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Benutzername: 
Chrisbusch
Wohnort: 
Nalbach

Bewertungen

Insgesamt 83 Bewertungen
Bewertung vom 14.11.2021
Mein sollst du sein! (eBook, ePUB)
Buchholz, Katy

Mein sollst du sein! (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein Buch aus der Sicht des Opfers und des Täters

Judith ist eine eher schüchterne Person. Ihr Bruder und seine Verlobte sind die einzige Familie, die sie noch hat. An ihrem Arbeitsplatz gilt sie als sehr zuverlässig. Als sie plötzlich spurlos verschwindet, ahnen alle, die sie kennen, daß etwas furchtbares passiert sein muss.
Ohne das Judith es bemerkt, zieht sie die Aufmerksamkeit einer Person auf sich, die ihr überhaupt nicht bekannt ist. Sie zweifelt nach und nach an ihrem Versand. Bildet sie sich alles nur ein oder wird sie wirklich von jemandem verfolgt?
Dieses Buch, das erste für mich von der Autorin, hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Stalking ist ja immer noch so ein Tabuthema. In diesem Buch wird es sehr anschaulich beschrieben. Es zeigt die Sicht des Opfers und des Täters auf. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Einziger Abzug: einige Passagen kamen sehr wortgleich daher.
Ein unblutiger Thriller,der sehr empfehlenswert ist. Ich hoffe nach dieser Geschichte, nie in eine Situation zu geraten, in die Judith ohne ihr Zutun hineingerutscht ist.

Bewertung vom 30.10.2021
Still Chronik eines Mörders
Raab, Thomas

Still Chronik eines Mörders


sehr gut

Poetisch, dramatisch und mörderisch

Schon als Kind ist Karl anders. Er erträgt keinen Lärm um sich herum. Als sein Vater dies bemerkt, ist er sehr bemüht, seinem Sohn zu helfen. In dem kleinen Dorf wird das sehr argwöhnisch beobachtet. Als Karl älter wird, spitzt ich die Lage immer mehr zu. Auf der Suche nach Stille und Liebe hinterlässt er Angst und Tod im Dorf. Eines Tages verschwindet er einfach.
Ehrlich gesagt wollte ich dieses Buch gar nicht zu Ende lesen. Der Schreibstil des Autors lag mir zuerst gar nicht. Doch ich blieb dran und wurde mit einer aussergewöhnlichen Geschichte belohnt.
Karl's Suche wird sehr anschaulich beschrieben. Seine Sichtweise ist sehr ungewöhnlich und doch irgendwie zu verstehen. Im Verlaufe der Jahre findet er einen Ort, der ihm auch eine innere Ruhe bringt. Diese währt jedoch nicht ewig und seine Suche beginnt wieder. Wird er sie finden? Diese eine Liebe, die er einmal durch einen einzigartigen Menschen geglaubt hat, gefunden zu haben?
Im Verlauf der Geschichte habe ich oft Mitleid mit Karl gehabt; wenn er auch grausame Dinge tat. Aber kann man wirklich Mitleid mit einem Mörder haben? In diesem Buch hatte ich es auf jeden Fall.

Bewertung vom 24.10.2021
Phase 8.2: Psychothriller Psychothriller
Sander, Lena

Phase 8.2: Psychothriller Psychothriller


ausgezeichnet

Die Journalistin Ella wacht in der Forensischen Psychiatrie auf. Sie steht unter Mordverdacht, kann sich aber nicht richtig daran erinnern. Der Arzt Dr. Steinhardt, der ein Gutachten erstellen soll, dringt nach und nach zu Ella durch. Ihm erzählt sie ihre Geschichte.
Dies ist das erste Buch der Autorin Lena Sander, welches ich gelesen habe. Es wird nicht das letzte gewesen sein...so viel ist schon mal sicher.
Der Prolog hatte ja schon einiges vorzuweisen.
Ella und Alex, Freunde für immer. Seit ihrer schlimmen Kindheit in einem Heim konnte sich Ella auf ihren besten Freund verlassen. Doch wo ist er jetzt? Warum hilft er ihr nicht aus dieser Klinik raus? Auch Isa, eine gute Freundin, scheint einfach verschwunden zu sein.
Dieser Thriller hat es wirklich in sich. Die Autorin hat es geschafft, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Ich hatte es an einem Tag durch. Konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und die Spannung wurde bis zum Schluss gehalten.
Was mich zwischendurch schon sehr mitgenommen hat, waren die Erziehungsmethoden in diesem Kinderheim. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Diese Begebenheiten beruhen auf der Wahrheit- unglaublich.
Wer spannende Thriller mag, ist mit diesem Buch auf jeden Fall bestens bedient. Von mir fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.10.2021
Fluch der Saline
Castronovo, Anna

Fluch der Saline


ausgezeichnet

Die Geschichte spielt in einer Zeit von 1965 bis 1968. Der junge Toto ist zu Beginn elf Jahre alt. Sein Vater kauft mit dem Ersparten und dem Geld seiner Mutter eine Saline. Seine Frau und den Sohn informiert er nicht darüber. Er kauft sie Don Luigi ab, dem reichsten Mann im Dorf. Toto muss die Schule verlassen um seinem Vater dabei zu helfen, daß die Saline wieder Salz produziert. Sein Vater hat es sich in den Kopf gesetzt, die alte Saline zu säubern
um richtig viel Geld zu verdienen. Man erzählt sich im Dorf, daß auf der alten Saline ein Fluch liegt.
Ein Schicksalsschlag wirft Toto total aus der Bahn. Lieber würde er wieder zur Schule gehen, um anständig zu lernen. Er will etwas ganz anderes machen, nur nicht Salinenbesitzer werden. Doch der Vater bleibt stur. Als Don Luigi die Saline wieder zurückkaufen will, überschlagen sich die Ereignisse.
Anna Castronovo beschreibt in diesem Buch eine sehr dramatische Familiengeschichte. Der Vater ist das Oberhaupt; die restliche Familie steht aussen vor. Der arme Toto muss sich dem Willen des Vaters beugen.
Die Geschichte hat mich direkt gefesselt. Toto muss sich fügen. Seine Mutter, die Nonna und seine Tante Lily sind die einzigen Personen, denen er noch vertraut.
Was ist zwischen seinem Vater und Don Luigi vorgefallen? Warum will dieser die Saline nicht verkaufen? In den letzten Kapiteln kommt ja einiges ans Licht. Eine spannende Geschichte, die die Autorin hier wunderbar erzählt. Interessant fand ich auch am Ende des Buches, daß man etwas über die Salinen erklärt bekommt. Dramatik und Spannung in einem Buch. Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 03.10.2021
Versprich, dass ich es behalten darf
Vogt, Ludgera

Versprich, dass ich es behalten darf


ausgezeichnet

Dramatische und spannende Geschichte einer Kindesentführung

Das Buch bekam ich als Wanderbuch. Die Autorin war mir bis dahin nicht bekannt. Das wird sich nun auf jeden Fall ändern.
Sie hat hier über ein ergreifendes Thema geschrieben.
Luca, gerade selbst erst Mutter geworden, hat ihre ältere Schwester nie kennengelernt. Diese ist als Baby spurlos verschwunden und Claire, Luca's Mutter, hat diesen Verlust nie verwunden. Luca selbst glaubt nicht mehr daran, daß ihre Schwester noch lebt. Trotzdem macht sie sich fast jeden Tag Gedanken darüber, was denn damals geschehen sein könnte und stellt nach Jahren wieder Nachforschungen an.
Die Autorin hat hier mit einem wunderbaren Schreibstil über ein sehr ergreifendes Thema geschrieben. Der Prolog hatte mich direkt gepackt. Die Übergänge in den Kapiteln von "Heute" zu "Damals" sind sehr gut gewählt. Ich hatte kein Problem, mich in der Geschichte zurecht zu finden. Der Spannungsaufbau ist sehr gut und wird gehalten. In dem Buch hat mich vor allem interessiert, was damals passiert ist. Warum ist Hanne verschwunden; was ist mit ihr passiert? Lebt sie doch noch?
Ludgera Vogt schafft es, zwei Erzählstränge miteinander zu vereinen. Die von Luca im Hier und Jetzt; und von Hanna, vor 30 Jahren. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und bis zum Schluss habe ich mitgefiebert. Dies ist ein Buch, daß unter die Haut geht. Der Schluss war einfach phänomenal. Das wird nicht das letzte Buch von dieser Autorin sein, welches ich lesen werde. Klare Leseempfehlung von mir

Bewertung vom 15.09.2021
Kaktusfeigen
Castronovo, Anna

Kaktusfeigen


ausgezeichnet

Linda, alleinerziehende Mutter und ihre eigene, recht exentrische Mutter, sind normalerweise ein gutes Team. Wenn es aber um Lindas leiblichen Vater geht, fliegen die Fetzen. Nach einem heftigen Streit packt sich Linda ihre Tochter und fliegt mit ihr nach Sizilien. Sie will endlich herausfinden, wer ihr Vater ist und warum ihre Mutter immer abblockt. In Sizilien lernt sie die Verwandtschaft kennen; ihren Vater trifft sie dort aber nicht an. Was ist außerdem mit ihrer Zwillingsschwester passiert? Ist sie wirklich tot, wie alle behaupten? Linda ist sich da nicht so sicher.
Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Dialoge zwischen Linda und ihrer Mutter haben mich so zum lachen gebracht. Die Autorin hat es mit ihrem tollen Schreibstil geschafft, Witz, Spannung, Mystery und Ernsthaftigkeit unter einen Hut zu bringen. Die Mafia, die ja in Sizilien sehr präsent ist, spielt in diesem Roman auch eine Rolle. Es wurde sehr viel gegessen in dem Buch. Ich hätte mich da gerne mit verköstigen lassen. Natürlich wurde auch die Liebe nicht vergessen.
Dieses Buch muss man unbedingt lesen. Der Schluss ließ ja einige Fragen offen. Ich bin sehr gespannt auf den nächsten Teil. Wie geht es mit Linda und ihrer "neuen" Familie weiter?
Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und ich freue mich auf weitere Bücher von dieser tollen Autorin.

Bewertung vom 24.06.2021
Lügen können töten (eBook, ePUB)
Tyce, Harriet

Lügen können töten (eBook, ePUB)


sehr gut

Sadie zieht nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrer Tochter Robin nach London in ihr Elternhaus zurück. Das ist an gewisse Bedingungen geknüpft. Robin muss die Schule besuchen auf der Sadie als Schülerin etliche Probleme hatte.
Sadie versucht in ihrem Job als Anwältin wieder Fuss zu fassen. Währenddessen ist Robin an der Schule einem extremen Konkurrenzkampf ausgesetzt. Vor allem die übereifrigen Mütter der anderen Schülerinnen machen beiden das Leben schwer.
Sadie bekommt, durch eine frühere Freundin von ihr, die Gelegenheit bei einer Verteidigung eines Angeklagten zu helfen. Dieser ist wegen Belästigung einer Schülerin vor Gericht.
Durch einen Zufall wird für Robin das Leben an der Schule etwas leichter. Doch kann man der ganzen Sache trauen? Sadie ist immer noch sehr misstrauisch und lässt sich nur bedingt auf die Freundschaft mit einer der Mütter ein.
Den Schreibstil fand ich sehr ansprechend. In der Mitte des Buches gab es einige langatmige Szenen. Im letzten Drittel wurde die Spannung dann wieder hochgeschraubt. Da gab es Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Sehr interessant fand ich den Verlauf der Gerichtsverhandlung. Da merkte man, daß die Autorin ein Studium zur Juristin absolviert hat.
Den Schluss des Buches fand ich sehr gelungen. Besonders den Epilog. Mehr verrate ich dazu nicht (Spoiler). Ein gut zu lesender Roman. Das Ende hat die Längen in der Mitte des Buches wieder ausgemerzt.

Bewertung vom 23.06.2021
Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Der junge Inspektor Leopold von Herzfeldt kommt von Graz nach Wien zu seinem neuen Arbeitsplatz. Dort rasselt er schon vor Dienstbeginn mit seinen neuen Kollegen zusammen. Die Kriminalistik ist dort noch relativ unbekannt und Leopold eckt mit seinen Kenntnissen direkt negativ an. Sein neuer Vorgesetzter zieht ihn deshalb auch direkt vom Fall des Dienstmädchenmordes ab und betraut ihn mit einem Selbstmord. Er lernt dadurch Augustin Rothmayer kennen. Dieser ist Totengräber auf dem Wiener Zentralfriedhof und sehr belesen.
Zusammen versuchen sie den Morden auf den Grund zu gehen. Hilfe bekommen sie noch von Julia, der Telefonistin im Kommissariat, die eines der toten Mädchen kannte. Wie verhält es sich mit dem Selbstmord? Hängt das alles zusammen?
Auch wenn Leopold es sich nicht eingestehen will; er ist auf die Hilfe des Totengräbers angewiesen. Dieser hat mehr mit ihm gemeinsam als er anfangs dachte. Durch seine Kenntnisse über Tote kommen sie einem grausamen Geheimnis auf die Spur.
Durch den fesselnden Schreibstil konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Immer wenn ich dachte; jetzt bin ich auf der richtigen Spur; wendete sich die Geschichte wieder.
Wer keine Probleme mit ein paar gruseligen Details aus dem "Almanach für Totengräber" hat, wird hier mit einem spannenden Krimi belohnt.
Freue mich auf eine Fortsetzung.