Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
bolie
Wohnort: 
Langscheid

Bewertungen

Insgesamt 817 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2023
Die siebente Tugend / Der Silberbaum Bd.1 (eBook, ePUB)
Ebert, Sabine

Die siebente Tugend / Der Silberbaum Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Der Silberbaum – Die siebente Tugend“ befasst sich mit dem Leben eines der bemerkenswertesten Fürsten des Mittelalters. Es beginnt, als sein Vater, Markgraf Dietrich von Meißen, mit etlichen Männern auf der Jagd ist. Sie wollen Wölfen den Garaus machen, die alle Bewohner des Ortes in Angst und Schrecken versetzen. Doch, was hört Jutta, seine Gattin? Viel zu früh kehren sie heim. Ob etwas Schlimmes passiert ist? Aber nein, Dietrich beruhigt sie sofort. Jedoch noch ehe er den letzten Satz zu Ende sprach, sackt er zusammen und gleitet vom Pferd. Wenige Stunden später ist er tot und Jutta in größter Sorge. Kennt sie doch die Ränke ihrer Umgebung und weiß, dass niemand ihrem Sohn das Erbe des Markgrafen gönnt. Sie muss sich etwas einfallen lassen, damit Heinrich, der erst drei Jahre zählt, nichts geschieht und er in die Fußstapfen seines Vaters treten kann.

Wie jedes ihrer Bücher, so ist auch dieses akribisch recherchiert. Wir lernen die Königstochter des Ungarns Andreas II., die fromme Elisabeth samt Beichtvater Konrad von Marburg kennen. Während Elisabeth später sogar heilig gesprochen wird, führt der Markgraf nichts Gutes im Schilde. Dann gibt es noch Lukas, den Landgrafen aus Thüringen, der sich um Witwe und Sohn kümmert. Welch ein Kampf war es für alle Beteiligten, bis der kleine Sohn Juttas alt genug war und aus ihm Heinrich der Erlauchte wurde. So mancher Kampf musste gefochten werden und einige entgingen dem Tod nur um Haaresbreite.

Ich lese gerne und oft Bücher über die Geschichte Deutschlands. Wenn sie dann auch so fundiert und klar verständlich geschrieben sind, dann freut es mich sehr. Schon jetzt warte ich gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und gebe für diesen ersten Band eine klare Empfehlung. Zumal im Anhang ja auch noch anschauliche Stammtafeln abgebildet sind, die sowohl Staufer als auch Wettiner und Ludowinger zum Thema haben. Das abschließende Glossar mit Zeittafel ist bei dieser Autorin selbstverständlich.

Bewertung vom 13.12.2023
Der Spion und der Verräter
Macintyre, Ben

Der Spion und der Verräter


ausgezeichnet

Oleg Gordijewski zweifelte immer mehr am Tun der Kommunisten. Und das, obwohl er für den KGB als Agent im Westen tätig war. Das lag nicht nur am Bau der Mauer zwischen Ost- und Westdeutschland. Der Tropfen, der das Fass seines Unmuts zum Überlaufen brachte, war das Vorgehen in Prag. Er verstand absolut nicht, warum die sowjetischen Truppen dort einmarschierten und so viele Menschen starben. Danach stand für ihn fest, dass er nicht mehr als Spion für die Sowjetunion arbeiten wollte. Er wechselte zum britischen MI6.

Wer Agenten nur aus Filmen mit James Bond kennt, wird staunen. Das wahre Agentenleben ist so ganz anders. Es gibt keine unverwundbaren Helden und die Männer sind dauerhaft in „Habachtstellung“. Das Eheleben leidet darunter, weil sie zum Schweigen verdammt und häufig unterwegs sind. Auch Olegs Ehe hielt dem Druck nicht stand. Und das, obwohl seine Frau ebenfalls beim KGB arbeitete.

Spannender als jeder Roman, so empfand ich das Sachbuch „Der Spion und der Verräter“. Wer beim KGB arbeitete, der tat dies für sein ganzes Leben. Putin sagte einmal: „So etwas, wie einen ehemaligen KGB-Mann gibt es nicht“. Damit ist alles verdeutlicht. Viele Fakten erstaunten mich und unter anderem dieser: Spione, die per Fallschirm in Frankreich landeten, bekamen vorher Knoblauchschokolade zu essen. Ihr Atem sollte so riechen, wie es bei „echten“ Franzosen der Fall war.

Aufgelockert wird das Buch durch etliche Fotos der Akteure. Ich konnte mir die Personen also im wahrsten Sinne des Wortes bildlich vorstellen. Die Sprache ist gehoben, ließ sich aber gut lesen. Abschließend kann ich nur sagen, gut, dass diese Zeit nur noch in Romanen existiert. Von mir gibt es eine klare Empfehlung.

Bewertung vom 07.12.2023
Der süße Duft der Reben
Haigh, Tara

Der süße Duft der Reben


ausgezeichnet

Isabella soll heiraten. Ihr Vater will es so und geht davon aus, dass sie ihm gehorcht. Dabei mag sie den jungen Mann, der für sie vorgesehen ist, überhaupt nicht. Was soll sie nur tun? Sich gegen den Vater stellen? Ein Leben mit einem ihr äußerst unsympathischen Menschen verbringen? Nein, sie hat eine bessere Idee und setzt sie in die Tat um. Sie flüchtet in die Heimat nach Spanien.

„Der süße Duft der Reben“ beschreibt Isabellas Weg, fort von dem Vorhaben des Vaters. Obwohl sie mutig für ihre Freiheit kämpft, leicht wird es nicht. Schon kurz nach der Ankunft im Heimatort Dénia wird sie verfolgt und muss sich sogar gegen einen Übergriff wehren. Auch die Frage nach der Unterkunft stellt sich bald und sie zweifelt immer mehr bei der Frage, ob sie das Richtige getan hat. Zu viele Steine liegen auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit.

Die Bücher von Tara Haigh lese ich gerne. Sie schreibt über Regionen und Ereignisse, die selten oder gar nicht literarisch festgehalten sind. In diesem Roman geht es um Spanien und dabei exakt um den Weinbau mit all seinen Tücken. Nicht nur der harte Konkurrenzkampf ist Thema, sondern auch Schädlinge, die eine komplette Ernte vernichten können. Der Stil ist kurzweilig und lebendig. Ein Buch, das nicht nur gut unterhält, sondern auch viel Wissen vermittelt.

Bewertung vom 23.11.2023
Unsereins
Mahlke, Inger-Maria

Unsereins


sehr gut

Friedrich Lindhorst und seine Frau Marie warten gespannt auf die Niederkunft. Sollte es der 6. Sohn oder doch vielleicht ein Mädchen werden? Das Warten fällt besonders der Mutter schwer. Herr Lindhorst hat andere Probleme, die für ihn wesentlich wichtiger sind. Derweil schreibt Georg an seine Mutter und fleht um ihr Einsehen. Er möchte nicht länger in Lübeck bleiben. Die Leute sind gar streng zu ihm und er hat furchtbares Heimweh. Jedoch hört die Mutter nur auf Georgs Großvater und beachtet das Ansinnen ihres Sohnes nicht.

Sofort am Anfang gibt es eine Liste mit den handelnden Personen. Das ist auch notwendig, da es viele Akteure gibt und man immer mal wieder nachschauen muss, wer denn jetzt wohin gehört. Diese Flut an Menschen und Ereignissen macht das Lesen schwierig. Es erfordert hohe Konzentration und der Lesefluss sollte nicht unterbrochen werden. Im „kleinsten Staat“ des Reiches wird viel über die Politik diskutiert und als der Kaiser abdankte, da waren seine Anhänger entsetzt. Was Bismarck wohl an guten Neuerungen bringen mag? Das wusste keiner.

Besonders gut gefiel mir, dass die Autorin mich langsam aber intensiv zu den Charakteren führte. Die sind so unterschiedlich, wie es stets der Fall ist. Es gibt Arme, Reiche, Diener und Advokaten. Welche mit Standesdünkel und hysterische Frauen. Kurz, ein fokussierter Blick in die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Sprache ist wahrlich außergewöhnlich und diese plakativen Beschreibungen ebenfalls. Mir hätte aber noch besser gefallen, wenn es nicht so viele Wechsel von Personen und Orten stattgefunden hätten.

Bewertung vom 22.11.2023
Straffers Nacht
Wissler, Wolfgang

Straffers Nacht


ausgezeichnet

Dass er mal so tief sinken würde, hätte Straffer nicht gedacht. Als Nachtwächter arbeiten zu müssen und in einem Ein-Zimmer-Verschlag zu hausen, nein, das ist nichts Angenehmes. Seine Frau und die beiden Jungen kommen mit der Situation auch nicht gut zurecht. Wie schön war es doch, als er noch SS-General war. Rauschende Feste fanden in seinem großen Haus statt und viele Bekannte beneideten ihn um seinen Reichtum. Aus und vorbei. Als dann ausgerechnet ein Jude sein neuer Arbeitskollege wird, ist Straffer völlig am Ende.

Welch ein verstörendes Buch. Der Autor schreibt schonungslos über die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. So viele Nationalsozialisten kamen in hohe Posten und nur ein Bruchteil der Täter von damals wurde bestraft. Dass Eichmann gefunden wurde, war Glück. Wäre der Prozess nicht vor aller Welt geführt worden, vielleicht hätten die Richter ihn sogar noch begnadigt? Die Gedanken Straffers, die der Autor zu Papier brachte, machen sprachlos. Der glaubte tatsächlich daran, was der Führer ihm vorbetete. Was war mit Adenauer und Kiesinger? Warum wohl gab Frau Klarsfeld einem der „hohen Herren“ eine Ohrfeige?

Was heute so vollmundig als „nie wieder“ verkündet wird, klingt für mich leicht ironisch. Diese Stimmen hätte es nach Kriegsende geben müssen, und das sehr laut. Nicht nachzuvollziehen, dass so viele als Wendehälse durchkamen. Trotz ernstem und aufwühlendem Thema, lässt sich
„Straffers Nacht“ zügig lesen.

Bewertung vom 22.11.2023
Der Tote von Ruuchmoor (eBook, ePUB)
Holldorf, Nina

Der Tote von Ruuchmoor (eBook, ePUB)


sehr gut

Als Frederikes Onkel stirbt, eilt sie sofort zum Gut Moorensee. Dass sie sich nicht mehr von ihm verabschieden konnte, macht sie traurig. Doch einen großen Lichtblick gibt es. Er verfügte in seinem Testament, dass sie sein Gut erbt. Hier verbrachte sie viele glückliche Tage ihrer Kindheit und die angenehme Ruhe des Ortes, konnte sie schon immer genießen. Bei einem Ausflug mit ihrer Fuchsstute Liese, macht ihr Hund eine grausame Entdeckung und Frederike ist mehr als erschüttert. Hat doch die vermeintliche Idylle eine Riss bekommen.

„Der Tote von Ruuchmoor“ entwickelt nach einer relativ langen Einleitung zu einem spannenden Krimi. Er kommt ohne zerstückelte Leichen und übermäßiges Blutvergießen aus. Einige Wendungen machen ihn aufregend und die humorvollen Einlagen gefielen mir ebenfalls. Wie der Fall dann gelöst wird und wer hinter den Taten steckt, hat mich überrascht. Ich hoffe sehr, dass es auch noch weitere Bände gibt, denn ich habe noch einige Fragen, die auf Beantwortung warten.

Bewertung vom 20.11.2023
Kartonwand (eBook, ePUB)
Çevikkollu, Fatih

Kartonwand (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ein Anruf des jüngeren Bruders und die Welt von Fatih Cevikkollu bleibt für einen Moment stehen. Seine Mutter ist gestorben. Sei war zwar krank, aber ihr Tod kommt überraschend. Fatih fragt sich, ob die Psychose seiner Mutter im Zusammenhang mit ihren Erlebnissen als „Gastarbeiterin“ in Deutschland stand. Er macht sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Nicht nur seine eigenen Erinnerungen verarbeitet er in „Kartonwand“. Er fragt auch Verwandte und Freunde nach ihren Erlebnissen und Einschätzungen.

Da musste ich dann doch mehrmals schlucken. Das Buch hat mich aufgerüttelt und meine Meinung über die damaligen Gastarbeiter drastisch verändert. Fatih berichtet von der Hoffnung seiner Eltern, dass sie in Deutschland ein besseres Leben haben werden. Nein, sie wollten nicht hier bleiben, sondern mit ihrem gesparten Geld wieder zurück. Aus dem Grund war es auch nicht so wichtig, die Sprache der Deutschen zu lernen. Die schauten sie ja eh nur abschätzig an und wollten keinen Kontakt mit ihnen.

Bei Ford am Fließband fand Fatihs Vater Arbeit. Und für seine Mutter, die Lehramt studierte, gab es dann nur eine Tätigkeit in einer Schneiderei. Kinder wurden hin und hergeschickt, der Begriff „Kofferkinder“ wurde geprägt. Die hier angesprochenen Themen verdient eine öffentliche Debatte und es wäre zu begrüßen, dass dieses Buch dazu führt. Mir hat es die Augen geöffnet und dafür bin ich dankbar.

Bewertung vom 15.11.2023
Echtzeitalter (eBook, ePUB)
Schachinger, Tonio

Echtzeitalter (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach stundenlangen Gesprächen und diversen Listen (Tabellen zum Für und Wider) sind sich Till und seine Mutter einig. Er wird die Eliteschule Marianum besuchen. Das hat zwei Vorteile. Sie gehört zu den besten Einrichtungen Wiens und seine Mutter kann weiter in Vollzeit arbeiten. Doch, wie kommt ein Ausnahmetalent für Computerspiele mit den antiquierten Vorstellungen seines Klassenlehrers zurecht?

Mit „Echtzeitalter“ erreichte der Autor Tonio Schachinger den ersten Platz des Deutschen Buchpreises 2023. Obwohl es unter den Nominierten Werke gab, die mir besser gefielen, verstehe ich die Jury. Herr Schachinger weiß, wie er die Leser in eine ihnen bis dato fremde Welt mitnehmen kann. Hier ist es ein Internat, das nicht ausschließlich der Bildung seiner Schüler dient. Viel mehr ist es ein Statussymbol zu sagen: „Ich war am Marianum“.

Mit einigem Augenzwinkern begegnen dem Leser Typen, wie Strache oder Anton Philipp Reclam. Aber auch die Befindlichkeiten Heranwachsender sind Thema. Erste Verliebtheit, Rauchen in der Öffentlichkeit und das Computerspiel „Age of Empire“ zum Beispiel. Abwechslungsreich und bildhaft gestaltet sich die Sprache. Was mich dann doch verwunderte, sind diese langen Schachtelsätze. Zuweilen kam es mir vor, als sei ich bei einem Roman von Thomas Mann gelandet.

Bewertung vom 15.11.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent (eBook, ePUB)
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent (eBook, ePUB)


sehr gut

Loulous Eltern sind geschieden und leben auf verschiedenen Kontinenten. Die Mutter in Frankreich, der Vater in USA. Sie wohnt bei ihrer Großmutter, die ihr mit den altbackenen Ansichten häufig auf die Nerven geht. Als sie dann eine Einladung von Desmond FitzGerald bekommt, ist sie glücklich. Endlich kommt ein wenig Abwechslung in ihr Leben und selbst die alte Dame hat nichts gegen dieses Treffen. Loulou und Desmond werden ein Paar und heiraten. Obwohl die Ehe nicht lange hält, bleiben sie gute Freunde.

Die junge Loulou de la Falaise hält sich am liebsten auf Flohmärkten auf. Hier kauft sie ihre Kleidung und zeugt damit von ihrem recht eigenwilligen Stil. Das wiederum gefällt dem schüchternen Designer Yves Saint Laurent und er bittet sie, seine rechte Hand zu werden. Für die eigensinnige Loulou geht ein Traum in Erfüllung. Es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft.

„Der Glanz der Zukunft Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent“ lässt die Modewelt der 1970er Jahre vor den Augen der Leser aufleben. Frau de la Falaise war eine Stilikone. Das stellte die Autorin in bildhafter Sprache dar. Einige von Loulous damaligen Freunden wurden Stars und sind bis heute ein Begriff. Amüsant fand ich die Vorstellung eines Mick Jaggers als schüchternen, linkischen Mann. Zu jedem im Buch erwähnten Künstler gibt es eine kurze Biographie, die von intensiver Recherche der Autorin zeugt. Besonders für Modeinteressierte birgt das Buch spannende Unterhaltung.

Bewertung vom 09.11.2023
Ich war doch noch ein Junge (eBook, ePUB)
Brallier, Steven W.; Beck, Lynn G.; Lohr, Joel N.

Ich war doch noch ein Junge (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mitka und seine Frau leben in einem kleinen, gemütlichen Haus in Sparks, Nevada. Oberflächlich betrachtet, gehören sie zu einer ganz normalen, glücklichen Familie. Der Schein trügt aber. Nein, sie sind nicht unglücklich. Mitka trägt aber Traumata mit sich herum, die erst nach Jahrzehnten ein Ventil fanden. Wie schwer muss es für ihn gewesen sein, sich seiner Frau zu öffnen? Und noch einmal viel schwerer, die Hilfe des Rabbis und weiterer Fachleute anzunehmen?

„Ich war doch noch ein Junge“ hält den Leser fest. Ja, die Lebensbeichte des Mitka Kalinski ist so grausam, dass es schmerzt. Das Buch beginnt mit vagen Erinnerungen des Mannes. Er war etwa 5 Jahre alt, als er in einem Kinderheim in Obhut gegeben wurde. Das war in der Ukraine im Ort Bila Zerwka. Als die Schergen des Führ.rs das Heim vor den jüdischen Kindern säubern wollten, floh er. Mutterseelenallein schlug er sich durch, bis er von einem Militärkonvoi, völlig überfüllt mit Todgeweihten, aufgegriffen wird. Dass er das anschließende Massaker überlebt, ist für ihn ein Wunder.

Etliche Stationen folgen und mit ihnen Erlebnisse, die kein Kind mitmachen darf. Die Autoren befragten Herrn Kalinski gemeinsam und über einen längeren Zeitraum. Viele Dinge kamen nach und nach in das Bewusstsein Mikas zurück. Seine Familie hilft ihm, dass er das Schreckliche zwar nicht vergessen, jedoch damit leben kann.

Nachdem er endlich über seine Traumata reden konnte, gab es für ihn nur ein Ziel: Er wollte zurück an die Orte seiner Pein und zudem auch seine Peiniger wiedersehen. Sie anschauen und fragen, warum sie so handelten. Gelingt ihm das? Findet er vielleicht auch seine Eltern?

Das Buch sollte jeder Lehrer seinen Schülern an die Hand geben. Bald sind alle Überlebenden der schrecklichen Zeit tot und es gibt keine Zeitzeugen mehr. Umso wichtiger sind Bücher, wie dieses. Daher gibt es auch eine ausdrückliche Leseempfehlung von mir.