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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lem49
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 65 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2019
Der Patriot
Engman, Pascal

Der Patriot


sehr gut

Ein spannender Thriller wurde versprochen, ein spannender Thriller ist es geworden. Die Problematik mit Ausländern haben auch andere Länder, doch hier geht es um Schweden. Und dennoch ist das Land austauschbar. Was hier in diesem Thriller geschieht, klingt bei mir erschreckend real nach. Das kann in jedem Land tatsächlich so geschehen! Bzw. ist es in anderer Form sogar schon. Hier, in diesem Buch, treibt ein rechtsextremer Serienkiller mit seinen Assistenten sein Unwesen und macht Jagd auf Journalisten, die die sogenannte Lügenpresse unterhalten. Er macht sie, zerfressen von Sozialneid und dergleichen dafür verantwortlich, dass Schweden den Bach runter geht. In seinem Wahn glaubt er wirklich, dass er der einzige weit und breit ist, der für Schweden kämpft. Völlig irre!
Super aufgebaut, mehrere Handlungsstränge, welche zunächst etwas gewöhnungsbedürftig waren, wurden am Schluss aber zu einem runden Ganzen zusammen gefügt. Empfehlenswert!

Bewertung vom 29.01.2019
Allee unserer Träume
Gerold, Ulrike;Hänel, Wolfram

Allee unserer Träume


sehr gut

Die junge Architektin Ilse hat eine Vision, die sie unbedingt umsetzen möchte. Ihre Entwürfe zum Bau der großen Pracht-und Paradestraße - die Stalinallee - umzusetzen. Allerdings ist dies nicht einfach für sie, denn erstens ist sie eine Frau, die in den Nachkriegsjahren Berlins nicht viel zu melden hat, schon gar nicht als Architektin, denn das ist eigentlich eine reine Männerdomäne, und zweitens wird es gerade im Ostteil Berlins zunehmend erschwert, durch die Parteiführung, die immer mehr fordert, ohne auch nur den blassesten Schimmer von der Materie zu haben. Ihnen ist es egal, ob und wer da auf der Strecke bleibt. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte die Spitze der Partei jegliche Bodenhaftung verloren. Im Gegenteil zu Westberlin, muss die taffe Ilse sich auch mit der vorherrschenden Materialknappheit herum schlagen. Ilse ist eine starke Frau, die sich dennoch nicht unterkriegen lässt.
Dieser Roman liest sich flüssig und ist interessant geschrieben worden. Auch wenn er fiktiv gehalten wurde, so zeigt er doch wahre Begebenheiten der damaligen Zeit auf. Gestört hat mich allerdings, dass vor jedem neuen Kapitel eine Zusammenfassung desselbigen erfolgte. Ich möchte, wenn ich ein neues Kapitel beginne, nicht schon wissen, was darin passieren wird, sondern mich überraschen lassen. Dies hat ein wenig die Spannung genommen.
Dennoch kann ich den Roman guten Gewissens jedem empfehlen, der an Zeitgeschichte seine Freude hat.

Bewertung vom 29.12.2018
Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf
Blaser, Karl

Eifel-Trilogie / Die Stille im Dorf


ausgezeichnet

Ein kleines fiktives Dorf in der Eifel, stellvertretend für viele kleine Dörfer irgendwo. Im Mittelpunkt steht Margarete, samt ihrer Familie und ihrer Freunde. Das Buch handelt von der Vorkriegszeit, dem zweiten Weltkrieg, der Nachkriegszeit bis hin zur Wendezeit 1990. Der Roman basiert auf historischen Tatsachen und dem Autor ist es sehr gut gelungen, seine Charaktere hervorragend herauszuarbeiten. Unglaublich, wie wenige Rechte die Frauen damals besaßen. Sie waren ihren Männern auf Gedeih und Verderb hilflos ausgeliefert. Wünsche blieben Wünsche, zumindest die der weiblichen Bevölkerung. Um so erfreulicher war es zu lesen, dass Margarete dennoch, mittlerweile in die Jahre gekommen, zu ihrer ersten Reise aufbricht.
Auch die Tatsache der Verdrängung, wir haben von nichts gewusst, wir haben doch nichts Schlimmes getan, sind höchstens den Befehlen gefolgt, was hätten wir denn machen sollen...hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Wie hätte ich mich zur damaligen Zeit verhalten? Hätte ich wirklich alles bedingungslos aufklären wollen? Oder wäre es einfacher gewesen, einfach zur Tagesordnung überzugehen? Einen Auszug eines Zitats des Buches möchte ich hier noch anbringen: "...deutsche Einheit, deutsche Volksgemeinschaft, klingt irgendwie alles nach deutschem Eintopf..."
Spannend und lehrreich!

Bewertung vom 29.12.2018
Black Hand
Talty, Stephan

Black Hand


ausgezeichnet

Wer war Joseph Petrosino? Dieses Buch gibt Antwort auf diese Frage. Man erfährt hier auf sehr anschauliche Art und Weise, wie sich die Anfänge der amerikanischen Mafia und die Jagd auf sie gestalteten. Petrosino, der allererste italienische Detektive in New York überhaupt, stellt sich ihr furchtlos gegenüber. Dabei immer angetrieben von der Sehnsucht, sich als vollwertiges Mitglied der amerikanischen Gesellschaft zu fühlen, anerkannt und respektiert zu werden. Kein leichtes Unterfangen, denn italienische Einwanderer stehen in der Gunst des Volkes ganz weit unten. Dennoch riskiert er im Namen Amerikas permanent sein Leben und stellt der Black Hand nach wo er nur kann.
Zuvor habe ich schon einige Werke zum Thema Mafia gelesen. Der Name Petrosino ist mir dabei aber wissentlich niemals untergekommen. Ein Versäumnis wie ich nun weiß, denn dieses Buch konnte an der einen oder anderen Stelle eine Wissenslücke schließen. Spannend, unterhaltsam, mitreißend zudem. Und an einigen Stellen zum Haare raufen. Das was die Mafia für gewöhnlich ausmacht, Entführung, Erpressung, Bombenanschläge bis zum Mord und dergleichen....und die Beziehungen zu Politik und Wirtschaft....und die Machtlosigkeit der rechtschaffenen Bürger.... All das entwickelte sich nur, weil die Bedrohung nicht erkannt bzw nicht erkannt werden sollte.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, sowohl vom Schreibstil und den Fakten her, als auch zum Thema Mafia im Allgemeinen und ich kann es guten Gewissens weiter empfehlen.

Bewertung vom 29.12.2018
Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2
Katzenbach, John

Der Verfolger / Dr. Frederick Starks Bd.2


sehr gut

Psychoanalytiker Dr. Frederick Stark sieht sein Leben durch "Rumpelstilzchen", seinem Verfolger auf Leben und Tod, bedroht. Ein äußerst perfides Spiel beginnt und hält alle in Atem. Einschließlich den Leser. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich den vorherigen Bestseller, auf dem "Der Verfolger" aufbaut, nicht gelesen habe. Auch ohne zuvor etwas von den drei mysteriösen Geschwistern zu wissen, gelang es John Katzenbach mich auf eine spannende Reise mitzunehmen und gut zu unterhalten.
Zwischendurch, nach etwa zwei Dritteln des Buches, fand ich die Story merkwürdig, in sich nicht schlüssig und war ein wenig enttäuscht von der Wendung der Geschichte. Doch Herr Katzenbach belehrte mich eines Besseren. Alles löst sich reibungslos auf. Die Handlungsstränge werden nahtlos zusammen geführt. Empfehlenswert!