Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
chipie2909
Wohnort: 
München

Bewertungen

Insgesamt 95 Bewertungen
Bewertung vom 10.02.2019
I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7
Carter, Chris

I Am Death. Der Totmacher / Detective Robert Hunter Bd.7


sehr gut

„I am Death – Der Totmacher“ ist der siebte Band der Hunter-Garcia-Reihe und für Chris Carter Fans natürlich ein absolutes Muss! Diesmal werden die Detectives Robert Hunter und Carlos Garcia erneut mit einem bestialischen Serienkiller konfrontiert, der über ein enormes Selbstbewusstschein zu verfügen scheint. Denn er entführt sein Opfer seelenruhig aus dem Haus, in dem es gerade auf das Kind aufpassen sollte und es wird nicht mal eine klitzekleine Spur gefunden. Eine Woche später taucht die Leiche des Kindermädchens auf. In ihrer Kehle steckt ein zusammengerollter Zettel mit einer grausigen Nachricht: Ich bin der Tod.

Mein Eindruck vom Buch:
Für mich war der vorherige Band „Die stille Bestie“ das bisherige Highlight der Hunter-Garcia-Reihe. Wahrscheinlich habe ich auch deshalb meine Erwartungen an „I am Death – Der Totmacher“ so extrem hoch geschraubt. Vielleicht konnte deshalb dieses Werk gar nicht erst an den Vorgänger heran kommen. Um es nicht falsch zu verstehen: Auch dieser Thriller aus der Feder von Chris Carter ist ein absoluter Pageturner und ist spannend geschrieben, jedoch waren im letzten Buch so viele private Details von Robert Hunter, dass ich hoffte, man erfährt auch in diesem Band mehr über diesen genialen Menschen. Doch das Privatleben von Hunter als auch das von Garcia wird in diesem Band komplett rausgehalten, was ich sehr sehr sehr schade fand. Dennoch hat der Leser es mit einem sehr interessanten Fall zu tun und er begleitet die beiden Detectives zu Tatorten, die manchen Magen zum rebellieren bringen. Die bestialischen Morde stehen im Vordergrund und es wird nicht an Blut und grausamen Tötungen gesparrt. Ich frag mich immer wieder, wie man auf solche Ideen kommt ;-) Hunter und Garcia jagen einen unerbittlichen Killer und der Schluss ist einfach ein genialer Showdown! Nie und nimmer wäre ich auf diesen Täter gekommen.

Fazit:
Der siebte Band ist wieder eine absolute Empfehlung für alle, die gerne richtig blutige Thriller lesen. Dennoch kann er meiner Meinung nach „Die Stille Bestie“ nicht das Wasser reichen. Dennoch habe ich diesen Thriller sehr genossen, ich bin und bleibe absoluter Chris Carter Fan und freu mich sehr auf den nächsten Band!

Bewertung vom 04.02.2019
Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6
Carter, Chris

Die stille Bestie / Detective Robert Hunter Bd.6


ausgezeichnet

„Die stille Bestie“ ist der sechste Band der Hunter-Garcia-Thrillerreihe und ich liebe die Bücher von Chris Carter einfach! Dieses Werk unterscheidet sich von seinen Vorgängern radikal, denn dieses Mal beruhen Teile des Thrillers auf wahre Begebenheiten, mit denen Chris Carter konfrontiert wurde, als er noch als Kriminalpsychologe arbeitete.

Doch um was geht es jetzt im sechsten Band? Eigentlich sollte der Profiler Robert Hunter nach einem heftigen Fall zwei Wochen in Urlaub gehen und der Flug nach Hawaii ist bereits gebucht. Doch dann bittet ihn das FBI um Hilfe. Kurzerhand entschließt er sich zu unterstützen und steht seinem ehemals besten Freund in Studientagen, Lucien Folter gegenüber. Der Kontakt brach nach dem Studium ab und nun wird Lucien beschuldigt, ein Serienmörder zu sein. Für Hunter beginnt mit dieser Begegnung der emotionalste Fall, den man sich nur vorstellen kann…

Genial, genial und nochmal genial! Mich haben die Vorgänger bereits begeistert, dieser Band kann aber alles nochmal toppen! Spannend von der ersten Silbe bis zum Schluß und ich fand es einfach klasse, dass der Leser viel mehr über Hunters Vergangenheit erfährt. Chris Carter versteht es wirklich, den Leser zu fesseln und den Spannungsbogen so zu spannen, dass einem schlichtweg die Luft weg bleibt. Achtung, jetzt kommt ein klitzekleiner Spoiler und bitte nur weiterlesen, sollte man das Buch schon inhaliert haben. Einen klitzekleinen Kritikpunkt hätte ich da nämlich. Roberts Kollege Carlos Garcia hat mir in diesem Band sehr gefehlt, aber er konnte anders wie Hunter seinen Urlaub wohl wirklich antreten. Diesen hatte er und seine Frau Anna nach dem vorherhigen Fall auch ganz bitter nötig. Ich hoffe sehr, Carlos wird im nächsten Band dann wieder dabei sein! Der Spannung tat Carlos‘ Abwesenheit aber dennoch absolut keinen Abbruch, ich konnte mich wirklich kaum noch von dem Buch losreißen.

Fazit:
Für mich bisher der beste Band der Hunter-Garcia-Reihe! Ich kann es kaum erwarten, mit dem Folgeband zu beginnen und hoffe sehr, Chris Carter wird uns noch mit vielen Bänden dieser Serie beschenken! Danke für mega spannende Lesestunden!

Bewertung vom 11.10.2018
Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1
Link, Charlotte

Die Betrogene / Polizistin Kate Linville Bd.1


weniger gut

So lautet der Klappentext des Kriminalromans „Die Betrogene“ von Charlotte Link. Deshalb ging ich eigentlich in der Erwartung an das Buch, dass man hauptsächlich aus Sicht von Kate Linville den Fall mitverfolgt. Doch weit gefehlt. In diesem Werk vereinen sich mehrere Erzählperspektiven. Da taucht der Detective Chief Inspector Caleb Hale auf, der Drehbuchautor Jonas Crane, dem wegen Burnout dringend geraten wird, eine Auszeit zu nehmen, Terry Malyan, die leibliche Mutter von dem 5jährigen Sammy, der von den Cranes adoptiert wurde und deren Lebensgefährte Neil, DC Jane Scapin, eine von Hales besten Mitarbeiterinnen und noch weitere Protagonisten finden ihren Platz in diesem Buch. Leider war die Fülle an Figuren für mich als Leserin absolut kontraproduktiv. Hier wurde viel zu viel in einen einzigen Roman gepackt, was Stoff für mehrere Bücher gegeben hätte. Ich breche nie ein Buch ab, aber hier war ich nah an der Grenze, da ich mich oftmals aufraffen musste, weiterzulesen. Durch die vielen verschiedenen Sichtweisen kam meines Erachtens keine wirkliche Spannung auf, die Story konnte mich einfach nicht fesseln und auch zu den Figuren konnte ich keinerlei Verbindung aufbauen. Im Gegenteil, denn vorallem, dass ein querschnittgelähmter Ex-Polizist als vollkommen depressiv dargestellt wird, hat mich ziemlich verstimmt. Ich bin selbst in dieser Lage und es nervt einfach, dass durch dieses Werk der Eindruck, den der Großteil der Gesellschaft leider immer noch von Rollstuhlfahrern hat, weiter verstärkt wird. Für mich ist es leider vollkommen unverständlich, dass dieses Buch SPIEGEL-Bestseller 2015 wurde. Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden und von vorherigen Büchern aus der Feder von Charlotte Link war ich meist total begeistert. Deshalb werde ich bestimmt wieder ein Werk von ihr lesen. Nur um dieses werde ich zukünftig einen weiten Bogen machen.

Bewertung vom 05.10.2018
Ritus / Pakt der Dunkelheit Bd.1
Heitz, Markus

Ritus / Pakt der Dunkelheit Bd.1


ausgezeichnet

In „Ritus“ springt der Leser durch die Zeiten... befindet man sich mitten im 18. Jahrhundert, findet man sich im folgenden Kapitel in der Jetztzeit wieder, was den Spannungsbogen kontinuierlich weit oben hält. Doch um wen und was geht es eigentlich in diesem Fantasy-Roman? Im 18. Jahrhundert lernen wir Jean Chastel kennen, ein Wildhüter, der mit seinen beiden Söhnen in Frankreich lebt. Er führt ein beschauliches Leben, bis er eines Tages auf eine Bestie trifft, die sein ganzes Leben verändert. Diese Kreatur tötet grausam und lässt seine Opfer unendlich leiden und Jean macht sich unter vielen anderen auf die Jagd nach diesem Geschöpf, dass der Hölle entsprungen scheint. Doch auch er selbst birgt ein Geheimnis...
Mehr als zweihundert Jahre später kämpft auch Eric von Kastell gegen die Bestie. Auf dieser Jagd ist er weltweit unterwegs und tut alles dafür, um das Biest endlich zu vernichten. Aber wie auch Jean Chastel, der so lange Zeit vor Eric schon die Spur der Kreatur verfolgte, so verbirgt auch er ein Geheimnis, das er um jeden Preis bewahren will.

Mein Eindruck von dem Buch ist einfach fantastisch! Der Schreibstil fesselt total und mir ist absolut schleierhaft, warum mir Markus Heitz nicht schon viel viel viel viel früher unter die Finger kam. Der Leser ist von der ersten Seite an mitten drin im Geschehen und man fühlt sich, als wäre man auf der Jagd live dabei. Bei anderen Werken mit mehreren Zeitsträngen ging es mir schon öfter so, dass mich nur eine Ebene gepackt hatte und ich die andere schon fast verwünscht habe, weil sie beim Lesen eher aufhielt als alles andere... nicht so hier! Beide Geschichten sind mega spannend und sorgen dafür, dass man sich kaum noch losreißen kann. Ich habe mich nicht nur einmal ertappt, als ich mich in Lesepausen gefragt habe, wie es wohl grad Jean und Eric ergeht. Dieses Werk für mich etwas ganz Besonderes und ich werde gleich mit dem Nachfolgeband „Sanctum“ beginnen. Für alle Fantasy-Fans eine absolute Leseempfehlung, aber man sollte unbedingt darauf achten, dass man gleich die Fortsetzung parat hat, um die Geschichte sofort weiterbegleiten zu können.

Bewertung vom 23.09.2018
Die Party
Winner, Jonas

Die Party


ausgezeichnet

Mit einem Wort: SENSATIONELL!

Als ich hörte, dass Jonas Winner erneut einen Thriller veröffentlicht hat, war mir natürlich sofort klar: Das MUSS ich lesen. Nachdem mich „Die Zelle“ und „Murder Park“ schon vollkommen begeistert haben, konnte ich es kaum erwarten, bis ich das Buch endlich in den Händen hielt.

Doch um was geht es denn nun in „Die Party“? Mittlerweile wird Halloween auch in Deutschland seit einigen Jahren gerne zelebriert, in den USA ist dieses Fest am 31. Oktober aber sehr viel länger Kult. Brandon gab bereits in den achtziger Jahren eine spektakuläre Halloween Party. Die Schule war gerade beendet und es schien, als wäre dieses Event erstmal die letzte Zusammenkunft, bevor es die Schulfreunde in alle Winde verstreut. Heute, über 30 Jahre später, lädt Brandon erneut zu einer Halloween Party ein und und er sowie weitere zehn Jugendfreunde freuen sich sehr auf das Revival. Auf dieser Fete will Brandon nochmal das Feeling der achtziger Jahre aufleben lassen, und um dies noch authentischer zu gestalten, geben alle bei Ankunft die Handys ab. Doch kaum dass die Party beginnt, geschieht etwas schreckliches: Ein Kronleuchter kracht von der Decke und tötet den Gastgeber. Zuerst sind sich die geschockten Freunde sicher, es müsse ein Unfall gewesen sein. Doch es dauert nur Sekunden, bis klar wird, dass ein erbarmungsloser Killer unter ihnen weilt. Und so beginnt eine Party, aus der es kein Entrinnen gibt...

Mein Eindruck vom Buch:
Dieser Thriller macht eindeutig süchtig! Schon nach den ersten Seiten konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, denn bereits das erste Kapitel endet mit einem Cliffhanger, der einen nicht mehr von dem Buch loskommen lässt. Ich musste unbedingt mehr über die einzelnen Protagonisten erfahren und es dauert gar nicht lange, bis die erste Figur ihren Tod findet. Die Kapitel sind kurz und knackig, so wird es dem Leser wirklich sehr sehr sehr, und ich meine wirklich SEHR schwer gemacht, das Buch auch mal wieder aus der Hand zu legen. Denn immer ist der Gedanke da: „Ach, ein schnelles Kapitel geht schon noch“. Doch aus dem „schnellen Kapitel“ wurde bei mir letztendlich gleich das ganze Buch, die Story hat mich einfach vollkommen gefesselt. Dabei ist die Grundidee eigentlich nichts neues. Schon öfter gab es Bücher und Filme, in denen Menschen zusammengewürfelt wurden, nicht entfliehen konnten und nach und nach den Tod fanden. Allein deshalb war die Messlatte sehr hoch angesetzt, doch Jonas Winner hat diese mit Leichtigkeit übersprungen! Mich fasziniert es immer wieder, wie spielend der Autor es schafft, einen immer wieder in eine neue Richtung zu lenken. Glaubt man, jetzt hätte man endlich den Durchblick, wird alles kurze Zeit später komplett widerlegt. Ich war nicht nur einmal vollkommen verwirrt und wusste nicht mehr, was ich denn nun glauben soll bzw. kann. Der Leser begleitet die Protagonisten abwechselnd, und Jonas Winner ist ein wahrer Meister darin, falsche Fährten zu legen. Durch die Perspektivenwechsel fällt es noch schwerer herauszufinden, wer oder was hinter all dem steckt, was in Brandons Haus vor sich geht. Sehr gelungen finde ich auch, wie im zweiten Teil des Buches Rückblenden in die Vergangenheit eingebaut wurden. Ich konnte es immer kaum erwarten, wieder mehr über die Jugend der Schulkameraden zu erfahren. Mehr möchte ich hier nicht verraten, aber auf eines kann sich der Leser verlassen: Nichts ist so wie es scheint.

Fazit:
Für mich ist dieser Thriller eines meiner Jahres-Highlights. Mich hat schon lange kein Buch mehr so enorm gefesselt, dass ich es innerhalb von 24 Stunden gelesen hatte. Für mich ist Jonas Winner, der in Berlin, Rom und in den USA aufwuchs, einer der besten Thrillerautoren Deutschlands und ich freue mich bereits jetzt schon auf ein neue Werke von ihm, die hoffentlich kommen werden. Ich kann „Die Party“ allen Leseratten, die ein Buch für mega spannende Lesestunden suchen, wärmstens ans Herz legen und schicke ein DANKE an Jonas Winner!

Bewertung vom 11.05.2018
Wie man die Zeit anhält
Haig, Matt

Wie man die Zeit anhält


ausgezeichnet

Mein bisheriges Jahreshighlight!

Ich bin totaler Fan von Büchern, die von Zeitreisen und ähnlichen Thematiken handeln. Das hat schon seit jeher eine absolute Faszination auf mich ausgeübt. Gut, in "Wie man die Zeit anhält" geht es nicht wirklich über Zeitreisen, jedoch spielt Zeit hier auch eine große Rolle, denn Tom Hazard ist kein Mensch mit einer "üblichen" Lebensdauer und als ich den Klappentext las, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Für mich ist Tom dennoch irgendwie ein Zeitreisender, denn er hat so unendlich viele geschichtliche Ereignisse hautnah miterlebt.

Doch um was geht es in der Geschichte genau? Wenn man Tom so sieht, denkt man, ein gutaussehender Mann um die 40 steht vor einem. Doch weit gefehlt, in Wirklichkeit ist er über 400 Jahre alt und man kann sich kaum vorstellen, was er an bedeutend geschichtlichen Ereignissen miterlebt hat. Alle acht Jahre nimmt er eine neue Persönlichkeit an, um nicht entdeckt zu werden. Geliebt hat er nur ein einziges Mal und nachdem dies schmerzhaft endete und er Jahrhunderte gebraucht hat, um einigermaßen damit zurecht zu kommen, wollte er nie wieder lieben. Doch dann begegnet er in London Camille... und seine Welt steht plötzlich auf dem Kopf.

Mein Eindruck vom Buch:

Matt Haig hat hier einen wundervollen Protagonisten erschaffen, Tom Hazard. Der Leser lernt Toms Gedankenwelt kennen, denn die Geschichte ist als Ich-Erzählung aufgebaut und ich habe Tom schon auf den ersten Seiten lieb gewonnen. Aufgeteilt ist das Buch in fünf Teile und man springt zwischen den Zeiten hin und her. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass dies etwas zu Chaos führen könnte und man irgendwann nicht mehr weiß, welche Ereignisse und Personen in welchen Epochen eine Rolle spielen, aber das war absolut kein Problem. Matt Haig versteht es, verschiedene Geschichten, die Tom erlebt hat, fließend zu beschreiben und die Zeitenwechsel so zu konstruieren, dass es dem Leser leicht fällt, gleich wieder einzutauchen.Ich fand es faszinierend, wie der Autor es schafft, Tom so unglaublich viel Charakter, so viel Emotionen einzuflößen und ich habe richtig mit ihm mitgelitten, mich aber auch mit ihm gefreut, gehofft und mitgebangt. Manchmal musste ich mich richtig dran erinnern, dass Tom eine fiktive Figur ist und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich musste einfach unbedingt wissen, wie es mit ihm weitergeht und welche Rolle die geheime Organisation genau spielt. Der Schreibstil Haigs hat mich tief berührt... Toms Gedanken und Gefühle regen sehr zum Nachdenken an und ich habe mich nicht nur einmal ertappt, dass ich seine Eindrücke in mein Leben übermittelt habe und mir seine Fragen selbst über mich stellte. Ich habe selten ein Buch gelesen, dass dies so sehr geschafft hat wie dieses.

Fazit:

Für mich ist diese Geschichte etwas ganz Besonderes und mein bisheriges Jahreshighlight! Ich habe jede einzelne Zeile genossen und bin mir sicher, es wird ein Re-read geben. Dies war mein erstes Buch von Matt Haig und seine anderen Werke stehen jetzt auf meiner To-read-list ganz ganz oben. Danke für dieses wundervolle Buch!

Bewertung vom 13.03.2018
Killer City
Hohlbein, Wolfgang

Killer City


ausgezeichnet

Die Killercity kam leider zu kurz...

Wolfgang Hohlbein ist wahrlich eine Koryphäe in der Welt der Autoren und schon lange steht es auf meiner To-Read-List, ein Buch von ihm zu lesen. Umso gespannter war ich auf sein Werk Killer City, das ich bereits vorab lesen durfte.

Doch um was geht es in diesem Thriller? Wir begegnen Thornhill, einem Killer, der durch ganz Amerika zieht. Im Jahr 1893 landet er in Chicago, in der kurze Zeit vorher die Weltausstellung eröffnet hat und unzählige Besucher anlockt. Hier bieten sich ihm unzählige Möglichkeiten, seiner Lust zu Töten freien Lauf zu lassen und zig Opfer pflastern seinen Weg...

Mein Eindruck vom Buch:
Die ersten Seiten haben mich sofort gefesselt! Ich fand es wunderbar, in eine vergangene Zeit zurück versetzt zu werden, und genoss es sehr, als ich las, dass Thornhill eine Melone trägt, und Velos und Trambahnen mit Zugpferden unterwegs sind. Der Leser lernt Thornhill als kaltblütigen Mörder kennen und ich habe mich schnell gefragt, wie es soweit kam, dass er so unglaublich gefühllos erscheint. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich nach ein paar Kapiteln in die Vergangenheit Thornhills katapultiert wurde und auch das weitere Buch ist so aufgebaut, dass man immer wieder zwischen der Gegenwart und Thornhills Vergangenheit hin und her springt. Doch leider dauerte es nicht lange, bis mich die Vergangenheit weit mehr interessiert hat als die Gegenwart. Thornhills Zeit in Chicago erschien mir ohne wirklichen Faden, es war oft nicht erkennbar, welches Ziel er eigentlich verfolgt und mir fehlte die Handlung im Jahr 1893. Ich muss zugeben, dass ich es während den "Jetzt-Zeit-Kapiteln" kaum erwarten konnte, endlich wieder in die Vergangenheit des Mörders einzutauchen. Mehr noch: Manche Kapitel in der Gegenwart fand ich völlig überflüssig. Dies änderte sich erst, als es schon in Richtung Ende ging, endlich war auch das Jahr 1893 spannend und der Schluß war ein absolut gelungener Showdown. Was mir sehr gut gefallen hat, war die übersinnliche Komponente des Buches! Diese wurde meiner Meinung perfekt in die Story eingeflochten und hat mich bei der Stange gehalten, als sich die Kapitel etwa zur Mitte des Buches desöfteren in die Länge zogen. Der Schreibstil von Wolfgang Hohlbein ist flüssig und lässt einen durch die Seiten fliegen, aber nichts anderes habe ich erwartet.

Fazit:
Die Grundidee des Buches finde ich nach wie vor genial und die ersten Kapitel haben mich begeistert. Nur leider hielt diese Euphorie nicht lange an und die Kapitel der Gegenwart kamen mir desöfteren überflüssig vor. Ich habe mich manches mal gefragt, ob ich irgendetwas Wichtiges überlesen habe, denn ich konnte lange keinen Sinn in der Gegenwart entdecken. Erst im letzten Viertel hat es Wolfgang Hohlbein wieder geschafft, mich mit der Geschichte in den Bann zu ziehen. Wegen der langen Durststrecke kann ich jedoch leider nur 3 von 5 Sternchen vergeben.

Bewertung vom 27.02.2018
Tulpengold
Völler, Eva

Tulpengold


ausgezeichnet

Tulpengold = Buchgold

„Tulpengold“ ist mein erstes Buch der Autorin Eva Völler, die sich erstmal als Richterin und Rechtsanwältin ihre Brötchen verdiente, bis sie sich gottseidank (!!!) ganz dem Schriftstellertum widmete. Nachdem schon ein paar ihrer Bücher auf meiner Wunschliste stehen, war ich sehr gespannt auf dieses Werk, das ich im Rahmen einer Leserunde lesen durfte!

Doch um was geht es in diesem Buch?
Der Leser wird nach Amsterdam katapultiert, das sich gerade im Jahr 1636 befindet. Pieter, dessen Vater vor kurzem gestorben ist, begibt sich in die Lehre des berühmten Malers Rembrandt van Rijn. Doch Pieter ist nicht wie alle anderen Lehrlinge: Er hat eine ganz besondere Denkweise und höhere Mathematik ist sein großes Steckenpferd. Dadurch wird ihm auch schnell klar, dass der Tulpenhandel gewissen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Zudem hat er ein unglaubliches Talent im Malen. Doch damit macht er sich nicht nur Freunde und als dann noch mehrere Tulpenhändler tot aufgefunden werden, wird sein Meister verdächtigt. Denn die Opfer waren zuvor Modelle für Rembrandt. Pieter will diese mysteriösen Morde unbedingt aufklären. Doch wird ihm das gelingen?

Mein Eindruck vom Buch:
Schon die Leseprobe hat mich total begeistert und dieses Buch hat mich von der ersten Seite an total in den Bann gezogen. Der Leser lernt Pieter kennen, ein wahrer Sonderling und es fiel mir enorm leicht, ihn sofort ins Herz zu schließen. Er ist von Eva Völler enorm facettenreich gezeichnet und ein unglaublich interessanter Charakter. Bei seinen Gedankengängen musste ich oft schmunzeln und es hat richtig Spaß gemacht, sein Leben bei Rembrandt zu verfolgen und daran teilzuhaben. Aber auch die anderen Protagonisten wurde detailreich Leben eingehaucht. Da hätten wir natürlich Pieters Meister Rembrandt und dessen Frau Saskia, die Bediensteten Anneke und Geertruyd, die Lehrlinge Laurens und Cornelis und nicht zu vergessen natürlich auch Mareikje, die Wirtin ein Gaststätte. Wer gerne spekuliert, ist hier genau richtig, denn Eva Völler versteht es einfach brillant, den Leser in die Irre zu führen und unvorhersehbare Ereignisse lassen einen immer wieder in andere, ganz neue Richtungen denken. Ich weiß nicht, wie oft ich meinen Hauptverdächtigen „ausgewechselt“ habe und doch hat mich der Schluß überrascht! Faszinierend an diesem Buch ist darüber hinaus, dass enorm viele historische Begebenheiten eingeflochten wurden, Hut ab vor dieser grandiosen Recherche! Jeden Freund der Geschichte wird „Tulpengold“ begeistern und es ist unglaublich, wieviel man durch die Feder Eva Völlers lernen kann! Ich denke jeder, der meine Rezension liest, merkt, wie begeistert ich bin und wenn ich das nächste Mal in Amsterdam bin, werde ich durch diesen Roman die Stadt komplett anders sehen.

Fazit:
Warum habe ich nicht schon viel viel viiiiiiiieeeel früher ein Buch von Eva Völler gelesen? Nach diesem Werk ist mir das vollkommen schleierhaft! Tulpengold wurde für mich ein ganz besonderes Buch, definitiv eines meiner Highlights in den letzten Jahren. Und dabei lese ich nicht gerade wenig. Hier ist alles vereint, was ein Bestseller braucht: Liebevoll gezeichnete Protagonisten, ein spannender Kriminalfall und unglaublich gut recherchierte historische Ereignisse. Ich habe noch nie so viel durch einen Roman gelernt und würde mir sehr wünschen, dass wir irgendwann wieder von Pieter hören! Danke Eva Völler!

Bewertung vom 15.01.2018
Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1 (eBook, ePUB)
Fields, Helen

Die perfekte Gefährtin / Luc Callanach Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die perfekte Gefährtin - das perfekte Debüt!

Die perfekte Gefährtin ist das perfekte Debüt der Autorin Helen Fields, die ursprünglich als Anwältin arbeitete und dann mit ihrem Mann eine Filmproduktionsfirma leitete. Nun lernt die Welt der Literatur eine grandiose neue Schriftstellerin kennen!

Doch um was geht es im ersten Roman von Helen Fields? Nahe Edinburgh werden die sterblichen Überreste einer Person gefunden und es dauert nicht lange, bis die DNA-Spuren ergeben, dass es sich hierbei um die Anwältin Elaine Buxton handelt. Luc Callanach, ehemals bei Interpol in Frankreich und nun der Neue bei der Police Scotland, wird mit den Ermittlungen betraut. Was er sich jedoch in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kann ist, dass das Opfer noch lebt und gefangen gehalten wird. Sie soll die perfekte Gefährtin des Entführers werden, der vor nichts, aber auch vor gar nichts zurückschreckt…

Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe ein Weilchen gebraucht, um mit dem Ermittler Luc Callanach warm zu werden. Er war mir Anfangs zu kalt, zu emotionslos und erst nach einigen Seiten blitzte immer mehr von seiner nicht unkomplizierten Persönlichkeit hervor. Als dies dann endlich geschah und ich seine Situation verstand, habe ich ihn aber immer mehr ins Herz geschlossen, so dass ich richtig mit ihm mitgezittert habe. Helen Fields hat mit Callanach einen interessanten und sehr vielseitigen Charakter geschaffen, der für seinen Beruf alles geben würde. Aber nicht nur Callanach wird facettenreich gezeichnet. Auch DI Ava Turner, eine von Callanachs Kolleginnen lernt der Leser mit Stärken und Schwächen kennen und neben einem mega spannenden Fall ist Freundschaft ein großes Thema. Der Täter wird sehr schnell präsentiert, doch das wirkt sich in keiner Weise negativ auf die Spannung aus! Im Gegenteil, die Kapitel, in denen es um den Entführer geht, fesseln ebenso wie die Abschnitte, in denen Callanach und Turner ermitteln. Man kann dieses Buch wirklich kaum aus der Hand legen, denn der Spannungsbogen wird so hoch angesetzt, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht! Was die Autorin ebenso sehr klar darstellt ist ihre Liebe zu Edinburgh. Nachdem diese Stadt meine absolute Lieblingsmetropole ist, habe ich mich sehr gefreut, in einen Thriller eintauchen zu dürfen, der genau dort spielt.

Fazit:
Helen Fields ist definitiv im gleichen Atemzug zu nennen wie Karin Slaughter und Joy Fielding! Meiner Meinung nach hat die Autorin hier einen genialen Auftakt zu einer neuen Thrillerreihe geschaffen und ich bin sehr gespannt, was wir mit Luc Callanach noch alles erleben werden und freue mich auf den nächsten Fall, der hoffentlich auch wieder in Edinburgh spielen wird! Deshalb gibt es eine absolute Leseempfehlung von meiner Seite aus.

Bewertung vom 28.12.2017
Darm mit Charme (aktualisierte Neuausgabe)
Enders, Giulia

Darm mit Charme (aktualisierte Neuausgabe)


ausgezeichnet

Wissen mit Humor verpackt

Eigentlich lese ich nur wenige Sachbücher, da sie mir meistens zu trocken sind, aber bei Darm mit Charme hat es die Wissenschaftlerin Giulia Enders tatsächlich geschafft, dass ich Tränen lachte! Einfach herrlich, wie sie mit einem herrlichen Humor dem Leser nahe bringt, wie wichtig der Darm für uns ist. Witzige Illustrationen unterstreichen ihre knallharten Aussagen und auch da musste ich öfter laut auflachen! Vorallem die Beschreibung, in welcher Sitz- bzw. Hockposition sich der Darm am Besten entleeren lässt, rief Lachanfälle hervor. Dennoch ist dieses Buch bei weitem nicht nur zur Belustigung da! Nein, in diesem Werk steckt viel viel viel mehr! Es gibt einige Punkte in der Lektüre, die ich bereits vorher wußte, dennoch gab es auch viele Sachverhalte, die mir völlig neu waren und ich habe einiges gelernt! Es ist erstaunlich, wie selbstverständlich man seine inneren Organe hält, dabei leisten sie wirklich eine grandiose Arbeit. Mir war auch nie bewusst, wie enorm wichtig der Darm ist und welch Höchstleistungen dieser tagtäglich erbringt. Man sollte sich dies viel öfter vor Augen führen und darauf achten, seinem Körper viel öfter gutes zu tun. Die Autorin bringt gute Ansätze, bewusst(er) mit diesem Organ umzugehen und es nicht mehr so extrem zu unterschätzen. Denn man glaubt erstmal gar nicht, was alles vom Darm abhängt und wie er mit anderen Organen zusammen spielt. Die Kapitel sind kurz und knackig gehalten, so dass man auch mal zwischendurch ein bißchen lesen kann, trotzdem hatte ich dieses Buch an einem Tag durch, so gefesselt hat es mich. Meiner Meinung nach ist dieses Werk ein absolutes Highlight und sollte in keiner Bibliothek fehlen! Und ich würde mir mehr solche Bücher von Giulia Enders wünschen, denn so macht es richtig Spaß, auch mal Wissenschaft zu lesen!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.