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Julia Goldfeuer

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2020
Cursed - Die Auserwählte (eBook, ePUB)
Wheeler, Thomas; Miller, Frank

Cursed - Die Auserwählte (eBook, ePUB)


sehr gut

Nimue gehört einem von vielen magischen Stämmen der Fey an, doch trotzdem unterscheidet sie sich von den anderen Dorfbewohnern und fühlt sich fehl am Platz. Die roten Paladine ziehen im Namen Gottes durch das mittelalterliche England und ermorden alle magischen Wesen. Schließlich trifft es auch Nimues Dorf und sie flieht, nur mit einem alten Schwert, das ihre Mutter ihr gab. Sie soll es Merlin dem Zauberer bringen. Merlin und der König haben allerdings eigene Pläne, also muss Nimue selbst einen Weg finden, ihre Kraft zu nutzen und ihr unterdrücktes Volk zu schützen...
Die Protagonistin ist eine relativ düstere Figur, die mit sich selbst ringt und an mancher Stelle schon fast antagonistische Züge an den Tag legt. Ich mag das sehr, sie passt somit gut in diese finstere Geschichte.
Anfangs tat ich mich etwas schwer mit dem Erzählstil und konnte nicht so richtig in das Geschehen eintauchen, da häufige Szenenwechsel innerhalb eines Kapitels stattfinden und mir beim Lesen alles etwas wirr vorkam. Im Laufe der Zeit besserte sich dieser Eindruck aber und ich konnte mich immer mehr hineinfühlen, aber bis zum Schluss blieb trotzdem eine gewisse Distanz bestehen. Das Buch fokussiert sich mehr auf die Handlung als auf die Charaktere. Ich vermute, das lässt sich darauf zurückführen, dass Thomas Wheeler Drehbuchautor ist und auch eine Serie zum Buch kommen wird. Es war durchweg spannend aber dafür konnte ich mich in die Beziehungen, die Nimue zu ihren Unterstützern Arthur und Morgen aufbaut, nicht hineinfühlen. Ein paar Seiten mehr wären gar nicht verkehrt gewesen.
Inhaltlich geht das Buch aber in die Vollen, man erhält alles, was man von klassischer Fantasy erwartet. Es geht um religiösen Wahn, politische Intrigen, Konflikte zwischen verschiedenen Völkern, Eltern-Kind-Beziehungen und natürlich um Magie.
Besonders herausragend sind für mich Nimues magische Fähigkeiten oder auch Kampfszenen beschrieben. Da lief sofort ein Film in meinem Kopf ab. An manch anderer Stelle blieb er aber wieder hängen, denn ich hatte Schwierigkeiten, mir die verschiedenen Fey-Stämme vorzustellen. Manche wurden häufiger und detaillierter beschrieben als andere, aber ein richtig gutes Bild konnte ich mir von keinem der Völker ausmalen, die vom humanoiden Standard abweichen. Auch die Zeichnungen von Frank Miller, die ebenfalls im e-book enthalten sind, konnten mir da nicht weiterhelfen. Um so gespannter bin ich nun auf die Serie.
Da die Handlung nur lose an die Arthussage angelehnt ist, ist für genügend Überraschung gesorgt. Das Cliffhanger-Ende lässt auf mehr hoffen. Trotz kleiner Schwächen wurde ich mitgerissen und werde die ganze Sache auf jeden Fall weiter verfolgen.

Bewertung vom 09.06.2020
Kochen wie in Japan (eBook, ePUB)
Iriyama, Kaoru

Kochen wie in Japan (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich esse ja mittlerweile sehr gerne, ich sage mal grob, "asiatisch", weil viele leichte, gesunde Zutaten und interessante Gewürze verwendet werden und es mir besser bekommt, als die fettige, fleischdominierte Kost, die in unseren Breitengraden üblich ist. Und natürlich auch, weil es einfach lecker schmeckt. Um meine laienhaften Kochkünste zu verbessern, habe ich mir »Kochen wie in Japan« von Kaoru Iriyama einmal näher angesehen.

Auf den ersten Seiten verliert sie ein paar sympathische Worte über sich selbst und ihre Leidenschaft für die japanische Küche.

Die Variation der Rezepte reicht von Suppen und Salaten über Hauptspeisen aus Fisch und Fleisch bis hin zu süßen Nachspeisen. Bei den Erdbeer-Mochi läuft mir direkt das Wasser im Mund zusammen. Und Sushi darf natürlich auch nicht fehlen.
Manche Gerichte sind schnell gemacht, andere benötigen eine Garzeit von mehreren Stunden. Speziell für Vegetarier oder Veganer gekennzeichnete Gerichte sind nicht enthalten, aber man kann sich dennoch genügend fleischfreie Gerichte herauspicken oder Zutaten variieren.
Jedes Rezept wird durch eine appetitanregende Fotografie untermalt und enthält Angaben zu den Zutaten, zur Anzahl der Portionen, der Zubereitungszeit, den kcal pro Portion und dem Anteil von Eiweiß, Fett und Kohlehydraten in der Speise.
Die Kochanleitung ist in einfachen Worten kurz und knapp gehalten. Ab und an gibt die Autorin hilfreiche Tipps zur Haltbarkeit der Produkte.

Besonders toll ist, dass keine übergroße Menge an exotischen Zutaten vorausgesetzt wird. Natürlich ist ein gang zum Asia-Laden unerlässlich, da man viele Dinge nicht im örtlichen Supermarkt erhält. Aber etliche Bestandteile wie Nori-Blätter, Sojasoße, Mirin oder natürlich Reis dominieren die meisten Rezepte, sodass sich eine Anschaffung auch lohnt. Außerdem erhält man Hinweise, welche Zutaten durch gängigere Produkte ersetzt werden können, beispielsweise ist es möglich, statt der Verwendung von Yuzu-Saft eine Limette auspressen.

Über die Rezepte hinaus erfährt man noch ein paar Kleinigkeiten über die kulinarische Kultur Japans. Vor allem gefällt mir, dass beim Essen eine freundliche Stimmung gepflegt und Dankbarkeit für die Gaben der Natur auf eine schon fast zeremonielle Art praktiziert wird.

Japanisches Essen besteht aus vielen kleinen Einzelportionen, deshalb muss man für ein vollständiges Gericht zwangläufig mehrere Rezepte aufschlagen. Während man im gedruckten Buch wenigstens eine sehr minimalistisch gehaltene Übersicht finden kann, wurde im e-book komplett auf ein Rezeptregister verzichtet, was die Suche trotz der überschaubaren Anzahl unnötig erschwert.
Außerdem hätte ich mir ein paar Hinweise gewünscht, worauf Anfänger besonders achten sollten.
Dennoch halte ich »Kochen wie in Japan« als geeignet für Laien. Ein wirklich ansehnliches, hilfreiches Buch, das ich zukünftig öfter zu Rate ziehen werde.

Gochiso sama deshita! (Herzlichen Dank für diese Kostbarkeit)