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XYZ
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Bad xxx

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 06.05.2017
Demnächst in Tokio
Seewald, Katharina

Demnächst in Tokio


ausgezeichnet

In ihrem beeindruckenden Roman „Demnächst in Tokio“ beschreibt Katharina Seewald die fesselnde Geschichte einer Dreiecksbeziehung in der Zeit des 2. Weltkriegs vor exotischer Kulisse.

Katharina Seewald arbeitet als freie Autorin. Durch Recherchearbeiten in Okinawa/Japan wurde ihr Interesse an den geschichtlichen Verstrickungen zwischen Japan und Deutschland geweckt.

Die 18-jährige Elisabeth folgt 1934 ihrem frisch angetrauten Ehemann Ernst Wilhelm nach Tokio, wo dieser im diplomatischen Dienst des deutschen Reichs arbeitet. Ihr Herz schlägt für dessen Jugendfreund Alexander. In der Botschaft schreitet die Nazifizierung voran und die Situation wird für alle immer angespannter.

Den Schreibstil dieser überwiegend chronologischen Geschichte finde ich sehr interessant. In Briefen erzählt Elisabeth rückblickend die Geschichte rund um ihr Leben und ihre Dreiecksliebe ihrer Tochter Karoline, die auf dem Weg nach Japan ist. Der flüssige Sprachstil mit anschaulichen Beschreibungen gibt vielerlei Details und die Atmosphäre sehr gut wieder. Geschichtliche und politische Hintergründe mit Spionage und Geheimdienst, das Leben an der deutschen Botschaft in Tokio, das Leben in Japan zu Zeiten des 2. Weltkriegs und die ungewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte der drei Hauptprotagonisten ist spannend ausgearbeitet. Katharina Seewald wurde von der Geschichte des berühmten deutsch-russischen Spions Richard Sorge inspiriert und hat die tatsächlichen geschichtlichen Ereignisse mit Alexander so neu aufleben lassen.

Die Charaktere, besonders bei Elisabeth, sind gut ausgearbeitet. Deren Entwicklung von einem jungen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau wird mit psychologischem Gespür beschrieben.

„Ich pflückte mir das Wissen um die Zusammenhänge einzeln wie bunte Blütenstängel von der Blumenwiese meines neuen Lebens und brauchte Jahre, sie zu einem Strauß zu fügen.“

Mich hat dieser Roman mit den historischen Hintergründen und der Geschichte rund um die Ménage à trois sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 12.04.2017
Ikigai
Miralles, Francesc;García (Kirai), Héctor

Ikigai


sehr gut

Die Autoren Francesc Miralles und Héctor García wollen uns mit ihrem Buch „Ikigai – Gesund und glücklich hundert werden“ dabei helfen die Lebenskunst des Ikogai zu entdecken. Sie wollen die Leser in die Geheimnisse der japanischen Hundertjährigen einweihen, ihnen zeigen, wie man ein gesundes und erfülltes Leben führen kann und den Weg zur Entdeckung des eigenen Ikigai aufzeigen.

Ikigai – Sinn des Lebens, was mein Leben lohnenswert macht

Anfangs geht es um die Hundertjährigen und deren Geheimnisse ihres langen Lebens. Bewusste Ernährung, moderate Bewegung, ein Lebensziel und gute soziale Bindungen spielen eine große Rolle und werden beschrieben. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit sind weitere Themen. „In diesem Augenblick gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft, nur die Gegenwart“ ist für mich hierbei eine wichtige Aussage.

Mir persönlich geht es in diesem Buch zu sehr um die Hundertjährigen, weniger um das finden des eigenen Ikigai. Gut finde ich die Ernährungshinweise für Menschen aus dem Westen. Die Beschreibungen und Darstellungen der fernöstlichen Bewegungsübungen finde ich hier weniger angebracht, hier würden für Interessierte Hinweise genügen. Gut finde ich, dass das Thema Resilienz angesprochen wurde. Die 10 Ikigai-Regeln im Epilog bilden einen guten Abschluss.

Die Thematik des Buchs finde ich interessant. Aufbau und Schreibstil finde ich gut. Mir fehlen die Informationen und Hilfestellungen zur Entdeckung meines eigenen Ikigais.

Bewertung vom 12.04.2017
Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2


gut

„Spreewaldtod“ von Christiane Dieckerhoff ist der zweite Band rund um die Kommissarin Klaudia Wagner.

Bei den Ermittlungen rund um den Tod des rumänischen Erntehelfers, der tot im Fließ gefunden wird, führen die Spuren zu den Gurkenbauern aus der Gegend rund um Lübbenau.

Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Der Fall gestaltet sich, auch durch weitere Morde, anfangs spannend, wird später etwas undurchsichtig. Manche Zusammenhänge und Rückblicke sind nur schwer nachvollziehbar, da sie sich auch auf den ersten Band beziehen. Die regionalen Bezüge zum Spreewald und den Gurkenbauern mit den Erntehelfern sind gut eingearbeitet. Die Charaktere sind gut dargestellt, deren Eigenarten sind erkennbar, manchmal allerdings aus dem genannten Grund nicht immer nachvollziehbar.

Ich empfehle zuerst „Spreewaldgrab“ zu lesen.

Bewertung vom 09.04.2017
Wenn ich jetzt nicht gehe
Dueñas, María

Wenn ich jetzt nicht gehe


gut

In ihrem Roman „Wenn ich jetzt nicht gehe“ beschreibt María Dueñas den Kampf eines bankrotten Minenbesitzers um eine neue Chance und seine abenteuerliche Jagt nach Glück.

María Dueñas ist eine erfolgreiche spanische Schriftstellerin. Ihr Debütroman „Das Echo der Träume“ ist vielfach ausgezeichnet, gehört zu den meistverkauften Büchern der letzten Jahre in Spanien, wurde in 35 Sprachen übersetzt und als Fernsehserie verfilmt. Sie hat an der Universität Murcia eine Professur für Anglistik inne, ist aber zurzeit für ihre Schreibtätigkeit freigestellt.

Die Geschichte beginnt in Mexiko City, wo Mauro Larrea, der in den Silberminen Mexikos reich wurde, kurz vorm Ruin steht. Er versucht einen Neuanfang, der ihn zuerst nach Havanna und dann nach Südspanien führt. Dort lernt er die schöne, kluge aber unberechenbare Soledad Montalvo kennen, die sowohl seine Rettung als auch sein Verderben sein kann.
Der Schreibstil ist überwiegend flüssig und die Details werden gut dargestellt. Manche spanischen Begriffe sind mir fremd und die Namen eher schwierig. Den Anfang empfand ich etwas langatmig, was zu Mitte hin besser wurde. Am Ende fehlte mir manchmal der Bezug zur Realität. Insgesamt fehlte mir ein durchgängiger Spannungsbogen. Die Handlungen spielen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ich hätte mir stellenweise mehr gesellschaftspolitische Hintergründe gewünscht. Havanna während der Kolonialzeit und die Weingegend rund um Jeréz in Südspanien sind allerdings gut beschrieben. Die Charaktere der Hauptprotagonisten sind gut ausgearbeitet.

Mir hat dieses hoch gelobte Buch, das auch gut die Vorlage für eine weitere Telenovela sein könnte, nicht ganz überzeugt.

Bewertung vom 31.03.2017
Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück
Waldhart, Julia

Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück


sehr gut

ulia Waldhart stellt in ihrem Buch „Mein gesundes, warmes Wohlfühlfrühstück“ 70 süsse und pikante Rezeptideen vor.

Die Inhaltsangabe gibt am Anfang einen guten Überblick über die einzelnen Themenschwerpunkte. Im Vorwort beschreibt die Autorin wie sie sich mit Beginn ihrer Shiatsu-Ausbildung mit ihrer Ernährung und ihren Gewohnheiten am Morgen auseinandersetzte. Ihr Kochbuch soll Anregungen, Ideen und Inspirationen zu einem gesunden und warmen Frühstück geben.

Nach einem interessanten Infoteil werden die süßen und pikanten Starter in den Tag vorgestellt. Es folgen Toppings, Drinks und ein Anhang mit Lebensmittelverzeichnis und Glossar.

Die jeweiligen Zutaten sind übersichtlich aufgezählt. Die Zubereitung ist gut und verständlich beschrieben. Tipps und Varianten sind mit angegeben. Mir fehlen die Nährwertangaben und die Zubereitungszeit. Die Fotografien von Rita Newmann zu jedem Rezept sind sehr schön gestaltet, nicht überladen und aussagekräftig.
Ich habe einige Rezepte wie Porridge, Hirsebrei oder Rührei Mexico ausprobiert und fand diese warmen Frühstücksvarianten sehr gut. Sowohl die süßen als auch die pikanten Rezepte sind eine Bereicherung für meinen Frühstückstisch. Weniger angesprochen haben mich die Toppings und Drinks.

Das Buch, das im Löwenzahn Verlag erschienen ist, macht einen guten Gesamteindruck und hat viele wohltuende und gesunde Rezeptideen.

Bewertung vom 31.01.2017
DULIDU - Geduldig habe ich den Krebs besiegt
Hofer, Rosemarie

DULIDU - Geduldig habe ich den Krebs besiegt


weniger gut

Rosemarie Hofer beschreibt in „DULIDU Geduldig habe ich den Krebs besiegt“ ihren Weg dieser Krankheit mit einer positiven Grundeinstellung zu begegnen. Sie möchte anderen helfen und sie ermutigen, sich ein gesundes und positives Leben mit mehr Achtsamkeit aufzubauen.

Glück ist das Ergebnis der Grundeinstellung

Den Einstieg „Warum“ mit den Gedanken der Autorin fand ich gut. Der Umfang der danach folgenden Geleitworte und Vorworten mit 19 Seiten ist im Vergleich zum eigentlichen Hauptteil des Buches mit 100 Seiten zu groß. Dessen Aufteilung in 29 Kapitel bewirkt meist kurze Aussagen zu den unterschiedlichen Phasen der Krankheit von Diagnose bis zu Gedanken über den Tod. Epilog und weitere Anhänge sind dann wieder sehr umfangreich.

Die Themen Achtsamkeit und heilende Kräfte unseres Unterbewusstseins sind gute Grundgedanken in diesem Buch. Der Schreibstil ist gut verständlich. Leider bleibt Frau Hofer eher oberflächlich. Im Kapitel „Musik als Medizin“ geht sie etwas mehr auf die Wirkung von Musik ein. Leider schleicht sich dort und im Anhang etwas viel Werbung mit ein. Zur Biostrukturanalyse hätte ich gerne mehr erfahren.

Die Grundgedanken in diesem eher kleinen und dünnen Buch mit großer Schrift fand ich gut, allerdings hat mich die Umsetzung nicht überzeugt.

Bewertung vom 11.07.2015
Tochter der Angst
Berg, Alex

Tochter der Angst


sehr gut

Nimm dich in Acht
Die Oberärztin Marion bereitet sich in Paris auf einen Auslandseinsatz bei „Ärzte ohne Grenzen“ vor. „Schau nach vorn und prüfe wie es sich anfühlt“ gab ihr Vater ihr mit auf den Weg. Sie lernt bei einer befreundeten Familie das syrische Flüchtlingsmädchen Zahra kennen, die Tochter eines politisch sehr einflussreichen Wirtschaftsbosses aus Syrien. Was hat die verstörte Kleine erlebt? Welches Geheimnis verbirgt sich hinter ihrer Geschichte?
Zu diesem spannenden Roman „Tochter der Angst“ hat sich die Autorin Alex Berg durch aktuelle politische Themen inspirieren lassen. In den vielen verschiedenen Handlungssträngen geht es um den Konflikt in Syrien, den illegalen Handel mit Flüchtlingen, Hilfsorganisationen und Asylbewerber. Themen wie Leid und Hoffnung der Bootsflüchtlinge, deren Angst, Flucht heute, aber auch im 2. Weltkrieg, und Immigration stehen in diesem Roman im Focus. Verschiedene Ministerien in unterschiedlichen Ländern und Organisationen spielen eine Rolle. Auch die Arbeit von unterschiedlichen Geheimdiensten und Agenten fließt mit ein. Teilweise kann ich hier die Hintergründe nicht ganz nachvollziehen. Die Geheimnisse um die Familiengeschichte von Marion, die bis in die Nazizeit reichen, werden zusätzlich eingeflochten, nach und nach aufgelöst und ergeben für sie ein völlig neues Bild bezogen auf ihre Herkunft und ihre Familienangehörigen. Dadurch werden die unterschiedlichen Themen des Romans etwas zusammengefügt. Trotzdem bleiben einzelne Zusammenhänge für mich eher verwirrend.
Der Schreibstil ist flüssig und es wird bis zum Schluss Spannung aufgebaut. Für mich ist das Ende nicht ganz klar, manche Fragen sind für mich noch offen. Teilweise werden Geheimnisse nicht ganz aufgelöst. Ich fand die aktuellen Themen und deren politischen Hintergründe interessant, allerdings zu verschachtelt und verwoben dargestellt. Hier fände ich ein Nachwort mit Basisinformationen gut.

Bewertung vom 11.07.2015
Die Königin der Orchard Street (Restexemplar)
Gilman, Susan J.

Die Königin der Orchard Street (Restexemplar)


sehr gut

In „Die Königin der Orchard Street“ erzählt Susan Gilman die außergewöhnliche Geschichte eines jüdischen Mädchens, das mit seiner Familie Anfang des 20. Jahrhunderts nach Amerika einwandert und zur Grande Dame eines Eiscreme-Imperiums wird.

Im ersten Teil des Buches wird die entbehrungsreiche und schwere Kindheit von Malka, die sich später Lillian nennt, beschrieben. Durch Papa Dinello lernt sie die Welt der Eiscreme kennen. Diesen Teil finde ich packend, informativ und unterhaltsam. Die Informationen über die Geschichte der Eiscreme wurden gut eingearbeitet. Man bekommt einen Einblick über das Leben am Anfang des 20. Jahrhunderts und die Auswirkungen des Krieges, auch auf das Eiscremegeschäft. In den weiteren Teilen geht es um den Aufbau ihres Eisimperiums, ihre Ehe mit Bert und die Zeit nach dessen Tod. Hier sind einzelne Passagen etwas langatmig.
In der Erzählung gibt es teilweise unerwartete Zeitsprünge, die mich irritierten. Mir persönlich sind zu viele jiddische Vokabeln eingearbeitet.
Die Autorin hat die Entwicklung und die Charakterzüge der Protagonistin gut beschrieben. Die Geschichte um den Aufbau des Eiscreme-Imperiums brauchte mir Unterhaltung und eine erweiterte Sicht zu Eiscreme.

Eiscreme ist überhaupt kein Eis. Es heißt Eiscreme, weil es gefrorene Creme ist.

Bewertung vom 11.07.2015
Die Falle
Raabe, Melanie

Die Falle


ausgezeichnet

Ihr Plan geht auf
Melanie Raabe kam über ein Gespräch mit einer Freundin auf die Idee zu diesem Thriller „Die Falle“. Diese erzählte ihr von einer Autorin mit Angststörungen, die ihr Haus jahrelang nicht verlassen hatte. „Was muss passiert sein, dass dich 11 Jahre in deinem Haus vor der Welt abschottet?“

Durch eine Falle versucht Linda Conrads, eine erfolgreiche Autorin, die über 11 Jahre ihr Haus nicht mehr verlassen hat, den mutmaßlichen Mörder ihrer Schwester in ihr Haus zu locken um ihn zu überführen. Sie behauptete damals den Mörder gesehen zu haben und hat ihn jetzt im Fernsehen wiedererkannt. „Die Falle“ ist ihr Plan um diesen in ihr Haus zu locken.
„Was muss passieren, dass du es wieder verlässt?“

Die Autorin schreibt flüssig, temporeich und spannend. Es wird gut wiedergegeben wie es ist so eingesperrt zu leben. Angst, Depression, Verzweiflung, Unsicherheit und Wut, dann aber Wille, Mut, Durchsetzungskraft und Stärke der Hauptperson werden sehr gut beschrieben.
Die Schreibperspektive ist die Ich-Form. Zusätzlich gibt es ein Buch im Buch mit anderer Schriftart, durch das man weitere Informationen über die damaligen Ereignisse erhält. Die Spannung bleibt im kompletten Buch hoch, da immer wieder verschiedenen Theorien bezüglich dem Mörder möglich sind.