Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Andersleser

Bewertungen

Insgesamt 242 Bewertungen
Bewertung vom 20.08.2022
Das Schwert des Schicksals / Sikander gegen die Götter Bd.1
Chadda, Sarwat

Das Schwert des Schicksals / Sikander gegen die Götter Bd.1


ausgezeichnet

Mit diesem Buch war das so seine Sache. Ich schätze meine Erwartungen waren hier wieder mal viel höher, als dass sie hätten erfüllt werden können. Ich muss zugeben, dass dieser Rick Riordan Sticker schon extrem lockt, zusätzlich liebe ich Göttergeschichten, diese konnte mich aber leider nicht von sich überzeugen. Dabei fand ich die Wahl der Mythologie echt cool und mal neuer und anders, als die Üblichen, nur hat mich die Story einfach nicht gefesselt. Es hat mich einfach nicht abgeholt, was ich echt schade finde. Ich hätte es wirklich gern geliebt.

Und trotzdem war es kein schlechtes Buch, es ist gut geschrieben und lässt sich super flüssig und schnell lesen, das macht es tatsächlich sehr angenehm. Auch die Charaktere gefallen mir gut und es fehlt eigentlich auch nicht unbedingt an Handlung, denn gefühlt passiert eigentlich immer etwas, sodass man meinen sollte, es würde nicht an Action fehlen. Nur irgendwie kommt es für mein Gefühl eben trotzdem nicht so richtig in Fahrt, wie ich es mir gewünscht hätte, es braucht zu lang, schon allein dafür, mir überhaupt etwas Interesse und Neugier zu entlocken. Schlussendlich war ich eben doch eher gelangweilt und habe es öfter zur Seite gelegt, während dazu auch noch jeder Antrieb fehlte weiterlesen zu wollen. So zwingt man sich dann doch eher etwas beim Lesen und das macht keinen Spaß und ist anstrengend.

Ich denke, es wird trotzdem vielen anderen gefallen - vielleicht hatte ich, wie erwähnt, auch einfach zu hohe und zu viele Erwartungen an dieses Buch. Aber da wird es ganz sicher nicht nur mir so gehen, denn allein der Name Rick Riordan wird schon einen starken Kaufreiz auslösen - Marketing technisch ist das also ziemlich schlau. Nur leider sorgt es bei mir eben doch eher für Enttäuschung.

Dennoch ist es eine nette Idee und durchaus gut umgesetzt, das muss man schon erwähnen.

Bewertung vom 02.08.2022
Das Reich der Vampire Bd.1
Kristoff, Jay

Das Reich der Vampire Bd.1


ausgezeichnet

Was für ein Buch!
Ich glaube damit kann ich so ziemlich die gesamten 1024 Seiten zusammenfassen. Es ist einfach erstaunlich. Die Geschichte selbst ist super, unheimlich gut gemacht, klasse erzählt, gut durchdacht und mit einigen Wendungen versehen. Manches erahnt man, anderes so gar nicht - aber vor allem wird man doch immer wieder überrascht.

Zum einen ist es überraschend und erstaunlich, dass dieses Buch nicht langweilig wird. Es bleibt durchgehend spannend, immer passiert etwas, es zieht sich niemals und bietet viel mehr Abwechslung als gedacht. Gleichzeitig ist es aber wirklich lang, wenn auch gar nicht so sehr im schlechten Sinn. Es hat einfach so enorm viel Inhalt, dass ich das Gefühl habe, dass es eigentlich doppelt so lang und dick ist, wie angegeben. Ich hatte schon nach den ersten 150 Seiten das Gefühl zwei Bücher gelesen zu haben, weil es einfach so durchwoben, so dicht gestrickt ist, dass es nun mal ungeahnt viel Inhalt hat. Es ist eine verdammt große Welt. Eine wirklich große Geschichte und sehr viel Gefluche. So sehr es auch Spaß macht, kann es manchmal aber auch anstrengend sein, wenn alles so dicht ist. Ein wenig Zeit sollte man diesem Buch also geben, ich konnte es jedenfalls nicht in eins durchlesen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Buch geliebt und gehasst wird, auch wenn ich eindeutig zur ersten Sorte gehöre. Warum könnte es also anderen so gar nicht gefallen? Zum Beispiel weil - wie oben erwähnt - sehr viel geflucht wird. Was ich übrigens gerade gut finde (wenn es auch tatsächlich manchmal ein bisschen über das Ziel hinaus geht und ziemlich kreative Worte fallen). Es passt trotzdem absolut perfekt in die Welt und zu den Charakteren. Es ist düster, es ist alles scheiße. Wer würde da nicht fluchen wie ein Kesselflicker? Ich kann es einfach schon etwas nachvollziehen, auch wenn man bedenkt wie gelebt wird - die Dunkelheit, das Grau, es schlägt auf das Gemüt. Und dennoch bietet auch das Gefluche Potential für witzige Szenen. Ich weiß nicht warum, aber gerade zwischen einem Torwächter und Gabriel finde ich es irgendwie amüsant.

Dazu kommt natürlich die allseits spaltende Erzählweise, in zwei Zeitlinien zu berichten. Ich mag solche Perspektiv- oder Zeitwechsel sehr gern, auch wenn ich mich oft genug selbst darüber ärgere. Aber gerade diese Wechsel sorgen meiner Meinung nach auch dafür, dass sich (vor allem in diesem Buch) alles ein wenig auflockert, und dass es sich eben auch gar nicht erst in die Länge ziehen kann. Das schlimmste was man hätte machen können, wäre, dieses Buch tatsächlich chronologisch zu erzählen. So wie es ist, ist es perfekt. Dass sich all das nun auch noch in einem Gespräch zwischen Gabriel und dem Vampir Chronisten Jean-Francoise abspielt lockert das ganze dann noch mal mehr auf und gibt so ein bisschen das Gefühl von Interview mit einem Vampir wieder. Mir gefallen diese Unterbrechungen aber total gut, ich mag dieses Duo irgendwie und muss immer wieder Grinsen, wenn man einen Blick in die Gegenwart bekommt. Wobei ich Gabriel generell mag. Seine Einstellung zum Glauben und auch wie sich das alles entwickelt hat ist sehr verständlich und nachvollziehbar für mich. Man kann mit ihm mitfühlen und ich finde ihn als Protagonist gut gewählt.

Abschließend kann ich nur behaupten nun super gespannt auf die Fortsetzung zu sein. Dieses Ende war wirklich abenteuerlich und ich will unbedingt noch viele Fragen beantwortet bekommen! Von mir eine Empfehlung. Vor allem auch mit der gesamten Gestaltung. Es sind so schöne Illustrationen im Buch enthalten, da wurde wirklich Arbeit investiert und die Illustrationen sollten unbedingt gewürdigt werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.07.2022
Der Mönch in High Heels
Nishimura, Kodo

Der Mönch in High Heels


ausgezeichnet

Sei du selbst!
Das ist die große Botschaft von diesem Buch. Sei du selbst, liebe dich selbst - ganz genau so, wie du in deinem Inneren bist. Dein Körper mag Dinge nach Außen vorgeben, aber keiner kann von außen beurteilen, wie du in deinem Inneren bist, außer dir selbst. Du musst dich für nichts schämen, bist okay, wie du bist. Lass die Welt strahlen. Das ist ein Teil von dem, was ich für die Botschaft dieses Buches halte.

Ein Buch voll toller Botschaften, schönen und auch motivierenden Zitaten, aber auch gefüllt mit vielen Erinnerungen von Kodo selbst. Ich habe bei dem Buch anfangs was ganz anderes erwartet, als ich dann am Ende gelesen habe und trotzdem - oder gerade deshalb! - konnte es mich wirklich begeistern. Es gibt nicht einfach nur Anekdoten aus einem Leben, nicht einfach 'nur' eine Biografie eines Menschen - hier gibt es vor allem auch (sehr überraschend für mich) Tipps und Tricks, die man tatsächlich versuchen kann umzusetzen. Hilfestellung für Menschen, die vielleicht in ähnlicher Situation sind, oder gerade anfangen zu sich selbst zu finden, aber auch für alle anderen. Es ist zu einem Teil auch einfach ein bisschen Ratgeber, Leitfaden und Wohlfühlbuch. Außerdem ist es wirklich gefühlvoll und mit viel Herz und Leidenschaft geschrieben - jedenfalls kam genau das bei mir an. Man merkt, dass beim Schreiben dieses Buches wirklich Herz und Freude, aber auch alle anderen Gefühle eines Lebens mit reingegeben wurden. Dass sich aber auch wirklich Gedanken gemacht wurden, was man rüberbringen möchte. Es steht einfach wirklich ein Mensch dahinter, bei dem man merkt, dass es jemand ist, der anderen etwas mitgeben will, unterstützen und Wege aufzeigen mag und anhand von eigener Erfahrung erzählt.

Ein wirklich empfehlenswertes Buch. Ob nun auf einem Weg zu mehr Selbstvertrauen, zur Selbstliebe, weniger Unsicherheit oder beliebig anderen Wegen. Unabhängig davon, welches körperliche Geschlecht man hat, wie man sich identifiziert, oder welche Sexualität man nun hat - es ist völlig egal wer oder was man ist. Dieses Buch kann ganz sicher ganz vielen Menschen da draußen helfen mehr zu sich selbst zu finden und gleichzeitig bringt es einem auch noch den Buddhismus näher, ganz ohne einen zu einer Religion überreden zu wollen, oder andere Religionen schlecht dastehen zu lassen. Es weckt Interesse und zeigt Seiten vom Buddhismus die mir zum Beispiel nicht klar oder bewusst waren, immerhin habe ich mich nie so richtig damit beschäftigt. Ich finde das Buch zeigt sehr gut, dass es bei vielem auch auf Interpretation und immer wieder auch auf die gesamte Welt ankommt, zusätzlich zum Wissen.

Besonders fühle ich mich aber in meiner Sicht der Dinge unterstützt, dass es ein Normal nicht wirklich gibt. Ich habe schon sehr lange diese Einstellung, dass "Normal" und "Anders" im Grunde das Gleiche sind, da nunmal jeder Mensch anders ist. Weil es völlig normal ist anders zu sein. Die Kulturen unterscheiden sich, auf der Welt gibt es so viele verschiedene Normalitäten - das wird hier toll aufgezeigt. Ich bin überzeugt, dass dieses Buch ganz vielen Menschen helfen kann. Denn ich weiß selbst wie gut, wie erleichternd und kraftsparend es ist, einfach nur ich selbst zu sein. Keine Rolle spielen zu müssen, nicht an irgendwelche Normen angepasst sein zu müssen. Man ist freier, man kann ganz anders auftreten und mehr zu sich selbst kommen und sich auch eher weiterentwickeln. Vor allem wenn man ohnehin nie wirklich angepasst sein konnte.

Bewertung vom 09.07.2022
Do not eat!
Hearne, Kevin

Do not eat!


sehr gut

Do not eat ist definitiv anders und durchaus eine amüsante Geschichte für mal eben zwischendurch.
Es ist locker leicht zu lesen und bietet Unterhaltung auf 129 Seiten, und wenn man es noch nicht kennt, bekommt man auf den restlichen ca. 50 Seiten noch eine Leseprobe zu 'Das Spiel des Barden'. (Übrigens eine Leseempfehlung, schaut mal rein)

Generell mag ich Kevin Hearnes Schreibstil und seine Bücher total gern. Seinen Humor finde ich ohnehin klasse und natürlich hat auch die Story hier immer wieder witzige Stellen und ist zusätzlich erfrischend anders und macht auch Spaß. Aber insgesamt habe ich tatsächlich irgendwie mehr erwartet. Vielleicht hatte ich auch einfach höhere Erwartungen. Aber ich war dann doch ziemlich überrascht, als das ohnehin schon dünne Buch plötzlich nochmal knapp 50 Seiten kürzer als erwartet war. Da ich alle Bücher des Autors kenne ist die Leseprobe für mich hier natürlich überhaupt nicht sinnvoll. Das hinterlässt einfach einen komischen Eindruck, wenn das Buch dann auch noch mit einer längeren Leseprobe gefüllt werden muss. Es wirkt als hätte man es ausstopfen wollen, dabei hat das Buch das gar nicht nötig.

Interessant ist die Story aber auf jeden Fall. Spannende Aliens, wie ich sie noch nicht kenne (was nichts zu bedeuten hat, da ich nicht viel Alien-Medien-Kontakt habe) und ein liebenswerter Protagonist mit ebensolchen Mitstreitern. Man erfährt zwar nicht super viel von den anderen Charakteren, aber das erwarte ich bei einer kurzen Geschichte auch gar nicht. Sie Unterhält und das ist was zählt. Sollte man Aliens mögen, kann man hier gut mal reinlesen - nur sollte man mit Blut und Mord umgehen können. Ich fand es nicht schlimm, aber anhand anderer Geschichten die weniger solcher Szenen boten, bin ich mir sicher, dass es manch einem zu viel sein wird.

Abschließend kann ich sagen: Man kann es durchaus mal lesen, aber so richtig umhauen konnte es mich nicht. Eine solide, unterhaltsame Geschichte.

Bewertung vom 09.07.2022
Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1 (1 MP3-CD)
Navarro, Fabian

Miez Marple und die Kralle des Bösen / Miez Marple Bd.1 (1 MP3-CD)


ausgezeichnet

Miez Marple muss man gelesen - oder viel eher gehört - haben!
Ich bin ja wirklich kein Hörbuch Fan, wenn dann nur von einem Sprecher, aber Britta Steffenhagen ist jetzt definitiv auf meiner Liste von Hörbuchlesenden, die ich gern höre. Sie ist einfach der Wahnsinn.

Das Buch ist an sich schon der Knaller. Super witzig, es macht Spaß und passt durchweg. Der Autor bleibt dem gesamten System, auch was die Bezeichnungen und Namen von allem betrifft, durchgehend treu und schreibt mit so viel Humor und gleichzeitig so passend und realistisch, dass man diese Geschichte einfach lieben muss. Ich würde meinen, so manches Mal wird er sich beim Schreiben selbst totgelacht haben.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es auch selbst gelesen Spaß macht, aber als Hörbuch ist es nochmal eine ganz andere Hausnummer, denn die Sprecherin macht es absolut überzeugend. Was sie mit ihrer Stimme anstellt ist Wahnsinn. Wenn sie ihre Stimme "verstellt" dann hört es sich nicht verstellt an. Es hört sich natürlich und normal an. Und Leute, die Stimme ändern hat sie absolut drauf. So macht das einfach Spaß. Außerdem bringt sie gerade die witzigsten Szenen nochmal so viel besser rüber, als man es selbst lesen könnte. Ich habe mich an manchem Punkt dabei erwischt, wie ich gedacht habe, dass ich total was verpasst hätte, wenn ich das Buch einfach nur gelesen hätte. Ja, Spaß hätte es sicher dennoch gemacht, aber die Atmosphäre und alles ist von ihr gelesen nochmal ein ganz anderes Level.

Absolute Empfehlung für jeden! Selbst wenn man keine Hörbücher mag, sollte man hier unbedingt mal reingehört haben und sich ein Bild davon machen, die Hörprobe könnt ihr auf der Verlagsseite finden, oder auch bei Audible. Ich garantiere euch; habt ihr dieses Hörbuch gehört, wird Vogelgezwitscher für euch niemals mehr einfach nur das sein. Ihr werdet die Tierwelt mit neuen Augen sehen.

Einfach ein tolles Buch und so angenehm zu hören, so machen selbst Hörbücher unheimlich viel Spaß. Die Story selbst ist natürlich auch klasse, ich musste lachen, fand es durchaus auch spannend und hatte wirklich Freude daran. Bestreitet mit Miez Marple und Watson einen Fall in der Tierwelt! Ich hätte jetzt jedenfalls Lust auf ein weiteres Abenteuer der Katzendetektivin.

Bewertung vom 20.06.2022
I Kissed Shara Wheeler
McQuiston, Casey

I Kissed Shara Wheeler


ausgezeichnet

I kissed Shara Wheeler, der Titel könnte kaum besser gewählt sein, es passt so gut! Dazu das Cover und der Schreibstil, es macht einen tollen Eindruck im Gesamtbild. Und trotzdem bin ich nicht sicher, welches die passenden Worte für das Buch sind. Es ist ein gutes und wirklich schönes Buch. Man kann sich wohlfühlen, aber gleichzeitig auch innerlich ausrasten und dann wieder lachen und es einfach schön finden. Ich konnte mit den Charakteren mit leben und dieses Abenteuer zusammen bestreiten. Es ist schon ein bisschen so, als wäre man irgendwie doch mittendrin dabei. Es ist schwer zu beschreiben, aber so ist es mit dem Leben doch im Grunde auch. Man kann es nicht in einem kurzen Text mal eben so zusammenfassen. Es passiert einfach. Und so fühlt es sich mit diesem Buch an. Einfach nach Leben.

Chloe und all die Anderen Charaktere dieser Geschichte, selbst Shara, sind eindrucksvoll und mehr als sie zu sein scheinen. Jeder trägt sein Päckchen, macht seine eigene Entwicklung durch und steht am Anfang, wie auch am Ende des Buches, an einem anderen Punkt. Es zeigt toll wie verwirrend und missverständlich Gefühle sein können und wie stark das Umfeld beeinflusst wie man sich selbst verhält und wie sehr man davon belastet und eingeschränkt werden kann. Gerade an einer christlichen Schule, in der es eine absolute Sünde ist Queer zu sein. Umso schöner finde ich, dass Chloe sich dem nicht allein gegenüber sieht, sondern ihre Gruppe an Menschen hat, die selbst im Queeren Spektrum sind. Es wird keine Kuriosität. Es wird aufgezeigt wie vielfältig der Mensch ist, und dass jeder in der Umgebung selbst ein Geheimnis in diese Richtung mit sich tragen kann, auch wenn man es vielleicht nicht erwartet. Für mich kommt gerade im Verlauf der Story rüber, dass man unvoreingenommen an andere Menschen rangehen sollte. Man weiß eben nicht, was hinter der Fassade steckt.

Man erlebt hier eine Art Schnitzeljagd, ausgelöst von Shara Wheeler und lernt dabei viele verschiedene Personen kennen, aber man kann die einzelnen Charaktere wie gesagt auch sehr toll in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten, denn sie treten nicht auf der Stelle, alle Handlungen haben auch Auswirkungen und allen voran erfährt man natürlich auch sehr viel über Shara, die ganz schön was losgetreten hat.
Besonders toll finde ich, dass die Menschen in dieser Story nicht unbedingt in das vorgefertigte Klischee passen, oder passen müssen, jedenfalls nicht alle. Und das man gezeigt bekommt, dass nicht immer das zutrifft, was man annimmt, nur weil es sonst immer so ist.

Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das ich durchaus empfehlen kann. Es kann bestimmt Mut machen über sich selbst nachzudenken und vielleicht auch mehr zu sich selbst zu stehen, man selbst zu sein. Auszubrechen aus aufgezwungenen Verhaltens- und Denkweisen.
Sei du selbst, denn du bist gut so, wie du bist.

Bewertung vom 17.06.2022
Vinland Saga Bd.1
Yukimura, Makoto

Vinland Saga Bd.1


ausgezeichnet

Absolut cool. Das fasst diesen Manga am besten zusammen.
Es geht schon voller Action mit einem Gefecht los, das im Vergleich mit anderen Mangas wirklich lang geht und verschiedene Seiten präsentiert, dabei aber nicht langweilig oder eintönig wird. Der Zeichenstil ist absolut hervorragend und die Story auch in der Darstellung schonungslos. Man kann viele Details sehen und entdeckt eigentlich immer wieder irgendwas neues in den Panels. Was mir auch gut gefällt ist, dass die Charaktere nicht unnötig viel schwafeln und es zugleich nicht unnötig viel Erklärungen braucht. Der Mangaka schafft es mit Bild und Text ausreichend alles zu transportieren, was man wissen muss. Natürlich gibt es am Schluss noch zusätzlich ein paar Fakten zum Thema, aber es ist hier einfach wirklich gut aufgebaut.

Wenn man nicht abkann, dass auch mal Körperteile unabhängig vom Körper fliegen lernen, sollte man die Geschichte eher nicht lesen. Ist das kein Problem hat man hier einen wirklich tollen Manga um Wikinger und Überfälle mit großem Unterhaltungswert. Natürlich geht es nicht ausschließlich um Gewalt, Raub und Tot, denn wir befinden und zum einen nicht nur in der Gegenwart von Thorfinn, sondern auch in dessen Vergangenheit als Kind. Überhaupt besteht natürlich auch die Gegenwart nicht ausschließlich aus Kämpfen, sondern bietet noch ein wenig mehr.

Für mich ein hervorragender Manga mit viel Potential bei der Fortsetzung. Ich für meinen Teil will unheimlich gern wissen, wie es weitergeht. Gerade mit diesen zwei Zeitebenen ist es unheimlich spannend, da man einen tollen Einblick in Thorfinn und seine Entwicklung bekommt. Wirklich gut gemacht und eine top Empfehlung, wenn man Action und Wikinger mag.

Bewertung vom 14.06.2022
Der Gefangene von London / Alex Verus Bd.8
Jacka, Benedict

Der Gefangene von London / Alex Verus Bd.8


ausgezeichnet

Es ist und bleibt einfach eine Reihe, die man lieben muss.
Auch Band acht war wieder spannend und voll Abenteuer, wenn auch mit weniger Action als der vorige Band, was vor allem daran liegt, dass all das drunter und drüber genau hierauf hinauslief. Hierin endete es um dann zu einem anderen, viel größeren Schlamassel zu werden. Man hat also tatsächlich mehr eine direktere Fortsetzung, als es bei den Büchern sonst der Fall ist und nach all den Geschehnissen von vorher landet man nun mit Alex zusammen auf dem Boden der niederschmetternden Tatsachen. Alles vergebens, unausweichlich, düster. Es wirkt aussichtslos, hoffnungslos und natürlich ist die Stimmung hier eine ganz andere, nach allem was passiert ist. Dass selbst hier immer wieder diese kleinen Lichtblicke sind, der Hauch einer Normalität ist wirklich toll gemacht und zeigt so sehr, wie diese Truppe funktioniert und wie sie füreinander einstehen.

So oder so, ich liebe die Fortsetzung und finde es sehr spannend, wie auch die Seite der Schwarzmagier - neben dem stärkeren Fokus auf die Ratspolitik - nun weiter in den Vordergrund rückt. Wie die Grenzen zwischen Schwarzmagiern und Weißmagiern noch mehr verschwimmen als ohnehin schon der Fall, und ich beim Lesen manchmal sogar merke, dass ich in manchen Momenten mit den Schwarzmagiern sympathisiere. Natürlich kommt irgendwann wieder etwas, wo ich sie furchtbar finde, aber das geht mir beim Gegenpart auch nicht anders. Denn wenn ich ganz ehrlich bin - ich könnte mich nicht auf die Seite der Weißmagier stellen, im Grunde sind sich beide Seiten so ähnlich, dass man kaum eine Trennung unter ihnen machen kann. Es gibt eigentlich gar nicht diese zwei Lager von Gut und Böse, denn die Weißmagier handeln im Grunde genauso, nur können sie das Gesetz nach belieben biegen. Der einzige Unterschied ist der, dass sie sich für besser halten, sich selbst tatsächlich für die Guten. In mancher Hinsicht mag es vielleicht zutreffen, aber zu viel läuft schief. Zu viele sind eben doch genauso wie die, die sie verteufeln. Aber das sieht man eindrucksvoll in allen Bänden der Reihe und ich bin wirklich gespannt, wie es am Ende aussehen wird, wenn diese Geschichte irgendwann beendet ist.

Im neuesten Alex Verus erlebt man die Truppe um Alex nochmal ganz neu. An niemanden geht das Geschehene Spurlos vorbei und man merkt, wie nicht nur die Story, sondern auch die Charaktere in einer Entwicklung stecken. Gerade bei Luna hat man noch mal eine Entwicklung verfolgen können, aber auch bei Anne passiert einiges. Selbst bei Alex hat sich ein wenig was getan, würde ich meinen. Variam bleibt eine Konstante, aber auch er hat Fortschritte gemacht. Ich bin absolut gespannt auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten, dass dieses Jahr um ist und es Nachschub gibt! Klare Empfehlung - aber unbedingt erst alle anderen Bände lesen!

Bewertung vom 23.05.2022
Der geheime Bund / Legendborn Bd.1
Deonn, Tracy

Der geheime Bund / Legendborn Bd.1


ausgezeichnet

Was ich von diesem Buch halte lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Ich liebe, liebe, liebe dieses Buch! Ein absolutes Meisterwerk, ein Highlight der Highlights in diesem Jahr - und ich übertreibe absolut nicht! Mich konnte die Geschichte um Bree absolut begeistern und mitreißen, mich fesseln und in staunen versetzen. Nie konnte ich völlig sicher sagen, wer gut und wer Böse ist, was sich wie verhält und immer wieder konnte ich überrascht werden, während es einfach spannend war! Dazu dieser Schreibstil, der mich vom ersten Satz an in einem Sog mit sich gerissen hat, dass ich nie wirklich bemerkt habe, wie viel ich nun gelesen hatte. Und selbst wenn, es ließ sich kaum irgendwann unterbrechen, denn es blieb einfach durchgehend so fesselnd, spannend und erfrischend.

Ein Buch das absolut begeistern kann, aber auch so viel wichtiges anspricht und immer wieder auch den Rassismus und die Diskriminierung zeigt, die immer noch herrschen - das aber niemals belehrend. Ich finde hier kann man durchaus noch was bei lernen oder zumindest die Sichtweise auf so manches verändern. Bei manchen Aussagen und Handlungen war ich einfach fassungslos, weil es eigentlich klar sein sollte, dass es nicht okay ist - und trotzdem passieren solche Dinge real immer wieder. Es ist ein Buch, das nicht nur von der Geschichte überzeugt, sondern mit allem. Es bewegt unweigerlich zum hinsehen, zum zuhören.

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen. Jedem - lest diese Geschichte. Es ist eine grandiose Umsetzung der Artussage in unserer Zeit, es ist so gut miteinander verknüpft. Es passt so sehr in den Zusammenhängen von der Zeit zu Artus bis jetzt und kommt doch immer wieder mit überraschenden Wendungen daher. Dazu mag ich die Charaktere, finde sie toll geschrieben und habe in Sel, neben Bree und William, meinen Lieblingscharakter gefunden. Ich bin so unendlich gespannt, wie diese Geschichte weitergehen wird. Ich kann es nicht abwarten, absolut nicht. Ganz eindeutige Leseempfehlung!

Bewertung vom 15.05.2022
System Error
Engel, Solveig

System Error


sehr gut

System Error ist vor allem eins: Faszinierend.
Es ist kein Geheimnis, dass uns alles, was Kamera und Mikrophon besitzt, beobachten und abhören könnte. Kennt man sich genug aus, kann man darauf zugreifen. Man kann niemals wirklich wissen, ob nicht doch jemand Zugriff auf die Kamera oder das Mikrofon unserer Geräte hat, oder diesen gerade nutzt, Regeln und Gesetze hin oder her. Es werden auch bestimmte Schlagworte einer Unterhaltung reichen um irgendwo dafür zu sorgen, dass ein genauerer Blick folgt. Da darf mich jetzt jeder gern als paranoid abstempeln, aber das ist einfach ein Fakt, dazu braucht es nicht mal besonders Fantasie.

Das Buch zeigt ziemlich deutlich, welche Folgen es für uns hat und haben kann, wenn zu viel über Geräte gesteuert wird. Für mich nichts neues, aber für manchen vielleicht doch nochmal ein bisschen mehr Augenöffnend. Obwohl es vielen auch tatsächlich egal sein dürfte.
Smart Speaker in jeder Wohnung, jedem Raum, das Tablet, das Smartphone, die Vorschläge von allen Geräten anhand unserer Suchergebnisse und Vorlieben und das geht immer so weiter. Menschen die ihre Webcam nicht abdecken und heimlich gefilmt und beobachtet werden, Situationen die es schon so oft nachgewiesen gab. Ich glaube so mancher würde über seine "smarten" Geräte und deren Verwendung nochmal nachdenken, wenn wirklich überlegt werden würde, was folgen kann. Oder wenn man dieses Buch liest. Manche Paranoia kann es sicherlich anstoßen, oder zumindest ein bisschen mehr Gefühl dafür geben, was wir eigentlich mit all den Geräten bereit sind abzugeben.

Die Geschichte zeigt meiner Meinung nach sehr gut, wo wir mit unserer Technik wirklich drauf zu steuern. Ich würde zwar nie freiwillig einen Smart Speaker nutzen, auch vor dem Buch nicht, aber es ist eben auch keine Seltenheit das Alexa und Co. gern genutzt werden und auch ich viel andere Technologie nutze, die im Grunde auch nicht wirklich "besser" ist. Natürlich geht es hier nicht einfach um die Technologie, es geht um Cyb, eine künstliche Intelligenz, die zur Verbrechensreduzierung dient. Die Rate ist auch drastisch gesunken, dafür ist Cyb aber auch überall. Er sieht alles und hört alles, denn er hat auf absolut alles Zugriff. Er gibt Meldung, die Menschheit ist quasi dauerüberwacht, es gibt Meldungen, bevor Verbrechen geschehen sind - ähnlich wie man es von der Serie Person of Interest kennt. Aber wie weit kann man einer KI trauen, die von Menschen erstellt wurde? Und was ist, wenn alles aus dem Ruder gerät? Wem kann man trauen? Damit beschäftigt sich die Geschichte unter anderem und es ist auch tatsächlich gut gemacht. Allerdings finde ich das Buch bei aller Faszination und mancher fesselnden Szene, durchaus auch immer wieder recht ermüdend. Nicht alle Kapitel konnten mich wirklich mitreißen, manchmal ist es doch eher etwas langatmig, sodass ich gern das Buch zur Seite gelegt habe und nicht immer den Drang zum weiterlesen hatte. Dennoch ist es kein schlechtes Buch, es hat seine guten Seiten und konnte mich auch mitfiebern lassen. Manchmal will man eben doch schon wissen, was als nächstes kommt - nur ein Highlight ist es für mich nicht. Ein bisschen fehlte mir was.