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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 165 Bewertungen
Bewertung vom 09.10.2023
Das Weihnachtswunder von Haus 7
Marschall, Anja

Das Weihnachtswunder von Haus 7


ausgezeichnet

Mit „Das Weihnachtswunder von Haus 7“ ist ein Weihnachtsroman aus der Feder von Anja Marschall erschienen.
Das Haus Nr. 7 in der Herderstraße ist ziemlich marode und sanierungsbedürftig, doch der Eigentümer hat den wenigen Mietern, die noch im Haus leben, die Kündigung überreicht, um das Gebäude abzureißen.
Die alleinerziehende Luisa lebt mit ihren Kindern Matti und Lilli in dem alten Haus und hat nur zwei kleine Weihnachtswünsche: einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine sichere Bleibe für sich und ihre Kinder.
Um für den Erhalt des Hauses zu kämpfen, sucht Luisa den Vermieter in seiner Villa auf, doch dieser scheint sie für seine verschollene Tochter zu halten.
Die rasanten Entwicklungen, die daraufhin folgen, hätte Luisa kaum erwartet und stellen ihr Leben komplett auf den Kopf.
Bereits das Cover des Romans ist weihnachtlich-romantisch und lässt das Herz jedes Weihnachtsfans höherschlagen.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die kurzen Kapitel fliegen nur so dahin und wenn man einmal angefangen hat zu lesen, will man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Auch die Stimmung ist wunderbar eingefangen. Durch sehr bildliche Wortwahl konnte man sich viele Szenen richtig gut vorstellen.
Die liebenswerten authentischen Charaktere lassen einem beim Lesen das Herz aufgehen.
Luisa ist eine sehr starke liebevolle Mutter, die ein sehr inniges Verhältnis zu ihren Kindern hegt und immer versucht, den Alltag bestmöglich zu meistern.
Matti und Lilli sind goldig. Sie haben mir mit ihrem Handeln und ihrem kindlichen Blick auf die Welt mehr als einmal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Ganz anders der griesgrämige Eigentümer Achim von Arnheim, der ziemlich kaltherzig seine Pläne verfolgt und dabei kaum Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt. Doch tief im Herzen ist der alte Herr ziemlich einsam und kann ein bisschen frischen Wind in seiner Umgebung gut gebrauchen.
Auch der junge Anwalt Joost Behrens ist ein authentischer Charakter, der im Laufe des Romans eine sehr positive Entwicklung durchmacht.
Die ziemlich verrückten Nachbarn Wolle und Oma Baumann sind herzensgut, aber auch gewöhnungsbedürftig.
Doch eine Person macht das Geschehen ein klein wenig magisch und geheimnisvoll – Hausmeister Tomte, der immer wieder auftaucht, auf zauberhafte Weise Dinge repariert und im richtigen Moment gute Ratschläge parat hat.
Die Geschichte ist nicht dramatisch, jedoch steigert sich die Spannung im Laufe des Lesens und durch einige überraschende Wendungen wird es nie langweilig. Wie es sich für einen guten Weihnachtsroman gehört, endet die Geschichte pünktlich zum Fest mit einem Happy End!
Fazit:
Eine liebevolle weihnachtliche Geschichte, die Freude bereitet und Lust auf Weihnachten und seine Wunder macht!

Bewertung vom 09.10.2023
Die Essenz der Königin
Schaumlöffel, Anette

Die Essenz der Königin


gut

„Die Essenz der Königin“ ist ein Jugend-Fantasy-Roman aus der Feder von Anette Schaumlöffel.
Katta plant ein arbeitsreiches Wochenende zu Hause an ihrem Schreibtisch, während ihre Familie sich auf den Weg zu einem Kurztrip macht.
Doch während sie vom Supermarkt nur ein Päckchen Kaffee holen will, gerät sie in ein tierisch fantastisches Abenteuer, welches sie in eine Parallelwelt entführt, in der die Tiere das Sagen haben und Menschen nur reine Instinktwesen sind.
Katta soll helfen, die Essenz der Königin zurückzuholen, die für das Gleichgewicht in dieser Welt verantwortlich ist, doch wem kann sie trauen und wer meint es wirklich gut mit ihr?
Der Leser wird gleich zu Beginn unvermittelt in das Geschehen hineingeworfen. Durch einige Zeitenwechsel soll direkt Spannung aufgebaut werden. Mich hat dieser Wechsel jedoch eher irritiert, da dieser kaum kenntlich gemacht war und die Wechsel zu plötzlich und schnell erfolgten.
Der Schreibstil an sich ist gut lesbar. Allerdings fiel es mir schwer, Sympathie zu den jeweiligen Charakteren aufzubauen. Diese blieben in ihren Eigenheiten eher schwach und es hätte hier durchaus Ausbaupotential gegeben.
Die Idee der Geschichte – eine Welt, in der die Menschen sich nicht über die Tiere erheben und dadurch auch mehr ökologisches Gleichgewicht herrscht, hat mir dem Grunde nach gut gefallen.
Die mitschwingende Gesellschaftskritik sowie die Thematik Umweltverschmutzung und Tierwohl sind gut herausgestellt und regen einen zum Nachdenken an.
Die verschiedenen Tiere, die im Buch ihre Erwähnung finden, waren niedlich und nicht Mainstream. Allerdings waren es mir zu viele verschiedene Tierarten. Da wäre weniger vielleicht mehr gewesen.
Die einzelnen Verwandlungen waren etwas knapp dargestellt und auch hier könnte mehr aus der Geschichte herausgeholt werden.
Insgesamt war es eine nette Geschichte, die ein schönes Ende gefunden hat, welches auch eine Fortsetzung möglich macht.
Für mich fehlte jedoch der Fantasyeffekt und ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch es gegenüber anderen Fantasybüchern für diese Altersklasse eher schwer haben wird.

Bewertung vom 05.10.2023
Die Löffelliste
Imboden, Blanca

Die Löffelliste


sehr gut

„Die Löffelliste“ von Blanca Imboden ist ein Roman, der sich mit dem nahenden Tod, aber auch mit Neuanfang beschäftigt.
Die 45-jährige Karin arbeitet als Pflegefachfrau und kommt nicht nur beruflich, sondern auch privat an ihr Limit, sodass sie entscheidet, ihrem Leben auf dem Dach der Klinik ein Ende zu setzen. Bevor sie jedoch springen kann, entdeckt sie den im Endstadium an Lungenkrebs erkrankten Patienten Reto Rösti, der rauchend auf dem Dach sitzt.
Die beiden beginnen ein Gespräch und eh sich Karin versieht, macht Reto ihr den Vorschlag, sie als seine persönliche Pflegefachfrau die letzten Tage seines Lebens nach St. Moritz zu begleiten und seine persönliche Löffelliste abzuarbeiten.
Das Cover des Buches zeigt die zwei sehr bekannten Engelfiguren eines berühmten Gemäldes. Man kann zunächst keine Verbindung zur Geschichte herstellen, was sich jedoch im Laufe des Lesens ergibt.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und so bildreich, dass man die Landschaft rund um St. Moritz und die Schönheit der Natur förmlich greifen kann.
Die vielen versteckten Informationen über Kunst und Kultur waren sehr interessant und zu keiner Zeit aufdringlich. Mir selber hat es Lust gemacht zu reisen und mehr über diese Gegend zu erfahren.
Die Hauptfiguren wurden sehr authentisch beschrieben.
Die Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege und Tod und vor allem auch der Umgang von Angehörigen mit dem Sterbenden wurde sehr gefühlvoll umgesetzt.
So hat dieser Roman ein ernstes Thema als Grundlage, hat mich aber immer wieder zum Lächeln gebracht.
Am Ende bleibt man nicht mit Trauer zurück, sondern mit dem Gefühl, dass jedem Ende ein Anfang mit neuem Zauber innewohnt!

Bewertung vom 29.09.2023
Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
Blase, Tina

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe


ausgezeichnet

„Die Insel der wandernden Flüche – Skys Gabe“ ist der Auftakt zu einer neuen magischen Buchreihe für Jugendliche ab 13 Jahren aus der Feder von Tina Blase.
In Band 1 zieht die 14-jährige Sky Lamar auf die schottische Insel Sidh- - die Heimat ihrer Mutter - nachdem sie mit dieser jahrelang von einem Ort zum anderen gezogen ist und nun endlich ein richtiges Zuhause finden will. Bei ihrem Großvater Ethan und ihrer Tante Emily findet sie zwar eine Bleibe, doch so richtig willkommen fühlt sie sich nicht.
Die Einwohner der Insel begegnen ihr mit Skepsis und auf der Insel geschehen merkwürdige Dinge.
Zu allem Übel erfährt sie von einer uralten Feindschaft zwischen den Vorfahren ihrer Familie und den Anhängern der McLeods, welche weitreichende Konsequenzen für das Leben aller Einwohner der Insel hatte.
Ausgerechnet Rory McLeod erklärt sich bereit, Sky mehr von der Insel und ihren Begebenheiten zu zeigen und so entdeckt Sky auch immer mehr ihre tiefe magische Verbindung zu den Geheimnissen der Insel.
Das Cover des Buches besticht durch farbenfrohes Design und passt durch seine Aufmachung sehr gut zum Genre.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Durch die recht kurz gehaltenen Kapitel und der Erzählung in der Ich-Form taucht man tief ins Geschehen ab.
Auch die bildlichen Beschreibungen von Natur, Klima und Einwohnern lässt einem die mystische schottische Atmosphäre vor Augen erscheinen.
Sky als Hauptprotagonistin ist sehr sympathisch, aber auch typisch in ihrem Verhalten für ihr Alter. Sie ist sehr offen und bleibt hartnäckig. Gleichzeitig merkt man ihr in vielen Situationen ihre Verunsicherung an.
Rory als Sohn der verfeindeten McLeods ist zu Beginn alles andere als ein Sympathieträger, doch im Laufe des Romans merkt man, dass auch er andere Seiten zu bieten hat.
Die Einwohner von Sidh erwecken alle den Eindruck, als ob sie sich ihrem Schicksal kampflos hingegeben hätten. Doch durch die Entwicklungen innerhalb des Romans spürt man, dass Veränderung möglich ist.
Viele Fragen und Handlungsstränge bleiben in diesem 1. Band noch ungeklärt. Dies lässt mich auf eine spannende Fortsetzung hoffen.

Bewertung vom 24.09.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


ausgezeichnet

„Die Kinder des Don Arrigio“ von Ivan Sciapeconi ist ein sehr emotionaler historischer Roman basierend auf wahren Begebenheiten.
Der 11-jährige jüdische Junge Natan lebt zu Zeiten des Nationalsozialismus zusammen mit seiner Familie in Berlin. Eines Tages ergibt sich für ihn die Chance, über die Organisation von Recha Freier zusammen mit anderen Kindern und Jugendlichen zu fliehen und den Weg nach Palästina anzutreten.
Nachdem er seine Familie und alles, was er liebt, in der Heimat zurücklassen musste, findet er auf dem langen Weg bis hin zur Villa Emma im kleinen Dorf Nonantola in Italien zwischen den anderen Jugendlichen ein kleines Stück Normalität.
Die Erwachsenen, die die Kinder und Jugendlichen begleiten, versuchen diese mit Arbeit, Unterricht und auch Musik von der alltäglichen Gefahr und den tief sitzenden Ängsten abzulenken und sie auf ein Leben in Palästina vorzubereiten.
Doch auch nachdem sie es aus Deutschland raus geschafft haben, weicht die Bedrohung durch die Braunhemden und damit der Ergreifung durch die Nazis nicht von ihrer Seite. Bei all der Gefahr wird die kleine Gemeinschaft jedoch von den Einwohnern des kleinen Dorfes und nicht zuletzt vom Pfarrer, dem Arzt und dem Bürgermeister tatkräftig unterstützt, sodass die Flucht gelingen kann.
Das Cover dieses Romans ist sehr passend zum historischen Hintergrund gewählt und macht sofort klar, worum es geht.
Der sehr flüssige, angenehm zu lesende Schreibstil, der die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Natan erzählt, ist sehr gut zu lesen und nimmt den Leser intensiv mit ins Geschehen.
Dieser Roman ist sehr aufwühlend und bedrückend, aber auch hoffnungsvoll. Er zeigt, dass neben all dem Schlechten auch die Menschlichkeit und Nächstenliebe nicht ganz verloren geht.
Die Widrigkeiten und Gefahren der Reise, aber auch das Zusammenleben in der Villa Emma wurden dabei so authentisch beschrieben, dass man es sich sehr gut vorstellen kann.
Die Spannung nimmt zum Ende des Romans noch einmal stetig zu, sodass man mit den Kindern richtig mitfiebert und wünscht, dass alles reibungslos verläuft.
Die Mischung aus Fiktion und historischen Fakten ist dabei sehr gut gelungen.
Alles in allem ist diese Geschichte ein wirklich lesenswerter historischer Roman, der das Herz berührt!

Bewertung vom 04.09.2023
Hinter den Sternen ganz nah
Bartoli y Eckert, Patra

Hinter den Sternen ganz nah


ausgezeichnet

„Hinter den Sternen ganz nah“ ist ein sehr bewegender Jugendroman aus der Feder von Petra Bartoli y Eckert.

Für die 15-jährige Feli bricht eine Welt zusammen, als ihre geliebte Schwester bei einem Autounfall ums Leben kommt.
Feli möchte den Verlust ihrer Schwester nicht einfach so hinnehmen und führt den Chat, den die beiden geführt haben, einfach allein weiter.
So schreibt sie ihrer Schwester jeden Tag von ihrem Leben, ihren Gefühlen und hofft auf Antwort.
Als sie in die Schule einbricht, um vom Dach aus die Sterne zu beobachten und ihrer Schwester ganz nah zu sein, bekommt sie Sozialstunden im Altersheim aufgebrummt. Hier begegnet sie nicht nur der liebenswerten Seniorin Clara, sondern auch Vito, der eigentlich mit im Unfallwagen gesessen hätte, wenn er nicht an diesem Abend hätte arbeiten müssen.

Der gesamte Roman ist in Chatform verfasst, was einem erst seltsam vorkommen mag, jedoch sehr schnell und flüssig zu lesen ist und durch die direkte Sichtweise, die man von Feli erhält, noch authentischer und emotionaler wirkt.

Mit Feli erlebt man die unterschiedlichsten Gefühle, die nach dem Tod eines geliebten Menschen auf einen einprasseln – Trauer, Wut, Verzweiflung, aber auch das erste Verliebtsein und damit die Frage, ob man gleichzeitig tieftraurig und unsagbar glücklich sein kann und darf.

Die Gefühle von Feli sind sehr intensiv und authentisch und gleichzeitig bekommt man auch alles andere um sie herum mit, ohne dass es direkte Personenbeschreibungen, Dialoge o.ä. gibt.

Die Hauptpersonen lernt man trotz allem sehr gut kennen und lieben.

Die Entwicklung, die Feli bestreitet, ist deutlich zu erkennen und das Ende des Romans ist gelungen.

Dazu passend hat der Roman ein wunderschönes Cover, welches durch seine Aufmachung die allumfassende Sehnsucht widerspiegelt.

Mir hat das Buch sehr emotionale Lesemomente verschafft und mich stark berührt.
Es ist auf jeden Fall für Jugendliche ab 12 Jahre und auch Erwachsenen sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 04.09.2023
Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3
Schier, Petra

Die Liebe des Pilgers / Pilger Bd.3


ausgezeichnet

Mit „Die Liebe des Pilgers“ ist der abschließende dritte Band der Pilger-Trilogie von Petra Schier erschienen.

Palmiro verfolgt seine großen Geschäftspläne um den Handel mit kostbaren Pelzen und wertvollem Geschmeide weiter. Über seiner Arbeit versucht er den schmerzhaften Verlust zu vergessen, den der Weggang von Benedikt vom Heidenstein bei ihm verursacht hat.
Währenddessen kehrt Benedikt in seine alte Heimat zurück - nichtsahnend, welche Überraschungen ihn dort erwarten.
Auch der ehemalige Inquisitor Erasmus von London ist weiterhin bestrebt, Palmiro und seinen guten Freund Conlin der Ketzerei zu überführen, doch wird Palmiro diese Gefahr rechtzeitig erkennen und sich und seine Lieben schützen können?

Der Schreibstil der Autorin hat mich erneut von Beginn an in seinen Bann gezogen.
Durch gezielt gesetzte Wiederholungen erinnert man sich schnell wieder an die Handlungsstränge und Verwicklungen aus den Vorbänden.
Hier kann ich nur empfehlen, die Bücher der Trilogie in der richtigen Reihenfolge zu lesen, damit man alle Zusammenhänge versteht und die handelnden Personen in all ihren Facetten kennenlernen kann.

Viele Szenen haben mich beim Lesen tief berührt, gleichzeitig aber auch oft zum Lächeln gebracht.
Trotz einer Menge von Protagonisten ist es der Autorin gelungen, die einzelnen Fäden zusammen und zu einem runden Abschluss zu bringen.

Sehr positiv hat mich auch die Entwicklung der Protagonisten überrascht. Kein einziger Charakter ist hierbei nur eindimensional dargestellt. Jede/r hat Facetten, die einen zum Nachdenken bringen und eine vorgefertigte Meinung doch noch mal revidieren lassen.

Das Leben und die Liebe zur damaligen Zeit wurden sehr gut eingefangen und authentisch erzählt.

Nicht zuletzt das Nachwort der Autorin gibt einem als Leser noch einmal einen tieferen Einblick in die historischen Hintergründe.

Der Abschluss dieser Trilogie hat mich begeistert und zum Ende hin ein wenig traurig gestimmt, da ich so viele lieb gewonnene Protagonisten nun gehen lassen muss.
Gern hätte ich noch mehr Geschichten über sie gelesen und hoffe auf viele weitere tolle Bücher dieser Autorin.

Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.08.2023
Wie Spuren am See - Die Erbin
Baillon, Sibylle

Wie Spuren am See - Die Erbin


sehr gut

Mit „Wie Spuren am See – Die Erbin“ habe ich mein erstes Buch von der Autorin Sibylle Baillon gelesen. Es handelt sich um einen Genremix aus romantischemr und kriminalistischem Roman.
Die Fotografin Isabella lebt zusammen mit ihrem langjährigen Freund Bernd in Frankfurt. Doch als sie unvermittelt von einer ihr Unbekannten eine Villa am Bodensee erbt, zieht es sie in das schöne Lindau, um der Sache auf den Grund zu gehen und sich ihr Erbe persönlich anzuschauen.
Vor Ort lernt sie den sehr netten ehemaligen Nachbarn der Verstorbenen Chris kennen und die Funken beginnen zu sprühen.
Doch was ist mit ihrem zurückgelassenen Partner Bernd und was wird Isabella über die geheimnisvolle Vergangenheit der Erblasserin Ada herausfinden?
Mithilfe von Chris macht sie sich auf die Spuren der Vergangenheit und nicht alles ist wie es scheint.
Der Schreibstil der Autorin war für mich am Anfang noch etwas gewöhnungsbedürftig, sodass ich etwas schwerfällig in die Geschichte gestartet bin.
Der Mix aus Liebesgeschichte und Krimi war für mich zu Beginn noch unausgegoren.
Im Laufe des Geschehens habe ich mich jedoch immer mehr in die Geschichte hineinziehen lassen und fand den atmosphärischen Schreibstil sehr angenehm.
Da es zum Ende hin immer spannender wurde und die Auflösung einige Überraschungsmomente für mich bereit hielt, konnte mich die Story durchaus überzeugen.
Isabella ist eine angenehme Hauptperson und auch Chris mit seiner sehr hilfsbereiten humorvollen Art hat mir gut gefallen. Jedoch haben mich beide nicht wirklich für sich eingenommen und auch die Liebesgeschichte an sich hat mich nicht fesseln können.
Die Recherche der Vergangenheit von Ada war da schon viel interessanter und hatte in meinen Augen noch Ausbaupotential.
Für mich war dieses Buch eine kurzweilige Lektüre, die ich gern gelesen habe. Da es sich um den Auftakt einer Trilogie handelt, bin ich auf die weiteren Bände gespannt.

Bewertung vom 02.08.2023
Herr Winter taut auf
Kuhlmann, Stefan

Herr Winter taut auf


ausgezeichnet

„Herr Winter taut auf“ ist der Debütroman von Stefan Kuhlmann.
Robert Winter, ehemaliger Finanzbeamter, steht vor seiner Pensionierung. Doch der zur Feier des Tages fehlende Champagner wird seiner Frau zum Verhängnis und Robert steht plötzlich allein und in tiefer Trauer vor einem Leben in Einsamkeit.
Als er bereits in seiner Verzweiflung zu ertrinken scheint, wird er von einer sehr willensstarken Kundin seiner Frau Sophia überrascht. Sie möchte ihre Beauty-Produkte abholen, auf die sie nun schon lange Zeit wartet.
Nach anfänglicher Ablehnung kommt Robert die Idee, zu Ehren seiner Frau, die leidenschaftlich gern als AVON-Beraterin tätig war, in ihre Fußstapfen zu treten und den Titel „AVON-Beraterin des Jahres“ zu ergattern, der ihr so wichtig war.
Auf seinem Weg in die Beauty-Branche muss Robert jedoch feststellen, dass nicht nur das Thema Kosmetik viel umfangreicher ist als gedacht, sondern auch seine Kundschaft ihn vor manche Herausforderung stellen wird.
Bereits das Cover dieses Romans lässt auf eine lustig-skurrile Komödie hoffen.
Robert Winter ist ein eher wortkarger, sehr direkter Mann, der seine Ruhe liebt und Kontakt zu anderen Menschen eher meidet.
Auf charmante Art gelingt es ihm jedoch, sich in das Herz des Lesers zu schleichen.
Die Trauer, die Robert nach dem Tod seiner Frau empfindet, ist so greifbar, dass man ihn am liebsten umarmen würde. Aber auch der Wortwitz und die Schlagfertigkeit, mit der Robert seiner neuen Aufgabe entgegen tritt ist so mitreißend, dass man bis zum Schluss mit ihm mitfiebert, ob er sein Ziel erreichen wird.
Selten habe ich ein Buch gelesen, welches in mir so viele Emotionen gleichzeitig ausgelöst hat. Neben ganz viel Humor und fröhlichen Momenten werden auch sehr bewegende Themen angesprochen.
Die Wandlung von Robert Winter ist dabei stets authentisch und lebensnah.
Für mich war dieser Roman ein Lesehighlight der letzten Monate und ich kann ihn ohne Umschweife weiterempfehlen!!!

Bewertung vom 02.08.2023
Der Skandal
Orgel, T. S.

Der Skandal


ausgezeichnet

Mit „Der Skandal“ ist ein sehr spannender und lebensnaher Bio-Thriller des Autorenduos T.S. Orgel erschienen.
Peter, ein junger Journalist, und seine Umweltgruppe haben tiefgreifende Machenschaften hinter dem großen Unternehmen LightFoods entdeckt, doch bevor er seine Erkenntnisse mit seinen Mitstreitern teilen kann, wird er von einem Auto angefahren und fällt ins Koma.
Seine Schwester Anna will Peter nur im Krankenhaus besuchen und wird unverhofft Teil einer großen Aktion der Umweltaktivisten gegen die Firma von DanLight.
Das Unternehmen stellt Laborfleisch her, ohne dass hierfür Tiere leiden und sterben müssen und verkauft dieses in sehr großem Umfang. Ein Milliardengewinn garantiert. Doch nachdem eine schwerwiegende Krankheit namens TASE immer häufiger auftritt, wird schnell eine Verbindung zu LightFoods hergestellt.
Dan Light beginnt nachzuforschen und findet in seiner eigenen Firma Korruption, Intrigen und Sabotage. Wer profitiert und wer zieht die Fäden?
Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt, in der Anna und Dan plötzlich um ihr Leben kämpfen müssen.
Der Schreibstil ist von Anfang an packend und trotz der etwas wissenschaftlichen Thematik kommt man auch als Laie stets gut zurecht und kann durch gut gesetzte Erklärungen dem Hintergrund der Geschichte gut folgen.
Die Atmosphäre ist sehr gelungen und ich konnte mir einzelne Szenen wie im Film vorstellen.
Gekonnt werden von den Autoren vielschichtige Charaktere aufgebaut, zu denen man automatisch Stellung bezieht.
Doch auch die Wandlung einzelner Personen ist sehr authentisch erzählt.
Der Thriller ist durch überraschende Wendungen stets spannungsgeladen und das Ende plausibel.
Für mich ein absolut gelungener Thriller über eine Thematik, die in nicht allzu ferner Zukunft durchaus realistisch werden könnte.