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Benutzername: 
Dana
Wohnort: 
Greifswald

Bewertungen

Insgesamt 63 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2017
Mia liebt Pasta
Hoechst, Mirja

Mia liebt Pasta


sehr gut

Kochbücher überzeugen nicht mit einem Spannungsbogen, der einen fesselt und nicht wieder loslässt, daher halte ich meine Inhaltsangabe heute recht knapp. In diesem Buch werden verschiedene Rezepte vereint, die das Pasta-Herz höher schlagen lassen. Wer Pasta liebt, wird hier bestimmt interessante Varianten finden.

Besonders gut gefällt mir der klar strukturierte Aufbau im Buch. Die Rezepte sind übersichtlich gestaltet, man erkennt sofort, welche Zutaten benötigt werden, welche Arbeitsschritte getan werden müssen und wie das Ergebnis hinterher aussehen könnte.
Durch die Untergliederung in verschiedene Bereiche, findet man sich schnell im Buch zurecht und die Vielfalt der Rezeptvarianten wird deutlich. Es gibt gefüllte Pasta, herzhafte Sachen, süße Gerichte, mit selbstgemachten Nudeln oder mit fertig gekauften. Egal was man sucht, man wird sicher etwas finden.
Nicht alle Rezepte werden jeden Geschmack treffen, aber das finde ich persönlich auch nicht schlimm. Die Zutatenlisten sind teilweise schon recht ungewöhnlich und enthalten Sachen, die man nicht standardmäßig zu Hause hat. Interessiert einen das Rezept, wird man sich davon jedoch nicht abschrecken lassen.

Mich haben besonders die Grundrezepte zum Pasta machen interessiert und ich habe diese auch direkt ausprobiert. Nicht jedes hat beim ersten Versuch gleich funktioniert, aber mit etwas Übung wurde es dann besser. Besonders gut gelungen ist mir das Grundrezept mit Ei, auch das Ausrollen war kein Problem, auch wenn es mit einer Nudelmaschine/Teigrolle sicher leichter gehen würde. Auch die farbigen Varianten, rot und braun, ließen sich sehr leicht und problemlos nachmachen. Umso öfter man das macht, umso leichter wird es, da man einfach dann den Dreh raus hat, wie es sich am besten rollt, wie viel Mehl man benötigt usw. Für die Hartweizengrießvariante ohne Ei habe ich mehr Geduld gebraucht. Beim ersten Versuch ist es leider so klebrig gewesen, dass ich die Nudeln nicht wieder vom Brett abbekommen habe, zumindest nicht so, dass es noch als Nudel durchgeht. Aber zum Beispiel das One Pot Pasta Rezept hat gleich beim ersten Versuch wunderbar funktioniert und wurde inzwischen auch schon mehrfach gemacht. Eine super leckere und sehr schöne Variante, wodurch man sich Abwasch und Extratrennung der Zutaten sparen kann.

Für einige Rezepte braucht man etwas Übung, andere gelingen beim ersten Mal. Ob man es lieber einfach oder aufwendig, extravagant oder ganz schlicht mag, dieses Buch bietet Rezepte aus jeder Richtung. Ich werde in nächster Zeit auf jeden Fall noch einige Dinge ausprobieren und sie auch meinen Freunden servieren.

Bewertung vom 20.03.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


gut

Natashas gesamte Gedanken drehen sich um die drohende Abschiebung in ihr Heimatland Jamaika. Als sie noch einmal alles versucht, um diesen Prozess zu stoppen, trifft sie zufällig auf Daniel und die beiden erleben einen Tag voller ungewöhnlicher Gespräche, Unternehmungen und Geschehnissen, die so nicht vorhersehbar waren.

Inhaltlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Nach und nach werden eine Reihe Fragen aufgeworfen, von denen man sich selbst einige sicherlich schon mal gestellt hat, andere wird man sich vielleicht nie stellen, da man nie in so eine Situation kommt, wie die beiden Protagonisten, trotzdem konnte man sich gut hineinversetzen, da die Gedanken und Gefühle von Natasha und Daniel anschaulich beschrieben wurden.
Neben den sehr persönlichen Einblicken in das Leben der Protagonisten gibt es zahlreiche Einschübe, die das Familienleben von ihnen aufgreift oder aber die Personen thematisiert, die ihnen im Laufe des gemeinsamen Tages begegnen. Zwischendurch gibt es auch Abschnitte, die sich um eher poetische oder philosophische Dinge drehen.
Geschrieben sind alle Passagen für sich sehr schön. Man kann sich in die Figuren einfühlen, begleitet sie bei ihrem aufwühlenden Tag und bekommt durch die Zwischenkapitel ein umfassenderes Bild der komplexen Themen, die angeschnitten werden. Allerdings habe ich mich durch die zahlreichen Unterbrechungen im Lesefluss gestört gefühlt. Viele der Kapitel sind nicht länger als drei oder vier Seiten, einige sogar deutlich kürzer. Kaum ist man in der Perspektive drin, wird man wieder rausgerissen, in die nächste geworfen oder mit einem Abschnitt konfrontiert, der einen gefühlt etwas weg bringt von den Charakteren, auch wenn alles irgendwie mit ihnen zusammen hängt.
Die kurz gehaltenen Passagen unterstützen auf jeden Fall den Eindruck, wie schnell alles manchmal gehen kann, wie viel in kurzer Zeit passiert und wie viele verschiedene Dinge zusammen spielen müssen, damit am Ende das dabei heraus kommt, was Natasha und Daniel erleben. Trotzdem bin ich dadurch nicht komplett in die Handlung eingetaucht. Besonders die Abschnitte, die sich nicht direkt um die Protagonisten oder die Familien drehen, haben mich immer wieder etwas aus dem Rhythmus gebracht.
Der Wechsel der Ich-Perspektiven von Natasha und Daniel ergibt eine angenehme Dynamik. Man kann die Situationen direkt aus beiden Sichten erleben und weiß immer, was die beiden fühlen, denken und wollen, auch wenn sie es dem anderen zum Teil vorenthalten. Da die Geschichte von vielen verschiedenen Gefühlen dominiert wird, wechselt auch immer wieder die Stimmung im Buch.
Meistens haben mich die zügigen Wechsel zwischen den beiden nicht so gestört, da man in der gleichen Situation geblieben ist und sich nur der Blick geändert hat. Die anderen Einschübe waren mir persönlich etwas viel, aber das ist sicher einfach Geschmackssache. Ich wäre lieber direkt bei den beiden Protagonisten geblieben.
Wohin die Reise führt, werde ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten. Es gibt aber immer wieder kleine Wendungen und Situationen, mit denen man zu Beginn der Geschichte so nicht rechnet.

Eine inhaltlich schöne, gefühlvolle, nachdenklich stimmende Geschichte, die viele Facetten im Leben der jungen Protagonisten beleuchtet. Mir persönlich waren die einzelnen Passagen leider etwas zu kurz und die Handlung dadurch ziemlich zerstückelt.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Bewertung vom 20.02.2017
Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1
Woolf, Marah

Liebe mich nicht / Götterfunke Bd.1


ausgezeichnet

Jess und ihre beste Freundin Robyn wollen die letzten Ferien vor dem Abschlussjahr noch mal richtig genießen und trotzdem etwas erleben. Deswegen fahren sie in das etwas abgelegene Camp in den Rockys, idyllisch und dennoch mit genug Freizeitangeboten, lehrreichen Kursen und hoffentlich tollen Leuten. Doch was die jungen Damen dort erwartet, hätten sie wohl niemals vermutet. Herzensbrecher, Streit und große Dramen sorgen für reichlich Unruhe, Missgunst und ungeahnten Gefühlsausbrüchen. Und mitten drin ist der attraktive Cayden, der so viel mehr zu verbergen hat, als es auf den ersten Blick scheint.

Gleich zu Beginn des Buches erhält man als Leser wichtiges Wissen, was einem hilft, die gesamte Situation einzuordnen und zu verstehen – Informationen, die Jess nicht hat und die es für sie so unmöglich machen, zu durchschauen, was eigentlich vor sich geht. Ihr bleibt der Blick hinter die göttlichen Kulissen größtenteils verborgen, erst nach und nach werden ihr ein paar Türen geöffnet, doch die wichtigste darf ihr niemand zeigen.

Durch den angenehmen, flüssigen Schreibstil findet man sehr leicht und zügig in die Geschichte hinein. Ohne großes Vorgeplänkel geht es gleich packend und ziemlich dramatisch los. Und auch wenn es nicht durchweg so turbulent und gefährlich ist, wird es doch nie langweilig im Camp. Die Charaktere stehen nicht nur vor den Herausforderungen in ihren Kursen, besonders die neuen Bekanntschaften machen ihnen das Leben schwer. Die Gefühlswelten stehen Kopf, Herzklopfen, Eifersucht und Neid stehen an der Tagesordnung, obwohl eigentlich alle nur Spaß haben wollten.

Protagonistin Jess lernt man während des Buches besonders intensiv kennen. Aufgrund der Ich-Perspektive ist man immer hautnah dabei und so stets mitten im Geschehen. Jess scheint das Pech magisch anzuziehen und taucht ungewollt in eine Welt ein, die den normalen Menschen sonst verborgen bleibt. Nach und nach bekommt man mehr Informationen über die Götterwelt, über die Zusammenhänge ihrer Geschichte, den Familienstammbaum, Unstimmigkeiten und lang gehegte Feindschaften. Ich kannte mich in der Götterwelt nicht besonders gut aus, aber die Handlung schafft es, einem diese Gegebenheiten auf angenehme Weise näher zu bringen, ganz nebenbei und ohne dabei trocken zu wirken.
Die Einschübe von Hermes sorgen außerdem dafür, dass man noch mal einen anderen Blick auf die vergangenen Kapitel bekommt. Als Bote der Götter muss er sich genau überlegen, was er überliefert und welche Schlüsse er zieht.

Besonders gut hat mir die Kombination aus göttlichem Einfluss und dem ganz normalen Chaos im Leben junger Menschen gefallen. Man merkt, dass die Protagonisten noch recht jung und gerade erst dabei sind, erwachsen und reif zu werden. Manche Handlungen sind vorschnell, unüberlegt oder überstürzt, aber das macht die Figuren besonders authentisch und echt. Die dagegen uralten Götter haben schon viel erlebt und gesehen, man merkt aber immer wieder, dass ihnen einige Kenntnisse fehlen, da sie nicht dauerhaft unter den Menschen leben. So entstehen bei allem Ernst und Chaos auch mal Situationen zum Schmunzeln.

Die Leseprobe von Band zwei gibt schon einen kleinen Einblick darauf, dass das Auf und Ab bei Jess noch nicht am Ende angelangt ist. Ich bin sehr gespannt, was im nächsten Buch auf sie wartet und wie sich die Situationen mit den Personen um sie herum entwickeln wird.

Ein schöner, toll geschriebener Auftakt, der einem nicht nur Jess‘ Chaos, sondern auch die Welt der Götter auf eine angenehme Art näher bringt. Und das Buch punktet nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit der tollen Aufmachung!

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!