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Chattys Bücherblog
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Bretten

Bewertungen

Insgesamt 693 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2022
Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1
Sten, Viveca

Kalt und still / Hanna Ahlander Bd.1


ausgezeichnet

Äußerlich betrachtet lässt das Cover den Leser bereits beim Anblick zittern. Das winterliche Erscheinungsbild suggeriert Kälte, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit. Und genau dieses erleben Hanna und Amanda, aber jede aus anderen Gründen. Der Krimi ist durch seine Ausdrücke sehr nordisch gehalten, so dass man sich an Namen nicht stören sollte. 

Die Autorin widmet sich dieses Mal einem besonders heiklen Thema: Menschenhandel. Ein ausgeklügeltes Fall, der zugleich einen Reihenauftakt darstellt, und somit viel Spielraum lässt. Meines Erachtens wurde dieser Spielraum vollumfänglich genutzt. Kurze Kapitel, ein breitgefächerter Spannungsbogen und detailliert beschriebene Protagonisten runden den Polarkreis-Krimi ab. "Kalt und still" trägt mit Recht seinen Titel und verschafft dadurch seinem Leser eine Eiseskälte, die spürbar unter die Knochen geht. Ich würde mich über eine Fortsetzung mit Hanna Ahlander sehr freuen.

Bewertung vom 25.10.2022
Die Passage nach Maskat
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


gut

Äußerlich betrachtet, erinnert mich das Cover ein bisschen an den Film "Tod auf dem Nil" und wirkt stimmig zum Titel. Auf der Innenseite erwartet den Leser dann die Karte, auf der man die Schiffsreise verfolgen kann.

Schon zu Beginn des Prologs wird klar, dass es sich um einen Krimi handelt, den man mal eben so schnell runterliest. Nein, hier legt der Autor großen Wert auf Sprache und Ausdruck. Detaillierte Beschreibungen, die zwar manchmal etwas überladen wirken, aber eine schöne Atmosphäre schaffen. 

Die Geschichte selbst ist etwas verworren und man fragt sich die ganze Zeit, was nun Einbildung oder Wirklichkeit ist.  Die historische Krimianteil ist durchgängig gegeben, so dass ich mich beim Lesen ebenfalls auf dem Dampfer wähnte und die Protagonisten lebendig und ihre Handlungen nachvollziehbar wirkten.  Interessant fand ich auch, dass Theodor außer der Suche nach seiner Frau auch noch sich selbst finden muss. Man spürt den Entzug, was der Geschichte nochmal ein gewisses Etwas verleiht. 

Bewertung vom 24.10.2022
Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1
Letterman, Karla

Mörderische Masche / Der Häkelclub ermittelt Bd.1


sehr gut

Äußerlich betrachtet sieht das Cover recht verspielt aus. Hier ein Rüschen, da eine Masche und zwischendrin .... Totenköpfe. Die Erscheinung lässt auf einen Cosy Crime schließen, also ein regionaler Krimi mit viel Lokalkolorit. Es bleibt abzuwarten, was sich hinter den "Mörderischen Maschen" verbirgt.

Der Prolog legt offen, wie und weshalb Henri (der eigentlich Heinrich heißt) überhaupt zum Häkelclub kam. Eine dramatische und traurige Geschichte, die aber auch noch einige Fragen aufwirft. 

Schon bald treffen wir auf Edda, die gute Seele des Handarbeitsladens "Nähschiff & Nadelflotte". Stricken war ihre liebste Handarbeit, doch auch sonst waren ihr Häkeln, Sticken und Nähen nicht fremd, so dass sie im Laden voll und ganz aufging. 

Auffällig ist, dass die Einleitung des Buches sehr lange dauert. Okay, es stand ja auch nirgends, dass es gleich mit Mord und Totschlag anfangen muss. Aber auch nach Seite 70 wird noch immer gefragt, ob Henri den Laden weiterführen wird oder doch nicht. Hier sollte nun langsam mal ein bisschen Spannung einsetzen, wenn es "ein Fall" werden sollte.

Und tatsächlich, ein Spannungsbogen fing an sich zu bilden, zwar noch etwas dezent, aber immerhin.

Für mich hätte es gerne von allem ein bisschen mehr sein dürfen. Mehr Häkeln, mehr Mord, mehr Spannung ... kurzum, mehr Krimi.

Bewertung vom 21.10.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Äußerlich betrachtet, wäre mir das Cover in der Buchhandlung bei der Vielzahl der Thriller bestimmt nicht ins Auge gefallen. Mir fehlt hier ein bisschen etwas hervorstechendes, ein Eyecatcher. Dafür wird man mit dem Prolog mehr als belohnt. Auf den ersten Seiten schon Nervenkitzel, da liegt die Messlatte für den Rest der Story sehr hoch.

Wir lernen Patrick kennen. Seine Gedanken sind kursiv gedruckt, somit ist immer klar, von welcher Position aus, die Geschichte betrachtet wird. Ich möchte nicht zuviel verraten, da dieser Thriller auf die Überraschungsmomente abzielt, von denen es zuhauf gibt. 


Erschreckend fand ich dass nach Recherche des Autors, im 2011 alleine in Bayern einhundertelf Personen unschuldig in Haft genommen wurden und für 10362 Hafttage entschädigt werden mussten. Man möge sich nur mal vorstellen, man wäre eine(r) derjenigen. Grauenhaften Gedanke.


Ich schließe mich der Aussage des Autors an: "Es ist angsteinflößend, wie leicht es ist, jemanden zu einem Verdächtigen zu machen." (Seite 130)


Aber ... manchmal kommt auch alles anders, als man denkt! Fakt oder Fake? 

Bewertung vom 17.10.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


ausgezeichnet

Äußerlich betrachtet zeigt das Cover schon einen kleinen Ausschnitt aus der Auswandererstadt Hamburg. Ebenso auf der Umschlaginnenseite. Dort ist ein nachträglich koloriertes Luftbild vom Hamburg um 1910 zu sehen. Sowohl Cover, als auch Umschlaginnenseite zeigen die Thematik eindrucksvoll und machen neugierig auf die Geschichte, die sich hinter den 656 Seiten verbirgt.  Der Prolog versetzt den Leser auf ein Schiff, das wohl in die Neue Welt segeln soll. Der Handlungszeitraum des ersten Teils ist 1892 und trägt den Untertitel Altes Land. Dort lernen wir Ava kennen. Ihr wurde früher erzählt, dass ihre Eltern in die Neue Welt gegangen wären und sie anschließend nachholen würden. Allerdings war das schon sehr lange her und irgendwie hatte sich niemand mehr bei ihr gemeldet. So ist sie bei einem armen Moorbauern gelandet und schuftet tagein tagaus. Dann plötzlich scheint alles schnell zu gehen, ihr Stiefvater möchte nach Amerika, damit die Familie eine Chance und das so schnell wie möglich. Doch halt - in Hamburg grasiert die Cholera und fordert zahlreiche Opfer. Der zweite Abschnitt spielt nun im Hamburg um 1911 und wir lernen Claire kennen. Ab jetzt nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und die Gefühle sind in ständigem Auf und Ab. Die Autorin schafft in jeder Szene eine Stimmung, die die Protagonisten lebendig werden lässt. Man liebt und leidet gleichermaßen. Wir begleiten die Damen bei ihren Entscheidungen, bei ihren Ängsten und uhren Sehnsüchten. Da es sich um einen Reihenauftakt handelt, bin ich nun sehr gespannt, was es mit Ava und Claire weitergeht. Werden sie ihr Glück in der Ferne finden? Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Bewertung vom 17.10.2022
Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12
Carter, Chris

Blutige Stufen / Detective Robert Hunter Bd.12


ausgezeichnet

Äußerlich betrachtet wirkt dieses Cover zuerst eher unscheinbar. Bei der näheren Betrachtung sieht man allerdings Nähte, die wiederum auf Gewalteinwirkung hindeuten. 

Der Thriller startet ohne Prolog, so dass man im ersten Kapitel schon mal etwas Nervenkribbeln kriegt. Aber wer die Bücher von Chris Carter kennt, wird hier den gewohnt spannenden Beginn widerfinden. Gewohnt schonungslos nimmt die Geschichte ihren Lauf.  Der Autor ist wieder sehr darauf bedacht, dem Leser ein gehöriges Kopfkino zu verschaffen, sei es bei den Folterszenen, oder bei der manchmal etwas eigenwilligen Ermittlerarbeit. Ich denke, dass bei einem zwölften Band mittlerweile bereits alles schon zu den Protagonisten und zum Schreibstil des Autors gesagt wurde. Dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen. Ich denke, dass die Tatsache, dass die Reihe bereits soweit fortgeschritten ist, für sich spricht. Für mich hat Chris Carter hiermit wieder sein Können gezeigt.

Bewertung vom 17.09.2022
Das Tagebuch der Irene Adler
Quin, Jennifer;Grey, Daniel

Das Tagebuch der Irene Adler


ausgezeichnet

Schon das Cover hatte mich sehr angesprochen. Es lädt den Leser in die viktorianische Zeit ein, hat aber auch moderne Elemente, so dass sich nicht nur Fans von historischer Literatur angesprochen fühlen könnten.

Dann im ersten Kapitel lernt man Irene und ihre, na ja, nennen wir es Vorlieben kennen. Aber keine Sorge, auch der Meister des British Crime, Sherlock Holmes, hat seinen Auftritt und dieser ist gewohnt zurückhaltend, aber geistreich. Die beiden Charaktere sind sehr fein aufeinander abgestimmt und harmonieren perfekt. Es war eine runde Geschichte, mit Spürsinn, Scharfsinn und einer Prise Erotik. Mir hat dieser Reihenauftakt sehr gut gefallen und freue mich schon auf die Fortsetzung(en).

Bewertung vom 16.09.2022
Wolken über Gut Eichenwalde (eBook, ePUB)
Berger, Nora

Wolken über Gut Eichenwalde (eBook, ePUB)


weniger gut

In der letzten Zeit habe ich eine gewisse Vorliebe für Romane entwickelt, die auf einem Gutshof spielen. Ich mag diese ländliche Atmosphäre sehr gern und kann mich auch in den Geschichten verlieren. Hier war es aber irgendwie ganz anders. Schon alleine, weil die Seitenzahlen links begannen und nichts rechts, wie gewöhnlich. Aber gut, das hatte ja bestimmt seinen Grund. Und das die Seitenzahl fast doppelt so groß war, wie die Schrift selbst ... nun ja, auch dieses hatte bestimmt seinen Grund. Aber nach den ersten Sätzen war mir klar, dass ich mit diesem Buch zu kämpfen haben würde. Endlose Schachtelsätze, abgehakte Sätze, und ein klar Ungereimtheiten haben meinen Lesespaß deutlich getrübt. Außerdem hatte ich das Gefühl, als würde mich die Autorin direkt in die Geschichte schubsen wollen. Ein bisschen mehr Vorgeschichte wäre deutlich angenehmer gewesen. Man stelle sich vor, ein Mädchen kommt aus einer "Erziehungsanstalt" und lernt ihre Familie kennen, die ihr nicht gerade wohlgesonnen ist und dieses auch deutlich zeigt. Und was passiert? Dieses Mädchen hat nur noch den Stiefsohn ihres Großvaters im Kopf. Hm, ... irgendwie ziemlich unglaubwürdig, oder? Das sie von ihrer Familie angefreundet wird, scheint sie nicht zu beeindrucken. Dabei kam sie doch aber ziemlich verschreckt auf dem Gutshof an. Nee, das alles passt irgendwie nicht. Die Geschichte plätschert im Fortgang so vor sich hin. Nichts, was man nicht geahnt hätte oder neu wäre. Und am Ende ... na ja, es war keine große Überraschung.

Bewertung vom 15.09.2022
Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1
Leonard, Susanna

Dian Fossey - Die Forscherin / Mutige Frauen, die Geschichte schrieben Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Prolog hat sich die Autorin schon in mein Herz geschrieben. Wer, wie ich, den Film um Digit mehrfach gesehen hat, den werden die Gefühle bereits zu Beginn einholen. In jedem Satz stecken so viele Emotionen, dass die weiteren Ereignisse auf den ca. 450 Seiten, den Leser geradezu durch eine Gefühlswelt schleudert. 

Man lernt Dians Kindheit kennen, die durch den Verlust des leiblichen Vater geprägt wurde. Überhaupt ziehen sich Verlustängste durch den kompletten Roman. Und Dian musste wirklich sehr viele Verluste erleiden.


Am 16. Januar 2022 wäre Dian Fossey 90 Jahre alt geworden. All ihren wissenschaftlichen Forschungen und Abhandlungen sind für die Wissenschaft von großer Bedeutung. Nicht zu vergessen, dass sich durch Dians Einsatz die Zahl der Berggorillas bis heute verfünffacht hat. 


Dieses Buch würde ich nicht nur Tierschützern, Tierliebhabern und Freunden von detailliert und fundierten Berichterstattungen ans Herz legen, sondern könnte es mir auch in Schulen vorstellen. 

Bewertung vom 15.09.2022
Es gibt ein Sterben nach dem Tod
Kruse, Tatjana

Es gibt ein Sterben nach dem Tod


sehr gut

Wer hätte gedacht, dass sterben so viel Spaß bringen kann. Mit einem heiteren Roman, lässt uns die Autorin an ihrer ersten Karma-Krimödie teilhaben. Auf 220 Seiten jagt eine Poite die Nächste und die Seiten fliegen nur so dahin. Eine wirklich witzige Idee, eine Verstorbene, eine Putzfrau und einen unfähigen Wahrsager in die Rolle der Ermittler zu versetzen. Die leicht ironische Schreibweise, der Wortwitz und die pointierten Szenen waren erfrischend und haben mir beim Lesen ein Grinsen ins Gesicht gezaubert. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und werde dieses Buch Freunden und Bekannten als leichte Urlaubslektüre empfehlen.