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flieder
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Waldrohrbach

Bewertungen

Insgesamt 147 Bewertungen
Bewertung vom 13.09.2020
Das Erbe der Päpstin
Glaesener, Helga

Das Erbe der Päpstin


ausgezeichnet

Was passiert wenn man die Idee eines Bestsellers, wie Die Päpstin, einfach weiterspinnt? Die Autorin Helga Glaesener hat es uns mit ihrem Werk Das Erbe der Päpstin eindrucksvoll gezeigt. Mit viel Liebe zum Detail erzählt sie die Geschichte, die damals Donna W. Cross entstehen ließ, weiter. Sie hat ihre Protagonisten mit viel Liebe entstehen lassen. Der einprägsame Schreibstil und dazu die perfekte Prise Spannung lassen die Seiten nur so dahinfliegen. Die Mischung zwischen fiktiven und realen Personen wurde gut aufeinander abgestimmt und so entstand eine würdige Fortsetzung, die der Päpstin in nichts nachsteht. Man fiebert und leidet mit den verschiedenen Charakteren. Wir lernen Freya kennen, die mit ihrer Mutter und Schwester bei den Wikingern in Dänemark in Gefangenschaft lebt. Das Leben ist hart und ebenso gefährlich. Hunger und Schläge bestimmen den Alltag. Bei einem Streit eskaliert es, die Mutter stirbt und Freya und ihre Schwester Asta fliehen. Doch auch in der ehemaligen Heimat ihrer Mutter sind sie Gefahren ausgesetzt. Ihre Schwester findet ihr vermeintliches Glück, aber Freya zieht weiter nach Rom, um dort nach ihrem Großvater zu suchen. Doch das Schicksal meint es nicht besonders gut mit ihr, denn ihr Großvater Gerold wird vor ihren Augen ermordet. Wieder muss sie fliehen um den Häschern zu entgehen, wieder gehört Kälte, Hunger und Armut zu ihrem Leben. Nur schwer vorstellbar, dass sich das Leben auch für sie einmal zum Guten wenden wird. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann guten Gewissens für alle Freunde dieses Genres eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 16.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Das Leben der bildhübschen 16 jährigen Dora Twardy könnte gerade nicht schöner sein. Zum ersten Mal ist sie verliebt und das Glück ist auf ihrer Seite, denn ihre Liebe wird von Wilhelm von Lengendorff, dem Sohn des reichsten Gutsbesitzers vor Ort, erwidert. Das Leben besteht aus der Leichtigkeit des Sommers, Musik und Tanz. Doch noch am gleichen Tag trüben unheilvolle Schatten das junge Glück. Der 2. Weltkrieg hat begonnen und gleich in den ersten Tagen bekommt Wilhelm seine Einberufung. Für Dora ändert sich nicht viel und ihre Jugend lässt sie alles von der unbekümmerten Seite aus sehen. Lange Ausritte mit ihrem Pferd Gilda stehen für sie an erster Stelle. In Ostpreußen ist noch nicht wirklich viel vom Krieg zu spüren und das Leben läuft in eher gemäßigten Bahnen ab. Erste Risse bekommt ihre heile Welt, als nun auch ihr Vater und ihr Bruder zur Waffe greifen müssen. Sie selbst muss nach Königsberg um bei Verwandten die tote Mutter zu ersetzen. Doch hier lauert eine Versuchung ganz anderer Art, Carl, ein lebenslustiger Kriegsfotograf macht ihr den Hof. Doch das Schicksal hat andere Pläne, denn die Front kommt unerbittlich näher.

Die Autorin Theresia Graw hat es geschafft mich binnen kürzester Zeit gefangen zu nehmen. Die heile Welt, die damals in Ostpreußen herrschte und die liebevoll beschriebenen Protagonisten lassen alles vor dem inneren Auge entstehen. Man hat wirklich das Gefühl man sitzt auf der Terrasse mit dabei. Leider bleibt die Idylle nicht lange erhalten, denn was dann passiert kann man leider in jedem Geschichtsbuch nachlesen. So weit die Störche ziehen ist zwar eine fiktive Geschichte, doch so oder ähnlich hat die Familie der Autorin es leider erleben müssen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 13.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Eine Gefängnisrevolte, bei dem ein Mann ums Leben kommt, bringt plötzlich wieder Licht in einen 8 Jahre zurückliegenden Fall. Sara`s verstorbener Mann Jeffrey Tolliver ermittelte damals mit seiner jungen unerfahrenen Kollegin Lena. Die Fälle wurden größtenteils als Unfall deklariert und erst später als brutale Serie erkannt. Hierzu hatte auch Sara, die schon vor 8 Jahren als Gerichtsmedizinerin tätig war, großen Anteil. Der mittlerweile Inhaftierte Daryl, beteuert seit Jahren seine Unschuld. Er bietet Will Trent, der mittlerweile mit Sara verlobt ist, einen Deal an. Er nennt weitere Opfer, die erst nach seiner Inhaftierung dem Täter zum Opfer gefallen sind. Schnell erkennt Will das der Täter tatsächlich noch aktiv ist. Nach einigen Recherchen tauchen immer mehr Frauen auf, die aufs grausamste misshandelt wurden und dann zum Sterben im Wald zurückgelassen wurden. Sie alle können mit dem Täter in Verbindung gebracht werden Es beginnt eine Reise in die Vergangenheit, die Jeffrey in keinem guten Licht dastehen lässt. Seine schlechte Ermittlungsarbeit scheint einige weitere Frauen das Leben gekostet zu haben. Die Zeit drängt, den schon wieder wurde eine Frau tot im Wald aufgefunden und eine weitere wird vermisst.



Mittlerweile habe ich jetzt schon einige Bücher von Karin Slaugther gelesen und sie ist immer wieder ein Garant für spannende Unterhaltung. Ihr flüssiger Schreibstil und die von der ersten Seite hoch gehaltene Spannung lassen das Thrillerherz höher schlagen. Der Wechsel zwischen den früheren Ermittlungen und heute bringt zusätzliche Brisanz in den Fall und lassen den Leser miterleben, was damals alles vermeintlich schief gelaufen ist. Auch wenn Die verstummte Frau nicht zu ihren besten Büchern zählt so hat es mich doch wieder einmal sehr gut unterhalten. Karin Slaugther wird immer eine Autorin bleiben die man auf jeden Fall im Auge behalten sollte.

Bewertung vom 25.06.2020
Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3
Winkelmann, Andreas

Der Fahrer / Kerner und Oswald Bd.3


ausgezeichnet

Der leitende Ermittler des 33. Hamburger Kommissariats Jens Kerner steht nicht gerne im Mittelpunkt. Doch genau das muss er über sich ergehen lassen. Seine Kollegin und liebe Freundin Rebecca Oswald hat eine Überraschungsparty geplant um seinen Geburtstag gebührend zu feiern. Doch dieser Schuss geht nach hinten los, denn sie hat auch Jens verhassten Bruder eingeladen. Zornig verlässt er das Hotel um nach Hause zu fahren. Doch schon nach wenigen Kilometern wird er auf eine Polizeistreife aufmerksam, die bei einem verlassenen Auto, dass mit offen stehender Tür am Straßenrand steht, ermittelt. Die Fahrerin ist spurlos verschwunden und auf der Kühlerhaube steht in fluoreszierender Farbe "Finde mich" und ein Hashtag prangt auf der Heckscheibe. Niemand kann zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass schon bald ein perfides Katz- und Mausspiel beginnt. Der Entführer stellt ein Ultimatum, dass so kaum zu schaffen ist. Einige Hinweise lassen den Schluss zu, dass es der Täter auf Jens abgesehen hat. Als die Leiche von Krystina gefunden wird überschlagen sich die Ereignisse. Denn schon kurze Zeit später wird erneut eine junge Frau vermisst. Es gibt nur eine Gemeinsamkeit und das ist der Fahrdienst McDriver.



Andreas Winkelmann ist ein Garant für spannende Unterhaltung. Auch in seinem dritten Buch rund um das Ermittlerduo Kerner und Oswald hat er mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass er sich von Buch zu Buch steigert. Natürlich ist der Fahrer nichts für Zartbesaitete, aber Thrillerfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Schon von der ersten Seite wird die Spannung kontinuierlich gesteigert. Der Autor versteht es meisterlich falsche Fährten zu legen und erst am Schluss kommt dann das große Aha. Eine absolute Leseempfehlung für alle Freunde dieses Genres und ich vergebe sehr gerne 5 von 5 möglichen Sternen

Bewertung vom 31.05.2020
Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11
Mcdermid, Val;McDermid, Val

Der Knochengarten / Tony Hill & Carol Jordan Bd.11


sehr gut

Für die Chiefinspektorin Carol Jordan und den Profiler Tony Hill hat sich das Leben von Grund auf geändert. Carol hat gekündigt und Tony sitzt wegen Totschlags im Gefängnis. Für das Regional Major Incident Team aus Yorkshire eine Katastrophe. Denn gerade jetzt könnten sie ihr bestes Ermittlerduo sehr gut gebrauchen. Auf dem ehemaligen Gelände eines Klosters mit angeschlossenem Waisenhaus wurden die Überreste von über 40 jungen Mädchen gefunden, die in dem Waisenhaus gelebt hatten. Die Nonnen blockieren und schweigen sich beharrlich aus. Nur wenige Zeugenaussagen lassen den Schluss zu, dass die Nonnen lange Jahre ein grausames Regime führten. Doch schon bald ist klar, dass das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ein Leichenspürhund bringt immer mehr Tote ans Tageslicht, dieses Mal sind die Opfer junge Männer. Könnte der Gärtner etwas damit zu tun haben? Immerhin hat er freimütig zugegeben die Gräber auf Anweisung geschaufelt zu haben. Seinen Behauptungen ist wirklich nur schwer zu glauben.



Ich bin ein sehr großer Fan von dem Ermittlerduo Jordan und Hill, doch dieses Mal war alles etwas anders. Man darf zwar am Leben der Beiden teilnehmen, aber so richtig ins Geschehen greifen sie dann doch nicht ein. Eigentlich sehr schade, da Tony und Carol doch das Herz dieser Serie ausmachen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sich die Autorin Val Mc Dermid damit einen Gefallen getan hat. Aber dennoch ist das Buch durchaus spannend und gut zu lesen. Als Fan werde ich auf jeden Fall erhalten bleiben, aber dann doch bitte wieder mit Carol und Tony im Mittelpunkt. Ein Leben am Rande haben die Beiden wirklich nicht verdient. Von mir leider einen Stern Abzug, aber dennoch gute 4 Sterne und somit eine Leseempfehlung für alle Thrillerfreunde

Bewertung vom 29.03.2020
Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4
Caspian, Hanna

Goldsturm / Gut Greifenau Bd.4


ausgezeichnet

Die Zeiten in Deutschland sind, kurz nach dem 1. Weltkrieg, nicht gerade einfach. Auch Gut Greifenau hat schwer mit den Folgen zu kämpfen. Konstantin und Rebecca versuchen sich mit allen Mitteln gegen den Ruin zu stemmen. Nur durch Geldspritzen von Julius Urban, Konstantins Schwager, kann überhaupt einiges bewegt werden. Auch die Dienstboten, allen voran Diener Caspar, sehen sich plötzlich Arbeiten gegenüber, die eigentlich unter ihrer Würde sind. Das Volk hungert und die Weimarer Republik lässt kaum noch Hoffnung auf bessere Zeiten zu. Fedora von Auwitz-Aarhayn, Konstantins Mutter macht dazu auch noch Rebeccas Leben zur Hölle. Eine Bürgerliche an der Seite ihres Sohnes findet sie einfach nur empörend und das lässt sie Rebecca auch täglich spüren. Die Erleichterung ist groß, als Fedora endlich zu ihrer ältesten Tochter Anastasia abreist. Einzig Katharina, eine weitere Schwester von Konstantin, scheint es gut getroffen zu haben, mit Julius an ihrer Seite kann sie ein Leben in Saus und Braus führen. Geldsorgen sind ihr ein Fremdwort, aber auch das passt Fedora nicht. Schließlich kann dieser Neureiche und Emporkömmling niemals ihren gesellschaftlichen Stand erreichen.



Als ich damals die Trilogie rund um Gut Greifenau gelesen hatte, war ich doch etwas enttäuscht das ich mich von den liebenswerten, aber auch manchem unverschämten Protagonisten, verabschieden musste. Umso größer war meine Freude, dass es nun doch noch einen 4. Band geben sollte. Die Autorin Hanna Caspian hat wieder ihr ganzes Können in das Buch Goldsturm gesteckt. Auch hier hat sie super recherchiert und Fiktion und Wahrheit gut miteinander verknüpft. Es hat Spaß gemacht wieder in das Leben der verschiedenen Charaktere einzutauchen. Sollte es doch noch einen 5. Band geben würde ich mich darüber sehr freuen. Diese Buchreihe kann ich jedem Freund dieses Genre absolut empfehlen. Allerdings wäre es empfehlenswert, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Band 1: "Gut Greifenau. Abendglanz"

Band 2: "Gut Greifenau . Nachfeuer"

Band 3. "Gut Greifenau. Morgenröte"

Bewertung vom 22.03.2020
Blutgott / Clara Vidalis Bd.7
Etzold, Veit

Blutgott / Clara Vidalis Bd.7


sehr gut

Endlich sitzt Mia im Zug der sie nach Gießen bringen soll. Sie sitzt alleine im Abteil des IC`s und stellt sich auf eine längere Fahrzeit ein. Eine Gruppe Jugendlicher, die an ihrem Abteil vorbeilaufen, machen ihr etwas Angst. Doch die Gefahr scheint schnell gebannt zu sein, da sich die Stimmen entfernen. Was dann später von einem Schaffner entdeckt wird lässt selbst den erfahrenen Ermittlern des LKA Berlin das Blut in den Adern gefrieren. Clara Vidalis, Kriminalkommissarin und Expertin für Pathopsychologie und ihr Mann Mac Death hatten es bisher noch nie mit so einem abartigen Fall zu tun. Auf Videos sind die Täter sehr schnell identifiziert, ja es scheint fast so als wollten die Täter geschnappt werden. Doch wirklich etwas dagegen tun kann Clara Vidalis nicht, denn die Täter sind allesamt unter 14 Jahren und somit rechtlich nicht zu belangen. Leider bleibt es nicht bei diesem einen Fall. Sehr schnell gibt es weitere brutale Morde, die an Abscheulichkeit nicht zu überbieten sind. Es scheint fast so, als wollten sich die Kinder gegenseitig übertrumpfen wer denn nun den grausamsten Mord zustande bringt.



Mittlerweile kenne ich fast alle der 7 Clara-Vidalis Thriller von Veit Etzold, und gelangweilt hat er mich noch nie. Doch mit Blutgott hat sich der Autor an Brutalität selbst übertroffen. Das es blutig wird ist man gewöhnt, aber in Blut stehen ist doch schon heftig. Alle Taten werden detailgetreu beschrieben und man meint schon fast den Geruch des Blutes auf der Zunge zu haben. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und die Spannung wird stets sehr hoch gehalten. Hier kann ich nur sagen wer einen Veit Etzold Thriller will bekommt ihn auch. Allerdings ist das Buch definitiv nichts für schwache Nerven.

Bewertung vom 23.02.2020
Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1
Bomann, Corina

Die Farben der Schönheit - Sophias Hoffnung / Sophia Bd.1


ausgezeichnet

Berlin, 1926. Sophias Traum darf Wirklichkeit werden. Ihr Vater lässt sie Chemie studieren, damit sie später die elterliche Drogerie übernehmen kann. Zu der damaligen Zeit alles andere als normal. Voller Eifer stürzt sich Sophia in das Studium. Doch der lang gehegte Wunsch endet in einem Fiasko. Die Affäre mit ihrem Dozenten bleibt nicht folgenlos. Als sie die Schwangerschaft ihren Eltern beichtet fliegt sie sofort aus dem Haus. Ihr Vater will sie nie wieder sehen und die Mutter weint sich die Augen aus dem Kopf. Auch der Dozent, der ihr nach der Trennung seiner Frau die Ehe versprochen hat, will plötzlich nichts mehr von ihr wissen. In ihrer Not kommt sie bei ihrer guten Freundin Henny unter und hält sich gerade so, als Garderobiere über Wasser. Doch diese bekommt kurze Zeit später ein Engagement in Paris. Kurzerhand nimmt sie Sophia mit. Auch hier ist der Geldmangel groß und so versucht Sophia wieder auf eigenen Beinen zu stehen und sie kreiert eine Hautcreme die ihr Leben verändern soll. Schon bald findet sie sich in New York wieder.

Die Autorin Corina Bomann ist immer wieder ein Garant für schöne Lesestunden. Ihr gefühlvoller und einprägsamer Schreibstil machen einfach Lust auf mehr. Ihre Charaktere, die fast immer starke Frauen beschreiben, zeigen allen Widrigkeiten zum Trotz, wie man durch Kampf und Mut zum Ziel kommt. Auch Sophia ist wieder so eine Frau, die nichts unversucht lässt um ihren Weg zu finden. Rückschläge lässt sie nicht gelten, auch wenn sie mehr als einmal auf dem Boden liegt, so steht sie doch immer wieder auf. Ich freue mich schon sehr auf den 2. Band der Trilogie und vergebe gerne 5 Sterne

Bewertung vom 16.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


sehr gut

Für die Kriminalleiterin der Sondergruppe Nova Vanessa Frank läuft es gerade nicht besonders gut. Seit einer Trunkenheitsfahrt am Steuer ist sie vom Dienst suspendiert. Allerdings hält sie das nicht wirklich davon ab sich in laufende Ermittlungen einzumischen. Jan Skog, ihr Kollege, berichtet ihr immer wieder von interessanten Fällen, die gerade auf dem Schreibtisch liegen. Darunter auch ein Fall, wo Männer, die Besitzer äußerst wertvoller Uhren sind, plötzlich spurlos verschwanden und nach etlichen Tagen unverletzt wieder auftauchten. Angaben will keiner von ihnen machen. Alle Spuren führen in ein Uhrengeschäft, wo es zu einem komischen Zwischenfall kam. Zwei Männer drangen in das Geschäft ein und verschwanden kurze Zeit später ohne Beute gemacht zu haben. Aber auch die verschwundenen Straßenkinder bereiten Vanessa große Sorgen. Als dann auch noch ein syrische Flüchtlingskind, dem Vanessa helfend zur Seite stand, verschwindet läuten sämtliche Alarmglocken. Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit und Vanessa muss bis nach Chile reisen um sämtliche Hintergründe aufzudecken.

Ich durfte dieses Buch schon Vorab lesen. Die Leseprobe hat mich so begeistert, dass ich mich sofort bewerben musste. Allerdings war ich dann doch etwas enttäuscht. Zuerst geschah nicht wirklich viel. Doch das änderte sich schnell als ich die ersten 80 Seiten gelesen hatte. Das Buch nahm sehr schnell Fahrt auf und man konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Geschickt wird die Verbindung von Schweden und Chile hergestellt. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und man leidet mit den Protagonisten mit. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Der Autor Pascal Engmann war mir bisher völlig unbekannt, doch er konnte mich überzeugen und es wird nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein. Für alle Thrillerfans kann ich guten Gewissens eine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 22.01.2020
Die Frauen vom Alexanderplatz
Schneefuß, Elke

Die Frauen vom Alexanderplatz


sehr gut

Berlin im Jahre 1918. Endlich ist der erste Weltkrieg vorbei und so langsam nimmt das gewohnte Leben wieder seinen Lauf. Doch noch immer brodelt es in der Stadt. Die Novemberrevolution lässt die Menschen nach wie vor vorsichtig sein. Hier leben auch drei junge Frauen, die sich mehr erhoffen als das ihnen vorbestimmte Leben. Hanna, eine Tochter aus reichem Haus ist gerade erst von ihrem Einsatz an der Front zurückgekommen. Als Hilfsschwester hat sie ihren Dienst geleistet und eigentlich würde sie in diesem Beruf gerne weiter arbeiten. Doch die Familie will das auf keinen Fall akzeptieren und sie soll schnellstmöglich verheiratet werden. Doch ihre Liebe hat schon jemand anderes für sich gewonnen. Auch Fritzi ist vom Schicksal gebeutelt. Vor Kriegsbeginn hatte sie ein Techtelmechtel mit ihrem Verlobten. Das Ergebnis ist Christel, in der damaligen Zeit ohne Mann dazustehen, unmöglich und so macht sich Fritzi auf den Weg nach Berlin um ihren Verlobten Benno zu suchen. Doch Benno hat ganz andere Pläne und zudem noch eine neue Frau an seiner Seite. Auch Vera, die Tochter eines Schneiderfabrikanten, der das Ende des Krieges nicht mehr miterleben durfte, kämpft für sich und ihre Mutter. Das Geld reicht nie wirklich und die Medikamente für ihre Mutter sind sehr teuer. Dazu macht ihr noch der Bruder das Leben schwer. Die Frauen vom Alexanderplatz werden in drei Erzählstränge aufgebaut. Anfangs störte es mich ein wenig, da die Abschnitte der verschiedenen Frauen sehr kurz waren und man sich immer wieder auf eine neue Person einstellen musste. Allerdings legte sich das schnell. Da alle drei Schicksale so spannend waren wollte man natürlich schnellstmöglich wissen wie es mit der jeweiligen Person weitergeht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, nur der Schluss war mir etwas zu abrupt. Hier könnte ich mir auf jeden Fall eine Fortsetzung vorstellen, da die Personen sich doch sehr weiter entwickeln