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Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2023
Im Sturm der Macht / Leo Koski Bd.2
Oskari, Tuomas

Im Sturm der Macht / Leo Koski Bd.2


ausgezeichnet

Hier wird der Leser nicht nur in einen sehr spannenden Polit-Thriller in Finnland entführt, sondern das Thema ist auch sehr aktuell. Wer den Thriller "Tage voller Zorn" gelesen hat, kennt natürlich die Protagonisten bereits. Aber auch wer Neueinsteiger ist, wird schnell ins Geschehen reinkommen und die Leute gut kennenlernen. Da ist zuerst einmal der ehemalige Ministerpräsident Leo Koski. Er ist eine zentrale Figur und man erlebt ihn als einen interessanten und auch risikobereiten Ex-Politiker. Denn er hatte sich nach seinen Erfahrungen aus der Politik zurückgezogen. Man erfährt einige der Ereignisse aus der Vergangenheit und dadurch kann man sich auch als Nichtleser des ersten Bandes gut zurechtfinden. Und auch seine Freundin und Aktivistin Emma spielt wieder eine große und wichtige Rolle in diesem aufregenden Thriller. Mir hat dieser Band sehr gut gefallen. Man erfährt eben, wie das Leben der Protagonisten weitergegangen ist und wie sie jetzt wieder durch hinterlistige Intrigen in die neusten Ereignisse verwickelt werden. Am Besten gefallen mir die vielen unterschiedlichen Persönlichkeiten, die man nicht unbedingt alle sympathisch finden muss, aber sie sind sehr interessant. Man erlebt die große Vielfallt der menschlichen Charaktereigenschaften bei den Personen. Es ist interessant, ihre Beweggründe für ihr Handeln zu erleben. Sie werden immer sehr lebensecht und authentisch dargestellt. Ich sehe sie vor mir und beobachte ihre Handlungen mit Interesse. Die Ereignisse überschlagen sich und man stellt sich oft die Frage, was hier wirklich abläuft. Man erfährt erst sehr spät die ganzen Hintergründe und die Auflösung ist schon sehr erschreckend. Wobei der einige Dinge erst im Nachhinein im Epilog ihr endgültiges Ende finden. Das war super gemacht. Ich hätte mir zwar teilweise einen anderen Ausgang gewünscht, aber die Ereignisse sind sehr realistisch dargestellt und auch gut nachvollziehbar. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof und das erleben alle Beteiligten in voller Härte. Manche habe ihr Schicksal verdient, andere dagegen nicht. Man bleibt in diesem Buch unter permanenter Spannung. Die Ereignisse überschlagen sich und es ist wirklich ein sehr politischer Thriller. Man erlebt, wie Manipulation und Absprachen den politischen Alltag bestimmen. Die Vorstellung ist nicht angenehm und man möchter das so auf keinen Fall in der Realität erleben. Aber wie nah kommt der Thriller möglichen Realitäten? Es ist Fiktion, aber nicht unvorstellbar. Aber er macht auch Mut, denn es gibt immer Menschen, die sich gegen gefährliche Machenschaften wehren und dagegen angehen. So wie Emma , Leo und Sara, denn Sara war auch eine tolle Figur in diesem Buch. Ihre Aktion war wahnsinnig gefährlich und das hat man dann ja auch erlebt. Die Brutalität war schon ziemlich heftig, aber auch die sorgfältig geplanten Fallen waren eine Meisterleistung. Mir hat dieser spannende Thriller wieder super gut gefallen. Hier passt einfach alles zusammen und der Leser kommt voll auf seine Kosten. Langweile kommt auf keinen Fall auf und man verschlingt das Buch förmlich, weil man einfach wissen will, wie es weitergeht. Ich kann dieses Buch und auch den Vorgängerband "Tage voller Zorn" auf alle Fälle weiterempfehlen.

Bewertung vom 19.11.2023
Lost & Dark Places Odenwald
Lohs, Cornelia

Lost & Dark Places Odenwald


ausgezeichnet

Ich habe an diesem trüben Herbstwochenende endlich meinen Ausflug - zumindest theoretisch - in den Odenwald gemacht. Und es hat mir sehr gut gefallen. Das Buch enthält wirklich sehr interessante und besuchenswerte Orte. Besonders gut gefallen mir immer die geschichtlichen Hintergründe dazu. Es lässt sich sehr gut lesen und man wird durch die detailreichen Schilderungen und den guten Bildern wirklich an den Ort geführt. Ich war jedenfalls begeistert und wir werden wohl im nächsten Jahr dann auch mal den einen oder anderen Ort aufsuchen - freue mich schon auf den Outdoorteil.

Man erfährt ungewöhnliche Dinge und dadurch dass die Adressen, Wanderparkplätze, Bahnhöfe und die GPS-Daten angegeben sind, kann man die Orte auch gut finden. Dazu gibt es noch mehr Informationen und zwar zu Buchtipps und anderen interessanten Ausflugszielen in der Nähe. So kann man den Ausflug gut planen und sich eine schöne Tour zurechtlegen. Dazu passt auch die Karte am Anfang des Buches, denn damit hat man schonmal einen guten Überblick, wo sich was befindet.

Mir hat diese Buch sehr gut gefallen und mit den gegebenen Informationen lässt sich der Odenwald mal von einer ganz anderen Seite betrachten. Und die meisten Orte hätte man sonst auch nicht besucht. Ich denke, es ist eine gute Bereicherung zu den üblichen Reiseführern. Und ich glaube, nicht nur Ortsfremde können hier noch was Neues erfahren.

Also, auf in den Odenwald.

Bewertung vom 13.11.2023
Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan
Janson, Karin

Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan


ausgezeichnet

Manchmal braucht es einen winzigen Grund um sein Leben in Frage zu stellen und einen Weg für die Zukunft zu finden. Und genau das trifft auf die Protagonistin Annie zu. Ihre Lebenssituation ist irgendwie nicht die Beste. Ihr Job macht ihr keinen Spaß mehr und dort läuft es auch nicht gut. Und auch sonst sieht ihr Leben im Moment nicht so rosig aus, von der Vergangenheit mal ganz abgesehen. Und so lässt sie die Idee mit dem roten Bus und dem Verkauf von Damenunterwäsche einfach nicht mehr los. Annie ist in meinen Augen eine sehr tapfere und mutige Frau, denn sie lässt sich auf einen Weg ein, der in den Augen der meisten anderen, nicht unbedingt die erste Wahl ist. Aber sie träumt vom Leben auf der Straße und der Freude, die sie mit dem roten Bus und seinem Angebot auch in den kleinsten Orte bringt. Sie möchte den Frauen nah sein und ihnen etwas Neues näherbringen. Oder eigentlich etwas ganz normales: nämlich die Freude an ihrem Körper, egal wie er ausssieht. Denn auch Annie muss sich ihren Dämonen stellen und auch lernen, ihren Körper so zu akzeptieren, wie er nunmal ist. Ihr Mut und ihr Durchsetzungsvermögen diesen Plan umzusetzen, fand ich einfach toll und erfrischend. Aber nicht nur ich finde die Idee gut, ihre Schwester hält immer zu ihr und auch ihr Ehemann stimmt dem Plan zu. Er ist allerdings nicht von ihm überzeugt, möchte aber, dass Annie ihren Traum zumindest mal ausprobiert, auch wenn er in seinen Augen zum scheitern verurteilt ist. Außerdem hat er andere Dinge im Sinn und möchte diese Pläne auch umsetzen. Annie ist ja nicht so begeistert davon, aber sie lässt sich auf die Abmachung mit Marten ein.

Wir erleben einen Roadtrip mit allen Höhen und Tiefen, aber nicht nur über die Straßen Schwedens, sondern auch über die Gefühlswelt der Protagonistin. Sie erlebt auf dieser Tour nicht nur die weltlichen Probleme, sondern erlebt ihre Gefühlswelt in allen Ausmaßen. Alles ist voller Emotionen und sie erfährt Dinge, die für sie überlebenswichtig sind. Die Vergangenheit holt sie ein und jetzt kann sie aber auch mit vielen Dingen abschließen und gut zu Ende bringen. Die Autorin hat sehr einfühlsam diese psychische Reise von Annie dargestellt. Man wird auch als Leser hineingezogen und man fühlt mit der Protagonistin. Aber auch die anderen Personen werden vor Entscheidungen gestellt oder müssen sich endlich mal mit Dingen auseinandersetzen, die schon lange vor sich hinbrodeln. Entscheidungen müssen gefällt werden, denn auch andere merken nun, dass sie für ihr Glück und ihr Wohlergehen selber verantwortlich sind. Dafür muss man manchmal Entscheidungen treffen oder herausfordern. Das alles wird in diesem schönen Roman gut rübergebracht. Man erlebt eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte um die Menschen, die mit dem BH-Bus irgendwie in Kontakt kommen. Und es betrifft eben das ganze Umfeldt von Annie und ihren Mitstreiterinnen. Ich fand die Solidarität zwischen einigen der Frauen sehr erfrischend. Sie halten irgendwie doch zusammen und wenn es nur um den Standort des Busses geht. Um ihn kreist alles, aber die Frauen haben alle ihre persönlichen Lebenssituationen und dort treffen sie sich dann. Die ausgelassene Schilderung der Modenschau und der anschließenden Feier, fand ich richtig erfrischend. Als ob sie alle jetzt angekommen sind und ihren Weg gefunden haben. Es gab auch so viele unterschiedliche Charakterzüge kennenzulernen. Und davon sind sicher nicht immer alle postitiv. Aber sie gehören auch dazu, man darf sich nur nicht unterkriegen lassen. Für mich ist das ein sehr positives Buch und es macht Mut, auf die eigene Wahrnehmung seines Lebens mehr zu achen und seine Wünsche auch mal zu verwirklichen. Es fällt einem durch die detailreichen Beschreibungen der Gedankengänge, aber auch der Gespräche sehr leicht alles gut nachzuvollziehen. Die Menschen und ihre Handlungen kommen sehr authentisch rüber. Mir hat dieses Buch sehr schöne Lesestunden gebracht und ich kann es mit einem guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.11.2023
Wer keine Grenzen kennt (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Wer keine Grenzen kennt (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hach, das war ja wieder ein aufregendes Buch und diesmal sogar auf zwei Kontinenten. Denn wir durften Julie und Libby auf einer Dienstreise nach London begleiten. Das war natürlich etwas Besonderes, denn die beiden konnten dann sogar mit Andrea - der Mutter von Julie - zusammen ermitteln. Und da passiert natürlich auch wieder sehr viel, denn sie geraten an einen Kriegsverbrecher, der wohl einen Anschlag plant. Und einfach geht es ja nicht - denn hier waren die ausländischen Geheimdienste FBI und CIA involviert. Wobei das FBI ja durch die Agenten vor Ort und natürlich Julie und Libby vertreten waren. Die CIA hatte auch ihre Agenten vor Ort. Und wie es so ist, gab es natürlich genügend Gemauschel zwischen den ganzen Beteiligten, denn die örtliche Polizei ist natürlich federführend in der ganzen Sache. Aber man merkte hier schon den Interessenkonflikt bei der Suche nach dem Mörder des getöteten Amerikaners. Und einfach geht anders - aber wir konnten wieder hautnah miterleben, wie unsere Profilerdamen die richtigen Ideen hatten. Hier kommen natürlich auch die privaten Lebenssituationen zum Tragen, denn Julie ist ja schwanger und das ändert doch einiges. Wer die Serie kennt, konnte die Parallelen zu vergangenen Ereignissen ziehen. Aber auch ohne dieses Wissen ging es sehr spannend zu und man kann dem Geschehen gut folgen. Außerdem gibt es auch die einen und anderen Hinweise auf die früheren Geschehnisse. Also können auch Erstleser gut zurecht kommen. Aber ich denke, sie werden dann auch mal die ganze Serie von Anfang an lesen wollen, denn die Protagonisten sind sehr sympatisch und auch sehr erfolgreich in ihrem Tun und da möchte man auch die Anfänge erleben. Es erstaunt mich auch als Fan der Serie immer wieder, wie gezielt, besonnen und auch sehr diszipliniert unsere Profilerinnen in Krisensituationen und unter Lebensgefahr reagieren. Das beeindruckt mich jedes Mal und in diesem Band mussten sie einige kritische Situationen meistern. Aber man merkt ihnen ihre Lebenserfahrung an und es macht immer wieder Spaß, ihren Aktionen zu folgen. Besonders, wenn wie hier, auch die Protagonisten aus England dabei waren. Eine tolle Mischung an Persönlichkeiten. Mir gefällt auch immer die Darstellung der Privatleben der Protagonisten gut, besonders, da Libby und Owen jetzt ein Baby haben und das bringt natürlich neue und andere Herausforderungen für den Alltag mit sich. Dania Dicken ist aber sehr gut darin, diese Problematiken detailreich zu schildern und auch gute Lösungen dafür zu finden. Es ist auch immer wieder interessant, den Gesprächen der Protagonisten untereinander zu folgen. Man merkt das gegenseitige Verständnis und Vertrauen zueinander. Beim Lesen kommt das sehr authentisch rüber. Dadurch, dass ich die ganze Serie bisher gelesen habe, bemerkt man auch die Entwicklungen der Protagonisten mit und das schafft immer ein besonderes Bild auf die Personen. Das macht viel aus und man kann ihre Motivation und ihre Handlungen immer besser verstehen. Aber auch so kann man dem Geschehen gut folgen, es ist lebhaft geschrieben und die Spannung wird meist nur kurz durch kleine Episoden im Privatleben unterbrochen. Aber das lockert es auch gut auf und man kann sich etwas von den manchmal ziemlich heftigen Geschehnissen erholen. Aber es ist nunmal ein Thriller und da gehören diese unglaublichen Verbrechen hinzu. Es hat mir jedenfalls wieder großen Spaß gemacht die Erlebnisse der Protagonisten zu verfolgen. Egal ob im Beruf oder im Privatleben - Langweile kommt auf keinen Fall auf und man fiebert schon jetzt dem nächsten Band entgegen.

Bewertung vom 12.11.2023
Diese unstillbare Sehnsucht nach Liebe - Band 1 - Die Jahre 1879 bis 1906 - Das Leben der Prinzessin Feodora zu Reuss-Köstritz, Prinzessin von Sachsen-Meiningen 1879-1945 - Historische Romanbiografie
Ellenbeck, Silke

Diese unstillbare Sehnsucht nach Liebe - Band 1 - Die Jahre 1879 bis 1906 - Das Leben der Prinzessin Feodora zu Reuss-Köstritz, Prinzessin von Sachsen-Meiningen 1879-1945 - Historische Romanbiografie


sehr gut

Ich war von dem Buch angenehm überrascht. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, diese Romanbiografie über Feodora zu Reuss-Köstnitz zu lesen. Es ist total interessant, diese viele Informationen aus dem Leben der jungen Frau und auch der ihrer Familie zu erfahren. Ich habe zwar immer wieder mal - gerade zu Anfang - Schwierigkeiten gehabt, die Personen und ihre verwandtschaftlichen Verhältnisse zueinander zu behalten und richtig zuzuordnen, aber gerade im letzten Teil ging es schon ganz gut. Ich hatte begriffen, wer mit wem verwandt oder bekannt ist und das ist auch eigentlich gut, denn sonst kommt man mit den verschiedenen Ereignissen und den Entscheidungen zu bestimmten Handlungen nicht ganz klar. Es war sehr aufschlussreich. Die Prinzessin kannte ich ja nicht, aber es war sehr interessant ihr Leben zu verfolgen. Es ging mir nicht so sehr um die adeligen Gesichtspunkte, sondern eher auch um die Lebensumstände in der damaligen Zeit. Und das war hier nun mal die Sichtweise einer privilegierten jungen Frau. Ich fand es sehr gut, wie detailreich die Schilderungen ausgefallen sind. Ich konnte mir nicht nur die Orte und Personen gut vorstellen, sondern auch die Entscheidungen waren gut nachvollziehbar. Denn man erfuhr ja sozusagen auch die Gedanken von Feodora. Die sind natürlich fiktiv, aber durch die vielen Recherchen usw. kann die Autorin schon gut nachvollziehen, was die Auslöser für bestimmte Handlungen waren. Man wird wirklich tief in die persönlichen Ereignisse und auch die geschichtlichen Handlungen eingeführt. Es war sehr aufschlussreich und man bekommt einen guten Einblick in die Lebensweise der adeligen Personen in dieser Zeit. Die persönlichen Lebensumstände sind schon interessant. So erlebt man z.B, wie damals die Einstellung zu Kindern und ihrer Erziehung war. Oder auch, wieviel doch in dieser Zeit gereist wurde. Man bekommt außergewöhnliche Einblicke, so fand ich die Interessen des Vaters an der Forschung von Schlieman sehr gut. Die Art und Weise, wie die Menschen ihren Alltag meisterten, war hier natürlich aus einer privilegierten Sicht dargestellt, aber das war nunmal die Lebenssituation von Feodora. Sie wird hier wirklich gut dargestellt und man wird richtig einbezogen in ihre Gefühlswelt und ihren Lebensweg. Es ist aus heutiger Sicht natürlich eine ganz andere Zeit und für mich war manches einfach nicht zu akzeptieren, aber die Zeit und ihre Sitten und Gebräuche waren nunmal so. Die Traditionen hatten einen anderen Hintergrund, aber für die damaligen Menschen war es eben Realität. Es werden in dem Buch natürlich unheimlich viele Namen, Orte, Daten und Ereignisse detailreich wiedergegeben und manchmal habe ich den Überblick verloren. Aber trotzdem hat mich die Geschichte begeistert, denn man konnte das Leben der jungen Frau in diesem Teil sehr gut verstehen. Manche Dinge waren sicher bekannt, aber andere haben mich überrascht. Die Eltern und die anderen nahen Verwandten wurde ja auch immer sehr detailreich beschrieben. Man erlebt ihre menschlichen Seiten und dagegen auch die Seite ihrer "öffentlichen" Persönlichkeit. Da werden Privatleben und Öffentliche Stellung natürlich auch zu unterschiedlichen Bereichen und man merkt den Unterschied gravierend an den Handlungen der Protagonisten. Ich habe jedenfalls einen tiefen und detailreichen Einblick in diese Zeit durch die Protagonisten bekommen. Es ist sehr aufschlussreich und interessant. Es hat mir jedenfalls großen Spaß gemacht, die Ereignisse auf diese Art und Weise zu erleben. Auch wenn ich aus heutiger Sicht oft geschluckt habe, es war damals so und die Erfahrungen der Menschen wurden eben durch andere Lebensumstände beeinflusst. Aber man kann das Buch sehr gut lesen, die Personen kommen sehr authentisch rüber und es ist ein sehr lebendiges Buch. Man wird durch Feodora in eine ganz andere Zeit geführt und erfährt, wie das Leben einer jungen Prinzessin durch die damalige Lebensweise beeinflusst wurde. Ich bin jetzt neugierig auf den zweiten Band ihrer Biografie. Wer Biografien und Geschichte mag, der sollte sich dieses Buch bzw. beide Bücher nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 05.11.2023
Die eiskalte Kammer: Thriller
Shepherd, Catherine

Die eiskalte Kammer: Thriller


ausgezeichnet

Diese Verbrechen haben mich echt sehr mitgenommen. Es war einfach super spannend und die Taten waren in meinen Augen unglaublich brutal und schrecklich. Es sieht am Anfang eher nach einem gewöhnlichen Unfall aus, aber der Leser erfährt zu Beginn schon einige Dinge aus der Vergangenheit und daher weiß man sofort, hier ist was faul. Aber was man dann noch erlebt, damit hat keiner gerechnet. Es sind sehr verstörende und ungeheuerliche Taten, die wir dann erleben müssen. Zum Glück stößt der Ermittler Florian auf die Spur des Serienkillers und auch die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz kann sich mit den ersten Ergebnissen nicht abfinden und gräbt tiefer. Es kommen einige sehr interessante und wichtige Dinge zum Vorschein. Dieser Thriller hat es echt wieder in sich. Der Leser wird emotional sehr einbezogen, denn man erlebt ja auch die Angehörigen der Opfer und dadurch wird es sofort sehr persönlich. Ich fand, das war ein sehr gut gemachter und wichtiger Handlungsstrang, denn dadurch kennt man ein Opfer gut und man erlebt die Ereignisse hautnah mit. Die Protagonisten der Polizei sind ja altbekannte Personen und so freut man sich über das Wiedersehen. Man erlebt ja Julia und Florian als frisch gebackene Eltern und die geschilderten Lebenssituationen und Gefühlswelten der Beiden kommen sehr authentisch rüber. Das Problem, Beruf und Privatleben in dieser Lebensphase als Eltern, unter einen Hut zu bekommen, wird sehr lebendig und nachvollziehbar geschildert. Das gefällt mir auch immer besonders an den Büchern von Catherine Shepherd. Es sind gerade im Privatleben eben Situationen aus dem wahren Leben und man fühlt mit den Protagonisten. Aber auch die geschilderten beruflichen Ereignisse sind fesselnd und spannend. Es wird diesmal auch hier sehr gefährlich für die Ermittler und die Mitarbeiterinnen der Rechtsmedizin. Gerade Lenja finde ich sehr sympathisch und mag ihre Art und Weise wie sie ihre Arbeit angeht. Die sehr detailreichen Schilderungen der Abläufe sind sehr gut nachvollziehbar und ich habe in mancher Situation um die Protagonisten gezittert. Es sind interessante und unterhaltsame Ermittlungen, denn die Ermittlungen sind ziemlich erschwert, da es so viele unterschiedliche Ansätze gibt. Und ich fand den Schluß des Buches sehr überraschend und das war nochmal ein toller Höhepunkt in dem Thriller. Denn es kommt zu unerwarteten Ereignissen, die einen in den Bann ziehen. Auch ich konnte mich der Spannung nicht entziehen und war total überrascht, aber am Ende doch sehr zufrieden mit dem Ausgang der Ermittlungen. Ich hatte vorher noch einen anderen Gedanken zum Täter, aber seine Motivation und seine Durchführung und Planung ist schon eiskalt und berechnend. Es war wieder ein hervorragender Thriller. Man kann von Anfang an gut dem Geschehen folgen und bleibt auch bei den Ausflügen ins Privatleben der Protagonisten ständig unter Spannung. Ich kann diesen tollen Thriller nur jedem Empfehlen, der Spannung und Überraschungen beim Lesen liebt.

Bewertung vom 29.10.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Wir erleben hier die bewegende Geschichte des Postboten Walter. Er ist ein sehr spezieller Charakter und das wirkt sich auch auf sein ganzes Leben aus. Wir erleben sein Leben im Rückblick auch von seiner Kindheit an und es hilft sehr gut, die Ereignisse im Heute zu verstehen und nachzuvollziehen. Walter möchte eigentlich immer das Richtige tun und dabei nimmt er das Recht oft zu ernst. Ich habe ihn am Anfang nicht so sympathisch gefunden, aber ich habe meine Meinung im Laufe der Geschehnisse doch geändert. Denn eigentlich wollte Walter immer das Gute und leider kam oft das Negative dabei heraus. Aber eigentlich zählt ja auch die Absicht. Leider erlebt das seine Familie und sein Umfeld nicht so positiv und daher nehmen die Ereignisse so ihren Lauf. Mir hat die sehr authentische Beschreibung der Protagonisten gefallen. Besonders Sandra und natürlich Ben sind hier gut rübergekommen. Man fühlt mit ihnen und ich habe mich über die Bestrebungen von Walter gefreut, auch wenn sie manchmal übers Ziel hinausgeschossen sind. Manche Handlungen konnte man mit einem amüsierten Lächeln verfolgen, denn sie waren schon ziemlich krass, aber sehr einfallsreich. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften von Menschen wurden hier dargestellt. Es gab sie alle: die Bösen, die Guten, die Opfer, die Täter, die Unschuldigen, die Helfer, die Rächenden. Es ist ein guter Querschnitt aus dem Leben und man kann sicher das eine oder andere Gelesene aus eigener Erfahrung wiedererkennen. Mir haben die lebendigen Szenen und die detailreichen Beschreibungen nicht nur der Menschen, sondern auch der Gegend sehr gut gefallen. Gerade die Dienststelle im Engelskirchener Christkindpostamt war sehr gelungen und es hat Spaß gemacht den Beschreibungen zu folgen. Die Geschichte ist sehr interessant und abwechslungsreich geschrieben. Man fühlt mit den Protagonisten und ich hätte manchmal auch gerne in die Handlungen eingegriffen. Es ist mitreißend und voller Überraschungen. Man erlebt einige seltsame Handlungen. Aber trotz der negativen Hintergründe, ist das Buch für mich ein sehr postives Erlebnis und ich kann mit dem Ende gut leben. Auch wenn ich mir für das letzte Finale gerne einen anderen Ausgang gewünscht hätte. Aber so ist es eigentlich schlüssig ausgegangen und hat mich mit einem guten Gefühl zurückgelassen.
Ich kann dieses einfühlsame und interessante Buch nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 27.10.2023
Niemand kann sie brechen (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Niemand kann sie brechen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieser 8te Band ist sozusagen jetzt frisch in die Reihe um die Profilerin Andrea Thornton eingereiht worden. Und ich muss sagen, es hat wieder großen Spaß gemacht die bekannten Protagonisten nach langer Zeit wieder in Aktion zu erleben. Es geht um Andrea Thornton, die in England zusammen mit ihrem Mann Greg und ihrer Tochter Julie lebt und als Profilerin arbeitet. Und auch diesmal wird sie in einem brutalen Mord zur Beurteilung herangezogen. Der Fall war an sich schon sehr brutal und hat mich beim Lesen mitgenommen. Aber wir kennen ja Andrea und ihre Arbeit ist wirklich immer sehr intensiv und sie kann sich gut in die Situationen einfühlen. Aber diesmal geht es nicht nur um den offiziellen Fall, sondern sie wird von der Vergangenheit eingeholt. Wer die vorherigen Bände um Andrea Thornton gelesen hat, der kennt Katie und ihre Geschichte. Aber auch Erstlesen können anhand der Informationen im Text gut an die vergangenen Geschehnisse anknüpfen. Wir erfahren viel aus der Lebensgeschichte von Katie und ihrer Schwester. Und diese Vergangenheit holt sie jetzt wieder ein. Ich fand das sehr bedrückend, denn Katie hat so lange gebraucht bis sie wieder ein einigermaßen normales Leben führen kann und das darf ihr nicht genommen werden. Dieser Schrecken ist aber nicht nur für Katie groß, sondern alle Beteiligten werden mit ihren Ängsten aus der Vergangenheit konfrontiert. Und auch wenn Andrea eine große Hilfe für Katie ist, wird auch sie von ihren Dämonen heimgesucht. Ich fand es sehr schwer zu lesen, wie traumatisch die Ereignisse für alle Beteiligten sind. Man sollte als Leser nicht sehr dünnhäutig sein, sonst geht einem die Handlung zu sehr auf das Gemüt. Es wird aber auch sehr detailreich und ausführlich erzählt, ob es nun die Schilderungen der Taten geht oder man die Gedankenwelt des Täters verfolgt. Alles ist gut nachvollziehbar und das macht es mitunter auch sehr schwer beim Lesen. Man ist ganz bei den Opfern und Betroffenen und nur durch die normalen Alltagserlebnisse der Protagonisten kann man diese brutalen und auch psychischen Angriffe ertragen. Aber gerade durch die geschilderten Situationen um Julie, die Tochter von Andrea, machen das Lesen immer wieder zur Freude. Man trifft auf der Geburtstagsfeier wieder auf die anderen Familienangehörigen und das Wiedersehen hat Spaß gemacht. Man kennt die Protagonisten ja alle schon länger und hat sie durch ihre Höhen und Tiefen begleitet. Aber dieser Fall hier ist auch sehr besonders, denn er ist auch im Bezug auf die Zuständigkeiten kompliziert und man erlebt, dass auch die Polizei nicht immer alles richtig macht. Aber nachdem ich das, für mich schlüssige Ende des Falls gelesen hatte, kam ja noch ein schöner Zusatz in Bezug auf einen kleinen Ausblick in die Zukunft. Und das hat mir auch gut gefallen, denn Andrea fliegt mit Joshua in die USA zu einem Besuch beim FBI. Und ich denke, das wird auch einiges ändern.

Mir hat dieser sehr detailreiche und intensiv geschilderte Band um Andrea und die anderen Beteiligten sehr gut gefallen und ich kann diese ganze Serie nur wärmstens weiterempfehlen. Wer Spannung möcht, wird hier nicht enttäuscht.

Bewertung vom 27.10.2023
Unfollow Stella
Dunne, Ellen

Unfollow Stella


ausgezeichnet

Patsy kann es nicht lassen. Sie ermittelt wieder in Dublin unter dem Radar der Polizei. Aber zumindest hat sie es nicht selber angeleiert, sondern ihr Freund Sam Feurstein hat sie sozusagen dazu aufgefordert. Und es ist echt interessant. Denn die verschwundene Frau Stella hatte einen - mir unbekannten - Job als Content-Moderatorin und der ist nicht ohne. Stella macht sich so ihre eigenen Gedanken darüber und dann ist sie aufeinmal weg. Und Patsy versucht sie zusammen mit Sam zu finden. Die Vorgehensweise war wieder typisch Patsy, die sich ja nicht immer so an die Regeln hält und da sie nicht offiziell ermittelt, kann sie zu ungewöhnlichen Methoden greifen. Patsy ist sich natürlich ihrer Gratwanderung bei der Ermittlung bewußt, aber ihr geht mittlerweile das Wohl der jungen Frau vor. Ich fand es sehr erfrischend, wie Patsy an Informationen und Beweismaterial gelangt. Auch wenn es nicht ganz ungefährlich ist. Patsy ist mir sehr symphatisch, obwohl sie im Moment nicht so richtig weiß, wie ihre Zukunft aussieht und etwas müde erscheint. Die Informationen von ihrem Arbeitgeber aus Deutschland sind nicht so toll und ich bin ganz gespannt, wie sie sich entscheidet. Sie ist wohl auch hin- und hergerissen zwischen Irland und Deutschland. Denn es geht ja nicht nur um den Beruf, sondern ihr Privatleben ist im Moment auch nicht so stabil. Ich finde, sie weiß noch nicht so recht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Diese Beschreibungen der Protagonisten sind immer sehr authentisch und man kann sie gut verstehen. Auch die anderen Personen sind gut dargestellt und sie haben so ihre Besonderheiten. Die geschilderten Situationen sind sehr lebendig und man kann den Ereignissen gut folgen. Ich fand manche Dinge, die ich hier erfahren habe, schon ziemlich heftig. Es ist ein sehr aktuelles Thema hinter dem Ganzen und ich fand es gut umgesetzt. Man erfährt von den beruflichen Herausforderungen der jungen IT-Leute und auch den Verführungen dadurch. Und trotz des düsteren Themas hat mir der Ausflug nach Dublin wieder gut gefallen. Und ich hoffe, dass Patsy noch eine Weile in Dublin bleibt. Auch wenn die Stadt für sie ja nicht immer so ungefährlich ist. Und wenn man die vorherigen Bände der Serie nicht gelesen hat, kommt man trotzdem gut zurecht. Es werden Andeutungen gemacht und so kann man sich einiges zusammenreimen. Der Text an sich lässt sich gut und locker lesen. Ich mag die Protagonisten und folge ihnen gerne auf ihrem Lebensweg, der sich als interessant und abwechslungsreich erweist.

Ich kann das Buch mit einem guten Gewissen weiterempfehlen, denn man hat spannende und interessante Lesestunden damit.

Bewertung vom 22.10.2023
Frau Morgenstern und der Abgrund
Huwyler, Marcel

Frau Morgenstern und der Abgrund


ausgezeichnet

Ich freue mich jedesmal über einen neuen Auftrag für Frau Morgenstern und Miguel Schlunegger, denn es erwartet mich beste Unterhaltung mit einem Krimi, der Humor, Spannung und viel Einfallsreichtum vereint. Alleine die Figur Frau Morgenstern ist schon sehr speziell. Sie ist genau das nicht, was man sich unter einer Profikillerin vorstellt. Und egal was sie macht, sie ist mir total sympathisch. Sie ist voller toller Einfälle und Improvisationsgabe. Ich habe immer das Gefühl, es gibt kein Problem, was sie nicht lösen kann. Aber sie ist doch nur eine sehr aufgeweckte und interessierte Frau mit viel Lebenserfahrung. Obwohl ihr bisheriger Lebenslauf so nichts auf ihre neue Berufskarriere hinweist und das ist auch ein sehr amüsanter Aspekt. Ihre bisherige Berufserfahrung liegt ja mehr in dem Kontakt mit Kindern und deren Eltern (was sicher auch ein Grund für ihre heutige Erwerbsquelle sein könnte). Es ist amüsant zu lesen, wie sie nur durch ihre Person die Leute täuschen kann. Ihr Partner dagegen, Miguel, ist ein anderes Kaliber und ihm ist die heutige Erwerbstätigkeit eher zuzutrauen. Und so ergänzen sich die Beiden gut. Sie müssen sich ja auch gut verstehen, denn inzwischen sind sie ja eigentlich voll auf sich gestellt. Ihr ungewöhnliche Lebenssituation bindet sie zusammen und das kann auch mal zu Problemen führen. Aber ich bin immer wieder überrascht, wie sie ihren Alltag so hinbekommen. Es ist aber auch eine sehr ungewöhnliche Lebens-und Wohnsituation. Ich finde es total genial gelöst und Dank eines Verbündeten können sie auch ungestört so leben und sich sogar fortbewegen. Die Fälle sind immer sehr interesssant und außergewöhnlich. Die Art und Weise, wie unser Killerpaar aber die Aufträge löst, ist immer etwas besonderes und muss bei jedem Auftrag individuell angepasst werden. Aber der große Einfallsreichtum der beiden Protagonisten findet immer einen Weg , mehr oder weniger elegant oder manchmal sogar einfach nur zufällig. Ich begleite sie immer gerne bei den Recherchen, ob draußen unter den Menschen oder im Internet. Es macht Spaß den Dialogen zu folgen und ich finde die Personen, die wir kennenlernen immer sehr authentisch. Egal ob sie nun die Bösen oder die Guten sind, sie kommen sehr lebendig rüber und man versteht durch die detailreichen Beschreibungen die Motivation der Auftraggeber gut. Es ist einfach köstlich auch die alltäglichen Lebensbedingungen zu verfolgen, denn da ihre Situation ja ziemlich speziell ist, ist eigentlich nichts wirklich alltäglich. Sondern sie müssen sich ja immer wieder auf neue Situationen und Orte einlassen und das ist nicht einfach. Auch das Privatleben leidet natürlich darunter. Allerdings hat Miguel im Moment eine zumindest vorläufige Lösung gefunden. Ich bin jedenfalls auf die weitere Entwicklung der beiden Auftragskiller gespannt und freue mich schon jetzt auf den nächsten Band. Es ist natürlich schöner, wenn man die Bände der Serie in der Reihenfolge liest, aber auch Quereinsteiger kommen voll auf ihre Kosten, denn es gibt immer wieder Hinweise auf die vorherigen Ereignisse im Leben der Protagonisten. Ich kann das Buch / die Serie mit einem guten Gewissen weiterempfehlen, denn dieser etwas andere Krimi ist unterhaltsam, humorvoll und spannend.