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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 159 Bewertungen
Bewertung vom 04.09.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Die Liebe des Pilgers“ ist der abschließende dritte Band der Pilger-Trilogie von Petra Schier erschienen.

Palmiro verfolgt seine großen Geschäftspläne um den Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide weiter. Über seiner Arbeit versucht er den schmerzhaften Verlust zu vergessen, den der Weggang von Benedikt vom Heidenstein bei ihm verursacht hat.
Währenddessen kehrt Benedikt in seine alte Heimat zurück - nichtsahnend, welche Überraschungen ihn dort erwarten.
Auch der ehemalige Inquisitor Erasmus von London ist weiterhin bestrebt, Palmiro und seinen guten Freund Conlin der Ketzerei zu überführen, doch wird Palmiro diese Gefahr rechtzeitig erkennen und sich und seine Lieben schützen können?

Der Schreibstil der Autorin hat mich erneut von Beginn an in seinen Bann gezogen.
Durch gezielt gesetzte Wiederholungen erinnert man sich schnell wieder an die Handlungsstränge und Verwicklungen aus den Vorbänden.
Hier kann ich nur empfehlen, die Bücher der Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man alle Zusammenhänge versteht und die handelnden Personen in all ihren Facetten kennenlernen kann.

Viele Szenen haben mich beim Lesen tief berührt, gleichzeitig aber auch oft zum Lächeln gebracht.
Trotz einer Menge von Protagonisten ist es der Autorin gelungen, die einzelnen Fäden zusammen und zu einem runden Abschluss zu bringen.

Sehr positiv hat mich auch die Entwicklung der Protagonisten überrascht. Kein einziger Charakter ist hierbei nur eindimensional dargestellt. Jede/r hat Facetten, die einen zum Nachdenken bringen und eine vorgefertigte Meinung doch noch mal revidieren lassen.

Das Leben und die Liebe zur damaligen Zeit wurden sehr gut eingefangen und authentisch erzählt.

Nicht zuletzt das Nachwort der Autorin gibt einem als Leser noch einmal einen tieferen Einblick in die historischen Hintergründe.

Der Abschluss dieser Trilogie hat mich begeistert und zum Ende hin ein wenig traurig gestimmt, da ich so viele lieb gewonnene Protagonisten nun gehen lassen muss.
Gern hätte ich noch mehr Geschichten über sie gelesen und hoffe auf viele weitere tolle Bücher dieser Autorin.

Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.08.2023
Wie Spuren am See - Die Erbin
Baillon, Sibylle

Wie Spuren am See - Die Erbin


sehr gut

Mit „Wie Spuren am See – Die Erbin“ habe ich mein erstes Buch von der Autorin Sibylle Baillon gelesen. Es handelt sich um einen Genremix aus romantischemr und kriminalistischem Roman.
Die Fotografin Isabella lebt zusammen mit ihrem langjährigen Freund Bernd in Frankfurt. Doch als sie unvermittelt von einer ihr Unbekannten eine Villa am Bodensee erbt, zieht es sie in das schöne Lindau, um der Sache auf den Grund zu gehen und sich ihr Erbe persönlich anzuschauen.
Vor Ort lernt sie den sehr netten ehemaligen Nachbarn der Verstorbenen Chris kennen und die Funken beginnen zu sprühen.
Doch was ist mit ihrem zurückgelassenen Partner Bernd und was wird Isabella über die geheimnisvolle Vergangenheit der Erblasserin Ada herausfinden?
Mithilfe von Chris macht sie sich auf die Spuren der Vergangenheit und nicht alles ist wie es scheint.
Der Schreibstil der Autorin war für mich am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig, sodass ich etwas schwerfällig in die Geschichte gestartet bin.
Der Mix aus Liebesgeschichte und Krimi war für mich zu Beginn noch unausgegoren.
Im Laufe des Geschehens habe ich mich jedoch immer mehr in die Geschichte hineinziehen lassen und fand den atmosphärischen Schreibstil sehr angenehm.
Da es zum Ende hin immer spannender wurde und die Auflösung einige Überraschungsmomente für mich bereit hielt, konnte mich die Story durchaus überzeugen.
Isabella ist eine angenehme Hauptperson und auch Chris mit seiner sehr hilfsbereiten humorvollen Art hat mir gut gefallen. Jedoch haben mich beide nicht wirklich für sich eingenommen und auch die Liebesgeschichte an sich hat mich nicht fesseln können.
Die Recherche der Vergangenheit von Ada war da schon viel interessanter und hatte in meinen Augen noch Ausbaupotential.
Für mich war dieses Buch eine kurzweilige Lektüre, die ich gern gelesen habe. Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, bin ich auf die weiteren Bände gespannt.

Bewertung vom 02.08.2023
Herr Winter taut auf
Kuhlmann, Stefan

Herr Winter taut auf


ausgezeichnet

„Herr Winter taut auf“ ist der Debütroman von Stefan Kuhlmann.
Robert Winter, ehemaliger Finanzbeamter, steht vor seiner Pensionierung. Doch der zur Feier des Tages fehlende Champagner wird seiner Frau zum Verhängnis und Robert steht plötzlich allein und in tiefer Trauer vor einem Leben in Einsamkeit.
Als er bereits in seiner Verzweiflung zu ertrinken scheint, wird er von einer sehr willensstarken Kundin seiner Frau Sophia überrascht. Sie möchte ihre Beauty-Produkte abholen, auf die sie nun schon lange Zeit wartet.
Nach anfänglicher Ablehnung kommt Robert die Idee, zu Ehren seiner Frau, die leidenschaftlich gern als AVON-Beraterin tätig war, in ihre Fußstapfen zu treten und den Titel „AVON-Beraterin des Jahres“ zu ergattern, der ihr so wichtig war.
Auf seinem Weg in die Beauty-Branche muss Robert jedoch feststellen, dass nicht nur das Thema Kosmetik viel umfangreicher ist als gedacht, sondern auch seine Kundschaft ihn vor manche Herausforderung stellen wird.
Bereits das Cover dieses Romans lässt auf eine lustig-skurrile Komödie hoffen.
Robert Winter ist ein eher wortkarger, sehr direkter Mann, der seine Ruhe liebt und Kontakt zu anderen Menschen eher meidet.
Auf charmante Art gelingt es ihm jedoch, sich in das Herz des Lesers zu schleichen.
Die Trauer, die Robert nach dem Tod seiner Frau empfindet, ist so greifbar, dass man ihn am liebsten umarmen würde. Aber auch der Wortwitz und die Schlagfertigkeit, mit der Robert seiner neuen Aufgabe entgegen tritt ist so mitreißend, dass man bis zum Schluss mit ihm mitfiebert, ob er sein Ziel erreichen wird.
Selten habe ich ein Buch gelesen, welches in mir so viele Emotionen gleichzeitig ausgelöst hat. Neben ganz viel Humor und fröhlichen Momenten werden auch sehr bewegende Themen angesprochen.
Die Wandlung von Robert Winter ist dabei stets authentisch und lebensnah.
Für mich war dieser Roman ein Lesehighlight der letzten Monate und ich kann ihn ohne Umschweife weiterempfehlen!!!

Bewertung vom 02.08.2023
Der Skandal
Orgel, T. S.

Der Skandal


ausgezeichnet

Mit „Der Skandal“ ist ein sehr spannender und lebensnaher Bio-Thriller des Autorenduos T.S. Orgel erschienen.
Peter, ein junger Journalist, und seine Umweltgruppe haben tiefgreifende Machenschaften hinter dem großen Unternehmen LightFoods entdeckt, doch bevor er seine Erkenntnisse mit seinen Mitstreitern teilen kann, wird er von einem Auto angefahren und fällt ins Koma.
Seine Schwester Anna will Peter nur im Krankenhaus besuchen und wird unverhofft Teil einer großen Aktion der Umweltaktivisten gegen die Firma von DanLight.
Das Unternehmen stellt Laborfleisch her, ohne dass hierfür Tiere leiden und sterben müssen und verkauft dieses in sehr großem Umfang. Ein Milliardengewinn garantiert. Doch nachdem eine schwerwiegende Krankheit namens TASE immer häufiger auftritt, wird schnell eine Verbindung zu LightFoods hergestellt.
Dan Light beginnt nachzuforschen und findet in seiner eigenen Firma Korruption, Intrigen und Sabotage. Wer profitiert und wer zieht die Fäden?
Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt, in der Anna und Dan plötzlich um ihr Leben kämpfen müssen.
Der Schreibstil ist von Anfang an packend und trotz der etwas wissenschaftlichen Thematik kommt man auch als Laie stets gut zurecht und kann durch gut gesetzte Erklärungen dem Hintergrund der Geschichte gut folgen.
Die Atmosphäre ist sehr gelungen und ich konnte mir einzelne Szenen wie im Film vorstellen.
Gekonnt werden von den Autoren vielschichtige Charaktere aufgebaut, zu denen man automatisch Stellung bezieht.
Doch auch die Wandlung einzelner Personen ist sehr authentisch erzählt.
Der Thriller ist durch überraschende Wendungen stets spannungsgeladen und das Ende plausibel.
Für mich ein absolut gelungener Thriller über eine Thematik, die in nicht allzu ferner Zukunft durchaus realistisch werden könnte.

Bewertung vom 21.07.2023
Eine Nacht mit dir
Williams, Laura Jane

Eine Nacht mit dir


weniger gut

Kann nur eine einzige Nacht alles im Leben verändern? So suggeriert es der Klappentext des neuen Liebesromans „Eine Nacht mit Dir“ von Laura Jane Williams.
Ruby zieht weg aus London, um ihr Masterstudium in Manchester zu absolvieren. Sie möchte sich ihrer Kunst widmen und nach einer verkorksten Beziehung völlig neu beginnen.
Nic kommt ganz neu in London an. Frisch getrennt möchte er sich im Großstadtleben endlich frei fühlen.
Die beiden lernen sich kennen und verbringen eine gemeinsame Nacht zusammen, bevor Ruby die Stadt verlässt und Nic in sein neues Leben startet. Die Chemie stimmt, doch werden sie sich wiedersehen?
Die Kapitel sind jeweils aus den Perspektiven von Ruby und Nic geschrieben, sodass man beide Sichtweisen erlebt und manchmal über die unterschiedlichen Gedankengänge schmunzeln muss.
Der Schreibstil war für mich jedoch von Beginn an sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht nur die sehr oberflächlichen und wenig romantischen Gespräche, die ich anhand des Klappentextes erwartet habe, sondern auch die oft sehr vulgäre Sprache hat mich abgeschreckt.
Der versprochene Witz und Humor ist bei mir ebenfalls auf der Strecke geblieben.
Die beiden Hauptcharaktere waren blass und ihr leider in die Länge gezogenes sehr kompromissloses Hin und Her ging mir beim Lesen eher auf die Nerven, als romantische Gefühle zu wecken.
Die Nebencharaktere wie Harry, der Kommilitone an der Universität oder auch Jackson, ein guter Freund in London haben mir die Geschichte eher versüßt. Auch die Liebesgeschichte, die rund um einen älteren Herrn erzählt wurde, war romantisch und hat mein Interesse geweckt.
Die Geschichte hatte an vielen Stellen Potential, welches leider nicht genutzt wurde und daher hatte ich leider auch öfter das Bedürfnis, das Buch einfach auf die Seite zu legen.
Die Liebesgeschichte konnte mich leider nicht überzeugen und ich kann daher auch nicht wirklich eine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.07.2023
Der Verrat der Kaufmannswitwe
Elzner, Silke

Der Verrat der Kaufmannswitwe


ausgezeichnet

„Der Verrat der Kaufmannswitwe“ ist ein historischer Roman, basierend auf einer wahren Begebenheit, aus der Feder von Silke Elzner.
Im Mittelpunkt der Handlung stehen zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Beleke, eine junge Magd aus ärmlichen Verhältnissen, bekommt auf der Burg Altena eine Anstellung. Dort begegnet sie dem sehr attraktiven Ritter Rotger, der im Gefolge von Dietrich von der Mark dient und den Winter über auf der Burg verbringt. Gemeinsam verleben sie romantische Stunden im Heu, was jedoch nicht ohne Folgen bleibt. Als Beleke entdeckt, dass sie von ihrem Ritter schwanger ist, ist dieser schon längst über alle Berge und Beleke muss sich allein durchschlagen.
Als sie am Ende ihrer Kräfte in der großen Stadt Dortmund ankommt, begegnet sie der Kaufmannswitwe Agnes von der Vierbecke, welche sie in ihr Haus aufnimmt und ihr und ihrem Kind ein zu Hause und eine sichere Anstellung bietet. Doch Agnes birgt ein Geheimnis und begeht schon bald einen Verrat an ihrer Heimatstadt Dortmund, der sie selbst und all ihre Lieben in große Gefahr bringt.
Das sehr düster gehaltene Cover ist sehr passend zum Inhalt gestaltet. Sehr edel kommt dabei der Buchrücken zur Geltung.
Am Anfang des Buches erkennt man als Leser schnell, dass die Geschichte eine Mischung aus fiktiven und historisch belegten Begebenheiten ist, da im Personenregister die Unterschiede bereits deutlich gemacht werden. Den Abschluss des Romans bildet ein Nachwort der Autorin, welches ebenfalls noch einmal einen guten Einblick gibt.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und bildhaft. In jede Situation konnte ich mich hineinfühlen, die Protagonisten waren authentisch beschrieben und ich habe mit ihnen mitgefiebert. Die Spannung war durchweg vorhanden, sodass ich den Roman erst aus der Hand legen konnte, als ich ihn ausgelesen hatte.
Durch den Perspektivwechsel zwischen den handelnden Personen konnte man unterschiedliche Blickwinkel einnehmen.

Beleke ist eine sehr naive und träumerische junge Frau, die von der großen Liebe träumt und dabei das Offensichtliche nicht erkennt. Nicht nur einmal hätte ich sie am liebsten geschüttelt, doch im Laufe des Romans merkt man eine Weiterentwicklung ihres Charakters.
Begleitet wird sie von Lambert, dem Sohn eines Spielmanns, welcher mir sehr ans Herz gewachsen ist. Auch bei ihm merkt man eine starke Entwicklung der Persönlichkeit, welche ich sehr gern verfolgt habe.
Die Kaufmannswitwe Agnes ist eine historische Persönlichkeit, die mir erstmals in diesem Roman begegnet ist. Ihr Handeln im Bezug auf den Verrat an der Stadt Dortmund war mir bisher nicht bekannt und hat mich daher auch sehr überrumpelt. Die Geschehnisse und Entwicklungen wurden in meinen Augen jedoch sehr gut umgesetzt und in eine fiktive Handlung eingebunden.
Fazit:
Ein sehr spannender historischer Roman über eine wahre Begebenheit, die meinen geschichtlichen Horizont mal wieder erweitert hat und dem ich jedem Fan historischer Romane nur ans Herz legen kann.

Bewertung vom 10.07.2023
Sturmtage / Waldfriede-Saga Bd.3
Bomann, Corina

Sturmtage / Waldfriede-Saga Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Sturmtage – Die Schwestern vom Waldfriede“ ist Band 3 der mitreißenden Reihe um das Krankenhaus Waldfriede in Berlin aus der Feder von Corina Bomann erschienen.
In den Jahren 1939 bis 1945 befindet sich das Krankenhaus im Umbruch. Die Angestellten teilen sich auf in religiöse Adventisten, die den politischen Machenschaften der neuen Regierung mehr als skeptisch gegenüberstehen und glühenden Anhängern der NSDAP und deren Ideologie.
Die junge Assistenzärztin Helene Jacobs bekommt eine Anstellung im Krankenhaus Waldfriede und wird dem scheinbar treu zur Partei stehenden Chefarzt der Chirurgie Dr. Hintze zugeteilt. Nicht nur im OP hat die sehr selbstbewusste junge Frau mit Herausforderungen zu kämpfen, sondern auch im eigenen Elternhaus, wo sie ständig neuen Heiratskandidaten vorgestellt wird.
Ein offenes Ohr findet Helene beim Gärtner des Hauses Timo, der ihr im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz wächst, doch schneller als gedacht dringt der Krieg in das alltägliche Leben ein und Timo wird zum Wehrdienst einberufen.
Zwischen Sorge, Angst und Ungewissheit muss Helene sich mit den Auswirkungen des Krieges und den ständigen Bombardements in der Heimat auseinandersetzen und die Belegschaft des Waldfriede kämpft jeden Tag ums Überleben.
Wie schon die ersten beiden Teile dieser sehr eindringlichen und emotionalen Reihe beruhen die geschilderten Ereignisse auf der Chronik des Hauses, die von einer der dort lebenden Schwestern verfasst wurde. Immer zu Beginn eines jeden Abschnittes werden Teile aus dieser Chronik als Zitat eingebaut, was die Authentizität noch erhöht. Die Mischung aus Fiktion und tatsächlichen Ereignissen ist hier wirklich gut gelungen.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und lässt mich sofort wieder in die Geschichte eintauchen. Besonders gefreut habe ich mich über ein Wiedersehen mit Chefarzt Dr. Conradi und Schwester Hanna, auch wenn es beide in dieser Zeit eher schwer hatten.
Dr. Helene ist eine sehr starke Persönlichkeit, mit der ich mich gut identifizieren konnte. Ihr Handeln, ihr Denken und ihre Gefühlswelt waren zu jeder Zeit nachvollziehbar und ich habe bis zum Schluss mit ihr mitgefiebert.
Natürlich war dieser Teil der Geschichte des Krankenhauses keine leichte Kost und viele Ereignisse auch nicht leicht zu verdauen, doch es spricht für die Autorin, dass man das Buch trotzdem gerne liest und die Schwestern und Ärzte des Krankenhauses gern begleitet.
Am Ende der Lektüre war ich jedoch sehr froh, dass ich im noch folgenden und letzten Band der Saga hoffentlich wieder mehr schönere Erlebnisse mit den Beschäftigten teilen kann und freue mich schon jetzt auch einen tollen Abschluss der Reihe!

Bewertung vom 29.06.2023
Töte die Dunkelheit / Black Bird Academy Bd.1
Tack, Stella

Töte die Dunkelheit / Black Bird Academy Bd.1


sehr gut

Da meine Tochter schon einige Bücher von Stella Tack gelesen hat und diese mittlerweile eine ihrer Lieblingsautorinnen geworden ist, kam ich nicht umhin, nun auch endlich mal eins ihrer Werke in die Hände zu nehmen und mich selber von dieser mir noch unbekannten Autorin zu überzeugen.
Mit „Black Bird Academy – Töte die Dunkelheit“ ist Teil 1 einer neuen Trilogie erschienen, welche sich um Exorzisten, Dämonen und finstere Mächte dreht.
Leaf Young ist eine 24-jährige Kellnerin in Manhattan und lebt ein relativ normales Leben. Doch eines Tages lässt sie sich auf den falschen Typen ein und landet unvermittelt im Kerker der Black Bird Academy. Ein Dämon hat von ihr Besitz ergriffen, doch anders als normal, hat Leaf diesen Dämonenangriff nicht nur überlebt, sondern ist auch in der Lage, den Dämon in sich unter Kontrolle zu behalten.
Der sehr attraktive Exorzist Falco nimmt sich der jungen Frau an und unterbreitet ihr im Namen der Academy das Angebot, sich selber zur Exorzistin ausbilden zu lassen und damit ihre Freiheit zurück zu erlangen.
Doch keiner ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass Leaf den Dämon in sich nicht nur unter Kontrolle hat, sondern mit diesem auch kommunizieren kann.
Der Schreibstil von Stella Tack hat mir sofort gefallen und ist aufgrund der sehr jugendlichen lockeren Sprache sehr gut verständlich. An manchen Stellen war es mir etwas zu ruppig, aber im Gesamtbild hat die gewählte Sprache zu den Charakteren gepasst.
Leaf ist eine sehr interessante Hauptperson. Allerdings wurde mir nicht nur einmal zu viel betont, dass sie Kellnerin in Manhattan ist und kein Dämon. Erst war ich von dieser ständigen Wiederholung irritiert, dann leicht genervt bis ich zum Schluss schon fast lachen musste, als dieser Umstand zum x-ten Mal betont wurde.
Der Exorzist Falco ist sehr geheimnisvoll, ein eher undurchsichtiger Charakter, der jedoch im Laufe des Romans auch andere Facetten von sich zeigt und für die Folgebände sicher noch viel Potential entfalten kann.
Auch der Dämon Lore ist nicht nur eindimensional dargestellt, sondern hat beim Lesen tatsächlich mein Herz gewonnen und ich bin gespannt, was ich noch von ihm lesen werde.
Ganz besonders gefallen haben mir aber auch die Nebencharaktere Crain und Zero, die mit Humor und einer Prise Ignoranz sehr viel Leichtigkeit in die Story gebracht haben.
Ich muss zugeben, dass ich bei diesem Buch eine Weile gebraucht habe, um zu entscheiden, ob es mir gefällt oder nicht.
Die langen Erklärungen über Dämonen und ihre Klassifizierungen trugen für mich nicht zum Lesefluss bei. Jedoch kann man diese Passagen auch einfach überspringen.
Die Atmosphäre der Black Bird Academy und die ganze beschriebene Welt hat mich jedoch überzeugt und lässt noch viel erhoffen.
Aufgrund einiger überraschender Momente und der Spannung, die sich zum Ende stetig aufgebaut hat und natürlich mit einem fiesen Cliffhanger endet, hat mich die Geschichte letztlich für sich eingenommen und ich freue mich schon auf die weiteren Teile über die Black Bird Academy.

Bewertung vom 23.06.2023
Lady Gaga
Zaleski, Annie

Lady Gaga


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass ich kein Fan der ersten Stunde von der nun schon seit mehr als 15 Jahren erfolgreichen Sängerin Lady Gaga bin. Sie war mir anfangs zu schrill, zu bunt, zu extrovertiert. Doch im Laufe der Jahre hat sich mein Blick auf diese außergewöhnliche Künstlerin gewandelt und ich höre sehr gern ihre Musik und verfolge ihre Schritte im Showbiz.
Daher war ich sehr interessiert, wie die neue Biografie „Lady Gaga – Do what you want“ aus der Feder von Annie Zaleski das Leben dieser außergewöhnlichen Frau beschreibt.
Zunächst fällt einem das ungewöhnlich große Format sowie das schrill-pinke Cover ins Auge – beides ist sehr passend gewählt!
Die Beschreibungen von ihren Anfängen als Küntlerin über die Hürden, die Lady Gaga meistern musste bis hin zu ihrer heutigen Karriere sowie ihren zahlreichen Wegbegleitern, von denen sie sich inspirieren ließ, ist sehr gut gelungen. Der Text ist verständlich und nicht zu ausschweifend.
Dabei wird das geschriebene Wort immer wieder mit zahlreichen Fotos aus dem Leben und den Karrierestationen von Lady Gaga unterstützt. Die gewählten Fotos waren immer passend und haben mir einige Einblicke gegeben, die ich so nicht kannte.
Insgesamt harmoniert die Kombination aus Text und Bild und ist für eine Biografie sehr ausgewogen.
Sehr lobend möchte ich die Diskografie am Ende des Buches erwähnen. Beim Durchblättern all der bisher erschienenen Werke von Lady Gaga hatte ich sofort Lust, ihre Musik zu hören und habe dabei einige Songs entdeckt, die mir bisher unbekannt waren.
Von meiner Seite bekommt diese Biografie eine absolute Leseempfehlung – nicht nur für eingefleischte Fans, sondern auch für interessierte Musikliebhaber, die einen Blick hinter die Kulissen des Lebens dieser sehr extravaganten Künstlerin werfen wollen.

Bewertung vom 17.06.2023
Salzberggöttin
Leskovar, Jutta

Salzberggöttin


ausgezeichnet

Mit dem historischen Roman „Salzberggöttin“ widmet sich die Autorin Jutta Leskovar dem ältesten Salzbergwerk der Welt, welches sich in der UNESCO-Welterbestätte Hallstatt befindet.
In der Zeit um 600 v.Chr. lernt man als Leser eine auf Traditionen und Riten bedachte Gemeinschaft kennen, welche im Einklang mit der Natur und im Glauben an die Berggöttin das Salz aus dem Berg fördert, doch dabei immer nach den von der Göttin aufgestellten Regeln handelt und lebt.
Der Gemeinschaft steht die Bergherrin Sina vor, die gemeinsam mit ihrem Mann Hiram und deren Kindern Tolan und Renis die Menschen im Hochtal anführt, jedoch keinerlei Besitzanspruch auf das Salz im Berg stellt.
Doch nicht alle wollen noch nach den alten Regeln leben und stellen die Salzförderung nach alter Tradition in Frage. Vor allem Tolan, der Sohn der Bergherrin, welcher nach 3 Jahren auf Italienreise nach Hause zurückkehrt, bringt Unfrieden in die Gemeinschaft und verfolgt dabei ehrgeizige und machtgierige Pläne.
Ein Unfall beim jährlichen Bergfest, bei dem der Frieden der Menschen untereinander, der Zusammenhalt und die Gaben der Göttin geehrt werden, kommt es zu einem furchtbaren Unfall, welcher nicht ohne Grund als böses Vorzeichen angesehen wird.
Der Autorin gelingt es, durch ihre sehr detaillierte und bildintensive Schreibweise, dem Leser sehr eindrücklich zu vermitteln, wie eine Gemeinschaft im Hochtal damals gelebt haben könnte.
Die Natur wurde so schön beschrieben, dass ich die Gegend förmlich vor Augen hatte.
Der Zwist zwischen den alten Traditionen und jungen ungestümen Geistern, die mehr Macht, mehr Einfluss und auch Veränderungen wollen, ist sehr authentisch beschrieben.
Sehr gut gelungen ist am Ende des Buches auch der Einblick der Autorin auf die tatsächlich archäologisch-historischen Fakten und der von ihr eingebauten Fiktion.
So kann man das Gelesene besser einordnen und die Beschreibungen, die die Autorin gewählt hat, waren für mich nachvollziehbar und durchaus im Rahmen des Möglichen.
Insgesamt war dieser historische Roman für mich eher Neuland vom Zeitgeschehen. Geschichten aus der Eisenzeit lese ich sonst nicht, war aber überrascht, wie interessant auch diese Zeit war und wie viele neue Details man durch dieses Buch erfahren konnte.
Die Geschichte verlief zwar eher ruhig, aber zum Schluss wurde noch einmal hohe Spannung aufgebaut, bei der ich mit den Bewohnern des Hochtals wirklich mitfiebern konnte.
Fazit:
Ein sehr lesenswerter historischer Roman über die Hallstattzeit, welchen ich gern weiterempfehle!