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lilly.liest
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Bewertungen

Insgesamt 131 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2022
Liebe und andere Lügen
Louis, Saskia

Liebe und andere Lügen


sehr gut

Kurzweilige Unterhaltung!

Nachdem ich bereits „Liebe und andere dumme Ideen“ gelesen habe, war dieses Buch für mich der zweite Teil der "Philadelphia Millionaires" Reihe. Die Geschichte um die Panther-Geschwister hat mir schon in Band 1 gefallen, obwohl ich mir beim Klappentext und dem Cover noch etwas unsicher war, denn solche Rich Boy Geschichten sind eigentlich nicht so mein Fall. Doch der Schreibstil der Autorin wischt jegliche Zweifel ganz schnell weg. Zwischenzeitlich habe ich auch noch andere Bücher von ihr gelesen und mag die Kombination aus Klischees und Humor.

Auch bei diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht. Laras Job ist es, herauszufinden wie das Genie Cal Panther mit seinem Projekt, einer speziellen Drohne, vorwärts kommt. Doch dieser hat überhaupt keine Lust auf nervige, neugierige Besucher in seiner Werkstatt. Aber davon lässt Lara sich nicht unterkriegen. Sie wird diesem arroganten Mistkerl schon zeigen, dass sie sich nicht so leicht abwimmeln lässt...

Wie bereits erwähnt, gefällt mir der leichte, schnelle Schreibstil und die vielen humorvollen Geplänkel zwischen den Hauptcharakteren.
Generell ist das Buch sehr zum Wohlfühlen geeignet und ich habe es tatsächlich in einem Rutsch gelesen. Ich habe überhaupt nicht gemerkt wie die Zeit vergeht und mich über Störungen wirklich geärgert.

Kurz: Leseempfehlung für alle, die das Wochenende (oder das nächste, oder das danach

Bewertung vom 24.01.2022
Das Therapiezimmer
Molloy, Aimee

Das Therapiezimmer


sehr gut

Macht Spaß, obwohl etwas Potenzial verschenkt wurde

Das Cover wirkt sehr nüchtern. Es hat mich zwar nicht richtig angesprochen, aber doch sehr neugierig gemacht. Der Klappentext hat mich dann sehr interessiert.
Das Buch hatte mich von Anfang an gepackt und blieb bis zum Schluss sehr spannend.
Die Charaktere sind interessant gezeichnet, wenn auch etwas blass, und ihre Beziehungen untereinander waren realistisch. Besonders über Annie hätte ich gerne etwas mehr erfahren, doch so blieb das Buch verworrener. Die Geschichte war für mich nur wenig vorhersehbar. Dadurch wollte ich stets weiterlesen. Beim Ende fehlte mir ein wenig der Tiefgang, der zuvor das Buch bestimmt hatte.
Der Schreibstil war leicht und schnell zu lesen. Er ist, passend zum Cover, recht einfach gehalten. Doch durch die intensive Handlung, war es gut, dass der Schreibstil nicht zu sehr in den Vordergrund rückte.
Ich würde das Buch, trotz etwas verschenktem Potenzial, auf jeden Fall empfehlen!

Bewertung vom 21.01.2022
Ein Drache auf Burg Erbsenfels - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren
Sohr, Daniel

Ein Drache auf Burg Erbsenfels - Leserabe ab 1. Klasse - Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren


sehr gut

Schön gemacht

Ich war lange auf der Suche nach einem Buch für Leseanfänger, das ohne Bilder im Text ist. "Ein Drache auf Burg Erbsenfels" ist so ein Buch.
Was mir viel wichtiger ist: Sind die Worte leicht zu lesen? Sind die Sätze kurz? Ist die Geschichte interessant?
All diese Fragen kann ich für das Buch mit "Ja" beantworten. Es ist ein wirklich schönes Buch für kleine Leseanfänger.
Mir gefällt es gut, dass sich auch Kinder die ehr zurückhaltend sind mit Bruno identifizieren können. Einziges kleines Manko: Ich empfand es als sehr herabwürdigend wie Ritter Otto mit Bruno spricht. Erst zum Schluss des Buches geht er wertschätzend mit ihm um.

Die Bilder sind liebevoll und nicht überladen. Sie untermalen den Text, nehmen aber nicht zu viel vorweg.

Die Sticker und die Rätsel sind zwar weniger als in anderen Büchern, aber ich Finde sie ausreichend.

Mein Fazit: Für Leseanfänger, die Ritter, Drachen oder Burgen gerne mögen, ist das Buch eindeutig geeignet.

Bewertung vom 11.01.2022
Unser kostbares Leben
Fuchs, Katharina

Unser kostbares Leben


ausgezeichnet

Trotz intensiver Themen flüssig zu lesen

„Unser kostbares Leben“ – Einen besseren Titel hätte die Autorin kaum wählen können, ist doch genau das die Quintessenz aller angesprochenen Themen.
Ich verfolge sie schon seit längerem bei Instagram und wollte nun endlich ein Buch von ihr lesen. Als Kind der 90er ist die Thematik recht weit entfernt von mir, deshalb hatte ich Sorge, dass mich das Buch nicht packen könnte. Doch weit gefehlt!

Katharina Fuchs schreibt mit einer unglaublichen Prägnanz über das Leben in den 70ern & 80ern, so dass ich alles bildlich vor Augen habe. Die Figuren Caro und Minka stellen sie und ihre beste Freundin dar. Vielleicht sind sie deshalb so großartig beschrieben, dass man das Gefühl hat sie zu kennen. Mir gefällt es gut, dass sich das Buch über etwa 10 Jahre erstreckt, denn das bietet den Charakteren einen Raum für Entwicklungen. Und diesen nutzen sie auch! Egal ob es Minka, die freche Bürgermeister-Tochter ist, die später zur Rebellin und Umweltaktivistin ist, oder Caro, die Tochter des Cassada-Direktors, die freiheitsliebend ist, aber zugleich angepasst sein möchte. Durch die persönliche Nähe der Autorin zu den Figuren, kann sie deren Zweifel, die guten und schlechten Momente, ihre Hoffnungen und Träume, sehr empathisch beschreiben.
In dem Roman sind wahre Begebenheiten sehr eng verknüpft mit Fiktion. Doch auch die fiktiven Inhalte sind in damaligen Tatsachen verwurzelt. Für all diese Themen steht vor allem Claire, die Adoptiv-Schwester von Caro. Claire ist die einzige in ihrer Familie, die den Vietnam-Krieg überlebt hat. Sie kommt nach Mainheim ins Kinderheim und wird dort für Studienzwecke über Wirkung & Nebenwirkung von Psychopharmaka missbraucht. Dieses Thema zieht sich auch nach ihrer Adoption durch ihr gesamtes Leben.
Auch wenn es Claire so nie gab, steht sie doch für hunderte oder tausende arme Kinder, die damals zum Zweck der Wissenschaft benutzt wurden. Erst 2016 haben sie, dank Dr. Sylvia Wagner, langsam eine Stimme bekommen. Ich finde es toll, dass die Autorin diesen schwarzen Fleck in der Geschichte in ihren Roman aufgenommen hat und er darin eine hohe Gewichtung bekommt.
Natürlich greift sie auch andere wichtige Themen auf, wie den Umweltschutz und den Tierrechtsaktivismus. Auch hier greift die Autorin wieder viel auf eigene Erfahrungen zurück. Sei es das Experiment einer ehemaligen Lehrerin oder die Erinnerungen ihrer Freundin an den Protest im Hüttendorf, das wohl Vorbild für viele weitere Streiks und Demonstrationen war.
Die Informationen sind auf sehr spannende und unterhaltsame Weise in den Roman eingebunden, so dass nie Langeweile aufkommt. Je weiter ich im Buch war, desto dringender wollte ich weiterlesen.
Dass die Handlung besonders in den Wahlkampfjahren spielt, ist ein kluger Schachzug der Autorin. Dadurch stellt sie den gesellschaftlichen, und später auch politischen, Wandel anschaulich dar. Schlimm ist nur, dass viele Strömungen in der damaligen Politik auch heutzutage noch immer erkenntlich sind. Egal ob es die Opposition ist, die sich ehr wie eine Koalitionspartei verhält, oder dass die Wirtschaft (und deren Wachstum) stets über das Wohl von Mensch, Tier und Umwelt gestellt wird.
Trotz allem haben die Kinder der 60er & 70er unglaublich viel erreicht. Sie haben zum ersten Mal ein Umdenken herbei geführt und sind noch heute Vorbild für viele Naturschützer.

Ein weiterer, riesiger Pluspunkt: Viele Themen, wie die damalige Medikamentenforschung, waren mir überhaupt nicht geläufig. Als ich das Buch gelesen hatte, habe ich viel Zeit damit verbracht, mich über dieses Thema zu belesen. Generell hat mich der Roman dazu angeregt, mehr über die damalige Zeit erfahren zu wollen. Bisher war mir die Zeit nur bekannt als das Wirtschaftswunder und die Phase der Hippies. Ich bin ehrlich gesagt sehr fasziniert darüber, was mir in meiner bisherigen Betrachtung alles verborgen blieb. Ich mag es sehr gern, wenn ein Buch mich tiefer bewegt und zum Nachdenken anregt. All das

Bewertung vom 07.12.2021
Was wir verschweigen / River Delta Bd.1
Tuominen, Arttu

Was wir verschweigen / River Delta Bd.1


sehr gut

Ganz anders als erwartet

Vorweg: Das Buch ist meiner Meinung nach weniger ein Krimi als ein Roman über wahre Freundschaft und Schuld. Der Mordfall dient ehr als Rahmen für die Erzählung über Jaris Vergangenheit und wurde ehr stiefmütterlich behandelt.

Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen. Der Gegenwart (2018) und der Vergangenheit (bis 1991). Diese wechseln sich unregelmäßig ab.

Die Gegenwart war für mich der "langweilige" Teil der Geschichte. Die Charaktere sind alle problembehaftet und schwierig. Einzig der Ermittler Oksmann ist mir zu einem gewissen Grad sympathisch. Er will unbedingt die Wahrheit herausfinden, hält dabei aber mit unsicheren Vermutungen oder Anklagen hinter dem Berg, bis er Beweise hat. Allerdings hat auch er Probleme. Die Ermittlungen im Mordfall sind im Buch kaum präsent. Es gibt eigentlich nie neue Erkenntisse oder eben auch nur eine richtige Spurensuche. Deshalb passt die Gattung "Kriminalroman" für mich nur wenig.

Während in der Gegenwart alle Charaktere distaziert und kühl wirken, hatte es die Vergangenheit echt in sich. Dort waren die Figuren detailliert und empathisch beschrieben. Ein wirklich krasser Bruch mit der Gegenwart. Manche Szenen der Vergangenheit konnte ich beim Lesen nur schwer ertragen, so sehr habe ich mit den Charakteren mitgelitten. In der Vergangenheit erfährt man viel über die menschliche Entwicklung des Mordopfers, aber auch von Jari und seinem besten Freund Antti (dem Mordverdächtigen). Dem Autor gelingt es hier, dass man die Figuren richtig vor dem inneren Auge sieht.

Es ist gut, dass es in dem Buch einen allwissenden Erzähler gibt. Die Sicht wechselt nie richtig zwischen den Personen, sondern es wird immer von außen auf eine Szenerie geblickt. Dadurch erfährt man viel mehr Details.



Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Nicht weil es vor Spannung strotzte, sondern es konnte mich durch die feinfühlige Beschreibung der Vergangenheit begeistern.

Wieso dann nur 4 Sterne?
Naja, zum einen, weil es nun mal ein Kriminalroman sein sollte und dafür der Mord viel zu wenig Thema war.
Zusätzlich gab es einige sprachliche Fehler, die auf Dauer sehr störend waren. Der Autor (oder die Übersetzerin?) bedient sich rassistischer Begriffe. Ich verstehe zwar, dass die entsprechenden Figuren sich vielleicht tatsächlich so äußern würden, aber die Formulierungen hätten trotzdem gewählter und weniger menschenverachtend sein können.

Zu guter Letzt blieben mir am Schluss einfach zu viele Fragen offen. Es wurden Charaktere zu Beginn eingeführt, die zum Schluss nicht mal mehr erwähnt wurden und viele weitere.
Es muss zwar am Ende eines Buches nicht jede Frage beantwortet sein, doch hier waren es einfach zu viele lose Fäden.

Bewertung vom 12.11.2021
Sharing - Willst du wirklich alles teilen?
Strobel, Arno

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gut

Mittelmäßig

Mir fällt es wirklich schwer das Buch zu bewerten. Der Schreibstil? Kurzweilig und gelungen. Spannung? Definitiv vorhanden. Die Auflösung? Nicht unbedingt neu, aber gut gemacht. Die Story? Eine interessante Idee.
Woran liegt es also, dass mir das Lesen des Buches trotzdem schwer fiel? Ich denke es war die Art wie die Entführung und die Misshandlungen geschildert wurden, vor allem bei einer Minderjährigen. Die Beschreibungen waren zwar nicht übertrieben brutal, aber ich frage mich, ob die Schilderungen so plakativ sein müssen.
Generell versucht der Autor ein Wirr-Spiel mit dem Leser zu treiben. Das gelingt ihm gut, so manches mal fragt man sich, wem man denn nun trauen kann. Allerdings gab es auch einige unglaubwürdige Momente im Buch. Die ganze Geschichte wirkt auf mich einfach sehr unrealistisch, denn das Motiv des Täters und vor allem die Umsetzung der Taten sind ziemlich weit hergeholt.
Man merkt, ich bin ziemlich hin und hergerissen.
Für die Story-Idee und den Schreibstil bekommt das Buch immerhin 3 Sterne, auch wenn es mir nicht so gut gefallen hat.

Bewertung vom 02.11.2021
Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1
Faber, Kim;Pedersen, Janni

Winterland / Juncker und Kristiansen Bd.1


sehr gut

Viele Themen, doch stets fesselnd
Das Cover finde ich super! Und dass der Umschlag einen besonderen Schnitt hat, ist ein absolutes Juwel für mich. Sowas hatte bisher noch keines meiner Bücher.

Der Prolog war extrem spannend und ich war sehr gespannt wie es weitergeht. Doch er wird lange Zeit nicht wieder aufgegriffen. Trotzdem hat mich das nicht gestört, denn man lernt die beiden Ermittler kennen und es geschieht der große Anschlag auf den Weihnachtsmarkt.

Generell enthält das Buch, abgesehen von den Mordermittlungen, sehr viele weitere Themen. Von Vergewaltigung, über Flüchtlinge (&Flüchtlingshass), Rassismus, Terrorismus, Nationalistische Parteien bis hin zu Demenz und viele andere. Allerdings gelingt es den Autoren, dass diese Themen gut involviert werden und zwar zu Diskussionen anregen können, doch nicht zu viel Raum im Buch einnehmen.

Die Charaktere bedienen endlich mal nicht jedes Klischee. Sie sind weder alkoholabhängig noch zynisch. Trotzdem haben sie ihre Päckchen zu tragen. Diese nehmen zwar viel Raum in der Geschichte ein, doch trotzdem hatte ich nicht das Gefühl die Charaktere komplett einordnen zu können. Es gab Sequenzen, da wurde der Schreibstil sehr empathisch. Dann gab es aber auch Szenen, die mit nüchterner Präzision geschrieben sind. Ein großes Lob dafür.

Ab und an gibt es ein paar Logiklücken oder unglaubwürdiges Verhalten. Doch im Großen und Ganzen haben diese mich nicht gestört.

Zum Schluss bleiben viele Fragen offen, die zwar nicht alle den Fall betreffen, aber mich durchaus interessiert hätten. Hier hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht. Einige Fragen hätte man in wenigen Sätzen beantworten können, ohne zu viele Erwartungen für den nächsten Band zu schmälern.

Im Allgemeinen hat mir das Buch aber wirklich gut gefallen. Für mich war es eine gute Mischung aus Spannung, Komplexität, relevante und kontrovers diskutierte Themen und Unterhaltung.
Wer ein Buch sucht, das auf jeder Seite vor Spannung strotzt, der wird mit dieser Geschichte keine Freude haben. Wer aber gerne komplexere Hintergrundgeschichten und authentische Charaktere mit nicht ganz alltäglichen Problemen mag, dem könnte das Buch gefallen.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.10.2021
Eifersucht
Nesbø, Jo

Eifersucht


weniger gut

Ganz anders als erwartet

Anders als die Beschreibung erwarten lässt, dreht sich nicht das ganze Buch um diese Geschichte. Insgesamt sind es 7 einzelne (Kurz-)Geschichten, die sich um das Motiv der „Eifersucht“ drehen. Zwar keine schlechte Idee, doch war das Buch dadurch ganz anders als ich es erwartet hatte.
Entsprechend fällt es mir nun schwer das Buch zu bewerten.

Die erste Geschichte gefiel mir sehr gut. Die zweite empfand ich als etwas langwierig und sehr auf Kletterei bezogen. Das ist die Geschichte, die auch beim Klappentext erwähnt wird. Nikos Balli ist eine Hauptfigur, die mir nicht sonderlich sympathisch ist und mir die Lektüre deshalb etwas schwer gemacht hat.
Auch die weiteren Geschichten konnten mich nicht überzeugen. Den Schreibstil empfand ich oftmals als sehr nüchtern, wodurch für mich keine Spannung aufkam. Zusätzlich waren sie sehr vorhersehbar und mit offenem Ende.

Da dies mein erstes Buch von Jo Nesbø war, kann ich den Stil nicht mit seinen anderen Büchern vergleichen. Allerdings hat mich das Buch nicht überzeugen können. Vermutlich werde ich dem Autor mit einem "klassischen" Krimi noch eine Chance geben, doch dieses Buch war für mich leider verschwendete Zeit.

Bewertung vom 22.10.2021
Stell dir vor ...
Hopkins, Rob

Stell dir vor ...


sehr gut

Tolle Grundidee, Umsetzung stellenweise schwierig

Die Idee hinter dem Buch ist großartig. Wir müssen endlich aufhören zu protestieren was alles schief läuft und wie mies es ist. Stattdessen müssen wir anfangen an die Zukunft zu denken und was man tun müsste, um diese gut und lebenswert zu gestalten.
Jeder der schon einem guten Redner, zuhören durfte, der weiß, der Redner schafft es sein Publikum in den Bann zu ziehen und zu begeistern. Rhetorik ist dabei das eine, aber noch viel wichtiger ist die Fantasie die dem innewohnt. Denn ohne eine Idee ist der beste Redner nichts.

Das Buch steckt voller "Was wäre wenn..."-Fragen, die bereits gestellt wurden. Der Autor erläutert dann genau, wie bestimmte Gruppen oder Orte darauf geantwortet und einen Wandel vollzogen haben. Egal ob im Kleinen oder im Großen. Es zeigt, dass eine Revolution für gewöhnlich von unten startet und jeder etwas dazu beitragen kann. Wir müssen nur endlich wieder lernen fantasievoll zu sein und Möglichkeiten statt Probleme zu sehen. Wenn wir das schaffen, dann können wir jede Krise meistern.

Bezüglich dieser Gedanken war das Buch unheimlich inspirierend und motivierend. Durch die vielen Beispiele erkennt man, dass schon eine einzige Person reicht um etwas zu ändern und das genau das bereits überall auf der Welt passiert. Allerdings machen die vielen Beschreibungen das Buch auch manchmal etwas langatmig zu lesen. Zwischendurch versucht der Autor das etwas aufzulockern und erzählt dabei leider oft Nichtigkeiten, die mich persönlich gelangweilt haben. Es interessiert mich in dem Moment nicht, wo er sich mit der Person die gleich einen Kommentar abgibt getroffen hat, welches Wetter es dabei hatte und wohin die Person danach weiter muss. Solche Passagen haben mir das Buch etwas verleidet.

Zusätzlich hätte etwas Struktur den verschiedenen Kapiteln nicht geschadet. Es wäre übersichtlicher gewesen, wenn die einzelnen Beispiele nicht im normalen Fließtext erläutert worden wären, sondern eigene Unterkapitel erhalten hätten. So war es manchmal mühsam die einzelnen Umsetzungen auseinander zu klauben. Generell war es dadurch oft mühsam, dem Autor gedanklich zu folgen.

Trotz alledem empfinde ich das Buch als sehr wertvoll und empfehlenswert!