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de.Susi

Bewertungen

Insgesamt 432 Bewertungen
Bewertung vom 02.04.2023
Käthe Kruse und das Glück der Kinder / Die Puppen-Saga Bd.2
Peters, Julie

Käthe Kruse und das Glück der Kinder / Die Puppen-Saga Bd.2


weniger gut

Im ständigen Auf und Ab lebt die berühmte Puppenherstellerin Käthe Kruse mit ihrem um vieles älteren sowie sehr exzentrischen Mann Max und den Kindern in Berlin. Die Nachfrage ihrer handgefertigten Puppen ist größer als ihre Produktion erlaubt und so erwägt sie die Gründung einer eigenen Manufaktur. In Bad Kösen kommt sie diesem Traum näher, doch die Konkurrenz macht ihr, der Frau, das Leben schwer...
Bewundernswert ist der Mut und das Durchhaltevermögen dieser Frau in einer Zeit, wo vieles was für heutige Frauen selbstverständlich ist, noch unerreichbar war. Und dennoch hinterlassen die Schilderungen bei mir den Eindruck, das die, zum Teil existenziellen, Probleme nicht wirklich relevant sind. Entweder hatte Käthe also nur wahnsinniges Glück, oder aber sie war ein derart positiv eingestellter Mensch, das es für sie einfach keine Hindernisse gab.
Zwiespältig empfinde ich auch das Verhältnis zwischen Käthe und Max. So taff sie als Geschäftsfrau agiert, so verfällt sie privat dem typischen Familienklischee der Zeit.
Insgesamt konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und ich würde es auch nicht nocheinmal lesen.

Bewertung vom 02.04.2023
Nebelangst
Kosmale, Olga

Nebelangst


weniger gut

Zusammen mit seinem Bruder Mikel und seinem Cousin Pejo verbringt der 12jährige Daniel Nygård die Sommerferien auf einer Insel im Schärenmeer.
Doch über allem schwebt eine Angst, denn Kinder verschwinden spurlos.
Als die drei Jungen eine unbewohnte Insel erforschen, wird das Abenteuer zum Albtraum: denn auf dieser versteckt der Kindermörder seine Opfer...
Jahre später will sich Daniels Tochter Lilja nicht mit dem Selbstmord ihres Vaters abfinden und beginnt nachzuforschen. Noch ahnt sie nicht wie weit das damalige Geheimnis in die Gegenwart reicht und on welche Gefahr sie sich damit begibt...
Es dauerte eine Weile bis ich in die Geschichte hineingekommen bin und den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart ziehen konnte. Der männlichen Sprecher sorgte anfänglich in seiner Erzählerrolle von Lilja und Daniel für zusätzliche Verwirrung.
Die Handlung selbst war auch nicht immer plausibel, zuviele Morde (oder wenn man will auch Unfall), noch dazu von verschiedenen Personen, gingen für mich einfach zu "glatt" durch.
Ein zwar teilweise spannend geschriebenes Buch, das mich letztendlich jedoch nicht ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 17.03.2023
Das barfüßige Mädchen
Bruck, Edith

Das barfüßige Mädchen


ausgezeichnet

Die unbeschwerte Kindheit endet jäh, als Edith mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert wird. Als Überlebende der Shoah blickt sie zurück auf ihr eigenes (Er) Leben, was für immer mit unendlichen Schmerz und Leid verbunden ist.
Und wie man im Buch erfahren wird, ist das Überleben der Beginn einer weiteren schmerzlichen Reise, der neben der Verarbeitung von Verlust auch die Suche nach einem Platz und vor allem Sinn im Leben ist. Sehr eindrücklich schildert Edith Bruck ihren persönlichen Leidensweg der exemplarisch für unzählige Schicksale stehen kann. Danke für diese eindringlichen Einblicke! Klare Lese/Hörempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2023
Rote Sirenen (MP3-Download)
Belim, Victoria

Rote Sirenen (MP3-Download)


ausgezeichnet

Viktoria Belim wurde in der Ukraine, der Heimat ihrer Familie geboren und ist dort aufgewachsen. Während der Annektion der Krim, die Aufgrund unterschiedlicher Ansichten auch die Familie auf eine Zerreissprobe stellt, kehrt Viktoria in die Ukraine zurück um nach ihrem Grossonkel Nikodim zu suchen, welcher in den 30er Jahren spurlos verschwunden ist. Noch ahnt sie nicht, das diese Spurensuche in der Familiengeschichte auch eine Suche nach ihrem eigenen Ich ist...
Sehr deutlich wird die Auswirkung politischer Interaktionen auf familiäre Bande sowohl aufgrund der eigenen (oder weitergetragenen) Erfahrung als auch unterschiedlichsten Nationalitäten der einst als UdSSR (zwangs)vereinten Völker. Gleichzeitig ist es ein lehrreicher Exkurs in die Historie, Traditionen und Alltagsleben. Mit dieser autobiografischen Erzählung wird der Ursprung und das Ausmaß der aktuellen Tragödie deutlich! Klare Lese/Hörempfehlung!

Bewertung vom 17.03.2023
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


gut

Seit 1982 die siebzehnjährige, schwangere Emily Vaught in Longhill Beach auf dem Weg zu ihren Abschlussball brutal ermordet wurde, hängt ein Mantel des Schweigens über der Tat, als auch dem Ort. Es wirkt, als sei diese Tat nicht geschehen..
In der Gegenwart verschlägt es US-Marshal Andrea Oliver in den beschaulichen Ort. Ihr Auftrag ist der Schutz einer Richterin gegen welche Morddrohungen ausgesprochen wurden.
Rasch erkennt Andrea das der Schlüssel zu Allem der ungelöste Mordfall ist...
Spannend geschrieben bleibt in dem Gewirr verschiedenster Taten und Tatmotive der Drahtzieher des Geschehens lange im Dunkeln. Diese füllen die Handlung des Buches ausreichend aus, so daß die übertriebene Fürsorge von Andrea's Mutter als auch Beziehungsgeschichte zu ihrem Kontaktmann eigentlich überflüssig und nicht zwingend erforderlich wird. Durch die undurchsichtige Gemengelage hat der Leser schon genug zu verarbeiten.
Ein nettes Buch für zwischendurch, was jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.03.2023
Gestohlenes Kind (eBook, ePUB)
Seibt, Caroline

Gestohlenes Kind (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Seiner Mutter entrissen, landet der kleine Jakob in einem Alptraum: weggesperrt und behandelt wie Vieh muss er mit anderen Kindern die Demütigungen des "Sandmann" ertragen...
Jahre später verbrennt sich ein offensichtlich glücklicher Familienvater vor den Augen zahlreicher Zeugen. Schnell wird dieser Fall als Selbstmord abgehakt. Nur den Polizist Theo Weiland lässt der Fall keine Ruhe, denn im Portemonnaie des Toten befand sich eine uralte Visitenkarte Weilands mit der Notiz "Hilfe"...
Einen Zusammenhang erahnen jedoch in den ersten Seiten nicht findend gerät der Leser immer tiefer in einen Sog von Manipulation, Grausamkeit und Brutalität. Überraschend war für mich, das die sich abzeichnende Tendenz des Motives letztendlich in eine ganz andere Richtung ging. Gleiches gilt für den Täter, den ich sehr lange nicht in Betracht gezogen habe. So muss für mich ein gelungener Thriller sein - klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.02.2023
In der Stille der Polarnacht
Macallister, Greer

In der Stille der Polarnacht


gut

Die Abenteuerin Virginia Reeve wird von Lady Franklin beauftragt, ihren Mann mit seiner Forschergruppe zu finden, welche in der Arktis verschollen sind. Gleichzeitig will Lady Franklin damit beweisen, daß Frauen zu den gleichen, wenn nicht sogar herausfordernden Leistungen in der Lage sind. Somit bricht eine bunt zusammengewürfelte Truppe junger Frauen unterschiedlichster Herkunft und Kenntnissen im Frühjahr 1853 unter der Führung von Virginia in die Arktis auf. Doch nicht alle kommen zurück und dafür muss Virginia sich vor Gericht verantworten. Ein ungerechte Prozess in dem es weniger um die Wahrheit als um die Suche nach einem Schuldigen geht, und das Virginia verantwortlich ist, steht für fast alle von vornherein fest.
Der Plot eine Gruppe wagemutiger Frauen auf die Suche nach Verschollenen in die Arktis zu entsenden ist ebenso waghalsig und exzentrisch wie Lady Franklin und schon von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dafür sind nicht einmal wie erwartet, die widrigen Extremumstände verantwortlich, sondern gesellschaftliche Schranken, Vorurteile und sogar Aberglaube. Denn letztendlich entscheiden nicht Befähigung oder Kenntnisse, sondern Herkunft, Einfluss und Geschlecht. Und wie sollte es anders auch sein, steht das ganze Unterfangen bereits von vornherein unter keinem guten Stern, da sich zwei Alphaweibchen um die Führung ringen.
Was in dem Klappentext vielversprechend klang, enttäuschte mich letztendlich im weiteren Verlauf. Im Vordergrund steht die Verhandlung Virginia's, durchsetzt mit Rückblenden in ihr Leben sowie die Reisevorbereitungen. Die eigentliche Expedition wird in meinen Augen zu kurz umrissen. So rührend die Unterstützung Virginias Begleiterinnen während der Verhandlung ist, haben doch die wenigstens von ihnen mit ihr das Abenteuer bis zu Ende durchgestanden. Für mich besteht da allerdings schon ein Unterschied, ob es "nur" eine unangenehme bzw. ungemütliche Rückreise war oder der nackte Kampf ums Überleben.
Letztendlich verliert sich das Buch in juristischen Spitzfindigkeiten, Bestechungen/Bestechungsversuchen und dem undurchdringlichen Strippenziehen der vermeintlich besser gestellten.
Ein Buch, was viel Potential für mehr hat, aber so leider keinen bleibenden Eindruck auf mich hinterlässt.

Bewertung vom 30.01.2023
Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9 (MP3-Download)
Kutscher, Volker

Transatlantik / Kommissar Gereon Rath Bd.9 (MP3-Download)


weniger gut

Im 9.Band um das Gespann Ritter/Rath muss der bedingt durch die politische Entwicklung untergetauchte Kommissar Gerion Rath Deutschland verlassen. Auch seine Frau Charlotte, Charly, Rath, geborene Ritter, wollte Deutschland schon längst verlassen haben, doch sie möchte noch ihren Ziehsohn Fritz aus der psychiatrischen Klinik rausholen. Dann verschwindet Charly's Mitbewohnern Greta und deren Liebhaber wird ermordet aufgefunden. Und auch über den Atlantik arbeiten Kriminelle gegen sie...
Aus dem Klappentext heraus hatte ich mir ein etwas anderes Buch versprochen, auch das es bereits der 9.Band der Reihe (der meiner Meinung nach aber durchaus unabhängig und ohne Vorkenntnisse der anderen Bände gelesen werden kann) um Gerion Rath ist, war mir vorher nicht bewusst.
Sehr gewuchtige Themen wie Attentate auf Göring, Drogenhandel als auch reale Ereignisse wie der Absturz der Hindenburg bei Lakehurst gekoppelt mit Spionage überladen dieses Buch. Es fühlt sich für mich eher an, als ob diese Grundpfeiler mit Gerion und Charly's Geschichte nur aufgefüllt werden, als das diese die bestimmenden Hauptpersonen sind. Diese Vielschichtigkeit hat mich regelrecht erschlagen.
An David Nathan's Betonung mit der Angewohnheit, seine Stimme zum Satzende hin zu heben, bin ich fast verzweifelt. Da konnte ich dann über das typisch deutsche Gericht der Bratkartoffeln als offensichtlich einzig verfügbares und immer wieder konsumiertes Essen nur noch müde lächeln. Es sind die Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck zerstören...
Zu Ende gehört habe ich dieses Buch zwar, aber es konnte mich gar nicht überzeugen. Ich glaube nicht, dass ich weitere Bände dieser Reihe lesen werde.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.