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Benutzername: 
Rela
Wohnort: 
Thüringen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2017
Das weiße Feld
Hornakova-Civade, Lenka

Das weiße Feld


sehr gut

Großmütter – Mütter – Töchter – Enkelinnen

Jede von uns war/ist eine Tochter - hatte/hat eine Mutter - hatte/hat zwei
Großmütter und dann kommen evtl. noch Enkeltöchter dazu. Vier
Generationen Weiblichkeit.
Die Beziehung zur Mutter kann für die Lebensgestaltung eines Kindes
prägend sein - auf jeden Fall ist sie sehr stark aber auch zart und
zerbrechlich.
Lenka Horñáková-Civade beschreibt in ihrem Debüt-Roman auf sehr
spannende Art eine berührende, wirklich raffinierte Familiensaga. Mutter
Marie ist die zentrale Person. Ihr Lebensweg verbindet die drei
Generationen: Magdalena, ihre Tochter Libuše und deren Tochter Eva. So
ist der Roman in drei Bücher unterteilt, in denen jeweils eine ihre
Geschichte erzählt – als Ich-Erzählerin.
Was die drei verbindet: Keine weiß, wer ihr leiblicher Vater ist. Auf ihrer
Geburtsurkunde, wo normalerweise der Name des Vaters eingetragen
wird, bleibt ein „weißes“ Feld. Schon deshalb sind sie Außenseiter und
tragen den Makel als „Bastarde“ bezeichnet zu werden. Trotz allem lassen
sie sich nicht beirren und wachsen zu starken Persönlichkeiten heran.
Mutter Marie hält die Familie zusammen, und das nicht nur durch das
gemeinsame Talent zum Sticken. Dem politischen Zeitgeschehen können
die Frauen nicht entgehen und so machen sie das Beste daraus. Jede
entwickelt sich auf ihre Art mit einem unbändigen Freiheitswillen.
Das Buch ist sehr spannend geschrieben und lädt immer wieder zum
Weiterlesen ein. Auch wenn mich manchmal das Gefühl beschlichen hat,
den Überblick zu verlieren. Ich wollte immer wissen, wie alles
zusammenhängt und wie es weiter geht mit Oma, Mutter, Tochter und
Enkelin. Am Ende schließt sich der Kreis, auch wenn aus Evas Sicht noch
Fragen offen sind und neugierig machen.
Stellenweise projizierte ich die Handlung auf mich und fragte mich beim
Lesen dieses Buches, wie wir unsere Erfahrungen und unser weibliches
Wissen an die nächste Generation weitergeben und gleichzeitig unsere
Mütter und Großmütter achten können?

Bewertung vom 31.10.2017
Hand Lettering A-Z
Sy, Abbey

Hand Lettering A-Z


ausgezeichnet

Brandneu auf dem deutschen Markt und nicht nur aus diesem Grund ein „heißer“ Tipp. Einige derartige Bücher hatte ich bereits in Buchhandlungen in den Händen, habe sie jedoch immer wieder in das Regal zurück gestellt.
Es gibt eine Vielzahl Bücher zu diesem Thema, sicherlich viel gute, aber auch weniger gute. Nun habe ich mich für das Buch vom Abbay Sy entschieden und o.g. Buch aus dem Stiebner Verlag bestellt. Nach dem Lesen muss ich einschätzen, es gehört aus meiner Sicht zu den guten Büchern, was das Handlettering angeht..

Uns begegnet täglich Schrift: in der Zeitung, in Büchern, auf Straßenschildern, Werbetafeln, Speisekarten. Schöne und weniger schöne, passende und nicht so geeignete, welche, die man nicht wirklich wahrnimmt und solche, die ins Auge springen. Leider leben wir in einem Zeitalter von PC und Smartphone und der schöne, handgeschriebene Brief zu einem besonderen Anlass gehört (leider) nicht mehr zu unserem täglichen Leben. Schade, wirklich schade.
Ich mag schöne Schriften sehr, schaue mir gerne in Museen alte Schriftstücke an.

Die Autorin und ihre vier Gastkünstler regen dazu an, sich die unterschiedlichen Schriften genau zu betrachten. Dann erklärt sie nachvollziehbar die Unterschiede. Jede Schriftart hat einen eigenen Charakter, entweder nüchtern oder verspielt, in grau und schwarz oder in buntem Farbverlauf, mit und ohne Schatten, mit geraten Linien oder mit vielen Schnörkeln. Sie zeigt Buchstaben, die auf einem Raster konstruiert werden und andere, die locker und freihändig aus dem Handgelenk entstehen. Im Buch werden die Schriften und dazugehörige Sonderzeichen, Ränder, Banner usw. gezeigt. Selbstverständlich gehört auch eine ausführliche Empfehlung des jeweils notwendigen Handwerkzeugs dazu.
Letztendlich gibt es in einer Galerie viele Anwendungsbeispiele, für jeden Schönheitssinn ist sicher etwas dabei.
Mein Fazit: Angeregt durch das Buch komme ich zu der Erkenntnis, dass ich vielleicht einem lieben Menschen mal wieder einen handgeschriebenen Brief schreiben, die diesjährigen Weihnachtskarten mit schöner Schrift verzieren, eine Menükarte für nächste Party erstellen oder mein eigenes Notizbuch entsprechend dekorieren sollte. Ich brauche für meine Bücher auch noch ein eigenes Exlibris. So etwas ganz persönliches kann man auch für einen Bücherliebhaber entwerfen und als Stempel verschenken... Den Gelegenheiten sind keinerlei Grenzen gesetzt.
Anwendungsmöglichkeiten für schöne Schriften gibt es gar viele.
Wer sich nicht entscheiden kann, welches der Bücher zu diesem Thema das Richtige ist, macht mit diesem Buch gar nichts falsch.

Bewertung vom 30.10.2017
Angstmörder / Nicholas Meller Bd.1
Stassen, Lorenz

Angstmörder / Nicholas Meller Bd.1


ausgezeichnet

Ein erfolgloser Anwalt und sein erster Mordfall.

Ein spannender Thriller mit einigen Wendungen. Es ist ein Debüt vom Autor, was auf vieles Nachkommende in der Art hoffen lässt. Ein Hörbuch, welches man an einem Stück hören kann. Die Sprecher Uwe Teschner und Oliver Brod haben die fesselnde Handlung sehr gekonnt vorgetragen. Sie haben das Geschriebene mal ruhig, mal spannend gesprochen, so dass es ein wahres Hörerlebnis war.
Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil. Egal ob zum Lesen oder Hören, ich warte auf die nächsten Fälle von Anwalt Nicholas Meller und Nina. Mögen dem Autor seine Ideen nicht ausgehen

Bewertung vom 27.10.2017
Das Buch der Erlaubnis
Daimler, Renate

Das Buch der Erlaubnis


ausgezeichnet

Aus Liebe zu mir. Was für ein Satz. Was für eine Aussage. Das Buch hätte ich mir gerne vor mehr als 50 Jahren unter mein Kopfkissen gelegt bzw. jeden Abend vorm Einschlafen darin gelesen. Das hätte mir wahrscheinlich viele Zweifel erspart. „Ohne Fleiß kein Preis!“ – „Wer nicht hören will muss fühlen!“ – „Sei doch vernünftig!“ … sind auch für mich einige dieser Sätze, die sich seit der Kindheit hartnäckig in die Gedanken- und Gefühlswelt eingeprägt haben und Verhaltensmuster formten.
Renate Daimler möchte mit ihrem Buch zur Revolte aufrufen. Raus aus alten Bahnen und hinein in ein selbstbestimmtes Leben. Klingt einfach – ist es aber nicht. Spätestens bei der Frage (die man sich jetzt selbst stellt): „Was werden die Nachbarn/Kinder/Freunde denken, wenn ich mich auf einmal so anders verhalte?“ wird dieser Ratgeber zur interessanten und hilfreichen Lektüre. Dabei handelt es sich bei diesem Buch nicht um einen „gewöhnlichen“ Ratgeber, sondern eher um eine Sammlung von Geschichten aus dem Leben der Autorin. Und sie versteht es, diese offen, ehrlich und sehr anschaulich zu erzählen.
Am Ende jedes Abschnitts gibt sie sehr hilfreiche Empfehlungen, wie man die gewonnenen Erkenntnisse auf seine eigene Lebenssituation anwenden kann. Wir alle haben das Recht unsere eigenen Entscheidungen zu treffen – ohne schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle.
Besonders gefallen hat mir die Idee, mich selbst zu meinem eigenen Forschungsprojekt zu machen.
Dann ist da noch „Die Geschichte vom Camper“, die sich in 10 Fortsetzungen durch das ganze Buch zieht. Renate Daimler endet mit dem Satz: „Ich bin eine Frau, die ihre Schöpferinnenkraft lebt und sich ihre Träume erfüllt.“ Sehr authentisch und inspirierend erzählt.

Bewertung vom 24.10.2017
Im Labyrinth der Lügen
Krause, Ute

Im Labyrinth der Lügen


ausgezeichnet

"Im Labyrinth der Lügen" eine sehr berührende Geschichte, wie sie ganz sicher tausende Male so oder so ähnlich in der DDR passiert ist. Eine Geschichte, die ein (ganz klein) wenig zeigt, wie der Geheimdienst in der DDR agiert hat. Es ist die Geschichte von Paul, seiner Oma, dem Onkel und nicht zuletzt seiner Freundin Milli. Das Zuhören geht nahe. Auch wenn es ein gutes Ende nimmt, hallt alles noch lange nach. Es ist spürbar, dass die Autorin Kinderbücher schreibt, ihr Schreibstil ist aussagekräftig und leicht verständlich. Und der Sprecher findet die richtige Tonart, so dass der Zuhörer (egal welchen Alters) von seinen Worten gefesselt wird. Ein wirklich empfehlenswertes Hörbüch.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.10.2017
Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1
Bayer, Alma

Wildfutter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.1


ausgezeichnet

Ein bayrischer, unterhaltsamer Krimi oder doch ein Roman???

Egal, das Buch ist einfach gut! Es erzählt vom Fund einer menschlichen Hand in einem Wildschweingehege, von einem pensionierten Kommissar, der seinem Nachfolger im Amt nichts zutraut, es erzählt viel Zwischenmenschliches, Erotisches, präsentiert Neid und Missgunst, beschreibt übertriebene Hoffnungen ergeiziger Eltern, es präsentiert durchweg bayrischen Humor gepaart mit Spannung. Ein Krimi ohne viel Blut, aber nicht ermüdend.
Alle Geschichtchen rund um den Mord sind ein gutes Beiwerk, um die 470 Seiten zu füllen, ohne dass es langweilig wird.
Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung, wer es wohl gewesen ist.
Sehr kurzweilig- einfach ein guter Lesespaß.

Bewertung vom 13.10.2017
Wovon wir einen Ohrwurm bekommen
Berlin, Katja;Grünlich, Peter

Wovon wir einen Ohrwurm bekommen


gut

Ein handliches Taschenbuch gefüllt mit sinnvollen (und sinnlosen) Grafiken über das, was uns täglich begegnet, erfreut, ärgert…
Hätte ich richtig gelesen dann hätte ich sehen müssen, dass viele der Grafiken bereits auf dem Graphitti-Blog veröffentlicht wurden.
Da ich dort eine treue Leserin bin, war wenig wirklich Neues dabei.
Schade. Ich bleibe lieber weiter Stammleser auf dem Blog. Ein nettes Buch zum Verschenken an jemand, der diesen Humor versteht. (Und den Blog nicht kennt!!!)

Bewertung vom 03.10.2017
Was ich getan habe
George, Anna

Was ich getan habe


weniger gut

Mehr als einmal habe ich überlegt, das Buch ungelesen wegzulegen. Aber mit dem Erhalt eines Rezensionsexemplars geht man eine Verpflichtung ein und ich habe gedacht: "Da mußt du jetzt durch."

Nein, ein Thriller war das Buch in meinen Augen nicht. Anders als bei vielen solcher Bücher wusste man von Beginn an, wer der Täter ist. So etwas ist mir ohnehin nicht Recht. Aber aus dem Klappentext hätte ich es wissen müssen.


Was folgte war eine Erzählung mit wenig Spannung, kein Krimi, kein Thriller, sondern eher die Schilderung einer nicht normalen Ehe. Einer Ehe, die warum auch immer, geschlossen wurde. War es Liebe, war es der Sex oder war es Sehnsucht nach- was auch immer. Keine Ahnung. Es hat sich mir nicht erschlossen.

Psychopathische und dramatische Details aus dem Leben der beiden, aus der Sicht von ihr, von ihm und von ihrer besten Freundin geschildert...

Der Schluss, überraschend- und wiederum nicht überraschend.

Nein, es war für mich kein gutes Buch.