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Jasmin

Bewertungen

Insgesamt 168 Bewertungen
Bewertung vom 28.06.2022
Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


gut

Das Cover ist super, ein echter Hingucker! Bei dem Auge ist es mir direkt kalt den Rücken heruntergelaufen - und dann noch die Folierung! Echt super!

Gefallen hat mir, dass man direkt in das Geschehen des Buches einsteigt. Es geht direkt mit dem ersten Zoom-Meeting los, das dann, wie man bereits aus dem Klappentext kennt, zum ersten Mord führt. Und hier geht es wirklich blutig zu.

Wer die Art von Chris Carter mag, der macht hier auf keinen Fall etwas falsch. Man muss ich aber auch bewusst sein, dass es ganz schon eklig wird. Einige Folterpassagen habe ich dann mehr oder weniger quergelesen, da war ich einfach zu zart besaitet. Und es geht brutal und blutig weiter.

Was ich vor dem Lesen nicht wusste: Es handelt sich hier um den zweiten Fall für den Profiler Tom Bachmann und sein Team. Ich habe den "Blutkünstler" nicht gelesen und manchmal das Gefühl gehabt, dass mir Hintergrundinfos fehlen, auch wenn immer wieder Informationen aufgegriffen werden und zumindest der Zoom-Killer-Fall unabhängig davon ist. Trotzdem hätte ich mir einen kleinen Hinweis auf dem Cover oder im Klappentext gewünscht, dann hätte ich den ersten Fall vorher noch gelesen. Bei Reihen mag ich das einfach mehr.

Anders als bei einer normalen Ermittlung, bei der es die Guten und die Bösen gibt, haben wir hier noch ein Zwischending: Einen Mörder, der aber eigentlich nur die ganz Schlimmen umbringt. Das hat mich ein bisschen an Dexter erinnert, hat den Plot aber sehr erfrischt.

Vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr gut lesen. Es hat keine Längen, es ist alles anschaulich und durch die vielen Dialoge auch lebendig.

Schade war allerdings, dass man nicht die Chance hatte, selbst dahinter zu kommen, wer denn jetzt der Zoom-Killer ist und warum er das alles tut. Hier war man sehr auf die Auflösung am Ende angewiesen.

Insgesamt hatte der Thriller für mich gute Momente, allerdings auch kleine Schwächen. Und mir war er ein bisschen zu brutal. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne.

Bewertung vom 28.05.2022
Freunde. Für immer.
McCreight, Kimberly

Freunde. Für immer.


sehr gut

Gleich vorweg: Das Buch liest man nicht einfach mal so nebenbei runter, denn die Autorin verlangt Konzentration.

Zum einen gibt es wirklich viele Personen, allein wenn man die Clique betrachtet, die im Mittelpunkt des Thrillers steht. Zwar hat jeder seine Eigenheiten, aber bis man jeden Namen ohne Nachdenken einer Person zuordnen kann, hat es bei mir etwas gedauert.

Zum anderen wird die Perspektive sehr oft gewechselt. Entweder man schaut durch die Augen eines Freundes oder durch die der Polizistin. Und dann gibt es noch die Rückblenden in die Vergangenheit sowie Tagebucheinträge einer bereits verstorbenen Freundin. Es heißt also: Wachsam sein und nicht abdriften, sonst ist man verloren.

Das ist auch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch. Mir hätte es gereicht, wenn man sich auf zwei, maximal drei Perspektiven beschränkt hätte. Es wäre trotzdem noch abwechslungsreich gewesen, aber eben nicht so ein Durcheinander.

Denn der Inhalt des Plots konnte mich komplett überzeugen. Man hat zwar das Gefühl, dass es viele Handlungsstränge gibt, die auch irgendwie nicht zusammenpassen, aber nach und nach fügt sich dann alles in ein Gesamtbild, das absolut überzeugend ist. Man kann beim Lesen miträtseln und sich seine eigenen Gedanken machen - aber wahrscheinlich liegt man damit daneben, denn die Autorin schafft ein sehr vielschichtiges Buch, das spannende Elemente, Leichen und Freundschaft miteinander verbindet.

So richtig sympathisch war mir übrigens keine der Figuren. Eigentlich ist das für mich ein KO-Kriterium, aber hier passt es einfach zu der Stimmung im Buch. Man ist sooo froh, dass man nicht in diese Clique gehört, denn die Beziehungen sind toxisch und von Misstrauen geprägt, auch wenn man nach außen den Zusammenhalt demonstriert.

Mir hat das Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten wirklich gut gefallen und ich bin gespannt, was sich die Autorin das nächste Mal überlegt.

Von mir gibt es 4 Sterne!

Bewertung vom 16.05.2022
Flug 416
Newman, T. J.

Flug 416


sehr gut

Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort angesprochen und ich habe mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Und die Spannung kommt auch nicht zu kurz.

Mir hat gut gefallen, dass ein relativ kurzer Zeitraum erzählt wird, denn eigentlich nur die Stunden des Fluges. Hier wird die Perspektive immer wieder zwischen dem Piloten in der Luft und dem Boden gewechselt, sodass es kleine Cliffhanger gibt und die Spannung aufrecht erhalten wird. Es gibt auch nicht viel Geplänkel drumherum, sondern man fokussiert sich auf dieses eine Ereignis.

Was für mich die Spannung aber etwas gedämpft hat, war, dass man eigentlich schon wusste, wie das Buch ausgeht. Es ist sehr patriotisch, die Positionen der einzelnen Figuren sind klar in Gut und Böse eingeteilt und man weiß beim Lesen, dass auch für das unüberbrückbarste Problem eine Lösung gefunden werden wird. Hier werden einige Klischees bedient, was unnötig ist. Auch wer der Terrorist an Bord ist, kann man meiner Meinung nach sehr leicht durchschauen - zumindest bevor es der Pilot tut.

Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Wenn man nicht zu viele unerwartete Wendungen erwartet und man damit leben kann, dass es etwas vorhersehbar ist, dann wird man gut unterhalten.

Von mir gibt es 4 Sterne.

Bewertung vom 15.05.2022
Das Fundbüro der verlorenen Träume
Paris, Helen Frances

Das Fundbüro der verlorenen Träume


gut

Im Mittelpunkt des Romans steht Dot, sie arbeitet in einem Londoner Fundbüro und nimmt ihren Job sehr ernst. Dabei verdrängt sie ihre eigenen Probleme und hält sich daran fest, verlorene Dinge wieder ihrem rechtmäßigen Besitzer zu übergeben.

Dass viel mehr dahinter steckt, erfährt der Leser im Laufe des Buches. Hier bleibt auch anfangs Raum für Interpretationen und seine eigenen Gedanken. Allerdings hat sich die Geschichte für meinen Geschmack dadurch auch etwas gezogen.

Ich wurde auch mit der Protagonistin nicht wirklich warm. Natürlich kann man ihr Verhalten auf ihre Vergangenheit zurückführen, aber trotzdem konnte ich viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen. Sie äußert wenig Gefühle, sodass ihre Gedankenwelt für mich sehr oberflächlich geblieben ist.

Insgesamt war mir der Roman etwas zu schwermütig und stellenweise undurchschaubar. Ich habe ihn immer wieder mal weggelegt und später weitergelesen. Vielleicht lag es daran, dass das Genre nicht mein übliches ist und ich andere Erwartungen hatte. Für Leserinnen und Leser, die diese Art von Geschichten mögen, ist das Buch bestimmt eher etwas.

Von mir gibt es 2,5 Sterne.

Bewertung vom 28.04.2022
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Der Einstieg in den Justiz-Krimi ist mir sehr leicht gefallen. Man knüpft mehr oder weniger an den Vorgänger an - wobei die Fälle natürlich abgeschlossen sind. Rocco arbeitet immer noch allein in seiner Kanzlei, ist nun aber durch seinen letzten Fall sehr bekannt geworden. Und deshalb werden auch seine nächsten Klienten auf ihn aufmerksam und engagieren ihn, um das Verschwinden von Jörg aufzudecken.

Es war schön, auch die anderen Charaktere wie den Rechtsmediziner Justus Jarmer und seinen Kumpel Tobi wieder zu treffen. Auch dieses Mal ermitteln sie wieder gemeinsam, wobei jeder von ihnen seine Stärken einbringt.

Das Buch ist nicht rasant geschrieben, sondern sehr faktenlastig. Das muss man mögen. Mir gefallen aber die Details rund um die Rechtsmedizin und auch das Justizwesen, in das man Einblicke bekommt. Man merkt hier deutlich, dass die Autoren hier viel Hintergrundwissen einbringen, dass sie aber sehr verständlich für den Laien aufbereiten. Auf diese Weise kann man alles gut nachvollziehen und verstehen.

Angenehm waren auch die kurzen Kapitel, die den ein oder anderen Perspektivwechsel geboten haben. Dadurch wird das Lesen sehr kurzweilig. Durcheinander kommt man nicht, weil alles chronologisch erzählt wird und die Kapitel jeweils mit Ort und Datum gekennzeichnet sind.

Inhaltlich ist der Krimi keine leichte Kost, auch wenn es nicht sehr blutig zugeht, denn er beruht auf wahren Tatsachen, die einfach unbegreiflich sind. Wie der Klappentext verrät wurden Pflegekinder bewusst an Pädophile vermittelt und dann auch missbraucht. Das Ganze war nicht so leicht zu verdauen.

Überrascht hat mich dann auch das Ende - denn damit habe ich gar nicht gerechnet. Deswegen bin ich voll und ganz zufrieden! 5 Sterne!

Bewertung vom 28.04.2022
The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1
Prose, Nita

The Maid / Regency Grand Hotel Bd.1


ausgezeichnet

Was soll ich sagen? Die Protagonistin Molly Gray hat mich von der ersten Seite an begeistert! Das Buch ist aus ihrer Sicht in der Ich-Form geschrieben und die Erzählweise gibt viel über ihren Charakter preis. Sie ist unaufgeregt, analytisch und nimmt viele Dinge wörtlich. Außerdem hat sie ein Problem damit, Emotionen auszudrücken und zu erkennen. Ich denke, man kann ihr Verhalten auf autistische Züge zurückführen. Und das spielt sich auch im Schreibstil wider. Im ersten Moment mag das etwas schwerer zu lesen sein, aber nach ein paar Seiten ist man drin und praktisch im Kopf von Molly - das hat mir sehr gut gefallen.

Leider ist sie aber auch sehr naiv. Denn wie gesagt - sie nimmt Dinge oft wörtlich. Das führt zu der ein oder anderen witzigen Situation, sodass man zwischendrin immer mal schmunzeln muss. Allerdings möchte man sie manchmal aber auch einfach nur beschützen, denn der Leser ist ihr oft einen Schritt voraus, was den Charakter der anderen Figuren angeht.

Sehr gelungen ist auch das Setting. Es spielt im Regency Grant Hotel in London und man erhält einen Einblick hinter die Kulissen. Und natürlich passt es auch perfekt als Mordschauplatz. Denn letztendlich ist das Buch ein Krimi.

Wer viel Blut erwartet, ist hier falsch. Aber wer gerne miträtselt, wer oder was hinter allem steckt, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Mehr als einmal ist man Molly einen Schritt voraus, wenn es um das erkennen von Zusammenhängen geht, aber genau das macht auch den Reiz des Buches aus. Ich wurde auf jeden Fall sehr gut unterhalten und für mich stand auch nicht unbedingt die Aufklärung des Verbrechens im Fokus, sondern das ganze Drumherum.

Das Buch ist außergewöhnlich, charmant, witzig und am Ende fehlt es natürlich auch nicht an Spannung. Vom Ordnungssinn der Protagonistin kann man sich sicher eine Scheibe abschneiden. Mir hat das Buch super gefallen und ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert, bis Molly Gray wieder ermittelt.

Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.04.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


sehr gut

Das Cover gefällt mir sehr gut, weil ich es relativ schlicht gehalten ist. Das passt auch zum Inhalt des Buches, denn der Roman - bei dem es aber auch um die Aufklärung eines Todesfalles geht - kommt sehr ruhig daher.
Es geht um drei Freunde, die erfahrene Wattwanderer sind. Bei einer Tour starten sie zu zweit und nur einer kommt lebend zurück.
Fasziniert haben mich die Beschreibungen des Meeres und des Watts. Ich kenne mich damit gar nicht aus und hatte bisher keine Ahnung, wie gefährlich das sein kann. Es gab sehr viele Fachbegriffe und Erklärungen, aber diese waren verständlich und auch nicht zu langatmig. Sie haben gut in die Geschichte gepasst.
Aufgebaut ist der Plot chronologisch. Man startet mit dem Auffinden der Leiche durch ein niederländisches Marineschiff und dann versucht man herauszufinden, was geschehen war.
Dabei spielt eine Rolle, wo der Tote gefunden wurde. Und das wird noch zum Problem, denn wo genau mitten im Meer die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden verläuft, ist unklar - und damit auch die Zuständigkeiten. Auch das war sehr spannend.
Angenehm zu lesen waren die kurzen Kapitel. Der Schreibstil ist flüssig und unaufgeregt, fast schon sachlich. Es gibt viele Dialoge, was mir gut gefallen hat.
Es ist ein Roman und kein Krimi - so steht es zumindest auf dem Cover - deswegen ist es in Ordnung, dass es nicht sooo viel Spannung gab. Trotzdem hätte man sie mehr in der Fokus rücken können, schließlich zeigt das Ende, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Wie sich alles entwickelt konnte man allerdings schon vorausahnen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war mal etwas anderes. Von mir gibt es 4 Sterne!

Bewertung vom 27.04.2022
Das Loft
Geschke, Linus

Das Loft


ausgezeichnet

Das Cover gefällt mir sehr gut, es wirkt schon ein bisschen bedrohlich.
Etwas schade fand ich allerdings den Titel. Ich hätte gedacht, dass das „Loft“ etwas mehr im Vordergrund steht. Aber letztendlich war das auch nicht schlimm.
Der Aufbau des Buches ist wirklich sehr gelungen. Man hat immer unterschiedliche Perspektiven (die der Protagonisten und die der Polizei), was für Abwechslung und kleine Mini-Cliffhanger innerhalb der Geschichte sorgt.
Im Mittelpunkt stehen Sarah und Marc, ein Liebespaar, deren Mitbewohner ermordet wurde. Beide stehen unter Mordverdacht.
Das Buch startet am Tatort mit der Verhaftung der Beiden. Dann werden die Hintergründe aufgearbeitet und man erfährt allmählich, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Das sorgt dafür, dass man beim Lesen miträtseln kann: Wer steckt dahinter? Was ist das Motiv? Mir hat das Spaß gemacht.
Wirklich sympathisch fand ich allerdings keine der Protagonisten. Sowohl Sarah als auch Marc waren in ihrer Liebe zueinander sehr übertrieben, vor allem er war fast schon besessen. Das war irgendwie unheimlich.
Super war aber der flüssige Schreibstil. Durch die relativ kurzen Kapitel ist man auch nur so durch das Buch geflogen. Ich habe es innerhalb von 24 Stunden verschlungen.
Zwischendurch hatte ich das Gefühl, das Ende schon zu kennen. Aber dann gab es nochmal zwei Wendungen, die ich gar nicht habe kommen sehen. Das war richtig gut und alles hat sich perfekt ineinander gefügt.
Aus diesem Grund kann ich auch nicht anders: Von mir gibt es 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.04.2022
Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar / Mord ist Potts' Hobby Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe mich nach der Ankündigung wirklich sehr auf dieses Buch gefreut. Ich mag klassische Krimis mit Ermittlern, die ein bisschen anders sind - und hier wurde ich nicht enttäuscht.

Aufgebaut ist der Plot sehr klassisch. Man lernt kurz die Protagonistin Judith kennen, dann geschieht auch schon der erste Mord und die Ermittlungen beginnen: Auf der einen Seite durch die Polizei, auf der anderen Seite durch Judith und zwei Freundinnen, die so den im Titel genannten „Mordclub“ gründen. Diese Bezeichnung taucht im Buch allerdings nicht auf.

Das Buch lädt auf jeden Fall dazu ein, mitzurätseln und sich sein eigenes Bild zu machen, wer denn man bekommt - genau wie die drei Frauen - immer wieder neue Hinweise. Dabei geht der Autor wirklich geschickt vor, lockt den Leser auf falsche Fährten und baut so Spannung auf. Am Ende fügt sich alles zusammen. Eine kleine Ahnung hatte ich schon, allerdings konnte ich meine Vermutungen nur bedingt begründen.

Was diesen Reihenauftakt aber besonders macht sind die Figuren. Ich liebe Judith Potts, sie ist unglaublich sympathisch und wirkt wie eine liebe Omi, die kein Wässerchen trüben kann, obwohl sie es faustdick hinter den Ohren hat. Auch ihre Freundinnen sind super gewählt, da die drei nicht unterschiedlicher sein könnten. Ich war vor allem ein Fan der überkorrekten Super-Pfarrersfrau Becks. Zusammen geben sie ein tolles Team ab, in dem jeder seine Stärken einbringt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Obwohl es sich um einen Krimi handelt, habe ich mehrfach laut lachen müssen, weil die Dialoge und Gedankengänge teilweise richtig komisch waren. Eine perfekte Mischung aus Spannung und Humor.

Ich freue mich sehr, dass es sich hier um einen Reihenauftakt handelt, denn ich will unbedingt noch mehr von Mrs Potts und ihren Mädels lesen. Leider erscheint der nächste Band aber erst in einem Jahr.

Bewertung vom 20.03.2022
Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1
Hoorn, Heike van

Deichfürst / Kommissar Möllenkamp Bd.1


gut

"Deichfürst" ist der Auftakt einer Krimireihe rund um den Hauptkommissar Stephan Möllenkamp, der neu nach Ostfriesland gezogen ist und dort nun arbeitet.

Ich mag das Setting, da ich gern Bücher lese, die an der Küste spielen. Gelungen war hier, dass man auch etwas über die Sitten und Gebräuche der Region erklärt bekam. Manche Textstellen waren im Dialekt, das hat den Lesefluss etwas unterbrochen. Manchmal gab es Fußnoten, anfangs jedoch nicht. Für das Verständnis war das gut, aber wie gesagt: Der Lesefluss leidet. Ich denke aber auch, dass es schwer ist, hier ein Mittelmaß zu finden.

Den Hauptkommissar fand ich sehr sympathisch. Es kam auch realistisch rüber, wie er sich erst an seiner neuen Wohn- und Arbeitsstelle zurechtfinden muss. Er ist der "Zugezogene" in einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft.

Immer wieder gibt es auch Rückblenden in die Vergangenheit. Anfangs weiß man sie nicht genau einzuordnen, aber im Mittelpunkt stehen Vertriebene des 2. Weltkriegs. Diese fand ich sehr erschreckend und hoffe, selbst nie eine solche Zeit erleben zu müssen.

Etwas irritiert hat mich, dass die Gegenwart aus unserer Sicht auch schon in der Vergangenheit spielt. Wenn man das Buch liest, versteht man auch warum. Trotzdem war es eine kleine Zeitreise, an die ich mich erst gewöhnen musste.

Der Fall an sich war interessant, aber für mich kein absolutes Highlight. Man konnte einiges schon vorausahnen.

Insgesamt ist es ein kurzweiliger, unterhaltsamer Krimi, der sich bis auf den Dialekt gut lesen lässt. Allerdings hat er auch einige Schwächen und wird mir deshalb nicht allzu lang im Gedächtnis bleiben.