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Frechdachs

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Insgesamt 142 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2023
Treacle Walker
Garner, Alan

Treacle Walker


schlecht

Eine Story, die polarisieren will und wird - Auf die Sichtweise kommt es an

Um es vielleicht gleich anfänglich vorweg zu nehmen, Alan Garners aktueller Roman "Treacle Walker - Der Wanderheiler" hat mich auf den ganzen knapp 160 Seiten leider nie richtig erreicht.

Der Teasertext wie auch die Leseprobe klangen für mich sehr verlockend und auch die Empfehlung von Philip Pullman ("His Dark Materials") "Garner ist unbestreitbar der wichtigste britische Fantasyautor seit Tolkien" auf dem Buchumschlag gaben den Ausschlag, mich in das Abenteuer rund um Joseph und dem Lumpensammler Treacle Walker zu stürzen.

Von Alan Garner selbst hatte ich bis dato weder gehört noch gelesen.

Was mich im Buch dann wirklich erwartete, hätte ich so nie in meinen kühnsten Träumen gedacht.

Mir fehlte durchweg immer wieder der rote Faden. Ich persönlich wusste bis zum Schluss nur schwer, was der Phantasie der Protagonisten entsprang und was Wirklichkeit war. Vielleicht ist aber auch genau dies so beabsichtigt.

Zu den Handelnden selbst fand ich auch leider keine große Bindung. Dafür erfährt man viel zu wenig, was die Protagonisten überhaupt ausmacht in ihrem Leben und Wirken. Sie wirkten auf mich ziemlich eindimensional und flach.

Ich persönlich erwartete eine Fantasystory, die mich in entfernte Welten führt und landete in einem Setting, wo mir Hören und Sehen verging, weil es mir wie Joseph erging und ich nie so richtig wusste wo ich gerade gelandet bin oder vielleicht sogar halluziniere.

Die Story wird bei mir deshalb leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Bewertung vom 11.07.2023
Kleine Storys über große Themen
Kuschik, Karin

Kleine Storys über große Themen


ausgezeichnet

Ein wundervoller Ratgeber voller kurzer Streiflichter zur Selbstreflexion

Was Karin Kuschnik in ihrem aktuellen Lebensratgeber "Kleine Storys über große Themen - 222 Botschaften für mehr Leichtigkeit im Alltag" sucht meiner Meinung seinesgleichen.

Ohne viel "Laber-Rhabarber" kommt Kuschnik unumwunden auf den Punkt und trifft bei mir persönlich damit komplett ins Schwarze.

Unser alltägliches Leben ist schon viel zu verkompliziert und alles andere als easy, gut dass es solch ein Format eines Lebensratgebers gibt, bei dem One Minute Messages im Fokus stehen und wichtige Detailbereiche unser aller Leben dann beleuchten bzw. in Frage stellen.

Mit kurzen Weisheiten bzw. Streiflichtern wird man aus dem Wahnsinn im Alltag heraus katapultiert und nimmt urplötzlich eine andere Haltung bzw. Sichtweise ein. Diese kurzen Impulse verbunden mit den kurzen Geschichten lassen den eigenen Horizont weiten und Probleme, die vielleicht zuvor übergroß und -mächtig erschienen sieht man aus einem anderen Blickwinkel und in einem ganz anderen Licht.

In wohldosierten Häppchen präsentiert Kuschnik hier passende Impulse zu Themen wie beispielsweise Wertschätzung, Selbstführung, Respekt, Loslassen oder Verantwortung. Die einzelnen Episoden funktionierten bei mir durchweg gut und ich kam schnell dazu, mich selbst und meine Verhaltensweisen zu reflektieren. Ich mag solche Bücher dann sehr gerne zur Selbstreflexion.

Summa summarum ein toller Lebensratgeber, der direkt auf den Punkt kommt und in vielen Lebenslagen dann die eigene Person und das Verhalten spiegeln und verändern kann.

Bewertung vom 06.07.2023
Wenn ein Satz dein Leben verändert
Pignitter, Melanie

Wenn ein Satz dein Leben verändert


ausgezeichnet

Wenn Worte sprichwörtlich Berge versetzen können

Die Autorin und österreichische Bloggerin Melanie Pignitter trifft bei mir mit ihrem aktuellen Ratgeberbuch "Wenn ein Satz dein Leben verändert - Die kraftvollsten Affirmationen für dein positives Selbst" voll ins Schwarze.

Wer bis dato von Affirmationen noch nie gehört hat, braucht keine Berührungsängste vor diesem Werk haben.

Gleich eingangs erläutert Pignitter, insbesondere für Newbies im Thema, sehr aufschlussreich, was es mit der Kraft der Worte auf sich hat und wie deren Wirkung gerichtet ist. Sie räumt in diesem Teil auch mit landläufigen Vorurteilen oder Mythen auf und erläutert ausführlich, nach welchen Regeln die Affirmationen angewendet und in den normalen Alltag integriert werden können.

Nach diesem Grundstock geht es dann auch schon ans Eingemachte und die verschiedenen Affirmationen übernehmen die Hauptrolle im weiteren Verlauf des Buches. Für (fast) jede Lebenslage bzw. Situation gibt es hier konkrete Beispiele, die dann je nach Gusto natürlich noch verfeinert und abgeändert werden können.

Eingangs dieses großen Praxiskapitels erhält man dann auch noch die sogenannten Power-Affirmationen, die dann für den täglichen Gebrauch bzw. die tägliche Inspiration dienen, wenn gerade kein spezielles Thema im Vordergrund steht.

Didaktisch gefällt mir das sehr kurzweilig zu lesende aber dennoch intensive Buch durchweg gut. Ich persönlich fühle mich gut abgeholt und auch verstanden und kann das Buch gut zur Selbstreflexion nutzen.

Summa summarum ein wirklich toller Ratgeber und ein spannendes Workbook, das einem Flügel wachsen lassen kann, dort wo aktuell vielleicht noch kein einziger Federkiel zu sehen ist. Sicherlich gehört auch eine gute Portion Übung mit dazu, aber dies sollte bei solchen Büchern denke ich jedem klar sein.

Bewertung vom 01.07.2023
What the Fake!
Asllani, Etrit

What the Fake!


sehr gut

Fake News als solche entlarven und ihnen zukünftig nicht mehr auf den Leim gehen

Etrit Asllanis aktuelles Sachbuch "What the Fake! - Wie du die Wahrheit von Falschmeldungen unterscheidest" räumt mit einem sehr bedeutendem Thema unserer Zeit auf.

Dreh- und Angelpunkt sind die berühmt berüchtigten Fake News, die wie Asllani allerdings selbst aufzeigt kein neumodisches Phänomen sind sondern wohl eher so alt wie wir Menschen selbst.

Unheimlich kurzweilig führt er durch das Thema hindurch, klärt dabei konsequent auf, hilft Fake News als genau solche zu entlarven und schult unser Auge bzw. unseren Horizont ganz einfach dafür, kritischer mit den unzähligen Informationen tagtäglich umzugehen und nicht gutgläubig zu sein.

Asllanis Werk ermutigt dabei selbstkritisch zu sein, die Psychologie hinter den gestreuten bewussten Falschmeldungen zu verstehen und geht dabei auch auf sehr verbreitete Verschwörungsmythen (z.B. Reptiloide, Flatearth, New World Order, Pizzagate, Chemtrails, 9/11) ein, die insbesondere während der Coronapandemie dann wieder neuen Vorschub bekamen.

Nach dem Lesen fühle ich mich nun noch besser dafür gewappnet, Fake News als solche zu entlarven und ihnen nicht mehr auf den Leim zu gehen.

Bewertung vom 19.06.2023
Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1
Milán, Greta

Dunkelaura / Die Legende des Phönix Bd.1


gut

Wenn urplötzlich die Phönixmagie erwacht und du Mitglied einer geheimen Allianz bist

Die neue Fantasydilogie "Die Legende des Phönix" von Greta Milan geht mit dem Auftaktband "Dunkelaura" gleich in die Vollen.

Die 18-Jährige Eden Bricks ist Dreh- und Angelpunkt der gesamten Story und im überwiegenden Teil wird die Handlung aus ihrer Sicht erzählt.

Ich persönlich brauchte nicht lange, um mit den recht übersichtlichen Protagonisten und der Handlung warm zu werden. Zunächst befindet man sich in einem urbanen Setting in San Francisco, in dem Eden Bricks mit ihrem Vater zuhause ist.

Vergebens hoffte Eden auf ein College-Stipendium, urplötzlich überschlagen sich die Ereignisse rund um sie und sie befindet sich in der Zentrale der Phönixallianz abseits der amerikanischen Metropole.

Die ganzen Szenerien und Settings sind immer wieder von magischen Elementen geprägt und dies gefiel mir persönlich durchweg gut.

Die Handlung selbst ist nach meiner Meinung so neu vielleicht wirklich nicht. Ein Otto-Normalo-Mädel wird urplötzlich in eine andere (magische) Rolle geworfen und muss sich in dieser sehr schnell vollauf beweisen.

Eden ist eine vermeintliche Phönixkriegerin der gleichnamigen Allianz. So weit so gut, wären da nicht die bösen Widersacher der Rogues, die, wie sie bereits am eigenen Leib erfahren durfte, nichts Gutes im Schilde führen.

Die ganzen Protagonisten rund um Eden und den Phönixkriegern werden sehr bildlich und ausführlich beschrieben. Die Antagonisten in Form der Rogues hingegen blieben mir leider eher sehr blass und eindimensional. Hier hätte ich mir persönlich lieber ein ausgewogeneres Verhältnis gewünscht. Auch bleibt das Ansinnen der Rogues hinter ihrem sehr speziellen Handeln bis zum Schluss des Auftaktband eher nebulös im Dunkeln.

Der Anfang des Buches kam mir sehr entgegen und unterhielt mich auch flott vom Tempo her. Nachdem Eden die erste Begegnung mit den Mitgliedern der Phönixallianz hatte wurde für mich der ganze nachfolgende Erzählstrang ziemlich zäh, als Eden im Ausbildungscamp ihrer Begabung als Kriegerin der Allianz entwickeln muss. Gerade hier dreht sich zu viel der ganze Plot rund um Eden und manchmal auch aus der Sicht von Kane (einem Phönixkrieger). Eine kleine beginnende Romanze kommt auch noch mit ins Spiel.

Gerade hier hätte ich mir dann diverse wechselnde Perspektiven zu den Rogues gewünscht, um hinter deren Fassade zu blicken, weshalb diese eine solche Gefahr sind und wer überhaupt dahinter steckt.

Dieser ganze sehr lange Mittelteil zog sich für mich persönlich leider wie Kaugummi.

Erst kurz vor Schluss vermochte mich das Buch dann wieder zu packen, als sich dort dann fast förmlich die ganzen Ereignisse überschlagen und gipfeln noch in einem recht würdigen, spannenden und actionreichen Finale mit entsprechendem Cliffhanger zum finalen Band "Schicksalsfeder".

Summa summarum ein solider Fantasyauftakt, der im Mittelteil für mich mehr Drive haben dürfte und auf alle Fälle Lust auf den hoffentlich durchweg spannenden finalen zweiten Band macht.

Bewertung vom 17.06.2023
Die Körper, die sich bewegen
Ngene, Bunye

Die Körper, die sich bewegen


ausgezeichnet

Ein Roman über mutige Menschen, die ihre persönliche Zukunft in der Flucht nach Europa suchen

Das Romandebüt "Die Körper, die sich bewegen" des gebürtigen Nigerianers Bunye Ngene nimmt sich nicht ganz leichte Kost vor.

Wie der Covertitel vielleicht bereits verrät wird hier rund um den fiktiven Charakter des nigerianischen Jungen Nosa die Migrationsthematik sehr authentisch in allen seinen Facetten geschildert.

Vielleicht gleich nich eines vorweg, das Buch ist eher nichts für Zartbesaitete, aber dies sollte eigentlich jedem selbst klar sein, wenn er alleine den Klappentext kurz anliest.

Bereits der Prolog holte mich persönlich dann unumwunden ab und zog mich sofort ohne Umschweife in die Szenerie mit ein.

Gerade durch aktuellen Kompromiss zur Asyslreform durch die EU wie auch das diese Woche gesunkene Schifferboot vor Griechenland bekommt der Roman dann erst recht Brisanz.

Dreh- und Angelpunkt ist der junge Nosa, der als Jahrgangsbester seinen Abschluss in der Tasche hat und ihm doch normalerweise in seinem Heimatland Nigeria alle Türen offen stehen sollten. Weit gefehlt, auch in Nigeria hilft dann Vitamin-B sehr viel mehr weiter und in einen ersten Job. Desillusioniert von dieser harschen Ausgangssituation entschließt sich Nosa für die Flucht nach Europa. Mehr möchte ich persönlich zum eigentlichen Plot gar nicht mehr verraten.

Mir gefiel ganz besonders beim Lesen, die Dichte der Erzählung. Ich war den unterschiedlichen Handelnden sehr nahe und fieberte ganz einfach während der ganze Story dann mit.

Das Buch selbst ist dreigeteilt. Eingangs wird das bisherige Lebensumfeld von Nosa in Nigeria beschrieben und gut charakterisiert und man bekommt einen seltenen Einblick, wieso dann selbst junge Menschen keine Zukunft mehr in ihrer Heimat sehen.

Daran anschließend startet auch bereits die sehr hanebüchene Flucht innerhalb von Afrika in Richtung Libyen und dem vermeintlich rettenden Mittelmeer. Einer Achterbahnfahrt gleich erlebt man dort alle Höhen und Tiefen mit. Einige Details kennt man vielleicht bereits durch investigativen Journalismus, aber so in der Fülle sind einige Szenerien dann einfach fast unerträglich und vor allem menschenverachtend.

Final wird es erst richtig dramatisch und prekär, bevor dann vielleicht das Übersetzen mit einem Boot im Mittelmeer gelingt.

Ngene zeichnet hier ein überaus realistisches Bild, das nicht an Details spart und hoffentlich sehr vielen zur Mahnung dient, die Flüchtlinge in der Öffentlichkeit sehr schnell vorverurteilen.

Meiner persönlichen Meinung nach empfiehlt sich das Buch insbesondere als Schulliteratur. Ein aktuelles und vor allem wichtiges Thema, über das es sich auszutauschen lohnt.

Summa summarum ein tolles Buchdebüt, das mich sehr nachdenklich gestimmt hinterlässt, den einzelnen Schicksalen der Flüchtlinge ein Gesicht und vor allem eine starke Stimme verleiht.

Bewertung vom 15.06.2023
Einmal Himmel und zurück zu mir
Stüker, Celine

Einmal Himmel und zurück zu mir


ausgezeichnet

FASTEN YOUR SEATBELT!

Celine Stüker lädt alle Interessierte ein sie in ihrem aktuellen Buch "Einmal Himmel und zurück zu mir - Eine wahre Geschichte von einer Reise um die Welt, einer Frau, die vom Himmel fiel und der Kunst, das Leben zu umarmen" bei ihrer Weltreise zu begleiten.

Nicht noch ein Buch einer Aussteigerin, die auf Sinnsuche ins Ausland flieht, mag sich jetzt vielleicht der ein oder andere interessierte Leser denken.

Stükers Werk besticht durch die durchweg sehr authentische und ehrliche Schilderung ihrer Etappen der lang ersehnten Weltreise.

Durchgeschüttelt durch verschiedene Schicksalsschläge zuhause bricht Stüker aus ihrem bisherig eher fremdbestimmten Leben aus und verlässt bewusst die ausgetrampelten Pfade und geht ihren eigenen Wünschen und Wegen nach.

Sie berichtet gleich eingangs schonungslos offen, von ihren Ängsten und Bedenken äußert allerdings gleichzeitig auch ihre Wünsche und Hoffnungen, die sie an ihren "Once-In-A-Liftime-Trip" stellt.

Sie geht das große Wagnis ein und lässt ihre Heimat hinter sich und verlässt Europa in Richtung Südamerika.

Dort durchlebt sie eine wahre Metamorphose, einem Schmetterling bzw. besser gesagt einer Raupe gleich, und stellt sich ihren innersten Ängsten und lebt endlich ihr eigenes Leben ganz nach ihrem Gusto und Tempo.

Sehr vielschichtig sind die zufälligen Reisebegegnungen, die sie während ihrer Reise macht und mit bzw. an denen sie dann förmlich wächst. Sie bricht mit alten Mustern oder alten manifestierten familiären Traditionen und fühlt dabei in sich selbst hinein. Immer wieder eingestreute Retrospektiven lassen auf ihr bisheriges Leben blicken und ihr Verhalten dann besser einschätzen.

Diese einzigartigen Begegnungen sind fantastisch beschrieben und man spürt förmlich am Anfang die Unsicherheit vor dem Neuen, das Vorantasten in neuen Gefilden und auch das Ausprobieren neuer vielleicht bisher noch nicht genutzter Freiheiten. Man spürt irgendwie die Veränderungen für Celine, die sie so sehr für sich gesucht hat. Sie bekommt ihre ganz veränderte Aura dann widergespiegelt und erkennt, dass eine positive und zufriedene Veränderung bereits nach außen sichtbar wird. Auch innerlich taut sie immer mehr auf und erlaubt sich einfach sie selbst zu sein.

Der Fokus der Reisen liegt auf dem südamerikanischen und dem australischen Kontinent, als Australien dann viel zu früh das Schicksal zuschlägt und die Reise vorschnell beendet.

Celine Stüker zeigt aber auch dort, dass sie nichts schnell aus der Bahn werfen kann und ein wahre Kämpferin ist, egal was ihr gerade Schlimmes widerfährt.

Das Buch ist meiner Meinung nach eine Ode auf das Leben schlechthin und zeigt die ganzen möglichen Emotionen schlechthin. Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle wartet hier auf alle Leseinteressierte.

Wenn uns eines die Geschichte von Celine zeigt, wohl dann vor allem folgenden Aspekt.

Das Leben ist zu kostbar, um nur eine einzige Sekunde davon nicht voll auszukosten. Diesen Umstand und die erstmalig neu gewonnene Freiheit spüre ich bei den beschriebenen Abenteuern sehr deutlich. Diese ganzen positiven Vibes, die hin und wieder sicherlich auch nochmals mit alten Mustern kollidieren, fand ich persönlich schön zu lesen. Dort geht endlich nach sehr langer Zeit eine Frau im besten Alter ihren eigenen Weg nach ihrem Gusto und ihrem eigenen Tempo.

Für mich zeigt das Buch sämtliche Facetten in den allerschönsten bunten wie auch grauen oder schwarzen Tönen, die unser Leben so bietet auf. Garniert wird die Geschichte um farbige Fotografien aus der "Galerie der Herzen" von Celine Stüker. Diese unterstützen dann das schnell anlaufende Kopfkino und lassen die Erzählung Wirklichkeit werden.

Die sehr positive gestimmte Entwicklung während der ganzen Reise konnte man förmlich mit jeder neuen Zeile spüren. Dieser Auftrieb, mit sich und seiner Vergangenheit selbst ins Reine zu kommen und daran dann wiederum zu wachsen und die neuen Freiheiten zu genießen ist eine echt brillante Entwicklung, die sich Celine so vielleicht selbst erhofft aber nie erträumt hätte.

Kurzweilig und schnell vergehen die Tage mit Celine on Tour und spannende Abenteuer gilt es zu bestehen und die eigenen Grenzen zu verschieben.

Stükers Geschichte nimmt in Australien dann ein unschöne Wendung, die im abrupten Abbruch der Weltreise gipfelt. Aber bei diesen schweren Stunden begleiten wir Celine auch durch die Höhen und Tiefen der sich anschließenden medizinischen Therapie. Genau dieser letzte Teil macht dann für mich das Buch dann wirklich aus und erst richtig authentisch. Stüker verschweigt auch nicht die Schattenseiten ihres Trips und geht auch diesen inneren Konflikten nicht aus dem Weg sondern zeigt dort dann wieder ihre Kämpfernatur.

Summa summarum hat mich dieses Buch mit einer authentischen Protagonistin, sehr schnell in den Bann gezogen. Das wahre Leben schreibt dann immer noch die spannendsten Geschichten, auch wenn sie nicht immer wie in Hollywood sofort in einem rosaroten Happy End münden.

Bewertung vom 14.06.2023
Sternenreiter - Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)
Jando

Sternenreiter - Wie ein Licht in dunkler Nacht (Band 2)


ausgezeichnet

Ergreifende Episoden rund um den Sternenreiter, die neuen Mut, neue Hoffnung, neue Liebe verbreiten und Frieden im Herzen schenken möchte

Jens Koch alias Jando geht mit seiner Sternenreiter-Reihe in die Verlängerung und setzt den kleinen Jungen erneut im aktuell zweiten Band "Sternenreiter – Wie ein Licht in dunkler Nacht" gekonnt in Szene.

Inhaltlich abgeschlossen lässt sich dieser Band der genannten Reihe ohne etwaige Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen. Wer den vorherigen Band kennt und ihn schätzt, der wird schnell in das ganz besondere Setting wieder ein- und tief abtauchen können.

Eigentlich war keine Fortsetzung geplant, aber Jando gab seinem Herzen einen Ruck bzw. ging dem Bitten seiner Leser nach und erdachte ein neues Abenteuer rund um den kleinen Jungen mit den tiefgründigen Sprüchen.

Als Setting dient dieses Mal ein vom Krieg gebeuteltes Land, in dem der Sternenreiter dann notwendigerweise in Erscheinung tritt und auch in einer unwirtlichen und trostlosen Zeit dann neue Hoffnung, Mut und Liebe verbreiten möchte. Wer darin vielleicht Parallelen zum aktuellen barbarischen und menschenverachtenden Ukrainekrieg sieht liegt nicht ganz falsch, obwohl kein bestimmtes Land im Buch genannt wird.

Auch in diesem Werk stellte sich bei mir schnell ein richtiges Gefühlschaos ein. Quasi eine rasante Achterbahnfahrt, die sehr viele verschiedene Gefühle und Emotionen bei mir persönlich beim Lesen zu Tage förderte.

Ich konnte mich unumwunden in die Geschichte fallen lassen, darin verweilen und schwelgen. Das Buch lädt förmlich dazu ein zwischen den Zeilen zu lesen und das Gelesene sacken zu lassen und dabei in sich nachzuspüren. Ein tolles Werk um inne zu halten und den Wahnsinn, der in unserer Welt passiert, kurz anzuhalten.

Auch hier vermag es der Sternenreiter abermals Hoffnung zu spenden, wo es aktuell eher vielleicht aussichtslos erscheint. Er schenkt Freude, spendet Mut und tut ganz einfach verletzten Seelen unglaublich gut. Er bringt kleine Lichtblicke in rabenschwarze Zeiten und lässt immer wieder einen kleinen Hoffnungsschimmer durchleuchten.

Mich erwartete ein reich illustriertes Buch mit sehr tiefgründigen Texten, die zum Nachdenken und Reflektieren einladen. Die Texte und kurzen Zitate sind einfach Balsam für die Seele, gerade in persönlich schwierigen und herausfordernden Zeiten.

Nur flüchtig gelesen, könnte man von einem neunmalklugen kleinen Jungen reden, der immer einen sehr passenden tiefgründigen Spruch auf den Lippen hat. Wer allerdings wirklich genau den Sätzen zuhört, wird in seinen Aussagen, trotz des noch jungen Alters, so viel Wahrheit entdecken, an denen gerade wir Erwachsene uns eine richtig große Scheibe davon abschneiden können.

Kleine Kostprobe gefällig?

"Wenn Dunkelheit die Sonne verdrängt und Ängste wachsen, beginnen Sterne dir den Weg zu leuchten. Sie halten es wie die Gezeiten: Auf Ebbe kommt immer die Flut."

Bei mir persönlich hat das Buch wiederum komplett ins Schwarze getroffen und mich gut inne halten lassen. Es ist daher ganz verdient eines meiner ganz besonderen Lesehighlights im Jahr 2023.

Bewertung vom 09.06.2023
Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia
Uderzo, Albert;Goscinny, René

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia


sehr gut

Idefix auf den Spuren von Asterix

Angelehnt an die gleichnamige französische Animationsserie erobert der bereits aus den Asterixcomics bekannte Hund Idefix die Kinderzimmer mit dem aktuellen Abenteuer "Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia".

Bereits auf dem Cover titelt der Egmont Bäng Verlag, dass das Buch für Erstleser geeignet ist. Rein von der Schriftgröße des Textes kommt es auf alle Fälle hin, auch wenn beispielsweise die Vorstellung der verschiedenen Charakteren von der Schriftgröße her fast zu klein abgedruckt ist.

Wir kannten vor dem Buch die gleichnamige Serie noch nicht allerdings war uns Idefix sehr wohl bekannt.

Wir starteten zügig ins Buch und hatten kaum Berührungsprobleme. Gleich eingangs werden dazu die unterschiedlichen Charakteren in Wort und Bild kurz vorgestellt, so das man sich daran anschließend sogleich ins erste Idefixabenteuer fallen lassen kann.

Die gebotenen 96 Seiten teilen sich in fünf verschiedene Kapitel auf und haben unterschiedliche Längen. Beim ein oder anderen etwas längeren Kapitel kamen wir dann bereits etwas außer Puste. Hier hätten wir uns vielleicht durchweg gleich lange bzw. eher kürzere Kapitel gewünscht.

Die Story selbst nimmt die Erstleser gut in Beschlag und lässt sie auch ausreichend im Buch verweilen. Die immer wieder eingestreuten farbigen Illustrationen nehmen die Geschichte auf. Diese hätten wir uns dann insgesamt noch etwas vielfältiger gewünscht.

Summa summarum ein spannendes Abenteuer rund um Idefix und seine tierischen Freunde, das Erstlesern ausreichend Unterhaltung bietet.

Bewertung vom 03.06.2023
Über Leben in der Klimakrise
Glimbovski, Milena

Über Leben in der Klimakrise


ausgezeichnet

Das Klima wandelt sich rapide und wir Menschen hoffentlich auch

Milena Glimbovskis aktuelles Buch "Über Leben in der Klimakrise - Warum wir jetzt über Klimaanpassung sprechen müssen" kommt für mich gerade zur richtigen Zeit.

Seit der Razzia bei den Aktivisten der Letzten Generation und der Vorverurteilung als kriminelle Vereinigung gemäß § 129 StGB sollte uns wohl allen endlich ein Licht aufgegangen sein.

Das Klima nicht nur in der Gesellschaft wandelt sich und wir stehen wohl vor der größten Transformation seit Menschheitsgedenken. Der Klimawandel betrifft jeden in unterschiedlichen Ausmaßen.

Milena liefert ein unheimlich ehrliches und auch authentisches Buch ab und lässt uns auch in ihren normalen Alltag blicken, mit all ihren Ängsten, Sorgen und Befürchtungen rund um den Klimawandel.

Den aktuellen Status quo drücken wohl am besten die folgenden beiden Buchzitate aus.

"Wir zahlen Geld für Dinge, die unsere Existenz bedrohen, an Menschen und Regierungen, die unsere Existenz bedrohen."

"Wenn wir weitermachen wie bisher, also nichts reduzieren, weiter konsumieren, weiter Kohle und Erdöl verbrennen, dann haben wir 2100 ein Plus von 3,7 Grad Erwärmung erreicht. Das ist ganz schön nah dran an den fünf Grad, zu denen es dann nur noch ein Katzensprung ist. Dann werden die Kippelemente eine Kettenreaktion auslösen, die wir nicht nur nicht aufhalten, sondern auch nicht umkehren können."

Wer die aktuelle politische Diskussion verfolgt, wird wohl schnell feststellen, dass der politische dysfunktionale Diskurs rund um die viel beschworene Technologieoffenheit, der Einsatz von E-Fuels oder beispielsweise das Verbrenner-Aus längst nich ausreichen wird um überhaupt die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Nach dem alten Sprichwort "Love it, Change it or Leave it!" bleibt uns dann wohl nur noch die Strategie der Anpassung übrig, um überhaupt mit den Auswirkungen des Klimawandels zurecht zu kommen.

Genau diese Anpassungsstrategien sind dann Kernthema dieses Buches.

Glimbovski greift dabei in ihren Betrachtungen extrem wichtige Teilbereiche auf, wie beispielsweise die Wasserversorgung, Energie, Wirtschaft, Katastrophenschutz, Landwirtschaft oder auch Extremwetterereignisse (inkl. Hochwasser und steigenden Meeresspiegel).

Am Ende des Buches geht Glimbovski aber auch ganz ehrlich auf die Anpassungsmöglichkeiten und auch auf die damit verbundenen Auswirkungen der Klimamigration ein.

Das Buch zeigt, wo wir aktuell stehen und hinterlässt mich persönlich dann teils schockiert aber auch in gewissen Teilen hoffnungsvoll.

ES LIEGT SCHLUSSENDLICH AN UNS SELBST - WIR MÜSSEN UNS UND UNSER VERHALTEN ÄNDERN, WOLLEN WIR ÜBERLEBEN!