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anngelesen

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Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2021
Liebe leuchtet auch im Dunkeln / Blackout Bd.1
Clayton, Dhonielle;Jackson, Tiffany D.;Stone, Nic

Liebe leuchtet auch im Dunkeln / Blackout Bd.1


sehr gut

Erstmals bin ich auf "Blackout" durch das Cover aufmerksam geworden, denn dieses ist ein echter Hingucker und meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes.
"Blackout" beinhaltet sechs Kurzgeschichten, die allesamt von unterschiedlichen POC-Autorinnen geschrieben wurden. Bei allen Geschichten bildet der Stromausfall in New York die Ausgangslage für die Handlung, was mir sehr gut gefällt, da man so nicht von einem Kontext zum nächsten springen muss, sobald man gerade in einer Geschichte angekommen ist. Die Geschichten sind aber nicht nur durch den Blackout miteinander verbunden, denn die Protagonisten haben alle eine Verbindung zueinander, sodass immer jemand, dessen Geschichte man schon gelesen hat oder dessen Geschichte noch folgt, erwähnt wird. Ein weiterer zentraler Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, ist die Blockparty in Brooklyn. Insgesamt ergeben die Kurzgeschichten so ein stimmiges Gesamtbild.
Die Kurzgeschichten behandeln alle das Thema Liebe, sind aber sehr unterschiedlich und vor allem vielfältig, denn: Love is Love. Jede Autorin hat ihren ganz eigenen, individuellen Schreibstil eingebracht, aber alle Geschichten sind kurzweilig und haben in mir ein Gefühl der Wehmut hinterlassen, wenn sie endeten. Die Charaktere sind stets sehr verschieden und insbesondere die Nebencharaktere aus "Maßgeschneidert" von Ashley Woodfolk haben es mir wirklich angetan.
Herausgestochen ist auf jeden Fall die Kurzgeschichte "Der lange Weg" von Tiffany D. Jackson, da diese in mehreren Akten erzählt wird, die immer von den Kurzgeschichten der anderen Autorinnen unterbrochen werden.
Die Sprache in "Blackout" ist sehr umgangssprachlich, was für mich die Charaktere wirklich authentisch gemacht hat und auch nicht "zu viel" wirkte.
An so mancher Stelle hat es mir ein wenig an Tiefgang gefehlt, da es sich aber um Kurzgeschichten handelt, finde ich das völlig entschuldbar. Das gleiche gilt für die Tatsache, dass manches ein wenig hervorsehbar ist. Trotzdem konnten mich die Kurzgeschichten sehr gut unterhalten.
Wie alles in der letzten Kurzgeschichte schließlich zusammen gelaufen ist, finde ich wirklich gut gelöst und macht für mich den Abschluss richtig rund.

Fazit:
Jede Geschichte gibt einem etwas Wichtiges fürs Leben mit und hinterlässt beim Leser ein gutes Gefühl. Ich kann das Buch wirklich empfehlen!

Bewertung vom 13.04.2021
Engelsruf
Mur, Melanie

Engelsruf


sehr gut

Der lockerleichte Schreibstil der Autorin, den ich schon von „Engelsruf“ kenne, hat mir auch bei diesem Buch wieder sehr gut gefallen. Er hat dafür gesorgt, dass ich nur so durch die Seiten geflogen bin.
Das Wiedersehen mit einigen bekannten Charakteren aus „Engelsruf“ war superschön. Es hat mir total gut gefallen, mehr über die Charaktere zu erfahren. Trotz dessen, dass es sich um mehrere Kurzgeschichten über verschiedene Charaktere handelt, war alles sehr stimmig für mich. Einige Geschichten waren von der Stimmung her ruhiger und einfach schön, andere hingegen richtig spannend, tragisch und herzzereißend. Dadurch wurde eine gute Abwechslung geschaffen.
Von „Engelsruf“ war ich es schon gewohnt, in die Sichtweisen der Charaktere einzutauchen, und ich fand es auch in den Spin-Offs sehr interessant, mehr über sie, ihre Vergangenheit und ihre Zukunft zu erfahren. Die Nebencharaktere, die in „Engelsruf“ für mich noch ein wenig oberflächlich geblieben waren, haben so mehr Tiefe bekommen. Auch die Antagonisten aus Engelsruf konnte man besser kennenlernen und verstehen. Man hat schon in „Engelsruf“ gemerkt, dass sie nicht durchweg böse sind. Im Spin-Off hat mir sehr gut gefallen, dass das noch verstärkt wurde, denn ich liebe es in Büchern, wenn man die Motivation der „Bösen“ nachvollziehen kann.
Ich empfehle auf jeden Fall, zuerst den Hauptband zu lesen und erst im Anschluss die Kurzgeschichten, da man sich mit diesen für die eigentliche Geschichte sehr spoilern würde. Also falls ich euch neugierig machen konnte und ihr „Engelsruf“ noch nicht kennt, schaut mal bei der Autorin oder meiner Rezension, die ihr im Guide gespeichert findet, vorbei.
Das einzige, was mir nicht so gut gefallen hat, ist der Punkt, dass die Protagonisten aus „Engelsruf“, Adara und David, für meinen Geschmack im Spin-Off ein bisschen zu kurz gekommen sind. Ich hätte gerne noch mehr über ihr Leben nach dem Ende von „Engelsruf“ erfahren. Dafür fand ich es jedoch toll, dass sie den Abschluss gebildet haben und das Ende fand ich perfekt. Ich konnte das Buch mit einem zufriedenen Lächeln beenden.

Fazit:
Die Spin-Offs sind ein schöner, lesenswerter Zusatz für alle, die „Engelsruf“ gerne gelesen haben und mehr über die Charaktere erfahren möchten.

Bewertung vom 14.11.2020
Niemalswelt
Pessl, Marisha

Niemalswelt


sehr gut

Zu Beginn möchte ich kurz auf das tolle Cover eingehen, das für mich ein richtiger Hingucker ist. Als ich es das erste Mal gesehen habe, hat es mich sofort neugierig gemacht, und der Klappentext hat dann sein Übriges getan, um „Niemalswelt“ auf meiner Wunschliste landen zu lassen. Besonders gut gefällt mir auch, dass die Gestaltung des Covers einen direkten Bezug zum Inhalt des Buchs hat. Die Freunde, deren Geschichte erzählt wird, sind in einer Zeitschleife gefangen, in der es in Strömen regnet. Die Blumen, die auf dem Cover zu sehen sind, werden ebenfalls erwähnt.
Die Geschichte wird von unserer Protagonistin, Beatrice Hartley, genannt Bee, aus der Ich-Perspektive erzählt. Dies sowie der lebendige Schreibstil der Autorin hat dazu geführt, dass es mir sehr leichtfiel, mich in Bee hineinzuversetzen.
Die Konstruktion der Niemalswelt, dieser Zeitschleife, in der sich Bee und ihre Freunde befinden, hat mir sehr gut gefallen. Sie folgt ihren eigenen Gesetzen, die der Leser gemeinsam mit den Charakteren erst einmal herausfinden muss.
Besonders gut gefallen hat mir auch, dass jeder der fünf Freunde so unterschiedlich und interessant ist. Ich hätte gerne noch viel mehr über sie erfahren. Jeder Charakter hat ein Geheimnis zu verbergen, mit dem ich nicht gerechnet habe. Manchen kam ich langsam auf die Schliche, manche Geheimnisse wurden mit einem großen Knall gelüftet.
Marisha Pessl hat eine spannende und fesselnde Erzählweise, die sehr temporeich ist, sodass es nie langweilig wurde. Vor allem dank der zum Teil echt fiesen Cliffhanger an einigen Kapitelenden fiel es mir echt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Insbesondere als die Nachforschungen bezüglich Jims Tod an Fahrt aufgenommen hatten, habe ich die Seiten regelrecht inhaliert. Wäre es mir zeitlich möglich gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich sogar in einem Rutsch gelesen. Ich habe mit den Freunden mitgefiebert und meine eigenen Theorien aufgestellt, was mit Jim passiert sein könnte. Im Laufe der Geschichte erhält man immer wieder nach und nach neue Erkenntnisse, die die Geschichte in eine neue Richtung lenken und einen mit seinen Theorien über Jims Tod auf eine neue Fährte führen. Und dennoch hat das Buch für mich völlig überraschende Wendungen genommen und ein unvorhersehbares Ende bereitgehalten.
Fazit:
Die Autorin hat eine unvergleichliche, spannende und unvorhersehbare Geschichte erschaffen! Absolute Leseempfehlung von meiner Seite aus!