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Bambisusuu

Bewertungen

Insgesamt 125 Bewertungen
Bewertung vom 27.02.2020
Das Haus der Frauen
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Das Buch "Das Haus der Frauen" ist bereits das zweite Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Nach "Der Zopf" war ich gespannt, wie diese Geschichte ist, die von der Handlung ganz anders ist. Ich kann sagen, es ist wieder ein gelungener Roman, der absolut tiefgründig und eine klare Leseempfehlung von mir ist.

Das Buch spielt in zwei unterschiedlichen Zeiten in Paris. Einmal befinden wir uns im Heute, wo wir die Frau Solène begleiten. Sie ist eine erfolgreiche Anwältin, die nach einem Suizid ihres Klienten einen Zusammenbruch erleidet. Um wieder in den Alltag zurückzufinden, fängt sie ehrenamtlich als Schreiberin in einem Frauenhaus an. Es ist das Haus, was die Zuflucht aller Frauen dieser Welt ermöglicht. Neben den Tätigkeiten lernt Solène, was Zusammenhalt für ein Glück sein kann und erkennt wieder den Sinn des Lebens.

Der andere Teil der Geschichte spielt in den 1920er Jahren und handelt von der Frau Blanche Peyron, die das Haus der Frauen gegründet hat. Ihren Mut und das Kämpfen gegen die Ungerechtigkeit macht sie zu einer besonderen Frau. Dass die Frau tatsächlich existiert hat, macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Wie im "Der Zopf" schreibt auch hier die Autorin viel über verschiedene weibliche Charaktere. Ihre Unterschiedlichkeit und dennoch Verbundenheit schafft eine einzigartige Handlung. Laetitia Colombani bringt sowohl Solène und Blanche, aber auch die anderen Frauen mit einer beeindruckenden Tiefgründigkeit dem Leser näher. Ich konnte mich total in deren Lage hineinversetzen und fand besonders den Zeitwechsel interessant. Solènes und Blanches Alltag wird zu Beginn ganz separat behandelt und von Kapitel zu Kapitel erschließt sich die Verknüpfung. Das ist der Autorin wirklich gelungen!

Aber auch die Geschichten der Frauen im Haus sind facettenreich, sodass ich gebannt der Erzählung gefolgt bin. Die Geschichte baut große Spannung auf, ohne dass die Autorin die Geschichte großartig mit Adjektiven umschmückt. Der Schreibstil ist einmalig!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


sehr gut

Der historische Roman "Die Frauen vom Alexanderplatz" wurde von der Autorin Elke Schneefuss geschrieben und spielt um 1918, also in der Nachkriegszeit des 1.Weltkriegs. Das Cover verspricht einen tollen Frauenroman, welches mit der spannenden Handlung nur bestätigt wird!

Die Geschichte spielt in Berlin 1918. Der Krieg ist vorbei, dennoch ist das Land erschüttert und trägt starke Folgen mit sich. Die drei Frauen Vera, Hanna und Fritzi möchten trotz allen Umständen ihre Träume wahr werden lassen und für ihre Liebe kämpfen. Die Schneiderstochter Vera verliebt sich nach einer Begegnung in den Matrosen Benno und trifft plötzlich auf ihren traumatisierten Bruder wieder. Fritzi befindet sich hingegen auf der Suche nach dem Vater ihres Kindes (Benno) und die reiche Fabrikantentochter Hanna will gegen den Willen ihrer Eltern Krankenschwester werden.

Die Geschichte beinhaltet viele Charaktere, was jedoch zu keinen Schwierigkeiten während des Lesens führt. Denn bereits nach wenigen Seiten hat man die atemberaubende Kulisse vor Augen und fühlt sich in die damalige Zeit versetzt. Für einen historischen Roman ist der Schreibstil hierbei recht locker und leicht gehalten, sodass man einfach in die Handlung eintauchen kann. Obwohl die Zeit sehr turbulent und ereignisreich war, lässt das Buch einen keineswegs nachdenklich stimmen. Es ist eher ein schönes Buch, welches die emotionalen und träumerischen Schicksale der drei Frauen auf spannende Weise näherbringt.

Mit wechselnden Perspektiven komme ich als Leser den drei Frauen sehr nah. Man erlebt die Gefühle, lernt die Hintergründe und Zukunftsabsichten kennen. Auch wenn die drei Frauen sich in der selben Zeit befinden, sind sie doch ziemlich unterschiedlich. Das sorgt für die gewisse Spannung, da jede für sich ihre eigenen Ziele versorgt. Im Laufe der Handlung treffen sie aufeinander, was für Ungeahntes sorgt. Als Leser habe ich das gebannt verfolgt.

Auch das Verhalten gegenüber den Frauen in der Nachkriegszeit kommt in dieser Geschichte gelungen zur Geltung. Vera, Fritzi und Hanna beweisen an vielen Stellen Mut, Zusammenhalt und hohe Intelligenz, was zu dieser Zeit nicht immer vertreten war. So müssen auch die drei Frauen zum Teil belästigende Bemerkungen über sich ergehen und sich gegenüber ihrer eigenen Familie behaupten.

Eine wirklich sehr interessante Zeit, über die ich gerne noch mehr erfahren hätte. Der Schreibstil war klasse und auch die Charaktere waren sehr spannend! Ich bin neugierig auf weitere Bücher der Autorin.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2019
Das kleine Glück am Weihnachtsabend
O'Flanagan, Sheila

Das kleine Glück am Weihnachtsabend


sehr gut

Der Weihnachtsroman "Das kleine Glück am Weihnachtsabend" von der bekannten Autorin Sheila O'Flanagan aus dem Insel Verlag entzückt mit seinem bezaubernden Cover und sorgt für weihnachtliche Stimmung.

In der Geschichte spielt sich alles rund um das Hotel "Die Sugar Loaf Lodge" von Claire und Neil Archer in den Wicklow Montains. Zuerst bleiben die Buchungen in der Vorweihnachtszeit aus. Doch nach einer Annonce häufen sich die Gäste und an Weihnachten ist das Hotel ganz überfüllt. Die Gäste könnten nicht unterschiedlicher sein. Alle haben ihre eigenen Erlebnisse und Schicksale, aber trotzdem möchten sie ihre Weihnachtszeit besinnlich genießen.

Die Erzählung der Autorin gefällt mir. Die Handlung hat etwas Märchenhaftes und man fühlt sich wie in einem winterlichen Wunderland. Die Kulisse habe ich auf Anhieb vor Augen und kann das Buch für die Vorweihnachtszeit nur empfehlen. Mir gefällt der Aufbau der Handlung. Denn in jedem Kapitel wird ein neuer Charakter in den Mittelpunkt gestellt. Neben dem Heute erfährt man auch mehr über dessen Vergangenheit und Gedanken. Zum Teil ist das Buch dadurch sehr emotional und nachdenklich. Geschmackssache, ob man sowas zur Weihnachtszeit lesen mag. Aber ich fand es sehr schön und besinnlich. Mir gefällt die Tiefgründigkeit. Für jeden Charakter gab es genug Beachtung und die verschiedenen Persönlichkeiten haben für gute Unterhaltung gesorgt. Für jeden Leser gibt es hier bestimmt eine Person, mit der man sich identifizieren kann. Insgesamt eine warmherzige Geschichte, in der es mal auf eine andere Art drunter und drüber geht. Amüsant ist es auf jeden Fall und am Ende erhält jeder sein kleines Glück am Weihnachtsabend!

Bewertung vom 14.09.2019
Die schönste und die traurigste aller Nächte
Gomyde, Maurício

Die schönste und die traurigste aller Nächte


sehr gut

Der Liebesroman "Die schönste und die traurigste aller Nächte" von dem Autor Maricio Gomyde packt bereits nach wenigen Seiten. Für Liebhaber des Roman "Die Frau des Zeitreisenden" ist es absolut empfehlenswert.

Victor träumt bis heute immer noch von seiner ersten großen Liebe Amanda, denn beide wurden durch ein Schicksalsschlag schlagartig voneinander getrennt. Seitdem durchlebt er merkwürdige Zeitreisen. Glückliche Momente erlebt Victor ein zweites Mal und traurige Momente versetzen ihn in die Zukunft. Diese Eigenschaft kann er jedoch nicht ablegen oder wenigstens steuern. Amanda wird für tot erklärt, bis sie plötzlich nach zwanzig Jahren wieder auf Victor trifft...

Der Schreibstil des Autors ist wunderschön und fesselnd. Es ist eine Mischung aus Liebes- und Fantasyroman, obwohl ich sonst eigentlich ziemlich selten Fantasy lese oder mag. Das Buch hat mich daher überrascht. Die Fantasy-Elemente wirkten trotzdem authentisch und haben umso mehr für Spannung gesorgt.

Der Hauptcharakter Victor wurde toll dargestellt und hat mich auch emotional mitreißen können. Seine Gedanken und Gefühle wirkten ebenfalls realistisch. Durch die abwechselnde Perspektive konnte ich mich gut in Victor und Amanda hineinversetzen. Neben der gemeinsamen Liebesgeschichte, gehen beide ihre eigenen Wege, die man als Leser gelungen mitverfolgen kann. Im Zwiespalt mit der Vergangenheit entstehen ungeahnte Folgen. Die Suche nach dem Glück steht dabei immer im Fokus und demonstriert die Leidenschaft der beiden Protagonisten. Amanda ist mir auch sympathisch gewesen, nur konnte ich mich auf Victor, als Charakter, mehr einlassen.

Die Geschichte zwischen Victor und Amanda ist wirklich herzzerreißend und mitfiebernd. Ich bin gerne beiden Personen gefolgt und hatte Spaß in die spannende Handlung einzutauchen. Eine klare Empfehlung!

Bewertung vom 21.06.2019
Fünf Sterne für dich
Lucas, Charlotte

Fünf Sterne für dich


sehr gut

Die Autorin Charlotte Lucas hat mit dem Roman "Fünf Sterne für dich" eine unterhaltsame Liebesgeschichte geschrieben, die zum Lachen bringt und die heutige Zeit nicht besser beschreiben könnte.

Interessant und authentisch wird die Handlung in zwei Perspektiven geschildert. Einmal gibt es den Bewertungsprofi Konrad, der mit zahlreichen Rezensionen und Bewertungen im Internet sein Geld verdient. Dabei ist seine Sichtweise meist direkt, sodass auch Konrad privates Umfeld gerne in sein Bewertungsschema gerät. Und dann gibt es noch Pia, die Lehrerin seiner Tochter Mathilda. Als sie ungewollt auf seine Bewertung von ihr persönlich stößt, schwört Pia Rache.

Das Buch macht durch das Cover und den farbigen Buchschnitt einen fröhlichen Eindruck. Auch die Geschichte hat meinen Geschmack getroffen. Die Charaktere Pia und Konrad sind mir sofort sympathisch und machen einen realistischen Eindruck. Pia versucht als junge Klassenlehrerin mit allen Mitteln durchzugreifen. Der Druck ist nicht einfach und schon gar nicht, wenn selbst Eltern ihren Job nicht ernst nehmen. So auch Konrad, der sich als alleinerziehender Vater und Rezensent von fast jedem neuen Artikel auf dem Markt nun dadurch auch als Elternsprecher beweisen darf.

Der Schreibstil ist dabei grandios und fesselnd. Während Pia und Konrad mit ihren persönlichen Problemen zu kämpfen haben, taucht man als Leser zusätzlich auch immer mal wieder in den Alltag der Schüler. Mit lustigen Chatverläufen ist der heutige Zeitgeist getroffen worden. Aber auch das Thema "Mobbing" wird offensichtlich behandelt und tiefgründig dargestellt. Das Verhältnis zwischen Pia und Konrad gibt dem Ganzen noch die Spannung, sodass der Roman ein wirkliches Komplettprogramm beinhaltet. Ich hatte viel Spaß beim Lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2019
Auris / Jula Ansorge Bd.1
Kliesch, Vincent

Auris / Jula Ansorge Bd.1


ausgezeichnet

"Auris" (= das Ohr) ist nicht nur ein besonderer Titel und ähnelt einem bekannten Thriller, sondern ist unterhaltsam, spannend und sorgt für jede Menge Nervenkitzel. Die Autoren Vincent Kliesch und Sebastian Fitzek haben gelungen zusammengearbeitet.

Der berühmte Phonetiker Matthias Hegel ist Profi in seinem Gebiet. Anhand von Klängen und Lauten aus Kehlkopf, Rachen oder durch die Atmung kann Hegel Wahrheit von Lüge unterscheiden. Trotzdem sitzt er nun im Gefängnis und soll einen Mord gestanden haben. Doch ist sein Geständnis glaubwürdig? Jula Ansorge, die True-Crime Podcasterin, möchte unbedingt die Wahrheit herausfinden. Sie ist felsenfest überzeugt, Hegel wurde zu unrecht bestraft und unschuldige Verurteilte zu rehabilitieren ist ihre große Leidenschaft. Ihre Ermittlungen bleiben jedoch nicht unbemerkt, sodass sie sich selbst in Gefahr begibt...

Besser könnte ein Start einer neuen Thriller-Reihe nicht sein. Bereits nach wenigen Seiten bin ich gefesselt. Wie bereits bei Fitzeks Roman "Der Insasse" spielen die beiden Autoren stark mit den Gefühlen des Lesers. Aufhören zu lesen viel mir schwer, nach zwei Tagen bin ich voller Nervenkitzel am Ende angelangt.

Der Aufbau der Handlung ist von Anfang bis zum Ende hin stimmig und spannend. Die Geschichte wirkt lebendig und rasant, was an den vielen Perspektiv- und Zeitwechseln liegt. So erlebt man als Leser Julas und Hegels Sicht, aber auch Einblicke in die Täterrolle. Die Zeitsprünge wirken zu Beginn undeutlich, doch nach kurzer Zeit wurde mir der Zusammenhang klar. Als Leser erfährt man hierdurch wichtige Informationen aus der Vergangenheit, die bei diesem Fall entscheidend sind.

Die beiden Hauptcharaktere Jula und Hegel finde ich beeindruckend geschildert. Sie wirken authentisch. Jula ist mir direkt sympathisch und ihre Neugier ist nachvollziehbar. Hegel hingegen wirkt professionell und zu Beginn distanziert. Sein Talent als Phonetiker habe ich spannend verfolgt, wodurch die Szenen umso fesselnder wurden. Ich habe nicht nur mitgefiebert, sondern regelrecht mitgerätselt. Aber besonders die Idee, ob alles eine Wahrheit oder eine Lüge ist, wurde genial umgesetzt.

Bewertung vom 24.05.2019
Ein Sommer voller Himbeereis
Haasis, Persephone

Ein Sommer voller Himbeereis


sehr gut

Die Liebesgeschichte "Ein Sommer voller Himbeereis" wurde von der Autorin Persephone Haasis geschrieben und ist ihr gelungener Debütroman.

Pauline hat sich mit ihrem Eiscafé "Paulines Eishimmel" einen Traum erfüllt. Mit ihren faszinierenden Ideen und neuen Eiskreationen begeistert sie ihre Gäste. Doch ihre Geldsorgen machen Pauline zu schaffen. Aber auch das Glück in der Liebe ist ihr nicht gegönnt. Um ihre Schwierigkeiten zu vergessen, versteckt Pauline heimlich, in dem Antiquitätenladen von Anna, Zettel mit ihren Wünschen. Bis es zu einer unbekannten Antwort kommt...

Die wunderschöne Handlung liest sich durch den traumhaften Schreibstil toll, sodass man in Kürze die Lesezeit vergisst. Die Kulisse und Charaktere sind interessant und habe ich schnell bildlich vor Augen. Besonders Pauline mit ihrer zuvorkommenden Art habe ich auf Anhieb gemocht.

Neben den Sorgen von Pauline und ihren einfallsreichen Ideen für neue Eissorten, tauche ich als Leser auch in den wunderschönen nostalgischen Antiquitätenladen. Die Einrichtung habe ich nach mehreren Kapiteln vor Augen. Umso schöner finde ich die geschriebenen Briefe von Pauline. Als Leser ist man gespannt, wer sie wohl zuerst findet.

Gleichzeitig erlebt man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Denn auch Christian, der Enkelsohn von Anna, ist in großer Teil des Geschehen. Seine zu Beginn arrogante und merkwürdige Art ist abschreckend. Doch schnell merkt man, dass er sich jedoch hinter einer Fassade versteckt. Obwohl Christian den Bau eines Shopping-Center umsetzen möchte, plagt ihm nach kurzer Zeit das schlechte Gewissen. Wird Pauline das Eiscafé behalten können?

Eine wundervolle Geschichte, die traumhaft geschrieben ist und perfekt zum Sommer passt!

Bewertung vom 19.05.2019
Das kleine Hotel in der Provence
Stieglitz, Marion

Das kleine Hotel in der Provence


ausgezeichnet

Der Liebesroman "Das kleine Hotel in der Provence" ist mir durch das wunderschöne Cover mit dem tollen Ausblick ins Auge gestoßen und hat mich auf Anhieb begeistert. Aber auch die Geschichte lädt zum Träumen ein und sorgt für tolle Urlaubsgefühle.

Nach einem misslungen Jahrestag mit ihrem Freund Jan hat Lilly keine Lust mehr auf die Liebe und möchte ihren Traum in die Tat umsetzen. Kurzerhand beschließt sie ihr Leben in Deutschland zu verabschieden und einen Neustart in Frankreich zu beginnen. In der Provence eröffnet sie ihr eigenes Hotel und das nur für Single-Frauen. Doch der Schein trügt, das Hotel ist renovierungsbedürftig. Hinzu kommt der attraktive Olivier, der Lilly häufiger über dem Weg läuft, als es ihr lieb ist.

Der Roman hat das perfekte Gesamtpaket. Die Geschichte ist leicht und locker geschrieben. Die Charaktere sind mir nach kurzer Zeit vertraut, sodass ich mich wohl fühle. Besonders Lilly gibt mir das Gefühl, als würde ich sie eine Ewigkeit kennen. Aber auch die Nebencharaktere bieten Charme und interessante Eigenschaften.

Lilly ist mir mit ihrer romantischen und authentischen Art sofort sympathisch. Ihren Alltag verfolge ich als Leser gerne. Mit der Erfüllung ihres Traumes vom eigenen Hotel ist man als Leser gespannt, wie Lilly ihre Pläne in die Tat umsetzt. Ihre Entscheidung ihr altes Leben hinter sich zu lassen und eigenständig in die Provence zu ziehen ist gewagt, aber mutig zugleich. Ohne Zögern trifft sie diese Entscheidung und zeigt der Männerwelt erstmal die kalte Schulter.

Den Genuss des Single-Lebens hält nicht lange an, denn schnell kommt der ein oder andere Mann in Lillys Leben. Turbulente Szenen und Schwierigkeiten habe ich amüsant verfolgt. Nebenbei ist man gebannt durch die Vorbereitungen des Hotels.

Besonders gefallen hat mir idyllische Beschreibung von der Provence. Die Felder, die Kultur und die Atmosphäre hatte ich prima bildlich vor Augen.

Bewertung vom 03.05.2019
An der Förde singt der Tod
Jörnsson, Bengt Thomas

An der Förde singt der Tod


ausgezeichnet

Der Krimi "An der Förde singt der Tod" ist mein erster Kriminalroman des Autors Bengt Thomas Jörnsson und mit Sicherheit nicht mein letzter Roman. Die fesselnde Spannung und gelungene Unterhaltung haben mich überzeugt. Aber auch das amüsante Thema "Mord innerhalb einer Casting-Show" finde ich einfallsreich gewählt.

An der Ostsee befindet sich die neue Casting-Show "Damp sucht den Topstar", auch "DSDT" genannt, mitten bei den Dreharbeiten. Die Teilhaber erhoffen sich einen Riesenerfolg. Doch dann wird die Moderatorin Lydia Kayser tot aufgefunden und schnell ist klar, hierbei handelt es sich um Mord. Die Kommissare Paul Beck und Nick Harder sind zur Stelle und nehmen ihren neuen Fall an. Eine undurchschaubare Welt voller Geheimnisse und Intrigen erwartet die beiden Kommissare, sodass sie ein Risiko wagen und Becks Freundin Lotta Lundkvist undercover als neue Moderatorin einschleusen. Ob das die richtige Entscheidung war?

Ein Mord innerhalb einer Casting-Show ist für mich etwas Neues und hat mich neugierig gemacht. Wer möchte nicht mal hinter die Fassade einer erfolgreichen Sendung blicken? Dem Autor ist die Umsetzung dieser fiktiven prominenten Kulisse und die aufregende Atmosphäre gelungen.

Als Leser fühle ich mich nach kurzer Zeit mitten im Geschehen. Die Ermittlungen der Kommissare Paul Beck und Nick Harder wirken durch ihre authentische Art realistisch und habe ich bildlich vor Augen. Beide Kommissare wirken sympathisch, haben eine direkte Art und könnten nicht unterschiedlicher sein. Neben amüsanten Sprüchen sind die beiden immer für einen Spaß zu haben.

Die Spannung geht trotz der unblutigen und harmlosen Schreibweise nicht verloren. Denn nach dem Mord gibt es zu Beginn viele Verdächtige, sodass die Ermittler noch im Dunkeln tappen. Neben den Juroren kommen auch die sechs Kandidaten als Täter in Frage. Stück für Stück erfährt man als Leser Motive und Hintergründe der möglichen Täter, dabei kommt kein Charakter zu kurz. Als Leser habe ich deshalb bis zum Schluss mitgefiebert und konnte mir den Täter erst spät genauer ausmalen. Der Autor spielt nämlich gekonnt mit der Psyche und verwirrt den Leser absichtlich in verschiedene Richtungen.

Besonders gefallen hat mir der Blick hinter die Kulissen der Casting-Show. Allein schon die Idee mit "DSDT" abgeleitet von der Sendung "DSDS" fand ich amüsant. Auch der Haupt-Juror Boland hat mich häufig zum Schmunzeln gebracht. Auch die einzelnen Kandidaten haben interessante Persönlichkeiten mit tiefgründigen Geschichten. Neben den facettenreichen Charakteren erlebt man hautnah das Show-Business. Trotz der toten Moderatorin muss weiter für Einschaltquoten, Gesangstunden und Nachschub gesorgt werden. Die Intrigen und Geheimnisse kann ich mir auch im realen Geschäft vorstellen.

Ein absolut amüsanter, fesselnder Krimi mit tollen Charakteren und spannenden Ermittlungen. Für Drama und Einschaltquoten wird in diesem Roman auf jeden Fall gesorgt!