Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt / Eltern Bd.6

ausgezeichnet

Spaß mit Kids garantiert
Meinen Kids und mir hat es sehr gefallen. "Wie man seine Eltern richtig groß rausbringt" ist bereits der 6. Band aus der Reihe. Wir haben schon 2 "Vorgänger" gelesen, die uns ebenfalls gefallen hattten und da lag es nahe auch dieses Werk zu lesen. Das konkrete Buch kannaber auch ohne Kenntnis der vorherigen Bücher einzeln gelesen werden. Zur Handlung: Luis möchte Comedy-Star werden ist dabei aber erfolglos. Dagegen geht ein Video seiner meditierenden Eltern so richtig viral. Für Luis ist dies nur peinlich peinlich.
Danach geht es um den Weg für Luis - unterstützt von seiner Freundin Maddy - wie er doch noch erfolgreich werden kann uns seine Auseinandersetzung mit seinen Eltern. Außerdem geht es natürlich um Freundschaft. Diese Situationen sind alle sehr lustig beschrieben.
Die Charaktere haben mir alle sehr gefallen - Luis mit dem rechten Fleck auf dem Herzen, Edgar der "Schrullige" und Maddy die "Lebenslustige".
Die Tagebuchform hat mir als gute Struktur für Kinder sehr gefallen... man kann das Buch daher nach Lust und Laune in klaren Abschnitten lesen.

Eine Freundin für Mia - Leserabe ab Vorschule - Erstlesebuch für Kinder ab 5 Jahren

ausgezeichnet

Das Cover mit seinem schönen Titelbild hat mich und meine Tochter direkt angesprochen. Wir haben ein wenig im Buch geblättert und auch hier waren über über die umfangreiche Unterstützung durch die Bilder (nicht nur Text) begeistert. Sie nimmt Leseanfängern eine große Hürde. Das Buch wird somit auch nicht nur zum Lesen genutzt, sondern auch mal zum Anschauen. Das fördert die Fantasie ganz stark.
Ich habe schon mit meinen (älteren) Sohn die Leserabe-Bücher-Reihe als gutes Mittel zum Lesen lernen. Da waren es halt andere Inhalte (Sport, Fussball, Bauarbeiter,...).
Dieses Buch ist eher für Mädchen (aber nicht ausschließlich) geeignet. Die Geschichte um Freundschaft finden ist sehr positiv geschrieben und ist ein für Kinder wichtiges und spannendes Thema.
Die jeweilige Kapitellänge mit bis zu 15 Seiten ist gut gewählt und ermöglicht das "Etappenlesen". Das geniale an dem Buch sind die Unterbrechung von dem Text durch kleine Piktogramme, die eine super Interaktion beim Lesen/Vorlesen schaffen. Am Buchende sind alle Piktogramme wie in einem Glossar aufgeführt und erklärt.

Die Morgenröte - Sie nehmen dir dein Leben

sehr gut

Ein moralischer Konflikt und die Gretchenfrage: Werde ich zum Mörder um eine noch größere Gefahr zu verhindern? Das Thema erscheint auf Grund vieler rechtsradikaler und extremistischer Tendenzen auf der gesamten Welt aber auch in Deutschland (Trump & Co.) gar nicht mehr so abwägig. Auch das Thema die Entscheidungstragweite von Themen, wo man sich korrumpiert und in Abhängigkeit begibt finde ich sehr spannend. Der Schreibstil ist passend für das Genre gewählt. Das Cover finde ich nicht so ansprechend. Der Schreibstil von Noah Richter gefällt mir sehr und er schliesst sich an sein Vorgängerwerk "2,5 Grad - Morgen stirbt die Welt" sehr gut an. Dieses habe ich ebenfalls recht flüssig - weil spannend - durchgelesen. Also mich hat die Tragweite und die Aktualität des Themas sehr angesprochen und ich wurde nicht enttäuscht. Die Hauptfigur ist mit ihren charakterlichen Zügen meines Erachtens glaubwürdig dargestellt, so dass man sich in sie hinein versetzen kann.

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1

ausgezeichnet

Ich habe schon etliche Bücher von Oliver Pötzsch mit Begeisterung gelesen und war daher auch auf sein neues Werk sehr gespannt. Es spielt in Wien und da kommen direkt schöne Bilder in mir hoch, von einer tollen, lebendigen, von Kultur geprägten schönen Stadt - inklusive einem wundervollen Friedhof mit vielen Gräbern von Prominenten. Ich war auch schon dort und von daher finde ich die Kulisse für einen Krimi, der einen Kontrast zu meinem touristisch geprägten Bild, in einem Zeitraum zum Ende des 19. Jahrhunderts hervorragend gewählt. Ich habe das Buch in 3 Tage fast an einem Stück verschlungen, dass zeigt dass es mir sehr gefallen hat (brauche dafür normalerweise 3 Wochen). Die 2 Hauptpersonen bilden für mich ein tolles - weil ungleiches Team. Die düsteren Seiten von Wien werden von den beiden aufgedeckt und sie vergraben sich immer tiefer in die Mordserie... einfach lesenswert!!!

Berlin Heat

sehr gut

"Berlin Heat" ist ein sehr gelungener Thriller von Johannes Groschupf. Ich mag seine Sprache und mit dem Handlungsort Berlin und der aktuellen Hintergrundkulisse - einer gerade überstandenen Pandemie - hat er den Nerv der Zeit glaube ich sehr gut getroffen.
Auch die unmittelbar bevorsteheneden Bundestagswahlen als Szenario passen....
Zur Story:
Die Hauptfigur Tom Lohoff ist vom Background als Dealer und dann als Beteiligter an einer Poliitikerentführung eher kritisch zu betrachten, dennoch gelingt es Groschupf, dass man sich mit ihm identifiziert und hofft, dass die Geschichte gut für ihn ausgeht.
Das es sich bei dem entführten Politiker um einen Rechtsaußen, der für Law and Order steht, handelt, ist auch als eine Anspielung auf die aktuelle politische Situation in Deutschland 2021 gemünzt.
Damit bekommt der Thriller m.E. auch eine aktuelle kritische politische Bewertung. Lesenswert!!!!

Nachrichten von Männern

sehr gut

Ich halte das gemeinsame Werk der beiden Autorinnen Anika Decker und Katja Berlin für sehr gelungen und sehr aktuell, da es ein Thema aufgreift, wie die Kommunikation von Männern und Frauen in einer geänderten technisch sowie sozial veränderten Umfeld für Verunsicherung sorgt. Dies betrifft sowohl Frauen als auch die Rolle der Männer. Das Buch haben meine Frau und ich gemeinsam gelesen und wir haben viele Situationen und Erkenntnisse nachvollziehen können und uns teilweise direkt wiedererkannt. Einiges fanden wir aber auch nicht direkt nachvollziehbar. Es war für uns gemeinsam (wir lesen normalerweise getrennt und unterschiedliche Genres) eine tolle Erfahrung und wir werden dieses "Experiment" wiederholen. Die beiden Autorinnnen haben einen schönen Schreibstil und man/frau merkt, dass sie Mitten im Leben stehen und dies gut transportieren können. Neben Büchern setzen sie sich ja auch mit Filmemachen auseinander und schaffen es dort genauso wie hier mit den geschriebenen Worten.

Klima

sehr gut

Ich finde die Themenwahl nahe liegend, da der Klimawandel einfach jeden betrifft und im Zuge des Corona-Lockdowns noch einmal mehr berührt. Faszinierend finde ich dabei, bei diesem Krimi die moralische Frage bezüglich eines Straftäters und seines Verfolgers vom FBI aufzuwerfen, in wie weit der Attentäter berechtigt agiert.
Dieses moralische Dilemma trägt sich durch den Roman und man versucht den Gefühlen der Hauptfigur mit zu fühlen. Bei mir hat sich immer wieder das Gefühl eingestellt, wie ich in dieser Situation mich verhalten würde. Diese Reflexion im Rahmen eines Thrillers zu einem Thema, wo man sich leicht selber positionieren kann, empfand ich als total spannend.
Es ist mein erstes Buch, welches ich von David Klass gelesen habe. Nachdem ich über den Autor gelesen habe, dass er auch an vielen Drehbüchern mitgewirkt hat, habe ich auch erkannt, dass sich das in dem Buch auch sehr gut ablesen lässt.
Die Serie Law & Order Criminal Intent an der er mitgewirkt hat habe ich immer gerne angeschaut.

Der Abstinent

sehr gut

Ian McGuire lässt nach Nordwasser mit einem gut recherchierten, spannendem Thriller den Krieg zwischen den Briten und dem Untergrundkampf der Iren um die Unabhängigkeit im 19. Jahrhundert im industriellen Manchester und Amerika wieder aufleben. Drei Iren wurden gehängt und ihr Tod dient der irischen Gemeinschaft als Triebfeder zur Rache. James O'Connor ist für einen Neunfang von Irland nach Manchester gekommen und möchte mit der Polizei die Verschwörungen abstellenn.

O'Connor nutzt seine Informanten in der irischen Gemeinde und sein Interesse wird auf einen speziellen Mann gelenkt. Stephen Doyle ist ein irisch-amerikanischer Veteran des Bürgerkriegs, der neu in die Stadt Manchester komm. O 'Connors Neffe, der 19-jährige Michael Sullivan, sucht Arbeit. Doyle und O'Connor umkreisen sich, in die der junge Sullivan hineingezogen wird. In den aufregendsten und spannendsten Erzählungen erfahren wir von den vergangenen Geschichten der beiden Männer, den Tragödien, die O'Connor kaum ertragen konnte, seinen Kämpfen mit dem Alkohol und einem Leben, das sich seiner Kontrolle entzogen hat und zu seinem Einsatz führte in Manchester. Ebenso spannend ist die Hintergrundgeschichte von dem brutalen Doyle , der durch Gewalt und spezeille Ereignisse zu dem gemacht wurde.

O'Connor geht schließlich nach Amerika, der Abschluss des Romans ist der überraschendste, fast völlig aus heiterem Himmel, aus dem Nichts, trostloseste und schockierendste Schock eines Endes. McGuires kraftvolles, lebendiges und überzeugendes Geschichtenerzählen über Vergeltung packt den Leser, mit Ereignissen und einer Dynamik, die die Rivalität der britischen Geschichte mit den Iren widerspiegelt. Dies ist ein historischer Thriller der wahrscheinlich unauslöschliche Spuren beim Leser hinterlässt. Sehr empfehlenswert.

Hauskonzert

ausgezeichnet

Ich finde die Mischung und die Buchform total spannend. Insbesondere die Erzählform ist einmal ganz anders, da die in einer Art Tagebuch-/Protokollstil geschrieben ist. Dies vermittelt das Gefühl, dass man live an dem Leben des spannenden Künstlers und Kosmopoliten Igor Levit teilnimmt. Insbesondere der Einfluss der aktuellen Pandemie - gerade wo sie sich wieder bzw. noch mehr verschärft - auf die künstlerischen Möglichkeiten des Ausnahmetalents Igor Levit und den gesamten Unterhaltungs- und Kulturbetrieb wird sehr lebendig dargestellt.
Die gemachten Erfahrungen und daraus abgeleiteten Schlüsse des Künstlers - insbesondere in Bezug auf seine politische und gesellschaftliche Funktion - hat Florian Zinnecker hervorragend abgeleitet und mit seiner lebendigen Sprache umgesetzt. Sie hat für mich noch einmal eine ganz andere Sichtweise auf die Darbietung und den Einfluss der klassischen Musik gelenkt.

Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2

ausgezeichnet

Mir gefällt der Heimatkrimi "Schwarzwälder Morde" von Linda Graze insgesamt sehr gut. Ich habe ihn an einem Wochenende durchgelesen... das sagt glaube ich viel aus... Die beiden Ermittler Justin Schmälz und Harald Scholz mit ihren Unterschieden (z.B. die Feinheiten der Region: Badener und Schwabe) sind als Charaktere die Hauptdarsteller des Buches und ermitteln im schwäbischen Kurort Bad Wildbach.
Schreibstil: Die schwäbische Sprache wird natürlich auch - wie für einen Heimatroman üblich - gentutzt, was für mich als "Norddeutschen" auf gut zu verstehen.
Zur Handlung: Auch in der Schwarzwälder Idylle passiert ein Mord. Dieser ist allerdings schon im 19. Jahrhundert erfolgt, mit allzu aktuellen Drohungen und Körperverletzungsdelikten. Der Krimi ist selbst wuchert nicht mit Brutalität sondern vermittelt eher spannende Charaktere, die durch eine harten Natur geprägt sind und die beiden Ermittler stark fordern. Mehr will ich nicht verraten.