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Hightower667
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Enger

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Insgesamt 124 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2023
Eine Frage des Preises
Mey, Arina

Eine Frage des Preises


gut

Unterhaltsamer Cosy Krimi

Beim ersten Blick auf das Buchcover musste ich unweigerlich an Russland denken. Zu sehen ist tatsächlich die Sophienkathedrale in Nowgorod. Die Stadt liegt zwischen Sankt Petersburg und Moskau. Und genau hier spielt sich ein Großteil der Handlung im Krimi „Eine Frage des Preises“ von Autorin Arina Mey.

Doch worum geht es? Die Journalistin Irina Petrowskaja hat einen Interviewtermin mit einem bekannten Krimiautor, der kurz zuvor tot aufgefunden wurde. Das Manuskript seines neuen Romans vermisst. Musste der Autor sterben, da er Informationen der kriminellen Szene Nowrogods in seinem neuen Buch ans Tageslicht bringen würde?

Irina fängt zusammen mit ihrer Cousine Ludmilla an über die Hintergründe des verschwundenen Manuskripts zu recherchieren. Es geschehen weitere Morde und die beiden Frauen geraten selber in Gefahr. Können sie mit Hilfe von Hauptkommissar Wadim Licht ins Dunkel bringen?

Eins vorweg: Autorin Arina Mey hat einen unterhaltsamen Krimi geschrieben, der sich schon alleine durch sein Setting von anderen Krimis abhebt. Dazu kommt noch der eher spezielle russische Humor, der bestimmt nicht jedermanns Sache ist, mir aber gut gefallen hat.
Das Erzähltempo ist eher hoch angesiedelt. Bei den ganzen Schauplatzwechseln kann einem als Leser/in schon mal schwindelig werden. Zusammen mit den vielen vorgestellten Charakteren kann man leicht den Überblick verlieren. Wenn man sich trotz dieser Dinge auf die Geschichte einlassen kann, dann können einem vergnügliche Lesestunden bevorstehen.

Fazit: Schafft man die ersten Kapitel und kann man sich mit dem ungewöhnlichen Humor anfreunden, wird man das Buch höchstwahrscheinlich sehr unterhaltsam finden. Leser/innen, die ihren Krimi immer gleich aufgebaut brauchen, werden keinen Spaß haben! Mir hat er gefallen!

Bewertung vom 27.10.2023
Nebenan ist doch weit weg
Bones, Antje

Nebenan ist doch weit weg


ausgezeichnet

Von der Vergangenheit über das Heute in die Zukunft

Ein Umzug in eine andere Stadt kann für viele Kinder ein trauriges und traumatisches Erlebnis sein. Einige Kinder müssen aufgrund der elterlichen Berufe sogar häufiger umziehen als man denkt.
Wie wäre es nun aber wenn man gleich in ein ganz anderes Land ziehen würde? Mit komplett anderer Sprache? Und Währung? Und Traditionen?

Diese Situation muss die zwölfjährige Edith nun gerade selber erleben. Sie zieht nämlich mit ihren Eltern und ihrem Bruder Jakob von Berlin nach Krakau in Polen. Das heißt Trennung vom heimischen Freundeskreis und den alltäglichen Gewohnheiten und Angst vor dem Unbekannten.

Doch Edith lässt sich nicht unterkriegen und nimmt sich der Aufgabe an. Schnell stellt sie fest, dass es auch in Krakau Menschen gibt, die sie in ihrem Leben willkommen heißen. Nach einem ungewöhnlichen Fund in ihrem neuen Haus beginnt für Edith das Abenteuer ihres Lebens.

Mit ihrem Buch „Nebenan ist doch weit weg“ hat Autorin Antje Bones ein tolles Buch über Abschied und Neubeginn im Rahmen eines Umzugs nach Polen geschrieben. Die Gedanken von Edith, die auch Tagebuch schreibt, sind einfach gut in Szene gesetzt und nachvollziehbar. Es geht um Ängste wie von den zurückgelassenen Freunden vergessen zu werden oder ob die schon erlernten Sprachkenntnisse im neuen Land ausreichen werden. Vor allem in der Schule.

Trotz des zunächst traurigen Umzugs ist der Erzählton heiter und sogar ziemlich lustig. Als dann noch das Abenteuer ruft, wird sogar für einen Moment die Vergangenheit vergessen.
Es gibt aber auch ernste Töne, wenn auf die geschichtliche Beziehung von Polen und Deutschland eingegangen wird. Und dort vor allem auf die Zeit unter der Herrschaft der Nationalsozialisten.

Hervorstechend sind die tollen Bilder von Michael Szyszka, die die Geschichte toll unterstützen und auf jeden Fall bereichern. Gerade das Näherbringen der polnischen Sprache ist toll gelungen. Durch die Bilder wird es leichter sich mit der Sprache und den Worten auseinanderzusetzen.

Besonders hervorzuheben ist das in grün gehaltene Cover, welches eine Art gezeichnete Landkarte von Berlin nach Krakau zeigt. Durch die Karte kommt der Titel des Buches mit seiner Mehrdeutigkeit sehr viel besser zur Geltung. Einfach schön.

Fazit: Nach diesem Buch braucht man keine Angst mehr vor einem Umzug in ein anderes Land haben. Überall auf der Welt kann man tolle Menschen kennenlernen. Antje Bones nimmt mit ihrem wunderbaren Buch Ängste und zeigt, dass ein Neustart überall möglich ist. Ein Buch, dass durchaus in der Schule gelesen werden sollte. Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.10.2023
Das achte Haus
Segtnan, Linda

Das achte Haus


gut

True-Crime mal anders

Das schöne und atmosphärische Cover des Buches erinnert beim ersten Hinschauen eher an einen Gruselroman als an ein True-Crime-Buch. Der Titel „Das achte Haus“ bezieht sich dabei auf die Astrologie und beschreibt die Zyklen von Tod und Wiedergeburt. Doch worum geht es in dem Buch eigentlich?

Fast durch Zufall stösst die Autorin Linda Segtnan bei den Recherchen zu einer historischen Stadtführung in der Königlichen Bibliothek Stockholms auf eine Nachricht aus dem Jahr 1948, bei der es um die Ermordung der neunjährigen Birgitta Sivander aus Perstorp geht. Fasziniert und irgendwie angezogen von dem Bild des Kindes und den ungeklärten Umständen ihres Todes fängt sie an auf eigene Faust zu forschen. Während sie immer tiefer in den Fall hinabtaucht, wird sie schwanger und so langsam scheint sich die Welt von damals mit der Welt von heute zu vermischen.

Autorin Linda Segtnan hat mit ihrem Debüt „Das achte Haus“ einen durchaus lesenswerten True-Crime Thriller geschrieben. Sie hat sich mit Leib und Seele dem Schicksal dieses Mädchens ergeben und schafft es dabei sogar noch neue Impulse zur Aufklärung zu schaffen. Da liegt die Stärke des Buches, da man als Leser/in gerne mehr von Birgitta und den Umständen ihres viel zu frühen Todes erfahren möchte.

Weniger spannend sind die leider sehr ausufernden Erzählungen der Autorin, bei denen es um ihre persönlichen Ängste in Bezug auf die eigenen Kinder während und nach der Schwangerschaft geht. Diese Ängste setzt sie in Bezug auf den Tod von Birgitta.
Mit Kindern kann immer was passieren. Dies sollte man auch immer im Hinterkopf behalten, aber nicht so in den Fokus stellen wie hier.

Die teilweise eingestreute Esoterik kann ebenfalls nicht überzeugen. Sie lässt das Buch und den Fall zwar mysteriöser und unheimlicher erscheinen, aber einen zusätzlichen Mehrwert kann man hier nicht ausmachen. Man schüttelt eher mit dem Kopf.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und vor allem wenn es um Birgitta geht auch spannend und flüssig.

Fazit: Wer auf der Suche nach einem reinen True-Crime-Buch ist wird höchstwahrscheinlich enttäuscht werden. Die Autorin mischt das Schicksal der kleinen Birgitta mit ihren Ängsten die eigenen Kinder in diese durchaus grausame Welt zu entlassen. Dies geht leider auf Kosten des Falls und ist teilweise zu langatmig. Die Recherchen zum Fall dagegen sind super und wirklich spannend. Birgitta wird nicht vergessen und das ist gut so.

Bewertung vom 23.10.2023
Hip-Hop. 100 Seiten
Haas, Daniel

Hip-Hop. 100 Seiten


gut

Zu kurzer Überblick übers Genre

Es ist eine tolle Idee den Hip-Hop als Kunstform in die Reclam 100 Seiten-Reihe aufzunehmen. Hier finden sich schon auf dem Buchcover die häufigsten Schlagwörter, die man mit dem Begriff Hip-Hop in Verbindung bringt.

Als Kind der 80er, der den Aufstieg dieses Musikzweigs miterlebt hat, habe ich nun erwartet einen kurzen, aber intensiven Abriss der Geschichte dieses sehr erfolgreichen Musikgenres zu bekommen.

Den gibt es auch, aber in sehr komprimierter Form. Es werden kurz die für den Autor wichtigsten Künstler aus den USA und Deutschland in den jeweiligen Jahrzehnten vorgestellt. Danach folgen die aktuell erfolgreichsten Interpreten/innen der Jetztzeit.

Leider lässt die Auswahl der Künstler/innen doch sehr zu wünschen übrig. Da fehlen für mich jede Menge wichtiger Namen. Letztendlich ist dies natürlich Geschmacksache und der Autor erklärt zu Beginn auch warum er sich zum Beispiel nur für zwei Länder entschieden hat. Hat ja auch nur 100 Seiten Platz.

Neben Infos zu den Künstler/innen geht der Autor Daniel Haas noch auf wichtige Themen innerhalb des Hip-Hops ein, wie zum Bespiel Geld oder Sex.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Hier gibt es überhaupt nichts zu meckern. Richtig tief in die Materie wird aber nie vorgedrungen. Dies ist wahrscheinlich aber auch nicht gewünscht.

Fazit: Neueinsteiger/innen im Genre könnten mit diesem kleinen Buch durchaus was anzufangen wissen. Es gibt einen sehr groben Überblick, der aber Interesse wecken kann. Insider werden nichts Neues an Informationen finden und eher enttäuscht sein. Eine gute Idee wäre es, sich das Büchlein schenken zu lassen.

Bewertung vom 20.10.2023
Markus Babbel - It's not only Football
Babbel, Markus;Raack, Alex

Markus Babbel - It's not only Football


sehr gut

Authentisch und ehrlich!

In seiner Biografie „It‘s not only Football“ erzählt Fußballprofi und Trainer Markus Babbel zusammen mit seinem Co-Autor Alex Raack die Geschichte seines bisherigen Lebens mit allen Höhen und Tiefen.

Der Leser/in begleitet den jungen Markus zu seinen ersten Auftritten und Erfolgen auf dem Fußballplatz in der Kindheit und Jugend. Während dieser Zeit muss Markus sich einem traumatischen familiären Schicksalsschlag stellen, den er erst Jahre später vollständig verarbeiten kann.

Das Buch erzählt von dem Beginn seiner Profikarriere beim FC Bayern München und dem anschließenden Wechsel zum HSV, der Rückkehr nach Bayern und dem Ausflug zum Liverpool FC in England. In dieser Zeit wurde Markus Babbel Nationalspieler, mehrfacher Deutscher Meister, DFB-und UEFA-Pokalsieger und Europameister mit der deutschen Nationalmannschaft. Später dann sogar noch erfolgreicher Trainer. Eine Erfolgsgeschichte, die leider auch einige Schattenseiten hatte.
Da wären zum einen gesundheitliche Probleme, die ihn zeitweise sogar in den Rollstuhl gefesselt haben. Zum anderen erzählt er sehr ehrlich vom alltäglichen Fußballgeschäft. Und er nennt Namen! Er sagt mit wem er gut konnte im Business und mit wem nicht. Und warum. Nicht gerade typisch für eine Biografie.

Der Schreibstil ist flüssig und unterhält über die gesamte Lesedauer. Beim Cover musste ich erstmal kurz überlegen, wen ich dort sehe. Optisch hat sich Herr Babbel sehr verändert. Innerlich ist er zum Glück unangepasst und er selbst geblieben. Dafür gebührt ihm gerade nach all den Jahren im Haifischbecken Profifußball Respekt.

Fazit: Markus Babbel ist mit seiner Biografie ein ehrliches und sehr unterhaltsames Buch gelungen. Dies hätte ich so nicht erwartet. Gerade diese direkte Art von ihm ist ein Highlight des Buches. Nicht jeder würde so vom Leder ziehen wie er und sagen was er fühlt und denkt. Gerade deshalb ist es aber so gut geworden und zeigt die Person Babbel wie sie ist. Mit beiden Beinen im Leben stehend. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.10.2023
Eiskalte Übernahme
Willem, J. H.

Eiskalte Übernahme


sehr gut

Kurz und gut!

Es müssen nicht immer die episch langen Geschichten sein, um den Leser/in gut zu unterhalten. Manchmal reichen knapp 140 Seiten aus, um den gleichen Effekt zu erzielen. Wie beim hier vorliegenden Krimi „Eiskalte Übernahme“ J. H. Willem.

Dies ist bereits der dritte Fall der Detektei Adam Starck & Partner. Man muss die Vorgänger nicht gelesen haben, um dieses Buch hier mit Genuss lesen zu können. Zur Komplettierung kann man sich die vorherigen Fälle natürlich zuerst durchlesen.

Doch worum geht es eigentlich? Nach dem Tod eines Unternehmers durch einen Unfall im Außenbereich eines Hamburger Cafés wird das Detektivbüro Starck & Partner beauftragt die Hintergründe dieses Unglücks zu untersuchen. Die Ehefrau des Toten hat Zweifel an den Umständen dieses Unfalls. Lizzie und Adam entdecken schon nach kurzer Zeit erste Merkwürdigkeiten.

Es ist eigentlich ganz einfach. Das Buch macht Spaß und unterhält über die ganze Lesezeit. Der Schreibstil ist flüssig und das Erzähltempo eher hoch. Die Charaktere sind sympathisch und der Fall gut inszeniert.

Über das Buchcover kann man streiten. Letztendlich legt das Cover eine falsche Fährte und hat eher nichts mit dem Inhalt des Buches zu tun. Das ist aber meckern auf hohem Niveau.

Fazit: Ein kleiner (kurzer), aber feiner Krimi, der einen als Leser/in eine angenehme Auszeit beschert. Und Hamburg ist natürlich auch immer wieder eine Reise wert. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.10.2023
Gesichtersammler
Holm, Ana

Gesichtersammler


gut

Solider Thriller mit Luft nach oben

Das Buchcover ist schon mal ein richtiger Hingucker. Die Flügel mit den Frauengesichtern stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Titel des Buches und die rote Farbe wirkt geheimnisvoll und bedrohlich und lässt die Lust auf’s Lesen deutlich steigern.

Doch worum geht es eigentlich? Innerhalb kürzester Zeit werden an verschiedenen Orten Kölns Leichen von jungen Frauen entdeckt. Alle Toten haben eine Gemeinsamkeit. Allen wurde das Gesicht abgezogen und mit einer Vogelmaske versehen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Doch Oberkommissarin Merle Gorski nimmt sich der Sache an und folgt schon kurze Zeit später einer Spur.

Mit „Gesichtersammler - Akte Vogelfrauen“ hat Autorin Ana Holm einen spannenden Thriller veröffentlicht, der gut zu unterhalten weiß. Die Grundgeschichte ist zwar alles andere als neu, aber die Inszenierung kann doch einige frische Akzente setzen. Das hohe Tempo der Erzählung wirkt sich ebenfalls positiv auf das Buch aus. Man hat wirklich kaum Zeit zum Luft holen. Und der Schluss ist wirklich gelungen. Da muss man erstmal schlucken.

Anders sieht es bei den Charakteren aus. Ist Hauptprotagonistin Merle zu Beginn des Buches noch ziemlich interessant und cool, so nervt sie zum Ende hin mit ihren teils hanebüchenen Entscheidungen und Aktionen, die man wirklich kaum nachvollziehen kann. So ein Verhalten lernt man auf der Polizeischule bestimmt nicht. Auch ihr Partner bleibt eher blass und setzt wenig Akzente.

Fazit: Leider trüben gerade die Hauptcharaktere den Lesespass bei diesem doch spannenden Thriller. Da wäre mehr drin gewesen. Schade. Anlesen macht Sinn.

Bewertung vom 11.10.2023
Miteinander durch die Grundschulzeit
Hummel, Inke

Miteinander durch die Grundschulzeit


ausgezeichnet

Toller Ratgeber für Eltern

Jeder Elternteil kennt es: die Kita-Zeit des Kindes neigt sich dem Ende und nach den Sommerferien geht es dann in die Grundschule. Sowohl für die Kinder als auch für die Eltern ein einschneidendes Ereignis. Eine Zeit des Abschieds und gleichzeitig ein Neubeginn. Für viele Kinder aber auch Eltern eine Situation die mit vielen Ängsten und Fragen an die Zukunft verbunden ist.

Das Sachbuch „Miteinander durch die Grundschulzeit“ von der Autorin und Pädagogin Inke Hummel nimmt sich diesen Ängsten und Fragen an und versucht Strategien und Lösungsansätze für die grundlegenden Probleme zu vermitteln, die einem während der Grundschulzeit begegnen können.

Durch die tolle Gliederung der einzelnen Kapitel kann das Buch als ein toller Begleiter ab Tag eins der Grundschule benutzt werden. So kann man immer mal nachschauen, wenn es ein Problem gibt und sich zeitnah einen Tipp holen, um die Sache anzugehen und Dinge zum Guten zu verändern.
Während sich der Beginn des Buches um den Abschied aus der Kita und den Start in die Schule dreht, behandeln die hinteren Kapitel Themen wie Mobbing, Klassenarbeiten oder Lern/Leseunlust.

Das Ganze ist flüssig und informativ geschrieben ohne allzu sehr den Zeigefinger zu erheben. Viele Fallbeispiele machen die Texte noch verständlicher. Ebenfalls sehr angenehm ist das Du als Anrede. Hier hat man als Leser/in sofort das Gefühl auf Augenhöhe zu sein.

Fazit: Ein Buch mit viel Inhalt für alle Eltern deren Kinder in die Grundschule gehen. Nach der Lektüre fühlt man sich gestärkt um sich dem Schulalltag zu stellen. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.10.2023
Stuntboy rettet die Welt
Reynolds, Jason

Stuntboy rettet die Welt


ausgezeichnet

Stuntboy-Ein wahrer Superheld!

Superhelden gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Marvel und DC als größte Player überbieten sich mit immer aufwendigeren Produktionen im Kino und beim Streaming. Die Superhelden brauchen immer krassere Fähigkeiten um beim Publikum zu punkten.

Wie aber wäre es, wenn es einen Superheld geben würde, dessen Superkraft es ist, dass sich seine Familie, Freunde und Nachbarn super fühlen. Und sicher!

Vorhang auf für Stuntboy. In Zukunft wird er versuchen auf die Bewohner seines Wohnblocks aufzupassen. Doch dies ist gar nicht so einfach, da Stuntboy auf jede Menge Hindernisse trifft. Da wären zum einen der gemeine Herbert Singletary, der im ganz Wohnblock Terror verbreitet oder zum anderen die ewigen Streitereien von Stuntboys Eltern.
Zum Glück hat er seine beste Freundin Zola an seiner Seite. Zusammen versuchen sie Lösungen für die Probleme zu finden. Doch dies ist alles andere als leicht.

Was Autor Jason Reynolds und Illustrator Raúl The Third hier erschaffen haben ist einfach der Wahnsinn. Eine Art Comic-Roman, der sich auf geniale Weise deutlich von den typischen Superheldencomics abhebt. Hier geht es nömlich nicht um die Rettung des ganzen Planeten mit all den kosmischen Bösewichtern, sondern um die Rettung der Welt in der man alltäglich lebt.
Text und Bilder ergänzen sich perfekt und verdoppeln das Lesevergnügen.

Thematisch werden Dinge wie Mobbing, Scheidung oder Panikattacken aufgegriffen und dabei auch mit dem nötigen Ernst behandelt. Ein toller Weg um junge Leser/innen für ernste Themen zu sensibilisieren, von denen sicherlich schon jede/r gehört hat. Obwohl sich das Buch primär an Jugendliche richtet, können Erwachsene auch sehr viel Vergnügen mit dem Buch haben.

Fazit: Ein tolles Buch mit wichtiger Botschaft. Es braucht mehr Helden wie Stuntboy. Unterstützt Stuntboy! Ihr werdet es nicht bereuen.
Unbedingte Leseempfehlung!

Bewertung vom 05.10.2023
Die Kunst des Radfahrens
Hibbard, James

Die Kunst des Radfahrens


gut

Wo Philosophie und Sport sich treffen!

Ein hellblaues Buchcover mit einem geschlängelten Weg, der nach oben führt und am Fuße ein Radrennfahrer, der diesen Weg hinaufwill. Man hat als Leser/in sofort das Gefühl, dass der Anstieg lang und kräftezehrend sein wird. Dazu in gelben Buchstaben der Titel des Buches „Die Kunst des Radfahrens“. Das Gelb symbolisiert dabei so unterschiedliche Bedeutungen wie Kreativität, Neugier und Intellekt, aber auch Neid und Gier. Dies sind auch alles Positionen, die man mit dem Profiradsport in Verbindung bringt.

Autor James Hibbard war selber einmal Radprofi. Zwar hat es nie für die ganzen großen Erfolge wie den Gewinn der Tour de France gereicht, aber immerhin war er Mitglied der amerikanischen Nationalmannschaft und errang die Bronzemedaille bei den Southern Games. Er weiß also genau, wie der Hase läuft und welche Opfer man für den Sport bringen muss.

Aufhänger des Buches ist eine dreitägige Ausfahrt mit dem Rad über mehrere hundert Kilometer auf dem Pacific Coast Highway zusammen mit zwei alten Radfreunden Hibbards. 15 Jahre nach Beendigung seiner Rennkarriere soll es nochmal über längere Zeit auf’s Rad gehen.

Hibbard, inzwischen promovierter Philosoph erzählt von seinen Anfängen im Radsport, dem Weg an die Spitze mit all den kleinen Erfolgen, Verlusten, Schmerzen und der Frage nach dem Sinn von dem Ganzen? Denn sind wir mal ehrlich? Warum tut man sich sowas an? Diese Strapazen, dieses Leiden, nur um ein wenig besser zu sein als beim letzten Mal oder den andern Fahrer zu schlagen? Um am richtigen Leben vorbeizufahren? Auch Hibbard droht der totale Zusammenbruch!

Mit Hilfe der Philosophie und ihren Theorien kann der Autor seine Sichtweise verändern und erhält Antworten auf seine Fragen.

Fazit: James Hibbard hat mit seinem Buch seine
sehr persönliche Lebensgeschichte zu Papier gebracht. Die Ausflüge in die Welt der alten Denker ist sehr unterhaltsam, aber auch nicht immer leicht zu verstehen, wenn man mit der Materie nicht vertraut ist. Der Radsport hat durch seine Erzählung in meinen Augen viel von seiner Leuchtkraft einbüßen müssen. Leser/innen, die auf eine reine Sportlerbiografie hoffen, werden möglicherweise enttäuscht werden. Radsportfans sollten auf jeden Fall mal einen Blick reinwerfen. Es lohnt sich!
Leseempfehlung!

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