge Version von Bruce Wayne hat, ist mit diesem Band der DC Icon Serie gut beraten. Es handelt sich um eine Neuinterpretation der Jungend von Bruce Wayne. Der Leser begleitet den Teenager bei seinen ersten Schritten in Richtung Verbrecherjagd. Obwohl es wirklich wenig actionreiche Szenen gibt, hat Marie Lu mit dieser Version des jungen Bruce definitiv meinen Geschmack getroffen. Ich liebe die Dialoge mit Alfred und das Gotham City Feeling hat sich immer wieder kurz eingestellt.

In „Batman - Nightwalker" nimmt die Autorin Marie Lu den Leser mit auf eine Reise in die Jugend von Batman. Man trifft auf eine junge Version von Bruce Wayne und begleitet diesen bei seinem ersten Versuch der Verbrecherjagd. Von mir gibt es für diese gelungene Neuinterpretation von Bruce Waynes Jugend vier Sterne und eine Leseempfehlung auch für Batman Einsteiger.

Bewertung vom 15.02.2019
Schönheit regiert / The Belles Bd.1
Clayton, Dhonielle

Schönheit regiert / The Belles Bd.1


gut

„Schönheit regiert“ ist der erste Band der Reihe „The Belles“ und stammt aus der Feder von Dhonielle Clayton. Der Klappentext hatte mich auf Anhieb angesprochen, da er auf eine düster angehauchte Geschichte voller Spannung hoffen ließ. Leider konnte mich das Buch nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein träges Erzähltempo und viele Wiederholungen haben mir teilweise den Spaß am Lesen genommen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen Schreibstils sehr leicht gefallen. Zu Beginn hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil lässt sich dieser Reihenauftakt recht schnell lesen und ich bin in der Welt von Orléans versunken. Ab der Hälfte des Buches häufen sich aber leider die Wiederholungen. Zudem gibt es mehrere Szenen, die die Handlung nicht vorantreiben und somit unnötig sind. Das Buch könnte insgesamt ein ganzes Stück gekürzt werden und würde dadurch auch mit mehr Spannung punkten. Es dauert schon ein wenig zu lange, bis Spannung aufkommt. Der erste Teil des Buches hat mich an die Reihe "Das Juwel" von Amy Ewing erinnert, die ich verschlungen habe. Nach der ersten Hälfte des Buches hätte ich noch vier Sterne vergeben, aber mit fortschreitender Handlung haben mich die Wiederholungen immer mehr genervt und das Ende fand ich wirklich sehr vorhersehbar. Es ist unglaublich schade, dass so viele Jugendbücher mit den üblichen Klischees arbeiten und man dadurch schon weiß, was als nächstes kommt. Der Plot Twist war für mich somit keine Überraschung und konnte keine Begeisterungsstürme auslösen. Am meisten hat mich aber gestört, dass sich alles um das Thema Schönheitswahn dreht, dieser aber nicht ein einziges Mal richtig kritisiert wird. Gerade bei einem Jugendbuch in der heutigen Zeit ist das ein Punkt, der extrem wichtig ist. Durch fehlende Kritik und stille Hinnahmne des Schönheitswahns wirkt das Buch noch ein ganzes Stück oberflächlicher und hat mich sehr enttäuscht zurückgelassen.

"The Belles - Schönheit regiert" von Dhonielle Clayton startet zu Beginn recht vielversprechend. Leider wird die Handlung durch viele Wiederholungen unnötig in die Länge gezogen und das Ende ist sehr vorhersehbar. Die Geschichte ist insgesamt zu oberflächlich gehalten, ohne große Überraschungen oder Wow-Momente. Von mir gibt es ganz knappe drei Sterne.

Bewertung vom 15.02.2019
Die unendliche Geschichte
Ende, Michael

Die unendliche Geschichte


ausgezeichnet

„Die unendliche Geschichte“ ist ein Klassiker unter den Kinderbüchern und stammt aus der Feder von Michael Ende. Schon in meiner Kindheit war ich fasziniert von der fantastischen Welt, die der Autor erschaffen hat. Diese Neuauflage konnte mein Herz im Sturm erobern. Das moderne Cover ist wirklich wunderschön und hebt sich deutlich von den bisherigen Ausgaben ab. Besonders gut gefällt mir, dass die Neuauflage unter dem Einband optisch ähnlich gestaltet wurde, wie die Ausgabe, die ich noch als kleines Kind in den Händen halten durfte. Der rote Leineneinband, auf dem AURYN eingestanzt ist, hat mein Herz sofort höherschlagen lassen. Auch die Schrift innen ist zweifarbig gehalten in Rot und Grün. Diese Ausgabe ist wirklich ein richtiges Juwel im Bücherregal.

Bastian Balthasar Bux stößt in der Buchhandlung von Karl Konrad Koreander auf ein äußerst geheimnisvolles Buch. Fasziniert von der Geschichte des Kriegers Atréju, versinkt Bastian immer tiefer in dem seltsamen Buch. Es scheint so, als würde die Geschichte lebendig werden. Bastian hat das Gefühl, nicht einfach nur Zuschauer zu sein, sondern an der Seite von Atréju durch Phantásien zu reisen. Bis Bastian sich eines Tages unverhofft tatsächlich in der Welt des Buches wiederfindet. Mit Hilfe des magischen Amuletts AURYN soll Bastian Phantásien neu erschaffen. "Tu was du willst" lautet die Inschrift auf dem Schmuckstück. Doch die wahre Bedeutung dieser Inschrift wird Bastian erst nach einer langen Suche verstehen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des einfachen, aber trotzdem bildgewaltigen Schreibstils von Michael Ende sehr leicht gefallen. Der Autor erschafft eine fantastische Welt, in der man sich wie Bastian am liebsten verlieren möchte. Wer träumt nicht von einer Welt, die grenzenlos ist und in der Wünsche wahr werden. Michael Ende schreibt wahnsinnig mitreißend, voller Fantasie, fantastischer Elemente und Wesen, die es zu entdecken gilt. Im Kopf des Lesers entstehen dadurch wundervolle Bilder. Das war schon in meiner Kindheit so und hat sich viele, viele Jahre später auch nicht geändert. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich doch sehr viel nicht mehr in Erinnerung hatte. Umso schöner war es, die Geschichte nochmal komplett neu zu entdecken. Als Kind war "Die unendliche Geschichte" für mich einfach nur ein wundervolles Fantasybuch voller Abenteuer. Doch nun, so viele Jahre später, wird mir klar, wie tiefgründig die Geschichte eigentlich ist. Michael Ende regt den Leser immer wieder zum Nachdenken an und zwischen den Zeilen versteckt sich mehr, als nur ein paar Abenteuer für Kinder. Für mich ist dieses Buch ein zeitloser Klassiker, der kleine und große Leser noch lange begeistern wird.

"Die unendliche Geschichte" von Michael Ende ist ein Klassiker, den man unbedingt gelesen haben sollte. Die Neuauflage wurde wunderschön mit viel Liebe gestaltet und lässt das Leserherz höherschlagen. Wer nur den Film kennt, sollte dieses Buch unbedingt lesen, denn es bietet so viel mehr. Michael Ende hat ein fantasievolles Meisterwerk erschaffen, das hoffentlich noch viele Generationen lang junge und alte Leser begeistern wird und auf eine abenteuerliche Reise nach Phantásien entführt