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Piret

Bewertungen

Insgesamt 117 Bewertungen
Bewertung vom 22.11.2023
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Auch im 11. Taunus Krimi hat mich Nele Neuhaus von Anfang an gepackt und die Spannung hat mich nicht mehr los gelassen.

So viele Verdächtige und verschiedene Fährten und am Schluss ist es doch der einerseits absolut logische und nahe liegende und andererseits abwegigste Mörder den man sich vorstellen kann.

Großartig umgesetzt, sehr intensiver und fesselnder Schreibstil. Auch die Botschaft über den schmalen Grat zwischen Recht und Gerechtigkeit hat mir sehr gut gefallen und war toll ausgearbeitet.

Inhaltlich möchte ich mich gar nicht weiter auslassen, da ich sonst meiner Meinung nach zu viel verraten würde.
Aber der Autorin ist es wieder gelungen mich rundum zu beeindrucken.
Das Team um Bodenstein wächst durch einen tragischen Zwischenfall noch enger zusammen und ermittelt wieder auf höchstem Niveau, alle Zahnrädchen greifen ineinander.

Ich kann es nur jeden Krimi Fan ans Herz legen, für mich war die Auflösung absolut nicht voraussehbar, was für mich einen perfekten Krimi ausmacht.

Bewertung vom 15.11.2023
Da bin ick nicht zuständig, Mausi
Conny from the block

Da bin ick nicht zuständig, Mausi


sehr gut

Das Buch war für mich als Beamtin ein absolutes Muss ;)

Allerdings muss ich auch genau deshalb sagen: Wow, ich hoffe, dass nicht alles auf tatsächlichen Erfahrungen beruht, sondern schon auch etwas satirisch überspitzter dargestellt ist, als tatsächlich passiert. Ansonsten wäre mir doch etwas zu sehr das Beamtenklischee bedient!

Ganz klar, ab und an habe ich mich auch mal wieder gefunden, aber manche Punkte haben mich doch eher ratlos zurück gelassen, so "schlimm" ists bei uns dann doch nicht.

Insgesamt habe ich mich aber dennoch großartig unterhalten gefühlt, viel geschmunzelt, meine eigene Umlaufmappe kurz gestreichelt und das Buch sehr gemocht. Jede Figur war genial und authentisch gezeichnet und ich hatte das Gefühl mitten im Büro dabei zu sein.

Auf jeden fall ein lustiges und unterhaltsames Buch für zwischendurch!

Bewertung vom 14.11.2023
Auden Hill University - How Far We Fall
Pauss, Julia

Auden Hill University - How Far We Fall


gut

Eigentlich geht Dark Academy ja immer, so war mein Beweggrund auch zu diesem Buch zu greifen.

Leider konnte mich dieses Buch nicht so komplett abholen, wie bereits andere dieses Genres.
Vor allem hat mich dieses mal der "Beziehungsbeginn" einfach nur genervt: Stipendiatin und reicher Schüler, er arrogant, sie taff und lässt sich nichts sagen, geraten ständig aneinander und zack, funkts vielleicht doch. Dieser Weg hat mich diesmal leider so gar nicht mitnehmen können und ich konnte auch zwischen beiden Protagonisten keine "Vibes" fühlen. Vor allem wars mir mit dem von 0 auf 100 dann doch etwas zu schnell und unglaubwürdig.

Die Sache mit der Studentenverbindung war dagegen durchaus spannend und interessant, am Schluss dann aber auch etwas zu abgefahren und konnte mich nicht komplett abholen.

Schade, das Buch hatte wirklich Potenzial, es kann aber auch einfach bei mir sein, dass ich das ich diese Thematik etwas "über" habe und deshalb nicht ganz so eingefangen wurde.

Bewertung vom 14.11.2023
Du hast mir nie erzählt
Wharton, Wiz

Du hast mir nie erzählt


sehr gut

Zwischen Hongkong und einem Leben in England liegen Welten. Diese Zerrissenheit und die damit verbundenen Probleme legt Wiz Wharton in ihrem Debütroman eindrucksvoll dar. Es geht um Liebe, Mut und die kulturellen Unterschiede, sowie deren Auswirkungen.

Begleiten dürfen wir zum einen Lily in der Gegenwart und zum anderen Sook-Yin in der Vergangenheit.
Langsam entfaltet sich sowohl Lilys Lebensgeschichte, als auch die ihrer Mutter Sook-Yin vor einem, nach und nach entdeckt man immer mehr über die beiden und kann das Puzzle um Lilys Erbe nach und nach zusammensetzen. Dabei bleibt es bis zum Schluss spannend und nicht so leicht zu durchschauen.

Was für mich wirklich durchweg schwierig war, waren die chinesischen Namen. Ich hatte oft das Gefühl, es wären deutlich mehr Personen beteiligt und bin dadurch immer wieder aus dem Lesefluss gekommen. Ein Register oder eine Erklärung vorweg wäre hilfreich gewesen.
Der Schreibstil von Wiz Whaton war aber abgesehen von dieser Problematik für mich intensiv, atmosphärisch dicht und sehr bildgewaltig.

Insgesamt dennoch trotzdem ein intensives und beeindruckendes Buch, das mich in eine komplett neue Welt mitgenommen hat! Nichts „leichtes“ für zwischendurch, aber man wird mit einer gelungenen Geschichte belohnt.
Ich kann es nur empfehlen!

Bewertung vom 23.10.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Vordergründig erfahren wir im Buch die Geschichte eines Pferdes, wie berühmt es war und weshalb heute davon noch Gemälde existieren.
Im Hintergrund erfährt man gleichzeitig sehr viel über die Sklaverei und die vorherrschende Diskriminierung.

Es ist ein beeindruckendes und berührendes Porträt einer Zeit, in welcher Klassenunterschiede extrem deutlich gemacht wurden und man sieht, wie die aus dieser Zeit herrührenden Vorurteile und Denkmuster auch noch im 21. Jahrhundert bestehen.

Erzählt wird die Geschichte des Pferdes Lexington, von seine Geburt bis zu seinem Tod vom Sklaven Jarret. Weitere Blickwinkel fügen unter anderem Jess, Theo und Matha bei, jeweils zu unterschiedlichen Zeiten. So bekommt man über eine lange Zeitspanne ein umfassendes Bild und muss erkennen: Vorurteile und Rassenunterschiede auszurotten ist noch ein weiter Weg.

Am Anfang hatte ich etwas Probleme damit, wenn in jedem Kapitel eine neue Sichtweise auftauchte, vor allem weil das Auftauchen nicht regelmäßig gewechselt hat. Dennoch hat mich die Geschichte um Lexington und Jarrets Liebe zu ihm immer weiter in seinen Bann gezogen.
Eine Geschichte über eine nicht endende Liebe zu einem Pferd, in heutiger Zeit würde man "Once-in-a-lifetime-horse" dazu sagen. Als Pferdemädchen hat sie mich sehr bewegt und ich habe vieles nur zu gut nachvollziehen können.

Einzig der Titel ist möglicherweise etwas irreführend, das Gemälde von Lexington ist zwar der Aufhänger mit dem die Geschichte anfängt, insgesamt spielt die Kunst für mich aber die am wenigsten bedeutsame Rolle in diesem Buch.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.10.2023
Die Leuchtturmwärterin
Dieckmann, Guido

Die Leuchtturmwärterin


sehr gut

Die Wirren des Krieges bringen die junge Berlinerin Nelly unverhofft als Leuchtturmwärterin in einen kleinen holländischen Küstenort.
Dort darf und muss sie kleiner und größere Abenteuer bestehen, vor allem darf sie nicht zu genau zeigen, dass sie gerade nicht die linientreue Nazianhängerin ist, als die sie alle wahrnehmen. Außerdem lernt sie einen ihr bisher unbekannten Zweig der eigenen Familie kennen und darf auch dort in alten Familiengeheimnissen stöbern.

Der Klappentext hat mich eindeutig auf die falsche Fährte gelockt, ich hatte vermutet, dass die Liebesgeschichte mit dem englischen Piloten einen wesentlicheren Bestandteil ausmacht und vor allem, dass "der Schrecken der Besatzung" noch deutlicher durch kommt. Dieser war zwar durchaus vorhanden, aber ich hatte mit "mehr" Schrecken gerechnet. Natürlich lief es durch die Besatzung nicht wie gewohnt, allerdings haben sich sowohl Besatzer als auch Bevölkerung in diesem kleinen Ort relativ gut arrangiert.
Die Liebesgeschichte zwischen Nelly und dem englischen Piloten war für mich überflüssig, da ist auch der Funke absolut nicht übergesprungen.

Das Klappentext und Buch für mich etwas auseinander gefallen sind, war zwar schade, hat dem Buch allerdings insgesamt wenig Abbruch getan. Spannend und aufregend war es allemal und Nelly hat mit ihrer beherzten und teilweise unkonventionellen Art für genügend aufregende Momente gesorgt. Es gab verschiedene Wendungen und mich konnte der Autor stellenweise gut "an der Nase rum führen".

Auf jeden Fall ein unterhaltsames Buch, welches ich weiter empfehlen kann.

Bewertung vom 04.10.2023
Die Butterbrotbriefe
Henn, Carsten Sebastian

Die Butterbrotbriefe


ausgezeichnet

Mein erstes Buch von Carsten Henn und definitiv nicht mein letztes!
Leichter und eingängiger Schreibstil, ich bin nur so durch die Seiten geflogen!

Wunderbar einfühlsam, emotional und tiefgründig begleiten wir Kathi auf ihrem Weg in den Neuanfang.
Der von ihr gewählte Weg über das Briefe schreiben gefällt mir unglaublich gut, so kann man sich intensiv mit der jeweiligen Person auseinander setzen und das "Leb wohl" am Ende ist ein gelungener Abschluss.
Spannend und nicht immer zwingend nachvollziehbar fand ich die Personenauswahl, von welchen Kathi sich verabschiedet. Hier wird sogar einer an den allerersten Freund geschickt, aber auch das zeigt nur wie sehr uns so viele Menschen prägen und auch diese Prägung muss man irgendwann einfach mal los werden.

Es sind durchweg sympathische, wenn auch jeweils sehr eigene Protagonisten, welche einen durch das Buch begleiten.
Neben Kathis und ihrem Weg, hat mich vor allem Severin sehr berührt.

Eine großartige Geschichte über das Sich-Selbst-Finden, Abschied nehmen und einen Neuanfang wagen - absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 04.10.2023
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


sehr gut

Eindrucksvoll und atmosphärisch dicht entführt Mat Osman den Leser in das Elisabethanische London.
Das Buch ist als historischer Roman bezeichnet, da es reale Zeitgeschehnisse (z.B den Pestausbruch) enthält, jedoch auch den mystischen Aspekt der Wahrsagerei.

Shay versucht ihren Platz in einer Welt zu finden, in der sie doch immer wieder wie ein Fremdkörper zu sein scheint.
Ihr Schicksal und ihre Wandlung hat mich sehr berührt und ich habe von Seite zu Seite mehr mit gefiebert.

Ein grausames und ehrliches Zeugnis einer Zeit, in der die kleinen Menschen zu nichts anderem da waren, als zur Unterhaltung der Herrschaften.
Wunderbar eingefangen und getroffen!

Nur der Anfang hat sich für mich ein wenig gezogen, ich bin mir sicher auch diese Seiten waren notwendig, allerdings hatte ich mehr auf die Geschehnisse rund um die Wahrsagerei bei Elisabeth gewartet und das hat mir dann etwas zu lang gedauert.

Für mich war das Buch eine wunderbare Entdeckung und ich kann jedem nur ans Herz legen dieses Buch zu lesen!

Bewertung vom 18.09.2023
Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1
Völler, Eva

Helle Tage, dunkle Schuld / Kriminalinspektor Carl Bruns Bd.1


sehr gut

Auf dieses Krimi Debüt von Eva Völler habe ich mit viel Spannung und Vorfreude hin gefiebert.
In ihrem gewohnten einfühlsamen und bildhaften Schreibstil nimmt uns Eva Völler mit in das Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Es herrschen Hunger und Elend, aber auch eine gewisse vorfreudige Aufbruchsstimmung in die Friedenszeiten. Diese Momente werden wunderbar eingefangen und durch die verschiedenen Protagonisten kann man sich in viele unterschiedliche Situationen und die damalige hinein versetzen. Die Protagonisten sind so lebhaft und detailliert gezeichnet, man hat jeden einzelnen vor sich.

Ich habe mich vor allem auf Einblicke in die Ermittlungsarbeit zu dieser Zeit gefreut, da ich in diesem Zeitraum noch keinen Krimi gelesen haben.
Leider kam diese Ermittlungsarbeit und auch generell die ganzen Polizeiarbeit/der Alltag für mich stellenweise zu kurz. Es wurde viel Wert auf die Zeichnung der Figuren und ihren Alltag, sowie die einzelnen Problematiken mit denen diese zu kämpfen haben gelegt. Diese Aspekte waren auch absolut spannend zu lesen, das will ich gar nicht bestreiten, allerdings kam der Krimi-Aspekt gelegentlich nicht komplett durch.

Interessant war auch herausgearbeitet, wie schwierig es war, die ehemaligen Nazis aus allem heraus zu halten und wie schnell und leider offensichtlich relativ einfach diese doch zurück in ihre Berufe konnten. Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg zu ordnen war definitiv nicht einfach, das wurde hier sehr deutlich. Auch das Massaker, welches am Anfang beschrieben wurde, beruhte auf wahren Begebenheiten und hat mich noch einmal zeigen können, wie gnadenlos die Nazis auch noch kurz vor Ende für ihre Ideologie gekämpft haben. Beängstigend, aber sehr real geschildert.

Dafür haben es dann die letzten Meter absolut in sich, die Ereignisse überschlagen sich. Einige Wendungen konnte ich gegen Ende erahnen, einige waren allerdings für mich auch komplett überraschend. Die Überraschung ist aber genau das, was ich an einem guten Krimi wiederrum mag: Wenn ich alles schon vorher erahnen kann, ist es meistens eher schade, ich lasse mich gerne bis zum Ende "an der Nase herumführen".

Insgesamt ein sehr gelungenes Buch, ich hätte gerne noch etwas mehr krimifeeling gehabt.

Bewertung vom 11.09.2023
Der Weg ins Apfelreich
Fredriksson, Anna

Der Weg ins Apfelreich


ausgezeichnet

Das Finale der Jahreszeiten-Saga hat es nochmal in sich. Vanja, Sally und Josefin müssen es weiter mit ihren verschiedenen Lebenswegen und den Problemen darauf aufnehmen. Auch zwischen den drei unterschiedlichen Protagonistinnen läuft es nicht immer rund, allerdings immer runder, was wirklich schön zu lesen ist und insgesamt eine tolle Entwicklung!
In diesen Buch erfahren wir dank Sallys Nachforschungen endlich mehr über Vanjas Vergangenheit, dadurch erschließen sich viele ihrer Handlungen und Denkmuster immer besser.
Sehr interessant fand ich den Aspekt des "vererbten Traumas", also das auch jemand, der ein Trauma gar nicht selbst erlebt hat, von diesem geleitet und bestimmt werden kann.
Für mich ein gelungener Abschluss, auch wenn ich, einfach der Vollständigkeit halber gerne noch einen Winter in Schweden lesen würde. Definitive Leseempfehlung!