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Musteplume

Bewertungen

Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 28.12.2023
Das Klugscheißerchen
Kling, Marc-Uwe

Das Klugscheißerchen


ausgezeichnet

Dieses Buch handelt von dem kleinen Klugscheißerchen, das auf dem Dachboden der Familie Theufel lebt und nur von echten Klugscheißern erkannt werden kann.

Die Geschichte hat meine recht lesemuffelige Drittklässlerin innerhalb von zwei Tagen durchgelesen.
Der Schreibstil und die Gestaltung mit den vielen Illustrationen werden den Leseanfängern gerecht.

Aber durch den Wortwitz macht dieses Buch auch einem erwachsenen Vorleser Freude.

So erkennt man in der Geschichte durchaus us sich selbst und auch steinige andere Familienmitglieder wieder.

Ein schönes, humorvolles Buch, ansprechend illustriert und altersgerecht gestaltet, ein klare Empfehlung, sowohl zum Vorlesen als auch zum selber lesen für Grundschüler.

Auch wenn meine Tochter zum Schluss ein wenig enttäuscht war, das mit dem Haustier hat einfach nicht geklappt.

Bewertung vom 28.12.2023
Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
Henry, Emily

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mich wider Erwarten begeistert.

Bei der Erwähnung von enemies to lovers und booktok war für mich eigentlich klar, dass das hier nur Schund sein kann.

Aber weit gefehlt, trotz der seicht und simpel erscheinenden Aufmachung und Anpreisung fand ich diese Geschichte durchaus durchdacht und vor allem angenehm geschrieben und sehr fesselnd.

Die idyllische Kleinstadt, ungleiche und unzertrennliche Schwestern, gutaussehende Einheimische, an sich bedient dieses Buch durchaus jedes Klischee. Aber das geschieht auf ganz angenehme, humorvolle Weise, als würde sich diese Geschichte selbst nicht allzu ernst nehmen, mitunter erscheint sie mir als Parodie des typischen Liebesromanes.

Das Buch unterhält und die Geschichte berührt, ich mag sie weiterempfehlen. Book lovers ist ein entspannendes Zwischendurchbuch.

Bewertung vom 28.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Der Schacherzähler ist eines meiner Jahreshighlights.
Dieses Buch hat alles, was ich an Geschichten schätze.

Es hat ganz wunderbar ausgeformte Charaktere, die sich authentisch verhalten und sich weiterentwickeln.
Jeder Einzelne von ihnen ist absolut liebenswert, im Zusammenspiel bilden sie die Quintessenz dieser wunderbaren Geschichte.

Der Schacherzähler ist fast ein bisschen märchenhaft.
Die elfenhafte Malu, der grimmige Oldman, der freche Zwerg Janne, die gute Fee ist auch dabei.

Diese Geschichte über Beziehungen, mitten aus dem Leben und doch fern von jeglichem Klischee, ich bin total begeistert.
Die Gefühle werden großartig transportiert, aber zu keiner Zeit wird es kitschig.

Der Schreibstil ist mitreißend und sehr angenehm zu lesen.

Ich möchte dieses Buch unbedingt weiterempfehlen, endlich mal wieder ein Buch, das nachhaltig im Gedächtnis bleibt.

Bewertung vom 18.12.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


sehr gut

Das einzige Kind ist ein Roman von Hera Lind, der auf einer wirklichen Lebensgeschichte beruht.

Es geht um den kleinen Djoko, der als Fünfjähriger ganz alleine während des zweiten Weltkrieges aus Jugoslawien flüchtet.

Ich empfand die Lektüre des Buches als ganz, ganz schrecklich.
Die Geschichte wird aus der Perspektive des Kindes erzählt, dass macht den Erzählstil ein wenig anstrengend zu lesen, aber es ist authentisch und verschlimmert das ganze Leseerlebnis noch.

Ich konnte nach einem Drittel nicht weiterlesen, weil ich das Leid des Kindes, dieses wirklich unbeschreiblich schreckliche Leid, nicht ertragen konnte.
Selten hat mich ein Buch so sehr mitgenommen.

Daher finde ich auch nicht das Buch an sich schlecht, ich finde die Geschichte sehr wichtig, unglaublich aktuell und sehr gut umgesetzt.
Aber gerade diese Aktualität hat mich mitgenommen, mir ging es körperlich schlecht nach dem Lesen.

Bewertung vom 18.12.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


sehr gut

Dieses Buch ist ein solider Krimi.
Es geht darum, dass eine Abordnung Stockholmer Ermittler in den Norden Schweden gesandt wird, um dort einen Fall im Rahmen der Forstindustrie und der Waldschützer aufzuklären.

Die Geschichte ist stimmig und durchaus interessant, besonders die Hintergründe und Problematiken der Holzindustrie finde ich sehr interessant und auch lehrreich.

Der Schreibstil ist fesselnd.

Die Charaktere sind vielfältig, allerdings ziemlich klischeebehaftet.

So konnte mich das Buch auch nicht komplett überzeugen, es gab von allem etwas, aber irgendwie wurde halt auch jedes Klischee bedient.

Schön war das Setting im hohen, kalten, verschneiten Schweden, das machte das Buch eher zu Cosy Crime.

Also durchaus lesbar und unterhaltsam, aber für mich persönlich zu viel Gefühl und Verwicklungen und zu wenig Kriminalistik.

Bewertung vom 18.12.2023
Stille Falle / Leo Asker Bd.1
Motte, Anders de la

Stille Falle / Leo Asker Bd.1


ausgezeichnet

Dieser Thriller hat mich absolut begeistert, ich muss unbedingt sämtliche anderen Bücher von Anders de la Motte lesen, dieser Autor gefällt mir außerordentlich.

Die Hintergrundgeschichte ist sehr spannend, Urban Explorations waren mir fremd, finde ich allerdings sehr faszinierend.
Die Charaktere, besonders die Ermittlerin Leo mit ihrer geheimnisvollen Geschichte und der Dozent sind mir sehr sympathisch. Leo ist wahnsinnig interessant, ich würde gerne weitere Geschichten über sie lesen.

Ein kleines bisschen hat mich „die Abteilung der verlorenen Seelen“ an Carl Moerks Keller erinnert, das hat mich anfangs irritiert, aber der Autor hat etwas ganz eigenes aus seiner Geschichte gemacht.

Der Schreibstil ist mitreißend, ich bin geradezu durch dieses Buch geflogen und möchte es unbedingt weiterempfehlen, es ist für mich einer der besten Thriller des Jahres.

Bewertung vom 08.12.2023
Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen
Engel, Henrike

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen


ausgezeichnet

Auch dieser vierte Teil der historischen Kriminalromanserie hat mich begeistert.

Dieses Mal geht es um die Geschichte des Heroins und die Anfänge der Psychoanalyse.

Die altbekannten und liebgewonnenen Charaktere entwickeln sich weiter, es macht Freude, diese emanzipierten Frauen wieder ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten.

Heroin als Medizin gegen alles, verschrieben wie Hustensaft an jung und alt, erschreckend und mir tatsächlich noch unbekannt.
Die Anfänge der Psychoanalyse nach Freud hätten meiner Meinung nach noch mehr ausgeführt werden können, Therapie ist und war soviel mehr als ein nettes Kaffeekränzchen.
Aber vielleicht begleiten wir Helene ja beim nächsten Mal nach Wien, es würde Michaela freuen.

Dieser Roman hat alles, was ich von einem guten Buch erwarte, er ist fesselnd geschrieben, hat interessante Charaktere und eine Hintergrundgeschichte, die zum Nachdenken und Nachforschen anregt.

Bewertung vom 04.12.2023
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

„Dieses schöne Leben“ ist ein großartiger Debütroman, für mich eines der schönsten und bewegendsten Bücher, die ich in diesem Jahr gelesen habe.

Es geht um die junge Trauerbegleiterin Clover, die sehr zurückgezogen lebt, Menschen beim Sterben Gesellschaft leistet und sich mit ihren Ratschlägen, Wünschen und dem Bereuen auseinandersetzt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, mitreißend, knackig und humorvoll.

Die Geschichte berührt ohne sentimental zu werden. Es macht Freude Clover zu begleiten, ihre Entwicklung zu verfolgen, ihr Leben in New York mitzuerleben.

Die Charaktere sind sehr anschaulich beschrieben und sehr sympathisch, sie sind mir sofort ans Herz gewachsen.

Dieses Buch ist ein gelungenes Gesamtpaket, das Lesen macht Spaß, die Geschichte fesselt und regt zum Reflektieren des eigenen Lebens an.
Ich möchte es gerne weiterempfehlen!

Bewertung vom 04.12.2023
Die Eisfischerin vom Helgasjön
Lamberti, Frieda

Die Eisfischerin vom Helgasjön


gut

Die Eisfischerin habe ich im Genre Literatur verortet und war sehr gespannt auf dieses Buch.
Allerdings hat es sich bei der Lektüre dann als schnöder Liebesroman entpuppt.
Viel Gefühl, viele Irrungen und Wirrungen, ach so überraschende Wendungen, das gesamte Paket wird bedient.

Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, ist nicht allzu belanglos.
Die Geschichte ist nix Neues, junge Frau hat Beziehungsprobleme, macht alleine Urlaub, findet jemand anderen, aber es ist natürlich alles nicht so einfach…

Statt Tiefgang gibt es Nordlichter, Rentiere und Schnee.
Das Buch bewegt und beeindruckt zwar nicht, vermittelt aber spontane Lust auf Urlaub. Das ist auch nicht schlecht, ist ja ein schönes Gefühl.

Da ich aber ein Buch mit mehr Gehalt, mehr Tiefgang und mehr Nachhall erwartet habe, hat mich dieses nicht überzeugen können.

Bewertung vom 20.11.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


sehr gut

Johanna Gabathuler ist eine junge Schweizer Krankenschwester, die von einem Fronteinsatz zurück nach Hause kehrt, dort ihre uneheliche Tochter verliert und stattdessen zwangsverheiratet werden soll.

Dieser Spionageroman über den ersten Weltkrieg und die neutrale Schweiz ist historisch sehr gut recherchiert, auch gibt er den Zeitgeist sehr gut wieder.
Die Verstrickungen der Mächtigen im Hintergrund eines Krieges, die Rolle der Frau zu dieser Zeit, das ist sehr anschaulich dargestellt.

Gut hat mir die Gliederung in kurze, manchmal sehr kurze Kapitel gefallen. Und ganz herausragend die Einschübe über die verschiedenen Protagonisten, auf die Weise sind die zeitgeschichtlichen Problematiken verschiedener Länder bis zum Kongo überaus deutlich geworden.

Ein nüchtern geschriebener und doch sehr bewegender Roman mit sehr interessanten Charakteren, den ich durchaus weiterempfehlen kann.