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Philiene
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Süsel

Bewertungen

Insgesamt 313 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2024
Der Meister der Karten (eBook, ePUB)
von Wild, Johanna

Der Meister der Karten (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Johanna von Wild gehört für mich zu den besten Autorinnen für mittelalterliche Romane. Auch hier zeigt sie wieder ihr Können.

Detailverliebt und genau recherchiert beschreibt sie das Leben im Mittelalter, ob nun in einem eher kleineren Ort oder in einer Stadt wie Sevilla. Ob nun der Beruf des Schlachters oder das Leben einer Hofdame in Lissabon. On nun der Geistliche der mit Klugheit, Martin, dem Helden des Geschichte, dazu verhilft seine Träume zu verwirklichen oder der gewalttätige Ehemann von Elena, der weiblichen Protagonisten. Jedes Detail ist so lebendig beschrieben, das es Spaß macht in die vergangene Zeit abzutauchen.

Abwechselnd wird die Geschichte von Martin und Elena erzählt, bis sie irgendwann aufeinander treffen und ihre gemeinsame Geschichte beginnt. Ich finde aber das hier nicht unbedingt die Liebe im Vordergrund steht. Das hat mir sehr gefallen. Es geht vielmehr um Martins Weg in die Welt der Gelehrten und um die schweren Lebensumstände von Frauen zu dieser Zeit, was sehr deutlich an Elena und ihrer Mutter beschrieben wird. Aber auch darum niemals die Hoffnung zu verlieren.

Ein großartiger historischer Roman.

Bewertung vom 27.03.2024
Im Schatten des Thronfolgers
Neumeyer, Christine

Im Schatten des Thronfolgers


sehr gut

Paradiesvogeljagd
Bei Arbeiten in einer Gruft die zum Besitz des österreichischen Thronfolgers ist wird eine Babyleiche gefunden.
Polizeiagent Pospischil und sein Assistent Frisch sollen herausfinden, wer die Mutter des Kindes ist und ob wie das Kind in die Gruft gekommen ist. In dem Dorf stoßen sie zunächst auf großes Schweigen und finden dann heraus daß es eine merkwürdige Jungfrauen Jagd gibt, die Kammermeister Baron von Wald veranstaltet. Da kommt die Frage auf., ob es miteinander zu tun hat.

Der Roman ist sehr gut geschrieben und ich habe ihn fast in einem Zug gelesen. Vor allem die Bescheinigung der Paradiesvogeljagd und der Stolz der Mädchen an diesem fragwürdigen Ereignis teilzunehmen. Fast das ganze Dorf steht hinten den Jagden und die, die etwas dagegen sagen werden schief angesehen. Aber auch die Lebensumstände der jungen Mädchen die komplett unter den Vätern stehen sind gut beschrieben.

Dazu die Frage um die Herkunft des toten Babys, die bis zum Schluss spannend bleibt. Pospischil fand ich Klasse und vor allem die Szenen mit der Haushälterin des Pfarrers waren grandios.

Bewertung vom 25.03.2024
Stoltz - das Attentat
Kruger, Edward

Stoltz - das Attentat


sehr gut

Ein König. Ein Kaiserbund ein Zar sollen im Jahr 1857 aufeinandertreffen. Da ist die Aufregung groß. Vor allem bei denen die für die Sicherheit sorgen sollen. Ein Attentat stet zu befürchten und da kommt es dem Polizeipräfekten Wulbert ganz Recht das Richard Stolz nicht ganz freiwillig zur gleichen Zeit in Württemberg weilt. Dieser war nach der gescheiterten Revolution nach Amerika geflohen und arbeitet dort als Privatdetektiv.

So beginnt dieser spannende Krimi in dessen Vordergrund Stolz steht und der sehr interessant über die damalige Zeit erzählt. Intrigen und Gefahren warten auf Stolz und er muss bald erkennen das auch er selbst in Gefahr ist.

Ich habe es sehr genossen mit Stolz ins neunzehnten Jahrhundert zu reisen und mit ihm die Geheimnisse zu lösen. Der Krimi ist perfekt in den historischen Rahmen eingebettet und so eine gute Mischung.

Bewertung vom 24.03.2024
Mademoiselle Coco und die Entführung des Picasso
Marly, Michelle

Mademoiselle Coco und die Entführung des Picasso


ausgezeichnet

Vor dem Geschäft von Coco Chanel wird ein toter Mann gefunden. Schnell stellt sich heraus, das es Mord war. Coco oder Gabriele (ihr richtiger Name) ist entsetzt. Warum musste der Mord auch vor ihrer Tür geschehen. Und dann ist da auch noch Picasso und ein verschwundenes Mädchen. Hat das alles miteinander zu tun?

Ich liebe Geschichten in denen berühmte Personen mal von einer ganz anderen Seite gezeigt werden und zu Detektiven werden. Hier ist das ganz wunderbar gelungen. Gabriele versucht das Geheimnis zu lüften und gleichzeitig dürfen wir sie ein wenig begleiten. So erfahren wir wie es in ihren Anfangsjahren in ihrem Modesalon zuging und wie es in Paris während des ersten Weltkrieges war.

Ob nun Coco Chanel, der Inspektor, die Kundinnen oder die Angestellten von Coco alle Charaktere waren sehr lebhaft dargestellt. Besonders bleibt mir die Concierge auf der Leiter in Erinnerung. Herrliche Szene. Das Buch lebt davon und von der grośarigen Gabriele. Dazu ein Mord der Fragen aufwirft und was hat das alles mit Picasso zu tun? Wer das wissen will, sollte unbedingt dieses wunderbare Buch lesen.

Bewertung vom 24.03.2024
Eine Fingerkuppe Freiheit
Zwerina, Thomas

Eine Fingerkuppe Freiheit


gut

Interessantes Thema
Ich lese sehr gerne Romane über Menschen die tatsächlich gelebt haben, die etwas bewegt haben und über die ich bisher nicht viel gelesen oder gehört habe. Daher wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Es ist wie so oft. Jeder kennt die Brailleschrift, aber nicht jeder kennt den Erfinder.
Eine Fingerkuppe Hoffnung sollte das jetzt ändern. Es geht um Louis Braille, einem blinden Jungen, der diese Schrift erfunden hat. Der Roman erzählt davon wie er schon früh gefördert wurde und schließlich nach Paris kam. Historisch ist der Roman sehr aufschlussreich. Erzählt von der damaligen Zeit und die Geschichte eines gewitzten Jungen. Er erzählt wie er dazu kam diese besondere Schrift zu erfinden.
Der Autor hat, wie ich finde, einen sehr eigenen Schreibstil und er versteht es durchaus mit Worten umzugehen. So finde ich zum Beispiel den Abschied von Louis und seiner Mutter sehr gelungen dargestellt. Aber leider hat er es nicht geschafft mir Louis wirklich nahezubringen. Ich habe seine Geschichte verfolgt, könnte aber nicht darin versinken. Ich hatte einfach nicht das Gefühl dabei zu sein, sondern habe nur von außen zugeschaut. Das war etwas Schade.
Wer sich aber für historische Personen interessiert, der ist hier richtig und liest einen interessanten Roman.

Bewertung vom 22.03.2024
Mord in der Wiener Werkstätte
Maly, Beate

Mord in der Wiener Werkstätte


ausgezeichnet

Wieder einmal mit Beate Maly in das alte Wien abtauchen. Wobei das bei ihr immer sehr tödlich ausgeht. So auch hier. Eine Künstlerin der Wiener Werkstätte wird brutal ermordet. Der Kommissar Max von Kruse beginnt zu ermitteln, immer wieder stößt er dabei auf die gewitzte Lili die in den Werkstätten als Putzfrau arbeitet.

Beate Maly hat wieder einmal einen großartigen Krimi aus dem alten Wien geschrieben. Ihre Figuren sind so lebendig und echt. Ob das nun die gewitzte Lili ist, die versucht ihre Herkunft abzuschütteln oder Nebenfiguren wie die Mutter von Max, die an den glanzvollen Zeiten der Familie festhält und lieber auf Fleisch verzichtet, als sich einzugestehen das sie Geldsorgen hat.
Außerdem schreibt sie über die talentierten Frauen der Wiener Werkstätten, die heute kaum noch in Erinnerung sind, da ihre Namen damals nicht genannt wurden. Die Einblicke in deren Arbeit waren sehr interessant

Wer jetzt denkt, das dabei der Krimi zu kurz kommt, liegt falsch. Der Mord an der jungen Frau steht im Vordergrund des Geschehens und ist spannend beschrieben. Die Polizeiarbeit der damaligen Zeit ist authentisch beschrieben. Zum Beispiel diese Neuartige Sache mit den Fingerabdrücken, die bei alten Polizisten auf Kopfschütteln stößt.

Ich glaube es ist nicht zu übersehen, ich bin begeistert und würde gerne mehr von Max und Lili lesen.

Bewertung vom 22.03.2024
Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt
Heiland, Julie

Schicksalsjahre. Die Frauen vom Neumarkt


sehr gut

Dresden nach dem Krieg
Schicksalsjahre ist die Geschichte einer jungen Frau , die im zerstörten Dresden ihr Glück sucht. Und gleichzeitig einer anderen jungen Frau die im Jahr 1993 dafür arbeitet das die Frauenkirche wieder aufgebaut wird.
Die beiden Frauen sind Großmutter und Enkelin. Doch erst durch ein Foto das Hannah in den Überresten der Kirche findet, stößt sie auf die Geschichte ihre Großmutter Lotte.
Ich mag Romane die in verschiedenen Zeitebenen spielen und so ganz verschiedene Perspektiven ermöglichen. Hier kommt dazu das es zwei spannende Zeitpunkte vereint. Die Jahre nach dem Krieg mit Lotte und die Zeit nach der Wende und den Wiederaufbau der Frauenkirche. Natürlich steht im Vordergrund die Geschichte von Lotte, ihrem harten Alltag und ihrer Hoffnung auf ein wenig Glück. Aber auch der Alltag der damaligen Zeit ist authentisch dargestellt. Und auch Hannahs Geschichte ist voller Emotionen.

Schicksalsjahre verbindet zwei Zeitpunkte der Geschichte durch eine emotionale Familiengeschichte

Bewertung vom 18.03.2024
Der Traum von Freiheit / Die Hofreiterin Bd.1
Stadler, Franziska

Der Traum von Freiheit / Die Hofreiterin Bd.1


gut

Für mich gab es gleich zwei Gründe diesen Roman zu lesen. Zum einen liebe ich Pferde und bin immer begeistert wenn sie in Romanen vorkommen, zum Anderen mag ich das Wien des neunzehnten Jahrhunderts. Ja und auch Kaiserin Elisabeth.

Die Hofreiterin spielt 1898 an der berühmten Spanischen Hofreitschule in Wien. Es geht um eine junge Frau, die sich als Mann verkleidet um mit ihrem geliebten Hengst Novio an der Reitschule zu arbeiten. Doch kann sie ihre Verkleidung aufrechterhalten?

Die Hauptperson Irma tut alles dafür ihr Pferd nicht zu verlieren und geht dabei ungewöhnliche Wege. So ist der Roman die Geschichte einer starken Frau, ja und irgendwie ist es auch eine Liebesgeschichte und dem was Eifersucht anrichten kann . Er ist aber auch ein Bild der Zeit. Der Alltag an der Hofreitschule, die Bevorzugung des Adels und einer Welt die von Männern bestimmt wird. Dazu tauchen ein paar historische Figuren auf. Wobei mir besonders Mizzie sehr gefallen hat.
Eine schöne Geschichte, manchmal etwas vorhersehbar aber sehr schön zu lesen.

Bewertung vom 17.03.2024
Gussie
Wortberg, Christoph

Gussie


ausgezeichnet

Als ich den Titel Gussie gelesen habe, wusste ich nicht wer das ist und um wen es sich handelt. Als ich dann den Klappentext gelesen habe, habe ich den alten Mann Konrad Adenauer vor mir gesehen, aber keine Frau an seiner Seite. Kein Wunder also Adenauer Adenauer Bundeskanzler wurde, war sie schon tot.

Der Roman beginnt am Sterbenetz von Gussie. Hier denkt sie an ihr Leben zurück und gibt Einblicke in ihr Eheleben und vor allem in die Zeit des Nationalsozialismuses. In der ihr Mann verfolgt wurde.

In kurzen Abschnitten erzählt sie aus ihrem Leben. Ihrer ersten Begegnung mit Adenauer, ihrer Hochzeit, die Angst drei Kindern aus seiner ersten Ehe die Mutter zu ersetzen und selbst Mutter zu werden. Aber sie erzählt auch von einer starken Frau, die sich nicht dem Gedankengut der Zeit unterordnen wollte und doch eine unvorstellbare Entscheidung treffen musste, mit der sie bis an ihr Lebensende haderte.

Mir hat es gut gefallen das ihr Leben in relativ kurzer aber dafür sehr präzisen Abschnitten erzählt wurde, so habe ich viele wichtige Informationen erhalten und der Autor hat sich nicht in ewig langen Aufzählungen verloren. Gussie steht ganz klar im Vordergrund und mehr oder weniger nebenbei erfahren wir die durchaus interessante Geschichte von Adenauer während des Nationalsozialismuses.

Hier hat eine tolle Frau ihre Geschichte erzählt und ich bin froh sie erfahren zu haben.

Bewertung vom 16.03.2024
Der Rabengott
Leckie, Ann

Der Rabengott


sehr gut

Ich habe mich zu Beginn des Buches wirklich schwer getan mit dem Schreibstil. Ein scheinbar alleissender Gott erzählt zum einen seine eigene Geschichte und zum anderen die von dem jungen Soldaten Eolo der im Dienst von Mawat steht. Der Erzähler spricht in dem Teil in dem er von Eolo spricht diesen direkt an und das in Sätzen die mit" Du sagtest " oder " Du tatest" beginnen. Das fand ich zunächst etwas anstrengend. Doch nach einigen Seiten habe ich mich daran gewöhnt und würde mit einer High Fantasy Geschichte belohnt.

Wie schon gesagt geht es um Eolo und Mawat, die auf der Suche nach Mawats Vater sind und zum anderen erzählt ein Gott von seinem Leben und seinem Schicksal . Während der Teil rund um Eolo spannend erzählt wird und uns tief in deren Welt führt, ist der andere Teil mystisch und manchmal auch zum Schmunzeln.

Wie schon geschrieben hat es bei mir etwas gedauert, mich an den Schreibstil zu gewöhnen, aber hier hat sich das dran bleiben gelohnt und ich wurde mit einer tollen Geschichte belohnt.