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WriteReadPassion

Bewertungen

Insgesamt 153 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

Poetisch, philosophisch, originell und etwas verklärt (leider)

Bewertung:
Nora hat so viele Chancen und Möglichkeiten, wie sie kaum welche haben: Als Schwimmerin bei der Olympiade teilnehmen, bei einer erfolgreichen Band mit Plattenvertrag, einer eigenen Hochzeit oder andere beruflichen aufstiege durch ihre fantastische Bildung. Und alles verliert sie durch ihre Erkrankung und ihren Fehlentscheidungen. Das macht mich etwas wütend – wenn ich die Chancen hätte wie sie, irgendeine würde ich ergreifen. Auch mit Depressionen.

Und dann fällt wirklich jede Stunde (das ist keine Übertreibung!) einer ihrer jetzigen Halte weg – geht es noch unrealistischer??? So ein Schwachsinn! Ich bin jemand, der wirklich viel Pech hat, aber dass jede Stunde etwas aus meinem Leben fällt, dass mich hält – das ist Blödsinn! Ach, mensch! Der Autor hätte den Anfang echt realistischer gestalten können. Auch wenn nicht alle Halte innerhalb von wenigen Stunden wegfallen, kann man keinen Ausweg mehr sehen und sich umbringen. Sehr schade, dass der Autor so ein konstruiertes Drama genutzt hat, um die Geschichte voranzutreiben.

Es gibt ein paar unlogische Momente, zum Beispiel kennt Nora in einem ihrer Leben Personen nicht, weiß aber etwas später plötzlich, wie diese Personen heißen. Auch eine fehlerhafte Angabe ist dabei; in einer Szene wird gesagt, ihre Mutter sei drei Monate vor der Hochzeit gestorben, in der anderen Szene sind es vier Monate davor. Auch wechselt der Autor die Schreibart; Erst heißt es Volts Nummer 2, dann Volts No. 2. Ich habe gelernt, dass man sich für eine Art entscheiden muss. Das Musikgeschäft heißt „String Theory“, da musste ich schmunzeln. Ein total unpassender Name für ein Musikgeschäft. Die String Theory kommt aus der Physik – Quantenmechanik. Es gibt einige Wörter, die ich nachschlagen muss, da sie mir unbekannt sind.

Das Ende ist leider märchenhaft „Und alle lebten glücklich und zufrieden ...“. Plötzlich renkt sich alles wieder ein, und das auch wieder im Stundentakt. Der Autor hätte aus dem ende viel machen können … Die Botschaft ist hier aber eher „warte auf ein Wunder“ als die Realität. Der Autor schreibt poetisch und philosophisch, ohne schwer zu schreiben. Selbst die Überschriften. Die Geschichte liest sich unheimlich fließend, ich habe es in wenigen Stunden komplett durchgelesen. Es fesselt und berührt immer wieder an manchen Stellen.


Fazit:
Da ich viele Ähnlichkeiten auf anderer Ebene mit Nora habe, hatte ich das Gefühl, dass das genau mein Buch war. Es passte so vieles … Als ob es für Leute wie mich geschrieben wurde. Was ziehe ich also daraus? Nun ja, ich bin ehrlich geschrieben nicht zuversichtlicher oder hoffnungsvoller als vorher, was sehr schade ist. Jeder kennt sicher dieses Gefühl von neuen Erkenntnissen. Mich haben die unrealistischen Erzählungsmomente hier sehr gedämmt – gerade an den Stellen, wo es wichtig ist, realistische Hoffnung wiederzugeben. Aber diese unrealistische und gekünstelte Darstellung deckelt das Ganze und macht die Geschichte nicht größer als sie sein könnte. Sie könnte ein großer Hoffnungsbringer für Menschen wie Nora sein. Aber dafür müsste sie auch wahrheitsgemäß geschrieben sein und das ist sie nicht! Deshalb ist sie für mich auch einfach eine normale Geschichte mit hoffnungsreichen Momenten und einer originellen Idee. Aber leider auch nicht mehr! Wirklich sehr bedauerlich. Trotzdem möchte ich sie mit 4 Sternen bewerten. Weil sie einfach so originell ist und an einigen Stellen wirklich etwas in einem anregt. Und mich hat während des Lesens der Wunsch genagt, auch so eine Möglichkeit zu haben, verschiedene Leben auszuprobieren. Der Autor weckt die Lust auf mehr … wovon, muss jeder Leser selbst entscheiden.

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 02.02.2021
Elloani
Becker, Anke

Elloani


gut

Oftmals irritierend mit nerviger Protagonistin


Bewertung:
Das Cover passt zur Geschichte, so ganz gefällt es mir aber nicht. Die Frau passt zum Beispiel nicht. Sie sieht aus, wie aus Airys Volk. Auch wirken die beiden etwas fehl auf dem Cover. Es wäre besser ohne die beiden. Was ich sehr gut finde, ist eine Ortskarte, sowohl für Velatien als auch für das Hochland. Sowas ist gerade bei Fantasy-Romanen mit erfundenen Settings ein Muss.

Die Sprache der Autorin ist gemixt. Es kommen einige neuartige Satzstellungen auf einen zu, die etwas irritieren können. Ulkig finde ich die Mischung von der damaligen Anrede „Ihr/Euch“ und „Sie/Ihnen“. Diese werden innerhalb eines Satzes durcheinander gemischt.

Das Setting erinnert an Island und gefällt mir sehr gut. Die Atmosphäre der Orte hat mich erreicht.

Die Charaktere … oh je. Die Königin Kaila ist furchtbar heuchlerisch und impulsiv. Sie will angeblich keinen Krieg gegen das Hochland führen, führt ihn aber eisern durch. Die Gründe dafür variieren und selbst der Prinz Airy sagt darüber, dass er nicht genau weiß, wieso. Eigentlich führt Velatien einen Krieg gegen jemand anderes, aber wer das ist, erfahren wir nicht. Irgendwer aus Übersee, glaube ich.

Die ersten beiden Kapitel sind schon sehr verwirrend, weil mir ziemlich viele Fragezeichen entgegenkamen. Wieso sprechen die Delegierten vom Hochland nicht mit der Königin aus Velatien? Dafür sind sie doch da. Einfach sagen „Wir können Euch das Elloani nicht geben“, ohne die Begründung zu nennen, ist total bescheuert. Was erwartet das Hochland denn, wie die Königin reagiert? Andersrum bemüht Kaila sich gar nicht richtig, den Kontakt zu verdichten, sondern geht gleich zum Krieg über.

Airy sieht Kaila als Königin wieder und erkennt in keinem Moment, dass sie die Frau ist, mit der er eine Nacht verbracht hat. Es gibt ein paar Ungereimtheiten und unlogische Szenen, die ich nur mit „Hä?“ gelesen habe. Auch nach dem Autorendialog ist für mich einiges immer noch unsinnig. Ich möchte sie hier nicht alle niederschreiben, aber diese Verwirrungen und unrealistischen Stellen haben mich immer wieder aus dem Lesefluss geholt. Vor allem Kaila ist mir äußerst unsympathisch. Ich mag verschrobene und unperfekte Charaktere am liebsten, da ich immer mit Realismus in Geschichten hadere – und Charaktere, die so perfekt beschrieben sind, sind alles andere als realistisch. Aber Kaila ist mir einfach too much! So heuchlerisch und uneinsichtig hat sie mich total wütend gemacht. Ich habe schon lange nicht mehr über eine derart unangenehme Person gelesen. Airy ist da ein ganz normaler Idiot, wenn ich das mal so schreiben kann.

Auch der Charakter des Priesters Oafhi finde ich am Ende sehr unlogisch. Von einer Sekunde zur anderen eine Komplettwandlung von jahrzehntelanger Ansichten ist übertrieben. Die Nebencharaktere finde ich am Besten, wenn auch etwas blass. Aber sie bleiben immer standfest und hinterlassen keine Fragezeichen.

Das Ende ist weder zu offen noch geschlossen. Es sorgt dafür, dass es reichlich Stoff für Band 2 gibt.


Fazit:
Ich tue mich schwer, eine gute Rezension zu schreiben. Trotz der vielen Notizen, kriege ich meine Meinung nicht richtig zusammengefasst. Der Einstieg fing gut an, wenn auch die ersten Kapitel sehr irritierend sind. Dann wird es sehr fesselnd und die Geschichte liest sich flüssig. Aber die immerwährenden Störungen beim Lesen – sei es unlogische Szenen oder Kaila mit ihrem übertriebenen Verhalten – haben echt genervt. Ohne sie hätte ich etwas mehr Freude am Lesen gehabt. Trotzdem hat es mich gut und kurzweilig unterhalten (und das Buch duftet herrlich!).

Für die Geschichte gebe ich insgesamt 3,5 Sterne. Ob ich Band 2 lesen mag, weiß ich noch nicht. Derzeit jedenfalls nicht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.01.2021
Sweet Little Lies
Scott, Kylie

Sweet Little Lies


gut

Humorvoll, unterhaltend, doch leider typisch Scott!


Bewertung:
Diese Rezension enthält ein wenig Spoiler – nur ein paar Ungereimtheiten aus verschiedenen Szenen -, um die Geschichte und ihre Unzulänglichkeiten zu beschreiben. Also wer sich komplett überraschen lassen will, liest diese Rezension bitte nicht!! Ansonsten auf eigene Gefahr! Also, wer sich komplett überraschen lassen will, liest diese Rezension bitte nicht!!! Ansonsten auf eigene Gefahr!

Mir ist diese Betty nicht sehr sympathisch - ich meine, was soll das?! Ohne was zu sagen die Sachen zu packen und den Kerl einfach verlassen?! Ein NO GO! Sie beklagt sich über sein Missverhalten, aber sie verhält sich überhaupt nicht besser! Sie hätte ja wenigstens anrufen können, um ihn zu sagen, dass sie ihn verlässt. Aber ohne nichts einfach gehen??? Die ist so eine Kuh!!! War mit ihm verlobt, aber zuckt vor dem Wort "Liebe" zurück. Ernsthaft?!? Schon alleine nach einem Jahr verlobt sein, finde ich armselig. Tut mir leid, das so feindselig zu schrieben, aber solche Menschen kann ich einfach nicht ernst nehmen. Solche Menschen brauchen therapeutische Hilfe, denn sie kompensieren ja nur etwas. Und diese Betty erst recht; verlobt sich nach einem Jahr mit jemanden, der kaum da ist und hat nicht mal einen Hauch einer Ahnung, ob sie ihn liebt ... ernsthaft??? Was ist das für ein Müll???

Dann werden die beiden verfolgt und was macht sie? Surft in den sozialen Medien herum, obwohl sie genau weiß, dass diese Killer Ausspiermaterial haben und sie bisher in unmöglichen Situationen gefunden haben. Und dann spielt sie sich auch noch als Heldin auf!!! Das Mädel ist zum Kotzen! Und dann die Krönung - schießt sie auf Badger einfach eiskalt, als ob sie das schon so oft getan hat. Kein Mensch schießt so selbstsicher auf jemanden, nach nur einem Tag!!!! Und nach nur ein paar Stunden Übung mit einer Waffe!!! Sowas von unlogisch und überspitzt!!! Und an den Wachleuten des Hotels kommen sie auch einfach blutig vorbei, ohne Fragen beantworten zu müssen. Sowas von absurd!!!

Später stellt sich auch noch heraus, dass sie ihrem Verlobten noch nie gesagt hat, dass sie ihn liebt ... oh Hilfe, echt jetzt??? Warum war sie überhaupt mit ihm zusammen und mit ihm verlobt? Sie sagt, sie wünscht sich so sehnlich jemanden, der bei ihr ist. Genau das, was ich schon schrieb; Kompensation! Sie sollte lieber zur Therapie gehen anstatt sich einfach in eine Beziehung zu stürzen, die ihr letztendlich gar nichts bringt.

Und schon wieder spielt sie sich als Heldin auf ... bäh!!! Ich bin echt enttäuscht. Hatte ich zu Beginn keine Erwartungen, da die Autorin nur zweitklassige Geschichten schreibt, war ich hier doch voller Hoffnung, da das Konzept mal ein ganz anderes ist und die erste Hälfte auch wirklich gut ist.

Ich habe dieselbe Frage wie Betty; es knallt minutenlang, sogar raketenartige Granaten !!!! sind im Einsatz und niemand hört irgendwas??? Ein bisschen mehr Logik hätte die Autorin echt einbauen sollen!!

Und mal ganz nebenbei; woher weiß sie bitte, was ein Totmannschalter ist und wie er funktioniert??? Die Autorin hat an vielen Stellen einfach sehr übertrieben. Von Heute auf Morgen aus einer Zivilistin eine mit viel Ahnung in dem Bereich geschaffen.

Fazit:
Schade, das Buch ist wie immer nur 3,5 Sterne wert. Die erste Hälfte 4 Sterne, die zweite Hälfte nimmt erheblich ab mit 3 Sternen. Es wird total überzogen und die Unlogik wächst von Seite zu Seite. Besonders das Ende ist total bescheuert! Ich hatte bereits beim "ersten" Ende das Gefühl, dass das alles nur Show ist. Es ist eine echt bescheuerte Show. Keine Ahnung, wie ich das besser beschreiben soll.

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 15.11.2020
Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1
Sabbag, Britta

Das große Feen-Schlamassel / Klara Katastrofee Bd.1


sehr gut

Eine fast feentastische Geschichte ...


Bewertung:
Das Cover ist grandios und passend zum Titel und zur Geschichte. Es ist farbenfroh, kindgerecht und witzig gestaltet. Die Farbgestaltung ist klasse und gibt die Verbindung zur Natur wieder. Es ist richtig quirlig und Klara sagt auch noch "Hallo" zu den Lesern, sehr sympathisch. Die Tiere fliehen alle vor Klara. Zum Lachen! :-D Die Gesamtaufmachung ist einheitlich grün, auch die Kapitelbezeichnungen, Zaubersprüche und Flüche sind in grün gehalten. Was mir aufgefallen ist, ist die Qualität des Papiers; die ist unterschiedlich. Mal rau gefasert, dann wieder sehr glatt.

Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben und ideal für das angegebene Alter ab 7 Jahren. Die Erzählerin spricht die Leser persönlich an, sodass man sich wirklich eingebunden fühlt. Die Zaubersprüche sind immer in zwei Versen. Toll finde ich auch die vielen umgewandelten Wörter und Sprüche wie "Feentastisch", "zum Feenhaareraufen", "noch mal Glitzerglück gehabt" oder "Irren war nämlich feenhaft". So Alltagswörter und -sprüche, die an die Geschichte angepasst wurden.

An einer Stelle ist Klaras Aussage auf eine andere Aussage ziemlich unlogisch und ergibt keinen Sinn. Das ist mir sofort aufgefallen, weil sich Fragezeichen aufgetan haben - egal, wie oft ich die Stelle las. Auch sind Fehler in zwei Szenen bildlich zu sehen; Klara wird in der Erzählung am Arm gezogen, auf dem Bild wird sie aber an der Kapuze gezogen. In der Erzählung wird ein Hund erstmal an die Leine gebunden, auf dem Bild ist er durchgehend angebunden. Auch ein lange unbenutztes Baumhaus ist sauber und mit Essen illustriert. Und auch gibt es eine Szene, bei dem ein Aufruf nach Hundebesitzern gestartet wird und Sekunden später tauchen sie plötzlich aus dem Nichts auf. Das sind so Kleinigkeiten, die vielleicht nichts ausmachen, ich finde sie jedoch irritierend.

Typisch für Kinder werden die ganzen Katastrophen - ob Zauberei oder das Waldretten - nicht richtig hinterfragt und auch die Lösungen kommen recht vereinfacht daher. Natürlich sollen die Kinder nicht groß mit den Problemen belastet werden, aber Realitätsverzerrungen sind für sie nicht hilfreich. Hier ist doch für meinen Geschmack etwas zu viel davon eingesträut. Auch so kleine Abrupte Abbrüche wie eine Szene, wo Klara Kinder verzaubert und dann einfach etwas essen geht, ohne sich weiter darum zu kümmern, kommen vor. Dann wiederum hat mich an anderer Stelle die volle Wahrheit überrascht; hier wird die Stadt realistisch mit Müll wiedergegeben, auch das Thema Plastikmüll in Verbindung mit Tieren wird hier kurz aufgeführt. Das hat mich sehr begeistert und lässt die Geschichte nicht ganz ins Traumland abdriften.

Das Lebend es Jungen Oskar wird gar nicht bearbeitet, was eine kleine Leere hinterlässt. Und nicht nur als Erwachsene fragt man sich, wieso Klara immer wieder zaubert, wo sie genau weiß, dass ihre Zauber immer wieder schiefgehen. Ich habe schon als Kind mit solchen Fragen bei solchen Handlungen gekämpft. Natürlich ist mir bewusst, dass die Geschichte nicht viel Abenteuer bietet, wenn Klara deswegen einfach aufhört zu zaubern. Die Handlungen sollen die Kinder ja zum Lachen bringen.


Fazit:
Die Geschichte ist abenteuerlich und die Illustrationen ungewöhnlich. Das Buch macht Spaß beim Blättern und Lesen. Ein schön gestaltetes Kinderbuch, das ich trotz Schwächen weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 15.11.2020
Natürliche Schmerzkiller
Siewert, Aruna M.

Natürliche Schmerzkiller


sehr gut

Ein hilfreicher Ratgeber und gut für Schmerz-Einsteiger


Bewertung:
Das Cover ist sehr gut gelungen und stellt genau den Inhalt dar. Obwohl ich die Bücher von GU sehr mag, hatte ich hier etwas Schwierigkeiten, das Buch zu lesen. Das liegt an all den Fremdbegriffen und dass es dazu auch kein Inhaltsverzeichnis und Gesamtregister gibt. Gerade bei solch vollgepackten Ratgebern sollte so ein Orientierungspunkt gegeben sein. Die Aufmachung ist nach dem typischen Muster von den GU-Büchern, was für eine Ordnung sorgt. Der Inhalt ist wie folgt aufgeteilt:


Das notwendige Ärgernis

Hier geht es um das System schmerz: Was sind Schmerzen? Wozu brauchen wir sie? Arten der Schmerzen und woher sie kommen, Schmerzbewertung, Schmerz und Psyche


Rezepte der Schulmedizin gegen akute und chronische Schmerzen

Verschiedene Medikamentarten, der Placebo-Effekt und verschiedene Schmerztherapien werden hier vorgestellt.


Schmerzmittel aus der Natur

Erst folgt eine Einführung zum Thema. Der Aufbau der Schmerzmittel-Steckbriefe ist nach Botanik, Inhaltsstoffe, verwendete Pflanzenteile, Eigenschaften, Einsatz, Zusätzlich (weitere Nebenwirkungen), Nebenwirkungen und Kontraidikationen, Darreichungsformen, Fertigpräperate gestaltet. Es werden auch zwischendrin Pflanzen aufgeführt, die keine Steckbriefe haben.


Traditionelle Methoden der Ganzheitlichen Medizin

Ein kleiner Einblick in den Osten: Schröpfen, Neuraltherapie (Quaddeln), Blutegel, Traditionielle Chinesische Medizin (TCM)


Homöopathie: Immer einen Versuch wert

Der Aufbau dieser Steckbriefe ist nach Einsatz, Typ, schlechter, Besser und Besonderes geschrieben.


Schmerzen aller Art lindern

Schmerzen und ihre Ursachen erfolgreich behandeln

Beschrieben werden körperliche Beschwerden - ob Kopfschmerzen, Hexenschuss oder Verstauchungen. Die Aufführung der Mittel ist hier mit Allgemeines, Ursachen, Heilpflanzen, Homöopathie, Sonstiges, Maßnahmen im Alltag gestaltet. Auch hier gibt es wieder Einwürfe von Methoden und Mittel, die keine Steckbriefe haben.



Am Ende des Buches gibt es ein Glossar für den Arztbesuch, was mir sehr gut gefällt. Dann führt die Autorin noch Bücher und Adressen, die weiterhelfen, auf.

Gut gelungen, aber für mich etwas irritierend ist die kleine Zusammenfassung Schnelle Hilfe mit natürlichen Mitteln zum Kapitel Schmerzen aller Art lindern. Es werden kurz und knapp die helfenden Mittel hiervon aufgeführt. Wieso die Autorin nicht direkt ein Register für die gesamten Mittel im Buch aufgeführt hat, ist mir ein Rätsel.

Das größte Manko des Buches: Hier fehlt mir ein Inhaltsverzeichnis, vor allem aber ein Schmerz-Register, bei dem Schmerzen und ihre Mittel aufgeführt werden. Das würde das wilde Blättern nach dem passendem Mittel verhindern.


Fazit:
Das Buch ist ein guter Einstieg zum Thema Schmerz und natürliche Behandlungsmethoden. Hier wird man als Nichtkenner nicht mit zu viel Input überfordert, es bietet dennoch Weiterempfehlungen in Form von Büchern und Internetadressen, wenn man mehr erfahren möchte.

Trotz fehlendem Inhaltsverzeichnis und Gesamtregister kann ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 08.11.2020
Rowan & Ash
Handel, Christian

Rowan & Ash


ausgezeichnet

Das zauberhafte Abenteuer mit einem schwulen Rowan & Ash ...

Bewertung:
Von Beginn an lasen sich die Seiten schnell. Ich bin auch sofort in das Zeitalter reingekommen, ich mag die historische Sprache sehr gerne. Ich hatte sogar das Gefühl, ich lese einen historischen Roman. :-D Ich dachte direkt am Anfang schon an das Mittelalter. Es ist irgendwie das Feeling dazu gewesen. Ich verknüpfte es stark mit Historischen Romanen. Fantasy ist zwar wirklich zeitlos, aber wenn es Könige gibt, wie hier und die ältere Sprache genommen wird, dann kann es für mich auf keinen Fall die Gegenwart sein.

Rowan ist mir ein sehr sympathischer junger Mann, der als Homosexueller noch vorsichtiger in Gesellschaft sein muss. Mir gefällt, dass mal zwischen dem ganzen Königlichem, auch mal homosexuelle Neigungen in den Mittelpunkt kommen. Das habe ich bisher noch nie gelesen, dabei gab es auch früher schon welche. Es ist übrigens mein erstes Buch mit einem schwulen Paar gewesen. Mein Debüt also. :-D

Der Autor hat die beiden Charaktere sehr deutlich wiedergegeben. Man merkt richtig, wie unterschiedlich beide ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Mir hat es nicht gefallen, wie Ash das Artefakt missbraucht hat. Schließlich hat er nicht nur sich, sondern die anderen auch gefährdet. Bei sowas verstehe ich keinen Spaß, ich bin da wie Rowan. Mit sowas spielt man nicht, und erst recht nicht, wenn Leben auf dem Spiel stehen. Von mir hätte er auch eine Riesenrüde bekommen. Geht gar nicht! Gefühle hin oder her! Aber Ash ist da egoistischer und mehr auf sein Wollen bezogen. Rowan ähnelt mehr mir, ist besonnender und überlegter. Ash hingegen ist impulsiv und denkt nicht über alles zig Mal nach, bevor er es tut. Die Mitte der Beiden ist perfekt!

Diese Gedanken von Ash über verschiedene Aspekte ihres Daseins haben mir sehr gut gefallen. Und vor allem bringen sie ganz neuen Wind in die ganze Sache. Er gibt Denkanstöße, mal anders über die Sache zu denken oder manches zu hinterfragen. Bisher ist es ja so gewesen, dass für alle die Sagen Fakt sind. An dieser Stelle bricht Ash die festgefahrenen Gedanken etwas auf.

Auch gefallen hat mir der Einwurf als Rückblende. Damit habe ich nicht gerechnet. Es endet der Abschnitt dort, aber die Überschrift zum nächsten Kapitel zeigt, dass es weiter mit der Gegenwart geht. Und die Rückblende hat der Autor auch nicht so ausschweifend geschrieben, wie das manch anderer Autor tut. Für mich war es die perfekte Länge und Aussagekraft. Ich war ja gespannt, wie ich nach der Rückblende in die Gegenwart reinkomme, und ich bin sofort wieder gut angekommen. Ich hatte keine Schwierigkeiten oder bin aus dem Lesefluss gekommen. Den Schwenk von der Rückblende wieder zur Gegenwart ist wirklich super gelungen erzählt. Auch hilft die Überschrift, die zeigt, dass wir wieder in der Gegenwart sind. Es sind kurze Kapitel, sodass sich jederzeit einfach pausieren lässt.

Fazit:
Was soll ich schreiben?! Ein tolles Werk mit Fantasyelementen und einem schwulem Paar, dass versucht, sich in der gegebenen Welt anzupassen und gleichzeitig auszubrechen. Hier und da schwingt der Hauch von Märchen mit. Die Sprache, die Zeit, das Setting und die Charaktere haben mir sehr gefallen! Ein paar Kapitel haben Schwächen und sind unzureichend wiedergegeben. Auch das Ende ist enttäuschend salopp und unfertig. Aber alles in Allem ein sehr lesenswertes Werk, das sich von ♥ weiterempfehle!

Sehr gelungen ist vor allem die realistische Wiedergabe von homosexuellen Gefühlen in früher Zeit. Es wird nie surreal oder gar absurd, sondern bleibt immer auf der Realistätsschiene, trotz Fantasyieelementen. Und genau so muss das bei zeitlosen Dingen auch sein! Dies ist dem Autor sehr gelungen! :-D

Eine berührende Geschichte einfühlsam erzählt, mit Charakteren, die ans ♥ gehen ...

Gekürzte Rezension!

Bewertung vom 27.07.2020
Äsops Tierfabeln
Aesop;Woollard, Elli

Äsops Tierfabeln


sehr gut

Fabeln fabelhaft nacherzählt und mit süßen Illustrationen begleitet!

Bewertung:
Cover, wie Titel (ein wenig merkwürdig, dass es Tierfabeln heißt) und Klappentext haben mich sofort angezogen. Wer liebt denn keine Fabeln und Märchen? Ein Verbrechen, wer mit "Ich nicht" antwortet. Sehr schön finde ich, dass direkt zu Beginn Informationen über den Autor Äsop gesetzt wurden, erst dann folgen die Fabeln. Das gefällt mir unheimlich gut, da er ja schließlich der Autor ist, auch wenn er vor langer Zeit gelebt hat. Die Einleitung ist hier super gelungen.

Insgesamt sind acht Fabeln aufgeführt - die Berühmtesten, laut Klappentext:

Zwei Freunde und ein Bär
Der Hase und die Schildkröte
Der Hirtenjunge und der Wolf
Der Esel in der Löwenhaut
Der Hund und das Spiegelbild
Der Affe und der Fuchs
Der Pfau und der Kranich
Die Stadtmaus und die Landmaus

Ich kann mich bloß an das berühmteste Werk von allen erinnern: Der Hase und die Schildkröte. Das lernt man schon im Kindergarten. Die anderen sagten mir zuvor entweder nur wage etwas oder nichts. Ist aber auch ziemlich lange her, dass ich Fabeln gelesen habe. Die Fabeln sind mit reichlichen Illustrationen geziert, die unheimlich süß sind und mich an Kindergartenbilder erinnern. Zwischen den einzelnen Fabeln ist immer eine Art Deckblatt mit passenden Illustrationen zu den Fabeln erstellt. Richtig cool finde ich die Art der Farbelgestaltung; zwischendurch wird es so spannend gemacht, indem einzelne Wörter der Texte erst auf der nächsten Seite mit einem großen Bild gestellt sind.


Fazit:
Insgesamt sehr empfehlenswert, mir sind es einfach nur zu wenige Geschichten. Für die entsprechende Altersgruppe ab 5 Jahren finde ich es ebenfalls geeignet, alleine die Bilder sind toll anzusehen. Die Geschichten sind kurz, sodass es keine Anstrengung kostet, ihnen zu lauschen. Da können auch jüngere Kinder ihre Freude daran haben. Irritierend finde ich den Titel, da Fabeln doch immer Tiergeschichten sind ... dachte ich bisher.

Bewertung vom 25.07.2020
Liebe findet ihren Weg / Echo Lake Bd.3 (eBook, ePUB)
McGinnis, Maggie

Liebe findet ihren Weg / Echo Lake Bd.3 (eBook, ePUB)


gut

Humorvolle Erzählung, ansonsten gibt es kaum was zu lachen ...

Bewertung:
Das Paar auf dem Cover ist viel zu jung, passen nicht zu den Protagonisten. Wenn schon ein Liebespaar aufs Cover soll, dann bitte auch ein passendes! Toll finde ich den Hintergrund, der Titel passt gut. Störend finde ich einfach das unpassende Paar! Das ist Band 3 und mein erstes von der Echo-Lake-Reihe und der Autorin. Die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen. Normalerweise lese ich solche Bücher nicht, weil sie zu klischeehaft geschrieben werden. Aber ich probiere gerne etwas aus und so kam es, dass ich mich für das Ebook intererssiert habe. Der Erzählstil ist sehr lebendig und bild-gewandt. Ich konnte mir alles recht gut vorstellen. Der Schreibstil ist dementsprechend fließend und das Ebook sehr schnell lesbar.

Die Charaktere spalten sich im Bezug auf Sympathien. Gabi finde ich einfach nur nervig mit ihrer Gluckenart. Ständig will sie die Mädchen von allem Gefährlichen und auch kaum Gefährlichen Situationen fernhalten. Die Mädchen sollen am besten gar nicht selbstständig sein und am besten setzen sie sich in eine Ecke und halten den Mund. :-( Grauenhaft! Nichts passt ihr für den Strafaufenthalt, den die Mädchen ausgelöst und verdient haben! Bootstour? Zu gefährlich, könnten ertrinken. Handwerkeln? Zu gefährlich, könnten sich verletzen. Draußen im Zelt schlafen? Zu gefährlich, könnten wilde Tiere sie auffressen. Das ging mir sehr auf die Nerven. Solche Menschen mag ich gar nicht! Und sie ist auch selbst Schuld, wenn die Mädchen rebellieren!

Luke hingegen finde ich klasse! Er kennt sich mit Jugendlichen aus und handelt auch zwischenmenschlich. Er hält gegen Gabis gluckenhaftes Verhalten und möchte die Mädchen ermutigen, eigenständig und verantwortungsvoll zu handeln. Bei Gabi haben sie da kaum die Möglichkeit. Für Gabi ist das ein Riesenstreit-Argument! Letztendlich muss sie nachgeben und einsehen, dass Luke Recht hat und es den Mädchen mehr als gut tut.

Die Nebencharaktere finde ich auch sympathischer als Gabi. Ob das die Köchin ist oder der Partner von Luke - alle und alles sind/ist besser als Gabi! Die Liebesgeschichte zwischen Gabi und Luke finde ich sehr künstlich zurecht gebastelt! Mich konnte diese "Liebe" nicht berühren! Und auch, dass nach drei Wochen von echter Liebe gesprochen wird, ist für mich sehr unrealistisch und bescheuert! (sorry!)

Was mir neben den Nebencharakteren und Luke gefallen hat, war der humorvolle Erzählstil, der mich zum Schmunzeln gebracht hat. Das coolste Wort der Geschichte ist wohl "Schnaubosaurus". So nennt Luke eines der Mädchen. :-D Und das mehrfach! Mega cool, das Wort vergesse ich nicht mehr! Das Ende ist mir zu gekünstelt nach Friede, Freude, Eierkuchen! Na klar!


Fazit:
Das beste am Buch ist wohl der unterhaltsame und humorvolle Schreibstil und ein Teil der Charaktere. Ansonsten ist das Ganze ein durchschnittlicher Abklatsch von Romanen. Die Idee der Geschichte an sich, finde ich schon gelungen. Nur wäre es toll, wenn die Umsetzung nicht nach dem 08/15-Schema niedergeschrieben wird. Schade.