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Benutzername: 
juline
Wohnort: 
kiel

Bewertungen

Insgesamt 96 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2022
Eine Feder auf dem Atem Gottes
Nunez, Sigrid

Eine Feder auf dem Atem Gottes


ausgezeichnet

Ich kannte Sigrid Nunez nicht, was sehr schade ist, wenn sie eine der beliebtesten amerikanischen Gegenwartsautorinnen ist. Und Geschichten von Menschen, besonders Frauen, die sich entwickeln, lese ich besonder gerne. Darum war ich auf ihre Geschichte gespannt.
Ich fand das ganze Buch super geschrieben, zwar oberflächlich, aber irgendwie hat das gepasst. Es hat mich richtig in seinen Bann gezogen. Ich mochte auch die Aufteilung, die "Lebensabschnitte", die sie am meisten geprägt hat. Der Abschnitt über ihre Kindheit / Familie hat mir am besten gefallen. Die Beschreibungen ihrer Eltern waren wohl die Beziehung: Über den Vater wird so gut wie nichts geschrieben und ihre Mutter nimmt sehr viel Raum ein. Ich würde es weiterempfehlen, weil es irgendwie auch schön zeitlos ist. Es könnte auch die Geschichte Einwanderer sein, die zu einer anderen Zeit eingewandert sind.
Der Buchtitel gefällt mir ehrlich gesagt nicht. Ich dachte, der Titel ist einfach komisch übersetzt, das Zitat kannte ich nicht. Aber, wenn man das Zitat kennt, verstehe ich, warum sie ihn gewählt hat.

Bewertung vom 17.10.2022
Susanna
Capus, Alex

Susanna


sehr gut

Ich habe das Buch gelesen, weil ich gespannt war, wie ein Mann die Entwicklung einer Frau erzählt, ob er das hinbekommt. Ich fand es insgesamt recht oberflächlich geschrieben, aber irgendwie hat die Sprache für mich zum Buch im Allgemeinen gut gepasst, also z.B. hatte Susannas Mutter bei der Überfahrt nach Amerika keine Probleme außer Seekrankheit, ob das so zutreffend ist, alleine mit einer Tochter? Ich fand allerdings, dass Susanna ein bisschen zu wenig im Mittelpunkt stand, die Abschnitte über ihren Mann Valenty in Algerien fand ich ein bisschen zu ausführlich. Auch DAS Thema mit den "Native Americans" kam dann irgendwie zu kurz. Dass Susanna wirklich gelebt hat, wusste ich nicht und finde ich super spannend. Das hätte man ruhig als Notiz in das Buch schreiben können.
Insgesamt hat es mir gefallen. Das Buchcover ist passend, die Einführung der Elektrizität und der Bau der Brooklyn Bridge werden ja auch thematisiert.

Bewertung vom 09.10.2022
Lügen über meine Mutter
Dröscher, Daniela

Lügen über meine Mutter


ausgezeichnet

Mich hat das Thema sehr interessiert, da ich auch lange übergewichtig war und es einfach nicht geschafft habe, abzunehmen. Aber ich hatte zum Glück kein Umfeld, das mich dazu zwingen wollte. Das Buch ist aber auch etwas für Leute, die sich für das Thema Übergewicht nicht interessieren. Die Beziehung der Eltern und wie sich das auf die eine Tochter auswirkt, hat ja noch viele andere Dynamiken außer das Übergewicht. Ich, als Frau, bin froh, dass diese Zeiten vorbei sind, in denen man als Frau von ihrem Mann abhängig ist.
Das Buch ist einfach nur toll geschrieben, man merkt richtig, was die Autorin alles verarbeitet hat. Das mochte ich auch am liebsten, dass sie die "Vorkommnisse / Handlungen / Beziehungsdynamiken" der Eltern am Ende eines Kapitels immer eingeordnet hat und dass ihre Mutter teilweise zu Wort kam. Schön fand ich, dass ihre Mutter in der Gesprächsgruppe am ehesten Erfolg mit dem Abnehmen hatte und nicht durch ihre komischen Diäten.

Bewertung vom 11.09.2022
Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1
Harari, Yuval Noah

Wie wir Menschen die Welt eroberten / Unstoppable Us Bd.1


sehr gut

Der Bestsellerautor Yuval Noah Harari hat das Kinder - und Jugendbuch "Wie wir Menschen die Welt eroberten" geschrieben. Ich war sehr gespannt, denn ich habe "Eine kurze Geschichte der Menschheit" gelesen und fand es einfach nur toll. Wenn man das gelesen hat, kennt man auch schon vieles, was auch in diesem Buch behandelt wird. Allgemein ist das Buch also sehr informativ, aber für Jugendliche finde ich es auch schon sehr anspruchsvoll. Es ist einiges drin, bei dem wichtig ist, dass es schon an Jugendliche herangetragen wird, z.B. "Animisten" - man ist als Mensch nicht mehr wert als Tiere oder Pflanzen. Oder dass die Sapiens die großen Urzeitiere Australiens ausrotteten. Genauso wie heute der Regenwald abgeholzt wird. Und dass die Folgen nicht die Generation merkt, die dafür verantwortlich ist, sondern die nachfolgenden.
Die Illustrationen sind toll. Allgemein merkt man, dass die Beteiligten, ein "schönes" Buch erstellen wollte. Das ist auch voll und ganz gelungen. Darum würde ich es auch weiterempfehlen.

Bewertung vom 03.09.2022
Das Zuhause
Coccia, Emanuele

Das Zuhause


gut

Ich habe mich sehr darauf gefreut, weil ich mir gerade Gedanken machen muss, was Zuhause für mich bedeutet: in welcher Stadt will ich wohnen, kann ich mir auf Dauer eine Wohnung leisten? Für mich also gerade ein sehr wichtiges Thema; Gedanken von einem schlauen Menschen helfen da immer und ich hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen. Ich konnte zu dem Geschriebenem nicht mal ansaztweise eine Verbindung aufbauen, es war für mich total oberflächlich und ich habe mich in dem ganzen Buch leider überhaupt nicht zuhause gefühlt. "Zuhause" ist für mich so wichtig und dafür, dass der Autor über "Zuhause" schreibt, fehlen mir total Gefühle / Leidenschaft. Das Inhaltsverzeichnis klang so gut, verschiedene Arten von "Zuhause": Zimmer - Wohnung, Wälder und Gärten - Umgebung, Menschen - Zwillinge oder auch etwas wie Soziale Medien, was ich nie mit "Zuhause" in Verbindung gebracht hätte. Das klang alles so gut, dass meine Erwartungen wahrscheinlich einfach zu hoch waren.

Bewertung vom 03.09.2022
40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer
Lehofer, Michael

40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer


sehr gut

Ich hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen an das Buch, weil der Autor Professor ist und bin jetzt ein bisschen enttäuscht. Was aber auch meine Schuld ist: Der Buchtitel trägt ja den Titel "verrückt", so dass man merkt, dass es nicht so ganz ernst gemeint ist, sondern humorvoll. So habe ich auch einiges mitgenommen, über das ich nachdenken will und es gibt auch einige echt gute Kapitel (zum Beispiel Kapitel 6), aber insgesamt fand ich die Kapitel zu oberflächlich. Das ist jetzt einfach nicht meint Stil, dafür kann man es schnell lesen und nur die Kapitel, die einen interessieren. Und es werden viele Probleme angesprochen, von denen man gar nicht weiß, dass es sie gibt / dass man sie vielleicht hat. Dafür hat es sich für mich trotzdem gelohnt zu lesen.
Ich weiß nicht, ob ich weiterempfehlen würde, da es mir, wie gesagt, zu obeflächlich war.

Bewertung vom 29.08.2022
Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


ausgezeichnet

Das Buch ist einfach nur toll: liebevoll geschrieben (Seeräuberlied mit Reimen) und tolle Illustrationen. Man merkt richtig, dass die Eltern ihre Kinder lieben und zwar so, wie sie sind. Es macht richtig Spass und ist schön zu sehen, wie die Kinder Zeit miteinander verbringen. Als da etwas dazwischenkommt und die Welt grau ist, leidet man richtig mit.
Das Buch vermittelt richtig gut, dass man als Kind einfach so sein soll, wie man ist. Schön, dass einfach akzeptiert wird, dass man als junge mit "Mädchensachen" spielen kann und nicht immer geschrieben, dass das normal ist. Und auch schön, dass angesprochen wird, dass Kinder das nciht immer akzeptieren. Ich würde es weiterempehlen, weil ich das Thema wichtig finde und es gut umgesetzt wurde und ich es einfach so schön fand, wie die Welt leuchtet, wenn man seine Lieben um sich hat.

Bewertung vom 24.08.2022
Svendborg 1937
Jeschke, Tanja

Svendborg 1937


sehr gut

Mich hat das Leben der jüdischen Familie Dinkelspiel, die sich in Svendborg eingewöhnen muss, nachdem sie aus Nazi-Deutschland fliehen musste, sehr interessiert. Leider war ich dann doch etwas enttäuscht. Familie Dinkelspiel blieb leider sehr oberflächlich für mich. Die Beschreibung war zwar interessant, aber nicht mehr. Eine Entwicklung von Ricarda oder Meret sehe ich nicht, das hätte ich mir gewünscht. Für mich hat wahrscheinlich der Schreibstil einfach nicht gepasst. Auch das Heimweh, die Heimatlosigkeit und das viele Cello spielen dagegen, hat mich irgendwie nicht erreicht. Der Teil mit Brecht war zwar interessant, hat mich aber auch nicht interessiert. Was ich von dem Ende halten soll, weiß ich nicht. Der Epilog gefiel mir aber. Ich würde es wahrscheinlich trotzdem empfehlen, weil es interessant, aber nicht überragend ist.

Bewertung vom 16.08.2022
Die Wunder
Medel, Elena

Die Wunder


sehr gut

Ich habe mich sehr auf das Leben von María und Alicia gefreut. Leider bin ich aber gar nicht in die Geschichte reingekommen. Ich interessiere mich sehr für Spanien und kenne mich in der Geschichte auch aus und habe mich deshalb doppelt gefreut: Frauenschicksale und Spanien. Und dann war das Buch auch noch sehr gelobt. Auch, dass verschiedene Generationen zu Wort kommen gefällt mir. Und die Frage, ob man seinen sozialen Status verlassen kann und aufsteigen kann, ist super interessant. Eigentlich hätte das Buch für mich super passen müssen. Leider hat es das aber nicht. Mir war es irgendwie zu langatmig, der Schreibstil hat mir nicht gefallen.
Ich würde es wahrscheinlich trotzdem empfehlen, weil man viel "lernt" - was es heißt, von einem Mann abhängig zu sein, wie die Protagonistin überlegt, was ihr Mann von ihr denkt, warum sie für ihn Dinge macht, auf die sie keine Lust hat, ...

Bewertung vom 11.08.2022
Die Selbstliebe-Illusion
Schache, Ruediger

Die Selbstliebe-Illusion


ausgezeichnet

So ein tolles Buch. Einfach nur top. Jeder, der zu sich zurückfinden oder sich etwas Gutes tun will, sollte es lesen. Ich habe mich in so vielen Dingen wiedergefunden, zum Beispiel, dass man durch seine Ausstrahlung vieles steuert und dadurch immer wieder an "schlechte" Menschen gerät. Dass es ganz wichtig ist, dass man seine Grenzen und Bedürfnisse kennt und bestimmte Dinge einfach nicht mehr zulässt. Wie man seine persönliche Entfaltung schaffen kann und aus alten Rollen ausbrechen kann, die einem eingeredet wurden und die man einfach übernommen hat. Und warum man Angst vor Veränderungen hat. Er erklärt diese ganzen Dinge so toll. Ich würde das Buch einfach jedem empfehlen. Ich habe zwar schon viel an mir gearbeitet, aber das Buch hat mir nochmal die Augen geöffnet. Wenn ich mich nicht schon vorher frei und bereit für ein neues Leben gefühlt hätte, würde ich es jetzt auf jeden Fall tun.