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Benutzername: 
jutsi
Wohnort: 
Münsterland

Bewertungen

Insgesamt 73 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2021
Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten
Felgentreff, Carla

Die Biene Maja: Die schönsten Gutenachtgeschichten


sehr gut

Das Buch „Die Biene Maja- die schönsten Gutenachtgeschichten“ enthält 6 Abenteuer rund um die Biene Maja, Willi und Co. Das Buch enthält schöne, kindgerechte Illustrationen, die sehr abwechlungsreich gestaltet sind. Dabei ist auf fast jeder Seite eine kleine oder größere Illustration enthalten. So ist es auch für kleinere Kinder möglich, den Geschichten gut zu folgen.

Die Geschichten an sich sind jeweils recht lang. Insgesamt hat das Buch 96 Seiten und die 6 Geschichten sind ca. gleich lang, pro Geschichte ca. 12-16 Seiten. Die Seiten enthalten relativ viel Text, daher dauert das Vorlesen einer Geschichte etwas länger als viele übliche Gutenachtgeschichten. Wer abends nur noch eine kurze fünf Minuten Geschichte vorlesen möchte, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Für eine längere Vorlesephase zum Kuscheln und entspannen ist das Buch allerdings perfekt.

Bei unserem Sohn (3,5 Jahre) kommen die Geschichten sehr gut an. Die erste Geschichte startet mit dem Schlüpfen von Maja, in den weiteren Geschichten erlebt sie kleine Abenteuer auf der Bienenwiese. Dabei trifft sie alle bekannten Figuren: Die Lehrerin Kassandra, Flip und natürlich auch Willi. Schön finde ich, dass neben der Geschichte auch erstes Wissen über Bienen vermittelt wird. Insgesamt ist der Klassiker Biene Maja hier in ein etwas modernes Gewand gegossen worden. Für uns eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.01.2021
NATURAL SWEETS - das Backbuch
Pesarini, Eileen

NATURAL SWEETS - das Backbuch


sehr gut

Natural Sweets von Eileen Pesarini (bekannt als Lini's Bites) ist ein veganes Backbuch und verspricht über 100 gesunde Rezepte zum Genießen. Alle Rezepte sind glutenfrei und (Industrie)zuckerfrei. 
Das Buch enthält einen ausführlichen Einführungsteil inklusive der Geschichte der Autorin mit Tipps zur Vorratshaltung und Basisrezepten und ist dann aufgeteilt in die folgenden Kategorien: Frühstück, Kekse, Muffins & Brownies, Kuchen, Brote & Tartes, Süßigkeiten-Klassiker, Snacks, Nachspeisen und Weihnachtsbäckerei. Damit ist eigentlich jeder Anlass für süßes Gebäck abgedeckt. 
Ich habe das Buch vor allem im Veganuary getestet und ernähre mich eigentlich nicht ausschließlich vegan. Etwas Erfahrung mit veganen und glutenfreien Rezepten hatte ich jedoch schon zuvor gesammelt. Positiv finde ich, dass ich in jedem Kapitel ein "Einsteigerrezept" finden konnte, das relativ einfach und mit "normalen" Zutaten umsetzbar ist. Generell konnte ich für alle Rezepte, die ich umsetzen wollte, die Zutaten im Supermarkt oder DM kaufen. Die Rezepte sind mit normalem Backaufwand ausführbar und auch ausführlich beschrieben. Häufig wird ein Standmixer verwendet. Wer regelmäßig nach diesem Buch backen möchte, sollte sich eventuell einen anschaffen. 
Insgesamt haben mir die getesteten Rezepte gut gefallen und mir auch sehr gut geschmeckt. Natürlich entspricht der Geschmack nicht 100% dem eines nicht veganen Lebensmittels. Ich versuche daher immer, vegane Lebensmittel nicht als 1:1 Ersatz eines geliebten Essens anzusehen sondern lieber neue, leckere vegane Alternativen zu finden. Das gleiche gilt auch für den Ersatz von Zucker. In dem Buch habe ich einige Snacks gefunden, die ich auch in Zukunft nutzen werde. Wenn man sich im Alltag bemüht Zucker zu vermeiden, schmecken die Rezepte auch viel süßer, als wenn man noch täglich Süßes konsumiert. Man sollte sich jedoch bewusst sein, dass auch alternative Süßungsmittel (wie Datteln, Agavendicksaft, etc.) Zucker sind - daher finde ich, der Begriff "gesündere Rezepte" würde es besser treffen als "gesunde Rezepte" im Titel. 
Empfehlen würde ich das Buch allen, die sich für vegane Ernährung interessieren. Es liefert auf jeden Fall sehr viele Anregungen und Rezeptideen. Außerdem ist es sehr praktisch, wenn man auch häufiger für Personen backt, die sich glutenfrei ernähren müssen. Ich werde sicherlich einige Rezepte häufiger backen.
Bei Back- und Kochbüchern gilt bei mir immer: Das Auge isst mit! Daher auch ein paar kurze Worte zur Gestaltung: Natural Sweets hat einen modernen, frischen Look. Das Layout ist reduziert und die Darstellung der Rezepte übersichtlich. Die Fotos sind sehr ansprechend. Insgesamt ein sehr schön gestaltetes Buch, das man gerne für Anregungen durchblättert.

Bewertung vom 21.12.2020
Super Fresh
Hay, Donna

Super Fresh


sehr gut

Super fresh von Donna Hay verspricht mit dem Untertitel „Schnell und frische Gerichte für jeden Tag“. Dieses Statement ist es auch, was es für mich etwas schwierig macht, das Buch zu bewerten, denn ich hätte mir anhand der Beschreibung ein ganz anderes Kochbuch vorgestellt, finde das Buch das es geworden ist, aber wirklich gelungen. Das Problem liegt meiner Meinung nach also an der Vermarktung, nicht am Buch an sich.

Rezepte für jeden Tag sind die im Buch vorgestellten Rezepte nämlich nur, wenn man einen relativ exotischen Vorrat an Zutaten zuhause hat. Ich koche wirklich gerne mit asiatischen Zutaten und ähnlichem, hier auf dem Land ist es allerdings schwer, immer alles zu bekommen. Misopaste, Mirin, Zitronenthymianblätter – das alles bekomme ich hier in der Stadt nicht. Donna Hay stammt aus Australien und man merkt den Rezepten auch deutlich an, dass sie für einen anderen Markt entwickelt worden sind.

Trotz dieser Bemerkung vorab, finde ich das Buch aber trotzdem vier Sterne wert. Die Rezepte sind wirklich alle einfach umzusetzen und versprechen frische, neue Ideen. Ich habe einige Rezepte direkt in unseren Wochenplan mit aufgenommen und fühle mich durch das Buch inspiriert mal etwas Neues auszuprobieren, was ich bisher so nicht kannte oder nicht von alleine gesucht und ausprobiert hätte. Und das ist für mich das, was ein gutes Kochbuch ausmacht. Die Gerichte sind eingeteilt in die Kapitel Aus Pfanne und Ofen, Ruck-zuck-Dinner, einfach ausgetauscht, die Big-Bowl, Quick Fix, Ab in den Tiefkühler und Süßes. Für mich ergibt das Buch ein rundes Bild und die Rezepte, die ich bisher getestet habe, schmecken uns gut und werden sicher wiederholt.

Für mich zählt neben den Rezepten in Kochbüchern auch immer die Gestaltung. Die finde ich hier sehr gelungen. Die Foodfotos sind alle sehr stimmungsvoll und „moody“ gehalten. Ich finde sie sehr ansprechend und sie machen richtig Lust die Rezepte auszuprobieren. Auch wenn das Buch kein Hardcover hat, wirkt es groß und wertig. Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet und beschrieben. Einen kleinen Punkt abziehen muss ich für den etwas übertriebenen Font Mix in den Überschriften und bei den Rezeptumschreibungen – fett, kursiv, verschiedene Fonts – so fällt das Lesen etwas schwer und eine reduzierte Darstellung hätte neben den tollen Fotos vollkommen gereicht.

Insgesamt ein inspirierendes, schön gestaltes Kochbuch mit neuen Anregungen für den Alltag - vorausgesetzt der Vorratsschrank wurde entsprechend geplant und angepasst!

Bewertung vom 21.12.2020
Gans Ernst von Jimmy Kimmel
Kimmel, Jimmy

Gans Ernst von Jimmy Kimmel


sehr gut

Gans Ernst von Jimmy Kimmel ist eine Einladung zum Herumalbern und Lachen. Das Buch besticht dabei durch seine schlichte Einfachheit und eine simple Idee: Bring die Gans zum Lachen!

Im ersten Teil des Buches lernen wir Gans Ernst kennen - eine Gans die überhaupt nichts zu lachen hat. In der Mitte klebt dann ein Spiegel - die Aufforderung zum Mitmachen. Jetzt kommt es darauf an lustige Grimassen zu ziehen, zu lachen, zu kichern - und mit etwas Glück kann Gans Ernst dann auch nicht mehr an sich halten und prustet auf den folgenden Seiten ordentlich los.

Die Geschichte an sich ist sehr kurz und prägnant und das spiegelt sich auch in den Illustrationen wieder. Diese sind vor allem in schwarz, weiß und orange gehalten und haben eine sehr einfache Bildsprache mit Wiedererkennungswert. Das Buch ist also definitiv ein besonderes Buch und unterscheidet sich von vielen anderen. Der Vorleseerfolg hängt hier aber auch sehr von der Motivation des Vorlesers ab. Damit die Kinder mitmachen, muss man sich sehr in die Geschichte reinhängen und auch selbst ordentlich "drauflosblödeln"!

Ein schönes Extra ist das große Poster zum Aufhängen und die Möglichkeit Malvorlagen herunterzuladen und auszudrucken. Bei uns kommt Gans Ernst bisher gut an - auch wenn mein Sohn mit 3 Jahren sicher noch nicht die kleinen Feinheiten und Wortwitze im Buch versteht. Der Preis für das Buch ist recht hoch, jedoch werden die Einnahmen gespendet, was ich gerade in der Weihnachtszeit einen schönen Gedanken finde.

Fazit - Mal was anderes und eine erfrischende Abwechslung!

Bewertung vom 21.12.2020
Die treue Freundin
Unger, Lisa

Die treue Freundin


sehr gut

Lisa Unger beleuchtet in ihrem Thriller „Die treue Freundin“ die Themen Trauma, Vergangenheitsbewältigung und Selbstjustiz. Wie werden wir zu dem, was wir sind? Und wie findet man nach einem traumatischen Erlebnis zurück ins Leben?

Rain Winter, die Protagonistin, ist eine gestandene Journalistin, deren Welt sich mittlerweile hauptsächlich um ihre kleine Tochter dreht, die sie in Elternzeit betreut. Als Kind traf sie auf einen Entführer, der Jahre später selbst Opfer eines Mordes wurde. Das alles scheint zunächst in Rains Leben keine große Rolle mehr zu spielen. Doch direkt zu Beginn des Buches geschieht ein ganz ähnlicher Fall: Ein Mann, der wegen Mord an seiner Frau angeklagt war, aber freigesprochen wurde, wird ermordet aufgefunden. Rain, die diesen Fall vor ihrer Elternzeit journalistisch betreut hat, ist direkt wie gefesselt und beginnt zu recherchieren. Dabei gerät sie zunehmend in ein Spannungsfeld – ihre heile Welt und Rolle als fürsorgliche Mutter auf der einen Seite, auf der anderen Seite der Wunsch, sich ihrer Vergangenheit endlich zu stellen, auch wenn sie sich damit in Gefahr begibt.

Lisa Unger wechselt in der Erzählung schnell zwischen verschiedenen Perspektiven: Wir lernen den Mörder aus der Ich-Perspektive kennen und erleben dann Rains Gegenwart. Schnell wird deutlich, dass ein Zusammhang beider Geschichten besteht. Immer wieder werden auch Auszüge aus Rains Vergangenheit eingeschoben und erfahren wir, was damals mit ihr passiert ist.

Für mich war der Thriller durch diesen Perspektivwechsel spannend und kurzweilig zu lesen. Durch die atmosphärisch dichte Beschreibung des Mordes zu Beginn ist es einfach direkt in die Geschichte einzutauchen. Lisa Unger kommt dabei ganz ohne riesige Sensationen und Leichenberge aus, mit denen sich andere Thriller heutzutage häufig ständig übertrumpfen.

Trotzdem ist das Buch für mich kein 5-Sterne-Erlebnis. Warum? Das ist schwer zu beschreiben, ohne zu viel von der Handlung preiszugeben. Für mich als Leserin hätte das Rätsel gerne noch etwas schwieriger zu knacken sein dürfen und auch den letzten Teil hätte ich mir etwas anders gewünscht. Ab und zu erschienen mir die Handlungen von Rain etwas unglaubwürdig.

Insgesamt habe ich mich aber gut unterhalten gefühlt – ein schöner Thriller für kuschelige Winterabende, der sich schnell und einfach weglesen lässt!

Bewertung vom 05.11.2020
Die Farbe von Glück
Bagus, Clara Maria

Die Farbe von Glück


ausgezeichnet

Die Farbe von Glück von Clara Maria Bagus handelt von einem Richter, der eine Krankenschwester erpresst, sein krankes Neugeborenes gegen ein gesundes Kind zu tauschen. Aus Angst ihren Ziehsohn zu verlieren, nimmt sie den Tausch vor und verändert damit den Lebensweg aller Beteiligten auf Jahre. Was nach Drama klingt, entpuppt sich als wunderschönes, modernes Märchen.

Clara Maria Bagus hat eine ganz besondere, klare Sprache. Selten habe ich während des Lesen so häufig innegehalten, weil mir ein Satz so gefiel, wie in diesem Buch. Der Stil ist ungewöhnlich und ich musste mich zunächst darauf einlassen. Manchmal werden Jahre mit wenigen, klaren, Sätzen zusammengefasst, manchmal wird ein Augenblick ganz ausführlich betrachtet. Viele kleine Weisheiten reihen sich aneinander und trotzdem ist das Buch nie belehrend.

Im Lauf der Geschichte streift die Handlung viele große Fragen und Themen des Lebens: Wer bin ich? Geburt, Trauer, Tod, Trennung, Schmerz, Verzeihen, sich verloren fühlen, den Sinn des Lebens finden, Loslassen und Ankommen. Obwohl das Erleben der Protagonisten oft weit weg ist von der eigenen Lebensrealität, sind viele ihrer Gedanken übertragbar auf eigene Erfahrungen. Schicksale und Lebenswege kreuzen sich und alles fügt sich, wie in einem Märchen.

Manche Seiten lassen sich ganz leicht und schnell lesen, andere treffen einen Nerv, berühren und hallen auch Stunden später noch nach. Welche Seiten das sind, wird für jeden Leser anders sein. Daher ist es auch eins der wenigen Bücher, das ich sicher in zwei, drei Jahren noch einmal lesen werde. Ich bin sicher, dass sich zu einem anderen Zeitpunkt im Leben auch andere Sätze einprägen werden.

Fazit: Ein wunderschönes Buch mit einer ganz besonderen Magie, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt!

Bewertung vom 03.11.2020
Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (eBook, ePUB)
Follett, Ken

Der Morgen einer neuen Zeit / Kingsbridge Bd.4 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit“ ist der vierte Teil der Saga rund um den Ort Kingsbridge von Ken Follett, zeitlich jedoch als Prequel vor „Die Säulen der Erde“ eingeordnet. Das Buch lässt sich somit auch unabhängig lesen.

Im Jahr 997 kann der kleine Ort Drengs Ferry vom Bau einer Kathedrale nur träumen. Wie konnte die kleine Ansammlung von Häusern zu einem Ort, der einer Kathedrale würdig, ist aufsteigen? In Kingsbridge nimmt Follett uns mit zu den Anfängen. Die Geschichte baut er rund um vier Hauptpersonen auf. Sympathieträger sind drei ganz unterschiedliche Helden. Bootsbauer Edgar zieht, nachdem er während eines Wikingerangriffs in Combe alles verloren hat, mit seinen beiden Brüdern und seiner Mutter auf einen kleinen Bauernhof im Ort und kämpft mit viel praktischem Können und Verstand gegen Ungerechtigkeiten um seinen Lebensunterhalt. Die Edelfrau Ragna lässt ihre Familie in der Normandie zurück und muss in England schnell lernen sich zu behaupten. Aldred der Mönch überzeugt mit findigen Ideen und Humor. Den Helden dieser Geschichte stehen Bischof Wynstan und seine Familie gegenüber – skrupellos und hungrig nach Macht.

Wie auch in seinen anderen Romanen zeichnet Ken Follett seine Figuren eindeutig gut oder böse. Vor allem bei dem immerguten Edgar und Wynstan hätte ich mir noch mehr Schattierungen gewünscht. Ragna entwickelte sich im Laufe der Handlung zu meiner Lieblingsperson und konnte mich teilweise auch überraschen, nachdem ich sie zu Beginn als sehr naiv abgestempelt hatte.

Im Gegensatz zu „Die Säulen der Erde“ behandelt „Kingsbrigde“ für Folletts Verhältnisse einen relativen kurzen Zeitraum von zehn Jahren; 997 bis 1007. Vielleicht stammt daher auch mein Gefühl, dass in diesem Roman vergleichsweise weniger passiert, da man auch das weitere Leben der Kinder der Hauptpersonen nicht verfolgt. Trotzdem konnte mich der Roman durchaus fesseln. Das liegt auch an Ken Folletts Stil, der sich einfach lesen lässt und dabei ein detailreiches Bild der damaligen Zeit zeichnet. In den ersten drei Vierteln des Buches wird langsam Spannung aufgebaut – die im letzten Teil meiner Meinung nach etwas zu schnell und perfekt aufgelöst wird. Gut unterhalten gefühlt, habe ich mich dennoch.

Fazit – Über 1000 Seiten lesen sich wie im Fluge – ein schönes Lesevergnügen für Herbst und Winter mit allen (teilweise vorhersehbaren) Motiven eines klassischen Follett Romans.

Bewertung vom 26.10.2020
Marigolds Töchter
Woolf, Julia

Marigolds Töchter


gut

Marigolds Töchter ist ein leichter und seichter Familienroman, der sich rund um Marigold und ihre Familie dreht. In einem idylischen englischen Dörfchen lebt Marigold (Ende 60) mit ihrem Mann Dennis, ihren beiden Töchtern und ihrer Mutter Nan. Marigold ist eine sehr herzenswarme Frau, die sich liebend gerne um die Familie und ihren Mann Dennis kümmernd, mit dem sie glücklich verheiratet ist. Die Autorin arbeitet ganz verschiedene Charaktere heraus: Das Nesthäckchen Suze, die noch zuhause lebt und auf eine Karriere als Influencerin hofft, die etwas schrullige, ständige mosernde, aber liebenswerte Nan und schließlich die künstlerisch begabte Daisy - Typ perfekte Tochter- , die nach 6 Jahren im Ausland zurück nach Hause kommt, um eine Trennung zu verarbeiten.

Die Handlung selbst dreht sich rund um das Thema Demenz. Marigold beginnt langsam vergesslicher zu werden und benötigt zum ersten Mal in ihrem Leben Hilfe. Es wird sehr eindringlich beschrieben, wie schwierig es für sie, die sich ihr ganz Leben immer zuerst um andere gekümmert hat und alles im Griff hatte, nun ist, mit der zunehmenden Unsicherheit umzugehen.

Ihre Töchter und die anderen Dorfbewohner finden teils herzerwärmende Ideen um ihr den Umgang zu erleichern. Die Handlung entwickelt sich ruhig und vorhersehbar und außer der obligatorischen Liebesgeschichte für Daisy, die wieder auf die Füße kommen muss passiert auch sonst nicht sehr viel. Die Charaktere und ihre Handlungen sind teilweise sehr klischeebeladen und ein großer Spannungsbogen wird nicht aufgebaut.

Trotzdem habe ich das Buch ganz gerne gelesen - es ist für einen regnerischen Herbsttag auf dem Sofa als leichte, schnelle Lektüre geeignet.

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Bewertung vom 05.10.2020
Das Eis schmilzt
Fuchs, Arved

Das Eis schmilzt


sehr gut

Arved Fuchs erzählt in seinem Buch "Das Eis schmilzt" sehr eindringlich vom Klimawandel aus seiner Sicht als Polarforscher. In Kapitel 1 bis 9 beschreibt er zunächst die Veränderungen von Klima und der Polarregion, die er in den letzten Jahren beobachten konnte. Kapitel 10 bis 16 richten sich auf konkrete Beispieleprojekte, die lokal bereits erfolgreich einen anderen Umgang mit Resourcen und Energie betreiben und einige Schlussbemerkungen.

Die zu Beginn des Buches dargelegte Problematik ist für mich keineswegs neu, trotzdem schafft Arved Fuchs es mich mit dem Buch und den teilweise erschütternden Fotos von Umweltverschmutzung wachzurütteln. Der Stil des Buches gleicht einem spannenden Vortrag. Die Lektüre führt mir sehr deutlich vor Augen, dass es jetzt Zeit ist zu handeln. Die folgenden Beispiele zeigen gut auf, dass ein anderer Umgang mit Resourcen möglich ist. Insgesamt bin ich nach dem Buch sehr motiviert, mein Verhalten noch weiter möglichst klimafreundlich anzupassen. Was mir an dem Buch etwas fehlt, ist eine konkrete Liste mit Handlungsempfehlungen um die entstandene Motivation direkt umzusetzen. Was kann jeder Einzelne tun, wie können wir Veränderung auf höherer Ebene anstoßen und einfordern? Natürlich kann und sollte man sich hier eigenständig weiter informieren, allerdings ist das Buch an sich so motivierend, dass ich eine Liste mit konkreten Anregungen sehr hilfreich gefunden hätte.

Unabhängig vom Inhalt gefällt mir das Buch auch gestalterisch sehr gut. Sowohl Cover als auch der Innenteil sind grafisch sehr modern und ansprechend gehalten. Ein schönes Detail ist zum Beispiel das kleine Eisberg Icon, das in jedem Kapitel etwas kleiner dargestellt wird. Auch die Typografie und der Einsatz von Fotos unterstreicht diesen Eindruck. Außerdem ist das Buch im cradle to cradle Verfahren produziert und klimapositiv gedruckt - dies hätte ich bei der Thematik natürlich auch erwartet. Auch wenn in erster Linie der Inhalt zählt, weiß ich die schöne Gestaltung sehr zu schätzen.

Insgesamt finde ich das Buch sehr ansprechend und einen wichtigen Anstoß in Sachen Klimaschutz. Ein zusätzliches Kapitel mit konkreten Empfehlungen für Privatpersonen würde es meiner Meinung nach perfekt machen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.10.2020
Das Perchtenerbe (eBook, ePUB)
Arnold, Birgit

Das Perchtenerbe (eBook, ePUB)


weniger gut

Das Perchtenerbe von Birgit Arnold hat mich vor allem aufgrund der Thematik "Altes Brauchtum - Frau Percht" angesprochen. Das Buch beginnt mit Marie, die bei ihrer Großmutter alte Masken entdeckt. Daraufhin erzählt ihr Großmutter ihr die Geschichte von Criste und Frau Percht. Auf den ersten Seiten fand ich das Buch atmosphärisch dicht und konnte mich gut in die Winternacht einfühlen.

Leider hat das Buch im weiteren Verlauf meine Erwartungen nicht erfüllt. Auf nur 150 Seiten wurde die Hauptgeschichte sehr schnell erzählt, allerdings hatte ich dabei trotzdem das Gefühl sehr häufig die gleichen, erklärenden Sätze zu lesen. Auch eine Identifikation mit den Charaktären kam so nicht wirklich auf. Das liegt auch daran, dass Criste meiner Meinung nach auf ihr Schicksal häufig etwas unglaubwürdig reagiert. Die Beschreibung des Perchtenbrauchtums ist an vielen Stellen sehr düster und grausam, allerdings kam durch die sehr kurzgefasste, wiederholende Schreibweise bei mir kaum Grusel auf. Insgesamt wurden die Themen Frau Percht, Unterwelt und Zwischenwelt jedoch eher kurz und oberflächlich gestreift. Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor spannend, allerdings hätte diese Geschichte noch ausgereifter sein können.