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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Toschi3
Wohnort: 
Magdeburg

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 12.11.2009
Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1
Adler-Olsen, Jussi

Erbarmen / Carl Mørck. Sonderdezernat Q Bd.1


ausgezeichnet

Eine junge erfolgreiche Politikerin verschwindet auf einer Ostseefähre spurlos.
5 Jahre später: ein Polizist wird „strafbefördert“. Aufgrund eines Traumas ist er nicht mehr für die Mordkommission geeignet und bekommt eine eigene „Abteilung“. Diese soll alte Fälle aufarbeiten. Dabei stößt er, wenn auch zunächst eher widerwillig, auf den Fall der Politikerin. Hat sie tatsächlich Selbstmord begangen oder hat ihr behinderter Bruder sie ins Meer gestoßen? Der Leser weiß aufgrund der parallelen Handlung: sie ist entführt worden. Und ihre Zeit läuft ab. Und die Täter haben kein Erbarmen...
Dieser dänische Krimi ist eine Klasse für sich. Er hat dieses düstere Flair, das skandinavische Autoren so gerne mitbringen. Dabei ist er aber nicht so blutrünstig wie viele amerikanische Thriller.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und sehr fesselnd. Er bindet den Leser sehr schnell in die Handlung ein, verknüpft das Schicksal der handelnden Personen geschickt mit den Emotionen des Lesers. Dabei wirken seine Charaktere überzeugend und haben die nötige Tiefe. Der Krimi ist nie langweilig oder langatmig und am liebsten möchte man hinten nachschauen, wie es ausgeht.
Die Parallelhandlungen erscheinen leider ein wenig konstruiert und dienen wohl lediglich dazu, zu beweisen, dass der Kommissar zu Unrecht „abgeschoben“ wurde. Ansonsten sind sie reiner Füllstoff.
Aber trotzdem: Ein 5-Sterne-Krimi!

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2009
Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1
Wells, Dan

Ich bin kein Serienkiller / John Cleaver Bd.1


ausgezeichnet

Der 15jähriger Schüler John ist von Serienmördern fasziniert – und findet an sich deutliche Zeichen dafür, dass er auch einer werden könnte. Trotz psychologischer Betreuung wird das Monster in ihm immer stärker. Und dann ist da noch das andere Monster, das in der Kleinstadt, in der John lebt, sein Unwesen treibt und Menschen brutal ermordet.
Mit diesem Erstling katapultiert sich Dan Wells in meinen Augen in die erste Liga der Thriller-Autoren. Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Krimi und Horror, es geht nicht alles mit rechten Dingen zu, es ist herrlich makaber und das Ende ist ein „realistischer“ Höhepunkt der Geschichte.
Der Autor hat einen sehr angenehmen Schreibstil, das Buch liest sich sehr flüssig und ist alles andere als langatmig oder langweilig. Wells nimmt die Leser mit auf die Reise durch die Psyche des Jungen und seine Ermittlungen in den Mordfällen. Das Buch war für mich ein echter Pageturner und obwohl der Mörder relativ schnell entlarvt ist, hält der Autor die Spannung über den weiteren Verlauf der Handlung perfekt aufrecht.
Fazit: Dieses Buch ist sein Geld wirklich wert. Lesen!

Bewertung vom 18.10.2009
In Todesangst
Barclay, Linwood

In Todesangst


gut

Nach einem harmlosen Streit verschwindet die Tochter von Autoverkäufer Tim spurlos. An ihrem Ferienarbeitsplatz kennt sie niemand und auch sonst scheint sie in krumme Geschäfte verwickelt gewesen zu sein. Eine schwierige Suche beginnt.
Dieses ist nun schon das 3. Buch von Barclay, und leider muss es sich wieder an seinen Vorgängern messen lassen. Mit dem zweiten Buch kann es sehr wohl mithalten, aber leider nicht mit dem ersten.
Die Geschichte beginnt ziemlich durchschnittlich, was die Entwicklung der Handlung beginnt. Dieses Mittelmaß hält auch die ersten 2 Drittel des Buches an. Dann kommt zum Glück doch noch der Barclay’sche Schwung auf und der Leser wird in ein spannendes Finale gerissen. Leider ergeben sich in der Handlung ein paar Wendungen, die nicht alle notwendig und zum Teil verwirrend sind. So denke ich mir am Ende: mh, das hätte er bestimmt auch noch besser gekonnt. Es fühlt sich an, als hätte der Autor unter Druck ein neues Werk abliefern müssen, der Spaß am Schreiben, den sein Erstling noch vermittelt hat, fehlt etwas.
Dennoch bleibt er seinen alten Qualitäten treu, was seinen Schreibstil angeht. Das Buch liest sich flüssig, es hat keine Ecken und Kanten, es ist auch bei mäßiger Handlungsentwicklung nicht langatmig.
Das Fazit lautet also: ein netter Krimi.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.10.2009
Tee mit Buddha
Vieser, Michaela

Tee mit Buddha


sehr gut

Mit diesem Buch hat die Autorin einen wunderbaren Erfahrungsbericht über ihr Jahr in einem japanischen Kloster vorgelegt. Sie berichtet über den Alltag, das Erlernen verschiedener Künste (Ikebana, Kaligrafie, Kendo) und das Erlernen von Demut und Geduld. Aber auch, das Leben zu genießen.
Für den Leser ist dieses Buch, als würde er mit auf diese Reise gehen. Man fühlt mit ihr die Ungeduld, wenn sie etwas nicht schnell genug versteht, oder auch das Glück, wenn nach langem Warten etwas voran geht oder ein Wunsch erfüllt wird. Alles hat seinen tieferen Sinn, merken die Autorin und mit ihr die Leser.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, recht flüssig und die Kapitel überschaubar. Erst im letzten Drittel des Buches werden die Kapitel länger und damit leider auch etwas zäher. Trotzdem erfüllt mich dieses Buch am Ende mit Zufriedenheit. Und vielleicht habe ich mit der Autorin zusammen etwas für das Leben gelernt.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.10.2009
Stadt, Land - Schluss
O'Reilly, Judith

Stadt, Land - Schluss


weniger gut

Eine erfolgreiche Journalistin lässt sich von ihrem (in London) vielbeschäftigten Mann überreden, mir ihren 2 (fast 3) Kindern nach Nordengland zu ziehen und die Großstadt hinter sich zu lassen. Sie ist „begeistert“ von dieser Idee...
... und das lässt die Autorin die Leser ihres autobiografischen Romans auf 340 von 352 Seiten spüren. Nach den ersten 20 Seiten habe ich dieses Buch geliebt, auf den nächsten 320 Seiten wollte ich, nur es endlich vorbei ist. Zum Glück waren die letzten 12 Seiten wieder etwas versöhnlicher (darum schafft es das Buch auch auf einen 2. Stern).
Versöhnlich ist auch der Schreibstil der Autorin. Mit flüssigen Sätzen und kurzen Kapiteln langweilt man sich angesichts des immer gleichen Gejammers über das ach so schreckliche Landleben nicht ganz so doll.
Aber tatsächlich drängen sich viele Fragen auf: heißen Kinder wirklich „der Zweijährige“, „der Vierjährige“ und „das Baby“? Hat der Ehemann, der der Protagonistin durch ständige Abwesenheit und mehrfach leergefahrene Tanks das Leben schwer macht, wirklich keinen Namen? Wie selbständig ist frau im wahren Leben?
Fragen über Fragen, die das Buch leider nicht beantwortet. Daher war es leier nicht mehr als eine nette (Spät)Sommerlektüre.

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Bewertung vom 26.09.2009
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

In schillernden Farben und prächtigen Bildern schildert die Autorin das leben der Zarentochter Olga von er frühen Kindheit bis zu ihrer Hochzeit. Von wunderschönen Momenten in der russischen Natur, der Einführung in die Gesellschaft und rauschenden Ballnächten bis hin zu traurigen Episoden wie Liebeskummer und schweren Verlusten ist alles vorhanden, was man in einer spannenden Geschichte um eine junge Frau lesen möchte.
Mit dem flüssigen Schreibstil und den kurzen Kapiteln lässt sich das Buch sehr leicht lesen. Trotz langer Gespräche wird das Buch (fast) nie langatmig. Die genaue Beschreibung der Personen lässt dem Kopfkino freien Lauf.
Nein, einen historisch wertvollen Roman mit vielen geschichtlichen Zusammenhängen darf man hier wohl nicht erwarten. Aber Frau Durst-Benning malt ein wundervolles Sittengemälde der russischen Adelsgesellschaft des 19. Jahrhunderts.

Bewertung vom 15.09.2009
Caravaggios Geheimnis
Röhrig, Tilman

Caravaggios Geheimnis


sehr gut

Mit seinem Roman über den Maler Caravaggio ist Tilman Röhrig ein wunderbares Portrait nicht nur des Malers sondern auch der Zeit, in der er lebte, gelungen. Bildhaft zeichnet er das aufregende und zum Teil zwielichtige Leben des Künstlers nach, von seiner Kindheit bis zu seinem eigentlich tragischen Tod.

Das Hörbuch ist sehr kurzweilig. Mit seiner etwas leidvoll klingenden Stimme schafft es der Autor und Sprecher, die Emotionen der jeweiligen Situation hervorragend zu transportieren. Fast tun dem Hörer selbst die Schläge weh, die Caravaggio gelegentlich einstecken muss, fühlbar ist auch seine Verzweiflung in schier ausweglosen Situationen. Freude und Erfolg könnten vielleicht noch etwas plastischer geschildert werden.

Leider ist das Hörbuch gekürzt. Dadurch (?) entstehen immer wieder zeitliche Sprünge in der Handlung. Da der jeweilige Zeitpunkt nicht durch Daten fixiert ist, fällt es dann mitunter schwer einzuordnen, an welcher zeitlichen Stelle die Geschichte weiter geht. Leider kann ich nicht beurteilen, ob dieses Manko nur an der gekürzten Fassung liegt oder auch im Buch auftritt.

Insgesamt bin ich von dem Roman dennoch begeistert. Ein Zitat hat mir besonders gefallen; mit diesem Satz (kein wörtliches Zitat), den die Frau des besten Freundes des Malers einmal ausspricht, wird der Künstler und Mensch Caravaggio wohl am besten beschrieben: "Du bist anders als wir, aber vielleicht musst Du so sein sonst könntest Du nicht solche Bilder malen."

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Bewertung vom 08.09.2009
Wo die Zitronen blühen
Carlotto, Massimo; Videtta, Marco

Wo die Zitronen blühen


sehr gut

Mitten hinein in das Geschehen und damit einen Sumpf aus Liebe, Mafia und Intrigen werfen die beiden Autoren die Leser ihres Buches. Kurz und knackig, fast schon gefühllos, reißen sie durch eine traurige Geschichte, die andere Autoren in doppelt so viele Seiten verpackt hätten.
Keine Schnörkel, keine unwichtigen Nebenhandlungen. Auch wenn die klassischen „Klischees“ von Mafia, Rumänien und Italien perfekt bedient werden, sind die Verstrickungen der handelnden Personen so unglaublich, dass man sie schon wieder glauben muss. Und die Realität ist wahrscheinlich noch schlimmer...
Der Krimi ist flüssig geschrieben, durch die Kürze lässt sich das Buch an einem Tag lesen. Die Autoren harmonieren gut und führen den Leser mal in die eine, mal in die andere Richtung. Und auch wenn man die Lösung erahnen sollte, ist sie doch ziemlich ernüchternd.

Fazit: ein aufwühlender Krimi, in dem kaum ein Leser nur den Krimi sehen kann. Es ist eine gelungene Kritik an der (italienischen) Gesellschaft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.09.2009
Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4, 4 Audio-CDs
Klönne, Gisa

Farben der Schuld / Kommissarin Judith Krieger Bd.4, 4 Audio-CDs


weniger gut

Das Hörbuch ist in meinen Augen leider nicht so gelungen.
Zunächst zu der Handlung: Sie kommt in meinen Augen nicht so richtig in Fahrt, ist ziemlich langatmig aufgebaut. Durch die gekürzte Fassung des Hörbuchs verlieren sich auch etwas die Reibereien zwischen den Ermittlern, was aber durchaus kein Nachteil ist.
Leider trägt die Sprecherin nicht gerade dazu bei, die Spannung zu verstärken. Es hört sich immer ein Bisschen so an, als wäre sie froh, wenn das Buch endlich vorbei ist. Und so fühlt sich dann auch der Hörer. Vielleicht tue ich der Handlung unrecht und das Buch ist an sich deutlich besser. Aber als Hörbuch ist es bedauerlicher Weise kein großer Genuss.

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