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Benutzername: 
leseratte
Wohnort: 
Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2021
Zwei Nächte und drei Leben lang
Janus, Elja

Zwei Nächte und drei Leben lang


ausgezeichnet

Sehr emotional!
Ich hatte von der Autorin bereits das Buch "Zwei in Solo" gelesen, das mich mit seiner Thematik und Erzählweise sehr berührt hatte. Daher war ich auf das neue Buch von Elja Janus sehr neugierig - und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht:
erneut hat sich die Autorin an sehr schwierige Themen gewagt, die ich - um nicht zu spoilern - nicht genau benennen möchte, da die Autorin den Leser sehr lange im Dunkeln lässt, insbesondere, was die genauen Gründe der Trennung von Jess und Cem anbelangt. Soviel sei aber gesagt, es wird sehr emotional!
Beiden Protagonisten waren sehr gut aufgebaut, sehr authentisch, ich habe mit Fortgang der Geschichte und zunehmendem Einblick in die vergangenen Geschehnisse sehr mit beiden gelitten und mitgefiebert.
Fazit:
Eine klare Leseempfehlung - Elja Janus hat auch mit diesem Buch meinen Erwartungen voll erfüllt!

Bewertung vom 14.12.2020
Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete (eBook, ePUB)
Cameron, Sharon

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sehr berührende Geschichte!
Mit ihrem Roman „Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete: Nach einer wahren Geschichte“ nimmt uns Autorin Sharon Cameron mit in die Kriegswirren in Polen und beschreibt die wahre Geschichte eines Mädchens, das dreizehn Menschen das Leben rettete.
Zum Klappentext:
Polen, 1939: Die sechzehnjährige Stefania und Izio sind frisch verliebt und wollen heiraten. Doch dann beginnt der Zweite Weltkrieg. Izio und seine Familie müssen ins Ghetto der Stadt Przemyśl ziehen, denn sie sind Juden. Stefania ist plötzlich ganz auf sich allein gestellt – und muss sich um ihre kleine Schwester Helena kümmern, denn auch ihre eigene Mutter wurde in ein Zwangsarbeiterlager deportiert. Gleichzeitig versucht sie, Izios Familie zu helfen, wo sie kann, indem sie Lebensmittel und Medikamente ins Ghetto schmuggelt – obwohl dies bei Todesstrafe verboten ist. Als Izio und seine Eltern ermordet werden, bricht für Stefania eine Welt zusammen. Doch seinem Bruder Max gelingt im letzten Moment die Flucht vor der Deportation in die Todeslager – zu Stefania, die nun eine Entscheidung treffen muss. Sie bietet Max und zwölf weiteren Juden Zuflucht auf ihrem Dachboden.
Es ist sehr berührend, wie Protagonistin Stefanie inmitten des Kriegsleids und der Repressionen und vor dem Hintergrund ihres eigenen Verlusts mutig und selbstlos und unter Missachtung der Gefahr für ihr eigenes Leben die Chance ergreift, um dreizehn unschuldige Menschen vor dem sicheren Tod zu retten.
Ein bisschen wie das Tagebuch der Anne Frank und doch eindringlicher. Ein Appell an die Selbstcourage und gegen das Wegsehen – heutzutage aktueller denn je! Umso beeindruckender, dass die Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Eindringlich und fesselnd geschrieben gerade auch im Hinblick auf das Auf und Ab der Gefühle, zwischen Angst und Hoffnung – eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.11.2020
Ein ganz alter Trick
Krämer, Fee

Ein ganz alter Trick


ausgezeichnet

Schönes Jugendbuch mit vielen Botschaften!
„Ein ganz alter Trick“ ist ein Jugendbuch der Autorin Fee Krämer mit witzigen Illustrationen von Felicitas Horstschäfer.
Bereits das Cover ist ein Hingucker: auf dem dunklen Einband sieht man eine Seniorin mit Rollator und einen Jungen mit Skateboard. Sie scheinen durch die Nacht zu laufen, da die alte Dame eine Taschenlampe in der Hand hält. Grell pinkt steht der Titel des Buches im Lichtkegel der Taschenlampe auf dem schwarzen Einband. Obwohl das Cover in dunklen Tönen gehalten ist, wirkt es in der Kombination mit dem Pink überhaupt nicht düster. Zu Beginn jedes Kapitels gibt es schöne scherenschnittartige, schwarz-weiß Illustrationen und am unteren Bildrand über das gesamte Buch hinweg eine Daumenkino mit Pascal auf seinem Skateboard – ein toller Gag!
Der Klappentext verrät bereits eine Menge über die Geschichte und wer auf dem Cover zu sehen ist: Protagonist Pascal, zwölf Jahre jung, in einem Internat wohnend, und Seniorin Ingelotte, in einem Altenheim lebend. Die Geschichte ist aus Pascals Sicht geschrieben, jedoch nicht in der Ich-Perspektive. Gedanken und vor allem die Gefühle, die Pascal bewegen, bekommt man so sehr gut mit, ohne sich komplett damit zu identifizieren. Denn Pascal ist sehr oft wütend – sehr bildhaft ist beschrieben, wie sich Pascal dann fühlt, wenn die Wut in seinem Bauch rumort und heiß in ihm aufsteigt. Und wütend ist Pascal leider sehr oft. Warum das so ist, erfährt der Leser im Laufe der Geschichte und kann sich dann auch sehr gut in Pascal hineinversetzen.
Pascal ist einerseits witzig und kreativ – so sein Streich mit Schulskelett Knochenkalle – andererseits aber auch aggressiv und fast ein wenig verstörend, als er Ingelottes Rollator aus Frust und Wut einfach im Teich versenkt. Seine Bestrafung – vier Wochen Dienst im Seniorenheim, in denen er lernen soll, Älteren mit Respekt zu begegnen – erweist sich aber als Glücksfall, denn so lernt er Ingelotte besser kennen und ihren Enkel Jonathan. Auch die Nebenfiguren sind liebevoll gestaltet, vom ausländischen Hilfsarbeiter Talal bis hin zum homosexuellen Pärchen, das samt Hund Ingelottes Haus gemietet hat.
Ein rundum tolles Buch mit sehr authentischen Charakteren und vielen Botschaften auf unterschiedlichen Ebenen. Ab und zu fand ich allerdings, dass sich Pascal nach meiner Einschätzung für seine 12 Jahre zu erwachsen ausdrückt.
Insgesamt eine klare Leseempfehlung für junge Leser ab 10 Jahren!

Bewertung vom 29.11.2020
Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke
Eich, Eva

Escape Room Adventskalender. Die drei unheimlichen Geschenke


sehr gut

Mal ganz was anderes!
Mit „Escape Room. Die drei unheimlichen Geschenke“ hat sich Autorin Eva Eich für den diesjährigen Advent etwas Neues einfallen lassen. Statt des üblichen Schokoadventskalenders ein spannende Rätseljagd. Meine Jungs und ich hatten früher schon mal die „???“ 24 Tage lang auf Verbrecherjagd begleitet, die Kombination der 24 Rätsel mit der aktuellen Idee der Escape-Rooms war für uns aber neu.
Die Entführung des Weihnachtsmannes samt Rentieren war eine passende Hintergrundidee für die Rätseljagd. Die 24 Rätsel sind der Zielgruppe von jungen Lesern ab 9 Jahren angemessen und nicht allzu zeitintensiv (max. 10 min). Durch die eingebaute „Not-Hilfe“ ist auch ausgeschlossen, dass man mitten in der Rätseljagd stecken bleibt und frustriert aufgeben muss. Einige Kinder können die Aufgaben vielleicht alleine lösen, manche benötigen die Hilfestellung eines Erwachsenen, aber da man in der Vorweihnachtszeit ja ohnehin Spaß an gemeinsamen Aufgaben hat und die Lösung der Rätsel nicht allzu zeitintensiv ist (s.o.), ist das sicher kein allzu großes Opfer. Die Illustrationen sind witzig und detailreich.
Fazit: eine tolle Idee und überzeugende Abwechslung zum üblichen Adventskalender!

Bewertung vom 28.11.2020
Das lügenhafte Leben der Erwachsenen (MP3-Download)
Ferrante, Elena

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen (MP3-Download)


gut

Emotionaler Roman rund ums Erwachsenwerden
Mit ihrem Roman „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ nimmt uns Autorin Elena Ferrante mit in die Welt der zunächst dreizehnjährigen Giovanna, die im Neapel der Neunziger lebt. Durch einen Zufall belauscht sie ein Gespräch der Eltern und von da an ist nichts mehr wie es war: da ihr Vater sie mit ihrer Tante Vittoria vergleicht, die sie selbst nie kennengelernt hat aber das schwarze Schaf der Familie ist, stößt er sie in große Selbstzweifel. Sie durchlebt nicht nur die Pubertät mit den körperlichen Veränderungen und Stimmungsschwankungen, sondern hinterfragt das Verhalten und die Einstellungen und ihrer Eltern und der Erwachsenen. Von der braven Mustertochter mutiert sie zur Rebellin und nimmt auch Kontakt zu ihrer Tante auf, die in einem wesentlich weniger kultivierten behüteten Stadtteil Neapels wohnt.
Ich persönlich hatte ein wenig Schwierigkeiten Zugang zu der Geschichte zu finden, empfand die Entwicklung stellenweise als etwas langatmig. Auch manche Reaktionen von Giovanna waren für mich – zumindest in der heutigen Zeit – nicht ganz nachvollziehbar. Insoweit für mich ein emotionaler Roman rund ums Erwachsenwerden, der mich leider nicht völlig überzeugen konnte, für echte Elena Ferrante-Fans aber wohl ein Muss…

Bewertung vom 04.11.2020
Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert / Wie man 13 wird... Bd.4
Johnson, Pete

Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert / Wie man 13 wird... Bd.4


ausgezeichnet

Auch in Runde vier wieder überzeugend witzig!
Mit dem Buch „Wie man 13 wird und zum Superhelden mutiert“ nimmt uns Autor Pete Johnson bereits zum vierten Mal mit in die Welt des dreizehnjährigen Halbvampirs Markus, mitten hinein in Teenagerprobleme wie Pickel und erste Liebe.
Zum Inhalt: Markus ist alles andere als ein gewöhnlicher Teenager – er hat ein großes Geheimnis: Er ist ein Halbvampir! Gemeinsam mit seiner Freundin Tallulah kämpft er gegen gefährliche Vampire, die es auf Menschen und auf Halbvampire abgesehen haben.
Doch dann passiert etwas Merkwürdiges: Markus verliert sein Gedächtnis und kann sich an nichts mehr erinnern. Tallulah ist misstrauisch – hat Markus‘ plötzliche Amnesie vielleicht etwas mit dem merkwürdigen Horrorladen zu tun, der neu in der Stadt aufgemacht hat?
Während sich Markus in den letzten drei Bänden mit seinem neuen Leben als Halbvampir irgendwie arrangiert hat und dank Atemübungen und Meditation auch zu seinen besonderen Fähigkeiten gefunden hat, ereilt ihn hier nun plötzlich eine Amnesie, zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, denn es werden wieder gefährliche Vampire in der Stadt gesichtet…
Anders als in den drei Vorgängerbänden wird die Handlung dieses Mal nicht in einer Art Bloggerstil erzählt, sondern wechselnd aus der Sicht von Markus‘ Freundin Tallulah und Markus selbst. Dennoch sind die Kapitel kurz und locker geschrieben und auch Illustrator Thorsten Saleina ist wieder mit von der Partie mit witzigen Illustrationen. Die Geschichte selbst ist wirklich spannend und es tauchen alte Bekannte auf, die Markus und Tallulah lieber nicht wieder getroffen hätten…
Erneut eine klare Leseempfehlung für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren, die Spaß an skurrilen Fantasygeschichten und humorvollem Schreibstil haben.
Mal sehen, was Markus dann mit vierzehn so anstellt:)

Bewertung vom 04.11.2020
Ray und Grace (eBook, ePUB)
Kastner, Annika

Ray und Grace (eBook, ePUB)


weniger gut

Ziemlich viel Klischees…
„Ray & Grace“ von Autorin Annika Kastner ist eine in sich abgeschlossene Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten des gleichnamigen Titels.
Zum Inhalt:
Grace´ Leben ist von vorne bis hinten durchgeplant. Sie weiß, welchen Platz sie einzunehmen hat und wie ihre Zukunft aussehen wird - zumindest denkt sie das, denn erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Durch eine fatale und ebenso absurde Wette ihres Freundes gerät ihre Welt völlig aus den Fugen. Das Blatt wendet sich und ihr Dasein verläuft in ganz andere Bahnen, als sie ursprünglich angedacht hat. Aber will sie das, die Sicherheit verlassen und sich in ein Abenteuer stürzen?
Ray ist ein Bad Boy, wie er im Buche steht – jedenfalls nimmt er das bis zu dem Tag, als er Grace das erste Mal in die Augen sieht, an. Dieser Moment ändert alles für ihn: Andere Frauen sind plötzlich uninteressant und haben keinerlei Chance, denn seine volle Aufmerksamkeit schenkt er ausschließlich ihr. Eine egomane Wette mit ihrem Freund erweist sich als perfekte Gelegenheit. Nicht nur, dass er seinem Ziel näher kommt, auch kann er dadurch seine wohl größte Lüge aufrechterhalten.
Mich hatte die Idee mit der Wette auf das Buch aufmerksam gemacht, weil ich mir noch dachte, welcher Freund verleiht seine Freundin und vor allem welche Freundin lässt das mit sich machen!!!!
Und da kommen wir schon zu einem meiner Hauptkritikpunkte: Protagonistin Grace
Ich konnte mich überhaupt nicht in sie hineinversetzen, denn ihre familiäre Situation war ja schlimmstes Mittelalter – sie wird quasi als hübsch anzusehendes Haustier gehalten, das anschließend meistbietend verheiratet werden soll. Der Glückliche soll ihr aktueller Boyfriend werden, der bereits jetzt total widerwärtig ist. Und Grace fügt sich in dieses Szenario, weil es ja keinen Ausweg gibt??? Da war doch von einer Verwandten (Tante!) die Rede, die mit der Familie gebrochen hat – kommt sie da nicht auf die Idee, sich an die zu wenden?
Und dann der männliche Protagonist Ray: hier wird plötzlich komplett Bollywood aufgefahren – Ray ist Inder, kommt aus einer steinreichen Familie und entführt seine „Fakefreundin“ mal eben per Firstclass-Flug nach Indien zu seiner Family mit standesgemäßer Villa und Bediensteten… Also eine Umgebung, in die sich unsere verwöhnte Prinzessin Grace gleich fallen lassen kann, ohne unsanft zu landen – dazu liebenswerte Schwiegereltern und -oma nebst Schwägerin und Schwagern, die sie alle mit ihrer Liebe erdrücken… Das war schon so süß, dass ich Zahnschmerzen bekam! Interkulturelle Konflikte – nö, wir haben uns ja alle so lieb!
Leider nicht mein Buch…