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Top-Rezensenten Übersicht

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Gerlisch
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 407 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2024
Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11
Neuhaus, Nele

Monster / Oliver von Bodenstein Bd.11


ausgezeichnet

Der Club der Monster
Die 16jährige Larissa wird erdrosselt hinter einem Marienaltar gefunden. Die gefundenen DANN Spuren werden mit einem abgelehnten Asylbewerber in Verbindung gebracht, der aber noch ehe die Polizei ihn befragen kann, verschwindet. Ein Mann wird nachts auf einer Landstraße überfahren, sein Körper wurde durch Bisswunden übel zugerichtet. Pia Kirchhoff, Oliver von Bodenstein und das Team der K11 Hofheim werden noch mit weiteren Toten und Vermisstenfällten konfrontiert und die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.
Nele Neuhaus hat mit „Monster“ eine spektakuläre Story geschrieben. Die überaus spannenden und teuflisch gut konzipierten Handlungen haben mich absolut gefesselt. Die Ermittlungsarbeit ist komplex, aber trotzdem verständlich und gut nachvollziehbar.
Die Ähnlichkeiten zu realen Vorkommnissen sind nicht zu übersehen. Flüchtlingskrise, steigende Kriminalität, überforderte Justiz und die zunehmende Unzufriedenheit der Bürger sind aktuelle brisante Themen, die hier meisterhaft verarbeitet wurden und dem Leser erschreckende Szenen mit krassen Schockmomenten präsentieren.
Auch in Band 11 kommt die private Ebene von Kirchhoff und Bodenstein nicht zu kurz. Wer die Reihe von Anfang an kennt, weiß, dass es in ihrer Vergangenheit Höhen und Tiefen gab und auch diesmal müssen sich die beiden wieder einigen Problemen stellen.
Ein Wahnsinns-Krimi, der aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann.

Bewertung vom 12.02.2024
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


ausgezeichnet

Geisterwohnungen
Südlich von München, im Hofoldinger Forst wird in einem Müllsack ein abgetrennter Arm gefunden. Die Rechtsmedizin stellt nicht nur fest, dass der Arm zu einem älteren Mann gehört, sondern auch, dass er längere Zeit eingefroren war. Eine Spur führt Hauptkommissar Kant und sein Team in das Münchner Hochhausviertel Hasenbergl, wo niemand den alten Mann kannte und niemand ihn vermisst.
Ich kenne die ersten beiden Teile dieser Krimiserie bislang nicht, hatte bei diesem dritten Fall aber zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt.
Die Protagonisten wurden sowohl bildlich als auch lebensecht gut in Szene gesetzt. Besonders sympathisch ist mir Joachim Kant, er ist charmant, humorvoll und vom Autor mit einem unfehlbaren Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen ausgestattet. Aber auch die anderen Charaktere des Ermittlerteams sind sehr interessante Figuren. Gefallen hat mir, dass wir über die Privatgeschichten jedes einzelnen eher zurückhaltende Informationen erhalten. So steht der Fall im Vordergrund und nicht die problembelasteten Ermittler.
Die Thematik um die trostlosen Wohnsituationen von älteren oder einsamen Menschen in anonymen Hochhaussiedlungen wurde sehr gut mit dem Fall verwoben und sorgte für eine düstere Atmosphäre.
Mit einem flüssigen Schreibstil beschreibt Marcel Häußler die Ermittlungsarbeit überaus realitätsnah ohne große Ausschweifungen. Durch clevere Wendungen konnte mich die spannende Story bis zum Schluss fesseln.

Bewertung vom 05.02.2024
Schneesturm
Walsh, Tríona

Schneesturm


gut

Für eine Thriller zu seicht
Cara und ihre Freunde treffen sich nach 10 Jahren auf der irischen Insel Inishmore wieder, um den Todestag von Caras Mann zu begehen. Doch als ein Schneesturm über die Insel tobt, werden sie komplett vom Festland abgeschnitten. Eine Leiche wird gefunden und Cara als Inselpolizistin muss ermitteln, ihr wird schnell klar, der Mörder befindet sich noch auf der Insel.

Schon gleich mit dem Prolog schafft Triona Wash eine düstere Atmosphäre. Diese wird durch die Beschreibungen der rauen Landschaft und des Schneesturms noch unterstrichen. Auch die Einsamkeit der Insel und die Abneigung der Bewohner gegenüber alles Fremden wurde gut verarbeitet.

Leider hat es die Autorin nicht geschafft, mir die Protagonisten wirklich näher zu bringen. Die Inselpolizistin Cara war da von allen noch am präsentesten. Ihre ruhige und zurückhaltende Art machte sie sympathisch, wenn mir ihre Art an die Lösung des Falls heranzugehen oft unverständlich erschien. Allerdings haben mir zum Schluss die Ermittlungsschritte gefehlt.

Die Story hatte den einen oder anderen Spannungsmoment, doch manche Szenen waren eher überflüssig und manche nicht wirklich nachvollziehbar. Der Täter war für mich schon sehr vorhersehbar, doch durch die Verdächtigungen untereinander und die daraus resultierenden Verwicklungen, war ich sehr gespannt auf die Geheimnisse die nach und nach ans Tageslicht kommen wollten.

Mit der Bewertung des Buches habe ich mich schwergetan, trotz einiger Kritikpunkte hat mir die Story aufgrund des angenehmen Schreibstils, der Lokation und der geschaffenen Atmosphäre gut gefallen.

Bewertung vom 27.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


sehr gut

Gefährliche Suche nach Roza
Auch in ihrem 4. Fall arbeiten der österreichische Kommissar Bernhard Krammer und die deutsche Ermittlerin Alexa Jahn wieder länderübergreifend zusammen. Krammers Kollegin Roza Szabo ist spurlos verschwunden und als er auf der Suche nach ihr in ihrer Wohnung eine männliche Leiche findet, ist er mehr als geschockt. Sollte er sich so in ihrer Integrität geirrt haben? Der Tote trägt eine Tauchermaske mit einem Hinweis auf den Walchensee in Deutschland und deshalb bittet er die deutschen Kollegen um Unterstützung.

Der wunderbare Erzählstil der Autorin ist wie gewohnt flüssig und mitreißend. Durch die wechselnden Perspektiven wird eine permanente atemlose Spannung aufgebaut. Die Geschichte um den Grandler Krammer und seine erst kürzlich entdeckte Tochter Alexa geht nahtlos an den Vorgängerband weiter. Auch in ihrem vierten gemeinsamen Fall tun sich die beiden im Umgang miteinander schwer.

Mehrere kursiv geschriebene Kapitel geben Einblicke in das Leben von einer Krisztina. Die Suche nach seiner Kollegin führt Krammer bis nach Ungarn, wo er Stück für Stück auf eine Bandbreite menschlicher Abgründe stößt. Aber auch auf der deutschen Seite der Alpen kommt Alexa mit Hilfe ihres Kollegen Florian Huber langsam hinter das Geheimnis von Krisztina.

Über manche Ungereimtheiten in den Handlungen sehe ich gerne aufgrund der tollen Story hinweg. Auch hätte ich mir in manchen Szenen mehr Hinweise auf die Vorgängerbände gewünscht. Insgesamt aber ein gut konstruierter Krimi, der Lust auf den nächsten, für Januar 2025 angekündigten Grenzfall macht.

Bewertung vom 20.01.2024
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


ausgezeichnet

Ungewöhnliches Familientreffen
Ernest Cunningham hat eigentlich mit seiner Familie nicht mehr viel am Hut. Er ist das schwarze Schaf der Familie, denn er hat seinen Bruder Michael wegen Mordes verpfiffen. Doch diese Mal ist er erstmals wieder beim alljährlichen Familientreffen dabei, welches in einem tiefverschneiten Ski-Ressort stattfindet. Und auch Michael, frisch aus dem Knast entlassen, wird erwartet. Doch am Abend vor seiner Ankunft wird eine Leiche im Schnee gefunden. Die örtliche Polizei scheint überfordert und Ernie kann gar nicht anders als zu ermitteln.
Diese Story ist alles andere als gewöhnlich, wer einen Krimi a la Agatha Christie erwartet, wird schnell eines Besseren belehrt. Die Geschichte wird aus Sicht von Ernie erzählt. Gleich zu Beginn erklärt er dem Leser die "10 Gebote für einen guten Krimi", auch während der Handlung spricht er immer wieder uns als Leser direkt an. Diese ungewöhnliche Erzählweise fand ich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig aber sehr amüsant. Sie sorgt das ganze Buch über für einige Schmunzel-Momente.
Ernie's Ermittlungsarbeit ist wirklich clever und seine Art der Herangehensweise animierte mich auf jeden Fall zum Miträtseln. Was sich anfangs wie ein Fehler in der Handlung aussieht, entpuppt sich später als wichtiges Detail für die Auflösung. Die Protagonisten wurden bildlich sehr gut in Szene gesetzt, ich hatte bei jedem sofort ein Bild vor Augen. Jeder aus der Familie hat ein Geheimnis und somit hält die Story so einige Überraschungen parat.
Sei es die ungewöhnliche Mordmethode oder die unterschiedlichen skurrilen Charaktere, dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 15.01.2024
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Precious Papers
Nach „Noctis“ ist „-Pilgrim“ der sechste Teil um den hochdotierten Jägersoldaten Niels Oxen und Margrethe Franck, Angestellte beim PET, Geheimdienst der dänischen Polizei. Dieser neue spannenden Thriller von Jens Hendrik Jensen beginnt dort wo der fünfte Teil geendet hat. Somit empfehle ich zum besseren Verständnis die Vorgänger gelesen zu haben.
Nach dem traumatischen Erlebnis im düsteren Keller einer Ziegelei begibt sich Niels auf eine wochenlange Pilgerreise. Doch als Margrethe Franck ihn kontaktiert und um Hilfe bittet, bricht er seine Reise ab. Sie wurde vom Dienst suspendiert, weil sie entgegen der Weisung ihres Vorgesetzten weiter nach den Tätern der grausamen Mordspiele fahndet.
Außerdem lernen wir einen neuen Charakter kennen, Sarah Finnsen, eine engagierte Agentin, deren Bruder in „Noctis“ Opfer des Mannes mit der Mandrill-Maske wurde.
Parallel dazu bittet Axel Mossman, der ehemalige Leiter des PET, Margrethe bei einem Deal mit Datenleaks der Panama-Liste für Sicherheit zu sorgen.
Bei diesem fesselnden 6. Fall des außergewöhnlichen Teams wird durch plötzliche Perspektivwechsel schnell Spannung aufgebaut. Hochexplosive Aktionen verknüpft mit außerordentlich scharfem Verstand peitschen den Leser von Seite zu Seite.
Bei den vielschichtigen Handlungen steht diesmal eher Margrethe im Vordergrund, Oxen dagegen bleibt sehr zurückhaltend, was ich aber in Hinsicht auf sein Erlebnis in den Katakomben durchaus passend finde. Besonders hat mir sein Verhältnis zu seinem Sohn Magnus gefallen, der sonst so knallharte Jägersoldat wird bei ihm butterweich.
Lange Zeit blieb mir verborgen, wie diese beiden Handlungsstränge in dieser fiktiven Story zusammenpassen könnten, doch nach und nach fällt ein Puzzlestein nach dem anderen an seinen Platz und offenbart das wahre Ausmaß eines internationalen politischen Katz-und-Maus-Spiels mit einem erschreckenden Hinweis auf die Realität.

Bewertung vom 12.01.2024
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

Absolute Spitzenklasse
In einem alten Herrenhaus in Maine ist 1929 ein grausames Verbrechen verübt worden. Die damals 17jährige Lenora Hope soll ihre Eltern und ihre Schwester ermordet haben. Jetzt fast 50 Jahre später zieht die Krankenpflegerin Kit McDeere in „Hope’s End“ ein um Lenora zu pflegen. Nach mehreren schweren Krankheiten sitzt sie im Rollstuhl und kann nur noch per Schreibmaschine mit ihrer Umwelt kommunizieren. Was ist damals wirklich passiert? Lenora will es Kit verraten und bringt sie dadurch in tödliche Gefahr.
Die Handlung spielt 1983 in der Kit versucht mit Hilfe von Lenoras maschinengeschriebenen Erzählungen hinter das Geheimnis der damaligen Bluttat zu kommen. Durch diese Rückblicke erfahren wir nach und nach was sich 1929 ereignet hat.
Der Plot ist absolut fesselnd und erzeugt eine außergewöhnliche Sogwirkung. Durch die Beschreibungen des verfallenen Herrenhauses, welches von den hohen Klippen zu rutschen droht und in dem alles noch genauso gelassen wurde wie vor 50 Jahren, ja selbst die Blutflecken von den Morden sind noch zu sehen, wurde eine bedrohliche und klaustrophobische Atmosphäre geschaffen.
Sehr gut hat Riley Sager die Charaktere in seinem neuen Thriller gezeichnet. Die meisten sind in meinen Augen sehr undurchsichtig, was noch zusätzlich zum Nervenkitzel beiträgt.
Diese düstere Schauergeschichte ließ mir teilweise das Blut in den Adern gefrieren und hat mich durch geschickte Wendungen und Täuschungen bis zum Schluss gefangen genommen.
Ein Muss für alle Thriller-Fans.

Bewertung vom 10.01.2024
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


ausgezeichnet

Eine spannende Abenteuer-Geschichte für jung und alt
„Spuren suchen kann ja jeder. Auf das Finden kommt es an.“
ist die Antwort von Elos von Bergen, wenn er als Spurensucher betitelt wird. Nach einer gefährlichen Begegnung mit einem Nachtmagier hat sich Elos mit seinen Kindern Ada und Naru in das beschauliche Dörfchen Friedhofen zurückgezogen. Eigentlich will er sich zur Ruhe setzen, doch plötzlich geschieht ausgerechnet im langweiligsten Kaff der Verlorenen Provinzen ein mysteriöser Mord.
Der Spurenfinder ist ein Jugendbuch ab 12 Jahre, aber auch sehr unterhaltsame für Erwachsene. Mit viel Humor hat Marc-Uwe Kling mit seinen beiden Töchtern einen herrlichen Genremix geschaffen.
Bei der Aufklärung des Mordfalls begegnen uns magische Wesen in einer fantasievollen Welt. Der Schreibstil ist super zu lesen und durch lebhafte Dialoge konnte mich dieses vergnügliche Abenteuer von Anfang bis Ende fesseln.
Die Zeichnung der Charaktere ist wundervoll gelungen. Im Gegensatz zu dem eher ruhigen Papa Elos sind die quirligen Zwillinge zuckersüß. Ihr Necken und Foppen untereinander brachte mich oft zum Schmunzeln. Auch die witzigen Worterfindungen wie z.B. „Glotzoskop“ oder „Schnüffeltrichter“ haben mir ebenso wie die liebevoll gestalteten Illustrationen, sehr gefallen.
Es hat mir viel Spaß gemacht, dem Spurenfinder und seine Kinder auf der Reise durch die Verlorenen Provinzen zu begleiten.

Bewertung vom 08.01.2024
Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Ein schauriger Ort
Jessica Niemi ist körperlich und auch seelisch angeschlagen und nimmt auf Anraten ihrer Chefin Helena Lappi Urlaub. Als sie auf der Insel Smörregård ankommt, trifft sie dort auf die „Zugvögel“ eine schon sehr dezimierte Gruppe von ehemaligen Bewohnern eines Waisenheims auf der Insel. Um dieses Kinderheim rankt sich ein Geheimnis um ein Mädchen im blauen Mantel, die kleine Maja ist damals spurlos verschwunden und tritt bis heute immer wieder mal in Erscheinung. Als einer der Zugvögel tot aufgefunden wird, kribbelt es in Jessicas Ermittlerfingern und sie stellt eigene Nachforschungen an. Dabei gerät sie in Konflikt mit Kriminalkommissars Johan Karlsson, von ihm erfährt sie auch, dass es bereits vor Jahren zwei weitere ähnliche Morde gegeben hat.
Mit einem fesselnden Prolog beginnt Max Seeck seinen bereits vierten Fall für die eigenwillige, jedoch sympathische Ermittlerin. Neben der Gegenwart im März 2020 erfährt der Leser durch Rückblenden ins Jahr 1946 mehr über die damaligen Heimbewohner. Die traurige Geschichte um die kleine Maja ist sehr zu Herzen gehend und steigert immer noch mehr die bedrückende Atmosphäre in diesem Buch.
Nach einem eher gemächlichen ersten Drittel, nimmt die Handlung mehr und mehr Fahrt auf, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mochte. Die Szenen um Jessicas Krankheit und ihrer privaten Geschichte wurden gut im Handlungsverlauf eingebaut ohne sehr im Vordergrund zu stehen. Die mystischen Passagen in der Story hätte ich allerdings nicht unbedingt haben müssen, sie unterstreichen allerdings die schaurige Lokation.
„Waiseninsel“ ist ein absolut fesselndes Rätsel, welches mich durch falsche Fährten bis zu einem wendungsreichen Finale immer wieder überrascht hat. Zwar gibt es in diesem Buch nicht viele Protagonisten, aber jeder gerät im Laufe der Geschichte mehr oder weniger als Verdächtiger in den Fokus.
Max Seeck ist ein wahrer Meister der Spannung und ein herausragender Geschichtenerzähler und ich hoffe sehr, dass diese Thriller-Reihe mit Jessica Niemi weitergeht.

Bewertung vom 07.01.2024
Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1
Winberg Sääf, Anna;Ekstedt, Katarina

Das Nord / Kulinarikthriller Bd.1


sehr gut

Solider Thriller
Alex sein Leben dümpelt eher aussichtslos vor sich hin, als er plötzlich von seinem Kumpel Emil ein unerwartetes, aber erstklassiges Jobangebot als Commis de Cuisine im namhaften Restaurant "Nord" in Schweden geradezu aufgedrängt bekommt. Doch was er anfangs für einen Glücksgriff hält, entpuppt sich nach und nach zu einem Alptraum ungeahnten Ausmaßes.
Der Schreibstil dieses düsteren Thrillers ist gut und leicht zu lesen. Die Autoren haben mit dem Setting im kalten Norden Schwedens eine beklemmende Atmosphäre geschaffen, trotzdem sind die verschneiten Landschaften wunderschön beschrieben.
Mit Alice, der Chefin des Restaurants "Nord" wurde eine geheimnisvolle Figur geschaffen, die mir im Verlauf der Geschichte immer unsympathischer wurde und den eher naiven Alex mit ihren Machtspielchen immer mehr vereinnahmt hat. Erzählt wird die Handlung aus Sicht von Alex, wie er immer weiter in einen Strudel aus Intrigen gerät.
Der in einer Restaurantküche herrschende Konkurrenzkampf und der Stress wurde hier gut dargestellt, genauso wie die Beschreibungen der außergewöhnlichen und erlesenen Gerichte.
Der Aufbau des spektakulären "Endkampfs" hat mich allerdings nicht wirklich überzeugt, hier hatte ich das Gefühl, dass etwas fehlte hinsichtlich der im Laufe der Story eingewebten Spuren und Hinweise. Für mich ist "Das Nord" daher ein solider Thriller, der mich gut unterhalten hat, aber auch bezüglich der Fortsetzung noch ausbaufähig ist.