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anette1809 - katzemitbuch.de
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Bewertungen

Insgesamt 957 Bewertungen
Bewertung vom 07.12.2019
Die Nachtschwärmer
Steckelmann, Petra

Die Nachtschwärmer


ausgezeichnet

Eltern erzählen ihren Kindern, dass der Sandmann abends Sand in die Augen streut und damit den Schlaf und die Träume bringt, tatsächlich sind es jedoch die Nachtschwärmer, die in ihren Koffern Fahrkarten ins Land der Träume haben, die sie nachts den Schlafenden in die Hände drücken. Eine Karte für die Hinfahrt ins Land der Träume und eine Karte für die Rückfahrt nach Hause in die Menschenwelt.
Doch eines Tages hören die Nachtschwärmer zunächst Stimmen und sehen dann Schatten. Plötzlich scheint die Zeit immer schneller zu vergehen, keiner findet mehr die Ruhe zum Schlafen, geschweige denn zum Träumen. Die Menschen werden immer unzufriedener, gereizt und sogar bösartig. Immer weniger fahren nachts ins Land der Träume über den Zaubersee.
Ob die Nachtschwärmer eine Lösung finden, die Schatten zu verbannen und die Menschen wieder ins Traumreich zu schicken?

“Die Nachtschwärmer” ist ein wunderbar poetisches Märchen, welches mich sowohl durch seine Geschichte als auch seine Illustrationen mitten ins Herz getroffen hat.
Die Typographie fand ich zunächst sehr ungewöhnlich und eher schwierig in einem Buch zu lesen, aber letzten Endes passt die verspielte Schrift perfekt zum Inhalt der Geschichte. Davon abgesehen nimmt die Schrift durch ihre verspielte, schwieriger zu lesende Typographie Tempo aus dem Text heraus, was die Aussage unterstreicht, wie wichtig Schlaf und Träume sind, damit Menschen ausgeruht, ausgeglichen und kreativ sind statt gereizt, übermüdet und ohne Fantasie.
Die Illustrationen sind sehr gedeckt und leuchten nicht nur den Gebrauch von kräftigen Farben, sie leuchten von Innen heraus, was auf einigen Seiten einen Hauch von Magie verströmt. Die illuminierten Bilder passen sowohl zu den nächtlichen Szenen der Menschenwelt als auch zu den fantastischen Kulissen des Traumreichs. Es ist einfach zauberhaft und dadurch, dass man gezwungen sind ganz genau hinzusehen, da so vieles im Schatten liegt, entdeckt man immer neue Details, je öfter man die Geschichte betrachtet und liest.
Die fantastischen Kulissen wie der Zaubersee und solche Figuren wie Nachtschwärmer und Schatten hätten Potential für eine längere Geschichte gehabt, so gerne hätte ich noch mehr von all dem gelesen.

Es kann kein schöneres Fazit zu dieser Geschichte geben als die Widmung der Autorin Petra Steckelmann in ihrem Buch:

Für all jene, die ihren Fahrschein ins Land der Träume verloren haben.
Für all jene, die glauben, nie einen solchen besessen zu haben.
Aber auch für Träumer, die den Weg längst kennen.
Gute Reise!

Bewertung vom 06.12.2019
Gwendolin wünscht sich ein Tier
Kolb, Stefanie

Gwendolin wünscht sich ein Tier


sehr gut

Welches Kind wünscht sich kein Haustier? Ich denke, selbst als Erwachsener kennt man diesen sehnlichen Wunsch noch aus der eigenen Kindheit und so kann man auch aus dieser Sicht den Wunsch der kleinen Gwendolin sehr gut nachvollziehen.
Die Ansprüche, die Gwendolin an ihr zukünftiges Tier stellt, sind jedoch sehr hoch gegriffen und schließen sich zum Teil sogar gegenseitig aus.
Auf jeder Seite des Buches sieht man Gwendolin mit einem anderen Tier, passend zu dem Wunsch, den Gwendolin bezüglich ihres Tieres hat. Es soll weich und kuschelig wie ein Kaninchen sein, aber auch groß wie eine Giraffe oder klein wie ein Marienkäfer.
Welches Tier letztendlich Gwendolins Tier wird, ist ein Geheimnis, das sich in einer Kiste verbirgt… und dieses lüftet sich natürlich für denjenigen, der dieses Buch liest ;)

Die Illustrationen von Stefanie Kolb sind unglaublich niedlich. Die Texte sind kurz und prägnant, sie konzentrieren sich ausschließlich auf die Eigenschaften, die Gwendolins Wunschtier haben soll. An dieser Stelle hätte ich mir einen weitergehenden Kniff gewünscht, als die Auflösung, die Gwendolins Geschichte letzten Endes hat.
Ein Haustier kann nicht alle an es gestellten Wünsche erfüllen und vor allen Dingen gehen mit einem Haustier viele Verpflichtungen einher. Seine Pflege bereitet Arbeit und kostet Geld. Über die Pflichten der Tierhaltung hätte ich zumindest gerne im Anhang gelesen, da ich den Wunsch nach einem Tier aus eigener Kindheit kenne und auch durch meine Tochter. Über kurz oder lang müssen die Verpflichtungen gegenüber einem Tier erörtert und die Zuständigkeiten verteilt werden, bevor es alleine an den Eltern ist, für ein Tier zu sorgen. Deswegen bin ich diesem Bilderbuch gegenüber kritischer eingestellt, als es die charmante Geschichte mit den zuckersüßen Illustrationen möglicherweise verdient hat.
Dennoch kann ich dieses zauberhaft illustrierte Buch kleinen und großen Tierfreunden ans Herz legen, nur würde ich empfehlen nach dem Vorlesen die Diskussion mit den Kindern zu suchen.

Bewertung vom 04.12.2019
Maximilian und der verlorene Wunschzettel / Maximilian Bd.1
Smith, Alex T.

Maximilian und der verlorene Wunschzettel / Maximilian Bd.1


ausgezeichnet

Dieses Buch hat mein Herz im Sturm erobert ganz unabhängig von der süßen Geschichte, die es beinhaltet, in der die mutige Maus Maximilian den verlorengegangenen Wunschzettel des Jungen Oliver dem Weihnachtsmann zustellen will.
In 24 1/2 Kapiteln erzählt Autor und Illustrator Alex T. Smith die Geschichte von Maximilian, der sich von keiner Gefahr und keiner Herausforderung von seiner Mission abbringen lässt, den Weihnachtsmann zu finden, damit Olivers Brief diesen rechtzeitig am 24. Dezember erreicht. Dabei kreuzen viele andere Tiere seinen Weg, die ihn bei seiner Suche nach dem Weihnachtsmann unterstützen.
Hier erfahren schon die kleinsten Zuhörer, wie wichtig es sein kann Hilfe durch andere zu erfahren, damit man ein Ziel erreichen kann.

Die Aufmachung dieser weihnachtlichen Geschichte, die einen durch die komplette Adventszeit begleitet, ist einfach zauberhaft!
Die Kapitel 1 bis 24 begleiten einen jeden Tag im Advent, das 24 1/2 Kapitel ist für den Weihnachtstag gedacht. Neben einem Kapitel der Geschichte beschenkt einen dieses Buch jedoch auch jeden Tag mit einem Rezept oder einer Bastelanleitung. Es beschert den Vorlesenden und Zuhörenden Familienzeit, die nicht nur in der Weihnachtszeit eins der kostbarsten Dinge ist, die man von seiner Familie bekommen beziehungsweise ihr geben kann.
Die Kapitelanfänge sind so liebevoll gestaltet. Jedes Kapitel beginnt mit der Anweisung “Lies dieses Kapitel am …” und auf einer Briefmarke ist das Datum samt einer wunderschönen Illustration abgebildet, die so Kapitel für Kapitel den Wunschzettel Olivers thematisiert.
Die im Buch enthaltenen Rezepte und Bastelvorschläge sind sehr vielfältig und abwechslungsreich. Vor Beginn der Geschichte sind die einzelnen Kapitel samt Kapitelüberschrift und Kreativvorschlag aufgeführt, so dass man gezielt nach Ideen suchen kann, die man umsetzen möchte.
Die Illustrationen sind häufig formatfüllend ausgeführt. Sie sind farbenfroh, sehr weihnachtlich und einige Szenen verströmen regelrecht ein wärmendes Licht. Der Zauber, der einen im Inneren des Buches erwartet, wird schon durch das niedliche Cover angedeutet, auf dem der Titel, die Sterne und die Girlanden an den Tannenbäumen metallisch glänzen.

Wie wichtig Freunde sind, deutet sich bereits im Verlauf der Geschichte mehrfach an, wenn Maximilian immer wieder von verschiedenen Seiten Hilfe erhält. Am Ende hebt Alex T. Smith dies noch einmal ganz deutlich hervor, wenn man endlich erfährt, worum es sich bei Olivers Wunsch handelt und der Weihnachtsmann diesen Wunsch nicht nur ihm, sondern auch Maximilian erfüllt.

Der Geschichte schließen sich verschiedene Liedtexte und Gedichte an, die man gemeinsam singen oder (vor)lesen kann.
Den krönenden Abschluss bilden persönliche Worte des Autors mit Fotos aus seiner Kindheit, in denen er zu seinen Lesern spricht und davon erzählt, wie wichtig ihm der Winter und Weihnachten seit jeher sind.

“Maximilian und der verlorene Wunschzettel” ist eine herzerwärmende Adventsgeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und den Mut über sich Hinauszuwachsen.
Darüber hinaus ist es eine wundervoll ausgestattete Sammlung von Rezepten, Bastelideen und Gedichten, die einen ganz sicherlich jedes Jahr aufs Neue durch die Adventszeit begleiten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.12.2019
Hello Santa
Cawley, Julia;Schäper, Vera;Deelen, Saskia van

Hello Santa


ausgezeichnet

Im letzten Jahr hat mich das Buch “Hello Snow” des Autorinnentrios durch die Adventszeit begleitet und da ich es so unheimlich schön finde, habe ich mich sehr gefreut, dass mit “Hello Santa” ein weiterer Begleiter für den Winter vorgelegt wurde, der wiederum mit wunderschönen Fotos und auf die Jahreszeit abgestimmten Rezepten aufwartet.
Tatsächlich konnten mich die Rezepte in diesem Buch sogar mehr begeistern als die aus dem Vorgänger “Hello Snow”, da ich in der Advent- und Weihnachtzeit in erster Linie nach neuen Backrezepten Ausschau halte und weniger nach Hauptgerichten für festliche Menüs.
Bei “Hello Snow” lag der Fokus auf dem Kochen, bei “Hello Santa” liegt er auf dem Backen, was potentiellen Käufern bereits durch den Untertitel der Bücher verdeutlicht wird.

Die Rezepte sind unterteilt in folgende Rubriken:
– Nussiges
– Würziges
– Fruchtiges
– Schokoladiges
– Weitgereistes
– Zuckersüßes
Tipps zum Backen und ein alphabetisches Register runden den Rezeptteil des Buches gelungen ab.

Meine Favoriten sind die Rezeptrubriken “Nussiges” und “Zuckersüßes”, aber das entscheidet ja immer der persönliche Geschmack, von daher finde ich den Rundumschlag mit verschiedenen “Hauptdarstellern” in der Zutatenliste sehr gelungen, auch wenn ich selbst eher wenige Rezepte zum Nachbacken im Kapitel “Fruchtiges” gefunden habe, weil ich beispielsweise kein Freund von Pflaumenmus oder Amarenakirschen bin.

Die wundervoll stimmigen und großformatigen Fotos verschneiter und nächtlicher Winterlandschaften laden ein weiteres Mal zum Träumen und Entspannen ein. Es sind auch kurze Begleittexte enthalten, wobei es mir persönlich ausreicht die schönen Fotos zu betrachten, bevor ich weiter in den Rezeptvorschlägen stöbere.

Im Buch sind einige Rezepte enthalten, die mit wenigen Zutaten und relativ wenig Aufwand umzusetzen und darüber hinaus als selbstgemachte Grüße aus der Küche zum Verschenken geeignet sind. Besonders unter diesen Rezepten sind viele dabei, die ich in der Vorweihnachtszeit ausprobieren möchte.
Neben Zutatenliste und Zubereitungsfolge weisen alle Rezepte auch einen zusätzlichen Tipp auf. Auch Zeitangaben für die Herstellung und die Menge, die man aus einem Rezept erhält, fehlen nicht.
Die Kekse sind meist aus Kugeln geformt oder von der Rolle geschnitten, was weniger Zeitaufwand bedeutet als bei der Herstellung von klassischen Ausstechplätzchen. So schön ich ausgestochene Plätzchen finde, so genieße ich jedoch das Backen von Teigen, die mit weniger Auswand zu verarbeiten sind, meist mehr. Die Weihnachtsbäckerei soll schließlich nicht in Stress ausarten ;)

Wem das Konzept von “Hello Snow” zusagte, wird auch an diesem Buch Spaß haben. Bei der Rezeptauswahl ist zu beachten, dass der Fokus dieses Mal auf dem Backen statt auf dem Kochen liegt.
Außer für den Eigengebrauch finde ich diese Koch&Back-Tablebooks auch wunderschön zum Verschenken an Liebhaber besonderer Bücher geeignet, die selbst gerne Kochen oder Backen.

Bewertung vom 29.11.2019
In der Weihnachtshöhle ist noch Platz
Mauder, Katharina

In der Weihnachtshöhle ist noch Platz


ausgezeichnet

Die Geschichte startet mit einem wimmeligen Bild voller Tiere im verschneiten Winterwald. Alle freuen sich auf das Weihnachtsfest.
Die Igel ziehen einen Schlitten voller Geschenke durch den Schnee, die Eichhörnchen dekorieren die Tannenbäume und der Biber sucht sich einen Weihnachtsbaum für seinen Biberbau aus. Doch sind wirklich alle in Weihnachtsstimmung?
Bei näherem Hinziehen fällt auf, dass einer fehlt, und zwar der mürrische Mattes, der lieber alleine in seiner Bärenhöhle sitzt und dabei vor sich hin brummelt und grummelt.
Doch dieses Jahr macht ein Schneesturm dem griesgrämigen Mattes einen Strich durch die Rechnung. Nach und nach taucht ein Tier des Waldes nach dem anderem bei ihm auf. Jedes auf der Suche nach einem warmen Plätzchen. Keiner fragt, ob es Mattes recht ist, wenn es in seiner Höhle Platz nimmt. Bis die Bärenhöhle irgendwann so eng und überfüllt ist, dass Mattes der Kragen platzt. Allerdings aus einem ganz anderen Grund, als man zunächst gedacht hätte…

Auch wenn überall Weihnachtstimmung in der Luft liegt, gibt es doch immer irgendeinen, der an Weihnachten gewollt oder ungewollt alleine ist, wie Bär Mattes in dieser Geschichte. Er wird hier zum Gastgeber wider Willen, und tatsächlich ist es am Ende nicht er alleine, der den Geist und eigentlichen Sinn von Weihnachten nicht verstanden und gelebt hat.
Die Wendung in dieser Geschichte macht selbst erwachsenen (Vor)Lesern Spaß, weil man zunächst mit einer ganz anderen Auflösung der Geschichte rechnet. Die Auflösung lädt zur Diskussion ein und man kann gemeinsam überlegen, was die Tiere hätten anders machen können, oder warum der Bär zunächst lieber alleine geblieben wäre.
Die kleinen Zuhörer und Mitleser werden alleine schon Spaß an den ganzen Tieren haben, die die Geschichte bevölkern und die mit so vielen unterschiedlichen weihnachtlichen Aktivitäten beschäftigt sind. Aber auch die anderen liebevollen Details in den kunterbunten Illustrationen laden zum Entdecken ein. Die Einrichtung der Bärenhöhle ist ganz auf einen honigliebenden Bären ausgerichtet und die Gesichtsausdrücke der einzelnen Tiere decken eine große Bandbreite an Gefühlen ab. Alleine Bär Mattes im Wechselbad der Gefühle zu erleben ist urkomisch!

Witzige Details in der Ausstattung sind das Loch im vorderen Einband, durch das man den griesgrämigen Bären in seiner Höhle sehen kann, während die anderen Tiere noch vor seiner Eingangstür stehen. Auch die Vorsatzseiten sind eine Entdeckung wert. Während Mattes zu Beginn noch in denkbar schlechter Stimmung ist, sieht es auf den hinteren Vorsatzseiten ganz anders aus.
Die Illustrationen bedecken zumeist formatfüllend die Seiten und die Texte sind so angeordnet, dass man sie von der Menge und dem Schriftbild gut vorlesen kann und sie die Bilder nicht stören.
Nicht nur die Bilder sind verspielt, auch der Text gibt die Stimmung beziehungsweise die Lautstärke wieder, hebt sich das Anklopfen an der Höhlentür doch immer stärker vom Rest der Geschichte ab, so dass man die zunehmende Gereiztheit von Mattes noch besser spüren kann.

“In der Weihnachtshöhle ist noch Platz” ist eine sehr schöne Weihnachtsgeschichte, die auf witzige und kindgerechte Art und Weise aufzeigt, dass es an Weihnachten wichtigere Dinge als Geschenke gibt, und dass Teilen und Schenken mindestens genauso schön ist, wie selbst mit Geschenken bedacht zu werden.

Bewertung vom 22.11.2019
Die besten Weihnachtskekse
Aust, Johanna

Die besten Weihnachtskekse


ausgezeichnet

Bei dem Buch die “Die besten Weihnachtskekse” handelt es sich um eine sehr umfangreiche Sammlung von Plätzchen- und Keksrezepten, der es in meinen Augen an nichts fehlt. Natürlich kann man nie genug Backbücher haben ;) aber mir würde es an Rezepten für Kleingebäck nicht mangeln, hätte ich nur dieses Buch von Johanna Aust im Schrank.
Dabei sind es nicht die Rezepte allein, die mich begeistern, sondern das Grundwissen, welches sie in diesem Buch über die Grundausstattung, die Vorbereitung, die Teige, das Backen, das Glasieren und die Lagerung der Kekse vermittelt. In diesem Umfang habe ich das in noch keinem anderen Buch entdeckt. In der Tat hatte ich beim Aneignen des Grundwissens sogar Spaß, stellen sich die Teigsorten doch in einer “Singlebörse” vor. Auf diese Art präsentiert liest man sich doch gerne notwendiges Wissen an, bevor es ans eigentliche Backen geht.

Die Aufteilung der vorgestellten Rezepte erfolgt in folgenden Rubriken:
– Für Klassische
– Für Schokoliebhaber
– Für Nussverfechter
– Für Kokosanhänger
– Für Fülle-Verliebte
– Für Extravagante
– Für Spritzgebäckfans
– Für Marzipanfreunde
– Für Schneeverehrer
– Für Fruchttiger
– Für Alternative
– Für No-Waste-Befürworter

Zum Abschluss beinhaltet das Buch außerdem ein alphabetisches Register über alle enthaltenen Keksrezepte.

Das Layout des Buches ist sehr ansprechend. Hier gefällt mir wirklich alles von den Fotos über die Schrift, der Anordnung der Rezepte und den kleinen Zeichnungen, die teilweise zur Erklärung dienen, teilweise nur Schmuckelemente sind.
Auf den Fotos sind eindeutig die Kekse der Star, die Arrangements sind sehr schön, aber nicht überladen, Bilder mit Personen wirken sehr natürlich und selten gestellt.

Jedes Rezept ist ausführlich Schritt für Schritt in seiner Herstellung erklärt, zu jedem Keks gibt es ein Foto des fertigen Backwerks. Neben Zutatenliste und Zubereitungsfolge ist auch die Keksmenge aufgeführt, die man aus dem Rezept erhält, sowie die Haltbarkeitsdauer. Hilfreiche Tipps werten das Ganze noch auf.

Selbst wenn man bestimmte Plätzchensorten nicht mag, was bei mir auf einige Rezepte aus den Rubriken “Fruchttiger” oder “Extravagante” zutrifft, findet man immer noch so viele Sorten in diesem Buch, die man nachbacken (oder am liebsten von der Seite weg verspeisen) möchte, dass sich die Anschaffung auf jeden Fall lohnt.
Erwähnenswert ist auch die ausgewogene Mischung zwischen klassischen und bekannten Rezepten zu neuen und außergewöhnlichen Vorschlägen. Bei Johanna Aust habe ich viele Kekssorten entdeckt, zu denen ich trotz einer Fülle von Backbüchern noch kein Rezept Zuhause hatte. Von sehr vielen Rezepten hatte ich in der Tat im Vorfeld noch nicht einmal etwas gehört, aber natürlich dürfen in einer umfassenden Rezeptsammlung auch die beliebten Vanillekipferl und Zimtsterne nicht fehlen.

In meinen Augen ist dieses Buch eine absolute Kaufempfehlung, egal, ob für Backanfänger oder versierte Plätzchenbäcker, ob als Grundausstattung im Backbuchregal oder zur Ergänzung einer umfangreichen Sammlung – mit den Keksrezepten von Johanna Aust landet jeder einen Treffer!

Bewertung vom 22.11.2019
Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1
Glaser, Karina Yan

Die Vanderbeekers retten Weihnachten / Vanderbeekers Bd.1


ausgezeichnet

Weihnachten steht für die Vanderbeekers in diesem Jahr unter keinem guten Stern, denn nur wenige Tage vor dem Fest eröffnet ihnen ihr Vermieter, dass er den Mietvertrag nicht verlängert.
Mit fünf Kindern, Haustieren und inmitten des Weihnachtstrubels ist es alles andere als einfach eine neue Wohnung zu finden, zumal die Kinder Jessie, Isa, Oliver, Hyacinth und Laney an dem alten Backsteinhaus in der 141sten Straße und ihrer Nachbarschaft hängen. So hängen sie alles daran ihren griesgrämigen Vermieter doch noch umzustimmen und lassen nichts unversucht. Sie starten eine Unterschriftenpedition, sie malen und basteln, schreiben Drohbriefe, und schießen nicht nur mit dieser Aktion über das Ziel hinaus. Jetzt kann nur noch ein Weihnachtswunder helfen!

“Die Vanderbeekers retten Weihnachten” ist neben der weihnachtlichen Atmosphäre, die trotz des drohenden Rauswurfs beim Plätzchenbacken und Weihnachtsbaumkauf dennoch hier und da aufkommt, ein wunderschönes und herzerwärmendes Buch über Familie und Freundschaft, welches man das ganze Jahr zur Hand nehmen kann.
Im Mittelpunkt stehen die fünf Vanderbeekergeschwister, die trotz sehr unterschiedlicher Charaktere (fast) immer zusammenhalten. Zu Beginn dachte ich, dass es kaum möglich sein wird jedem der Geschwister genug Raum in der Geschichte zu geben, dass man jeden gleichermaßen in sein Leserherz schließen kann, doch Karina Yan Glaser hat dies bravourös gemeistert. Neben den ungleichen Geschwistern lernt man auch noch weitere Hausbewohner und Freunde der Familie gut kennen.
Die Ideen der Geschwister, wie der Vermieter doch noch umzustimmen ist, sind manchmal naheliegend, manchmal verrückt. Daneben kommt im weiteren Verlauf des Buches zur Sprache, dass kaum jemand den Vermieter jemals gesehen hat, und Bekannte, die den Vermieter kennen, aus irgendwelchen Gründen nicht über ihn sprechen wollen. Bis sich das Geheimnis lüftet, vergeht viel Zeit, und selbst wenn man neugierig auf die Auflösung ist, passieren darüber hinaus so viele andere Dinge in dieser Geschichte, dass man nicht permanent an dieses Geheimnis denken muss.
Der Familienzusammenhalt hat mich begeistert. Auch wenn es immer mal wieder zu Streitereien oder Unstimmigkeiten zwischen den Geschwistern kommt, sind sie doch immer füreinander da und halten zusammen. Sehr herzlich sind auch die Beziehungen zu Freunden und Nachbarn geschildert, da wäre man zu gerne selbst Mieter im Haus in der 141sten Straße trotz des unerbittlichen Hauseigentümers Mister Beiderman.

Die Aufmachung des Buches ist wunderschön und einfallsreich. Neben dem charmanten Cover, durch das ich überhaupt erst auf die Geschichte aufmerksam wurde, haben mich die Karten auf den Vorsatzseiten, die Zeichnungen von den Häusern der 141sten Straße und die Abbildungen von Zetteln und Zeitungsartikeln sehr begeistert.

Natürlich habe ich mit dem Ende mehr oder weniger gerechnet, nicht zuletzt deshalb, weil im Englischen bereits weitere Abenteuer der Vanderbeekers erschienen sind. Das hat jedoch nicht verhindern können, dass ich während der letzten Kapitel beinahe ein paar Tränchen der Rührung vergossen hätte, weil das Buch einfach so schön und herzlich ist.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass ich mich nach dem weihnachtlichen Abenteuer der fünf Geschwister auf ein Wiederlesen mit ihnen freuen darf!

Reihen-Info:
Die Vanderbeekers retten Weihnachten
Die Vanderbeekers und der versteckte Garten
Band 3 noch ohne deutschen Titel

Bewertung vom 17.11.2019
Der Sturm
Kindermann, Barbara

Der Sturm


ausgezeichnet

Mit “Der Sturm” wurde im Jubiläumsjahr des Kindermann Verlags ein weiteres Werk William Shakespeares für die Reihe Weltliteratur für Kinder adaptiert.
In “Der Sturm” erzählt William Shakespeare die Geschichte des Herzogs von Mailand, der von seinem Bruder vertrieben wird und auf einer Insel gemeinsam mit seiner Tochter Miranda ein neues Leben als Zauberer Prospero beginnt, wo ihm unter anderem der Luftgeist Ariel sowie der Sohn einer Hexe zu Diensten stehen.
Eines Tages segelt der Bruder Prosperos Antonio gemeinsam mit dem König von Neapel, der damals am Sturz Prosperos beteiligt war, an dessen Insel vorbei. Dank Ariel, der einen Sturm heraufbeschwört, wird das Schiff des machthungrigen Antonios zerstört. Gemeinsam mit Alonso von Neapel und seinem Sohn Ferdinand, sowie den Bediensteten, stranden die Schiffbrüchigen allesamt unversehrt auf Prosperos Insel.
Nun beginnt ein verrücktes und manchmal lustiges Verwirrspiel, wie man es auch von anderen Werken Shakespeares kennt. Während sich Ferdinand und Miranda zufällig auf der Insel begegnen und ineinander verlieben, heckt an anderer Stelle der Hexensohn Caliban einen mörderischen Plan gegen seinen Herren Prosperos aus. Dieser wiederum überlegt, wie er seinem Bruder und dessen Handlanger Alonso eins auswischen kann, als Strafe für seine damalige Vertreibung aus Mailand…

Auch wenn etliche Nebenfiguren und Feinheiten der Handlung aus dem Originalstück von William Shakespeare der Schere zum Opfer gefallen sind, um das Stück in eine für Kinder verständliche und gekürzte Fassung umzuschreiben, so ist doch alles von Gewicht erhalten geblieben.
Besonders begeistert haben mich bei der visuellen Umsetzung durch Sonja Wimmer die Figuren des Caliban und ganz besonders die des Luftgeistes Ariel. Überhaupt liebe ich die kräftigen und bunten Farben, die den Zauber der Insel auf das Papier bannen, so dass die durch Prospero und die Naturgeister erwirkte Magie noch greifbarer wird.

Ich schätze die Weltliteratur für Kinder Reihe nicht nur dafür, dass man Kinder dadurch früh mit Klassikern bekannt machen kann, sondern auch für den Aspekt, dass ich geschätzte Theaterstücke und andere Werke so in einer illustrierten Fassung in Händen halten darf. Zudem sind diese kindgerecht umgeschriebenen und gekürzten Werke ideal, um sich als Erwachsener auf die Schnelle den Inhalt ins Gedächtnis zu rufen, wenn die Lektüre des Originals längere Zeit her ist.

Barbara Kindermann hat wie immer gekonnt einen großen Klassiker mit viel Feingefühl kindgerecht umgesetzt und mit Sonja Wimmer wurde die perfekte Illustratorin gefunden, um insbesondere die Naturgeister und das magische Flair der Insel Prosperos in Bildern einzufangen.

Nach der Geschichte folgen zwei Seiten Anmerkungen über den Autor William Shakespeare, das Originalstück, die vorliegende Nacherzählung, die Erzählerin Barbara Kindermann, sowie die Illustratorin Sonja Wimmer.

Bewertung vom 10.11.2019
Angstbiene Tobi
Kauer, Jacqueline;Kauer, Daniel

Angstbiene Tobi


ausgezeichnet

Biene Tobi ist viel zu ängstlich, um sein Zuhause zu verlassen und den Wald zu erkunden. Also muss sein Freund Eloy, die Ameise, alleine auf Entdeckungstour gehen. Darüber entsteht sogar ein Streit. Als sein Freund jedoch von seinem Ausflug sogar nach einer langen Nacht noch nicht zurückkehrt, macht sich Tobi große Sorgen und überwindet seine Angst, um sich auf die Suche nach Eloy zu begeben.

Nach “Kräuterhexe Thymiana beim Koboldkönig” legen Jacqueline und Daneil Kauer mit “Angstbiene Tobi” ein zweites Duftbuch vor. Die Geschichte finde ich zwar etwas schwächer als die der anderen Bilderbücher, die ich von den beiden bisher kenne, aber bei Kindern punkten auf jeden Fall die Düfte und die zahlreichen und vielfältigen Illustrationen von Tieren, die es in dem Buch zu entdecken gibt.
Passend zur Biene und dem Handlungsort Wald kann man unter anderem Honigduft und den von Waldbeeren erschnuppern. Da der Wald leider zugemüllt ist, wie Tobi und seine neuen Freunde auf der Suche nach Eloy feststellen müssen, kann man jedoch auch den Geruch von Dingen wie Kaugummi und Popcorn entdecken. Die Düfte sind jeweils passend zur Illustration im Buch gewählt.
Die Geschichte von Tobi erzählt nicht nur davon, wie es einer kleinen Biene gelingt seine Angst zu überwinden, sondern sie greift mit dem Schutz unserer Umwelt ein wichtiges und aktuelles Thema auf. Kinder erfahren hier, dass der Dreck nicht nur die Natur zumüllt, sondern auch Tiere in Gefahr bringen kann. Sicher sensibilisiert es viele kleine Zuhörer sowie große Vorleser, wenn sie das Müllproblem aus der Sicht von Tieren kennenlernen, und nicht immer nur aus der des Verursachers sehen.
Auf den vorderen Vorsatzseiten lernt man die verschiedenen Tierarten kennen, die in diesem Buch mitspielen, auf den hinteren Seiten geben die Autoren verschiedene Upcycling und Umwelttipps, mit denen man selbst ohne großen Aufwand zum Schutz der Umwelt aktiv werden kann.

Auch wenn mich dieses Buch des Autorenduos mit seiner Geschichte nicht ganz so abholen konnte, wie andere Bücher der beiden, die ich zuvor gelesen habe, so überzeugt “Angstbiene Tobi” ein zweites Mal mit dem Konzept der Duftseiten, an denen kleine Zuhörer viel Spaß haben, und es zeigt das Thema Umweltschutz von einer frischen, innovativen Seite.

Bewertung vom 10.11.2019
Eine Sternschnuppe im Schnee
Shimokawara, Yumi

Eine Sternschnuppe im Schnee


ausgezeichnet

Als eine kleine Maus eine Sternschnuppe vom Himmel fallen sieht, beschließt sie auf der Suche nach ihr zu gehen, denn sie wünscht sich so sehr ihren Freund den Maulwurf wiederzusehen.
Durch den dicht verschneiten Wald folgt sie einer seltsamen Spur im Schnee, von der sie hofft, dass sie von der herabgefallenen Sternschnuppe stammt, damit diese ihr ihren Wunsch erfüllt.
Auf ihrem Weg stoßen immer mehr Tiere zu der Suche hinzu. Manche folgen der Maus direkt, andere zweifeln, dass die Spuren von einer Sternschnuppe stammen und äußern ihre Bedenken. Doch die kleine Maus lässt sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen, so dass letzten Endes alle Tiere der Spur im Schnee folgen.
Am Ende machen sie eine unerwartete, aber schöne Entdeckung. Wer wohl die Spuren im Schnee hinterlassen hat?

“Eine Sternschnuppe im Schnee” ist eine wunderschöne Freundschaftsgeschichte, die durch die winterlichen Szenen im tiefverschneiten Wald natürlich besonders gut in der kalten Jahreszeit zum Vorlesen geeignet ist.
Die Darstellungen der Tiere sind zwar kindgerecht, aber dennoch sehr naturgetreu. Hier gibt es viel zu entdecken! So spielen neben der Maus unter anderem ein Eichhörnchen, ein Hase, ein Fuchs, ein Waschbär und ein Wolf in der Geschichte mit.
Die Illustrationen erstrecken sich jeweils über beide Seiten. Der Begleittext ist recht ausführlich, aber die Bilder sprechen auch für sich, so dass man mit seinen Kindern gut ins Gespräch über den Artenreichtum der Tierwelt kommen kann.

Das Ende der Geschichte zeigt auf, dass man immer seinen Träumen folgen sollte, und wie schön es ist gute Freunde zu haben!