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Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2021
Das Weihnachtsgespenst (eBook, ePUB)
Goldfarb, Tobias

Das Weihnachtsgespenst (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Sophie ist ein schüchternes Mädchen, welches von ihren Eltern zum Vorsprechen bei der Theatergruppe geschickt wird. Doch eigentlich würde sie am liebsten gerade wieder gehen, denn zum Theater spielen hat sie eigentlich viel zu wenig Mut. Doch die Leiterin der Theatergruppe gibt ihr trotzdem den Text mit und erklärt ihr, dass sie beim Theater spielen nicht sich selbst sein muss, sondern jemanden anderes, weswegen es nicht schlimm ist, wenn sie eigentlich ganz anders ist als ihre Rolle. Als Sophie zuhause fleissig die Rolle von Scrooge aus Charles Dickens "Eine Weihnachtsgeschichte" übt, trifft sie auf Bob. Bob ist ein Gespenst, welches nicht wie die anderen Gespenster ein Poltergeist oder Schreckgespenst werden möchte, sondern den grossen Traum verfolgt ein Weihnachtsgespenst zu werden. Sophie hilft Bob und die beiden erleben gemeinsam ein weihnachtliches Abenteuer.


Das Buch wurde von Tobias Goldfarb geschrieben und von Verena Körting liebevoll illustriert. Es ist beim Verlag arsEdition erschienen. Die Geschichte ist als eine Adventsgeschichte geschrieben, die sich in 24 Kapitel unterteilt, welche alle eine angenehme Länge aufweisen. Die Geschichte versprüht von Anfang an eine schöne, weihnachtliche Stimmung. Das Cover und die einzelnen Illustrationen tragen dabei einen grossen Anteil. Auf dem Cover gibt es zahlreiche glitzernde Details, die dem Leser sofort ins Auge springen und Kinderherzen höher schlagen lassen. Die Geschichte begeistert bereits ab der ersten Seite. Bob ist ein äusserst liebenswürdiges Gespenst, welches einem sofort ans Herz wächst. Aber auch Sophie war mir von Anfang an sympathisch. Die einzelnen Kapitel sind kurz und gut unterteilt. Die Spannung bleibt immer sehr hoch, weswegen es sicherlich nicht ganz so leicht ist, das Buch von Tag zu Tag zu lesen, was aber gleichzeitig für das Buch spricht. Die Sprache ist leicht verständlich und sehr ansprechend. Die Geschichte enthält zahlreiche Verweise auf "Eine Weihnachtsgeschichte" von Charles Dickens und zeigt einen weniger auffälligen Hinweis zu "Charlie und die Schokoladenfabrik" von Roald Dahl.

Die Adventsgeschichte ist einfach zauberhaft und eignet sich somit hervorragend zum täglichen Vorlesen in der Adventszeit! Das Buch eignet sich auch als Weihnachtslektüre für eine Schulklasse. Ich kann es auf jeden Fall für die 1. bis 4. Klasse empfehlen.

Bewertung vom 04.12.2021
Allerbeste Schwestern
Rosales, Caroline

Allerbeste Schwestern


ausgezeichnet

Das Leben von Bella hat sich in letzter Zeit gründlich verändert. Nachdem sich Mama und Papa getrennt haben, ist Papa in eine andere Wohnung gezogen und Mama, Bella und ihr Bruder sind oberhalb von Mama's Blumenladen eingezogen. Bis zu dem Tag als die drei gemeinsam mit Mama's neuem Freund Paulo in eine neue Wohnung gezogen sind. Bella hat sich dort gut eingelebt und auch mit Paulo jede Menge Spass gehabt, bis Laura, die Tochter von Paulo, zu ihnen zieht. Von da an versucht Bella Laura um jeden Preis loszuwerden, denn auch wenn Laura gleich alt, wie Bella ist, muss diese nun ihr Zimmer, ihr Bett und auch die Zeit mit Paulo mit ihrer neuen Schwester teilen. Dies gefällt ihr überhaupt nicht.

Das Buch wurde von Caroline Rosales geschrieben und von Laura Bednarski herzallerliebst illustriert. Es ist beim Carlsen Verlag erschienen. Die Autorin beschreibt die Gefühle von Bella optimal und sehr kindgerecht. Als Leser kann man sich hervorragend in die Geschichte hinein versetzten und bereits junge Zuhörer können sich gut mit dem Geschriebenen und Bella's Gedanken identifizieren. Die Illustrationen passen sehr gut zum Text und Veranschaulichen nicht nur die beschriebenen Emotionen, sondern den gesamten Inhalt liebevoll und detailiert. Auch bei der Schrift wurde darauf geachtet, dass die wichtigsten Schlagwörter fett und ein wenig grösser geschrieben wurden, so dass sie hervorstechen.

Meine Begeisterung ist unfassbar gross und ich kann dieses wunderschöne und berührende Buch allen Patchworkfamilien, aber auch allen anderen Familien empfehlen. Es eignet sich bestens zum Vorlesen, jedoch muss beachtet werden, dass es kein Bilderbuch im üblichen Format ist, sondern im Format eines Lesebuches daher kommt. Damit die wundervollen Illustrationen gebührend zur Geltung gekommen wären, hätte ich tatsächlich ein grösseres Format bevorzugt. Das Buch eignet sich aber nicht nur zum Vorlesen, sondern auch zum Selberlesen für geübte Leser ab der 2. Klasse.

Zusammenfassend ist es ein absolut gelungenes Buch, dass auch die Diversität der Gesellschaft aufnimmt, indem die abgebildeten Kinder und Erwachsenenen unterschiedliche Hauttypen, Haarfarben, Haartypen und Haarlängen aufweisen und so eine schöne Vielfalt darstellen.

Bewertung vom 07.11.2021
Schule
Taub, Tina

Schule


sehr gut

Dieses Sachbilderbuch zum Thema Schule wurde von Tina Daub geschrieben und von Lena Zeise illustriert. Es ist beim Circon Verlag erschienen. Es zeigt den Grundschulalltag auf ungewohnte Weise, indem jeweils verschiedene, teils auch ungewohnte Perspektiven eingenommen werden. Das Buch ist für Schulkinder und angenehende Schulkinder gedacht.

Die Texte sind gut verständlich und aufgrund ihrer Länge und der Wortwahl dem Alter des Zielpublikums angemessen. Die, in den Texten, gestellten Fragen sind anregend und gut geeignet, um während des Lesens in ein Gespräch bzw. einen Austausch zu kommen. Aus meiner Sicht ist es ein Vorlesebuch und zum Selberlesen erst ab der 3. Klasse geeignet, da die Schriftgrösse für Leseanfänger sehr klein ist.

Das Betrachten der unterschiedlichen Aspekte der Schule aus unterschiedlichen Perspektiven fand ich sehr spannend. Die einzelnen Perspektiven sind zudem gut gewählt und zeigen einen interessanten Überblick. Aus Kindersicht denke ich aber, dass diese verschiedenen Perspektiven gar nicht so bewusst wahrgenommen werden (können), wie wir Erwachsenen dies tun. Aus diesem Grund sind die Sätze "Stell dir vor, du wärst ..." eine gute Hilfestellung für die Kinder. Aufgrund des Alters der Zielgruppe wird es aber immer noch Kinder geben, die diese Perspektiven noch nicht einnehmen können, da sie noch sehr "von sich aus" denken und die Perspektivenübernahme noch nicht so vollständig entwickelt ist. Nichtsdestotrotz macht es Spass das Buch zu lesen und aus diesen Perspektiven zu betrachten.

Beim Betrachten des Buches löste neben der Sporthalle die grosse Pause die grösste Faszination aus. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass es auf diesen beiden Doppelseiten besonders viel zu betrachten und zu entdecken gibt.

Als Grundschullehrerin in einem anderen Land sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die sicher von Schule zu Schule und natürlich auch von Land unterschiedlich gehandhabt werden. In der Schweiz gibt es beispielsweise in den (allermeisten) Grundschulen keine Cafeteria und auch keine Nachmittagsbetreuung, da es bei uns nur selten Ganztagesschulen gibt. Allenfalls hätte zu Beginn des Buches erklärt werden können, dass nicht in jeder Grundschule alles gleich ist oder auch auf welches (Bundes-)Land sich das Buch bezieht. Das Buch an sich finde ich aber toll und könnte mir gut vorstellen, dass Buch einzusetzen und einfach einzelne Seiten wegzulassen oder den Text so vorzulesen, dass es in Hinblick auf das Schweizer Schulsystem passt.

Bewertung vom 07.11.2021
Streuner - Auf der Suche nach Hoparion
Bertram, Rüdiger

Streuner - Auf der Suche nach Hoparion


ausgezeichnet

Judith und ihr Bruder Abrogast machen sich nach dem TAG auf die Suche nach Hoparion. Denn nach dem Tag ist nichts mehr, wie es vorher war. Die Welt besteht nur noch aus Hunden und Menschen. Judith und Abrogast müssen sich vor den Hunderudeln in Acht nehmen, denn diese sind gefährlich. Der Hunger und der stetige Überlebenskampf machen nicht nur die Hunde, sondern auch die Menschen unberechenbar.

Streuner stammt aus der Feder von Rüdiger Betram und ist beim cbj Verlag erschienen. Das Buch ist eine Dystopie, welches den Kampf der Menschen und Hunde zeigt, die den schicksalshaften TAG und die darauffolgende Zeit überlebt haben.

Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Mir gefällt die Zeichnungsart, die weichen Übergänge und Details sehr. Zudem finde ich es toll, dass der Leser sich durch das Cover bereits vor dem Lesen ein Bild von den Hauptfiguren machen kann.

Die Geschichte ist aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben. So wird der Leser einerseits mithilfe der Sicht von Judith und anderseits anhand der Sicht von Nipper, dem Anführer eines "Rudels" von insgesamt drei Hunden, durch die Geschichte gefüht. Die beiden Sichtweisen lassen sich durch die Schriftgrösse, die Schrift selbst, aber auch den Schreibstil unterscheiden. Wobei ich ehrlich gesagt zugeben muss, dass ich mich zuerst an die Schreibweise aus Hunde-Sicht gewöhnen musste und diese mir zu Beginn nicht ganz zugesagt hat. Nach einigen Seiten bin ich aber warm damit geworden.

Das Buch ist unglaublich spannend und fesselnd geschrieben, so dass der Leser das Buch während des Lesens nur schlecht zur Seite legen kann. Die Protagonisten sind vielschichtig und ansprechend. Für jeden Geschmack ist jemand dabei. Eine Kassette von "Der kleine Drache Kokosnuss und seine Freunde" begleitet die Hauptfiguren durch die gesamte Geschichte, was mich sehr überzeugt und eine Verbindung zur jetzigen Zeit herstellt. Eine tolle Idee! Auch Werte, wie Freundschaft, Zusammenhalt, Hoffnung und Mut führen durch die gesamte Geschichte. Der Inhalt ist gut durchdacht und beantwort einige Fragen im Verlauf der Geschichte und lässt andere bis zu Schluss offen. Die Frage, was am sagenumwobenen TAG passiert ist, begleitet den Leser durch das gesamte Buch und wird vom Autor immer wieder angesprochen. Dadurch wird meiner Meinung nach immer mehr Spannung aufgebaut bis das Rätsel um den TAG aufgelöst wird. Aus diesem Grund hat es mich persönlich ziemlich irritiert, dass der Autor das Geheimnis um den Tag nach so viel Spannungsaufbau nicht aufgelöst hat. Auch mit dem offenen Ende war ich nicht ganz so glücklich, aber auch dies ist reine Geschmackssache.

Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren gedacht, was ich persönlich ein wenig zu früh angesetzt finde, da es einer Dystopie entsprechend einige grausame Stellen enthält. Das Buch eignet sich ab 12 Jahren schon eher, dies ist aber sehr vom Kind abhängig. Auch wenn es ein Kinder-/Jugendbuch ist, eignet es sich auch für Erwachsene hervorragend und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 07.11.2021
Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München
Scheffler, Ursel

Kommissar Kugelblitz - Kugelblitz in München


sehr gut

Kommissar Kugelblitz besucht seine Patentochter Bonny in München, denn sie hat ihn zu ihrem 13. Geburtstag eingeladen. Für Kugelblitz ist klar, dass er dieses Mal nur Ferien machen und keinen Fall lösen wird. Doch selbstverständlich kommt alles anders und bereits nach kurzer Zeit befinden sich Kugelblitz und Bonny inmitten eines Falles.

Das neuste Abenteuer von Kommissar Kugelblitz "Kugelblitz in München" stammt aus der Feder von Ursel Scheffler und ist beim Schneiderbuchverlag erschienen. Wie bereits die vielen vorherigen Bände ist das Buch ein Ratekrimi und gehört zur Reihe, bei welcher Kugelblitz in eine Stadt reist und der Leser diese bei dieser Gelegenheit näher kennenlernen kann. Dazu besucht er auf seiner Reise zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die optimal in die Geschichte eingebunden sind. Zudem findet der Leser zuhinderst im Buch die Kapitel "Geschichte & Co" sowie "100 Worte Bayrisch". In diesen beiden Kapiteln kann eine Vielzahl an interessanten Informationen über München nachgelesen und anschliessend sogar noch 100 Bayrische Wörter gelernt werden.

Das Buch ist spannend geschrieben und grösstenteils einfach geschrieben, vor allem als Kugelblitz-Fan erkennt man den typischen Stil von Ursel Scheffler sofort wieder. Es wurde eine grosse Schriftart ohne Serifen gewählt, dadurch eignet sich das Buch optimal für Leser ab 10 Jahren. Die Textmenge ist eher überschaubar, die Länge der Kapitel ist kurz gehalten und somit genau angemessen für die Zielgruppe. Auch zum Vorlesen eignen sich die kurzen Kapitel und der Schreibstil gut.

Jedes Kapitel wird mit einigen Quizfragen abgeschlossen, die den Leser selbst zu einem Detektiv bzw. Kommissar machen und ihn somit hautnah am Fall teilnehmen lassen. Die Fragen verfügen jeweils über eine Selbstkontrolle, die nur mithilfe einer roten Lupe gelesen werden kann. Im Gegensatz zu meinen ersten Kugelblitz-Büchern ist die Lupe mittlerweile mit einem Band am Buch befestigt und kann nicht mehr verloren gehen. Eine super Idee! Gleichzeitig kann die Lupe auch als Lesezeichen verwendet werden. Für meine Augen war die Schriftgrösse und die graue Schrift bei der Selbstkontrolle noch gut lesbar, aber einige ältere Mitleserinnen und Mitleser der Leserunde hatten Probleme beim Entziffern.

Mein einziger Kritikpunkt ist das offene Ende der Geschichte. Mir gefällt es, wenn eine Geschichte in sich abgeschlossen ist, weswegen ich mir dies auch bei diesem Buch gewünscht hätte. Abgesehen von meiner persönlichen Meinung hat das Buch aber an einer passenden Stelle geendet.

Eine klare Leseempfehlung an alle Kugelblitz-Fans und an alle, die dies noch werden möchten!

Bewertung vom 07.11.2021
Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette
Zimmermann, Jan;Lehmann, Tim

Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette


sehr gut

Jan und sein bester Freund Tim schreiben in diesem Buch über das Leben von Jan mit dem Tourette-Syndrom und inwiefern dies seinen Alltag beeinflusst. Sie erzählen von zahlreichen Erlebnissen, die sich im Nachhinein und vor allem als Leser vielleicht lustig anhören, im jeweiligen Moment aber höchstwahrscheinlich sehr unangenehm sein mussten.

Jan und Tim sind bekannte Youtuber und teilen auf ihrem Kanal Gewitter im Kopf Videos über das Leben mit Tourette. Durch ihren Hintergrund ist das Buch sehr modern und für einige vielleicht auch ein wenig ungewohnt typografiert. So sind beispielsweise die Ergänzungen zum Geschriebenen, welche von Gisela (Tourette von Jan) stammen, in schwarzer oder roter, dicker und grösser geschriebener Schrift hervorgehoben. Mir hat diese Idee gut gefallen und ich fand es angenehm zu lesen. Zudem hat es für mich den Text auch ein wenig aufgelockert. Neu war für mich auch, dass es in das Buch eingebettete QR-Codes gab, die den Leser zu einem Video führte..

Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, die sich meistens über maximal zwei Doppelseiten erstrecken, dadurch bietet es sich an, dass Buch in kleinen Schritten zu lesen. Natürlich ist es aber auch gut möglich, es an einem Stück zu lesen. Das Buch verfügt über kein Inhaltsverzeichnis. Der Inhalt behandelt den Weg der beiden begonnen mit dem Einstieg in den Arbeitsmarkt bis hin zu diversen Erlebnissen, die die beiden aufgrund ihres Youtube-Kanals erleben durften. Darüber hinaus enthält das Buch auch einige Rezepte. Da ich den Youtube-Kanal der beiden nicht wirklich kenne, war mir vor allem zu Beginn nicht klar, warum es in diesem Buch von Rezepten wimmelt. Mit der Zeit verstand ich, dass die beiden wohl auch auf ihrem Kanal immer wieder Kochvideos hochladen. Trotzdem war es aus meiner Sicht nicht unbedingt nötig in diesem Buch Kochrezepte zu integrieren und ich hätte gut darauf verzichten können.

Besonders lehrreich fand ich die Erklärung zu Beginn des Buches, dass es drei komplexere Ausprägungen von Tourette gibt, die sich sowohl vokal bzw. verbal oder motorisch äussern können. Ansonsten hat mir das Buch gezeigt, wie es als Betroffener und Angehöriger ist mit dem Tourette-Syndrom zu leben und wie die Gesellschaft damit umgeht oder wie sie eben nicht damit umgehen kann.

Das Buch empfehle ich allen Fans von Gewitter im Kopf, aber auch allen Menschen, die mehr über das Leben mit Tourette-Syndrom erfahren wollen.

Bewertung vom 07.11.2021
Mein Darm ist kein Arsch
Stehler, Philipp

Mein Darm ist kein Arsch


sehr gut

In der Biografie "Mein Darm ist kein Arsch" erzählt Philipp Stehler über sein Leben, seine Krankheit und seinem damit verbundenen Leidensweg. Neben seiner eigenen Geschichte teilt er auch einige vegane Rezepte mit den Lesern. Zudem enthält das Buch Fachbeiträge von Prof. Dr. Martin Storr rund um Colitis ulcerosa. Es ist beim Gräfe und Unzer Verlag erschienen.

Die Lebensgeschichte ist leicht verständlich und angenehm zu lesen. Ausserdem ist sie sehr persönlich und detailliert geschrieben. Abgesehen von einigen Stellen, bei welchen mir nicht ganz klar wurde, in welcher Reihenfolge das Beschriebene geschehen ist, hat sich ein roter Faden bemerkbar gemacht. Als Leser fiel es mir leicht mich in Philipp Stehler, seine Beweggründe und in seine Sorgen hineinzuversetzen, aber auch seinem Weg gedanklich zu folgen. Vor allem für Betroffene zeigt dieses Buch auf eine schöne aber auch berührende Art und Weise, dass es auch möglich ist sich wieder nach oben zu arbeiten, wenn der Krankheitsverlauf besonders schlimm ist. Die Fachbeiträge waren spannend und gut positioniert. Jedoch waren es für mich, vor allem zu Beginn des Buches, immer noch ein wenig zu komplizierte Beiträge, da einige Fachbegriffe zu wenig erklärt wurden, wenn man sich nicht schon mit der Materie auskennt.

Zusammenfassend ist es ein spannendes und persönliches Buch, welches einen lehrreichen Eindruck über die Krankheit Colitis ulcerosa vermittelt.

Bewertung vom 07.11.2021
Die andere Tochter
Golch, Dinah Marte

Die andere Tochter


ausgezeichnet

Toni räumt Wohnungen von Verstorbenen. Bei einer Räumung passiert ein folgenschwerer Unfall, bei welchem Toni ihr Augenlicht verliert. Dieses gewinnt sie durch eine Cornea-Transplantation zurück. Als sie nach der Transplantation immer wieder Erinnerungen sieht, die nicht ihre eigenen sind, wird sie immer neugieriger auf ihre Spenderin, ihren Charakter und ihr Leben. Doch nach und nach verstrickt sich Toni mehr in die Vergangenheit ihrer Spenderin.

Der Roman Die andere Tochter wurde von Dinah Marte Golch geschrieben und ist beim List Verlag erschienen. Mit über 400 Seiten ist er sehr detailliert geschrieben. Die Spannung hält sich über den Verlauf der gesamten Geschichte. Die Handlung teilt sich in zwei Stränge auf, die mit der Zeit aufeinander treffen. Ein Strang ist in der ich-Form, der andere in der 3. Person geschrieben. Die Geschichte ist gut verständlich, aufregend und fesselnd geschrieben. Mich hat sie vollkommen in ihren Bann gezogen. Zudem hätte ich lange nicht mit diesem Ende gerechnet, welches äussert gelungen ist. Ein toller Roman!

Bewertung vom 07.11.2021
Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1
Kling, Maria

Freddy und Flo gruseln sich vor gar nix! / Freddy und Flo Bd.1


ausgezeichnet

Freddy und Flo ziehen mit ihrem Papa und dessen neuer Freundin Ulrike in eine neue Wohnung. Besonders Flo ist überhaupt nicht begeistert und möchte so schnell wie möglich wieder ausziehen. Freddy hingegen findet das Entdecken der Wohnung sowie der neuen Nachbarn äusserst aufregend. Schon bald fällt ihm auf, dass die Nachbarn alle ziemlich aussergewöhnlich sind, was ihn natürlich noch neugieriger macht und dazu führt, dass er sich schon bald in mitten eines spannenden Abenteuers befindet.

Das Buch wurde von Maria Kling geschrieben und von Astrid Henn schaurig schön illustriert. Es ist beim Carlsen Verlag erschienen.

Die Geschichte ist leicht und verständlich geschrieben. Sie eignet sich sowohl zum Selberlesen als auch zum Vorlesen. Sie ist in 28 kurze Kapitel unterteilt. Toll ist, dass jedes Kapitel mit einem lustigen Titel sowie einem zum Inhalt des Kapitels passenden Bild beginnt, welches einen der Hausbewohner zeigt. Die einzelnen Hausbewohner sind mit passenden Merkmalen umschrieben, sodass dem Leser ziemlich schnell klar wird, dass es sich bei ihnen um keine menschlichen Nachbarn handelt. Die Geschichte ist äusserst spannend und spitzt sich bis zum Höhepunkt am Schluss mächtig zu. Themen, wie Freundschaft und Zusammenhalt machen einen grossen Teil des Buches aus. Auch Vorurteile kommen dazu, die im Verlaufe der Geschichte meistens nach und nach widerlegt werden. Während dem Lesen wird der Leser einige Male zum Schmunzeln oder Lachen gebracht. Der Humor kommt also auf keinen Fall zu kurz.

Eine schaurig schöne Geschichte über Mut, Vertrauen und Teamgeist, welche einem immer wieder zum Lachen bringt. Eine Leseempfehlung von Herzen!

Bewertung vom 14.10.2021
Eine monstermäßig nette Familie
Harel, Maike

Eine monstermäßig nette Familie


ausgezeichnet

Neben dem Haus, in dem Jonna und Luis mit ihren Eltern wohnen, zieht eine neue Familie ein. Doch die Familie Unfug hat nicht nur einen komischen Namen, sondern verhält sich auch wirklich seltsam. So haben sie im Garten ein Schlammloch, in welchem sie baden und in der Nacht brennt oft das Licht im gesamten Haus. Als die kleine Schwester der beiden zur Welt kommt, sind ihre Eltern erstmal mit dem Baby beschäftigt und Jonna und Luis widmen sich den Nachbarn. Denn sie wollen unbedingt herausfinden, welches Geheimnis die neuen Nachbarn zu verbergen haben.

Das Buch wurde von Maike Harel geschrieben und von Betina Gotzen-Beek liebevoll illustriert. Es ist beim Hummelburg Verlag erschienen.

Die Geschichte liest sich leicht und flüssig. Für Kinder ab 9 Jahren ist es einfach und verständlich geschrieben. Durch das ganze Buch zieht sich ein roter Faden, welcher gleichzeitig aus jeder Menge Spannung besteht. Das Buch lässt einem nicht mehr los bis man es fertig gelesen hat. Die Geschichte ist sehr fesselnd geschrieben und zeichnet sich auch dadurch aus, dass die möglichen verborgenen Geheimnisse ein wenig angedeutet werden, aber erst gegen Ende des Buches aufgelöst werden. So bleibt es bis zum Schluss monstermässig spannend. Das Buch enthält zudem zahlreiche witzige Stellen und ist für die Zielgruppe absolut optimal geeignet. Auch wenn der Titel vermuten lässt, dass irgendetwas monstermässiges passieren wird, ist es nicht zu gruselig.

Die Illustrationen sind passend und detailiert gezeichnet. Sie lockern den Text an geeigneten Stellen auf und unterstreichen die Geschichte zusätzlich.

Ein rundum tolles Buch zum Vorlesen oder Selberlesen, welches ich wärmstes empfehlen kann!