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Top-Rezensenten Übersicht

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cachingguys
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Jülich

Bewertungen

Insgesamt 140 Bewertungen
Bewertung vom 21.05.2015
Vielleicht mag ich dich morgen
McFarlane, Mhairi

Vielleicht mag ich dich morgen


ausgezeichnet

Damals in der Schule war Aureliana die gemobbte Außenseiterin. Stark übergewichtig, kaum zu bändigende Haare und selbstgenähte Kleider. Doch heute hat sie sich vom hässlichen Entlein in einen schönen Schwan verwandelt, nennt sich Anna und arbeitet als Professorin an der Universität. Einzig fehlt ihr heute mit Anfang 30 noch der richtige Mann an ihrer Seite, doch alle bisherigen Internetbekanntschaften stellten sich als Flop heraus. Gerade wieder einmal frustriert mag sie gar nicht an die Einladung zum Klassentreffen denken. Denn James, der Schwarm der ganzen Schule und ihr ganz persönlicher Lichtblick im Schulalltag, war auf der Abschlussfeier auch der Grund ihrer größten Schmach. Sie wurde von ihm vorgeführt und vor allen gedemütigt. Doch ihren Freunden Michelle und Daniel wird gelingt es sie zum hingehen zu bewegen und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Auf dem Klassentreffen begegnet sie James und seinen Freund zwar wieder, wird aber nicht erkannt. Als sie eine große Ausstellung organisiert trifft sie ihn jedoch wieder. Nach anfänglichen Problemen kommen sie sich sogar näher bis er herausfindet wer Anna wirklich ist. Humorvoll geschriebene nette Unterhaltung mit spitzigen Dialogen und verschiedensten Verwicklungen, Intrigen und Missverständnissen. Wer jetzt an ein Buch von Rosamunde Pilcher denkt liegt jedoch falsch. Es handelt sich zwar um einen Liebesroman zeigt aber auch sehr gut wie sehr Erfahrungen doch prägen können. Ein nettes Buch für zwischendurch.

Bewertung vom 21.05.2015
Als der Himmel uns gehörte
Roth, Charlotte

Als der Himmel uns gehörte


ausgezeichnet

Die 23-jährige Jennifer hegt seit Kindheitstagen den Traum einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Die Chance würde sich nächstes Jahr, sogar im eigenen Land bieten, sie ist eine hervorragende Langstreckenläuferin, wenn da nur nicht das Problem mit ihren Nerven wäre. Im Park bietet sich ihr Gregory O’Reilly als Trainer an und sie wird auf sein Angebot zurück greifen müssen. Auf einem alten Foto erkennt sie ihre fast 100-jährige Großmutter Alberta zusammen mit ihrer Zwillingsschwester, von der sie bisher nichts wusste. Als deutsch Stämmige errang sie 1936 in Berlin eine Goldmedaille im Bogen schießen und engagiert sich massiv für den Behindertensport. Jennifer reist zu ihr und erfährt ihre ergreifende Lebensgeschichte, die auch Jennifers Leben verändern wird. Ihre Erzählung geht zurück in das Jahr 1932 zu den olympischen Spielen von Los Angeles, an denen sie als Zuschauerin teil nahm. Ihr Leben, geprägt durch den Sport, den geliebten Menschen um sie herum und den politischen Entwicklungen wird sie die ersten Paralympische Spiele, damals noch Stoke Mandeville Games genannt, initiieren. Wie schon in ihrem ersten Buch „Als wir unsterblich waren“ verarbeitet die Autorin gekonnt geschichtliche Fakten und reale Personen in einem ergreifenden fiktiven Roman. Ein großartiges Buch, das nach 600 Seiten leider viel zu schnell zu Ende war. Einfühlsam beschreibt sie unterschiedlichste persönliche Schicksale, die die Liebe zum Sport teilen und versuchen ihr persönliches Glück zu finden trotz aller Widrigkeiten. Ohne Pathos, aber trotzdem mit viel Herzenswärme, großartig erzählt, ein absolutes Lesevergnügen!

Bewertung vom 21.05.2015
Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2
Engelmann, Gabriella

Apfelblütenzauber / Im Alten Land Bd.2


sehr gut

Die Ich-Erzählerin Leonore, genannt Leonie, ist vor 6 Jahren nach Eimsbüttel einem Stadtteil von Hamburg aus dem Alten Land geflüchtet. In der Stadtvilla, in die sie zog, fand sie nicht nur eine Wohnung, sondern auch zwei Freundinnen. Die Innenarchitektin Stella mit ihrer Familie und Nina. Die ehemalige Reiseverkehrskauffrau arbeitet als Restaurantleiterin in einem französischen Bistro und ist auch mit ihrem Single-Dasein rundherum zufrieden. Als sie eine kleine Feier zu ihrem 41sten Geburtstag macht, stellt sie eine Spannung bei ihren Eltern fest. Schon am nächsten Tag erzählt ihr ihre Mutter, dass sie sich eine Auszeit nehmen wird. Nun gilt es eine Hilfe für ihren Vater zu finden, der zwar den Obstgarten bewirtschaftet, aber um den Hofladen und die Vermietung kümmert sich die Mutter. Als dann auch noch die Stadtvilla verkauft werden soll, da Stella mit ihrem Mann wegzieht und das Restaurant abgerissen werden soll, scheint alles zusammen zu brechen. Doch am Schluss erkennt sie, dass alles so kam, wie es kommen sollte, und dass jede noch so schwierige Veränderung letztlich ihr Gutes hatte. „Man musste nur geduldig durchhalten – und Vertrauen haben, dass das Leben es gut mit einem meinte.“ (Zitat) Nett und kurzweilig geschrieben ist die Geschichte zwar etwas vorhersehbar, bietet aber auch Unerwartetes. Leicht und locker zu lesende nette Unterhaltung zum entspannen, die Lust aufs Alte Land macht.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2015
Die Falle (eBook, ePUB)
Raabe, Melanie

Die Falle (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Lida Conrads ist 38 Jahre alt und erfolgreiche Autorin. Sie lebt in ihrem großen Haus, das sie seit 11 Jahren nicht mehr verlassen hat. Kurz nachdem ihre 3 Jahre jüngere Schwester Anna ermordet wurde und Linda sie nicht nur gefunden hat, sondern auch das Gesicht des flüchtenden Mörders gesehen hat. Dank einer Therapie haben die Alpträume zwar nachgelassen, aber unter Menschen oder auch nur aus dem Haus traut sie sich nach wie vor nicht. Durch Zufall sieht sie im Fernsehen einen Journalisten und erkennt ihn sofort als ebendiesen Mann wieder. Sie möchte ihn konfrontieren und zur Rechenschaft ziehen, doch dafür muss sie ihn ködern und das mit dem Mittel, was sie am besten kann: einem Buch! In „Blutschwestern“ hat sie die Geschehnisse von damals als Kriminalroman verpacken. Alles ist bis ins Kleinste vorbereitet, als sie ihn als einzigen Journalisten zu einem Interview empfängt. Doch es entwickelt sich anders als geplant und die Falle kann noch nicht zuschnappen. Atmosphärisch dicht, in einem flüssigen Schreibstil geschrieben mit subtil packender Spannung und unerwarteten Wendungen. Die gelungen eingesetzten Stilmittel, wie Rückblicke und Zitate aus ihrem Buch, machen das Buch zu einem Lesevergnügen.

Bewertung vom 04.03.2015
Die Erfindung der Flügel
Kidd, Sue Monk

Die Erfindung der Flügel


ausgezeichnet

Charleston 1803. Sarah bekommt zu ihrem 11. Geburtstag die um ein Jahr jüngere Sklavin Hetty Handful als Zofe geschenkt. Sarah, als Tochter eines Richters am obersten Gericht und Plantagenbesitzers, im tiefsten Süden Amerikas aufgewachsen mit neun Geschwistern, träumt den für diese Zeit schier unmöglichen Gedanken eines Tages Anwältin zu werden und Handful, die an die Geschichte ihrer Mutter glauben möchte, dass einem Menschen Flügel wachsen können. Beide hat das Schicksal zusammengeführt und sie verbindet eine ungewöhnliche Freundschaft. „Mein Körper mag ein Sklave sein, aber nicht mein Geist. Bei dir ist es umgekehrt.“, sagt Handful zu Sarah und beide versuchen sich von ihren Fesseln so weit als möglich zu befreien. Die Kapitel sind jeweils aus dem Blickwinkel eines der beiden Mädchen geschrieben und das außergewöhnlich bildhaft, einfühlsam und berührend. Ein Buch, das ich einmal begonnen kaum zur Seite legen konnte. Die Geschichte dieser zwei starken Frauen über 35 Jahre begleitet, der Zeitgeist, die Erzählweise und nicht zuletzt die Tatsache, dass es auf reale Personen zurück geht machen das Buch zu einem erstaunlichen literarischen Werk.

Bewertung vom 04.03.2015
Alleine war gestern
Meier, Beatrice

Alleine war gestern


ausgezeichnet

Philip hat lange als Arzt in Mali gearbeitet, nun ist er zurück und hat die große Wohnung, sowie den Dackel Ralf, seiner Mutter geerbt. Zufällig trifft er Ricarda, seine alte Studentenbekanntschaft wieder, die damals seinen besten Freund heiratete und mittlerweile verwitwet ist. Wegen Schimmelbefall muss sie für 6 Monate aus ihrer Wohnung. Spontan bietet er ihr an in seine WG zu ziehen, die er gerade eben gegründet hat. Drei andere Mitbewohner sind auch schnell gefunden. Uschi die Wurstverkäuferin, die man in Altersteilzeit geschickt hat, Eckart, der pensionierte Sparkassenbeamte, dessen Sohn auswandert und Harry, der das Soziale aber vorzugsweise direkt in der Wirtschaft studierte und nun Taxi fährt und sich in der Einliegerwohnung seiner Tochter bevormundet fühlt. Fünf sehr unterschiedliche Menschen, die alle über 60 sind und eine Unzufriedenheit mit ihrer jetzigen Lebenssituation verbindet. Doch das Leben geht auch an ihnen nicht vorbei und so stellt sich, nachdem die lebenslustige Uschi, die für jede Gelegenheit einen passenden Kalenderspruch parat hat, einen Schlaganfall hatte, bald die Frage, ob man sich den Hintern nicht lieber von einer fremden, als von einer befreundeten Person abputzen lassen möchte. Die WG steht vor einer harten Bewährungsprobe. Humorvolle, kurzweilige und nett geschriebene, aber auch sehr viel mehr als „nur“ nette Unterhaltung, denn je weiter man in die Geschichte eintaucht umso tiefgründiger wird sie auch. Der gelungene Schreibstil, in dem jeder Mitbewohner, einschließlich des Dackels, zu Wort kommt, macht das Buch zu einem durchaus auch tiefgründigen Lesevergnügen.

Bewertung vom 04.03.2015
Eltern, die auf Schaukeln starren
Denk, Felix;Denk, Silke

Eltern, die auf Schaukeln starren


ausgezeichnet

Die Autoren schauen einmal ganz genau hin, wer sich so auf den Spielplätzen herumtreibt Doch diesmal geht es nicht, wie in so vielen Erziehungsberatungsbüchern um die lieben Kleinen, nein es geht um die Begleitung dieser lieben Kleinen. Und wenn man anfangs schmunzelt, da das Stilmittel der Übertreibung ja gerade den Punkt verdeutlicht, kann ich aus eigener (leidvoller) Erfahrung nur sagen, dass die Realität manchmal sogar noch schlimmer ist. Insofern ist es vielleicht doch wieder ein Erziehungsratgeber, denn, wem es gelingt so selbstkritisch zu sein sich ein wenig wiederzuerkennen und dem dann reflektiert klar wird, das er mit diesem Vorbild einen Samen in seine Kinder pflanzt, wird vielleicht bereit sein, sich und sein Verhalten zu überdenken. Sehr unterhaltsam und durchaus auch informativ durch geschickt eingebaute Daten und Studien. Eine Woche auf einem Spielplatz mit einem repräsentativen Querschnitt durch die dort anzutreffenden skurrilen Mütter.- Väter.- und Kinderbetreuungstype mit ihren Schützlingen. Ein lesenswertes Buch bei dem man herzhaft lachen kann und einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt. Meine Leseempfehlung.

Bewertung vom 04.03.2015
Die Tafelrunde kehrt zurück / Ritter reloaded Bd.1
Milner, K. T.

Die Tafelrunde kehrt zurück / Ritter reloaded Bd.1


gut

Nach dem Unfalltot des Vaters wird der 14-jährige Michael heute einen Stiefvater und leider auch den Stiefbruder Edwin bekommen. Der neue Mann seiner Mutter ist reicher Unternehmer und wird demnächst eine Ölbohrinsel vor der Küste Cornwalls in Betrieb nehmen. Als Mikey die Hochzeitsgesellschaft verlässt, warnt ihn ein Obdachloser. Kurz darauf wird er von Geh-Abruki, den Seelenfressern, angegriffen und von einem Falken gerettet. Dieser entpuppt sich als Merlin und erklärt ihm, dass er einer der Ritter der Tafelrunde ist, die sich wieder zusammenfinden wird. Jetzt ist es an ihm die Anderen zu finden und die Welt zu retten. Durchaus flüssig und gut verständlich geschrieben, nett illustriert, aber manchmal wäre etwas weniger mehr. Trotzdem ein recht nettes Jugendbuch über Familie, Freundschaft, Umweltschutz und ganz viel Fantasy , Akzeptanz anders denkender, Spannung und leider auch recht gauselige Szenen. Mit den Rittern der Tafelrunde verbindet das Buch jedoch hauptsächlich die Namensgleichheit einiger Personen und Gegenständen.

Bewertung vom 04.03.2015
Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek
Whitehouse, David

Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die mit dem Ende beginnt, denn die abenteuerliche Reise mit dem gestohlenen Bücherbus findet am Meer, umringt von Polizisten, die die vermeintliche Entführung beenden wollen, seinen Halt. Im Bus sind Valerie Reed, ihre Tochter Rosa (13 Jahre alt), der Nachbarsjunge Bobby Nuska ( 12 Jahre alt), einem seit Monaten gesuchter Mann und der Hund Bert. Doch dann geht die Geschichte an den Anfang zurück und man kann über das traurige und lieblose Leben von Bobby und seinem besten und einzigen Freund Sunny lesen, wie Val und Rosa in sein Leben treten, wie es zu ihrer abenteuerlichen Reise kommt, Joe zu ihnen kommt und wie diese Reise ihrer aller Leben verändert.. Einfach und doch so prägnant, fast poetisch geschrieben. Fünf unterschiedlichste Menschen, die doch eines verbindet, der Wunsch glücklich zu leben mit Menschen die man liebt und von denen man geliebt wird. Ein Buch voller Poesie und Wärme, Traurigkeit und Hoffnung. Und immer wieder die Verbindung zu Büchern, „denn all jene gewaltigen Schicksalsstürme, die über einen Menschen hereinbrechen, waren auf den Seiten der Bücher so oft überwunden wurden, dass man sich ihnen niemals wieder alleine gegenüberstellen musste.“ Lange schon hat mich ein Buch nicht mehr so gepackt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.01.2015
Lügentanz
Keller, Ivonne

Lügentanz


sehr gut

Michaela Michalsens Leben gerät ausgerechnet an ihrem 36sten Geburtstag völlig aus den Fugen. Beim Frühstück sagt ihr Mann, dass er sie nicht mehr liebt und ausziehen wird. Später bestreitet er, das nie gesagt zu haben. Und dann soll da noch ein Anruf gewesen sein, von der Lehrerin, dass ihre 12-jährige Tochter Klara auf der Klassenfahrt einen Unfall hatte. Auch an dieses Telefonat kann sie sich nicht erinnern. Sie selbst ist ohne Eltern in einem Heim aufgewachsen und ihre einzige Freundin ist seit damals Bea. Damals, nach der Geburt ihrer Tochter, hatte sie schon einmal solche „Aussetzer“, die in einer Klinik behandelt wurden. Völlig verwirrt reisen sie zu ihrer Tochter. Michaela meint Zeit für sich zu brauchen und antwortet auf eine Annonce in der ein Hunde.- und Wohnungssitter gesucht wird. Mitbewerberin auf diese Anzeige ist die junge Aussteigerin Lena. Ein feingesponnenes Buch um diese drei Frauen, die alle mit den Schatten und Traumatisierungen ihrer Vergangenheit leben. Gut erzählt und durch die Einflechtung verschiedener Zeitebenen, sowie Beas Emails entwickelt sich langsam ein Gesamtbild. Spannend und psychologisch subtil, ein Buch das ich kaum aus der Hand legen konnte.