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Mine_B

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Insgesamt 193 Bewertungen
Bewertung vom 24.10.2022
Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)
Buehlman, Christopher

Der schwarzzüngige Dieb (Schwarzzunge, Bd. 1)


gut

Der Autor Christopher Buehlman hat mit dem Reihenauftakt „Der schwarzzüngige Dieb“ sein Fantasydebüt geschrieben, jedoch hat dieser schon ein paar Bücher im Horror- Genre veröffentlicht. Dies war jedoch mein erstes Buch aus der Feder des Autors, welches sich ohne Vorkenntnisse lesen lässt.

Ich persönlich habe noch kein Werk von dem Autor gelesen, jedoch hat mich der Klappentext und auch das Cover sofort angesprochen, sodass ich schon voller Vorfreude war, als ich das Fantasybuch in der Verlagsvorschau entdeckt habe. Es klang recht vielversprechend und hat ein abenteuerreiches und schwarzhumoristisches Werk versprochen. Doch leider wurden meine Erwartungen nicht komplett erfüllt.
Positiv möchte ich zuerst das umfangreiche und hilfreiche Bonusmaterial erwähnen. Dies habe ich während des Lesens gerne zu Rate gezogen, damit ich mich in dieser fiktiven Welt besser orientieren konnte.
Der Schreibstil von Christopher Buehlmann ist recht direkt und unverblümt. Auch spart der Autor nicht an derben Aussprüchen und Flüchen, er ist da wirklich sehr direkt, teilweise bildhaft. Diesen derben und schwarzhumoristischen Stil muss man als Leser mögen, er ist doch relativ speziell. Daher empfehle ich, dass man im Vorfeld unbedingt eine Leseprobe liest, damit man dies besser einschätzen kann. Mir persönlich wurde dies im Verlauf des Fantasybuches teilweise etwas zu viel, es wirkte auf mich übertrieben. Meiner Meinung nach hat die derbe Sprache nicht immer gepasst und es war auf lange Sicht etwas zu viel. Teilweise fand ich den Stil auch zu umgangssprachlich, sodass ich das Werk nicht immer in vollen Zügen genießen konnte. Auch kam durch den speziellen Stil keine richtige Atmosphäre auf, sodass man nicht komplett in die Welt und die darin wandelnden Charaktere abtauchen konnte.
Die fiktive Welt ist recht umfangreich und vielseitig angelegt. Es gibt diverse Kreaturen in dieser und positiv fand ich es auch, dass man etwas über die vergangenen Ereignisse dieser Welt und die Auswirkungen auf das aktuelle Geschehen erfahren hat. Allgemein konnte mich die Welt positiv überzeugen. Daher fand ich persönlich es etwas schade, dass man an den einzelnen Stationen und Städten nur kurz verweilt. Eigentlich nie lange genug, um diese Orte etwas besser kennen zu lernen. Man bekommt nur einen flüchtigen Blick auf die Bevölkerungen und dessen Traditionen. Meiner Meinung nach wurde hier viel Potential verschenkt. Ein paar Orte weniger und dafür vielleicht ein paar kleine Details oder Anekdoten mehr dazu und ich hätte mehr Vergnügen am Wordlbuilding gehabt.
Dafür bekommt der Leser eine actionreiche und abenteuerreiche Handlung, in dem man – zusammen mit den Charakteren – nur sehr wenig Zeit zum verschnaufen bekommt. Ein paar unerwartete Wendungen und schicksalsreiche Begegnungen kommen in diesem Buch ebenfalls vor, sodass ein temporeiches Abenteuer entsteht. Mittendrin ist der Protagonist Kinsch. Er wurde in der Diebesgilde ausgebildet und muss quasi sein Lehrgeld wieder zurückzahlen. Durch einen Auftrag der Gilde gerät er an eine Ritterin namens Galva. Zusammen mit Norrigal, einer magiebegabten jungen Frau, begeben sie sich auf eine Mission, wobei jeder seine eigenen Ziele verfolgt. Das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere hat mir gut gefallen, dennoch ist mir keiner der drei wirklich ans Herz gewachsen. Teilweise waren die Handlungen der Charaktere für mich nicht immer nachvollziehbar. Positiv war jedoch der schwarze Humor von Kinsch, der auch sich selber nur zu gerne auf die Schippe genommen hat. Mein persönlicher Liebling war jedoch ein blinder Kater, der Kinsch während seiner Mission aufgesammelt hat und ihn seitdem begleitet. Er wurde auf den Namen Karl getauft und in dem kleinen Fellknäul steckt mehr, als man zunächst vermuten würde.

Insgesamt hat mich der Autor Christoph Buehlman mit seinem Fantasy- Reihenauftakt „Der schwarzzüngige Dieb“ etwas zwiegespalten zurückgelassen. Dieses Buch hatte viel Potential – z.B. beim Worldbuilding oder der Charakterentwicklung, doch wurde es meiner Meinung nach nicht vollständig genutzt. Teilweise empfand ich den Schreibstil auch etwas zu überspitzt, sodass ich nicht immer die Handlung in vollen Zügen genießen konnte. Daher vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 29.09.2022
Skyward - Der Ruf der Sterne / Claim the Stars Bd.1
Sanderson, Brandon

Skyward - Der Ruf der Sterne / Claim the Stars Bd.1


ausgezeichnet

Der bekannte Autor Brandon Sanderson hat mit „Skyward – Der Ruf der Sterne“ den Reihenauftakt einer Science- Fiction- Reihe geschrieben, in dem die Geschichte von Spensa erzählt wird.

Der Autor Brandon Sanderson ist einer der ganz großen Sterne im Fantasy- Genre und auch ich lese seine Werke mit dem größten Vergnügen. Daher habe ich mich an sein Werk „Skyward – Der Ruf der Sterne“ herangewagt, obwohl ich eigentlich kein Leser von Science- Fiction- Literatur bin. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Sanderson ist, wie ich bereits aus anderen Werken aus seiner Feder gewohnt bin, wieder sehr flüssig, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Gekonnt schafft es der Autor, dass eine Atmosphäre aufgebaut wird und dabei entsteht eine Art Sogwirkung. Mir ist es schwergefallen, dieses Buch wieder aus der Hand zu legen, weil ich einfach wissen wollte, wie die Handlung weitergeht. Auf vielseitige Weise wird Spannung aufgebaut, trotzdem gibt es auch ruhigere Passagen, in denen man die Charaktere und dessen Denkweise näher beleuchtet werden. Der Stil ist humorvoll und packend, zeitgleich unterhaltsam und angenehm. Auch schafft es Sanderson gekonnt, das Worldbuilding in Szene zu setzten und dabei die Handlung mit einfließen zu lassen. Die fiktive Welt ist gut eingearbeitet und man erfährt hierbei einiges aus der Vergangenheit, welche Schicksalsschläge die Bevölkerung schon erleben musste. Dies wird aus der Perspektive unserer Helden erzählt und im Verlauf der Handlung fängt sowohl die Protagonistin als auch der Leser an diese zu hinterfragen. Im Wesentlichen ist „Skyward – Der Ruf der Sterne“ ein Kampf Gut gegen Böse – in diesem Fall die Krell. Doch irgendwann hinterfragt man, wer eigentlich der Böse ist und ob die bisherigen Erzählungen alle ihre Richtigkeit haben. Es gilt, dass die Vergangenheit hinterfragt und aufgearbeitet werden muss. Das Altbewährte wird in Frage gestellt und mit solchen Gedanken sollte man immer vorsichtig umgehen, denn viele berufen sich gerne auf die altbekannten Denkweisen. Die Umsetzung hiervon hat mir gut gefallen, wie man Stück für Stück an diese Denkweise herangeführt wird. Zusammen mit Spensa lernen wir die Welt immer besser kennen und erfahren dabei so einiges über diese.
Die junge Frau Spensa ist in dieser Reihe die Protagonistin. Zu Beginn wirkt sie noch recht oberflächlich und hitzköpfig. Ihr Vater ist früher auch geflogen, um die Krell zu bekämpfen. Doch dieser ist als Verräter gestorben und daher hatte es Spensa nicht leicht und musste sich durchs Leben kämpfen und sich stetig beweisen. Sie ist stur und kämpferisch. Spensa möchte in die Flugschule aufgenommen werden und muss dabei viele Hürden meistern. Doch sie schafft es schließlich und zusammen mit ihr lernt der Leser die Flugschule und dessen Traditionen und Sichtweisen besser kennen. Spensa kommt in die Skyward- Staffel und zusammen mit ihren Mitstreitern lernen sie das Fliegen von Raumschiffen. Die Identitätsschwierigkeiten, die Vorurteile wegen ihrem Vater werden auch hier ersichtlich. Doch im Verlauf der Handlung lernen wir Spensa besser kennen und mir ist ihre kämpferische und teilweise auch draufgängerische Art ans Herz gewachsen.
Aber auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Seien es die anderen Mitglieder der Skyward- Staffel, die man immer besser kennen lernt und wo jeder sein eigenes Päckchen zu tragen hat. Oder auch ein reparaturbedürftiges Schiff, welches mit einer humorvollen KI ausgestattet ist. Angetan hat es mir auch die Schnecke, welche quasi ein Freund von Spensa wird. Über Schreckschneck hätte ich gerne einfach noch mehr gelesen. Es hat einfach Spaß gemacht, ihren Geschichten zu folgen. Sie wirkten alle auf mich so lebendig und haben dieses Science-Fiction- Buch sehr bereichert.
Auch der Showdown konnte mich in seinen Bann ziehen und hat auf jeden Fall mein Interesse an der Fortsetzung gesteigert. Ich bin schon sehr gespannt, wie die Story rund um Spensa weitergeht.

Insgesamt konnte mich Brandon Sand

Bewertung vom 27.09.2022
A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2
Brown, Roseanne A.

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia / Das Reich von Sonande Bd.2


sehr gut

Die Autorin Roseanne A. Brown hat mit dem Fantasybuch „A Psalm of Stories and Silence – Die Magie von Solstasia“ ihren Abschlussband der Dilogie geschrieben. In diesem wird die Geschichte von Karina und Malik weitergeführt. Daher würde ich empfehlen, dass man den ersten Band „A Song of Wraiths and Ruin“ bereits gelesen hat, damit man dieses Werk mehr genießen kann.

Es ist noch nicht so lange her, dass ich den Auftaktband zu dieser Dilogie gelesen habe. Dieser hat mich damals etwas unzufrieden zurückgelassen und ich war mir unsicher, ob ich die Fortsetzung noch lesen möchte. Doch ich habe es gewagt und wurde doch positiv überrascht.
Wie ich es aus „A Song of Wraiths and Ruin“ bereits gewohnt war, empfand ich auch dieses Mal den Schreibstil als angenehm, sodass ich gut in das Buch hereingefunden habe. Der zweite Band schließt nahtlos an den ersten Teil an, ohne das umfangreiche Rückblenden in die Story eingebunden werden. Ich hatte damit kein Problem, habe ich den ersten Teil vor noch nicht allzu langer Zeit gelesen gehabt. Mir persönlich ist in diesem Fantasybuch positiv aufgefallen, dass die Spannung in diesem Buch auf vielseitige Weise erzeugt und auch hochgehalten wird. Im ersten Band habe ich dies noch bemängelt – aber hier hat sich die Autorin definitiv gesteigert. Die Charaktere haben ihre persönlichen Dämonen zu bekämpfen oder müssen wichtige Aufgaben und Hürden meistern, sodass man mit ihnen mitfiebert. Dafür fehlt mir bei diesem Buch die Atmosphäre, das gewisse Feeling. Diese ist meiner Meinung nach anderen Aspekten zum Opfer gefallen – ich habe mich in dieser Welt nicht so richtig angekommen gefühlt. Allgemein hätte ich mir gewünscht, dass mehr Wert auf den Worldbuilding gelegt wird. Es gibt nette Ansätze und der Leser erfährt auch ein paar interessante Aspekte aus der Vergangenheit und versteht dadurch ein paar Zusammenhänge. Aber dies sind nur kleine Facetten, welche erzählt werden und haben für mich kein rundes Bild ergeben. Dadurch wirkte alles ein wenig unharmonisch und unausgereift für mich. Das Worldbuilding ist meiner Meinung nach dem persönlichen Drama bzw. Schicksal zum Opfer gefallen, denn hier wurde mehr Wert auf die Charakterentwicklung gelegt.
Aber dieser Aspekt führt dazu, dass ich mich den Protagonisten näher gefühlt habe – also kann man auch etwas Positives daran finden. Im ersten Band habe ich noch bemängelt, dass mir der Bezug zu den Charakteren gefehlt hat. Auch in „A Psalm of Storms and Silence“ wird die Handlung aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass man Einblicke in die Gedanken von Karina und auch Malik erhält. Dadurch habe ich die beiden Protagonisten besser kennen gelernt und konnte manche Handlungen von ihnen besser nachvollziehen. Auf jeden Fall wirkten sie nicht mehr so unnahbar, sodass ich dann doch in dem Sog gefangen war und mitgefiebert habe. Ich wollte wissen, wie die Story ausgeht und wer am Ende – und vor allem auf welchem Weg – die Oberhand gewinnt. Doch leider gab es ein paar Fragen, welche noch unbeantwortet blieben und vollkommen konnte mich das Ende leider nicht begeistern, aber dies ist Geschmackssache.

Insgesamt konnte mich die Autorin Roseanne A. Brown mit ihrem Abschlussband „A Psalm of Stories and Silence“ rund um Karina und Malik positiv überraschen. Mir hat dieser Band besser gefallen als der Auftakt. Dennoch habe ich ein paar Kritikpunkte wie z.B. das Wordlbuilding. Daher möchte ich 4 Sterne vergeben.

Bewertung vom 15.09.2022
Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben
Bracken, Alexandra

Lore. Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben


sehr gut

Das Fantasybuch „Lore – Die Spiele haben begonnen. Sie kämpft um ihr Leben“ ist aus der Feder von Alexandra Bracken. Dieses Werk ist ein Einzelband und kann daher ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Da in diesem aber die griechische Mythologie eine wesentliche Rolle spielt, sind ein paar Vorkenntnisse von Vorteil, aber nicht erforderlich.

Mich hat an diesem Fantasybuch vor Allem der Klappentext neugierig gemacht – eine Jagd auf griechische Götter, dies verspricht viel Spannung und Action. Daher habe ich mich voller Vorfreude in dieses Abenteuer gestürzt.
Der Schreibstil von Bracken ist recht angenehm, sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre zu erschaffen, sodass man als Leser das Gefühl hat, bei der Jagd in New York selber mit dabei zu sein. Gut gefallen hat mir persönlich auch der Wechsel der Erzählstränge, wobei hier eine Perspektive die Vergangenheit von Lore beleuchtet. Diese hat mir sehr zugesagt, hat man dadurch ihre Geschichte und auch ihre Vergangenheit besser kennen gelernt. Man hat erfahren, in welchem Umfeld sie groß geworden ist und wovon ihr Weltbild und damit auch ihre Denkweise geprägt wurde. Aber auch, welche Schicksalsschläge Lore meistern musste und wie diese auf ihre derzeitige Denkweise Einfluss genommen haben. Auch der Aspekt mit der griechischen Mythologie wurde gekonnt in die Handlung mit eingebunden. Dieses Thema ist für die Handlung und dessen Entwicklung von großer Bedeutung, daher werden auch immer mal Andeutungen gemacht oder auch Erzählungen aus der Mythologie angeschnitten oder erzählt. Ein gewisses Basiswissen in der griechischen Mythologie ist durchaus hilfreich, aber man kann das Buch auch ohne Vorwissen lesen, muss dafür aber vielleicht das ein oder andere nochmal nachlesen. Überzeugen konnte mich ebenfalls die spannende Grundidee, welche gekonnt umgesetzt wurde. Die Idee mit den Machtspielen der Götter, welche alle paar Jahre sterblich werden, sodass diese gejagt werden, damit sich die Jäger ihre Mächte aneignen können, konnte mich überzeugen. Da verwundert es nicht, dass es einige Hürden gibt, welche die Protagonisten meistern müssen. Viele Aufgaben und Stolpersteine sind nicht einfach zu meistern und nicht selten müssen sich die Charaktere erst einmal danach die Wunden lecken, aber dafür ist auf keiner Seite langweilig. Es gibt ein paar blutige Szene, welche auch anschaulich beschrieben werden, daher könnten sanfte Gemüter hier vielleicht an ihre Grenzen stoßen.
Positiv möchte ich noch die Darstellung der Protagonisten erwähnen. Lore ist eine toughe junge Frau, welche versucht, ihren eigenen Weg zu gehen. Dabei möchte sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen, muss aber bald merken, dass sie damit gescheitert ist. Sie wird in einen gefährlichen Strudel eingesaugt und wird dabei komplett von ihrer Vergangenheit eingeholt. Nicht nur alte Bekannte und Freunde von damals trifft sie wieder, nein sie muss sich auch den damaligen Problemen stellen und versucht, diese zu bewältigen. Natürlich gibt es auch eine Lovestory zwischen Lore und einem anderen Protagonisten. Dennoch nimmt diese aber nicht zu viel Raum ein, sodass sich diese gut in die actionreiche Handlung einfügt. Aber auch die Darstellung der Götter hat mir persönlich zugesagt und konnte mich immer mal wieder aufs Neue überzeugen.
Ein großer Kritikpunkt war für mich der doch recht holprige Einstieg. Auf den ersten Seiten wird man mit Informationen quasi geflutet und muss diese erst einmal sortieren. Man muss hierbei sowohl die Charaktere und ihre Zugehörigkeiten auseinandernehmen, aber auch die Handlung ist zu Beginn verworren. Man muss schon sehr konzentriert lesen, um die Zusammenhänge nachvollziehen zu können. Die ersten Seiten lesen sich wirklich noch etwas schwer, man muss sich ein bisschen durchbeißen – aber ist man erst einmal in der Geschichte angekommen, dann lohnt es sich.
Leider konnte mich das Ende nicht komplett überzeugen. Es gab hier ein paar interessante Aspekte, doch leider empfand ich es persönlich als zu o

Bewertung vom 30.08.2022
Die dunklen Pfade der Magie
Larkwood, A. K.

Die dunklen Pfade der Magie


gut

Die Autorin A.K. Larkwood hat mit dem Fantasyroman „Die dunklen Pfade der Magie“ ihren Debütroman geschrieben. Bisher ist noch kein weiterführender Band übersetzt worden, jedoch wird das Buch als Reihenauftakt angepriesen.

Mich persönlich konnte der vielversprechende Klappentext sofort locken. Die Frage nach dem Preis der Magie aber auch das Spiel mit den Göttern fand ich sehr vielversprechend und daher war meine Vorfreude auf dieses Buch recht groß. Leider konnten meine Erwartungen jedoch nicht von diesem Debüt erfüllt werden.
Leider hatte ich auf Grund verschiedenster Faktoren meine persönlichen Probleme mit diesem Fantasybuch. Schon der Schreibstil konnte mich nicht komplett überzeugen. Teilweise habe ich diesen als sperrig und unbeholfen empfunden. Mir persönlich fehlte hier das besondere Feeling, ich hatte nicht das Gefühl, dass die Autorin mich in ihren Bann ziehen wollte. Für mich konnte sich keine richtige Atmosphäre aufbauen, die Sogwirkung blieb aus. Auch das Worldbuilding war meiner Meinung nach mangelhaft. Von der Grundidee konnte es mich überzeugen. In dieser fiktiven Welt existieren diverse Tore, durch welche man in andere Welten reisen kann. Doch mir mangelt es hier an der Umsetzung, leider konnte ich mir dieses fantastische Setting und auch die Charaktere und Welten nicht wirklich vorstellen. Meiner Meinung nach fehlte es hier an ein paar Details, stattdessen wurde der Leser von der Autorin in diese Welt hineinkatapultiert ohne ein paar Erklärungen und dieser soll sich doch bitte selbst zurechtfinden. Leider konnte mich auch die Story an sich nicht komplett überzeugen. Auch hier gab es interessante Aspekte, welche mich überzeugen konnten. Dennoch wurden diese mangelhaft in Szene gesetzt. Allgemein ist die Handlung eher langatmig und zäh. Es gibt die ein oder andere spannende Stelle, bei denen ich auch Spaß hatte, sie zusammen mit den Charakteren zu erleben, aber darauf folgte oftmals eine Passage, welche mich nicht vollständig in seinen Bann ziehen konnte.
Ein großer Kritikpunkt ist meiner Meinung nach die Charaktergestaltung. Wir begleiten die noch recht junge Csorwe auf ihrem Weg. Der Leser lernt sie noch als junges Mädchen kennen, welches ihre Bestimmung im Leben sucht und erkennen muss, dass der bisher eingeschlagene Weg nicht ihrer ist. Sie flieht an der Seite des Magiers Belthandros Sethennai aus ihrem Leben, welcher fortan eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen soll. An seiner Seite lernt sie die Welt und dessen Vielseitigkeit besser kennen und wächst heran. Csorwe ist zu Beginn recht passiv, sie gibt sich dem Willen von Sethennai hin. Erst später entwickelt sie eine Art eigenes Denken und Handeln. Mir persönlich war die Darstellung von Csorwe zu blass und emotionsarm. Sie ist mir über die Dauer des Buches nicht sympathisch geworden, sodass ich auch nicht mit ihr mitgefiebert habe. Auch so manche Entscheidungen, welche sie getroffen hat, waren für mich nicht nachvollziehbar. Zu Beginn des Buches gab es ein paar Momente, in denen sie mir kurzzeitig mitfühlend erschienen ist, jedoch hat sich dieses recht schnell zum Negativen geändert. Aber auch Sethennai, welcher für die Handlung eine wesentliche Rolle spielt, wirkte auf mich eher ungreifbar und blass. Allgemein waren für mich die Charaktere eher unnahbar und zu distanziert dargestellt, sodass mir hier der Bezug zu ihnen fehlte. Dies führte dazu, dass mir die Charaktere nicht ans Herz gewachsen sind.
Allgemein hatte ich andere Erwartungen an dieses Buch, sodass meine Hoffnungen, welche der Klappentext in mir geweckt hat, nicht erfüllt wurden sind. Es gab ein paar interessante Ansätze, welche jedoch nur oberflächlich behandelt wurden sind oder auch sich anders entwickelt haben als ich zunächst gehofft hatte. Meiner Meinung nach wurde hier viel Potential in Bezug auf Story oder auch Worldbuilding verschenkt oder einfach mangelhaft umgesetzt.

Insgesamt konnte mich A.K. Larkwood mit ihrem fantastischen Debütroman „Die dunklen Pfade der Magie“ lei

Bewertung vom 21.08.2022
Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen
Orgel, T. S.

Die Schattensammlerin - Dichter und Dämonen


sehr gut

Unter dem Autorennamen T. S. Orgel haben die beiden Orgel- Brüder ihr Werk „Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen“ veröffentlicht, welches sich nur schwer in ein Genre einordnen lässt. Vielmehr ist es ein gelungener Mix aus historischem Kriminalroman und einer guten Prise Fantasy. Dabei lässt sich das Werk ohne weitere Vorkenntnisse lesen.

Schon vor längerer Zeit hatte ich mal ein Buch von Tom und Stephan Orgel in den Händen. Leider muss ich gestehen, dass ich mich damals mit dem Fantasybuch „Orks vs. Zwerge“ schwer getan habe, dafür war ich einfach zu sehr Team Zwerge. Da mich aber schon der ein oder andere Klappentext von ihren Büchern geködert hat, wollte ich den beiden Autoren noch eine Chance geben. Und ich wurde echt nicht enttäuscht, konnte mich „Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen“ wahrlich positiv überraschen.
Schon der Schreibstil ist sehr angenehm. Auch wenn dieses Werk aus der Feder von zwei Autoren stammt, ist der Stil sehr flüssig. Ich konnte in diesem Werk nicht ausmachen, wer für welchen Part im Buch verantwortlich war und konnte auch keine Stolpersteine im Bezug auf einen Bruch im Schreibstil erkennen. Dabei schafft es das Autorenduo, dass der Leser in den Bann gezogen wird. Die Geschichte wird temporeich und voller Spannung erzählt. Dennoch wird eine gekonnte Atmosphäre aufgebaut, dass man als Leser das Gefühl hat, man befindet sich derzeit im verschneiten Frankfurt im Jahre 1830. Gefallen hat mir auch der Humor in diesem Buch, es werden einige humorvolle Andeutungen gemacht, sodass ich oftmals während des Lesens schmunzeln musste. Erst während ich das Buch gelesen habe, habe ich erfahren, dass dies ursprünglich ein Hörspiel ist. Dennoch fand ich die Übertragung in das Buchformat sehr gelungen. Der temporeiche Stil hat mir gefallen und permanent wird Spannung erzeugt. Schon auf den ersten Seiten wird durch den Überfall und den damit verbundenen Diebstahl eines Schädels Spannung erzeugt, wobei diese nicht abbricht - sondern permanent aufrecht erhalten wird. Auf vielfältige Weise wird hier Spannung erzeugt, sodass man als Leser nur zu gerne miträtselt, was hinter all dem wohl steckt. Man fragt sich, warum wurde dieser Schädel aus dem Senckenberg Museum gestohlen und was es mit diesem wohl auf sich hat.
Zusammen mit Millicent Wohl, der weiblichen Protagonistin begibt man sich auf Lösung des Rätsels. Diese ist eine sympathische und gebildete junge Frau, welche unverheiratet ist. Sie ist neugierig und steht für ihre Freunde ein. Mir war Milli, wie sie oftmals nur im Roman genannt wird, sofort sympathisch. Oftmals tue ich mich mit weiblichen Protagonisten in Büchern schwer, aber bei diesem Charakter nicht. Sie konnte mich mit ihrer toughen Art von sich überzeugen und gebannt habe ich ihren Abenteuern und Entdeckungen mitverfolgt. Sie erlebt den Diebstahl des Schädels mit, kann diesen jedoch nicht verhindern. Bei dieser Tat wird ein Freund von ihr verletzt und auch ihre Anstellung im Museum ist in Gefaht. An ihrer Seite ist Abaris, welcher der Adjutant von Goethe ist. Die beiden lernen sich im Verlauf des Buches kennen und arbeiten schließlich zusammen an der Aufklärung des Diebstahls. Auch dieser Charakter ist gut ausgearbeitet und ihn umgibt ein Geheimnis, welches im Verlauf des Buches gelüftet wird. Mir haben auch gut die Andeutungen gefallen, was Abaris schon alles erlebt hat. Daher hoffe ich, dass wir noch einige Abenteuer mit und über ihn erleben dürfen. Auch die Darstellung von Goethe hat mir gefallen, welcher inkognito in Frankfurt verweilt. In diesem Buch ist Goethe schon ein greiser Mann und ist stark von Zahnschmerzen geplagt. Positiv möchte ich auch noch das „Fahrende Volk“ erwähnen. Diese nehmen während der Handlung eine wichtige Rolle ein und mir hat die Darstellung der einzelnen Charaktere hier sehr gefallen, sodass ich mich freuen würde, mehr über sie zu lesen. Sie würden auf jeden Fall noch viel Material für weitere Erzählungen bieten.
Allgemein gefällt mir die Verschmelzung von

Bewertung vom 16.07.2022
Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1
Jensen, Joost

Die Leiche am Deich / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.1


gut

Mit dem Regionalkrimi, welcher an der Nordsee spielt, „Die Leiche am Deich“ hat der Autor unter dem Pseudonym Joost Jensen den Auftakt geschrieben, in dem die Friesenbrauerin Gesine Felber ihre privaten Ermittlungen durchführt.

Gerne lese ich auch mal einen Krimi zwischendurch und dabei greife ich auch gerne mal auf einen Kriminalroman mit Lokalkolorit zurück. Daher habe ich mir von „Die Leiche am Deich“ einen spannenden Fall mit friesischem Flair erhofft.
Der Schreibstil von Jensen ist leicht, sodass sich das Buch angenehm und zügig lesen lässt. Wobei mir manche Wörter doch ein bisschen zu häufig wiederholt wurden. Am Ende des Buches konnte ich den Begriff Tüdelbräu oder Tüdelbüdel nicht mehr wirklich lesen. Schon auf den ersten Seiten wird eine maritime Atmosphäre aufgebaut, sodass man als Leser schon mal das Gefühl hat, dass einem eine starke Brise um die Nase weht. Die Grundidee, dass ein fester Bestandteil des Dorfes ihre privaten Ermittlungen durchführt und somit wieder den Dorffrieden herstellen will, hat mir persönlich gut gefallen. Jedoch, so muss ich leider gestehen, fand ich die Umsetzung etwas mangelhaft. Mir persönlich kam der Krimianteil einfach zu kurz. In diesem Roman wird recht viel Lokalkolorit eingebaut. An sich finde ich dies immer sehr interessant, aber mir fehlte hier einfach ein bisschen die Atmosphäre. Eigentlich spielt sich vieles in der Dorfkneipe von Gesine, auch Tüdelbüdel genannt, ab oder in ihrem kleinen Tante- Emma- Laden, welchen sie gefühlt ständig verlässt. Mir hat hier so ein bisschen der Charme gefehlt, es war mir zu viel Drumherum. Dadurch bleibt die Spannung stellenweise etwas auf der Strecke. Im Allgemeinen fand ich den Kriminalfall teilweise auch stellenweise zu vorhersehbar. Manche Ereignisse oder auch Zusammenhänge konnte man leicht erahnen, sodass auch hier Potential verschenkt wurde.
Leider fand ich auch die Protagonistin Gesine nicht immer sympathisch. Zu gerne mischt sie sich überall rein und macht auch vor dem Privatleben der Dorfbewohner kein Halt. Dafür scheint sie aber ihr eigenes Leben strikt rauszuhalten und interessiert sich nur für das von anderen. Manche Privatangelegenheiten gehen Gesine einfach nichts an. Und nur, weil sie die Dorfkneipe betreibt, muss sie anscheinend immer auf dem aktuellsten Stand sein und verrät dabei gerne auch mal ein Geheimnis, welches man ihr anvertraut hat. Gesine überschreitet gerne auch mal Grenzen und ist sich dessen Konsequenzen nicht immer bewusst. Dabei bringt sie ihre Tochter Wiebke, welche bei der Polizei arbeitet und in dem Mordfall ermittelt, ebenfalls mit in Gefahr. Manchmal hat man jedoch das Gefühl, dass Wiebke hier die Mutter ist, sie ist einfach viel vernünftiger und handelt auch rationaler. Die Ermittlungen von Gesine sind nicht immer logisch. Es werden auch andere Dorfbewohner in dem Kriminalroman erwähnt, diese spielen auch eine kurze Rolle in dem Buch, jedoch bleiben sie eher blass. Selbst Wiebke ist mehr eine Randfigur. Mir war Gesine hier einfach zu präsent und da ich mit ihr als Protagonistin nicht so ganz warm geworden bin, hat es dem Buch in meinen Augen nicht immer gutgetan.
Dennoch hat mich das Buch gut unterhalten, jedoch hatte ich mir persönlich mehr Spannung erhofft, das Werk kommt eher gemütlich daher. Es ist damit eher ein Buch für Zwischendurch oder als leichte Strandlektüre gedacht.

Insgesamt hat Joost Jensen mit dem Reihenauftakt „Die Leiche am Deich“ einen kurzwelligen Roman geschrieben, der ohne viel Tiefgang auskommt. Durch den leichten Schreibstil fliegen die Seiten nur dahin. Wer hier jedoch einen spannungsgeladenen oder actionreichen Krimi sucht, der wird enttäuscht werden. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 30.06.2022
Der Uhrmacher in der Filigree Street
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street


sehr gut

Das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ ist aus der Feder von Natasha Pulley. Dies ist (bisher) ein eigenständiges Werk und kann daher ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden.

Der Klappentext zu diesem Buch hat mich neugierig gemacht. Es spielt in London im 19. Jahrhundert, beinhaltet fantastische Elemente und verspricht einen japanischen Einschlag. Dies hat mein Interesse geweckt. Ich habe zwar ein ganz anderes Werk bekommen, als ich erwartet hätte. Aber dennoch wurde ich nicht enttäuscht.
Der Schreibstil von Pulley ist angenehm und gemächlich wird eine Atmosphäre aufgebaut, die einen in den Bann ziehen kann, wenn man dem Buch Zeit lässt. Es ist eher ein gemütlicher Fantasyroman. Wer hier eine Actionszene aneinander gereiht an eine vorherige erwartet, der sucht in diesem Werk vergebens. Die Autorin bedient sich dem Mittel des Perspektivewechsels, um weitere Spannung zu erzeugen und um einen vielseitiger Einblick in die Handlung zu geben. In diesem Roman wird aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt, welche zunächst unabhängig verlaufen. Und im Verlauf des Buches laufen diese Handlungen zueinander und ergeben damit ein Gesamtbild. Es gibt aber auch die ein oder andere Wendung, welche ich so nicht vorhergesehen hätte. Dadurch wird zusätzlich Spannung erzeugt, will man nur zu gerne wissen, wie die Handlung weitergeht. Auch schafft es die Autorin ein tolles Setting aufleben zu lassen. Mir hat der Mix aus London und Japan sehr gut gefallen und die kleinen Rückblenden von Mori waren für mich etwas besonders in diesem Buch. Auch so manche Details konnten mich begeistern, z.B. die mechanischen Uhren von Mori oder auch der mechanische Oktopus mit dem Zufallslaufwerk. Dies waren so Kleinigkeiten, die das Buch zu etwas Besonderem gemacht haben.
Dennoch empfand ich den Einstieg als etwas zäh. Auf den ersten Seiten passiert zunächst inhaltlich nicht so viel. Man lernt einen der Protagonisten besser kennen und bekommt einen Eindruck von seinem eintönigen Leben. Dann explodiert eine Bombe und so langsam kommt Spannung in die Handlung auf. Doch trotzdem muss man als Leser noch ein bisschen Geduld aufbringen, bis man so richtig in die Story eintauchen und in dieser fallen lassen kann. Aber hat man dem Buch die Zeit gegeben, sich zu entwickeln, dann lernt man die lebendigen Charaktere besser kennen. Mir hat die Darstellung der Protagonisten und auch dessen Entwicklung gut gefallen. Sie haben ihre Ecken und Kanten, man lernt sie wirklich Seite für Seite besser kennen und dabei entwickeln diese quasi ein Eigenleben. Grace ist eine moderne Frau für ihre Zeit. Sie ist eine Wissenschaftlerin, welche zum Äther forscht und von einem eigenen Labor träumt. Thaniel hat auch ein besonderes Talent, er kann Töne sehen. Doch um sein Lebensunterhalt zu verdienen, reicht sein musikalisches Talent nicht, sodass er im Ministerium einen einfachen Posten innehat. Er hat manchmal schon eine recht spezielle Art, sein Umfeld wahrzunehmen. Doch er kämpft für die Menschen, welche ihm am Herzen liegen. Auch Mori hat eine besondere Gabe, welches man immer besser kennen lernt. Die Art, wie sich ihre Leben miteinander verknüpfen, hat mir gut gefallen. Manchmal liegt der Fokus der Handlung doch eher auf dem Zwischenmenschlichen, sodass die Story ein bisschen in den Hintergrund gerät. Manche Gedankengänge hätte ich mir intensiver ausgeführt gewünscht. Zum Beispiel das Thema der Frauenbewegung an der Universität oder auch der Widerstand in der einfachen Bevölkerung. Solche wichtigen und interessanten Themen wurden nur kurz angerissen. Aber wegen dem wunderbaren Setting und den lebendigen Charakteren, welche mir über den Verlauf des Buches ans Herz gewachsen sind, kann ich darüber gerne hinwegsehen.

Insgesamt hat mir das Fantasybuch „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ von der Autorin Natasha Pulley gut gefallen. Es konnte mich unterhalten, auch wenn es anders war, als ich aufgrund des Klappentextes vermutet hätte. Die Charaktere konnten m

Bewertung vom 19.06.2022
Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1
Stiefvater, Maggie

Wen der Rabe ruft / Raven Cycle Bd.1


sehr gut

Die Autorin Maggie Stiefvater hat mit ihrem Werk „Wen der Rabe ruft“ den Auftakt zu einer vierteiligen Fantasy- Reihe geschrieben. Diese Bücher wurden schon vor Jahren veröffentlicht, jedoch nun neu aufgelegt.

Die Bücher rund um die Raven Boys und Blue sind in Buchkreisen recht bekannt, man kann vielleicht sogar behaupten, dass sie gehypt werden. Nachdem sie neu aufgelegt wurden sind, wollte ich sie auch nur zu gerne lesen, um mir selbst ein Bild von den Büchern zu machen.
Der Schreibstil von Stiefvater ist sehr angenehm und packend – gekonnt baut sie eine dichte Atmosphäre auf, sodass man als Leser das Gefühl hat, selber in Henrietta zu versinken. Die Seiten lassen sich angenehm lesen und gebannt folgt man dem Verlauf der Story. Steifvater bedient sich auf der wechselnden Perspektiven, sodass man einen vielseitigeren Einblick auf die Handlung bekommt. Dadurch lernt man die Protagonisten auch besser kennen und die Story wird gekonnt vorangetrieben. Gefallen hat mir auch die fantastische Welt rund um das kleine Städtchen Henrietta, welche die Autorin hier zeichnet. Diese lernt man zusammen mit den Protagonisten stückchenweise immer besser kennen. Sie bekommt eine Vielschichtigkeit, welche ich zu Beginn des Buches so nicht erwartet hätte. Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie dies noch weiter ausgebaut wird.
Die Protagonisten sind allesamt auch überzeugend und authentisch dargestellt. Blue ist die weibliche Protagonistin. Diese ist in einen Hellseher- Haushalt hineingeboren wurden, ist selbst aber nur ein verstärkendes Medium. Blue kennt ihren Vater nicht und auch ihre Mutter hat manchmal unkonventionelle Ansichten. Ihr Gegenpart sind die Raven Boys Gansey, Noah, Adam und Ronan. Wobei man Gansey als den Kopf der Bande ansehen kann. Er ist der Kleber, der die Gruppe zusammenhält. Jeder für sich separat genommen fand ich ansprechend und interessant, denn jeder hat hier seine eigenen Charaktereigenschaften, welche ihn besonders machen. Zu gerne habe ich mehr über jeden einzelnen von ihnen erfahren. Dennoch habe ich mich – besonders zu Beginn des Buches – schwergetan, diese als Gruppe zu sehen. Für mich war ihre Freundschaft nicht greifbar. Ich konnte nicht verstehen, was sie verbindet – sie sind sehr unterschiedlich und das eine Element, was sie verbindet, war für mich nicht ganz nachvollziehbar. Aber im Verlaufe der Handlung bessert sich dies und ich konnte erkennen, was ihre Freundschaft ausmacht. Dadurch konnte ich richtig in Henrietta eintauchen und wollte das Buch danach nicht mehr aus der Hand legen. Die Wichtung der einzelnen Jungs variiert – auf manche wird mehr eingegangen als auf andere. Dies wechselt im Verlauf der Handlung auch ein wenig, dennoch lernt man sie alle vier etwas besser kennen und auch die Sympathien wechselten bei mir immer mal. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich von den Raven Boys am interessantesten oder auch sympathischsten finde. Manche Aspekte von Ronan finde ich total spannend, aber auch Noah und Gansey konnten mich in ihren Bann ziehen. Mit der Figur Adam habe ich mich persönlich etwas schwergetan. Auch die Konstellation von Blue mit den Raven Boys wandelt sich im Laufe der Story. Mir hat es Spaß gemacht, dies mitzuverfolgen und die Entwicklung konnte mich überzeugen.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht so leichtgefallen – dies lag zum einen an der Beziehung der Raven Boys untereinander, aber auch an dem Thema der Ley- Linien, mit dem ich mich erst einmal anfreunden musste. Dies war für mich zu Beginn nicht ganz greifbar. Aber je weiter ich in der Handlung vorangeschritten bin, desto mehr hat sich eine Sogwirkung ausgebildet. Das Buch hat sich spannend weiterentwickelt und es gibt auch einige überraschende Wendungen.
Auf den letzten Seiten geht nochmal alles Schlag auf Schlag – ein paar Fragen werden geklärt, aber es werden auch neue in den Raum geworfen. Der Cliffhanger ist schon echt fies, sodass man am liebsten sofort weiterlesen möchte. Denn bei diesem Ende will

Bewertung vom 16.06.2022
Der letzte Rabe des Empire
Hertweck, Patrick

Der letzte Rabe des Empire


gut

Mit „Der letzte Rabe des Empire“ hat der Autor Patrick Hertweck einen historischen Abenteuerroman mit Fantasyelementen für Jugendliche geschrieben. Dies ist ein eigenständiges Buch, welches ohne weitere Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Mich hat der Klappentext sofort interessiert – eine Geschichte rund um Jack the Ripper – in Szene gesetzt mit fantastischen Elementen. Da war gleich meine Neugier geweckt und daher habe ich mich voller Vorfreude in diesen Abenteuerroman gestürzt.
In „Der letzte Rabe des Empire“ wird man in das viktorianische England entführt und wandelt auf den Spuren von Jack the Ripper. Zusammen mit dem Protagonisten Melvin versuchen wir, den Mörder zur Rechenschaft zu ziehen und weitere Mordfälle zu vermeiden. Auf den ersten Blick klingt dies nach einem spannenden und abenteuerreichen Roman.
Doch leider ist mir der Einstieg in das Jugendbuch nicht leichtgefallen. Der Schreibstil selber ist recht angenehm und einfach zu lesen. Aber durch den ständigen Perspektivewechsel ist es mir als Leser nicht leicht gefallen, mich in dieser Welt zurecht zu finden oder mich einfach in die Story fallen zu lassen. Mir kam der Einstieg etwas holprig und unbeholfen vor. Als ob der Autor so schnell wie möglich eine spannende und atmosphärisch dichte Handlung aufbauen will. Zwar bekommt man durch den häufigen Wechsel der Erzählperspektiven einen vielseitigen Einblick in die Handlung, dennoch hat es das Buch, besonders zu Beginn sperrig gemacht. Für mich haben sich die ersten Seiten etwas gezogen und es kam nicht richtig Spannung auf. Hier fehlten stellenweise auch ein paar hilfreiche Erklärungen, was es mit den Charakteren oder auch den Handlungen auf sich hat. Als Leser hat man eher das Gefühl, dass man einem Ereignis zuschaut, ohne direkt daran beteiligt zu werden. Auch mit den Charakteren konnte ich keine direkte Verbindung aufbauen, obwohl diese sympathisch waren.
Der Protagonist Melvin ist ein Straßenjunge, der sich mehr oder minder alleine durchschlagen muss. Er hat keine Eltern mehr, hat jedoch seinen Platz gefunden. Melvin ist ein mutiger Junge, welcher sich für seine Freunde einsetzt und diesen zur Seite steht. Als ein paar Freundinnen von ihm ermordet werden, erkennt er, dass er der gemeinsame Nenner ist und möchte seine anderen Freunde warnen. Er begibt sich auf die Suche nach dem Mörder und kommt dabei dem ein oder anderen Geheimnis auf die Spur. Melvin musste einige Schicksalsschläge in seinem jungen Leben ertragen, aber er lässt sich dadurch nicht unterkriegen. In ihm steckt mehr, als man zunächst vermuten würde und im Verlauf der Handlung verdichtet sich dies immer mehr.
Weitere wichtige Charaktere sind die Freunde Sam, Vincent, Byron und Nathaniel. Über sie erfährt man das ein oder andere und diese haben auch besondere Fähigkeiten. Hierbei sind die Fantasyelemente ganz gut umgesetzt wurden, der Autor stützt sich dabei auf altbewährtes. Dennoch hätte ich mir manchmal gewünscht, dass die Freunde und auch dessen Interkationen miteinander mehr Raum bekommen hätten. Dies hätte das Buch bestimmt noch spannender gemacht.
Die Handlung selber, nachdem sie nach einem holprigen Einstieg an Spannung zugenommen hat, hat mir ganz gut gefallen. Die Idee dahinter fand ich ganz interessant und ansprechend, es gab ein paar vielversprechende Ansätze. Auch der Bösewicht der Story ist ganz gut in Szene gesetzt worden. Dennoch hat mir so ein bisschen das i- Tüpfelchen gefehlt. Am Ende war es doch etwas vorhersehbar. Dennoch rätselt man mit Melvin mit, was hinter all den Ereignissen steckt und ein paar Überraschungen hat Hertwick auch parat.

Insgesamt hat mich Patrick Hertwick mit seinem Abenteuerroman „Der letzte Rabe des Empire“ gut unterhalten, auch wenn der Einstieg etwas zäh war. Auf den ersten Seiten hatte ich persönlich ein paar Schwierigkeiten in die Story zu finden. Dies ist im Verlauf des Buches besser geworden, aber komplett begeistern konnte mich dieses Buch leider nicht. Ich möchte 3 Sterne für dieses Werk ver