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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Viola
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 142 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

INHALT: Die 16-jährige Juno und ihr jüngerer Bruder Boy leben gemeinsam mit ihren Eltern auf einer Insel in Nordland. Ihr Vater hat vor vielen Jahren in Südland bei einem prekären Fall ausgesagt, weshalb sie sich seither auf der einsamen Insel verstecken, immer in Angst lebend, dass die Fremdlinge sie entdecken und auf die Insel kommen könnten. Keiner, außer Onkel Ole, der jeden Montag die Post bringt und Junos Vater, der für Einkäufe zum nächsten Dorf rudert, darf die Insel verlassen oder sie betreten. Doch dann entdeckt Juno eines Morgens einen Fremdling, der sich als ziemlich freundlich entpuppt. Nach kurzer Zeit fasst sie Vertrauen zu Luca, doch was dieser ihr über ihre Familie erzählt, kann Juno einfach nicht so recht glauben.

MEINE MEINUNG: Obwohl ich für das Buch über 2 Wochen gebraucht habe (allerdings hab ich parallel auch noch ein anderes gelesen), war es wirklich ein absoluter Pageturner. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das lag, man hat einfach sehr gerne zum Buch gegriffen und es ist immer irgendwas Interessantes passiert. Vielleicht lag es auch daran, dass das Buch für Erwachsene war, es aber aus der Sicht der 16-jährigen Hauptprotagonistin geschrieben wurde, sodass der Schreibstil nicht allzu kompliziert war. Wie auch viele andere aus dem Forum von wasliestdu, über das ich dieses Buch gelesen habe, kann ich mir das Buch wirklich ausgezeichnet als spannenden Film vorstellen, dieser könnte fast besser als das Buch sein. Die Thematik über das Leben auf einer einsamen Insel ohne Kontakt zur Außenwelt hat mich sehr angesprochen, auch die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern war sehr interessant dargestellt. Einige Logikfehler hatte das Buch (z.b.: Juno vergleicht Muskeln mit Schiffstauen, obwohl sie nie welche gesehen hat), für mich waren sie aber nicht allzu störend. Rechtschreibung und Grammatik waren bis auf sehr wenige Fehler sehr gut korrigiert, allein deshalb hat das Lesen schon Spaß gemacht.

FAZIT: Ein Pageturner mit ein paar Logikfehlern.

Bewertung vom 20.07.2022
Nichts, was uns passiert
Wilpert, Bettina

Nichts, was uns passiert


weniger gut

INHALT: Anna und Jonas lernen sich in Leipzig über einen gemeinsamen Freund kennen. Zunächst begegnen sie sich eher zufällig und beginnen, über ihre politischen Ansichten und alles, was sich so in der Welt abspielt. Eines Abends treffen sie sich, beginnen zu trinken und landen im Bett.
Das gleiche spielt sich nochmal ähnlich ab, beim dritten Mal sind Anna und Jonas sehr betrunken und Anna behauptet, sie wollte keine Sex mit ihm haben und hat "Nein" gesagt. Jonas hingegen behauptet, der Sex war einvernehmlich und er habe Anna sogar gefragt, ob es ihr gefällt, was sie bejahte.
Zu Beginn frisst Anna alles in sich hinein, doch dann vertraut sie sich ihrer Schwester Daria an, welche Anna dazu bringt, Jonas anzuzeigen. Zunächst will Anna das nicht, doch als sie Jonas zufällig wieder begegnet, stürmt sie sofort zur nächsten Polizeiwache.
Nun steht Aussagen gegen Aussage und immer mehr Menschen sympathisieren mit der einen oder anderen Partei.

MEINE MEINUNG: Die Thematik fand ich ja wirklich spannend. Generell finde ich Sexualverbrechen interessant, bin aber durch Fernsehsendungen etc. eher mit den klassischen in Kontakt gekommen (also mit Menschen, die geplant vergewaltigt werden oder bei denen die Vergewaltigung ganz klar ist). Diese Art der Vergewaltigung fand ich tatsächlich generell etwas schwer zugänglich, denn beide waren davon überzeugt, dass sie richtig gehandelt haben. Da Anna zum Zeitpunkt des Aktes so unfassbar betrunken war, dass sie lauter Blackouts hatte, wäre ich mir an ihrer Stelle tatsächlich auch nicht so sicher gewesen, ob ich wirklich "Nein" gesagt habe, eine Anzeige hätte ich dementsprechend auch nicht erstattet. Ohne die 100%ige Sicherheit wäre das mit meinem Gewissen einfach nicht zu vereinbaren.
Anna fand ich leider während des gesamten Buches absolut unsympathisch und besserwisserisch, man hatte immer wieder das Gefühl, dass sie anderen ihre meist sehr feministische Meinung aufzwängen will und von Feminismus bin ich einfach allgemein kein Fan, weil mir solche Ansichten viel zu übertrieben sind. Jonas fand ich da tatsächlich deutlich sympathischer, wobei ich auch mit seinem Charakter wenig anfangen konnte. Er wurde von Anna als arrogant betitelt, tatsächlich wirkte auf mich aber das ganze Buch ziemlich arrogant, fast so, als ob die Autorin damit zeigen möchte, wie welt- und wortgewandt sie doch ist. Der Großteil des Buches bestand aber einfach nur aus leeren Worten, viel Inhalt zu vermitteln gab es nicht. Auch der unheimlich seltsame Schreibstil sollte wohl super modern und hipp wirken, war aber einfach nur nervig und langweilig zu lesen. Auch dass jeder Abschnitt (und manche waren nur 2-3 Sätze lang, sie wechselten also manchmal wirklich schnell) schon wieder aus der Sicht einer anderen Person geschrieben war und man jedes Mal herausfinden musste, um wen es denn jetzt schon wieder geht, fand ich nervig. Weshalb die Kapitel nicht in Zahlen, sondern in Buchstaben unterteilt sind, ist mir auch schleierhaft. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht?
SPOILER: Das Ende war zudem absolut langweilig und nichtssagend, da fand ich sogar die knapp 160 Seiten schon zu viel.

FAZIT: Für mich deutlich zu pseudoliterarisch mit zu wenig Inhalt.

Bewertung vom 16.07.2022
FarbelFarben (eBook, ePUB)
Mey, Isabella

FarbelFarben (eBook, ePUB)


gut

INHALT: Die 16-jährigen Lisa, Maja und Felix leben in Frankfurt und gehen alle in die selbe Klasse. Eigentlich haben sie gar nicht allzu viel miteinander zu tun, doch durch einen blöden Zufall werden sie alle in das Büro des Rektors zitiert. Dort geschieht das Unmögliche: Die Jugendlichen und der Rektor werden in ein Bild gesogen und tauchen plötzlich auf einem fremden Planeten namens Fabolon auf. Dort existiert eine spezielle Form der Magie: die Farbmagie. Magische Wesen haben bestimmte Eigenschaften, je nachdem, welcher Farbe sie angehören und auch allen Menschen werden, je nachdem, in welchem Farbmonat sie geboren sind, bestimmte Farbeigenschaften nachgesagt. Die vier Erdoni, wie die Menschen von Fabolon sie nennen, werden sofort mit einem großen Problem konfroniert. Im Dorf Fedo sind gruselige, schwarze Schleimflecken aufgetaucht, die sich ausbreiten und alles zersetzen, was ihnen in den Weg kommt. Schnell bemerken die Dorfbewohner, dass die Erdlinge die Fähigkeit besitzen, Magie in sich aufzunehmen. Doch wird diese Fähigkeit ausreichen, um den Schleim zu bekämpfen?

MEINE MEINUNG: Farbmagie hab ich so noch in keinem anderen Buch kennengelernt, deshalb war ich froh, hier mal etwas Neues kennengelernt zu haben. Die Erklärungen dazu waren auch ausführlich und gut verständlich, für mich allerdings schon fast etwas ZU ausführlich. Ich bin ja immer ein Fan davon, wenn (gerade bei Fantasy) bestimmte Mechanismen auch noch ein zweites Mal erklärt werden, damit man als Leser alle Informationen verinnerlichen kann. Hier wurde aber oft auch noch ein drittes und viertes Mal erklärt, auch triviale Dinge. Auch wenn das Buch für 12-18-jährige gedacht ist, bin ich mir sicher, dass ein 12-jähriger so etwas auch schneller versteht.
Die Beschreibung der Farbmonate wird im Buch tabellarisch aufgezeigt, leider gibt es zumindest bei der digitalen Version ein paar Formatierungsprobleme. Ich gehe davon aus, dass die Tabelle beim Schreiben des Buches nicht als Tabelle erstellt wurde, sondern eher durch rumprobieren mit Leerzeichen etc.
Ein paar kleinere Rechtschreib- und Grammatikfehler hab es auch (zum Beispiel spucken statt spuken, intravertiert statt introvertiert), diese haben den Lesefluss aber nicht gestört.
Generell bin ich mit dem Buch und dem Schreibstil aber nie zu 100% warm geworden. Der Stil war nicht schlecht, aber irgendwie ließ sich das Buch einfach nicht so flott lesen wie andere Bücher, mir war er glaub fast ein wenig zu einfach und unausgereift. Eventuell lag meine fehlende Begeisterung aber auch einfach daran, dass das Buch keinen wirklichen Spannungsbogen hatte und ein wenig dahingeplätschert ist. Am interessantesten fand ich es noch zum Schluss, aber auch dann konnte ich es jederzeit ohne Probleme zur Seite legen. Die Charaktere waren mir leider auch etwas zu oberflächlich, weshalb ich zu ihnen eine sehr neutrale Meinung habe.
SPOILER:
Etwas unrealistisch fand ich, dass Maja ihre Magie ohne Training gezielt einsetzen konnte, der Rektor aber absolut nicht.
Zudem hat Lisa (die die blaue Magie erhalten hat, unter Wasser atmen kann und in einem Meerespalast gefangen gehalten wurde) zunächst Angst, dass sie trotz Magie den Druck unter Wasser bei der Flucht nicht aushalten könnte, bei einem Mädchen, das sie mit sich nimmt und das komplett menschlich ist, wird das aber gar nicht mehr thematisiert und ist auch überhaupt kein Problem.
Alles in allem war das Buch vollkommen in Ordnung, aber eine Fortsetzung davon werde ich mir sparen.

FAZIT: Ein Fantasybuch mit neuartigem Ansatz, welches aber etwas schwach umgesetzt wurde.

Bewertung vom 10.07.2022
Die dunklen Geheimnisse von Heap House
Carey, Edward

Die dunklen Geheimnisse von Heap House


ausgezeichnet

INHALT: Clod Iremonger ist 15 und lebt mit all seinen Tanten und Onkels, Vettern und Cousinen in Heap House, ein riesiges Haus mitten in den Müllbergen von London. Seine Eltern hat er bei und kurz nach seiner Geburt verloren und auch sonst hat er bis auf seinen Cousin Tummis niemanden, dem er wichtig ist. Doch eines verbindet alle Bewohner des Hauses: Jedem von ihnen wird bei der Geburt ein Geburtsobjekt zugeteilt, Clods Großmutter übernimmt dabei diese wichtige Rolle. Doch Clod läuft nicht nur Tag und Nacht mit seinem Badewannenstöpsel herum, er kann auch hören, wie er immer wieder James Henry Hayward sagt. Auch alle anderen Geburtsobjekte und auch viele andere Gegenstände im Haus und in den Müllbergen sagen ihre Namen. Dann lernt Clod Lucy Pennant kennen, ein Waisenkind, welches auch zu einem Teil Iremonger-Blut in sich trägt, wodurch es für die Arbeit als Hausmädchen in Heap House berechtigt ist. Obwohl es strengstens verboten ist, dass sich das Personal und die reinblütigen Iremonger auch nur sehen, freunden sich Clod und Lucy an. Doch dann beginnen Gegenstände, nicht nur ihren Namen zu nennen und immer mehr bewegen sich von selbst...

MEINE MEINUNG: Die Leseprobe zu diesem Buch fand ich ja schon wahnsinnig toll, das Buch wirkte einfach sofort so schön skurril und gruselig. Wer den Film oder das Buch 'Coraline' kennt, der wird definitiv wissen, was ich meine. Der Schreibstil ist super flüssig und man findet sich sofort in einer Geschichte wieder, bei der man eigentlich eher ungerne aufhört zu lesen, so schön seltsam ist sie. Clod, Lucy und die anderen Charaktere wurden eigentlich mit gar nicht so viel Tiefgang beschrieben, das ist mir allerdings erst aufgefallen, als ich darüber nachgedacht habe, in der Geschichte hat mich das also absolut nicht gestört. Bei einem Buch ab 12 Jahren finde ich weniger Tiefgang allerdings auch überhaupt nicht schlimm. Die seltsame Welt, die von Edward Carey entworfen wurde, hat mir wirklich unheimlich toll gefallen, auch oder eher gerade weil sie durchgehend düster, gruselig und manchmal auch ein wenig eklig und abartig war. Gerade das letzte Drittel des Buches habe ich wirklich total schnell inhaliert, weil es extrem spannend und einnehmend war.
Dass das Buch mit einem riesigen Cliffhanger endete, ist für mich natürlich etwas ungeschickt, im Oktober muss ich dann wohl ziemlich schnell Teil 2 (Die schmutzigen Geheimnisse von Foulsham) kaufen, hoffentlich folgt der dritte Teil dann auch ziemlich zügig.
Zu guter Letzt möchte ich euch auch nicht die tollen Illustrationen vorenthalten. Immer zu Beginn jedes Kapitels gibt es eine Zeichnung von der oder den Personen, um die es in diesem Kapitel hauptsächlich gehen wird. Auf dem Bild seht ihr meine allerliebste Illustration, aber auch die anderen sind wirklich toll gewesen und werden hoffentlich auch in Teil 2 und 3 fortgesetzt.

FAZIT: Ein bombastischer Auftakt für eine Horrorgeschichte für Kinder ab 12 Jahren.

Bewertung vom 22.06.2022
Der Fremde (eBook, ePUB)
Wahrer, Caitlin

Der Fremde (eBook, ePUB)


gut

INHALT: Julia und Tony Hall leben mir ihren beiden Kindern Sebastian und Chloe glücklich in einem kleinen Haus. Auch mit zur Familie gehört Tony Halbbruder Nick, für den er aufgrund ihres gemeinsamen, gewalttätigen Vaters schon früh die Vaterrolle übernommen hat. Dann wird Nick eines nachts von einem fremden Mann sexuell missbraucht und für Tony beginnt ein Kampf mit sich selbst, denn der Mann wird schnell gefunden und es steht Nick ein langer Prozess bevor. Nick baut währenddessen immer mehr ab und Tony fragt sich, ob das Ergebnis des Prozesses zufriedenstellend sein wird oder ob er nicht doch lieber selbst tätig werden und dem Täter geben sollte, was er verdient.

MEINE MEINUNG: Eigentlich bin ich kein allzu großer Fan mehr von klassischen Thriller, vor allem nicht, wenn Polizeiarbeit darin vorkommt. Hier hat mich allerdings der Aspekt, dass es sich nicht um ein weibliches, sondern ein männliches Opfer sexueller Gewalt handelt, wirklich sehr interessiert, sowas sieht oder liest man ja nicht allzu oft. Tatsächlich hätte ich aber doch auf dieses Buch verzichten können, allzu sehr überzeugt hat es mich nicht. Die Protagonisten sind eigentlich ganz gut ausgearbeitet und nicht allzu flach, tatsächlich war aber trotzdem kein Kandidat so sympathisch, dass ich wirklich mit ihm mitgefiebert/mitgelitten hätte. Ein großer Teil der Story war für mich irgendwie auch etwas unnötig und wirkte so, als ob die Autorin angestrengt versucht hat, die Story auszuschmücken und so zu verlängern. Die Dialoge fand ich vor allem zu Beginn auch ein wenig seltsam, manchmal war es etwas mühsam, ihnen zu folgen. Die Pointe war nett ausgedacht, aber für mich war das deutlich mildere Ende als erwartet leider alles andere als zufriedenstellend und somit recht langweilig, wenn auch immerhin nicht zu 100% vorhersehbar.
Das Buch ist wohl auch generell nicht so gut angekommen, denn es wurde schon mal vor 3 Jahren unter anderem Titel und Autorennamen herausgebracht.

FAZIT: Ein ziemlich langweilig dahin plätscherndes Buch.

Bewertung vom 10.06.2022
Ancora
Hadler, Colin

Ancora


sehr gut

INHALT: Romy, Aurel und Jannis wollen in ihren Sommerferien etwas erleben. Da kommt ihnen Jannis' Idee, in das gut versteckte Dorf Ancora mitten in einem Wald in Europa zu reisen, gerade recht. In Ancora gibt es keine Handys, generell keine moderne Technik. Alle ziehen zusammen an einem Strang, damit das Dorf täglich mit den wichtigsten Nahrungsmitteln versorgt wird. Jugendliche, die den Wunsch haben, das Dorf zu verlassen und den Rest der Welt zu erkunden, müssen die Feuerprüfung bestehen und unverhofft wird auch Romys Name bei der Nennung der Teilnehmer aufgerufen. Da Kira, das wilde und verschlossene Mädchen des Dorfes, ebenfalls an dieser Prüfung teilnehmen wird, beschließt Romy, sich der Herausforderung zu stellen, doch dann bemerkt sie, dass Ancora nicht ganz so idyllisch und normal ist wie zunächst vermutet - vor allem nicht bei Nacht.

MEINE MEINUNG: Von Colin Hadler habe ich bisher noch nichts gelesen (allerdings hat er meines Wissens bisher auch erst 2 andere Bücher geschrieben), das wird sich nun aber definitiv ändern. Ich liebe ja generell mysteriöses, weshalb ich auch ein großer Fan der Akte X-Bücher bin und dieses Buch hier ist wirklich ein toller Mystery-Thriller für Jugendliche (FSK 13). Die Figuren sind nicht platt, sondern toll ausgearbeitet, auch das Dorf wird interessant und ansprechend geschildert. Das Buch ist eigentlich ziemlich 'still', allzu viel Action sollte man nicht erwarten, tatsächlich hat mir das aber überhaupt nichts gemacht, obwohl ich Action liebe. Es herrscht einfach durchgehend eine gewisse Spannung, wodurch man das Buch echt ungerne weglegt und immer wissen möchte, wie es weiter geht. Bis zum Ende hatte ich viele Theorien und tatsächlich hat keine einzige zu 100% gestimmt, der Autor hat mich also ganz schön an der Nase herumgeführt.
Ein ganz kleines Quäntchen Spannung mehr hätte das Buch noch vertragen, dann hätte es von mir 5 Sterne bekommen, so sind es aber immer noch gute 4,5 Sterne und ich habe schon ein anderes Buch des Autors auf meine WuLi gesetzt.

FAZIT: Ein wirklich tolles Jugendmysterybuch, das definitiv Lust auf deutlich mehr macht.

Bewertung vom 29.05.2022
The Couple Next Door
Lapena, Shari

The Couple Next Door


sehr gut

INHALT: Anne und Marco Conti führen eigentlich ein glückliches Leben. Marco ist selbstständig und Anne hat in einem Museum gearbeitet, bis ihre gemeinsame Tochter Cora das Glück perfekt gemacht hat. Doch seit der Geburt leidet Anne an einer postnatalen Depression und zweifelt immer mehr an sich und ihren Fähigkeiten als Mutter. Ihre Nachbarin Cynthia lädt sie zu einer Dinnerparty ein, doch es gibt eine Bedingung: das Baby kann nicht mit. Zunächst haben die Contis eine Babysitterin organisiert, doch diese springt kurz vorher ab und da die Party gleich nebenan ist, überredet Marco seine Frau, Cora in ihrem Bettchen zu lassen, schließlich haben sie zudem ein Babyfon und können im Notfall sofort bei ihrer Tochter sein. Doch als die beiden nach einem langen Abend nach Hause kommen, ist Cora verschwunden und die Polizei glaubt nicht daran, dass ein Fremder das Kind entführt hat.

MEINE MEINUNG: Mittlerweile sind solche klassischen Thriller, in denen es um Entführung, Mord etc. geht, nicht mehr so wirklich mein Ding, vor allem, wenn zudem Polizeiarbeit geschildert wird. Trotzdem war das Buch für meinen Geschmack nicht schlecht. Die Schreibstil ist einfach und dadurch ziemlich flüssig, wobei ich mir manchmal vielleicht doch ein wenig mehr Komplexität gewünscht hätte. Der Handlung kann man gut folgen und es gibt immer wieder etwas Spannung, wobei ich hier auf etwas mehr Unvorhergesehenes gehofft hätte, viele Dinge kann man sich tatsächlich schon vor dem Lesen zusammenreimen, wenn auch nicht alle. Die Charaktere besaßen ein gewisses Maß an Tiefe, aber auch hier hätte ich mir noch etwas mehr gewünscht, so war mir leider kein Charakter zu 100% sympathisch, was dann generell dazu führt, dass mich eine Geschichte nicht so sehr fesselt wie erhofft. Vor allem Marco fand ich mit der Zeit doch ziemlich nervig, da er geradezu in Selbstmitleid versinkt. Den Plottwist am Ende fand ich ganz gut und auch recht spannend, trotzdem hätte ich mir doch einen etwas intensiveren Spannungsaufbau gewünscht.

FAZIT: Ein durchschnittlicher Thriller für eine kurzweilige Unterhaltung.

Bewertung vom 09.05.2022
Gargoyles (eBook, ePUB)
Bennet, Maria Spotlight; Bellwether, Toby

Gargoyles (eBook, ePUB)


gut

INHALT: London 2130 ist die Menschheit von einem Atomkrieg, ausgelöst durch die Russen, drastisch dezimiert worden. Unter diesen Menschen Leben die Gargoyles, menschähnliche Wesen mit riesigen Flügeln, die von den Menschen aber nicht gesehen werden können. Die Gargoyles sind aufgeteilt in 2 Klans - die Grimm und die Pearce. Die Anführer der beiden Gruppen bekriegen sich seit etlichen Jahren und auch deren Kinder sind stark verfeindet. Nur Freya möchte sich den Regeln ihres Vaters nicht fügen und versucht immer wieder, auszubrechen. Eines Tages bemerkt sie, dass es doch einen Menschen gibt, der sie sehen kann: Alex Lane. Zunächst versteht Freya nicht, wie das möglich ist, doch dann stellt sie fest, dass Alex ein direkter Nachfahre der Hexe ist, die die Gargoyles vor vielen Jahren erschaffen hat. Kann Freya mit Alex Hilfe endlich die Quelle von Samhain finden, durch die ein Gargoyle laut einer Legende zum Mensch werden kann?

MEINE MEINUNG: Die Idee der Geschichte mochte ich eigentlich ganz gerne, wobei ich mir irgendwie fast sicher bin, dass die Serie 'Shadowhunters' und die dazugehörigen Buchreihe ein wenig zu diesem Buch inspiriert haben. Leider gab es aber doch viele Punkte, die mich sehr gestört habe. Angefangen bei wirklich unheimlich vielen Grammatik- und Rechtschreibfehler, das Buch wurde vor der Veröffentlichung also definitiv von niemandem Korrektur gelesen, ansonsten hätte man zumindest einen großen Teil der Fehler finden müssen. Der Schreibstil war auch generell etwas plump, die Autorin hat wahrscheinlich noch nicht allzu viele Bücher geschrieben, auch fand ich den Wechsel von extrem konservativem Schreibstil (sie vollzogen den Beischlaf) zu sehr vulgären Ausdrucksweisen (f*cken) einfach nicht passend.
Zumindest beim eBook gab es auch viele Formatierungsfehler (ein Abschnitt wurde oft durch eine Verschnörkelung angezeigt, die aber meist mitten im Text und nicht zwischen 2 Abschnitten hing).
SPOILER: Es gab auch ein paar Logikfehler. Gargoyles altern extrem langsam, dementsprechend sollte ein 13-jähriger Gargoyle eigentlich noch ein Baby, maximal ein Kleinkind sein. Laut Geschichte sieht ein 13-jähriger Gargoyle aber wie 13 Jahre alt aus, was ich seltsam fand.
Noch seltsamer fand ich aber, dass im Buch gesagt wurde, eine Gargoyle, der zuvor ein Mensch war (diese können durch die beiden Oberhäupter verwandelt werden), weiß nichts mehr von seinem vorherigen Leben. Ein paar Seiten weiter wird aber berichtet, dass die Hofschneiderin aufgrund ihrer Fähigkeiten in ihrem früheren Leben (auch dort war sie eine sehr gute Schneiderin) verwandelt wurde.
Abschließend gefällt mir leider auch die Reaktion der Autorin auf negative Bewertungen nicht. Wenn man sein Buch zu Rezensionszwecken zur Verfügung stellt, sollte man mit negativer Kritik rechnen und eigentlich auch dankbar sein, schließlich kann man sich nur so verbessern. Sich dann aber sehr abgehoben zu verhalten und schnippisch zu reagieren, finde ich sehr unpassend und unprofessionell. Dass man Verfasser kritischer Rezensionen als 'selbsternannte Buchkritiker' abstempelt, finde ich auch sehr seltsam. Allein deshalb werde ich kein Buch der Autorin mehr lesen.

FAZIT: Eine nette Idee, die aber noch viel Überarbeitung benötigt.

Bewertung vom 30.04.2022
Abels Vermächtnis
O'Grian, Aileen

Abels Vermächtnis


gut

INHALT: Abel lebt im Jahre 2080, große Teile der Welt sind durch die ständige Erderwärmung fast unbewohnbar geworden. Die Medizin ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass mithilfe von Stammzelltherapien Krankheiten wie Diabetes, Herzfehler etc. geheilt werden können. Hierfür benötigt man Embryonen, um aus ihnen die Stammzellen zu extrahieren. Die Frauen in der sehr heißen Gebieten verdienen ihr Geld damit, den Pharmakonzernen Eizellen für die Stammzellgewinnung zu spenden, werden dabei aber so schlecht bezahlt, dass die Frauen und auch ihre Familien immer öfter sterben. Abel wird nach Südeuropa geschickt, um herauszufinden, wie die Situation und damit auch die Qualität der Eizellen verbessert werden kann. Schon bald kommt er krummen Machenschaften auf die Spur - und gerät dabei ins Fadenkreuz seiner Gegner.

MEINE MEINUNG: Da ich Biologie studiert habe, interessiert mich das Thema Stammzelltherapie natürlich ungemein. Die Idee einer dystopischen, sehr heißen Erde ist realistisch und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Stammzellen zu einer problematischen Ressource werden. Auch die Ausbeutung der ärmeren Gesellschaft ist nichts Neues und deshalb gut nachvollziehbar. Mir haben aber vor allem die doch recht hölzernen Dialoge nicht zugesagt. Obwohl die Autorin zuvor schon 2 weitere Bücher geschrieben hat, sollte sie daran definitiv noch mehr arbeiten. Ebenso fand ich den Schreibstil doch etwas zu einfach geschrieben, eine etwas komplexere Sprache finde ich einfach ansprechender.
Der Spannungsbogen war für mich auch nicht allzu ersichtlich. Das Buch war nicht uninteressant, aber ich habe nicht wirklich auf ein bestimmtes Ereignis hingefiebert.
Cover und Titel finde ich leider auch mehr schlecht als recht. Zum Cover muss ich wahrscheinlich nicht viel sagen, es wurde einfach nicht professionell gemacht und das sieht man auch sehr stark. Beim Titel finde ich eigentlich generell die Namenswahl des Hauptprotagonisten problematisch. Wenn ich den Namen Abel lese, denke ich einfach nur an die Bibel und dementsprechend auch an ein religiöses Buch, so geht es sicherlich auch nicht nur mir.

FAZIT: Eine interessante Idee, bei der es leider noch etwas an der Umsetzung hapert.

Bewertung vom 25.04.2022
So reich wie der König
Assor, Abigail

So reich wie der König


weniger gut

INHALT: Sarah ist mit ihrer Mutter von Frankreich nach Marokko gezogen. In Casablanca bemerkt sie aber, dass die Unterschiede vor allem hier zwischen arm und reich sehr extrem sind, weshalb sie plant, in die Kaste der Reichen aufzusteigen. Obwohl sie erst 16 ist, hat sie sich schon oft mit reichen Jungs abgegeben, um kostenlos Jeans, Milchshakes oder Mittagessen zu bekommen. Dann lernt sie über einen bekannten Driss kennen, dessen Familie man nachsagt, sie sei so reich wie der König. Zunächst ignoriert Driss Sarah, was unter anderem daran liegt, dass er trotz des Altersunterschiedes zu Sarah noch keinerlei Erfahrung mit dem anderen Geschlecht hat. Sarah lässt nicht locker und nach und nach nähern sich die beiden an. Doch können sie die Kluft zwischen arm und reich überwinden?

MEINE MEINUNG: Dieses Buch ist wirklich etwas speziell. Der Schreibstil ist extrem ausufernd, aus einem Blick in die Augen von Driss wird eine seitenlange Beschreibung der Augenfarbe in all seinen Facetten. So verliert man manchmal leider sogar den Überblick, worum es gerade eigentlich ging. Die Geschichte selbst plätschert irgendwie so vor sich hin, allzu viel passiert aber leider nicht. Sarah war das komplette Buch über unsympathisch, alle Charaktere blieben total flach. Lediglich die Einblicke in muslimische Bräuche fand ich interessant.
SPOILER: Die Beziehung zwischen Driss und Sarah konnte ich nicht im geringsten nachvollziehen. Die beiden verbindet überhaupt nichts, sie kommunizieren nicht miteinander, obwohl sie tagein, tagaus aufeinander sitzen. Mehr als Zärtlichkeiten haben sie eigentlich nicht ausgetauscht, erst während des Opferfestes, das relativ weit hinten kommt, hatte man wirklich das Gefühl, dass beide miteinander kommunizieren.
Wer mehr über das Buch wissen möchte, kann die Meinung von mir und anderen Testlesern auch auf wasliestdu.de unter den Leserunden nachlesen, dort bin ich noch genauer auf alles eingegangen.

FAZIT: Ein interessanter Einblick in das Casablanca der 90er, der aber durch zu viele Abschweifungen den Fokus verliert.