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Ranke
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Remagen

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2020
Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3
Arendt, Judith

Helle und der falsche Prophet / Kommissarin Helle Jespers Bd.3


ausgezeichnet

Beunruhigend und Spannend

Der dritte Krimi von Judith Arendt, "Helle und der falsche Prophet", beginnt ein wenig unheimlich:
Hiob der "falsche Prophet" taucht nach Jahren bei Willem, einem jungen Polizisten, daheim auf und bringt seine heile Welt ins Wanken.

Ein seltsames junges Paar befindet sich auf der Flucht in einem alten Pickup und nimmt die Anhalterin Merle mit. Es kommt zum Streit...

Kommissarin Helle macht mit ihrem Mann Urlaub in Südfrankreich. Zur Ruhe kommt sie nicht. Beruf und Privatleben beherrschen ihre Gedanken. Sie erhält einen Anruf aus Dänemark, dass Merle eine Jugendfreundin von Helles Sohn tot am Strand aufgefunden worden ist. Sofort fliegt Helle nach Hause, um zu ermitteln.

In diesen drei Handlungssträngen werden dem Leser gleich zu Beginn die verschiedenen Akteure vorgestellt. Man wird sofort mitten in das Geschehen hineingezogen und erfährt dabei zwischen den Zeilen schon viel über die Hauptpersonen. Im Laufe der Story wird dem Leser langsam klar, wie die Handlungen und Personen miteinander verwoben sind. Manchmal führt die Autorin einen auch auf Irrwege. Doch am Ende reimt sich alles schlüssig zusammen.

Ein Krimi, der durch Spannung überzeugt und einige Überraschungen parat hat.

Bewertung vom 01.09.2020
Jahresringe
Wagner, Andreas

Jahresringe


ausgezeichnet

Heimatkunde
Mit starker Poesie hat Andreas Wagner sein Debüt "Jahresringe" verfasst, einen Roman, den ich als gelungen empfinde.
Es geht um drei Generationen einer Familie, die am Rande des Hambacher Forst, ihre Heimat gefunden haben und auch ihre Heimat auf unterschiedlichste Weise wieder verloren haben.
Leonore Klimkeit, die es 1946 als junges Mädchen auf ihrer Flucht aus Ostpreußen hierher verschlagen hat, findet in dem kleinen Dorf nahe Jülich ein neues Zuhause, wird Bäckerin des traditionellen Moppengebäcks, und bleibt doch auch immer eine Fremde.
Ihr Sohn Paul ist hier geboren, verliert jedoch bei der durch den Braunkohletagebau erzwungenen Umsiedlung auch sein Heim und muß seinen erlernten Beruf als Bäcker aufgeben. Damit verschwindet auch das die leckeren Moppen, die seit über 5 Generationen hier gebacken wurden.
Gegenwärtig ganz aktuell finden sich Pauls Kinder, Sarah und Jan, in der Auseinandersetzung um die weitere Rodung des Hambachers Forstes in gegnerischen Lagern wieder.
Besonders spannend fand ich die fast mystischen Szenen im Wald, die Leonore in ihren ersten Jahren am Rande des Forstes erlebt. Auch Paul wird quasi im Wald groß und die Abholzung wird zu einem schmerzlichen Verlust. Das Thema Toleranz bzw. Intoleranz gegenüber Zugezogenen - hier z.B. in einem kleinen Dorf - finde ich auch sehr treffend behandelt.
Der Roman hält noch viele Überraschungen parat, ist gut zu lesen und gefällt durch seine sprachlichen Wendungen.

Bewertung vom 28.08.2020
Super reich
Horvath, Polly

Super reich


gut

Rupert Brown ist wirklich arm, so arm dass er keinen Mantel hat und unter dem Bett schlafen muss, weil er so viele Geschwister hat. Er möchte seinen Geschwistern und seiner Mutter und dem arbeitslosen Vater gerne helfen. Und er ist ein wirklich Guter - er bringt beispielsweise immer die Katzen zurück, die seine beiden Brüder stehlen.
Kurz vor Weihnachten kommt er zufällig in das Haus der wirklich stinkreichen Familie Rivers. Er erlebt dort zum ersten Mal ein Weihnachts-Dinner sowie Weihnachtsfest mit massenhaft unnützen und auch nützlichen Geschenken. Es werden Spiele gespielt, in denen er alle Geschenke gewinnt. Er malt sich schon aus, wem in seiner armen Familie, er was davon schenken würde. Da verliert Rupert in einem letzten Spiel Alles - und steht wieder mit leeren Händen da.
Soweit, so gut. Mehrere Mitglieder der Familie Rivers versuchen nun unabhängig voneinander Ruperts Verlust der Geschenke wieder wett zu machen. Und mehrere
teils skurrile Abenteuer beginn, sogar eine Zeitreise ist mit ihm Spiel.

Soweit zum Inhalt. Ich persönlich denke, dass das Buch gute Ansätze hat, es ist meiner Meinung nach aber für 9-jährige Kinder noch zu schwer zu verstehen. Auch ist Anfängerwissen in der englischen Sprache zum Verständnis notwendig. Daher würde ich das Buch frühestens einem 11-jährigen Jugendlichen empfehlen.
Mir ist das Buch etwas zu konstruiert und abstrus. Sowohl die Beschreibung der armen Familie erscheint mir zu oberflächlich und die reiche Familie ist auch nur im Ansatz gut dargestellt. Die Betonung des Kapitals ist mir zu stark und hat zuwenig Tiefgang. Also die Idee ist gut aber es gibt Schwächen und diverse Längen.