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Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 22.08.2012
Liebevolle Geschenke aus der Küche
Usterud, Guro

Liebevolle Geschenke aus der Küche


sehr gut

„Liebevolle Geschenke aus der Küche“ wirkt auf den ersten Blick bereits selbst wie ein Geschenk, denn der Schutzumschlag sieht aus wie eine mit Köstlichkeiten gefüllte Kiste, verschnürt mit einem goldenen Geschenkband. Sein Inneres ist aufgeteilt in fünf Kapitel: „Winter“, „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Weihnachten“, in denen sich zur jeweiligen Jahreszeit passende Rezepte finden. Die Rezepte sind vielfältig, es gibt welche für Gebäck, Marmeladen, eingelegtes Obst und Gemüse, aber auch für herzhafte Sachen wie Salat oder Risotto. Getränke, ob in flüssiger oder fester Form zum Aufgießen gibt es ebenfalls einige.

Jedes Rezept hat seine eigene Doppelseite, wobei sich auf der einen Seite immer das Rezept und die Zubereitungsanleitung befinden, auf der anderen dann ein Bild von dem fertigen Produkt. Zutatenliste und Zubereitungsanleitung sind voneinander getrennt, was die Rezepte sehr übersichtlich macht. Unter allen Rezepten finden sich immer noch zwei Zeilen für eigene Notizen und bei einigen gibt es auch Tipps für Variationen oder eine passende Geschenkverpackung.

Die Auswahl der Rezepte halte ich für nur bedingt glücklich. Viele Rezepte eignen sich wirklich gut zum Verschenken, doch es sind auch einige dabei, die ich so nie verschenken würde. Ich fände es zum Beispiel total komisch, als Gastgeschenk einen Bund grünen Spargel mit einem Gläschen Parmesan und einer Flasche Soße zu verschenken. Außerdem müssen für mich Geschenke aus der Küche länger als nur ein oder zwei Tage haltbar sein, was beispielsweise ein Schichtsalat im Glas oder ein Frischkäseaufstrich mit Kaviar nicht ist. Wenn man solche Dinge verschenkt, ist der Gastgeber beinahe gezwungen, das Geschenkte direkt zu servieren und das könnte den Anschein erwecken, der Gast traue dem Gastgeber nicht zu, selber etwas Leckeres zu kochen.

Andere Rezepte wie die Tee- oder Risottomischung oder aber auch die Schokolade mit Früchten (um nur einige Beispiele zu nennen) eignen sich dafür umso besser dafür, einem lieben Menschen eine Freude zu machen.

Alles in Allem hält „Liebevolle Geschenke aus der Küche“ aber, was der Klappentext verspricht und hält für jede Gelegenheit und jeden Geschmack mindestens ein Rezept bereit, so dass man es mit kleinen Einschränkungen durchaus weiterempfehlen kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2012
Hexenfluch
Raven, Lynn

Hexenfluch


gut

Leser, die auf Lynn Ravens „Hexenfluch“ warteten, wurden auf eine ziemlich harte Probe gestellt, denn der Erscheinungstermin des Buches wurde mehrfach verschoben. Leider hat sich das Warten in meinen Augen auch nicht wirklich gelohnt, „Hexenfluch“ ist bisher das schwächste Buch, das ich von Lynn Raven gelesen habe.

Auf den ersten 150 Seiten ist „Hexenfluch“ vor Allem eins: verwirrend. Man wird mit vielen unterschiedlichen Namen und Handlungssträngen bombardiert und hat erstmal absolut keine Ahnung, wer wer ist und was er tut. Ständig wird von Ihr oder Ihm gesprochen ohne dass erklärt wird, um wen es sich dabei handelt. Es dauert sehr lange, bis man sich halbwegs in die Geschichte eingefunden und einen ungefähren Durchblick hat, worum es eigentlich geht. Dem Leser wird zu Beginn einiges an Durchhaltevermögen abverlangt, doch zum Glück wird das Buch nach den ersten zähen 150 Seiten, auf denen außer dem Überfall und dem Bekanntwerden von Ellas Gabe nicht viel passiert, besser. Mit dem Durchblick kommt endlich auch die Spannung, was das Lesen deutlich leichter von der Hand gehen lässt. Ein Pageturner wird „Hexenfluch“ zwar nicht, aber die letzten 300 Seiten lassen sich recht angenehm lesen.

Unter den vielen Charakteren, die Raven an dieser Geschichte teilhaben lässt, findet sich kaum einer, der ein richtiger Sympathieträger ist. Ella ist eine sehr seltsame Person, die eigentlich nur für ihren Beruf lebt und kaum Kontakte zu anderen Menschen hat. Sie macht einen recht netten Eindruck, doch es gelingt das ganze Buch über nicht, richtig mit ihr warm zu werden. Christian ist, gelinde gesagt, ein riesen Arschloch. Zwar wird im Laufe der Geschichte deutlich, warum er so ist wie er ist, doch das macht die Sache nicht besser. Erst ganz zum Schluss konnte er bei mir ein paar kleine Sympathiepunkte sammeln.

Sehr gestört hat mich, dass Lynn Raven einige Fragen einfach ins Leere laufen lässt, ohne sie aufzulösen. Die Frage nach Ellas Mutter beispielsweise, von der Ella ihre Gabe geerbt hat, wird einfach in einem Satz abgehackt und dann wird kein Wort mehr darüber verloren, obwohl es noch viele weitere Fragen gibt.

Mit „Hexenfluch“ ist es der Autorin leider nicht gelungen, an ihre Erfolgsbücher „Der Kuss des Dämons“, „Das Blut des Dämons“ und „Das Herz des Dämons“ anzuknüpfen. Mit wenig sympathischen Figuren und einer anstrengenden, verwirrenden Handlung kann sie nicht überzeugen. Man sollte sich jedoch nicht von diesem Ausnahmebuch abschrecken lassen, denn mit ihren anderen Büchern hat Lynn Raven bereits bewiesen, dass sie schreiben kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.08.2012
Schattenspieler / Signum Bd.2
Römling, Michael

Schattenspieler / Signum Bd.2


ausgezeichnet

Michael Römling wagt sich in seinem neuen Jugendbuch in die dunkelste Zeit Deutschlands, den zweiten Weltkrieg. Er erzählt in diesem fiktiven Roman die Geschichte zweier Jungen: die Leos, dem jüdischen Jungen, der seit Jahren versteckt vor den Nazis als sogenanntes U-Boot lebt und die des deutschen Jungen Friedrich, dessen von der Mutter getrennt lebender Vater zwar in den letzten Tagen des Krieges fällt, der ansonsten aber vom Krieg nicht sonderlich betroffen war. Diese beiden Jungen haben kaum etwas gemeinsam, der eine ist vom Krieg gebeutelt und durch die Hölle gegangen, der andere hatte kaum darunter zu leiden. Mit Friedrich kann man sich als Mensch, der nie die Schrecken eines Krieges miterleben musste und nur eine ganz wage Vorstellung davon hat, wie die Juden unter den Grausamkeiten des Naziregimes zu leiden hatten, gut identifizieren. Für Leo, der in meinen Augen für die unendlich vielen verfolgten Juden steht, bleibt „nur“ Mitgefühl und ein Stück weit Bewunderung.

Ein Buch über den zweiten Weltkrieg zu schreiben, der stattfand, als man selbst noch gar nicht lebte, ist immer ein Wagnis. Michael Römling hat es getan und mit Bravour gemeistert. Seine Recherche scheint sehr umfangreich gewesen zu sein, denn was er schreibt, liest sich, als sei der Autor wahrhaftig dabei gewesen. Die Fakten, die er über Angriffe, die Machtübernahme der Russen und Briten und das Leben unter der Besatzung liefert, decken sich mit dem, was man in Berichten von Zeitzeugen lesen kann. Römling beschönigt nichts, die Feigheit vieler Deutschen angesichts des verlorenen Krieges findet genau so Erwähnung wie die Vergewaltigung vieler deutscher Frauen durch Soldaten der Besatzungsmächte. Doch trotz all der schrecklichen Dinge, die damals geschahen, ist der Grundton dieses Romans ein eher fröhlicher. Das liegt zum einen daran, dass Leo nicht mit seinem Schicksal und der Vergangenheit hadert, sondern sich freut, den Krieg überlebt zu haben und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Zum anderen liegt es daran, dass die Suche nach dem Kriegsschatz und das damit verbundene Abenteuer der beiden Jungen im Mittelpunkt der Geschichte stehen. Zwar bleibt einem der Krieg die ganze Zeit im Hinterkopf, aber rückt nur sehr selten in den Vordergrund und zieht einen deswegen nicht so runter wie andere Bücher über den zweiten Weltkrieg es manchmal tun.

Die Erzählperspektive wechselt von Kapitel zu Kapitel, mal wird die Geschichte aus Leos Sicht erzählt, dann aus der Friedrichs, der eines russischen Offiziers oder aber der eines hochrangigen Nazi- Offiziers, so dass der Leser zu jeder Zeit über alle Geschehnisse informiert ist. Trotzdem ist „Schattenspieler“ sehr spannend, denn wie die einzelnen Handlungsfäden miteinander in Zusammenhang stehen, erschließt sich erst nach und nach. Man beginnt selbst zu überlegen, rätselt mit und lässt sich von Leos und Friedrichs Abenteuerlust anstecken. Aus diesem Grund dürfte das Buch eine große Bandbreite an Lesern ansprechen, denn es ist ein historischer Roman, ein Abenteuerroman und ein tiefgründiges Jugendbuch zugleich.

Bücher über die Zeit der Judenverfolgung zu lesen, ist in den meisten Fällen alles andere als leicht. Die Geschichten wühlen auf, machen betroffen und wütend und ziehen in ein tiefes Loch, aus dem man sich nicht einfach so wieder befreien kann. Michael Römlings „Schattenspieler“ verspricht trotz der negativ behafteten Thematik Lesespaß für jung und alt und bringt dem Leser die Nazizeit näher ohne zu sehr auf das Gemüt zu schlagen.

Bewertung vom 22.08.2012
Erwählte der Ewigkeit / Midnight Breed Bd.10
Adrian, Lara

Erwählte der Ewigkeit / Midnight Breed Bd.10


ausgezeichnet

In dem zehnten Band der erfolgreichen „Midnight- Breed“- Serie erzählt Lara Adrian die Geschichte des Agenten und Ordenskriegers Sterling Chase, der bereits in einigen vorherigen Bänden immer mal wieder eine Rolle spielte. Man konnte ihm bislang dabei zusehen, wie er der Blutgier verfiel, und dabei büßte der ohnehin nicht sonderlich sympathische Prinzipienreiter viel von dem Bisschen Zuneigung, die man ihm eventuell entgegenbrachte, ein. Dieses negativ geprägte Bild von Chase hält sich auch recht hartnäckig die ersten Kapitel des Buches über, es braucht einige Zeit, sich an ihn zu gewöhnen. Doch irgendwie schafft es dieser Kerl, sich ganz heimlich doch noch in das Leserherz zu schleichen, ohne dass man es zuerst bemerkt. Plötzlich findet man ihn gar nicht mehr so schlecht, ganz im Gegenteil. Hinter der harten, spießigen Fassade steckt ein Mann, der sein ganzes Leben unter großem Druck stand und von riesigen Versagensängsten geplagt wird. Doch es bedarf erst der Beinahe- Mutation zum Rogue und einer außergewöhnlichen Frau, damit Chase sich diesen Ängsten stellt.

Tavia Fairchild unterscheidet sich, ohne zu viel verraten zu wollen, stark von den bisherigen Frauen, die die anderen Ordenskrieger zu ihren Gefährtinnen gewählt haben. Dadurch kommt frischer Wind in die Geschichte, die ebenfalls anders ist als die Bisherigen. Normalerweise dreht sich beinahe alles um das Paar, um das es in dem jeweiligen Buch geht, doch in „Erwählte der Ewigkeit“ gibt es immer wieder kleine Sequenzen, in denen es um ein anderes Paar geht. Außerdem werden (vermutlich) die Grundsteine für die Fortführung der Serie gelegt, die eigentlich mit diesem zehnten Band enden sollte, glücklicherweise im Februar mit „Vertraute der Sehnsucht“ und einem Zeitsprung von 20 Jahren doch weitergeführt wird.

Wie auch schon der neunte Band kommt „Erwählte der Ewigkeit“ mit recht wenigen Erotikszenen aus, was der Geschichte jedoch keinen Abbruch tut. Die Zeiten, in denen sich ein Sexabenteuer an das andere reihte, sind vorbei, Lara Adrians Bücher wandeln sich immer mehr zu spannungsgeladenen Liebesromanen auf allerhöchstem Niveau. Die Szenen, die es gibt, sind sehr anregend und niveauvoll geschrieben, wie man es von der Autorin gewohnt ist. Ebenfalls wie gewohnt bietet „Erwählte der Ewigkeit“ Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, der man sich kaum entziehen kann.

Obwohl Sterling Chase nie einer meiner favorisierten Ordenskrieger war, ist seine Geschichte doch eine der Besten dieser Serie. Lara Adrian gelingt es auch nach neun Bänden immer noch, den Leser zu überraschen und die Spannung auf die Spitze zu treiben. Sie zeigt eine völlig neue Seite ihres Vampirkriegers auf, die man nicht erwartet hat, die ihn aber sehr liebenwert macht und sehr in der Achtung des Lesers steigen lässt. Wäre die Serie an dieser Stelle zu Ende, würde ich „Erwählte der Ewigkeit“ als einen mehr als gelungenen Abschlussband bezeichnen. Die Geschichte ist erzählt, alle Fragen beantwortet, man kann die Krieger mit einem guten und befriedigenden Gefühl verlassen. Aber ich freue mich sehr, dass es weitergeht, und bin mehr als gespannt darauf, was dem Orden und den Stammesgefährtinnen in 20 Jahren alles widerfahren ist.

7 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2012
Schicksal / Unter dem Vampirmond Bd.4
Hocking, Amanda

Schicksal / Unter dem Vampirmond Bd.4


sehr gut

Im vierten und letzten Teil ihrer „Unter dem Vampirmond“- Tetralogie gelingt es Amanda Hocking nach zwei schwachen Bänden zu guter Letzt doch noch, ihr Schreibtalent, welches sie im ersten Band „Versuchung“ zeigte, erneut unter Beweis zu stellen und die Reihe zu einem befriedigenden Ende zu bringen. Dass die nervige Mae keinen sonderlich großen Platz mehr in der Geschichte einnimmt, trägt einiges dazu bei. Zwar sind sie und ihr Vampirkind Daisy durchaus wichtig, treten aber nur noch ganz am Rande in Aktion, so dass man sich nicht pausenlos über ihr Getue aufregen muss.

Auch Alice fällt nicht mehr so auf die Nerven wie in den vorherigen beiden Bänden. Zwar ist sie immer noch eine Figur, mit der man nicht ganz warm wird, aber sie legt endlich zumindest teilweise ihren grenzenlosen Egoismus ab und schert sich auch mal um die Menschen um sich herum. Sehr positiv zu bewerten ist ebenfalls, dass die Gefühle zwischen Alice und Peter endlich abflauen und die Dreiecksgeschichte zwischen ihr und den Brüdern endlich ein Ende zu nehmen scheint.

Dass die Geschichte sich dieses Mal nicht ausschließlich um die Townsend- Vampire dreht, sondern einen Kriminalfall beinhaltet, ist ebenfalls ein Pluspunkt und verleiht der Geschichte neuen Schwung und Spannung. Zwar gibt es durchaus Längen, doch größtenteils lässt sich „Schicksal“ ohne Langeweile lesen. Ein wenig gewundert hat mich das Ende, das in meinen Augen doch recht offen ist und einige neue Fragen aufwirft, so wie die Tatsache, dass längst nicht alle alten Fragen beantwortet werden. Ich hoffe sehr, dass diese Buchserie mit diesem vierten Band wirklich ihr Ende gefunden hat und Amanda Hocking nicht aus Profitgründen noch mehrere Bände dranhängt. Für mich ist Alice Geschichte erzählt.

0 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.08.2012
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Green, John

Das Schicksal ist ein mieser Verräter


ausgezeichnet

In seinem neusten Werk beschäftigt sich John Green mit einem schwierigen Thema, das einem im wahrsten Sinne des Wortes an die Nieren geht und manchmal die Luft zum Atmen raubt – dem unheilbaren Krebs bei Kindern und Jugendlichen. Kaum eine Figur in dem Buch ist nicht vom Krebs betroffen, denn wenn sie ihn nicht selber hat, leidet ein Familienmitglied oder Freund an dieser Krankheit. Trotzdem ist „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ kein typisches „Krebsbuch“, denn „Krebsbücher sind doof“, das stellt Hauptfigur Hazel bereits am Anfang klar.

Hazel ist ein bemerkenswertes Mädchen, dass seit Jahren ohne zu murren tapfer gegen den Krebs kämpft. Dass ihr ständiger Begleiter eine Sauerstofflasche ist und sie seit drei Jahren kaum noch Kontakt zu Gleichaltrigen hat, nimmt sie mit beinahe stoischer Gelassenheit hin. Nie hört man eine Klage, nie hadert sie mit ihrem Schicksal – und nie heischt sie um Mitleid, welches man natürlich auf irgendeine Weise trotzdem für sie entwickelt. Das ganze Buch ist nicht darauf angelegt, auf die Tränendrüse des Lesers zu drücken, es hat trotz des allgegenwärtigen Todes einen eher heiteren Ton, was ich sehr angenehm finde. Eben kein typisches „Krebsbuch“.

Hazels Freund Augustus, genannt Gus, ist jedoch die Figur, die mich in dem Buch am meisten beeindruckt hat. Obwohl er selbst auch krebskrank ist, hat er so viel zu geben und strahlt unglaublich viel Positives aus. Er ist ein Fels in der Brandung, nicht nur für Hazel, sondern auch für andere Freunde und schafft es, selbst an den schlimmsten Dingen etwas Gutes zu finden.

Trotz des schwierigen und eigentlich sehr traurigen Themas hat „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ alles, um zu begeistern und auch, um zu einem Lieblingsbuch zu werden. Es ist spannend, tiefgreifend, bewegend, ja, einfach wahnsinnig toll und John Greens unvergleichliche Art zu schreiben macht das Lesen zu einem Hochgenuss. Ich habe gelacht, geweint, mit Hazel und Gus gelitten, mich mit ihnen gefreut und mir gewünscht, dass das Buch nie endet. Doch leider tut es das irgendwann, auf ganz besondere Weise, die einem Geniestreich gleicht.

Ich glaube, Worte können nur annähernd beschreiben, wie wunderbar dieses Buch wirklich ist. Seine Genialität kann man erst begreifen, wenn man es selbst gelesen hat und ich kann jedem, egal ob Jugendlicher oder Erwachsener, Mann oder Frau, nur empfehlen: Lest dieses Buch!

17 von 22 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2012
Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.17
Siegner, Ingo

Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum / Die Abenteuer des kleinen Drachen Kokosnuss Bd.17


ausgezeichnet

"Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum" ist das 17. Abenteuer, dass Kokosnuss und seine Freunde, der Fressdrache Oskar und Matilda, das Stachelschwein, zu bestehen haben. Auf gut 70 Seiten fliegen sie in den Weltraum und helfen einem kleinen Außerirdischen nach Hause zu finden. Die ganze Geschichte ist in acht Kapitel eingeteilt, die eine gute Länge für das Vorlesen abends vor dem Einschlafen oder einfach mal zwischendurch haben. Soll es etwas länger dauern, liest man einfach zwei oder drei Kapitel. Die Schrift ist schön groß, so dass sich das Buch auch für Leseanfänger zum selber lesen eignet.

Auf jeder Doppelseite findet sich mindestens eine kleine der vielen wundervollen Illustrationen, mit denen Ingo Siegner seine Geschichte versehen hat. Auf vielen Seiten finden sich aber auch größere und große Bilder, die zum Verweilen, Anschauen und Entdecken einladen.

Die Geschichte ist wunderbar kindgerecht, auch wenn sie in diesem Fall manchmal durchaus schwierige Wörter wie "Asteroid", "Roger" oder "Lichtjahr" beinhaltet. Diese Wörter hat der Autor mit Fußnoten versehen und unten auf der Seite erklärt. Praktisch für denn Fall, dass man als Erwachsener selbst einmal nicht weiß, was das Wort genau bedeutet. (Ist mir bei "Knorp" und "Schleich" passiert.)

Natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz, denn Kokosnuss und seine Freunde erleben ein wirklich spannendes Abenteuer. Doch es wird nie so schlimm spannend, dass die Kinder anschließend nicht einschlafen oder ruhig auf eine Fortsetzung des Vorlesens warten können, was ich sehr angenehm fand. Man kann das Buch auch durchaus mehrfach (vor)lesen, es wird nie langweilig.

"Der kleine Drache Kokosnuss im Weltraum" ist ein Kinderbuch, dass den Kindern, denen ich es vorgelesen habe, sehr viel Freude bereitet hat und das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Kokosnuss und seine Freunde werden mit uns sicher noch viele weitere Abenteuer erleben!

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2012
Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1
Ryan, Amy Kathleen

Gefährliche Lügen / Sternenfeuer Bd.1


sehr gut

Mit ihrer „Sternenfeuer“- Serie springt die amerikanische Autorin Amy Kathleen Ryan auf den schier unendlichen Zug der Dystopien auf, der momentan durch die Buchwelt jagt. Schauplatz ist allerdings nicht die veränderte oder zerstörte Erde, sondern ein bzw. zwei Raumschiffe, die seit über 40 Jahren durch den Weltraum fliegen. Waverly und Kieran, die Protagonisten, sind im All geboren und kennen nur das Leben in den Engen des Raumschiffes. Ihr Leben ist strickt vorausgeplant, da sie mit die ältesten Kinder auf dem Schiff sind, wird von ihnen erwartet, dass sie schnell heiraten und Kinder bekommen, um den Fortbestand der Menschen auf der Empyrean sicherzustellen. Bislang haben sie ihr Leben nie in Frage gestellt, doch der Überfall der New Horizon ändert alles.

Dass Kieran und Waverly sehr unterschiedlich sind, wird bereits zu Beginn der Geschichte klar. Wie unterschiedlich sie wirklich sind, erfährt man erst im Laufe der Zeit. Beide müssen viel durchmachen, jeder auf seine Weise, und aus den unbeschwerten Teenagern ist zum Schluss nicht mehr viel übrig. Daran ist vor allem die unglaubliche körperliche und auch seelische Gewalt, die ihnen widerfährt, Schuld. An einigen Stellen konnte ich vor Entsetzen kaum weiterlesen, so sehr schockierten mich die Ereignisse auf den beiden Raumschiffen. Besonders schlimm fand ich, dass nicht nur die Erwachsenen Gewalt ausüben, sondern auch die Kinder und Jugendlichen untereinander. Nicht einmal vor Mord wird zurückgeschreckt, und das nicht mal zum Wohle aller, sondern nur, um den eigenen Willen durchzusetzen und vor anderen stark zu erscheinen.

So abstoßend diese Gewalt auch sein mag, sie dient sehr dazu, die Spannung aufrecht zu erhalten und zu steigern. „Gefährliche Lügen“ ist auf keiner Seite langweilig, sondern ein richtiger Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann.

Die Liebesgeschichte zwischen Waverly und Kieran wird allerdings sehr stark an den Rand gedrängt und findet kaum noch Raum, was ich auf der einen Seite sehr schade finde, was aber auf der anderen Seite ebenfalls der Spannung eine gehörige Steigerung bringt. Werden Waverly und Kieran nach allem, was passiert, wieder zueinander finden?

„Sternenfeuer Gefährliche Lügen“ ist ein vielversprechender Serienauftakt, der mit „Vertraue Niemandem“ zum Glück schon bald fortgesetzt wird. Es verspricht spannende Lesestunden, muss aufgrund der abstoßenden Gewalt ein paar kleine Minuspunkte einstecken.