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Bewertungen
Insgesamt 449 BewertungenBewertung vom 12.04.2016 | ||
In den Bergen Transsilvaniens, feiert eine kleine bunte Gesellschaft Weihnachten. Wir schreiben das Jahr 1941 und die Schrecken des Krieges sind noch nicht überall greifbar. Ein kleiner idyllischer Gasthof wird zum Schauplatz einer Tragödie. Ein Liebespaar auf der Flucht begeht Selbstmord. Zur Gesellschaft gehören auch der Erzähler (Schriftsteller) und ein sehr berühmter Budapester Konzertpianist. Z wird dieser genannt und ist der eigentliche Protagonist dieses Romans. Sein Manuskript wird nach seinem Tod zum eigentlichen Inhalt der Erzählung in dem die Vergangenheit tiefsinnig verarbeitet wird. Es geht um eine unerfüllte Liebe, Leidenschaft und Schmerz, um die Gedanken und Gefühle des schwerkranken Pianisten. |
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Bewertung vom 12.04.2016 | ||
Hans Fallada verarbeitet in diesem Buch anscheinend die eigene Alkoholprobleme und seine Erfahrungen in Haftanstalten. Die Sucht des Ich-Erzählers Erwin Sommer wird nur im ersten Drittel des Buches thematisiert, wie ich finde, etwas zu rasant und unglaubwürdig, denn als Sommer anfängt zu trinken, war er bis dahin noch kein einziges Mal betrunken gewesen. Nach einem Disput mit seiner Frau, gönnt er sich zum Trost etwas Wein, vergisst dabei teilweise die Sorgen mit seinem schlecht gehenden Geschäft, seine Laune bessert sich und er fühlt sich leichter und beflügelt, hoffungsvoll und zuversichtlich. Der darauffolgende Absturz schreitet rasant voran und innerhalb kürzester Zeit wird Sommer zum Alkoholiker. Weil er im Rausch seine Frau bedroht, wird er in eine Heilanstalt interniert und für unzurechnungsfähig deklariert. Der Bericht seiner Zeit in dieser Anstalt ist um einiges realistischer als der Absturz selbst und geht einem als Leser eher an die Substanz. Mitleid und Verständnis machen sich breit und man erlebt den Roman ganz anders. Hier verwendet Fallada eine viel durchdachtere Sprache, mit Sicherheit absichtlich, denn der Bericht über die Zustände in dieser Anstalt ist ernüchternd. Er zeigt, wie einfach man Menschen erniedrigen kann ohne physische Gewalt, wie wenig Hoffnung den Insassen gegeben wird, wie minderwertig ein Menschleben werden kann, sobald er sich verfehlt hat. Schonungslos und nachhaltig. 4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 12.04.2016 | ||
Die junge Ärztin Eliska tätigt Kurierdienste für eine Widerstandsgruppe in Brünn und gerät so in den Fokus der Gestapo. Um sie zu schützen, wird sie von ihrem Freund mit einem ihrer Patienten, Joza, in dessen Heimatdorf Želary versteckt. Um die Flucht noch besser zu vertuschen, wird auf die Schnelle noch eine Heirat arrangiert. Želary ist ein abgelegenes Bergdorf in dem die Bauern ein hartes und sehr simples Leben führen. Eliskas anfänglicher Widerstand gegen das einfache ungewohnte Leben, gegen die Dorfbewohner und ihren Mann, schwinden mit der Zeit und eine Art Wohlbehagen und Akzeptanz kehrt ein. Ihr Mann, dessen Leben sie gerettet hatte, schätzt und liebt sie zutiefst, die Dorfbewohnern empfangen sie als eine der ihren und langsam fühlt sie sich mehr und mehr angekommen. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 12.04.2016 | ||
Anfang der 70-er in Hamburg St. Pauli: am Rande der Gesellschaft lebt Fritz Honka, einer vom Leben gezeichneter Mann, in einer völlig heruntergewirtschafteten Wohnung. Seine Stammkneipe „Zum goldenen Handschuh“ wird zu seinem Jagdrevier, denn obwohl bemüht aus dem Sündenpfuhl zu entkommen, rutscht er immer tiefer hinein. Eigentlich gehört zu diesem Buch eine Alterseinschränkung, denn nicht nur die Sprache selbst ist derb und unverblümt, sondern die Handlung an sich ist nah an der Grenze des guten Geschmacks, mit Sicherheit nichts für empfindliche Gemüter. Aber das muss auch so sein, denn nur so kann der der will am besten in die Geschichte eintauchen und die gesamte Kulisse und Handlung auf sich wirken lassen. 1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.04.2016 | ||
Obwohl Zeruya Shalev eine unumstrittene Stilistin ist, die in jedem ihrer Bücher ungewöhnlich starke Bilder kreiert, hat sie mich diesmal nicht unbedingt mitgerissen. Dabei ging es mir gar nicht um die komplett fehlende Action, vielmehr fand ich die Erzählung gewollt grau. Der traurige Ton zog sich hinweg durch alle Figuren, kein einziger glücklicher Mensch begleitete die Geschichte und das erschien mir auf die Dauer doch ziemlich eintönig und zermürbend. Zwar behandelt sie hier ein ziemlich tristes Thema: Mutter liegt im Sterben, blickt auf die Höhen und Tiefen ihres Lebens zurück und keiner der Angehörigen nimmt sich wirklich die Zeit sie zu begleiten. Meiner Ansicht nach gehört selbst zu diesemThema ein wenig Mut zur Farbe. 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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Bewertung vom 04.04.2016 | ||
Keineswegs ein neues Thema, doch amüsant umgesetzt: kurz vor seinem 40 Geburtstag wacht Tillmann aus seinem bis dahin spießigen und langweiligen Familienleben auf. Er hat zwar ein schönes Zuhause, eine liebe Familie, einen sicheren Job doch fehlt ihm wesentliches, findet er: Abenteuer und Abwechslung. Zum Glück hat er auch schnell eine Lösung, glaubt er, und stürzt sich kopflos in ein amouröses Abenteuer. |
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Bewertung vom 04.04.2016 | ||
Nach "Der Geliebte der Mutter" wollte ich mir die Fortsetzung nicht entgehen lassen, dabei brauchte ich nur wenige Minuten um zu begreifen, dass es eigentlich keine Fortführung ist. Der Vater kommt im obigen Buch kaum vor und jetzt verstehe ich auch warum: der Herr Studienrat ist ein Literaturfanatiker, der nichts lieber macht als sich zu Hause seiner Übersetzungen zu widmen, da bleibt das Familienleben eben auf der Strecke. Er muss ein sehr schwieriger und introvertierter Mensch gewesen sein, der die Lebensrealität kaum wahrnahm, ein Büchernarr, der ohne Rücksicht auf die Familie Schulden machte, um sich seltene Bücher anzuschaffen, ein begabter Übersetzer und Förderer von künstlerischen Talenten, das war‘s auch schon. Weil die Eltern offensichtlich gegensätzliche Naturen waren und jeweils von ihrer eigenen Welt vereinnahmt waren, muss Urs Widmer eine sehr komplizierte Kindheit gehabt haben. Er erzählt von dieser Kindheit und erwähnt ganz nebenbei, dass er nicht von diesem Vater gezeugt sei, sondern vom Geliebten der Mutter. Diese unglückliche Liebe trieb seine Mutter in den Wahnsinn und vorübergehend in eine Anstalt. |
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Bewertung vom 17.03.2016 | ||
Es gab keinen Sex im Sozialismus (eBook, ePUB) Wer Kaminers trockener Humor mag, wird auch diesmal auf seine Kosten kommen. Unterhaltsam führt er den Leser durch abwechslungsreiche Kurzgeschichten, räumt mit der Vergangenheit auf und erklärt aus eigener Sicht die sozialistische Weltordnung. Da ich auch aus dieser Gesellschaftsform stamme, konnte ich Kaminers Sarkasmus durchaus nachvollziehen, doch gibt er selbst auch zu, dass vieles garnichtmal so verkehrt war. Lustig, kurzweilig und sogar lehrreich. |
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Bewertung vom 17.03.2016 | ||
Hector fängt ein neues Leben an / Hector Bd.6 Hectors Birne leuchtet wieder, und auch diesmal sind seine Botschaften mehr als eindeutig: bist Du unzufrieden, so packe dein Leben am Schopf und verändere es, finde dabei dein Glück auch wenn Du über Steine musst. In vielen Sequenzen habe ich mich wiedergefunden und Erleichterung beschlich mich, als ich erkannte dass auch Psychiater nur Menschen mit Problemen sind. Witzig und schräg geschrieben, genau wie die ersten zwei Bücher, nur leider war ich dieses mal nicht wirklich überrascht. Der Zauber der ersten zwei Bänder ist leider etwas verblasst, der Autor schaffte es diesmal nicht, mich bis zum Schluss zu fesseln. Dennoch bereue ich keine Minute die ich mit diesem Buch verbracht habe. |
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