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Benutzername: 
Sandra W.
Wohnort: 
Rheinland-Pfalz

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 09.02.2016
Die neue Welt / The End Bd.1
Hopf, G. Michael

Die neue Welt / The End Bd.1


sehr gut

Rezension zu „The End – die neue Welt“ von G.Michael Hopf ( Luzifer Verlag )
Bei „The End“ handelt es sich um eine 4-teilige Serie einer düsteren Erwachsenden – Dystopie.
Inhalt :
Die Handlung wird eingerahmt in ein Interview mit der erwachsenen Tochter Connors, Haley, die 2066 ein Interview gibt und aus Ihren Erinnerungen berichtet. Die Haupthandlung spielt 2014/2015, entwickelt sich zu dieser Zeit alternativ zu unserer tatsächlichen Geschichte der letzten 2 Jahre.
Connor, ein ehemaliger US-Marine, lebt in einem gutsituierten, geschlossenen Wohnviertel in San Diego mit seiner Frau Samantha, seiner kleinen Tochter und seinem Sohn.
Eines Morgens bei seinem täglichen Lauf beobachtet er, wie auf einmal alle Autos stehen bleiben. Mobiltelefone scheinen nicht mehr zu funktionieren, sogar ein Flugzeug stürzt ganz in der Nähe ab.
Ampeln erlöschen.
Schon Schlimmes ahnend, eilt Connor nach Hause. Seine Theorie : In der Atmosphäre über San Diego wurde ein Nuklearsprengkörper gezündet und dadurch ein EMP – elektromagnetischer Impuls – gezündet, der verursacht, dass die Elektrizität zum Stillstand kommt. Keine Autos, kein Telefon, kein Fernsehen, kein Radio – auf einmal sind alle vom Rest der Welt abgeschnitten.
Wie weit reicht die Katastrophe ? Betrifft es nur das Viertel ? Die Stadt ? Die Welt ?
Parallel dazu, wie sich das Schicksal von Connor, seiner Familie und den Stadtbewohnern entwickelt, schildert der Roman auch die Situation der Machthabenden sowie der US-Marines, die sich noch im Ausland befinden, zu denen auch Connors Bruder Sebastian gehört.
Sebastian will nur noch nach Hause zu seiner Familie, doch sein Vorgesetzter hat andere Pläne für seine Einheit….
Das Buch
Schon nach den ersten Seiten dachte ich : Erschreckend, wie schnell das alles tatsächlich hätte passieren können. Es muss nur einer auf den roten Knopf drücken…. Ich finde es immer wieder beängstigend – und das macht das Buch einfach auch gut – wie schnell so etwas tatsächlich passieren kann – weit hergeholt ist es ja nicht. Die Grundidee zur Serie ist also schon einmal sehr fesselnd.
Nun zum Buch an sich : Die Protagonisten scheinen die perfekten Menschen zu sein – stets vernünftig, kreativ, intelligent, einsichtig, hilfsbereit, … kurzum – ein wenig zu gut für diese Welt. Je kleiner die Rolle im Roman wird, desto fieser und egoistischer werden auch die Personen. Der Autor bedient sich einer recht einfachen Sprache sowohl in seinen Beschreibungen als auch in seinen Dialogen. Dadurch und durch die für mich etwas sehr klischeehaft charakterisierten Personen kam es mir immer wieder mehr so vor, als würde ich ein Film- oder Seriendrehbuch lesen, und keinen Roman.
Abgesehen von diesem kleinen Manko, war die Geschichte aber sehr fesselnd, und selbst für jemanden, der mit Kriegsgeschichten eigentlich nichts anfangen kann, sind die Rück- bzw. Einblendungen der Geschehnisse in den aktuellen Kriegsherden interessant und gut zu lesen gewesen.
Auch sehr eingängig beschrieben – und ich frage mich immer wieder bei solchen Romanen, ob wir tatsächlich in einer solchen Situation so wären, aber vermutlich leider ja – ist die Geschwindigkeit, in der die Menschen von zivilisierten Geschöpfen zu Urzeitmenschen mit mittelalterlichem Verhalten und Weltbild degenerieren – womit ich hier dem Mittelalter wahrscheinlich noch unrecht tue.
Ich bin total gespannt wie die Geschichte noch weitergeht, insgesamt auf jeden Fall ein empfehlenswerter Roman für jeden Fan der guten Dystopie.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.02.2016
T.R.O.J.A. Komplott
Ramadan, Ortwin

T.R.O.J.A. Komplott


sehr gut

Hier haben wir ein weiteres dystopisches Jugendbuch – wobei ich persönlich den Begriff Jugendbuch einfach nicht richtig finde, auch wenn die Protagonisten junge Menschen sind. Diese Bücher machen in jeder Altersklasse Spaß – ich selbst bin Ende 30 und empfinde mich nicht als zu alt für diese Art von Büchern.
Inhalt :
Der angehende FBI-Agent Nico ist ganz begeistert von der neuen Technik, mit der er bei seinem Auftrag in einem Geheimprojekt in Berührung kommt : Durch die modernen Nanobots, die jeder Mensch mittlerweile in seiner Blutbahn trägt, werden nicht nur alle medizinischen Daten automatisch übertragen und überwacht – was das Gesundheitswesen revolutioniert hat – sondern die Technik ist soweit, dass sich die Nanobots an die Sehnerven koppeln können – und jeder, der über die entsprechende Technik verfügt, kann die Informationen über die Augen des Beobachteten mitverfolgen.
Die junge Beta ist eine dieser Zielpersonen. Sie weiß aber nichts davon – und Nico, der durch ihre Augen sieht, weiß nicht, warum.
Je mehr er durch Betas Augen beobachtet, desto mehr Rätsel wirft die Observation auf. Doch scheinbar läuft die Mission nicht, wie sie soll – er wird auf eine Außenmission geschickt und soll Beta persönlich kontaktieren. Warum, weiß er immer noch nicht so genau. Als er scheinbar aufdeckt, dass es einen Verräter in den eigenen Reihen gibt, meint er, einen Teil des Rätsels gelöst zu haben.
Doch nachdem er Kontakt zu Beta hat, entwickelt sich alles ganz anders ….
Zum Buch :
Ansprechendes Cover, und schon der Klappentext macht Lust auf mehr : „Du wirst beobachtet, jeden Tag, 24 h live. Und deine Augen sind die Kamera! „
Da muss man einfach weiterlesen. Das Buch ist leicht und spannend geschrieben, es herrscht auch kein Mangel an Action. Die Haupt-Handelnden Nico und Beta sind dem Leser schnell sympathisch. Das Kopfkino will sich nicht immer so recht einstellen – der ganze Plot bleibt ziemlich oberflächlich, weshalb man das Buch auch sehr schnell durchgelesen hat.
Die Grundidee – weiterentwickelte Technik wird dem Menschen in den Körper implantiert und irgendwelche Organisationen stellen böse Dinge damit an – ist ja nicht wirklich neu, aber unterhaltend und spannend verpackt.
Wer generell gerne Jugendbücher mit dystopischem Hintergrund liest, wird hier nicht enttäuscht. Kein absolutes Highlight, aber ein nettes Lesevergnügen und gute Unterhaltung hat man hier auf jeden Fall.

Bewertung vom 05.02.2016
Wild
Klassen, Lena

Wild


sehr gut

Peas und Ihre Freunde leben in Neustadt.
Alle in Neustadt sind glücklich. Jede Woche bekommen Sie eine „Welle“, damit die Glücksgefühle nicht abreißen. Denn alle anderen Gefühle sind „wild“ – und wilde Gefühle verursachen Leidenschaft, und diese verursacht Kriege.
Die neuen Menschen sind anders. Sie sind perfekt und glücklich. Wer aus der Reihe tanzt oder krank wird, der wird in die Wildnis außerhalb des Zauns verbannt.
Doch mit Peas scheint etwas nicht zu stimmen. Sie ist nicht wie die anderen. Eines Tages versagt Ihre Welle völlig – und Peas scheint nicht die Einzige zu sein. Ein Fehler oder Absicht ? Gibt es Menschen, die das System zerstören wollen ?
Peas trifft auf andere Jugendliche, die ebenfalls „aus dem Glücksstrom“ gerissen wurden – unter anderem auch Ihren heimlichen Schwarm Lucky, der aber vom Partnerprogramm ihrer besten Freundin Moon als Partner zugeteilt wurde, der Spieler Orwin und die kleine Star, deren Bruder nach einem Unfall als lebender Organspender für privilegierte Reiche verwendet wird. Gemeinsam beschließen Sie, in die Wildnis zu flüchten und frei zu sein.
Doch die „Wilden“ werden von der Regierung gejagt und flüchten vor den Regs von einem Lager ins nächste wie Nomaden.
Wird Peas Ihr Glück dort finden ? Wird es ihr und den Wilden gelingen, gegen die Regierenden aus Neustadt zu bestehen und den Grundstein für ein anderes Leben zu legen ?

Meine Meinung :
Die Aufmachung und der Titel des Buchs wecken auf jeden Fall die Neugier. Das Cover hat mich sehr angesprochen.
Von der ersten Seite an ist man mitten in der Geschichte und lernt die Protagonisten in ihrem glücklichen Alltag kennen. Kurzweilig und leicht zu lesen – ich war gleich gebannt und konnte das Buch nicht mehr weglegen.
Man findet hier keine bahnbrechenden neuen Ideen – der dem Genre zugetane Leser hat Ähnliches sicherlich schon in anderen Romanen gelesen oder in Filmen gesehen.
Trotzdem ist es nicht langweilig und auf gar keinen Fall wirkt es abgekupfert. Teilweise sind für mein Gefühl die Charaktere der Hauptpersonen etwas flach geblieben, was aber nicht allzu sehr gestört hat.
Insgesamt ein gelungenes, spannendes, gut zu lesendes Werk, das ich jedem, der gerne Jugendbücher und Dystopien liest, guten Gewissens empfehlen kann.

Bewertung vom 02.02.2016
Walled City
Graudin, Ryan

Walled City


ausgezeichnet

Tja, zu welchem Genre gehört Walled City ? Eigentlich ist es eine erfundene Geschichte, passt aber irgendwie nicht in das Genre „Fantasy“, weil es – im weitesten Sinne – einen realen Hintergrund hat.
Dieses Gefühl hat man aber beim Lesen überhaupt nicht. Vom Lesegefühl her hat mich das Buch extrem an „die Tribute von Panem“ erinnert, auch wenn es inhaltlich nichts damit zu tun hat.
Die Handlung ist extrem getrieben und man will eigentlich schon weiterblättern, bevor die Seite überhaupt fertig ist.
Aber erstmal zum Inhalt :
Walled City ist eine ehemalige, ummauerte Festung. Dort sammelt sich das Gesindel – Drogenhändler, Straßenkinder, Obdachlose – da sie hier nicht vom Gesetz verfolgt werden. Das ummauerte Gebiet verlassen sie nicht, da außerhalb der Mauern nur die Polizei auf sie wartet.
Dort, in Hak Nam, spielt sich die Handlung ab.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von drei Personen erzählt : Jin und ihre ältere Schwester Mei Yee. Diese wurde von ihrem alkoholsüchtigen Vater in ein Bordell verkauft und Jin versucht sie zu finden.
Dai ist ein Mörder und hat 2 Jahre Zeit, um sich durch die Entlarvung einer gefährlichen Gangsterbande den Freibrief zu erkaufen.
Und dann gibt es dann noch den grauen Kater Chma, der nach seinem Niesen benannt ist.
Alle Drei schlagen sich von Tag zu Tag in der Verbrecherstadt durch. Doch dann treffen Jin und Dai aufeinander. Sie erzählen sich ihre Geschichten und beschließen, sich zusammenzutun, Jins Schwester zu befreien und der Polizei außerhalb der Mauern Beweismaterial für die Hochnahme der Gangsterchefs zu beschaffen.
Doch die Zeit ist knapp – zu Neujahr wird Hak Nam verschwinden und in eine Parkanlage verwandelt. Und jedem, der sich dann noch in Hak Nam befindet, droht ein ungewisses Schicksal.
Meine Meinung
Das Cover sieht toll aus, vor allem die 3 obersten Regeln, die auf das Cover gedruckt sind ( siehe mein Foto ), machen total neugierig auf den Inhalt. Ich kann mich nur wiederholen – das Buch ist extrem gut und „leicht“ geschrieben, man fliegt einfach so über die Seiten. Die drei jungen Protagonisten sind so lebendig und lebensecht beschrieben, dass man bei jeder Verletzung – sei sie physisch oder psychisch – unwillkürlich mitleidet. Die Beschreibung der Personen und Orte ist extrem plastisch – Kopfkino vom Feinsten.
Und vor allem : Endlich mal wieder etwas, bei dem man nicht das Gefühl hat, es in irgendeiner Form schon in einem anderen Buch gelesen zu haben. Sehr erfrischend – Top.

Bewertung vom 30.01.2016
Die Magische Schriftrolle / Taberna Libraria Bd.1
Eliott, Dana S.

Die Magische Schriftrolle / Taberna Libraria Bd.1


ausgezeichnet

Rezension zu „Taberna Libraria“ von Dana S.Eliott

Taberna Libraria ist eine All-Age-Fantasy-Trilogie, von der bislang die ersten beiden Bände „die magische Schriftrolle“ und „das Geheimnis von Panumar“ erschienen sind.
Vorab : Taberna Libraria ist einfach zauberhaft. So etwas habe ich seit Hohlbeins Märchenmond und Cornelia Funkes Tintenwelt nicht mehr gelesen.

Der Inhalt

Die magische Schriftrolle :
Die Freundinnen Corrie und Silvana haben in dem englischen Dörfchen Woodmoore ein altes Haus gekauft, in dem sie einen Buchladen eröffnen wollen.
Bald stellen sie fest, dass in Woodmoore nicht alle Einwohner das sind, was sie zu sein scheinen. In Woodmoore – und zwar ausgerechnet unter ihrem Buchladen – existiert ein Portal in einen magischen Buchladen in einer andere Welt – die „magische Schriftrolle“ im Reich der 100 Inseln. Einige Einwohner sind im Laufe der Jahre und Jahrhunderte jeweils auf die andere Portalseite gewechselt. Das merken Corrie und Silvana recht schnell, als die Buchwünsche der Kunden immer skurriler werden und einige davon nur auf der anderen Seite in der magischen Schriftrolle geordert werden können.
Auf der Insel Amaranthina, auf der die magische Schriftrolle geführt wird, gibt es alles, was in der „Einmondwelt“ ( unserer Seite ) als Märchen abgeschrieben wurde : Elfen, Werwölfe, Drachen, Zwerge……und so viel mehr.
Eine fantastische Welt tut sich für Corrie und Silvana auf. Doch leider schwebt ein Schatten über beiden Welten : Ein früherer erbitterter Krieg zwischen einem guten und einem bösen Magier droht erneut auszubrechen. Angwil, der gute Magier, hat seine Seele in 5 geheimnisvolle Bücher gebannt, um den bösen Zauberer Saranus, dessen Seele von dem Magier Lamassar aufgenommen wurde, daran zu hindern, auf beiden Welten die Macht zu übernehmen und alles zu zerstören.
Dafür muss Lamassar nur ein einziges der 5 Bücher in seine Hände bekommen und zerstören. Corry und Silvana machen sich auf, die 5 Bücher zu finden und zu bergen, um die drohende Katastrophe zu verhindern…

Zu den Büchern / Meine Meinung

Diese Bücher sollte man auf keinen Fall verpassen ! Hier wird einem jedes Märchen- und Fabelwesen geboten, dass das Herz begehrt – und auch Dinge, von denen man noch nie gelesen hat . Man sollte meinen, durch das Auftreten wirklich jedes erdenklichen Wesens wirkt die hier erdachte Welt übertrieben oder überladen – dies ist aber mitnichten der Fall – man kann gar nicht genug davon bekommen. Die Autorin hat sich hier wundervolle und bezaubernde Details erdacht und versteht es beim Schreiben, dem Leser die Bilder ganz deutlich vor Augen entstehen zu lassen. Kopfkino erster Klasse und spannend und unterhaltsam von der ersten bis zur letzten Seite – ich will auch so ein Portal in meinem Keller haben !!!!
Auch Elemente zum Schmunzeln kommen nicht zu kurz. Die Protagonistinnen und ihre Freunde sind lebendig geschildert – man fürchtet, hofft, staunt und verzweifelt einfach unwillkürlich mit.
Ein ganz wundervolles Werk - 5 von 5 Sternen.