Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Frechdachs

Bewertungen

Insgesamt 121 Bewertungen
Bewertung vom 18.03.2023
Waidling 1.
Flanagan, Liz

Waidling 1.


sehr gut

Von Hexen, Waidlingen und anderen magischen Wesen im Dunkelwald

Die Autorin Liz Flanagan lädt in ihrem ersten Band "Waidling - Flucht in den Dunkelwald" der neuen Kinderbuchfantasyreihe Waidling zu einem fantastischen kindgerechten Abenteuer ein.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist die junge Protagonistin Rowan, die auch auf dem Cover zu sehen ist. Zwei weitere Elemente der Story werden hier bereits gespoilert, der weiße Wolf Arto und das Drachenmädchen Minze.

Wir kamen schnell und gut in der Story an, auch wenn uns die Beschreibung von Rowan in der Geschichte (leuchtend rote Haare) mit ihrem Konterfei auf dem Cover (brünettes Haar) etwas zu denken gab.

Die Fantasystory für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren wartet mit nicht allzu vielen Charakteren auf. Mit den Handelnden selbst konnten wir uns problemlos und vor allem sehr schnell identifizieren.

Durch einen bevorstehenden Krieg verlässt Rowan mit ihrer Mutter ihre Heimatstadt und lässt ihren Vater und quasi alles Gewohnte zurück.

Urplötzlich muss sie bei ihrem Großvater mit dem Dunkelwald und den darin lebenden magischen Wesen vorlieb nehmen.

Mehr möchte ich gar nicht mehr von der Story selbst verraten, nur soviel, dass sie für Kinder in dem empfohlenen Alter gerade richtig ist.

Zu Rowans bisherigem städtischen Umfeld hätten wir dann vielleicht ganz gerne noch etwas mehr gewusst. Auch wunderten wir uns persönlich etwas darüber, dass Rowan so wenig über ihren Großvater, zu wissen scheint.

Durch die überwiegend kurzen Kapitel fliegt die Geschichte einfach so dahin, wie Minze der kleine Drache.

Ganz persönlich hätten wir uns ingesamt noch etwas mehr Details und Tiefe zum Dunkelwald, den Bewohnern, wie auch zu den Wilderern gewünscht. So wirkt das ganze Setting vom Dunkelwald zwar schon durchdacht aber dann doch auch noch sehr oberflächlich.

Außerdem haben wir uns auch gewundert, wieso Rowan dann so gar nichts von ihrem Vater aus der kriegsbelagerten Stadt hört und auch nicht mehr danach zu fragen scheint. Da wären aus unserer Sicht noch einige Punkte, die denke ich noch ausbaufähig sind bzw. dann eben in weiteren Bänden erzählt werden könnten.

Summa summarum aber dennoch ein toller Auftakt der Waidling-Kinderbuchreihe, der Kinder in einen magischen Wald entführt.

Wer sich nun immer noch fragt, was überhaupt wohl die Waidlinge sein mögen, den ermutige ich einfach, das vorliegende Buch zu lesen.

Bewertung vom 14.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Eine sehr feinfühlige Erzählung über die tiefe Symbiose zwischen Menschen und Elefanten

Der mir bis dato noch unbekannte Spiegel-Bestseller-Autor Dennis Gastmann bezeichnet sich selbst auf seiner Homepage als Abenteurer und ist gleichzeitig auch Träger des Adelstitels "Letzter Kaiser von Ladonien".

Gastmann lädt alle Interessierte in seinem ersten Roman "Dalee" ein, sich mit ihm in ein sehr tiefgründiges und feinfühliges Abenteuer zu stürzen.

Schauplatz des Geschehens ist Indien und wir tauchen ein in eine Mahut-Dynastie, deren lebenslange Passion über mehrere Generationen die Arbeit mit den dortigen Arbeitselefanten ist.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist Bellini, der Junge mit den sieben Vornamen, der in die großen Fußstapfen seiner Ahnen treten und deshalb das Elefantenführerhandwerk erlernen soll. Davon handelt auch das nachfolgende Buchzitat.

"Dein Großvater ist Mahut, dein Vater ist Mahut, und du wirst auch Mahut sein, wer weiß, vielleicht sogar der beste von allen. ... Wir reiten seit viertausend Jahren auf dem Rücken der Elefanten. Wir leben und sterben mit ihnen, das ist unser Los, das Schicksal unserer Familie."

Bellini erzählt dabei seine ganz persönlich Geschichte im Rückblick und führt durch das ganze Geschehen, wie er seinen geliebten Arbeitselefanten Dalee durch viele Höhen und Tiefen Zeit seines Lebens führte.

Dalee, ein stattlicher Elefantenbulle von 9,9 Fuß Größe, mit seinen fünfhundertdreiundzwanzig zimtbraunen Härchen auf seinem Rücken ist Bellinis tierischer Begleiter und für seinen Mahut mehr als nur ein ganz normaler indischer Arbeitselefant. Dalee ist wohl eher Bellinis ganz persönlicher Soulmate.

Das Buch ist für mich persönlich dann wirklich ganz großes Kino.

Es entführt sehr feinfühlig und tiefgründig in eine für uns weit entfernte und vielleicht zunächst auch fremde Welt. Die Story lässt die äußerst enge Symbiose zwischen Bellini und Dalee dann wirklich real wirken. In dieser engen Symbiose verschmelzen dann die Mahuts fast förmlich mit ihren Arbeitselefanten. Dazu vielleicht auch noch ein weiteres Zitat aus dem Roman, als sich Bellinis Vater zu der sehr innigen Beziehung zu Dalee äußert.

"Seine Augen sind mein, Junge, seine Ohren sind meine. Der Elefant ist ich, und ich bin er. Wir sehen dasselbe, wir hören dasselbe, wir fühlen dasselbe tief in unserem Herzen. Er dient mir, und ich diene ihm. Ein ganzes Leben schon."

Von den indischen Mahuts hatte ich persönlich bereits durch mehrere Natur- und Tierdokumentationen gehört und gesehen, von den schwimmenden Elefanten der Andamaneninseln hatte ich bis dato aber noch überhaupt keinen blassen Schimmer.

Gastmann beschreibt die Szenerien, als wäre man quasi direkt dabei. Bei mir entstanden durch den sehr ausführlichen und beschreibenden Stil dann schnell die Bilder dazu im Kopf, die bis zum Schluss hin andauernd weiter liefen.

Der Roman handelt von Themen wie beispielsweise Aufbruch, Hoffnung, Zuversicht, Freundschaft und Ankommen. Aber auch Emotionen wie der Abschied werden tiefgründig aufgegriffen und vorbehaltlos thematisiert.

Rückblickend betrachtet wird der große Kreislauf des Lebens vom Werden und Vergehen dann richtig ausführlich und vor allem emotional erzählt.

Ich bin unheimlich begeistert von diesem doch sehr außergewöhnlichen Roman.

Für mich ist das Buch ein echter Pageturner gewesen, der bei mir alle Emotionen und Gefühle angesprochen hat und für mich ganz persönlich bereits jetzt eines meiner Lesehighlights im noch frühen Jahr 2023.

Bewertung vom 07.03.2023
Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1
Ryan, Anthony

Der Paria / Der stählerne Bund Bd.1


ausgezeichnet

Die Metamorphose eines Gesetzlosen aus Albermaine - Tritt Alwyn in die Fußstapfen von Robin Hood?

Shame on me!

Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.

Bereits der kurze Teasertext wie auch das arg düster wirkende Cover gaben für mich persönlich dann den Ausschlag, mir die Geschichte rund um den Gesetzlosen Alwyn Scribe zu gönnen.

"Der Paria - Der stählerne Bund" ist Band Nummer eins einer Trilogie.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist der Gesetzlose Alwyn, der rückblickend seine eigene Story erzählt, so als säße man mit ihm bei einem Bier in der nächsten Dorfschänke in Albermaine.

Vom Start weg bin ich persönlich schnell in der Welt von Albermaine angekommen. Auch konnte ich den Charakter des Raubeins Alwyn ziemlich schnell greifen. Die ersten Sequenzen erinnerten mich persönlich dann stark an die Abenteuer von Robin von Locksley besser bekannt als Robin Hood, obwohl Alwyn natürlich seinen ganz eigenen Charakter hat.

Von der Hobbit-Presse, dem Klett-Cotta-Verlag hätte ich eigentlich mehr Fantasyelemente im ganzen Buch erwartet und weiß allerdings auch als Anthony Ryan-Rookie nicht, ob es vielleicht auch ein Stilmittel des Autors ist, Elemente des Fantasygenres nur ganz gezielt und nicht flächendeckend einzusetzen. Auf mich wirkt das Setting sehr an unser bekanntes Mittelalter angelehnt, in der dann die gesamte Story platziert wird. Für mich persönlich hätte der Fantasycharakter mit sehr viel mehr Elementen implementiert sein dürfen.

Nach einem fulminanten und spannenden Auftakt, bei dem ich mit den verschiedenen Charakteren schnell warm geworden bin verflachte für mich leider die Handlung dann ziemlich stark im ganzen mittleren Abschnitt, als Alwyn gefangen genommen wurde und sich in einer Erzmine wiederfand.

Zum Schluss hin baute sich dann nochmals etwas Spannung für mich auf. Ein ausgeklügelter Spannungsbogen, der vom Start weg bis zum Ende hin hält hätte mir persönlich dann sehr viel besser gefallen.

Insgesamt liest sich die Story recht kurzweilig durch den durchweg bildhaften Stil. Bei mir liefen sehr schnell die Bilder im Kopf dazu an und waren nicht mehr zu stoppen.

Für mich wirkt der komplett erste Band dann eher vielleicht wie ein Prequel zu den beiden noch folgenden Bänden. Im Band eins werden dann die verschiedenen Charakteren sehr ausführlich eingeführt und auch das Reich von Albermaine näher skizziert.

Wie ihr sicherlich merkt stehe ich der Eröffnung dieser Trilogie noch ziemlich zwiegespalten gegenüber.

Eine richtige Rakete war der Roman für mich nicht ganz gewesen, da fehlte mir dann persönlich noch sehr viel mehr Wumms (vielleicht auch der Doppel-Wumms von Olaf).

Das Buch war allerdings auch nicht so grottig, dass ich nicht gerne wissen würde, welche Wege, Irrungen und Wirrungen das Reich um Albermaine für den Gesetzlosen Alwyn zukünftig noch bereit hält und wie sich sein Charakter weiter entwickelt.

Ich glaube ganz einfach, lädt mich Alwyn auf einen erneuten leckeren Umtrunk in die Dorfschänke ein, so werde ich der Einladung auf alle Fälle nochmals Rechnung tragen und mich erneut nach Albermaine aufmachen, um den Geschichten des Paria zu lauschen.

Bewertung vom 25.02.2023
Exit-Strategie Klimawährung ECO
Hanson, Angela;Hanson, Jens

Exit-Strategie Klimawährung ECO


ausgezeichnet

Was, wenn ein persönliches ökologisches Grundeinkommen die Welt auf den Kopf stellt und uns im Kampf gegen den Klimawandel hilft

"We are the first generation to feel the impact of climate change and the last generation that can do something about it." (Barack Obama)

Gleich eines vielleicht vorweg - Nach der Lektüre des Buches brodelt es regelrecht in mir und ich bin richtig "ON FIRE".

Aber ich zäume vielleicht besser das Pferd von vorne her auf.

Angela und Jens Hanson, die beiden Gründer der NGO SaveClimate.Earth, eine Organisation für nachhaltige Ökonomie, präsentieren in ihrem aktuellen Sachbuch "Exit-Strategie Klimawährung ECO - Mit persönlichen Emissionsbudgets das Klimaziel erreichen" eine, wie ich persönlich finde, sehr clevere Idee, wie wir unsere einzige valide Lebensversicherung (sorry liebe Allianz-Versicherung!), also unseren Heimatplaneten dann vielleicht doch noch retten können bzw. die gesetzten und auch verabschiedeten Klimaziele dann überhaupt erreichen können.

Wer auch bereits immer der Meinung war, das ganze politische "Laber-Rhabarber" zum hochbrisanten Thema Klimawandel und dessen Auswirkungen bringt doch keine richtig validen Ergebnisse sondern nur beschwichtigende Absichtsbekundungen der politischen Verantwortlichen, dem empfehle ich dieses sehr exzellente Sachbuch.

Wo die hohen Herren und Frauen in der (Welt)Politik dann gerne nette beruhigende Worte formulieren und ihren Worten aber dann sehr häufig keine entsprechende Taten folgen lassen, setzt dieses Buch an.

Nicht erst seit der Eröffnungsrede zur COP27 von UN-Generalsekretär Antonio Guterres in Sharm el-Sheikh sollte uns allen (vom Armutsbetroffenen bis zum Multimillionär) bewusst sein, dass wir vor einer fast biblischen Herausforderung stehen. Er klagte in seiner Rede vollkommen zurecht die nahezu unhaltbaren Zustände an, indem er eine allerletzte Mahnung an die politisch Verantwortlichen als auch an die komplette Weltbevölkerung aussprach.

"Wir sind auf einem Highway in die Klimahölle und haben den Fuß auf dem Gaspedal."

Und genau an diesem Punkt setzt das Buch an.

Wie können wir dieser selbsterfüllenden Prophezeiung dann noch entkommen?

Wie kann eine Not-/Vollbremsung aussehen, ohne eine große globale Massenkarambolage zu verursachen?

Bereits 2015 wurde Im Pariser Klimaabkommen das Ziel erklärt, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter zwei Grad Celsius und nach Möglichkeit auf 1,5 Grad Celsius, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter, zu begrenzen.

Eingangs des Buches präsentieren die Hansons sehr eingängig, wie wir dann alle (egal ob auf Konsumenten-, Industrie- oder Politikebene) auf vollster Linie versagt haben und wieso wir in Sachen Klimawandel noch so weit vom Turnaround entfernt sind. Sie streuen dabei bewusst Salz in die offenen Wunden und fassen sehr trefflich den aktuellen Status Quo, woran es in Sachen Klimaschutz dann wirklich mangelt, zusammen. Für mich waren dabei sehr viele Fakten nicht wirklich neu gewesen, das ich mich bereits vorher mit solcher Art Bücher bereits auseinandergesetzt hatte.

Wer die aktuellen Zustände kritisiert, der muss auch Lösungen liefern und diese Lösung liegt nach der Meinung der Hansons in Form eines persönlichen ökologischen Grundeinkommens, also quasi ein monetäres CO2-Budget für jedermann von der Wiege bis zur Bahre.

Dieses für mich bis dato noch unbekannte und dadurch vollkommen neue Konzept der komplementären Klimawährung ECO wird sehr schlüssig in Wort und Bild (die Schaubilder unterstützen dann die Texte nochmals gut) erklärt und näher gebracht.

Ich bekam sehr schnell eine Idee davon, wie die Wirkweise des ECO dann sein könnte, wie der entsprechende ECO-Preis gebildet wird und welche Vor- bzw. Nachteile gegenüber anderen Ansätzen zur CO2-Minderung (z.B. der in Deutschland umgesetzten CO2-Steuer) abzuwägen sind.

Das ganz persönliche CO2-Budget in Form eines ökologischen Grundeinkommens erscheint nach der Lektüre für mich wirklich ein gangbarer Weg wenn nich DER GAMECHANGER in Sachen Klimaschutz zu sein und ich persönlich frage mich, wieso unsere politischen Verantwortlichen zaudern und zögern bzw. halbgare Versuche (mit der CO2-Steuer) unternehmen, die letztendlich nicht zum allgemeingültig vereinbarten Ziel (der CO2-Reduktion) führen werden.

Das unglaubliche Engagement der beiden Hansons ist sowohl für mich und wahrscheinlich auch sehr viele andere Menschen global gesehen ein kleiner Lichtblick am dunklen Firmament. Hoffentlich geht der Stern des Ökologischen Grundeinkommens möglichst bald in voller Pracht auf und geleitet uns allen den Weg zu einer für uns allen besseren, gerechteren und lebenswerteren Zukunft auf diesem wunderschönen Planeten.

Bewertung vom 22.02.2023
Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1
Allnoch, Mareike

Das Geheimnis der Schokomagie / Schokomagie Bd.1


sehr gut

Das Kaffeesatzorakel kann man getrost vergessen, wenn man wie Mila durch den Geruch von Schokolade in die Zukunft blicken kann

"Wenn ich schon einen an der Waffel habe, dann wenigstens mit ordentlich Puderzucker drauf!"
Das Zitat könnte glatt von mir bzw. über mich sein. Damit war es dann endgültig um mich geschehen.

Die Autorin Mareike Allnoch mixt in ihrem aktuellen Jugendroman "Das Geheimnis der Schokomagie" für alle Heranwachsenden ab 10 Jahren eine insgesamt sehr kurzweilige und zuckersüße Story zusammen.

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist dabei die 14-jährige Mila und ihre Freundin Liz. Die beiden sind wie zwei Pobacken. Mila wirkt dabei recht verpeilt, immer geradeaus und immer einen passenden Spruch auf der Lippe. Wäre da nur nicht das Geheimnis um ihre geheimnisvolle geerbte Gabe von ihrer Oma, dass sie urplötzlich überfällt. Mila kann, sobald sie Schokoladenduft wittert, in die Zukunft sehen - mal mehr, mal weniger klar.

Für beide Klassenkameradinnen geht es eingangs des Buches auf Schüleraustausch nach Frankreich in die Stadt der Liebe - nach Paris.

Das Setting in Paris ist gerade für heranwachsende Mädels dann sehr treffend gewählt auch wenn hier und da dann arg viele Klischees bedient werden. Oder wer wurde schon mal bei einem Schüleraustausch im Élysée-Palast untergebracht? Aber dies gehört denke ich etwas zur Cinderellastory mit dazu, die hier teils mit erzählt wird.

Generell zieht die Handlung sehr schnell die Aufmerksamkeit auf sich. Die überwiegend kurzen Kapitel fördern den Lesefluss bzw. man kann ganz einfach mal kurz in einer Schulpause ein Kapitel durchsuchten.

Die Story beinhaltet eigentlich alles, was Teeniemädels in diesem Alter interessiert.

Zwei Mädels alleine bei Austauscheltern in Frankreich erkunden die große weite Welt und versuchen dabei auch Milas ganz besondere Gabe weiter zu erforschen bzw. dieser auf den Grund zu gehen. Dabei spielt auch ein geheimer Orden rund um den Zauberkakao eine ganz bestimmte Rolle. Die Schmetterlinge im Bauch dürfen in der Stadt der Liebe dann natürlich auch nicht zur kurz kommen und so dürfen dann süße Jungs auch nicht fehlen.

Summa summarum eine richtig spannende Mischung an verschiedenen Themen, die einer Schokoladentafel gleich in Form gegossen werden. Gerade heranwachsende Teeniemädels dürfte diese Art von Story dann besonders gut gefallen.

Ciao Kakao!

Bewertung vom 21.02.2023
Der HEISSbär
Fischer, Axel

Der HEISSbär


ausgezeichnet

Batman und Robin können getrost einpacken! - Ab sofort rettet der HEISSbär mit seinem ganz speziellen Freund die Welt vor der Klimakatastrophe

VORSICHT DAS BUCH HAT EINE UNGLAUBLICHE SOGWIRKUNG!

(Niemand soll nachher sagen können ich hätte euch nicht davor gewarnt.)

Eine Party- und Stimmungskanone als Kinderbuchautor - kann dieses Konzept wirklich funktionieren?

Die Frage stellte ich mir persönlich dann als allererstes, als ich das Buch in Händen hielt.

Axel Fischer, der "Ed Sheeran des Deutschen Partyschlagers" (O-Ton seiner eigenen Homepage), wechselt quasi mal fix von Malle, dem Ballermann rund um Bierkönig & Co., schaltet einen Gang runter und setzt einfach mal ein Kinderbilderbuch in Szene.

OK, ihr habt mich erwischt, ich habe im vorherigen Satz etwas geflunkert.

Einen Gang runter schaltet Fischer mit seinem Kinderbilderbuch "Der HEISSbär" überhaupt nicht. Im Ballermannjargon würde man wohl sagen, er startet die nächste Hitrakete und stürmt damit die Charts.

Das Buch mit festem Einband ist alleine bereits von außen (Look & Feel) über jeden Zweifel echt erhaben. Ein richtig schön großformatiges Buch, das auch in kleineren Kinderhänden dann seinen festen Platz einnehmen wird.

Den HEISSbären muss man eigentlich einfach lieb haben. Bei uns wurde er schnell in alle unsere Herzen eingeschlossen.

Wer braucht jetzt noch die Weltenretter Batman und Robin oder das vierköpfige A-Team? Beide Teams können getrost aufs Altenteil abgeschoben werden, denn ab sofort rettet der HEISSbär mit seinem besten Freund, Herrn Hai, die Welt vor der nahenden Klimakatastrophe und dem damit einhergehenden Untergang unserer gemeinsamen Lebensgrundlage.

Die Geschichte als solches bringt alles mit, was für uns persönlich ein Kinderbuch ausmacht.

Hervorheben möchten wir ganz besonders die durchweg tollen Illustrationen der sehr talentierten Ukrainerin Maryna Skyba. Ein Bild schöner als das andere. Das Buch verweilt sehr lange in den Kinderhänden. Die Kinder werden gerade deshalb umso schneller mit dem Buch warm, da die moderne Bildsprache besonders gut getroffen ist.

Die sich reimenden kurzen Texte tun dann ihr Übriges und nehmen die Bilder dann gekonnt auf.

Nichts ist wohl aktuell drängender als das fast übermächtig wirkende Problem des fortschreitenden Klimawandels für uns alle auf unserem (noch) lebenswerten Planeten. Damit dies auch zukünftig so bleibt geben die beiden sehr gegensätzlich erscheinenden Freunde (HEISSbär und Hai - für uns persönlich das H2-Team) dann wirklich Vollgas und setzen sich für den Erhalt unseres Planeten ein. Dabei geben sie kindgerechte Tipps, die im ganz normalen Alltag leicht umzusetzen sind.

Abgerundet wird das Buch dann mit einem tollen Poster für das heimische Kinderzimmer mit praktischen Energiespartipps und einer Malvorlage, um den ganz persönlichen HEISSbären dann Wirklichkeit werden zu lassen. Weitere Malvorlagen findet man dann auf der Homepage www.heissbaer.com.

Summa summarum gelingt der Party- und Stimmungskanone Axel Fischer hier ein rundum sehr gelungenes Kinderbilderbuch mit wichtiger Botschaft. Wir wären auf alle Fälle bereit, wenn der HEISSbär vielleicht nach kurzer Verschnaufpause zukünftig noch andere prekäre Situationen ins kindgerechte Licht rückt, aufklärt und Tipps zur praktischen Problemlösung gibt.

Ganz in Highlandermanier - Es kann nur einen geben! - Den HEISSgeliebten HEISSbären!

Bewertung vom 20.02.2023
Gärtnern für Ahnungslose
Engwert, Carolin;Mischitz, Véro

Gärtnern für Ahnungslose


sehr gut

Ein Buch für den (noch) fehlenden grünen Daumen an beiden linken Händen

Das gelungene Gemeinschaftswerk "Gärtnern für Ahnungslose - So wächst es wie von selbst!" von Carolin Engwert und Véro Mischitz kommt in einer herrlich erfrischenden Art daher und rückt den eigenen (Nutz-/Zier-)Garten in den Fokus.

Insbesondere diejenigen, die vielleicht noch nie selbst gegärtnert haben aber bereits immer dafür geschwärmt haben bekommen hier eine gute Übersicht über die Dinge, die dann die angehende Hobby-Gärtner*in zunächst wissen und bedenken sollten.

Bereits die Illustrationen von Véro Mischitz wie auch die eher untypische Schriftart für Bücher lassen darauf schließen, dass man hier neue junge (und hippe) Zielgruppen erreichen möchte, die sich bis dato noch nicht dem Gärtnern verschrieben haben.

Das Wissen wie auch die Funfacts am Rande rund um den Garten geben einen guten ersten Rundumüberblick, um sich mit dem eigenen (Nutz-/Zier-)Garten zunächst theoretisch zu beschäftigen, sich behutsam mit der ganzen Materie auseinanderzusetzen und anschließend das Gelesene auch im heimischen Garten bzw. auf dem Balkon dann umzusetzen.

Wer also bereits immer schon seine öde Steinwüste in ein blühendes und summendes Kleinod verwandeln wollte, erhält hier tolle Tipps aus allererster Hand. Egal ob ein Gemüse-, Obst-, blumiger Ziergarten oder vielleicht auch einfach eine bunte Mischung aus allen vorgenannten Gartenarten entstehen soll, das Buch steht mit Rat und Tat zur Seite und macht den Einstieg ins Gärtnermetier dann leichter und einfacher.

Bewertung vom 18.02.2023
Die Goldflügel-Prüfung / Skyborn Bd.1
Khoury, Jessica

Die Goldflügel-Prüfung / Skyborn Bd.1


sehr gut

Ein kleines Spatzenmädchen wird verdammt schnell flügge - Vom Spatzenmädchen Ellie, die ausflog, eine Goldflügel-Ritterin zu werden

Jessica Khoury legt mit ihrem aktuellen Werk "Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung" den Grundstein für die neue Skyborn-Fantasy-Jugendbuchreihe.

Dreh- und Angelpunkt der Story ist dabei das zwölfjährige Spatzenmädchen Ellie Meadows.

Trotz oder vielleicht weil für Beteiligte aus dem Bauernclan der Spatzen die Goldflügel gar nicht vorgesehen sind, will Ellie unbedingt an der diesjährigen Auswahlprüfung teilnehmen und sich als zukünftige Goldflügel-Ritterin empfehlen.

Wir haben ehrlich gesagt länger als gewöhnlich gebraucht, um uns in diese neue Fantasywelt, die in unterschiedlichen Clanreichen organisiert ist, einzufinden.

Wenn man angekommen ist in der Story erlebt man quasi die Metamorphose von Ellie hautnah mit, die neben ihrem unbändigen Willen nämlich auch noch eine offene Rechnung mit den gefährlichen Steinmonstern der Gargols hat, die ihre Eltern getötet haben.

Auf ihrem abenteuerlichen Weg in die Hauptstadt lernt Ellie den verwaisten Krähenjungen Nox kennen, der auf seiner ganz eigenen zwielichtigen Mission rund um den magischen Himmelsstein unterwegs ist.

Die Charakteren sind kindgerecht gestaltet und sehr nahbar umgesetzt, wenn man sich auf sie einlassen kann.

Die wechselnden Perspektiven zwischen Ellie und Nox bringen die notwendige Abwechslung und bilden auch gleichzeitig den sehr ausgeklügelten Spannungsbogen.

Die Story selbst ist unheimlich spannend erzählt und bildet den Auftakt einer mehrbändigen Buchreihe.

Wer also immer bereits einmal mutige und pfiffige Kinder in Aktion erleben wollte, denen nicht nur sprichwörtlich Flügel wachsen und die gemeinsam dann stärker sind als alleine, der hat hier Gelegenheit in eine neue Fantasyreihe wie im Flug einzutauchen.

Bewertung vom 12.02.2023
Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)
McCurdy, Janelle

Die Chroniken von Lunis - Wächterin des Lichts (Die Chroniken von Lunis 1)


sehr gut

Der König der Finsternis hält fast das komplette Königreich Lunis im düsteren Schatten - Mia als nahezu einziger Lichtblick in einer fast ausweglosen Situation?!

Janelle McCurdy steuert mit ihrem aktuellen Jugendroman "Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts" den ersten Band einer neuen, sehr düsteren und finsteren Fantasy-Trilogie bei.

Dreh- und Angelpunkt der düsteren und gleichzeitig auch magisch wirkenden Geschichte ist dabei die Zwölfjährige Mia, der sehr schnell eine sehr große Bürde auferlegt wird.

Mia ist der Tradition in Nubis verpflichtet, in die Fußstapfen ihrer Eltern zu treten, eine Umbra-Zähmerin zu werden, obwohl sie darin überhaupt keine persönliche Erfüllung sieht und diesen Weg für sich gerne ablehnen würde.

Mit diesem vielleicht zunächst eher schlicht wirkenden Ausgangsszenario nimmt Mias Abenteuer dann seinen Anfang und auch schnell einen rasanten Verlauf. Denn kurze Zeit später sind ihre Eltern urplötzlich verschwunden. Sie wurden bei einem Überfall von den Handlangern des Königs der Finsternis gefangen genommen.

Ich bin schnell mit den ganzen Szenerien, den atmosphärischen Eindrücken sowie mit den unterschiedlichen Handelnden warm geworden und konnte mir auch die für mich noch recht neue Fantasywelt bildlich ziemlich genau vorstellen. Ein guter Teil dieses entstandenen Kopfkinos ist dem recht bildhaften Schreibstil McCurdys geschuldet. Man spürt fast förmlich die Schatten der Finsternis und generell die sehr düstere Atmosphäre beim Lesen.

Wird Mia die an sie gestellten hohen Erwartungen dann überhaupt erfüllen können oder zerbricht sie an der großen Bürde?

Welche Rolle spielen dabei dann die sagenumwobenen Umbra?

Wird Mia jemals eine gute Umbra-Zähmerin werden?

Kann Mia ihre Eltern aus den Fängen des Königs der Finsternis befreien und damit auch noch viel größeres Leid verhindern?

Fragen über Fragen, die nach um nach dann im Roman aufgelöst werden.

Summa summarum ein toller, kurzweiliger und unterhaltsamer Beginn der neuen "Die Chroniken von Lunis"-Fantasyreihe mit einem starken Mädchen im Mittelpunkt des ganzen Geschehens. Speziell an Jugendliche ab ca. zehn Jahren richtet sich dieser Roman, Mia auf ihrem spannenden und magischen Weg zu begleiten, dabei ihre eigenen Ängste hinter sich zu lassen und stetig mit den wechselnden Herausforderungen zu wachsen.

Bewertung vom 08.02.2023
Homefarming: Das Kochbuch
Rakers, Judith

Homefarming: Das Kochbuch


sehr gut

Glotze aus und ab in den Garten und die Küche mit der "Tagesschaufee" Judith Rakers

Judith Rakers ist für mich persönlich ein wahres Multitalent und ein wahrer Tausendsassa.

In ihrem aktuellen Ratgeber-/Kochbuch "Homefarming - Das Kochbuch - Mit der eigenen Ernte durchs ganze Jahr" gibt sie interessierten Lesern einen großen Einblick in ihre private Leidenschaft des Homefarmings und nimmt uns mit in ihren heimischen Garten wie auch die Küche.

Das Buch selbst gefällt mir persönlich sehr gut vom ganzen Konzept her.

Wir begleiten die Tagesschausprecherin durch einen kompletten Jahreszyklus im Garten wie auch in der Küche.

Das Buch enthält neben den sehr vielfältigen und zahlreichen kreativen Rezeptideen dann eben darüber hinaus auch echte Tipps und Tricks zum Anbau bzw. zur Aussat und zur Ernte des entsprechenden Obstes und Gemüses im heimischen Garten. Nicht nur Anfänger kommen hier im Buch dann voll auf ihre Kosten.

In Wort und Bild führt die bekannte Tagesschausprecherin dann durch die vier Jahreszeiten hindurch und hat sehr viele leckere kulinarische Genüsse in jedem einzelnen Monat parat, um das selbst gezogene Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten dann in leckere Gerichte zu verwandeln.

Die unheimlich vielfältigen Rezeptideen selbst sind, wie für Kochbücher üblich, klar gegliedert.

Eine Vorschaubild des fertigen Gerichts lässt einem selbst bereits nur beim Durchblättern das Wasser im Mund zusammenlaufen. Neben den benötigten Zutaten werden hier auch die einzelnen Zubereitungsschritte ausführlich erläutert, die dann Schritt für Schritt auf das lukullische Ziel zusteuern. Die ungefähre gesamte Zubereitungszeit sowie die Nährwertangaben wären mir persönlich bei den einzelnen Rezepte vorab noch wichtig gewesen. Beide Fakten fehlen dann leider im Buch zu den Rezepten.

Summa summarum ein richtig tolles Buch rund um den eigenen Anbau von Obst und Gemüse im heimischen Garten. Judith Rakers lädt uns in ihrem aktuellen Werk ein, die Jahreszeiten im Garten aktiv zu gestalten und gleichzeitig die Gartendividende aka Ernte einzufahren und leckere lukullische Gerichte zu Tisch zu bringen. Einerseits die ganzen Tipps rund um das Aussäen, Anpflanzen und auch Ernten der unterschiedlichen Obst- und Gemüsesorten und andererseits die tollen variantenreichen Rezepte, in denen dann das frisch geerntete Obst und Gemüse gleich zu leckeren kulinarischen Genüssen verarbeitet wird.