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Benutzername: 
Viola
Wohnort: 
Stuttgart

Bewertungen

Insgesamt 150 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2022
Drehen ¿ Falten ¿ Fertig! Das Origami Buch für Kinder ab 8:
Ayuka Tanokura

Drehen ¿ Falten ¿ Fertig! Das Origami Buch für Kinder ab 8:


gut

INHALT: Dieses Buch beinhaltet Schritt-für-Schritt-Anleitungen für verschiedenste Origami-Figuren. Von sehr einfachen und schnellen Anleitungen über kompliziertere bis hin zu wirklich eher schweren Anleitungen, für die es zusätzlich Videos auf YouTube gibt. Zudem gibt es zu jedem gerade gefalteten Modell einen kurzen, wissenswerten Fakt. Das erworbene Wissen kann dann am Ende in einem Quiz überprüft werden.

MEINE MEINUNG: Da ich ja schon ein wenig Erfahrung bezüglich Origami habe, habe ich damit gerechnet, dass sowohl einfach als auch mittel kein Problem für mich wäre und schwer etwas anspruchsvoller. Den einfachen Schwierigkeitsgrad fand ich tatsächlich super einfach und eigentlich auch schon für jüngere Kinder als 8-jährige geeignet. Der mittlere Grad war teilweise ebenso einfach, teilweise musste man auch ein wenig überlegen. Der schwere Schwierigkeitsgrad hatte es dann allerdings an manchen Stellen schon in sich. Das Hauptproblem war hier meiner Meinung nach der Schwarz-Weiß-Druck (der zur Kostenverringerung gewählt wurde), durch den man teilweise die Vorder- und Rückseite auf den Bildern oder Falten schlecht erkennen konnte, auch die beistehenden Texte waren manchmal etwas ungenau. Die Videoanleitungen haben an manchen Stellen Abhilfe verschafft, allerdings fand ich es doch sehr schade, dass die Kameraeinstellung immer die selben waren, oft waren einfach die Hände im weg und man hat nicht genau gesehen, wie gefaltet wurde. Zudem wäre es toll gewesen, wenn während des Faltens noch erklärt worden wäre, was gerade passiert.
Generell bin ich leider von der Qualität des Buches etwas enttäuscht. Abgesehen von dem etwas schlechten Schwarz-Weiß-Druck ist das Buch nach einem Tag Nutzung schon extrem verbogen und sieht eher aus, als wäre es ein paar Jahre alt.

FAZIT: Ein tolles Beschäftigungsbuch für Kinder und Erwachsene, bei dem die Anleitungen noch etwas verbessert werden könnten.

Bewertung vom 15.09.2022
Liebe ist unvergänglich
Reinhardt, Tina

Liebe ist unvergänglich


gut

INHALT: Katty lebt in der Kleinstadt Kirrlich und weiß noch nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Sie hatte noch nie einen Freund und dementsprechend auch keine sexuellen Erfahrungen, trotzdem geht sie mit ihrem besten Freund Paul gerne feiern. Dort begegnet sie zum ersten Mal Jake, dessen Aussehen und Ausstrahlung Katty sofort umhauen. Im Club traut sie sich nicht, ihn anzusprechen, doch als sie ihn zufällig im Park wieder sieht, gibt sie sich einen Ruck. Die beiden werden sehr schnell ein Paar und stürzen sich in eine turbulente Beziehung. Nach kurzer Zeit beendet Jake die Beziehung und Katty stürzt in ein tiefes Loch. Und als sie sich nach Jahren endlich gefangen hat und es sowohl beruflich als auch privat gut bei ihr aussieht, taucht Jake wieder in ihrem Leben auf.

MEINE MEINUNG: Gleich vorneweg das Positive: Das Buch liest sich wirklich super flüssig und das, obwohl ich es in einem etwas ungeschickten Format gelesen habe (PDFs eignen sich für ganze Bücher meiner Meinung nach nicht allzu gut). Die Geschichte selbst war auch gar nicht schlecht, hatte einige dramatische Szenen und auch ein paar erotischere, so etwas mag ich bei dem Genre generell sehr gerne. Auch das Alter der Protagonisten (beginnend bei 23 oder 24 Jahren) hat mir sehr zugesagt, damit kann ich mich selbst einfach gut identifizieren.
Nicht so gut gefallen hat mir allerdings, dass der ganz normale Fließtext und Kattys Gedanken sich nicht durch eine kursive Schreibweise oder ähnliches unterschieden haben. Dass Katty plötzlich, nachdem sie jahrelang mal hier, mal da gejobbt hat, bei ihrem neuen Beruf plötzlich so exzellente Arbeit leistet, dass sie sofort die Filialleitung wurde (und auch später auf einen Schlag noch weiter aufsteigt), fand ich doch etwas zu übertrieben und zu dick aufgetragen. Auch die plötzlichen Sinneswandel bezüglich Katty (erst super schüchtern und aus dem Nichts total forsch und mutig) waren für mich einfach nicht nachvollziehbar. Generell gebe ich dem Buch noch 3 Sterne, es tendiert aufgrund dieser unrealistischen Aspekte aber schon etwas Richtung 2 Sterne.

FAZIT: Eine nette und tragische Liebesgeschichte mit einigen, unlogischen Geschehnissen.

Bewertung vom 03.09.2022
Landverstand
Küntzle, Timo

Landverstand


sehr gut

INHALT: Dass unsere Lebensmittel nicht so natürlich sind, wie wir es uns vielleicht wünschen würden, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. Dass sie aber doch so stark manipuliert werden, um die Menschheit besser ernähren und das Klima weniger belasten zu können, ist den meisten sicherlich nicht klar gewesen. Der Journalist Timo Küntzle erklärt in seinem Buch, wie Ackerbau entstand und ursprünglich ablief, wie das Klima durch die Landwirtschaft belastet wird, wie die Natur zerstört wird, was Kunstdünger bewirkt, welche Rolle Pestizide spielt und wie wichtig Gentechnik auch in Zukunft für uns sein wird.


MEINE MEINUNG: Seit einer Doku über Biolebensmittel mit Jenke von Wilmsdorff bin ich selbst etwas interessierter, wie Lebensmittel produziert werden und mein Freund interessiert sich seither noch deutlich extremer dafür. Da ich Biologie mit Schwerpunkt auf Genetik studiert habe, kann ich generell nicht nachvollziehen, weshalb man sich in einem so fortschrittlichen Land wie Deutschland die Chance nimmt, Lebensmittel durch Gentechnik zu optimieren, auch viele Entscheidungen, die bezüglich des Klimas immer wieder beschlossen werden, sind für mich unverständlich. 'Landverstand' hat alle diese Themen ausführlich und auch für Menschen mit wenig Vorwissen sehr einfach erläutert, auch viel Neues habe ich dazu gelernt. Der Autor scheinen eine sehr ähnliche Ansicht der Dinge zu teilen, weswegen ich ihm in den meisten Punkten auch zustimmen kann. Ab und an war das Buch ein klein wenig zäh (ein paar Schaubilder mag ich bei Sachbüchern sehr gerne), aber alles in allem war es wirklich interessant.


FAZIT: Ein sehr informatives Buch über das Klima und die Landwirtschaft mit ein paar trockenen Passagen.

Bewertung vom 25.08.2022
Ein Tanz in Sturm und Schatten
Carmen, Solia

Ein Tanz in Sturm und Schatten


sehr gut

INHALT: Elaia gehört zu einem der höchstangesehensten Häuser der 27 Inseln, die auf Steinsäulen weit über der Erdoberfläche erbaut sind. Als Tochter von gutem Hause übt sie, wie viele andere, das Seiltanzen aus. So kann sie auch nachts unbemerkt über die Drahtseile, über die tagsüber Gondeln von Insel zu Insel fahren, zu den verschiedenen Inseln und auch in die Nachtarena gelangen, in der Seiltänzer ohne Sicherheitsnetz über dem Abgrund tanzen, um sich etwas dazuzuverdienen. In einer dieser Nächte wird Elaia von den Wächtern aufgegriffen und zu König Arrum gebracht. Dieser möchte, dass Elaia an einem Wettbewerb teilnimmt und sich zeitgleich nach einem Attentäter umhört, der den König töten möchte. Elaia hat sofort einen Verdacht, doch schnell wird sie von Ren, einem der Teilnehmer abgelenkt. Obwohl er den golden glitzernden Kreis um seine Iris hat, die ihn als Blutsmagier kennzeichnet, sind seine Hände, im Gegensatz zu denen von Elaia, nicht vernarbt von all den Schnitten, die man sich zufügen muss, um Magie zu wirken, sondern vollkommen intakt. Wird Elaia den Attentäter rechtzeitig entlarven können? Und was verheimlicht Ren die ganze Zeit von ihr?

MEINE MEINUNG: Bei diesem Buch war ich schon allein aufgrund des Klappentextes so begeistert, dass ich es sofort auf meine Wunschliste gesetzt habe und das war definitiv kein Fehler. Elaia ist etwas eigensinnig, mir aber wahrscheinlich genau deshalb so sympathisch. Zusammen mit Ren ergibt sie ein sehr prickelndes, aber vor allem zu Beginn auch ziemlich undurchsichtiges Paar ab. Ren hat etwas mystisches an sich, was sich aber nach und nach klärt. Vor allem ein paar der Wendungen habe ich absolut nicht kommen sehen und war deshalb umso begeisterter. Der Schreibstil war flüssig, das Buch wollte ich wirklich ungerne aus der Hand legen. Vor allem die Welt, in der dieses Buch spielt, hat es mir aber extrem angetan. Die Beschreibung der Inseln auf Säulen haben mich sehr an die Welt von 'Avatar-Aufbruch nach Pandora' erinnert und jedes Mal, wenn ich diese Szenen mit den schwebenden Inseln sehe, bekomme ich eine Gänsehaut. Dass die Inseln dann über Drahtseile verbunden sind, über die Elaia Nacht für Nacht tanzt, hat meine Phantasie durchgehend extrem angeregt, sodass ich mich jedes Mal unheimlich gefreut habe, wenn ich weiter lesen konnte. Perfekt war das Buch noch nicht, es erhält von mir aber sehr gute 4,5 Sterne!

FAZIT: Ein wirklich toller Roman mit einem total magischen Setting.

Bewertung vom 25.08.2022
Sandmann: Albtraumleben
Aurass, Dieter

Sandmann: Albtraumleben


gut

INHALT: Der Sandmann durchlebt Seelenwanderungen, seit er 17 ist. Immer in einer Vollmondnacht schläft er ein und wacht dann exakt ein Jahr vorher in einem fremden Körper auf, um sich dann mit dieser Person ein Jahr den Körper zu teilen. Dieses Mal wacht er in Bogdan, einem kroatischen Kleinkriminellen auf, der aktuell in Untersuchungshaft sitzt, da er der Hauptverdächtige im Mordfall um seine Frau ist. Der Sandmann beschließt, seinem Wirt zu helfen und macht sich sofort daran, den Mord mithilfe seiner anderen Wirtskörper, die er parallel zu diesem bewohnt, aufzuklären.

MEINE MEINUNG: Von Dieter Aurass habe ich vor einiger Zeit schon eine Kurzgeschichte gelesen, die ich gar nicht so übel fand. Dementsprechend und auch, weil ich die Idee der Seelenwanderung interessant fand, war ich sehr gespannt auf das Buch. Die Geschichte ist zunächst etwas verwirrend. Der Mechanismus der Seelenwanderung wird zwar generell gut erklärt, gerade am Anfang muss man sich aber doch sehr in das Buch hinein denken, um alle Aspekte verstehen zu können. Vor allem, dass der Sandmann in mehreren Körpern gleichzeitig ist und somit durch Kommunikation mit den Wirtskörpern mit mehreren seiner Alter Egos sprechen kann, ist am Anfang schwer nachvollziehbar, mit der Zeit versteht man diese Gegebenheit aber immer besser. Die Geschichte um Bogdan selbst fand ich an sich ganz nett, für einen reinen Thriller wäre sie mir aber doch etwas zu langweilig gewesen, ich bin einfach kein großer Fan mehr von klassischen Thrilllern. Eine Geschichte, die etwas fantastischer gewesen wäre, hätte ich eindeutig besser gefunden.
Generell fand ich das Buch ziemlich gut und hätte ihm auch gerne 4 Sterne gegeben, das Ende fand ich dann aber leider doch sehr schwach. Es war einfach super abrupt und plump, ein paar Seiten mehr und etwas Raffinesse hätte ihm gut getan.

FAZIT: Eine ziemlich neue Idee mit guter Umsetzung, aber einem etwas schwachen Ende.

Bewertung vom 21.08.2022
Wachauer Sagen von L.G. Ricek (1920) (MP3-Download)
Ricek, L.G.

Wachauer Sagen von L.G. Ricek (1920) (MP3-Download)


weniger gut

INHALT: In diesem Hörbuch wird man zunächst in die Sehenswürdigkeiten der Landschaft Wachau in Niederösterreich eingeführt. Danach folgen 8 Sagen rund um das Gebiet, die alle vor ca. einem Jahrhundert spielten und sich dementsprechend viel mit Burgen, Kreuzzügen etc. beschäftigten.

MEINE MEINUNG: Hörbücher sind bei mir immer etwas kritisch, je nach Sprecher fällt es mir nämlich wirklich schwer, dem Geschehen zu folgen. Hier war der Sprecher der Melker Märchen Mönch, der wohl vielen schon durch andere Hörbücher bekannt ist. Mir hat er leider nicht allzu gut gefallen, ich bin generell nicht der größte Fan des österreichischen Dialektes, dementsprechend konnte ich dem Sprecher einfach schlecht zuhören. Noch schwerer wurde es leider, wenn er seine Stimme verstellte (für ein Hörbuch ist sowas normalerweise natürlich eine tolle Sache, hier war der Sprecher aber wirklich nicht mehr zu verstehen, obwohl ich mit Dialekten normalerweise keine großen Probleme habe).
Die Geschichten fand ich meist auch eher durchwachsen. "Die Mühle am Groisbach" und "Im Rosengarten" mochte ich ganz gerne, die anderen fand ich aber doch allesamt langweilig. Gut gefallen hat mir aber, dass der Sprecher am Ende jedes Kapitels Wörter, die doch eher unbekannt waren, erklärt hat. So konnte man der Geschichte dann doch etwas besser folgen.

FAZIT: Kurzweilige, aber leider nicht besonders spannende Unterhaltung für Zwischendurch.

Bewertung vom 17.08.2022
Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht
Ahangaran, Reyhaneh

Gefühle hat doch jeder! Was wir fühlen und wie man damit umgeht


sehr gut

INHALT: Gefühle hat doch jeder! Trotzdem weiß man oft nicht, was sie bedeuten, wo sie herkommen und wie man mit ihnen umgehen kann. Die Autorin erklärt die Gefühle Wut, Traurigkeit, Fröhlichkeit, Angst, Scham und Ungerechtigkeit und thematisiert zudem, welche Gefühle zu Hause, in der Schule und Freizeit und innerhalb einer Freundschaft auftreten können, wie wichtig guter Schlaf ist und wie man sich auch als Kind Hilfe holen kann. Für Eltern gibt es noch extra ein Kapitel, zudem werden einige Hilfsorganisationen bei sehr großen Problemen genannt.

MEINE MEINUNG: Von dem Buch habe ich mir erhofft, dass es, falls mein Neffe später Probleme haben sollte, eine Hilfe für meine Schwester und ihren Freund sein könnte. An sich fand ich das Buch ganz gut, zu 100% hat es mich allerdings nicht überzeugt.
Der Schreibstil ist sehr einfach und verständlich geschrieben, sodass Kinder ab 8 Jahren das Buch sicherlich auch allein lesen können. Um die Themen zu vertiefen, ist es aber definitiv hilfreich, sie nochmals mit einem Erwachsenen zu besprechen. Die Themen werden alle durch schöne Illustrationen unterstützt, zudem gibt es hilfreiche Tipps, wie man mit bestimmten Situationen besser umgehen kann und zum Ende fast jeden Kapitels ein paar kurze Frage, über die sich das Kind Gedanken machen kann, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden.
Für mich wäre es toll gewesen, wenn die Gefühle noch etwas genauer beschrieben worden wären und man die Thematik etwas allgemeiner gehalten hätte (bei den etwas ernsteren Themen wurde sofort auf Missbrauch eingegangen, so weit muss es aber ja nicht kommen, damit ein Kind extreme Gefühle entwickelt).

FAZIT: Ein gutes Buch, um Kinder in das Thema 'Gefühle' einzuführen.

Bewertung vom 30.07.2022
Als das Böse kam
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

INHALT: Die 16-jährige Juno und ihr jüngerer Bruder Boy leben gemeinsam mit ihren Eltern auf einer Insel in Nordland. Ihr Vater hat vor vielen Jahren in Südland bei einem prekären Fall ausgesagt, weshalb sie sich seither auf der einsamen Insel verstecken, immer in Angst lebend, dass die Fremdlinge sie entdecken und auf die Insel kommen könnten. Keiner, außer Onkel Ole, der jeden Montag die Post bringt und Junos Vater, der für Einkäufe zum nächsten Dorf rudert, darf die Insel verlassen oder sie betreten. Doch dann entdeckt Juno eines Morgens einen Fremdling, der sich als ziemlich freundlich entpuppt. Nach kurzer Zeit fasst sie Vertrauen zu Luca, doch was dieser ihr über ihre Familie erzählt, kann Juno einfach nicht so recht glauben.

MEINE MEINUNG: Obwohl ich für das Buch über 2 Wochen gebraucht habe (allerdings hab ich parallel auch noch ein anderes gelesen), war es wirklich ein absoluter Pageturner. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das lag, man hat einfach sehr gerne zum Buch gegriffen und es ist immer irgendwas Interessantes passiert. Vielleicht lag es auch daran, dass das Buch für Erwachsene war, es aber aus der Sicht der 16-jährigen Hauptprotagonistin geschrieben wurde, sodass der Schreibstil nicht allzu kompliziert war. Wie auch viele andere aus dem Forum von wasliestdu, über das ich dieses Buch gelesen habe, kann ich mir das Buch wirklich ausgezeichnet als spannenden Film vorstellen, dieser könnte fast besser als das Buch sein. Die Thematik über das Leben auf einer einsamen Insel ohne Kontakt zur Außenwelt hat mich sehr angesprochen, auch die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern war sehr interessant dargestellt. Einige Logikfehler hatte das Buch (z.b.: Juno vergleicht Muskeln mit Schiffstauen, obwohl sie nie welche gesehen hat), für mich waren sie aber nicht allzu störend. Rechtschreibung und Grammatik waren bis auf sehr wenige Fehler sehr gut korrigiert, allein deshalb hat das Lesen schon Spaß gemacht.

FAZIT: Ein Pageturner mit ein paar Logikfehlern.

Bewertung vom 20.07.2022
Nichts, was uns passiert
Wilpert, Bettina

Nichts, was uns passiert


weniger gut

INHALT: Anna und Jonas lernen sich in Leipzig über einen gemeinsamen Freund kennen. Zunächst begegnen sie sich eher zufällig und beginnen, über ihre politischen Ansichten und alles, was sich so in der Welt abspielt. Eines Abends treffen sie sich, beginnen zu trinken und landen im Bett.
Das gleiche spielt sich nochmal ähnlich ab, beim dritten Mal sind Anna und Jonas sehr betrunken und Anna behauptet, sie wollte keine Sex mit ihm haben und hat "Nein" gesagt. Jonas hingegen behauptet, der Sex war einvernehmlich und er habe Anna sogar gefragt, ob es ihr gefällt, was sie bejahte.
Zu Beginn frisst Anna alles in sich hinein, doch dann vertraut sie sich ihrer Schwester Daria an, welche Anna dazu bringt, Jonas anzuzeigen. Zunächst will Anna das nicht, doch als sie Jonas zufällig wieder begegnet, stürmt sie sofort zur nächsten Polizeiwache.
Nun steht Aussagen gegen Aussage und immer mehr Menschen sympathisieren mit der einen oder anderen Partei.

MEINE MEINUNG: Die Thematik fand ich ja wirklich spannend. Generell finde ich Sexualverbrechen interessant, bin aber durch Fernsehsendungen etc. eher mit den klassischen in Kontakt gekommen (also mit Menschen, die geplant vergewaltigt werden oder bei denen die Vergewaltigung ganz klar ist). Diese Art der Vergewaltigung fand ich tatsächlich generell etwas schwer zugänglich, denn beide waren davon überzeugt, dass sie richtig gehandelt haben. Da Anna zum Zeitpunkt des Aktes so unfassbar betrunken war, dass sie lauter Blackouts hatte, wäre ich mir an ihrer Stelle tatsächlich auch nicht so sicher gewesen, ob ich wirklich "Nein" gesagt habe, eine Anzeige hätte ich dementsprechend auch nicht erstattet. Ohne die 100%ige Sicherheit wäre das mit meinem Gewissen einfach nicht zu vereinbaren.
Anna fand ich leider während des gesamten Buches absolut unsympathisch und besserwisserisch, man hatte immer wieder das Gefühl, dass sie anderen ihre meist sehr feministische Meinung aufzwängen will und von Feminismus bin ich einfach allgemein kein Fan, weil mir solche Ansichten viel zu übertrieben sind. Jonas fand ich da tatsächlich deutlich sympathischer, wobei ich auch mit seinem Charakter wenig anfangen konnte. Er wurde von Anna als arrogant betitelt, tatsächlich wirkte auf mich aber das ganze Buch ziemlich arrogant, fast so, als ob die Autorin damit zeigen möchte, wie welt- und wortgewandt sie doch ist. Der Großteil des Buches bestand aber einfach nur aus leeren Worten, viel Inhalt zu vermitteln gab es nicht. Auch der unheimlich seltsame Schreibstil sollte wohl super modern und hipp wirken, war aber einfach nur nervig und langweilig zu lesen. Auch dass jeder Abschnitt (und manche waren nur 2-3 Sätze lang, sie wechselten also manchmal wirklich schnell) schon wieder aus der Sicht einer anderen Person geschrieben war und man jedes Mal herausfinden musste, um wen es denn jetzt schon wieder geht, fand ich nervig. Weshalb die Kapitel nicht in Zahlen, sondern in Buchstaben unterteilt sind, ist mir auch schleierhaft. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht?
SPOILER: Das Ende war zudem absolut langweilig und nichtssagend, da fand ich sogar die knapp 160 Seiten schon zu viel.

FAZIT: Für mich deutlich zu pseudoliterarisch mit zu wenig Inhalt.