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Bücherbummler

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Insgesamt 110 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2022
Kreiseziehen
Shipstead, Maggie

Kreiseziehen


sehr gut

Nach dem frühen Tod ihrer Mutter werden die Zwillinge Marian und Jamie Graves eigenhändig von ihrem Vater von einem sinkenden Schiff gerettet. Ein Skandal, da der Vater der Kapitän besagten Schiffes war, folglich also bis zuletzt hätte an Bord bleiben müssen. Um den Folgen seiner Handlung zu entgehen und selbst tief erschüttert, gibt er die Babys zu seinem Bruder Wallace, einem Maler, in Pflege. Während Jamie in Wallaces Fußstapfen tritt, nimmt Marians Leben eine für eine Frau jener Zeit äußerst ungewöhnliche Wendung. Nachdem sie ein Kunstfliegerpaar beobachtet hat, will sie nur noch eins: fliegen. Sie beginnt, mit kleinen Nebenjobs Geld zu verdienen, bis schließlich ein Mentor auf den Plan tritt, der ihrem Leben eine tiefgreifende Wendung geben wird.

Während des Zweiten Weltkrieges, in dem Jamie als Kriegsmaler an der Front tätig ist, fliegt Marian Flugzeuge zu ihren Einsatzorten, um nach dessen Ende einen großen und gefährlichen Plan umzusetzen: Sie will als erste einmal die Welt entlang der Längsachse umrunden. Doch kurz vor dem Ziel verschwindet sie spurlos.

Gut 50 Jahre später soll Marians Geschichte, basierend auf ihrem Logbuch, verfilmt werden. Hadley Baxter, jüngst bei ihren Fans wegen eines Beziehungsskandals in Ungnade gefallener Filmstar, soll die Pilotin verkörpern. Im Rahmen ihrer Recherchen stößt Hadley auf immer neue Spuren. Spuren, die weit über das hinausgehen, was im Drehbuch steht.

„Kreiseziehen“ von Maggie Shipstead beginnt stark. Ich fühlte mich sofort in die Geschichte hineingezogen, getragen von Shipsteads kräftiger und klarer Sprache. Ein Buch, so dachte ich, in dem ich verloren gehen kann, das ich nicht mehr aus der Hand legen möchte. Leider hat sich dieses Gefühl nicht gehalten. Ab dem Zeitpunkt, zu dem sie beginnt zu fliegen, gab es immer wieder längere Strecken, die mich nicht mehr gefesselt haben. Und das zog sich bis zum Ende durch, betraf besonders die Kriegszeit, aber auch ihren Flug um die Erde, der zu langatmig war, während er gleichzeitig zu wenig erzählt hat. Als ich im Nachwort las, dass Shipstead ihren Roman vor der Veröffentlichung bereits um gut 300 Seiten gekürzt hat, war ich perplex. Meinetwegen hätten es noch mal 300 weniger sein können.

Genau diametral verlief mein Leseerlebnis in der Parallelgeschichte um Hadley Baxter. Zu Beginn konnte ich mit diesen Teilen überhaupt nichts anfangen, fand sie langweilig und überflüssig, auch sprachlich nicht annähernd so überzeugend, wie die über Jamie und Marian. Aber gegen Ende hat sich das geändert. Ich fand es sehr spannend, noch mal bewusst gemacht zu bekommen, wie sehr historisches Wissen auf dem basiert, was aus den verfügbaren Quellen interpretiert wird. Und wie falsch diese vermeintlichen Erkenntnisse sein können.

„Kreiseziehen“ wurde unter anderem mit dem Costa Book Award 2021 ausgezeichnet und war auf der Shortlist für den Booker Prize 2021, sowie der Shortlist des Women’s Prize for Fiction 2022. Und auch, wenn es nicht ganz mein Buch war, weil mich einige Themen weniger interessiert haben und für meinen Geschmack zu sehr ausgewalzt wurden, möchte ich trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen. Es ist ein Roman, in dem man potenziell verloren gehen, in den man eintauchen, dessen Figuren man ins Herz schließen kann. Großes Kino.

Bewertung vom 25.07.2022
Der Papierpalast
Heller, Miranda Cowley

Der Papierpalast


gut

Elle und Jonas kennen sich seit ihrer Kindheit von den Sommerferien am Meer. Sie waren sich nah, mehr als nah. Alles schien darauf hinzudeuten, dass mehr aus den Beiden werden könnte. Bis zwei große Geheimnisse, die sie teilen, diese Möglichkeit beenden.
Viele Jahre später sind beide verheiratet und Elle ist Mutter von drei Kindern. In den Jahren dazwischen sind sie und Jonas sich gelegentlich zufällig über den Weg gelaufen. Schwere Treffen, die beider Welten durcheinandergebracht haben. In diesem Sommer nun verbringen beide Familien wieder den Sommer im alten Ferienort. Es kommt zu dem, was seit Jahrzehnten in der Luft lag, Elle und Jonas schlafen miteinander. Und Elle wird klar, dass sie sich endlich entscheiden muss: für ihre Familie oder für die große Liebe ihres Lebens.

„Der Papierpalast“ von Miranda Cowley Heller gehört zu den Büchern, die einen auf Social Media geradezu verfolgt haben. Ich habe immer einen Bogen darum gemacht, weil mich die Thematik nicht interessiert hat. Beziehungen und Gefühlsverwirrungen langweilen mich schnell. Als aber dann die Hörbuchversion bei Hörbuch Hamburg erschien, habe ich mich dann doch entschieden herauszufinden, was sich hinter dem Hype versteckt.

Cowley Heller erzählt ihren Roman aus der Sicht von Elle und in zwei Handlungssträngen. Die Geschichte von ihrem ersten Treffen mit Jonas bis zur Gegenwart, in die sie parallel immer wieder zurückkehrt. Um dem Buch gerecht zu werden, muss ich beide Stränge getrennt bewerten.

Den Rückblick fand ich nicht uninteressant. Kein literarischer Leckerbissen, keine herausragenden Figuren oder besonders originelle Ereignisse, aber Elles Geschichte war weitestgehend inhaltlich und psychologisch überzeugend, die schwere Thematik einfühlsam behandelt.

Die Teile, die in der Gegenwart spielten, waren hingegen eher schwach und langweilig. Das ewige Hin und Her von Elle, das leider auch in den Rückblicken immer wieder thematisiert wurde – irgendwann war es einfach genug. Ihre Zerrissenheit ist durchaus nachvollziehbar, aber man kann ein Problem auch aus- und überreizen. Es hat nicht allzu lange gedauert, bis mein Interesse ausgewandert ist, und meine Geduld mitgenommen hat.

Was mir aber gefallen hat, war, wie Vera Teltz den Roman sprachlich umgesetzt hat. Ihre Stimme hat dem Ganzen einiges an Qualität hinzugefügt.

Meiner Meinung nach kein Buch, das man nicht gelesen haben muss, aber trotzdem auch eins, wo mich der Hype nicht wirklich überrascht. Für jene, deren romantische Ader ausgeprägter ist, als meine, kann es durchaus ein Gefühlserlebnis werden.

Bewertung vom 24.07.2022
Zeitzuflucht
Gospodinov, Georgi

Zeitzuflucht


sehr gut

„Ist diese Zugkraft der Vergangenheit letztlich ein Versuch, zu jenem heilen Ort zu gelangen, wie weit er auch zurückliegen mag, wo die Dinge noch ganz sind, es nach Gras riecht, du aus nächster Nähe die Rose und ihr Labyrinth betrachtest. Ich sage Ort, doch es ist eine Zeit, ein Ort in der Zeit. Ein Rat von mir, besucht nie, wirklich nie nach langer Abwesenheit den Ort, den ihr als Kinder zurückgelassen habt. Er ist ausgetauscht worden, von Zeit entleert, verlassen, gespenstisch.
Dort. Ist. Nichts.“
(Kapitel III/4)

Gaustín, ein Bekannter des Ich-Erzählers, eröffnet in Zürich eine Klinik für Alzheimer-Patienten. Jedes Stockwerk ist thematisch einem bestimmten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts gewidmet, so dass der Kranke in die Zeit zurückkehren kann, in der er sich mit seinen Erinnerungen noch zuhause fühlt. Das Projekt weitet sich schnell aus, es entstehen neue Kliniken in anderen Ländern, dann ganze Straßenzüge, Areale. Nicht lange, und auch Menschen ohne Erkrankung bitten um Aufnahme, um dem Stress der Gegenwart entfliehen, sich wieder in jener Zeit aufhalten zu können, in der sie am glücklichsten waren. Schließlich greifen die Staaten der Europäischen Union die Idee auf. Jedes Land hält ein Referendum ab, um zu entscheiden, in welches Jahrzehnt der Staat zurückkehren wird. Die Zeit wird plötzlich zu einem Ort, die Strukturen immer wirrer. Im Äußeren, aber auch in dem Kopf des Erzählers.

„Zeitzuflucht“ von Georgi Gospodinov gehört in eine ganz rare Kategorie von Büchern: jene, die mich verwirren, ratlos zurücklassen, aber die mir trotzdem gefallen haben. Ich gehöre zu der Sorte Leser, die es gerne klar haben. Klare Sprache, klare Strukturen, runde Geschichte. Gospodinovs Roman schert sich nicht darum. Von Anfang an stellt er den Leser vor Fragen, und je weiter man voranschreitet, um so mehr fällt alles in sich zusammen, verwirrt sich, wird ungreifbarer. Und das ist genial, weil das Buch damit auf seine Weise das nachzeichnet, was im Kopf eines an Alzheimer Erkrankten im Anfangsstadium passiert. Als Leser gehen wir den Weg mit dem Ich-Erzähler, für den die Grenzen zwischen Realität und eigener Fiktion immer mehr verschwimmen. Auch wir verlieren den Halt und die Orientierung.

Spannend fand ich auch, dass der Roman einen zu Gedankenspielen reizt. Welches Jahrzehnt würde ich auswählen, wenn ich die Wahl hätte (wobei man bedenken muss, dass man nicht wieder als derjenige dorthin zurückkehrt, der man war, sondern als der, der man jetzt ist)? Was würde passieren, wenn tatsächlich ganze Staaten die Zeit zurückdrehen und jedes in einer anderen Ära leben würde? Und natürlich drängt sich auch die Vorstellung auf, dass man selbst eines Tages zu denen gehören kann, die an dieser schrecklichen Krankheit leiden.

Zu guter Letzt habe ich mich auch gefreut, mal etwas von einem bulgarischen Schriftsteller zu lesen. Die Passagen, die in Gospodinovs Heimatland spielen, haben mich dazu animiert, mehr über diesen Staat zu erfahren, an den wir normalerweise allenfalls wegen seiner Badestrände und der hohen Armutsrate denken.

Für mich war „Zeitzufluchten“ ein sehr spannender, wenn auch nicht greifbarer Roman. Er ist sicher nicht nach dem Geschmack der großen Masse, aber wenn man sich drauf einlässt und loslässt, kann man viel Individuelles daraus mitnehmen, weil es einen Teil dessen, wer wir sind und was wir fürchten auf uns zurückwirft. Beeindruckend!

Bewertung vom 23.07.2022
In Putins Kopf
Eltchaninoff, Michel

In Putins Kopf


sehr gut

Als Putin am 24. Februar 2022 mit seiner „Spezialoperation“ zum ersten Mal offiziell mit eigenen Truppen die Ukraine angriff, gehörte ich zu den Menschen, die völlig überrascht waren. Schon seit Wochen hatte Russland Truppen in der Nähe der Grenze zusammengezogen, aber ich hatte die Geschichte vom Manöver geglaubt, höchstens noch ein wenig kindisches Säbelrasseln dahinter vermutet. Als dann der Angriff geschah, stellten sich mir vor allem drei Fragen. Wozu? Warum gerade jetzt? Was geht in diesem Mann vor?

Besonders mit der letzten Frage setzt sich Michel Eltchaninoff, ein französischer Philosoph und Journalist, in seinem Buch „In Putins Kopf – Logik und Willkür eines Autokraten“ auseinander. Er hat zahlreiche Reden, Interviews und Handlungen Putins daraufhin untersucht, welche Philosophen, Schriftsteller und andere Denker der russische Präsident zur Untermauerung seiner Einstellungen und Handlungen heranzieht.

Vor allem die erste Hälfte des Buches hat mich mit der Vielzahl seiner Namen und Verweise erschlagen. Mein philosophisches Wissen ist höchstens – ich will es mal poetisch ausdrücken – eine von der Zeit erodierte Grundmauer mit viel Mut zu Lücken. Wenn es zu russischen Philosophen kommt, bin ich völlig raus. Die von Putin gerne herangezogenen Schriftsteller (allen voran Dostojewski) kenne ich zwar, habe aber nie ihre Lebenseinstellungen wirklich untersucht. Was ich aus „In Putins Kopf“ mitgenommen habe, ist, dass Putin sich nur dessen zu bedienen scheint, was er gerade gebrauchen kann, und dafür seine „Quellen“ auch gerne in ihre Einzelkomponenten zerlegt. Überraschend ist das vielleicht nicht, aber interessant, diesen Vorgang detaillierter zu betrachten.

Die Fragen „Wozu“ und „Warum gerade jetzt“ konnte mir „In Putins Kopf“ tatsächlich beantworten, auch wenn die vielen Informationen des Buches immer noch ein wenig hilflos in meinem Kopf herumschwirren. Zu Putins Inneren – Eltchaninoff geht auf viele Aspekte dieses Mannes ein, seiner Herkunft, Psyche, Entwicklung, politische Ideen, aber am Ende bleibt das Gefühl: Was in diesem Kopf vorgeht, weiß nur der Mann selbst.

Leseempfehlung für thematisch Interessierte!

Bewertung vom 20.07.2022
Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson
Feyerabend, Charlotte von

Selma Lagerlöf - sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson


gut

Ich gehöre zu den Menschen, die sich von Büchercovern beeinflussen lassen. Ich greife durchaus mal zu, ohne mich über den Inhalt zu informieren. Einfach, weil die Gestaltung und/oder der Titel mich ansprechen. Auf der anderen Seite lehne ich Bücher aus denselben Gründen ab. Weil ich mir einbilde, dass die Aufmachung mir genug Informationen gibt, um beurteilen zu können, dass sie mir nicht gefallen werden. Zu letzterer Kategorie gehört auch Charlotte von Feyerabends „Selma Lagerlöf – sie lebte die Freiheit und erfand Nils Holgersson“. Nicht, dass das Titelbild nicht hübsch wäre, aber für mich schreit es „Frauenliteratur“ (was immer das sein soll) und „seichte Unterhaltung“. Beides keine Attribute, für die ich mich sonderlich erwärme. Was mich dann aber doch hat schwach werden lassen, war, dass es um Selma Lagerlöf ging. Selma Lagerlöf, die Grand Dame der schwedischen Literatur, die in Deutschland, mit Ausnahme von „Nils Holgersson“ und vielleicht noch „Gösta Berling“, an Bekanntheit verloren zu haben scheint. Ich selbst habe von ihr bisher, abgesehen von „Nils Holgersson“, nur „Jerusalem“ und „Liljecronas Heimat“ gelesen, beide zufällig, weil sie in unserer Stadtbibliothek vorhanden waren. Beide haben mir gut gefallen und mich neugierig auf die Frau hinter den Geschichten gemacht.

Feyerabend beginnt ihre Erzählung mit dem Verkauf von Lagerlöfs Elternhaus 1890. Zu diesem Zeitpunkt ist Selma bereits über 30, hatte ihre ersten literarischen Erfolge, arbeitet aber noch als Lehrerin, um ihren Unterhalt zu verdienen. Von hier aus folgen wir ihr durch die Jahre ihres wachsenden Ruhmes, der sie später zur ersten Frau machen wird, die den Nobelpreis für Literatur erhält, und zum ersten weiblichen Mitglied der Schwedischen Akademie. Aber natürlich ist auch Selma Lagerlöf mehr, als nur Autorin. Sie reist viel, betätigt sich als Gutsherrin zweier Höfe, adoptiert einen Jungen aus armen Verhältnissen. Sie engagiert sich sozial und politisch und nutzt ihren Bekanntheitsgrad, um anderen zu helfen. Einen großen Raum gibt Feyerabend auch Selmas Beziehungen zu Sophie Elkan und Valborg Olander, den beiden Frauen, die ihr, in einer Zeit, in denen gleichgeschlechtliche Liebe verboten war, trotzdem immer den Rücken freigehalten und sie in all ihrem Tun unterstützt haben.

Was man dem Roman anmerkt, ist die große Nähe der Autorin zum Thema. Sie hat viel Zeit, Recherche, aber vor allem Herzblut in dieses Buch gelegt, und das überträgt sich auf den Leser. Feyerabend kommt aus dem wissenschaftlichen Bereich, das merkt man. Sie bedient sich vieler Originalquellen, belegt akribisch alles mit Quellenangaben und verweist deutlich auf jene Stellen, an denen sie sich literarische Freiheiten genommen hat. Gerade letzteres fand ich ungewöhnlich, aber sinnvoll, da es einem die ewige Frage nach Wahrheit und Dichtung, die biografische Romane nun mal immer umschwebt, erspart hat. Die dramaturgische Notwendigkeit dieser Änderungen hat sich mir allerdings nicht immer erschlossen.

Aber erinnern wir uns an meine anfangs erwähntes Vorurteil diesem Buch gegenüber. Habe ich falsch gelegen? Leider nicht ganz, denn stilistisch war „Selma Lagerlöf“ für mich nicht so einfach zu ertragen. Des Öfteren...eigentlich sehr oft...habe ich mich gefragt, ob Feyerabend den Ehrgeiz entwickelt hat, so viele Metaphern wie möglich in ihrem Skript unterzubringen. Alles war mir auch etwas zu flockig und blumig, manchmal bis hin zum Kindischen. Die Texte wirkten unbeholfen, unnatürlich und, gerade in den Dialogen, hölzern und gestelzt. Ich erwarte nicht zwangsläufig immer hohe Literatur, aber das lief dann doch zu weit an meinem Geschmack vorbei. Schade fand ich auch, dass die ersten 30 Jahre so gut wie gar keine Erwähnung fanden. Gerade die, die Lagerlöfs Liebe zu ihrem Land und Einstellungen zum Leben geprägt haben müssen.

Habe ich es bereut, dieses Buch gelesen zu haben? Eigentlich nicht, denn mein Wunsch, mehr über Selma Lagerlöf zu erfahren, hat sich letztendlich erfüllt. W

Bewertung vom 14.07.2022
Das Leben vor uns
Gorcheva-Newberry, Kristina

Das Leben vor uns


ausgezeichnet

Anja und Milka wachsen in der Sowjetunion der 1980er auf. Sie sind, trotz aller charakterlichen und familiären Unterschiede, beste Freundinnen, die in der Schule und im Sommer in der Datscha von Anjas Familie unzertrennlich sind. Als sie älter werden, erweitert sich die Gruppe um zwei Jungs, Lopatin und Trifonow – die vier rufen sich meistens bei ihren Nachnamen –, und langsam tritt auch mehr und mehr in ihr Bewusstsein, dass sie in einem Land leben, das ihre Freiheit einschränkt. Besonders Anja und Milka träumen davon, wegzulaufen und nach Paris zu ziehen. Doch bevor es dazu kommen kann, ereignen sich zwei Vorfälle, die die Gruppe zerbrechen und Milka das Leben kosten. Als kurz darauf die Grenzen fallen, packt Anja ihre Sachen und zieht in die USA.

Fast zwanzig Jahre soll es dauern, bis Anja in ihre Heimat zurückkehrt, um ihren Eltern beizustehen, deren Datscha, mit großem Druck auf die Besitzer, aufgekauft werden soll – ausgerechnet mit Lopatin als Mittelsmann des potenziellen Käufers. Erst als Anja in Russland eintrifft, spürt sie, dass sie ihre alte Heimat nie ganz zurücklassen konnte. Und dass es noch offene Wunden gibt, die nach Klärung verlangen.

Kristina Gorcheva-Newberry widmet ihren ersten Roman „Das Leben vor uns“ der „Generation Perestroika“, die sie als eine verlorene, übersehene und vergessene Generation beschreibt. Ich bin davon überzeugt, dass es diese Generation gibt, die in einem ganz eigenen Lebensgefühl aufgewachsen ist, aber so wirklich bewusste geworden, was es bedeutet, zu dieser Generation zu gehören, ist mir durch das Buch nicht. Sicherlich hat man gemerkt, dass die Geschichte in der Sowjetunion spielt, alleine schon durch die politischen Diskussionen von Anjas Eltern. Aber wenn ich jetzt das nehme, was ich als Hauptgeschichte empfunden habe, dann las es sich eher als eine Coming of Age Geschichte, die auch in jedem anderen Land so oder ähnlich hätte stattfinden können.

Was aber das Leseerlebnis nicht getrübt hat. Ich fand den Roman sprachlich überzeugend, auch wenn mir die Dialoge zwischen den Jugendlichen manchmal gekünstelt vorkamen, aber vielleicht war das zu jener Zeit der normale Umgangston. Anja ist eine überzeugende Ich-Erzählerin, deren Wissensstand und Interesse an dem, was um sie herum passiert, glaubwürdig und realistisch bleibt. Und auch die Geschichte hat mich überzeugt, wobei Gorcheva-Newberry absolut in der Lage ist, einen auch in ruhigen Passagen ohne viel Handlung zu fesseln.

Was ich schade finde, ist, dass sich der C. H. Beck Verlag entschieden hat, den Originaltitel „The Orchard“ mit „Das Leben vor uns“ zu übersetzen. Tschechows „Kirschgarten“ (im Englischen „The Cherry Orchard“) und der Apfelgarten von Anjas Familie spielen eine große symbolische Rolle und ohne die Nennung im Titel ist einem dieser Aspekt nicht von Anfang an so klar. Aber vielleicht hätte „Der Obstbaumgarten“ oder „Der Apfelgarten“ zu sperrig geklungen, wer weiß. Tschechows Theaterstück jedenfalls muss man vielleicht nicht zwangsläufig kennen, aber es ist von Vorteil. Zumindest sollte man eine grobe Idee des Inhalts haben.

Insgesamt ein Roman-Debüt, dass ich auf jeden Fall gerne weiterempfehle, auch wenn ich wohl den Grundtenor der verlorenen Perestroika-Generation nicht zu voller Zufriedenheit erfasst habe.

Bewertung vom 11.07.2022
Legende vom Glück ohne Ende
Plenzdorf, Ulrich

Legende vom Glück ohne Ende


ausgezeichnet

Als Paul und Paula sich kennenlernen und verlieben, sind die Bedingungen alles andere, als ideal. Paul ist mit einer zwar wunderschönen, aber nicht sehr intelligenten Frau verheiratet, und hat ein Kind. Paula hat sogar zwei. Von zwei Männern. Und überlegt gerade, dem Werben eines Verehrers nachzugeben, um endlich ein bequemeres und geregeltes Leben führen zu können. Trotzdem kommt es zu einer geradezu unvermeidlichen Annäherung zwischen den beiden, die aber abrupt endet, als eine Tragödie über Paula hereinbricht. Sie sperrt Paul vollständig aus ihrem Leben aus, aber der bleibt hartnäckig, bis er schließlich Paulas Mauer durchbrechen kann. Einem Happy End scheint nichts im Wege zu stehen, bis Paula schwanger wird und bei der Geburt des Kindes stirbt.

So weit ist die Geschichte allen bekannt, die den Film „Die Legende von Paul und Paula“ gesehen haben, aber im Buch geht es noch weiter. Hier lernt Paul Laura kennen, ein Ebenbild von Paula, und beschließt, zu glauben, dass Paula in Laura zu ihm zurückgekehrt ist. Für eine Weile scheint es eine Möglichkeit für einen guten Ausgang der Geschichte zu geben. Doch dann erfährt Paul etwas, das alles ändert. (Und nein, ich spoilere nicht wie besessen, das alles ist auch auf dem Cover zu lesen).

Von Ulrich Plenzdorf habe ich bisher nur vor vielen Jahren mit Begeisterung „Die neuen Leiden des jungen W.“ gelesen, vermutlich sein bekanntestes Buch. Von seinen Filmen kenne ich gar keinen und nachdem ich „Legende vom Glück ohne Ende“ gehört habe, habe ich das Gefühl, dass da noch eine große kulturelle Lücke ist, die geschlossen werden will.

Vorneweg sei gesagt, dass mir das Hörbuch hervorragend gefallen hat. Was mich aber verwirrt, ist, dass ich immer wieder lese, was für eine wunderschöne Liebesgeschichte das sei. Ich fände das Wort „besondere“ angemessener. Alleine was Paul teilweise aufführt, um Paula für sich zu gewinnen, ist eigentlich nichts anderes, als grenzübergreifendes Stalking. Durch den lockeren und faktischen Ton der Erzählung fällt es vielleicht nicht so ins Gewicht, aber ich persönlich würde über einen Mann und den Umgang mit ihm sehr genau nachdenken, wenn er ein solches Verhalten an den Tag legen würde. Und ich fand es erstaunlich, wie wenig dieser Aspekt thematisiert wurde. Vielleicht eine Frage der Entstehungszeit. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Plenzdorf im Sinn hatte, einen Roman über Belästigung zu verfassen, aber auf eine einfache Liebesgeschichte kann man ihn nicht reduzieren, dafür sind die Charaktere viel zu komplex und grenzwertig in ihrem Handeln und Denken.

So oder so fand ich es ausgesprochen intelligent, als Erzähler einen Bekannten/eine Bekannte einzusetzen, die nah an dem Paar dran ist, aber auch die ganzen Gerüchte über die beiden mitbekommt. Wunderbar, wie sich durch Gerede die namengebenden Legenden wild um Paul und Paula ranken, während man gleichzeitig als Leser befriedigender Weise erfährt, wie es wirklich war.
Diese Bekannte wird im Hörbuch perfekt von Cornelia Heyse gesprochen. Es ist so ein Vergnügen, ihr zuzuhören. Wie sie immer den richtigen Ton trifft, die Figuren charakterlich genau erfasst und zum Leben erweckt… Ich könnte es mir nicht besser vorstellen.

Die „Legende vom Glück ohne Ende“ ist ein Hörerlebnis, das Spaß macht, aber auch nachdenklich, das einen amüsiert und weinen lässt. Und einen Hauch von DDR-Nostalgie mit sich bringt. Eine klare Hörempfehlung.

Bewertung vom 06.07.2022
Das kleine Gespenst
Preußler , Otfried

Das kleine Gespenst


ausgezeichnet

Schon seit vielen hunderten von Jahren lebt das kleine Gespenst auf Burg Eulenstein. In der Geisterstunde, zwischen Mitternacht und ein Uhr, sieht es in der Burg nach dem Rechten, erzählt den Porträts der einstigen Burgherren von alten Zeiten und plaudert mit seinem guten, vornehmen Freund, dem Uhu Schuhu. Eigentlich liebt das kleine Gespenst sein Leben so wie es ist, aber einen Wunsch hat es doch: Es möchte einmal die Welt bei Tageslicht sehen. Doch alle Versuche, jenseits der Geisterstunde wach zu bleiben, misslingen, Punkt ein Uhr fällt das kleine Gespenst in einen tiefen Schlaf.
Doch dann passiert eines Tages das Wunder. Das kleine Gespenst wacht tatsächlich anstatt um Mitternacht zur Mittagsstunde auf. Aber das ist noch nicht alles. Als es in einen Sonnenstrahl gerät, wird es komplett schwarz. Auch die Erkundung des Städtchens Eulenberg, das am Fuße der Burg liegt, läuft nicht, wie erträumt. Die Bewohner haben Angst vor ihm und nennen es nur den „Schwarzen Unbekannten“. Schnell sehnt sich das kleine Gespenst nach seinem alten Leben zurück. Aber dafür braucht es Hilfe. Hilfe von neuen Freunden und von dem weisen Uhu Schuhu.

Als Kind hatte ich ein paar Bücher von Otfried Preußler in meinem Bücherregal. „Der kleine Wassermann“, „Die kleine Hexe“, die drei Bände über den „Räuber Hotzenplotz“ und „Hörbe mit dem großen Hut“. Aber an „Das kleine Gespenst“ kann ich mich nicht wirklich erinnern, und so wurde es höchste Zeit, diese Lücke zu schließen.

Ich bin mir sicher, dass das Buch ein großer Spaß für kleine Leser ist, aber für mich hat es nicht zu denen gehört, die auch für Erwachsene noch wunderbar sind. Es hatte relevante Themen, die ich in einem Kinderbuch erwarte, wie Freundschaft, das Erfüllen von Träumen, sein wahres Selbst erkennen etc., aber ich in der Umsetzung kam es mir schwächer vor, als Preußlers andere bekannte Werke, hat ein wenig an Originalität und Pfiff fehlen lassen. Außerdem kam es mir auch weniger zeitlos vor, als Werke zeitgenössischer Autoren von Preußler.

Was für mich das Hörerlebnis dann aber doch noch zu einem solchen gemacht hat, war der Sprecher. Gelesen wird die neue Hörbuchversion nämlich von Jens Wawrczeck. Mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Die Stimmen, die er den verschiedenen Figuren gibt, Tempo, Betonung… Es stimmt einfach alles. Und hier können sich dann auch wirklich Groß und Klein amüsieren.

Natürlich kann ich jetzt nicht mehr beurteilen, wie sich mir „Das kleine Gespenst“ eingeprägt hätte, wenn ich es mit sechs Jahren gelesen hätte. Aber mein Gefühl sagt mir, dass es nicht den gleichen Eindruck hinterlassen hätte, wie „Räuber Hotzenplotz“ oder „Der kleine Wassermann“. Trotzdem ein Klassiker, den jedes Kind kennen sollte.

Bewertung vom 03.07.2022
Menschen im Hotel
Baum, Vicki

Menschen im Hotel


sehr gut

„Ich habe immer den Verdacht, das richtige, das wirkliche, das eigentliche Leben spielt sich ganz woanders ab, das sieht ganz anders aus. Wenn man nicht dazu gehört, dann ist es gar nicht so leicht, hineinzukommen, verstehen Sie?“
(Menschen im Hotel, 2. Kapitel)

Berlin in den 1920ern. Wir befinden uns in einem Hotel der gehobenen Klasse, in dem sich, wie es in Hotels aller Klassen üblich ist, die Wege der unterschiedlichsten Individuen kreuzen. Da wäre Dr. Otternschlag, der als Dauergast stets auf gepackten Koffern sitzt, dann aber doch die Tage, anstatt weiterzureisen, in der Lobby des Hotels verbringt und die anderen Gäste im Blick behält. Der Aufenthalt der berühmten Balletttänzerin Grusinskaya hingegen ist klar abgesteckt, ihr sich im Sinken befindender Stern wird schon bald in einem anderen Theater erwartet. Weitestgehend unbemerkt ständig in ihrer Nähe finden wir Baron von Gaigern, einen Hoteldieb, der es auf die Perlen der Grusinskaya abgesehen hat.
Außerdem befindet sich Direktor Preysing im Haus, der auf Geschäftsreisen nach Berlin immer hier absteigt, sich dieses Mal aber in der schwierigen Situation befindet, seine Firma vor dem Bankrott retten zu müssen. Fast unmöglich wird es für Otto Kringelein, einen Angestellten des Preysingschen Unternehmens, ein Zimmer zu bekommen. Er ist ohne das Wissen seines Chefs in der Stadt und will nicht in das Bild des Empfangspersonals, wie ein Gast des noblen Etablissements auszusehen hat, passen. Aber Kringelein ist unheilbar krank und wild entschlossen, seine letzten Tage mit seinem Ersparten ein Leben zu führen, von dem er bisher nur träumen konnte.
Alle diese Gäste sind auf ihre Weise auf der Suche nach etwas, aber können nicht ahnen, dass die Begegnungen untereinander vieles ändern werden.

Vicki Baum gehört zu jenen Autoren, an denen sich die Geister, besonders der Fachwelt, scheiden. Die einen zählen sie zur gehobenen Unterhaltungsliteratur, andere würden um keinen Preis der Welt ihre Bücher auch nur anfassen. Sie selbst soll sich als „erstklassige Schriftstellerin zweiter Güte“, bezeichnet haben, die sich nie eingebildet hat, dass „meine Bücher mich überleben werden“ (Quelle: Wikipedia). Zumindest mit letzterer Aussage lag sie eindeutig falsch.

Ich bin keine Literaturwissenschaftlerin, doch ich muss sagen, dass mich Baums Stil in „Menschen im Hotel“ öfters an Mario Simmel erinnert hat, von dem ich zugegebenermaßen nur ein Buch gelesen habe, welches ich aber ziemlich schrecklich fand. Simmel hatte für mich etwas angestaubtes und stereotypes, das mich über sehr, sehr lange Strecken gelangweilt hat. Und hier kann und möchte ich für Vicki Baum eine Lanze brechen. Ich kann nicht behaupten, dass ihre Figuren nicht stereotyp sind, aber sie sind es mit Tiefe und Hintergrund, und das macht sie interessant und menschlich individuell, während sie gleichzeitig eine große Fläche zur Identifikation bieten. Mir hat jeder ihrer Charaktere bis hinunter zum Liftboy Freude gemacht. Längen hatte ihr Roman bei ein oder zwei Gelegenheiten allerdings auch, aber in einem gut erträglichen Maß. Es sei ihr verziehen, zumal mich im Gegenzug ein oder zwei Wendungen der Geschichte tatsächlich überrascht haben.

Ausgesprochen charmant ist auch Baums subtiler Humor, der unter dem gesamten Roman, wie tragisch es auch wird, liegt. Mir kam es wie ein Sinnbild dafür vor, wie wichtig wir uns selbst immer wieder nehmen, obwohl wir für das große Weltgeschehen kaum eine Rolle spielen.

Bin ich nach der Lektüre von „Menschen im Hotel“ ein großer Vicki Baum Fan geworden, der sofort und auf der Stelle alle ihre Bücher lesen möchte? Nein, so weit würde ich nicht gehen. Aber ich werde mich auf jeden Fall auf die Seite derer schlagen, die ihr Werk als gehobene Unterhaltung betrachten, und mich nicht schämen, auch in der Öffentlichkeit mit einem ihrer Romane in der Hand gesehen zu werden.

Bewertung vom 01.07.2022
Tranquilla Trampeltreu und weitere Fabeln von Michael Ende
Ende, Michael

Tranquilla Trampeltreu und weitere Fabeln von Michael Ende


ausgezeichnet

Kaum dass die Schildkröte Tranquilla Trampeltreu hört, dass Sultan Leo alle Tiere zu seiner Hochzeit einlädt, steht für sie fest: Sie will an diesem Fest teilnehmen. Keines der Tiere, denen sie unterwegs begegnet, glaubt, dass sie es rechtzeitig schaffen kann bei ihrem Tempo. Doch Tranquilla Trampeltreu lässt sich nicht entmutigen und hält an der Verwirklichung ihres Traumes fest, Schritt für Schritt.
Der Lindwurm hingegen hat ein ganz anderes Problem: seinen Namen. Denn wenn er irgendwas nicht ist, dann ist das lind. Zum Glück begegnet er dem Schmetterling, der dieses belastende Problem lösen kann.
Schlechter ergeht es dem Nashorn Norbert Nackendick. Er ist zwar unglaublich gut im Einschüchtern, Vergraulen und dem Feiern seiner eigenen Großartigkeit, aber wohin ihn diese Verhalten letztendlich fühlt, das hat er nicht vorausgesehen.

Michael Ende hat wohl unzählige Kinder auf der ganzen Welt durch ihre Kindheit begleitet. Auch ich habe seine Geschichten geliebt, vor allem „Die unendliche Geschichte“, die beiden Bücher über Jim Knopf und den satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch. Heute, Jahrzehnte später, nach meiner ersten Begegnung mit „Tranquilla Trampeltreu und weitere Fabeln“ muss ich sagen, dass Ende auch für mich als Erwachsene ein ausgesprochenes Vergnügen war. Vielleicht in gewisser Weise noch mehr, als damals als Kind, weil ich seinen wunderbaren Sprachgebrauch, der sich alleine schon in der fantasievollen Namensgebung seiner Charaktere zeigt, viel mehr zu schätzen weiß. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich die Tiefe seiner Erzählungen als Kind schon begreifen konnte, aber ich glaube, dass Endes Botschaften Samen sähen, die man mit in sein späteres Leben nimmt, und die heute noch in einem Resonanz finden.

Und als wäre Ende für sich nicht schon genug, wurde das Hörbuch auch noch von Otto Mellies eingelesen. Einem Meister der alten Schule, von dessen großartige Stimme ich mir auch das Telefonbuch mit Kusshand vorlesen lassen würde, und dessen Tod 2020 ein großer Verlust für die Hörbuchwelt war.

Aber meine Lobeshymne wäre nicht komplett, wenn ich nicht auch das wunderbare Cover von Julia Nüsch erwähnen würde. Ehrlich gesagt war es genau dieses, was mich überhaupt zu diesem Hörbuch hingezogen hat. Der liebevolle, detaillierte und niedliche Stil erweckt den Wunsch, unbedingt auch noch das Buch lesen bzw. anschauen zu wollen.

Ich nehme an, es ist schon offensichtlich geworden: Eine ganz klare Hör- und/oder Leseempfehlung von mir. Und nicht nur für Kinder.