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Benutzername: 
Dine
Wohnort: 
Eislingen
Über mich: 
ich lese für mein leben gerne! krimis/thriller, paranormale romane, jugendromane, frauenromane

Bewertungen

Insgesamt 209 Bewertungen
Bewertung vom 18.08.2010
Bahnhofsmission
Krug, Michael

Bahnhofsmission


gut

Stuttgart Hbf - Ein normaler Donnerstagmorgen, an dem der Bahn-Manager Norbert Hagemann aus Berlin zurückkehrt, wo er, wie schon oft, mit den zuständigen Beamten der Politik über das Projekt "Stuttgart 21" debattiert hatte.
Gewohnheitsmäßig will er sich mit einem Journalisten namens J.J. Palm im Geheimen treffen und ihm Insidertipps über die aktuellen Zahlen zum Projekt weitergeben.
Alles läuft wie immer, gut geplant und für Dritte unsichtbar. Doch nach seinem nächsten Ausflug nach Berlin kommt Palm zu spät und Hagemann wird in Handschellen abgeführt.
Ein Mord sei geschehen, an dem ausgewählten Treffpunkt der beiden Geheimnistuer ...

Diesen Krimi könnte man gut in drei Teile aufgliedern.
Im ersten Abschnitt wurde ich mit den wichtigsten Figuren und dem Mordopfer bekannt gemacht. Dann geschah der Mord und der, für mich typische, Schwabe Kommissar Bolz bekam seinen ersten Auftritt.
Ab da war es um mich geschehen. Was mir vorher an detailreichen Personenbeschreibungen des Autors zu heftig wurde, wich bei dem breit schwäbisch-sprechenden Bolz in den Hintergrund. Dieser, schon in die Jahre gekommene, Polizist hatte sich mit seinem ersten Dialekt-Satz in mein Herz geredet. Ich liebe es einfach, wenn die Protagonisten in Regionalkrimis auch teilweise so sprechen dürfen, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist.

Im zweiten Abschnitt ging es hauptsächlich um das Großprojekt "Stuttgart 21" und was alles damit zusammenhing. Am meisten ging es natürlich um Zahlen und Fakten, die die Politik aus Berlin wissen wollte.
Der Autor nahm sich Zeit, um einzelne Situationen genau zu erklären und den Leser etwas tiefer in das Konzept von "Stuttgart 21" blicken zu lassen.
Dadurch wurde der Mord mitsamt dem Kommissar etwas aufs Abstellgleis gestellt, was mir überhaupt nicht gefiel.
Aber umso interessanter wurde die Rolle des Norbert Hagemann, der über alles zu dem Milliardenprojekt wusste.
Durch seine Stellung bei der Bahn kam heraus, dass jemand "Big Brother" spielte und seit einiger Zeit seine Finger bei dem Thema "Stuttgart 21" drin hatte. Von einer wichtigen und mächtigen Position aus wurde alles über jeden einzelnen Mitarbeiter von Hagemann bespitzelt.
Neben der Kontrolle über Telefonate, Emails, An- und Abwesenheitslisten, wichtige Termine und Bankdaten wurde ebenso an den Zahlen der Kalkulationen für "Stuttgart 21" manipuliert und das Letzte nicht nur vor Ort, sondern auch in der Hauptstadt des Landes, Berlin.
Das waren für mich so viele Informationen auf einmal, dass ich zwischendurch manches zweimal lesen musste, damit ich den Inhalt besser verstand.

Im letzten Drittel wurde es dann endlich richtig spannend.
In Sachen Mord erzielten Bolz und Palm durch gemeinsames Ermitteln und Recherchieren endlich einen Durchbruch. Nebenbei führten einzelne Fäden, auch in der Manipulation des Millionenprojektes, schließlich bei einer Figur zusammen.
Die Handlungsorte wechselten nun öfters um Stuttgart und insgesamt war mehr Action zu spüren.
Es gab keine störenden Unterbrechungen mehr durch Erklärungen, der Spannungsbogen war immer präsent, es ging ständig voran.
Somit war ich dann auch schnell am Ende angelangt, da dieser dritte Teil sehr viel Spaß machte.

Daher war es im Großen und Ganzen ein guter Krimi!
Doch leider ziehe ich zwei Sterne für die detailreichen Personen- und Situationsbeschreibungen ab. Es wurden teilweise Figuren sehr genau vorgestellt, deren Handlung überhaupt keine große Rolle spielte. Und mit manchen Situationen im Bezug auf das Projekt brachte mich der Autor mit seiner Ausführlichkeit mehr durcheinander, als dass ich es schlussendlich verstand.
Trotzdem würde ich mich über weitere Schwabenkrimis mit Kommissar Bolz und Journalist Palm freuen!

So gebe ich dem Debütroman von Michael Krug drei positive Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2010
Endstadium
Erfmeyer, Klaus

Endstadium


sehr gut

Bei diesem Roman handelt es sich um den fünften Regionalkrimi von Klaus Erfmeyer.
Sein Protagonist, Rechtsanwalt Stephan Knobel, sollte einen sterbenskranken Mandanten bis zum Tod begleiten und ihm möglichst Unannehmlichkeiten ersparen. Dazu gehörte auch ein Prozess gegen den Arzt, der einen Tumor zu spät bemerkt haben soll.
Nebenher machte Knobels Lebensgefährtin Marie, Germanistin und gerade arbeitslos, eine interessante Entdeckung und wurde darauf detektivisch aktiv.

Die Handlung spielte größtenteils auf Gran Canaria. Dort kamen nach kurzer Zeit neue Ungereimtheiten auf und Knobel stellte sich eins ums andere Mal die Frage, was hinter der Krankheit wirklich steckte.
Vor Ort traf er auf einen Agenten einer Lebensversicherung, der Knobel seinen Standpunkt über dessen Mandanten klar machte.

Die Einleitung empfand ich etwas zu ausführlich, aber um der Handlung folgen zu können, war es nötig.
Die darauffolgenden Schritte durch Maries Detektivarbeit, Knobels Recherchen mit dem Agenten und seine Beobachtungen, wurden ebenfalls sehr genau geschildert. Trotzdem waren diese Tätigkeiten wiederum zu keinem Zeitpunkt langatmig.

Der Autor führte mich von einer falschen Fährte auf die andere, bis endlich Licht ins Dunkel gebracht wurde. Das kannte ich nun schon von seinen vorangegangen Büchern und ich fand es klasse gemacht.
Zwischendurch bekam ich auch einen kleinen Einblick in die geographisch Begebenheiten von Gran Canaria.
Spannung baute sich zwar anfangs nur sehr gemächlich auf, doch zum Schluss kam es zu einem Showdown und einem ganz dicken Ende. Damit hätte ich nie gerechnet.

Die Handlung wurde aus Knobels Sicht geschildert. Somit bekam ich auch die rechtliche Seite dieser Krankheitsgeschichte und deren Verlauf mit. Auch Maries Sichtweise wurde vereinzelt dargestellt, um zu zeigen, was sie bei ihren Recherchen herausfand.
Alles wurde ausführlich beschrieben, dadurch konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.

Fazit:
Auch dieser Roman von Herrn Erfmeyer ist ohne Blutvergießen ein spannender Krimi.
Ich vergebe allerdings nur vier Sterne, weil mir die Handlung dieses Mal nicht so zugesagt hat, da ich es nicht mag, wenn es um eine lebensbedrohliche Krankheit geht ...

Bewertung vom 04.08.2010
Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1
Galenorn, Yasmine

Die Hexe / Schwestern des Mondes Bd.1


sehr gut

Ein Dämon mit großem Einfluss namens Schattenschwinge versucht, die Macht der Anderwelt und der Erde zu erlangen, um sie sich untertan zu machen. So treiben seine Handlanger ihr Unwesen in der menschlichen Welt und Camille soll sie mit ihren Schwestern Delilah und Menolly aufhalten und eliminieren.
Gleichzeitig müssen sie einen Mann suchen, der eine Art Schlüssel hat, den Schattenschwinge braucht, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Wenn Camille und ihre Schwestern dieses Artefakt zuerst finden würden, wären sie dem Dämon einen Schritt voraus.
Bei dieser Suche machen sie Bekanntschaft mit einigen interessanten und ausbaufähigen Figuren, die im Laufe der Serie wohl auch weiterhin die Schwestern begleiten werden.

Die Hälfte des Buches war gefüllt mit Erklärungen und der Vorstellung verschiedener Figuren und Wesen. Es war sehr interessant und für mich nie zu viel auf einmal, sodass ich den Erläuterungen gut folgen konnte.
Auch ging es im Großen und Ganzen fast durch den gesamten Roman hindurch um die Suche nach einem Mann, der ihnen mit einem gewissen Gegenstand helfen könnte, gegen die dunklen Mächte anzukommen. Neben diesem Mann traten auch noch weitere männliche Gestalten in das Leben von Camille und ihren Schwestern. Manche Begegnungen endeten in erotischen Situationen, die schön, aber nicht zu ausführlich dargestellt wurden.

Den ersten richtigen Knalleffekt gab es erst nach schätzungsweise einem Drittel des Buches. Danach wurde es immer aufschlussreicher und interessanter, was auch das Artefakt anging.
Trotz der teilweise vorhersehbaren Handlung hatte die Geschichte etwas Fantastisches an sich. Vielleicht lag es daran, dass es sich um drei Schwestern handelte, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Denn obwohl sie teilweise von Sidhe (Feen) abstammten, sind sie doch sehr verschieden in ihrer Gestalt und Art. Schließlich war Camille eine Hexe, Delilah eigentlich eine Katze und Menolly ein Vampir ...

Wenngleich es größtenteils weder Spannung noch Dramatik gab trotz zweier Leichen, wollte ich doch immer wissen, wie es weitergeht und was zwischen den Figuren als nächstes passierte.
Dass sie die Menschen immer als VBM (Vollblutmensch) sahen, während die Feen, in der Anderswelt Sidhe, von den Menschen VBF (Vollblutfee) genannt wurden, fand ich sehr amüsant. Was allerdings auf Camille und ihre Schwestern leider nicht zutraf, da sie halb Mensch, halb Sidhe, sind.

Der Roman wurde aus Camilles Sicht in der Ichform erzählt. So bekam ich auch ihre Gedanken mit und konnte mich gut in sie hineinversetzen.
Dieses Werk lässt sich durch den einfachen Schreibstil flüssig lesen. Es wird alles genau erklärt, die Handlung wurde dadurch aber nicht langweilig. Teils waren witzige Vergleiche bei manchen Erklärungen dabei, was mir sehr gefiel.
Die Charaktere wurden im Laufe des Buches immer besser vorgestellt und ich bekam schon eine kleine Ahnung, was im nächsten Band wohl geschehen wird.

Fazit:
Ein toller Auftakt einer Serie über drei sehr unterschiedliche und interessante Schwestern und ein Fantasiebuch, das "Frau" gefallen wird.
Ich würde am Liebsten sofort weiterlesen und vergebe diesem Roman vier Sterne.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2010
Die Maurin
Korte, Lea

Die Maurin


ausgezeichnet

Die Geschichte um Zahra as-Sulami beginnt im Jahre 1478, als sie 13 Jahre alt ist.
In diesem Roman wird ihre Geschichte und die ihres Landes und dem dazu gehörigen (zusammenschreiben) Glaubenskrieg geschildert. Während Zahra in dieser schwierigen Zeit heranwächst, durchlebt und übersteht sie viele Abenteuer.
Ich erfuhr während der Geschichte viel über die Mauren und ihre Kultur sowie den schlimmen Kämpfen zwischen Mauren und den Kastilianern. Aber auch die schwere Zeit als Frau wird gezeigt, und es geht auch um eine Liebesgeschichte, die unter einem dunklen Stern steht.

Auf den Inhalt direkt möchte ich nicht eingehen, da jede einzelne Situation ein Erlebnis ist und ich nicht vorab schon etwas verraten möchte.
Nur soviel: Die Geschichte ist atemberaubend, abwechslungsreich und sehr spannend.

Die Autorin bringt jede Situation perfekt zu Papier. Die Zeit war für Frauen damals überhaupt nicht einfach und Zahra muss das durch das ganze Buch hindurch am eigenen Leib erfahren. Die Diskriminierungen und das Verhalten in der damaligen Zeit hat Lea Korte sehr gut rübergebracht.
Ich konnte mich von Anfang an in Zahra hineinversetzen und habe mit ihr gelacht und geweint.
Zu jedem Augenblick fühlte ich mich mittendrin und ich konnte alles fast spürbar nachempfinden.
Gerade auch die Zeit der Trauer und des Schmerzes war sehr gut dargestellt und ich musste immer wieder mit den Tränen kämpfen.
Für dieses Jahrhundert und in dieser Gegend ist an Zahra ein wahrer Mann verloren gegangen. Sie ist eine Heldin und meistert die ihr gestellten Situationen immer mit Bravour.

Meistens wurde aus Zahras Sicht erzählt. Aber auch Gonzalos' Sichtweise, einem Kastilianer, der ihr den Kopf verdreht hatte, durfte man ab und zu lesen.
Auch konnte ich mich gut in die verschiedenen Figuren hineinversetzen und wusste sogleich, wer mir sympathisch und wer mir unsympathisch war.
Durch die Kämpfe, und dem Geschick der Autorin auch Fanatiker richtig gut zu beschreiben, war ich mit meinen Emotionen immer richtig mit dabei.
Ebenso waren die historischen Ereignisse geschickt in die Handlung eingeflochten und dazu brachte Lea Korte mir durch ihr Werk die Kultur der Mauren etwas näher, was mir sehr gefiel.

Der Roman ist unterteilt in vier Teile. Die Kapitel zum jeweiligen Abschnitt beginnen wiederum immer von vorne mit Eins. Die Kapitel selbst sind teilweise sehr lang, aber mit Absätzen versehen.
Durch die Aufteilung konnte ich mir gut vorstellen, wie Zahra heranwuchs. Mit jedem Abschnitt war sie wieder etwas älter und hatte neue und gefährlichere Abenteuer zu überstehen.

Als Zusatzmaterial gibt es vorne im Buch ein Namensregister der wichtigsten Figuren, sowohl von Mauren als auch von Kastilianern.
Nach der Geschichte kann man sich noch an den Stammbäumen, einem Glossar und den passenden historischen Ereignissen erfreuen.

Fazit:
Ein historischer Roman, den ich weiterempfehlen kann!
Ich vergebe diesem Werk fünf Sterne und mache es zu meinem Monatshighlight im Juli.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2010
Kontrollverlust
Gude, Christian

Kontrollverlust


weniger gut

Auf dem Cover sind zwei Munitionspatronen abgebildet. Eine stehend und, leicht versetzt hinter der ersten, ist liegend die zweite Patrone dargestellt. Der Hintergrund ist in verschiedenen Grautönen gehalten und die Munition spiegelt sich, als würde sie sich auf einem Glastisch oder ähnlichem befinden.

Dies ist der vierte Fall von Kommissar Rünz. Die Handlung spielt in Darmstadt und Frankfurt.
Der Klappentext verspricht ein spannendes Werk, bei dem sogar die USA in der Geschichte mitmischt.
Doch beim Lesen wurde mir nach den ersten paar Kapiteln klar, dass es nicht ganz so amerikanisch zugeht, es dafür aber waffentechnisch sehr interessant wird.

Während Kommissar Rünz nach 20 Jahren langsam an seinen Ausstieg bei der Polizei denkt und eine zweite Karriere als Schriftsteller vor sich sieht, hat sein Vorgesetzter ganz andere, viel interessantere Pläne mit ihm. Dieser macht Rünz im breitesten Denglisch klar, dass er die Zukunft für ihr Revier wäre mit eigener Abteilung, der SUSC Darmstadt, was so viel heißt wie Strike Unit Science Crime. Leider werden die wenigsten Abkürzungen oder englischen Wörter erklärt. Es soll nur amerikanisch klingen, so wie CIS = Criminal Intent Services.
Parallel bekam ich noch weitere Handlungsstränge zu lesen, mit denen ich anfangs ziemliche Schwierigkeiten hatte, da sie "noch" nicht ins Gesamtbild passten.
Des Weiteren wurde ich in die Geschichte und Bauweise einer großen Waffe eingewiesen, was interessant, aber doch sehr ermüdend war.

Die zeitlichen Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die immer wieder vorkamen, sowie die immerwährenden stündlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Handlungssträngen, langweilten mich auf Dauer. Vor allem da man kein einziges Mal einen Hinweis bekam, wo man sich gerade aufhielt. Das wurde erst im Laufe des Kapitels sichtbar und manchmal nicht einmal dann ...
Das machte das Lesen und Genießen des Krimis für mich sehr schwer.
Am Ende ging dann alles so schnell, dass sich auch da keine richtige Spannung aufbauen wollte, da die Auflösung viel zu hektisch war.

Zwischendurch durfte ich auch Ausschnitte von Rünz' verfasstem Thriller lesen, den ich besser verstand als die aneinander gereihten Figuren und Situationen der verschiedenen Handlungen.

So leid es mir tut, aber bei der Hälfte des Werkes verstand ich nicht, worum es bei den Nebenhandlungen ging und in welchem Zusammenhang sie mit dem Mord standen. Sehr enttäuschend.
Zudem hatte sich der Autor leider zu viel mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, die bei dem Thema um den Mord gar nicht ins Gewicht fielen. Fast kam es mir so vor, als wären das Lückenfüller für die kurze Krimihandlung, die wiederum dadurch völlig unterging.
Obwohl ich ein Quereinsteiger in diese Reihe bin, kam ich mit der Geschichte einigermaßen zurecht, ohne Vorwissen gehabt zu haben.

Fazit:
Es war ein interessanter Schreibstil mit einer guten Idee. Leider hatte ich mir etwas mehr von der eigentlichen Handlung um den Mord erhofft, weswegen es nur zwei Sterne gibt.

Bisher erschienen:
01. Mosquito (2007)
02. Binärcode (2008 )
03. Homunculus (2009)
04. Kontrollverlust (2010)

Bewertung vom 22.07.2010
Die Sekte
Hurwitz, Gregg

Die Sekte


ausgezeichnet

Tim, der immer noch als Sicherheitsmann degradiert ist, wird von einem Filmproduzenten und Vater engagiert, dessen Tochter Leah aus einer Sekte zu holen. Der Produzent führt es in die Wege, dass Tim seinen ehemaligen Posten als Marshal erhält, der dadurch auch besser Informationen über Personen, Fahrzeuge und anderes bekommen kann.
Schnell wird klar, dass Tim nur an Leah herankommt, wenn er sich in diese Sekte einschleusen lässt. Die Chance dazu erhält er durch eine Veranstaltung der Organisation in einem Hotel.
Allein dieses 24-stündige Event hat Tim, und mich gleichermaßen, überzeugt, dass es schwer werden würde, aus dieser Geschichte mit Leah heil rauszukommen ...

Anfangs wurde geschildert, wie es Tim mit seiner aktuellen Situation geht und wie er damit klar kommt.
Auch das Familiäre zwischen Tim und seiner Frau Dray kam immer wieder zwischendurch hervor, was Tims Sicht auch menschlicher machte. Dazu gehörte immer noch der Todesfall seines Kindes, welcher gefühlvoll dargestellt wurde. Ich litt auch in diesem Band mit den beiden mit und konnte mir gut vorstellen, dass sein Verlust Tim den nötigen Auftrieb gab, um wenigstens die Tochter eines anderen eventuell retten zu können.

Und so ging es in erster Linie nur um diese Sekte und wie sie vorgeht. "Das Programm" mit dem "Wachstum" sind der Inhalt dieser Gruppe. Das neue Mitglied soll sich von seinem alten Ich distanzieren, sein Fehlverhalten ablegen und durch Züchtigung und niedere Tätigkeiten zur Besinnung kommen. Dazu gehört auch, alles Negative von außen nicht mehr an sich heran zu lassen sowie man selbst auch keine negativen Gedanken mehr zulassen darf. Falls doch, gibt es eine Strafe ...

Als sich Tim bei der ersten Veranstaltung dieser "Sekte" aufhielt, um Informationen über Leah zu bekommen und die Masche des Meisters von Nahem zu betrachten, hatte ich richtig Angst, dass Tim den Predigten des Gurus nicht standhalten könnte.
Es wurde detailliert beschrieben, wie der Veranstalter seine Zuhörer durcheinander brachte, wie das Trinken und Essen wirkte, wie die Temperaturschwankungen im Raum sich auswirkten und wie der Meister sich Stück für Stück in die Gedanken der Anwesenden einschlich.

Im Anschluss wurde Tim eingeladen, ein paar Tage auf die Ranch dieser Sekte zu kommen. Als er diese Einladung annahm, hatte ich das Gefühl, wenn ich es zu nah an mich heranlasse, würde mein Geist den Verstand verlieren, bei den Vorgängen, die ich über diese Sekte las. So musste ich den Thriller in Etappen lesen, damit mein Geist etwas Erholung von den Methoden bekam.
Denn der Autor schreibt so realistisch, dass mir persönlich diese Aspekte der Sekte sehr nahe gingen. Ohne Pausen hätte mich seine anschauliche Schreibweise über dieses Thema in deren Bann gezogen. Was aber auch bedeutet, dass die Spannung in dem Buch von Anfang an stetig stieg. Zu keiner Minute empfand ich Langeweile, auch wenn der Autor manches sehr genau beschrieb. Sein Schreibstil fesselte mich durch den ganzen Roman.

Anfangs wurde die Handlung abwechselnd aus Tims und Leahs Sicht erzählt.
So bekam ich einen guten Eindruck von Tims Ermittlungswegen und gleichzeitig durch Leah einen Einblick in die Methoden des Meisters.
Zudem fühlte ich mit Leah mit, als wäre ich selbst in dieser Sekte und in ihrer Situation gewesen. Ich bekam bei jeder falschen Reaktion von ihr Angst, wie der Meister dieses Mal wieder reagieren und welche Strafe er sich wieder ausdenken würde.
Beim Zusammentreffen von Tim und Leah auf der Ranch verstärkte sich meine Angst um die beiden noch mehr und ich bangte bis zum Schluss um sie.

Es wurde zwar das Wichtigste aus dem ersten Teil berichtet, aber man sollte die Bücher, wenn es geht, schon der Reihe nach lesen. Obwohl die Handlung in jedem Band abgeschlossen ist, bauen sie aufeinander auf.

Fazit:
Dieser Thriller ist so gefüllt mit psychischen Methoden, dass er sehr gut als Psychothriller durchgehen könnte.
Volle Punktzahl, fünf Sterne!

Bewertung vom 10.07.2010
Jäger der Nacht / Gestaltwandler Bd.2
Singh, Nalini

Jäger der Nacht / Gestaltwandler Bd.2


ausgezeichnet

Mediale empfinden nichts, denken und handeln immer logisch, ohne Herz. Dadurch ähneln sie mehr Robotern als Menschen. Mediale streben nur nach zwei Dingen: Geld und Macht - weswegen sie auch für Geschäfte aller Art zuständig sind. Das Programm Silentium hat sie dazu ausgebildet, zu sein, was sie nun sind.

In diesem Band geht es um die V-Mediale Faith. Sie ist eine Vorhersage-Mediale, was heißt, dass sie auf den Punkt genau die Zukunft von geschäftlichen Tätigkeiten vorhersagen kann.
Ihre Quote liegt bei über 80 Prozent, womit sie eine sehr zuverlässige V-Mediale ist und dadurch auch Milliarden Dollar wert.
Doch seit Kurzem hat sie nicht nur Visionen von geschäftlichen Angelegenheiten. Immer öfter sieht sie auch Morde, die noch verübt werden. Dadurch kommen Gefühle wie Angst, Panik und Wut in ihr hoch, was für eine Mediale das Todesurteil bedeutet. Und diese Tatsache verstört sie so sehr, dass sie sich Hilfe außerhalb des Silentiums sucht. Da ihr nur eine Möglichkeit bleibt, wendet sie sich an die Gestaltwandler und stößt auf eine Welt, die so anders ist, wie sie es sich nie hätte vorstellen können ...

Die meiste Zeit ging es um Faith, ihr Verhalten und wie sie mit ihren Gefühlen und den Berührungen, denen sie bei den Gestaltwandlern ausgesetzt ist, umgeht.
Anders als Sascha im ersten Teil, nahmen Faith die normalen Berührungen psychisch sehr mit, sodass sie teilweise sogar ins Koma fiel.
Auch die schrecklichen Visionen, die sie von einem Mörder bekam, setzten ihr sehr zu. Nur Vaughn, ein Jaguar-Gestaltwandler, der bei den Darkriver-Leoparden heimisch ist, scheint ihr helfen zu können ...
Vaughn, ein Frauenheld, ist ein Wächter des Darkriver-Clans. Er hat sich geschworen, sich niemals zu binden. Doch als Faith freiwillig in sein Territorium kommt, hat er einen inneren Drang, immer in ihrer Nähe zu sein.

Das Tolle an den Gestaltwandlern, und besonders nun an diesem Leoparden-Clan, ist, dass sie in Rudeln leben. So bekam ich auch von anderen aus der Gruppe etwas mit und auch Sascha und Lucas aus dem ersten Band tauchten immer wieder auf.
Faith drohte in dieser Welt mit Gefühlen und den Katzen, die sich nach Berührung sehnen, unterzugehen. Da war es gut, dass Sascha ihr etwas hilfreich zur Seite stand.

Die Handlung wurde abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten erzählt.
Auch in diesem Band wurden die Gefühle sehr spürbar beschrieben. Die Sehnsucht, die in Faith immer mehr an die Oberfläche kam, war fast greifbar.
Beide Charaktere wurden gefühlvoll beschrieben und ich hatte sie sofort in mein Herz geschlossen. Faiths Berührungsangst und der Gestaltwandler, der gerne seinen Jaguar für sich sprechen ließ, waren sehr gut dargestellt. Selbst die dunklen Visionen, die Faith an die Grenzen ihres Verstandes führten, wurden für mich gut vorstellbar von der Autorin geschildert.

Vordergründig geht es zwar um die zwei Protagonisten und wie sie sich einander nähern und lieben lernen, aber ein kleiner Teil des Buches ist, durch die bösen Visionen, auch spannend. Deswegen kann man bei dieser Serie nicht ausschließlich von einer Liebesroman-Reihe sprechen.
Das scheint die Bücher von Nalini Singh auch auszumachen, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Denn bis jetzt bin ich von dieser Gestaltwandler-Serie und der Autorin mehr als nur begeistert. Sie bringt Romantik, Erotik, Gefühl, aber auch Trauer und Schmerz, sehr gut zur Geltung, sodass ich richtig mit den Figuren mitfühlen konnte.

Fazit:

Eine sehr gefühlvolle Serie mit einem leichten Hauch von Krimi.
Ich vergebe fünf Sterne!

Bereits erschienen:
2008 - Leopardenblut
2008 - Jäger der Nacht
2009 - Eisige Umarmung
2009 - Im Feuer der Nacht
2010 - Gefangener der Sinne
2010 - Sengende Hitze (ab Oktober)
2011 - Ruf der Vergangenheit (ab März)

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.06.2010
Die Nacht der Magie / Stadt der Finsternis Bd.1
Andrews, Ilona

Die Nacht der Magie / Stadt der Finsternis Bd.1


sehr gut

Die Magie kam vor einigen Jahren über Atlanta und hat die Stadt dem Erdboden gleich gemacht. Es gibt regelmäßig Stromausfälle, das Telefon funktioniert nicht immer und sein Haus sollte man lieber mit Magie gegen Diebstahl schützen, als mit Alarmanlagen.
Die Anderswesen leben mehr oder weniger im Gleichklang mit den Menschen. Sie lassen sich größtenteils gegenseitig in Ruhe.
Doch um auch ein gewisses Gleichgewicht mit der Magie zu haben, gibt es Söldner, wie Kate, die ihr Geld mit der Beseitigung von magischen Auswüchsen verdient, als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Er war ein Wahrsager und in einem Orden, der, wie die Söldner, für ein gewisses Gleichgewicht zwischen der Magie, den Anderswesen und den Menschen sorgte ...

Kate möchte als knallharte Powerfrau angesehen werden und ihre Taten sprechen für sich. So geht sie auch recht sparsam mit Gefühlen für ihren Ziehvater oder sonst jemanden in ihrer Umgebung um. Dadurch wirkte das Ganze aggressiver, was gut zur Handlung passte.
Insgesamt geht es in dieser Serie grausam und blutig zur Sache, da die Qualen und schmerzhaften Zustände, die Kate im Laufe des Buches durchmachte, distanziert aber teils doch fast spürbar beschrieben wurden. Ebenso wurden die Tatorte sehr detailliert und anschaulich dargestellt.
Von Kates wenigen Mitstreitern gegen das Böse wurde nur einer etwas genauer vorgestellt. Dieser wird wohl auch in den Folgebänden eine größere Rolle spielen.

Anfangs hatte ich enorme Probleme in die Handlung zu finden. Zum Teil hing das was wohl auch damit zusammen, wie die Autorin in ihrem Werk mit der Magie umgeht. Ich konnte gewisse Vorgänge einfach nicht begreifen. Auf der einen Seite ist die Magie gut, gibt Kate Kraft und sie pulsiert durch ihr Schwert und verstärkt es, und auf der anderen Seite bringt die Magie Häuser zum Einsturz.
Ebenso begriff ich sehr lange nicht, wie das Zusammenleben von Menschen und Anderswesen von statten geht. Vieles wurde mir einfach nur vorgesetzt und war meiner Meinung nach zu wenig erklärt, was es mir schwer machte, dem Buch zu folgen. Dadurch war ich einmal kurz davor es abzubrechen.
Aber auf der anderen Seite fand ich das wiederum auch interessant, denn so musste ich mich richtig in die Geschichte hineinknien und mitdenken, um gewisse Vorgänge zu verstehen, was die Autorin sehr geschickt machte. Ohne die Erklärungen und Darstellungen konnte ich mir selbst ein Bild von gewissen Wesen machen und mein Kopfkino hatte trotz fehlender Details mit der Zeit kein Problem, dem Geschehen zu folgen.

Je mehr ich jedoch bei der Magiesache verstand, umso besser konnte ich der Handlung folgen und es baute sich auch langsam so etwas wie eine Spannung auf. Das dauerte zwar ziemlich lange, aber trotz fehlender Dramatik fand ich die Geschichte doch immer interessanter. Was mich immer weiter zog war wohl die Neugierde, da ich mehr über die Zusammenhänge erfahren wollte.

Die Machtworte, die Kate benutzte und beherrschte wurden in Kursivschrift gehalten, wenn sie ausgesprochen wurden. Ebenso wurden ihre Gedanken kursiv gehalten, was mich teilweise amüsierte, bei dem, was sie dachte, und bei ihrer tatsächlichen Antwort auf eine Frage.

Fazit:
Ein interessanter Auftakt einer "blutigen" Serie, die ich weiterverfolgen möchte.
Von mir bekommt dieses Werk drei bis vier positive Sterne.


Stadt der Finsternis - Reihe:
Die Nacht der Magie (März 2009)
Die dunkle Flut (August 2009)
Duell der Schatten (Februar 2010)
Magisches Blut (Januar 2011)

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2010
Wolfsfieber / Geschöpfe der Nacht Bd.4
Handeland, Lori

Wolfsfieber / Geschöpfe der Nacht Bd.4


sehr gut

Die Kryptozoologin Diana Malone bekommt einen äußerst interessanten Auftrag. Sie soll nach New Orleans reisen und dort nach einem "loup-garou", einem Werwolf, suchen.
Kaum ist sie in den Sümpfen von New Orleans angekommen, geschehen auch schon seltsame Dinge. Menschen sterben oder verschwinden einfach. Unterstützt wird sie von einer Voodoo-Priesterin, die mit der Zeit zu einer guten Freundin wird.
Um sich im Sumpf zurechtzufinden bietet sich der ortsansässige Adam Ruelle als Führer an.
Und auch an Dianas Sumpfführer haften Geheimnisse, die sie unbedingt herausfinden möchte ...

Aber anstatt sich großartig auf die Suche nach einem Werwolf zu machen, geraten die beiden Hauptfiguren in einen Strudel aus sexuellen Gelüsten. Doch trotz der häufigen Erotik baute sich auch langsam eine Spannung auf, die mit dem gesuchten Werwolf zusammenhing.

Nachdem ich in den ersten drei Teilen schon Erfahrung mit dem Zauber der Indianer machen durfte, wurde ich in diesem Roman nun auch mit Voodoo und dessen Magie bekannt gemacht.
Leider gab es sehr lange Zeit keine Verbindung zu den ersten drei Bänden, was mich sehr enttäuschte und mich durch das ganze Buch hindurch aufwühlte.
Sehr gefallen haben mir dagegen die humorvollen Momente zwischendurch und bei manchen Aussagen musste ich sogar lauthals lachen.

Die Protagonistin wurde gut dargestellt. Vor Jahren verlor Diana ihren Ehemann, der ebenfalls Kryptozoologe war und anscheinend zum Ende hin seinen Verstand verloren hatte. Ihre Gefühle, die sie immer noch für ihn hegte, waren gut beschrieben, ohne ausführlich zu sein. Er tauchte durch das ganze Buch immer wieder in Dianas Gedanken auf und spielte zum Schluss sogar noch eine kleine Rolle.

Wie die Vorbände dieser Serie wird auch dieser Roman in der Ichform aus der Sicht von Diana erzählt. Und da Adams Vorfahren aus Frankreich stammten, wurden die wenigen französischen Worte in Kursivschrift gehalten.
Die Kapitel endeten meistens in einem Cliffhanger, sodass ich das Buch in kürzester Zeit gelesen hatte.

Da die Verbindung zu den Vorbänden bis zum Schluss fehlte und mich das regelrecht kirre machte, vergebe ich diesem vierten Band leider nur vier Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.