Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Barbara

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 18.02.2021
Das achte Kind
Grabovac, Alem

Das achte Kind


ausgezeichnet

Alem Grabovac erzählt in seinem Roman "Das achte Kind" die Geschichte seiner Kindheit.
Die Mutter, eine ausländische Fabriksarbeiterin, hoffte in Deutschland ein besseres und komfortableres Leben zu finden als in ihrer Heimat Jugoslawien.
Der Vater, ein bosnischer Gastarbeiter, geht auch in Deutschland keiner geregelten Arbeit nach sondern lügt und betrügt.
Alem wird mit ein paar Wochen zu Marianne und Robert gebracht. Sie haben selbst 7 eigene Kinder und 4 weitere Gastarbeiterkinder zur Pflege unter der Woche.
Alem bleibt schließlich bei ihnen auch als die Kindeseltern sich trennen, seine Mutter eine neue Arbeit bekommt und auch einen neuen Lebensgefährten kennenlernt.
Marianne sorgt sich sehr um ihre Kinder, Robert ist Journalist für ein Motorradmagazin und großer Fan des Nazionalsozialismus.
Schöne Erinnerungen sind die Urlaube bei den Großeltern in Jugoslawien oder die Familienurlaube mit Marianne und Robert.

Alem Grabovac erzählt sehr anschaulich und nachvollziehbar seine eigene Geschichte, das Leben zwischen zwei bzw eigentlich drei Welten und seinen Status als Kind und doch nicht Kind.
Er geht auch ein wenig auf den geschichtlichen Hintergrund ein damit man manche Situationen besser verstehen kann.

Bewertung vom 09.02.2021
Darling Rose Gold
Wrobel, Stephanie

Darling Rose Gold


ausgezeichnet

Darling Rose Gold wird aus zwei Perspektiven erzählt.
Einerseits Rose Gold selbst, die ihre Geschichte in der Vergangenheit beginnt und andererseits ihre Mutter Patty Watts, die die Geschichte mit ihrer Haftentlassung beginnt.

Patty hat fünf Jahre im Gefängnis verbracht, da sie ihre Tochter vernachlässigt, vergiftet und krank gemacht hat. Rose Gold war Zeit ihres Lebens ein krankes Kind und Patty hat sie von Arzt zu Arzt geschleppt.
Rose Gold ist es mit Hilfe des Internets und ihres Chatfreundes Phil gelungen einige Dinge aufzudecken und zu erfahren, dass sie gar nicht so krank ist wie ihre Mutter es immer behauptet.
Nach der Verhaftung von Patty gelang es Rose Gold scheinbar sich ein selbstständiges, gesundes Leben aufzubauen.
Auch einen Kontaktaufbau zu ihrem Vater hat es gegeben.

Ein Jahr vor der Haftentlassung nimmt sie wieder Kontakt mit ihrer Mutter auf, besucht sie in der Justizanstalt und lässt sie nach der Entlassung bei sich wohnen.

Doch da geht dann der Psychoterror weiter und die beiden bleiben sich nichts schuldig.

Stephanie Wrobel ist mit diesem Roman ein geniale Geschichte gelungen, die mich manchmal an mir selbst zweifeln lies.

Fünf Sterne für
ein wunderschönes Cover, das schon auf Risse in der schönen Fassade hindeutet, einen fesselnden Schreibstil und
die Gabe der Autorin eine Geschichte so zu erzählen, dass der Leser kaum Zweifel am Wahrheitsgehalt hat.

Bewertung vom 17.01.2021
Happy Life Diät
Shahrivar, Shermine

Happy Life Diät


gut

Der Titel ist mit "Happy Life Diät" etwas unglücklich gewählt finde ich, da das Buch wenig mit Diät zu tun hat.
Shermine Shahrivar beschreibt in ihrem Buch was ihr selbst zu einem ausgeglichenen und glücklichen Leben verhilft und stellt dies auf die 6 Säulen
Beziehungen
Spiritualität
Sexualität
Ernährung
Beauty und
Sport.

Jede der Säule wird ausführlich beschrieben und es gibt auch mehr oder weniger hilfreiche Tipps zu jeder der Säulen.
Sie ist der Meinung, dass es einen Ausgleich in diesen Lebensbereichen braucht um glücklich sein zu können.

Das Buch ist einfach und flüssig zu lesen, der Aufbau sehr nachvollziehbar und die Fotos und das Layout sehr schön.

Meiner Meinung handelt es sich mehr um eine Autobiographie und die Verarbeitung eigener Erlebnisse und Traumata und ist weniger ein reiner Ratgeber.
Das Buch ist ein netter Input für die Gestaltung eines ausgeglichenen Lebens, zum erlangen des Wohlfühlgewichtes aber bestimmt zu wenig.

Bewertung vom 28.12.2020
Das Wunder von R.
Cavallo, Francesca

Das Wunder von R.


ausgezeichnet

Aus ihrer Heimat vertrieben, da die beiden Mamas von Manuel, Camila und Shonda in einer lesbischen Beziehung leben flüchtet die Familie Greco-Aiden nach R. um dort ein neues Leben zu beginnen.
R. ist ein wenig eigenartig, die Erwachsenen reden nicht miteinander und niemand möchte mit der Familie etwas zu tun haben. Niemand, außer dem Mädchen Olivia, die sehr freundlich zu ihnen ist.
Die Wohnung ist leider auch nicht so toll wie sie es sich vorgestellt haben. Aber plötzlich meldet sich der Weihnachtsmann bei ihnen und bittet sie um Hilfe. Sie helfen ihm natürlich gerne und die verpackten Geschenke werden auf das Dach gestapelt, was natürlich für großes Aufsehen im Ort sorgt und auch die Polizei auftauchen lässt.

Meinem Sohn hat das Buch gut gefallen und er hat es in einem Abend fertig gelesen.
Mir persönlich war "das Wunder" doch ein wenig zu unscheinbar und ich hätte einen anderen Titel für das Buch gewählt.
Das Cover und die Zeichnungen im Buch haben uns beiden gut gefallen, das Buchformat war beim Lesen ganz ok, im Bücherregal ist es eher unpraktisch.

Bewertung vom 28.12.2020
Die Djurkovic und ihr Metzger
Raab, Thomas

Die Djurkovic und ihr Metzger


weniger gut

Danjela Djurkovic und ihr Metzger wollen nach vielen glücklichen gemeinsamen Jahren heiraten, doch schon im Vorfeld passieren komische Sachen und der Metzger zieht in seine Werkstatt um sich mehr auf die Hochzeit freuen zu können. Das Fest soll sehr pompös sein und als die beiden dann vor dem Kaplan stehen verschwindet Danjela mit zwei bisher unbekannten Männern. ... und hier beginnt die Geschichte dann eigentlich erst obwohl man schon circa die Hälfte des Buches gelesen hat.

Leider ist es mir nicht gelungen einen roten Faden in diesem Buch zu finden, weder inhaltlich noch stilmäßig. Der Autor wechselt zwischen Funksprüchen (wer auch immer Habicht, Adler und Taube sind kommt dann gegen Ende hin heraus), aktuellem Geschehen, Geschichten aus der Vergangenheit und Dialogen hin und her.
Die Namen sind mir durchwegs kaum geläufig und so hab ich mich auch noch schwer getan die Personen auseinander zu halten.
Viel Spannung konnte nicht aufgebaut werden, da ich damit beschäftigt war mich auf den Inhalt zu konzentrieren.

Es war mein erstes und sicher auch mein letztes Metzger Buch. Bin von Thomas Raab was anderes gewohnt und hoffe, dass er zu seiner ursprünglichen Schreibform wieder zurückkehrt.

Bewertung vom 09.12.2020
Charlie - Ein Schulbus hebt ab / Schulbus Charlie Bd.1
Zimmermann, Irene

Charlie - Ein Schulbus hebt ab / Schulbus Charlie Bd.1


ausgezeichnet

Der Tag beginnt eigenartig als Hausmeister Freddie statt mit dem Golfwagen mit einem gelben Bus seine Klopapiertour in der Früh macht.
Als er dann noch dazu den verschlafenen Will auffordert einzusteigen geht das Abenteuer auch schon los. Auch Luke, Frank und Maisie, andere Schüler des Internat Dreistein steigen ein und sind gespannt wohin die Reise geht.
Als der Bus den Direktor umfährt scheint sie auch schon aus zu sein. ... oder doch nicht?

Ein sehr turbolentes und surreales Abenteuer das den Leser mit dem Bus mitfliegen lässt. Schade, dass vorallem nur Will mit seiner Geschichte im Vordergrund ist, man aber trotzdem nicht erfährt was mit seinen Eltern passiert ist.
Der Schreibstil ist für die Altersgruppe sehr passend und die Zeichnungen lockern das Buch sehr auf und sind auch sehr schön anzusehen.

Mein Sohn (9) hat es selbstständig in einem Tag fertig gelesen und freut sich auf einen zweiten Teil.

Bewertung vom 09.12.2020
Die neue Nebenbei-Diät
Lange, Elisabeth

Die neue Nebenbei-Diät


ausgezeichnet

Das Buch "Die neue Nebenbei-Diät" hat mich angesprochen, da es mir neben Beruf und Familie recht schwerfällt extra für mich zu kochen und herumzuexperimentieren.

Der Aufbau des Buches ist gut und klar strukturiert und in Wann? Was? und Wie? unterteilt.
Die Kapitel sind kurz und knapp gehalten und mit Bildern aufgelockert. Es ist alles sehr verständlich erklärt und man braucht weder ein Medizin- noch ein Ernährungswissenschaftenstudium um den Inhalt zu verstehen.
Das Intervallfasten wird in seinen unterschiedlichen Varianten gut erklärt, es gibt interessante Informationen über unteschiedliche Lebensmittel und auch ein paar Rezepte.

Was es nicht gibt ist ein Patentrezept oder einen Bezwinger des "Inneren-Schweinehunds".
Werde mich mit diesem Buch gemeinsam wieder mal auf die Reise begeben um ein paar Kilo loszuwerden und hoffe, dass es gelingen wird.

Bewertung vom 27.11.2020
Das schwarze Gold des Südens
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


sehr gut

m Bamberg von 1887 lebt die Familie Imhoff, welche ein Lakritzimperium betreibt das durch einen Parasitenbefall und die Zuckerrübenbauern kurz vor dem Konkurs steht.
Der Vater, ein Patriarch, glaubt die Fäden in der Hand zu haben, die Mutter ist die Sanftere und gefühlsbetonter.
Die Tochter Amalie heiratet die rechte Hand ihres Vaters aus Vernunft, denn von Liebe weiß sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Sie versucht gemeinsam mit ihrem Vater und ihrem Mann den Betrieb zu retten. Auf der Reise in den Süden Italiens tun sich für sich aber auch andere Wege auf.

Die Tochter Elise reist nach dem tragischen Tod der Mutter mit ihrem heimlichen Liebhaber Hals über Kopf nach Paris um dort ein neues Leben zu beginnen.

Zwei Schwestern aus einer Familie die unterschiedlicher nicht sein können und die sich für zwei ganz gegensätzliche Lebensformen entscheiden.

Die Autorin beschreibt die Zeit des 19. Jahrhunderts sehr treffend, hebt die Rolle der Frauen damals hervor und scheint sich auch mit der Lakritzproduktion gut auseinander gesetzt haben.

Die Geschichte ist ganz nett, auch wenn sie stellenweise ein wenig langatmig war.

Bewertung vom 07.11.2020
Das Wörterbuch des Windes
Blazon, Nina

Das Wörterbuch des Windes


ausgezeichnet

Als Versöhnungsreise wurde der Urlaub in Island von Swea und ihrem Mann Hendrik geplant, getrennt gehen sie nach einigen Tagen auseinander und Swea taucht ein in das Leben Islands.
Sie landet bei Einar, einem einsam wirkenden alten Mann und seinem verschreckten Pferd im Sumarhaus. Im Nebengebäude lebt der etwas verwahrlost wirkende Busfahrer Jon, der durch die Finanzkrise alles verloren hat.

Nach dem anfänglichen Schock beginnt Swea wieder zu malen, sucht sich Jobs, findet Freunde und fühlt sich bei Einar, Jon und dem Pferd Houdini wie zu Hause.
Die Familie zu Hause setzt sie zwar sehr unter Druck, Swea gelingt es aber schließlich sich von deren Vorstellungen zu lösen und sie auf Abstand zu halten.

Neben dem Leben von Swea, Einar und Jon beschreibt die Autorin auch das Leben in Island mit samt seinen geschichtlichen Hintergründen sehr eindrucksvoll.

Die Geschichte hat mich am Anfang sehr gefesselt, in der Mitte war sie ein wenig langatmig, das letzte Drittel aber wieder spannend und enthüllend.

Eine tolle Geschichte nicht nur für Island-Liebhaber.

Bewertung vom 25.10.2020
Marigolds Töchter
Woolf, Julia

Marigolds Töchter


ausgezeichnet

Gar nichts ist schlecht am JETZT, deshalb sollte man es auch in vollen Zügen nützen.
Julia Woolf ist mit "Marigolds Töchter" ein Roman gelungen, der das Thema Demenz anschaulich, ehrlich, brutal und liebevoll anspricht und beschreibt.

Marigold war die Sonne ihres Heimatorts. Als Ladenbesitzerin war sie nicht nur um das Wohlergehen ihrer beiden Töchter Daisy und Suze, ihres Mannes Dennis und ihrer ständig nörgelnden Mutter besorgt, sondern sie versuchte auch im Ort allen gerecht zu werden.
Als das Vergessen dann einsetzte fingen die anderen an sich um sie zu kümmern.
Parallel zum geistigen Verfall von Marigold werden noch die Liebesgeschichten von ihr und ihrem Mann Dennis und ihren beiden Töchtern erzählt.
Daisy kehrt nach 6 jähriger Beziehung aus Mailand zurück und findet bei den Eltern Unterschlupf, Suze die Lebenskünstlerin zieht endlich zu ihrem Verlobten und dann Ehemann Barry und kann durch die Erkrankung der Mutter selbstständig werden.

Eine ganz klare Leseempfehlung gibt es von mir!