Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Manja Teichner
Wohnort: 
Krefeld
Über mich: 
mein Blog: http://manjasbuchregal.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 1027 Bewertungen
Bewertung vom 14.01.2016
Nichts als überleben
Bodeen, S. A.

Nichts als überleben


sehr gut

Kurzbeschreibung
Robie stürzt mit einem Flugzeug über dem Pazifik ab. Max, der Co-Pilot, rettet sie in ein aufblasbares Rettungsfloß – dann stirbt er. Robie muss ihn über Bord werfen und treibt tagelang auf dem Meer. Allein. Gnadenlos den Naturgewalten ausgeliefert. Bis Max plötzlich wieder da ist. In ihrer Einsamkeit klammert sich Robie an ihn. Sie hat Angst. Hunger. Durst. Panik. Hoffnung? Nur ein Gedanke lässt sie nicht aufgeben: Sie will nichts als überleben ...
(Quelle: Beltz & Gelberg)

Meine Meinung
Robie ist bei ihrer Tante auf Hawaii zu Besuch als diese kurzfristig beruflich verreisen muss. Daher beschließt sie zu ihren Eltern, die als Biologen auf dem Midway-Atoll arbeiten, zurückzufliegen. Sie fliegt kurzerhand im Versorgungsflugzeug mit ohne dass ihre Eltern oder ihre Tante davon wissen. Da passiert es, das Flugzeug stürzt mitten über dem Pazifik ab. Der Co-Pilot schafft es noch Robie ins Rettungsfloß zu ziehen, dann stirbt er und Robie ist ganz auf sich alleine gestellt. Da niemand weiß, dass sie im Flugzeug gewesen ist, sucht auch niemand nach ihr. Es beginnt ein harter Kampf ums Überleben …

Der Jugendroman „Nichts als Überleben“ stammt von der Autorin S.A. Bodeen. Für mich war dieser Roman der erste der Autorin und ich wurde hier vom Klappentext sehr angesprochen.

Robie ist 15 Jahre alt und gerade bei ihrer Tante zu Besuch. Ihre Eltern sind Biologen und arbeiten auf dem Midway-Atoll. Robie rebelliert ziemlich gegen ihre Eltern, hat ein Nasenpiercing und eine Henna-Tattoo. Als ihre Tante Jilian kurzfristig verreisen muss ist Robie auf sich gestellt. Zuerst freut sie sich, klar, der Traum eines jeden Jugendlichen in Robies Alter, dann aber wird ihr doch mulmig zumute. Robie handelt gerne mal kurzentschlossen, denkt nicht so besonders über ihre Handlungen nach. So kommt sie schon auch in recht schwierige Situationen.
Julian, auch AJ genannt, ist Robies Tante, die Schwester ihres Vaters, und sie steht Robie bei der Rebellion gegen ihre Eltern bei. Allerdings muss ich sagen auch sie reagiert ein wenig naiv als sie zusagt das Robie alleine bleiben kann.
Robies Eltern sind Biologen und ziemlich oft unterwegs. Sie verlassen sich auf AJ und geben ihre Tochter in deren Obhut. Was dabei herauskommt können sie nicht ahnen.

Der Schreibstil der Autorin ist jugendlich leicht und lässt sich wirklich gut lesen. Es ist alles gut zu verstehen und man kann sich die Umgebung auch wirklich gut vorstellen.
Die Handlung ist spannend gehalten. Es ist hier eine Extremsituation, der Robie ausgesetzt ist. Dafür ist es authentisch und glaubhaft. Aber ganz ehrlich ein wenig an den Haaren herbeigezogen ist der Plot schon. Die Reaktionen von Robie wirkten auf mich glaubhaft und alles ist durchweg nachvollziehbar.

Das Ende ist gut und passt zur Gesamtgeschichte. Es schließt den Roman sehr gut ab und man kann das Buch letztlich mit einem guten Gefühl zur Seite legen. Wenngleich ich mir vielleicht ein paar mehr Seiten gewünscht hätte, das ist aber Geschmackssache.

Fazit
Zusammenfassend gesagt ist „Nichts als Überleben“ von S.A. Bodeen ein sehr guter Jugendroman über eine sehr extreme Situation.
Die gut beschriebenen Charaktere, der jugendlich leicht lesbare Stil und eine Handlung, die spannend gehalten ist aber meiner Meinung nach ein paar Seiten mehr hätte vertragen können, haben mir hier sehr unterhaltsame Lesestunden beschert.
Durchaus lesenswert!

Bewertung vom 02.11.2015
Mondscheinblues
Koppold, Katrin

Mondscheinblues


ausgezeichnet

Der Roman „Mondscheinblues“ stammt von der Autorin Katrin Koppold. Für mich war dieses Buch nicht das erste von ihr, eher im Gegenteil, bisher konnte mich Katrin immer mit ihren Geschichten fesseln und ich hab jede einzelne wirklich genossen. Daher war ich auch wirklich gespannt darauf wie es mir mit „Mondscheinblues“ ergehen würde.

Nina mochte ich auf Anhieb. Sie war mir bereits bekannt aus Katrins Roman „Hoffnung aus Kirschblüten“. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass sie auch ihre eigene Geschichte bekommt. Nina ist sehr ehrgeizig und dazu auch noch perfektionistisch veranlagt. Ganz tief im Inneren aber ist Nina eine absolut liebenswerte junge Frau, die eigentlich nur eines möchte, geliebt werden. Sie hat nicht so gute Erfahrungen gemacht und daher hat sie quasi eine Mauer um sich erbaut. Im Verlauf aber bröckelt diese Mauer mehr und mehr und das ist alleine Toms Verdienst.
Tom Bergmann, ein ehemaliger Rockmusiker, hat es mir ebenfalls direkt von Anfang an sehr angetan. Er ist so ein Typ, harte Schale ganz weicher Kern. Er lebt in den Tag, Alkohol und Drogen spielen dabei auch eine ziemliche Rolle. Zuerst ist er nicht so begeistert mit Nina nach Cornwall zu fliegen, doch auch er macht eine Veränderung durch, beginnt sich im Verlauf immer mehr zu öffnen.

Neben den beiden gibt es noch Nebencharaktere. Beispielsweise Ninas Arbeitskollegin Amelie oder ihr Chef oder auch die ganzen Personen, denen Nina und Tom in Cornwall begegnen. Hier ist mir ganz besonders Herb, der Fotograf, in Erinnerung geblieben. Er fotografiert Nina und Tom in Cornwall.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und locker leicht. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen, war ganz in der Geschichte gefangen.
Geschildert wird das Geschehen abwechselnd aus den Perspektiven von Nina und Tom. Für beide Sichtweisen hat Katrin Koppold die Ich-Perspektive verwendet, was den Leser noch näher an die beiden heranbringt.
Die Handlung reist den Leser von Beginn an mit. Man kann komplett im Geschehen abtauchen und taucht erst am Ende wieder auf. Es ist hier ein Auf und Ab der Gefühle. Nina und Tom necken sich sehr viel, was Katrin Koppold seht humorvoll an den Leser heranträgt. Die Macken der beiden machen dieses Buch so besonders, denn niemand ist wirklich perfekt. Sie tasten sich langsam aber stetig aneinander heran.
Als Kulisse hat Katrin Koppold hier die Landschaft von Cornwall gewählt. Diese wird wunderbar beschrieben, man kann sie sich als Leser sehr gut vorstellen. Und kleiner Tipp: Am Ende gibt es die Reiseroute für den eigenen Trip nach Cornwall.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es passt zur Gesamtgeschichte, macht sie rund und vor allem es schließt sie ab. Bevor man Nina und Tom verlässt fiebert man als Leser aber nochmals mit beiden mit.

Fazit
Kurz gesagt ist „Mondscheinblues“ von Katrin Koppold ein auf ganzer Linie gelungener Roman vor wundervoller Kulisse.
Sympathische Protagonisten, ein locker leichter Stil der Autorin und eine Handlung, die dem Leser die ganze Bandbreite der Gefühle bietet und ihn mitfiebern lässt haben mich hier begeistert und überzeugt.
Klare Leseempfehlung!